Winfield Scott

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Lieutenant General Winfield Scott, 1861 Signatur

Winfield Scott (* 13. Juni 1786 in Laurel Branch bei Petersburg, Dinwiddie County, Virginia; † 29. Mai 1866 in West Point, Orange County, New York) war ein US-amerikanischer General, Diplomat und Politiker.

Bedeutung

Er gilt als der bedeutendste Militär der Vereinigten Staaten von Amerika seiner Zeit und fähigster Offizier der U.S. Army in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, direkt nach George Washington und noch vor Ulysses S. Grant. Dabei war Scott eine Ausnahmeerscheinung, der, ohne jemals eine Militärakademie besucht oder weitergehende militärische Ausbildung erfahren zu haben, ein brillanter Militärkommandeur war, mit einem enormen militärischen Talent und einem umfangreichen selbst angeeigneten Wissen in Militärgeschichte und militärischer Taktik. Winfield Scott diente 53 Jahre von 1808 bis 1861 in der U.S. Army, alleine 47 Jahre im Rang eines Generals, unter insgesamt 14 US-Präsidenten von Thomas Jefferson bis Abraham Lincoln und damit länger als jeder andere Offizier und Soldat der USA jemals zuvor oder danach. Von 1841 bis 1861 war Winfield Scott zudem 20 Jahre lang „Commanding General of the United States Army“ womit er bis heute der General und Kommandierende Befehlshaber des US-Heeres mit der längsten Dienstzeit in der Geschichte der USA ist. Seinen größten Verdienst stellt jedoch ohne Zweifel die Modernisierung der U.S. Army in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar, die er von einer kleinen, schlecht ausgerüsteten und verwalteten, übermäßig politisch dominierten und nur lose organisierten Miliztruppe zu einer effektiv organisierten, disziplinierten, schlagkräftigen kleinen Berufsarmee formte und umbaute, unter anderem durch die Professionalisierung des Offizierskorps, eine standardisierte Ausbildung und ein verbessertes Training der Soldaten und Mannschaften, beruhend auf festgelegten Vorschriften, Regeln und Bestimmungen nach europäischem, insbesondere französischem Vorbild sowie der Schaffung eines bürokratisierten US-Militärverwaltungsapparates.

Während seiner außergewöhnlich langen Dienstzeit und beeindruckenden militärischen Karriere war Scott an allen wichtigen militärischen, politischen und diplomatischen Ereignissen und Entscheidungen der USA beteiligt und prägte die U.S. Army ein halbes Jahrhundert lang maßgeblich. Zudem kämpfte und führte er als einer von nur drei Generälen in der US-Militärgeschichte, neben Douglas MacArthur and Lewis B. Hershey, US-amerikanische Truppen auf den Schlachtfeldern gleich dreier großer, für die USA wichtiger Kriege. Scott kämpfte im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812, im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg von 1846 bis 1848 und am Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges 1861. Darüber hinaus vermittelte er in der Nullifikationskrise 1832/33 in South Carolina, war in den 1830er Jahren am Black-Hawk-Krieg von 1832 in Illinois und am Zweiten Seminolenkrieg ab 1835 in Florida sowie an der Vertreibung der Muskogee (Creek) und Cherokee in das Indianer-Territorium (Oklahoma), westlich des Mississippi, während des „Pfads der Tränen“ beteiligt. Durch sein diplomatisches Verhandlungsgeschick bei Grenzkonflikten und -streitigkeiten mit Britisch-Kanada während der „Caroline-Affäre“ 1837, dem Aroostook-Krieg 1838/39 und dem „Schweinekrieg“ 1859, verhinderte Scott dreimal drohende Kriege der Vereinigten Staaten mit Großbritannien. Er kandidierte bei den US-Präsidentschaftswahlen 1852 als Kandidat der Whig Party, unterlag jedoch Franklin Pierce von der Demokratischen Partei. Scott blieb dennoch eine beliebte nationale Persönlichkeit und war nicht nur der bekannteste und berühmteste, sondern bei der Bevölkerung neben Andrew Jackson, Jacob J. Brown und Zachary Taylor auch einer der beliebtesten Generäle seiner Zeit.

Als Krönung seiner langen militärischen Karriere, Würdigung seiner Verdienste um die Modernisierung der U.S. Army sowie seiner großen militärischen Erfolge während des „Mexikokrieges“ erhielt er 1855 den Brevet-Rang (Titular- und Ehrenrang) eines Generalleutnants vom US-Kongress verliehen. Dieser Dienstgrad wurde bis dahin nur 1798 an George Washington für seine Verdienste im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg von 1776 bis 1783 und später erst wieder 1864 Ulysses S. Grant für seine militärischen Erfolge im Amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 verliehen. Zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges 1861 arbeitete Scott im Alter von bereits 75 Jahren als Commanding General der U.S. Army mit dem „Anakonda-Plan“ dann noch die entscheidende und langfristig angelegte militärische Gesamtstrategie der Union zur Beendigung der Sezession und Niederschlagung der Rebellion der Südstaaten aus, die zum Sieg über die Konföderierten Staaten führte.

Leben

Vorfahren, Herkunft und Familie

Herkunft der Familie Scott aus den Clangebieten Schottlands

Die Vorfahren von Winfield Scott stammen ursprünglich, wie der Name „Scott“ schon andeutet, aus Schottland („Scotland“). Winfield Scotts Großvater, James Scott (*1720 †1760), wurde in den schottischen Lowlands im schottischen Grenzgebiet zu England (Scottish Borders) in der Nähe von Abbotsford in der Grafschaft Roxburghshire geboren. Er war Angehöriger des schottischen Clan der „Scott von Buccleuch“, der bis heute vom jeweiligen Duke of Buccleuch als Clan Chief angeführt wird und seine Wurzeln bis ins Jahr 1120 auf einen „Uchtredus filius Scoti“ zurückführen kann. Er gehörte zu den sechs mächtigsten Clans von Schottland und war zugleich der stärkste schottische Clan an der Grenze zu England („Border Clan“) und als Teil der Lowland-Clans beritten.[1][2] James Scott war „Jakobiter“, also Anhänger des 1688 in der Glorious Revolution gestürzten katholischen Königs James (Jakob) II./VII. von England und Irland sowie Schottland aus dem Haus Stuart. Während des „Zweiten Jakobitenaufstandes“ („The Forty-Five“) von 1745/46, dem letzten Restaurationsversuch der katholischen Stuart-Dynastie, kämpfte James Scott als Reiter in der kleinen Schwadron Kavallerie der Lowland-Clans dann auch auf der Seite der Jakobiten unter Charles Edward Stuart, „the Young Pretender“ („dem jungen Thronanwärter“) – Enkel des 1688 gestürzten Königs James II./VII. und besser bekannt unter dem Namen „Bonnie Prince Charlie“ („hübscher Prinz Charlie“). Dieser erlitt jedoch in der Schlacht im Moor von Culloden, östlich von Inverness, im April 1746 mit seiner Infanterie aus Highländern eine vernichtende Niederlage gegen die britischen Truppen unter dem Befehl von General William Augustus, Duke of Cumberland und dessen Dragoner.

Der 26-jährige James Scott floh daraufhin vor den Verfolgungen der Jakobiter durch die Briten und die wenig später einsetzenden britischen Repressalien gegen die schottische Bevölkerung sowie der Auflösung der schottischen Clans und des gesamten Clansystems in Schottland noch 1746 über die südwestenglische Hafenstadt Bristol nach Nordamerika in die britischen Neuenglandkolonien, wo er Ende des Jahres in Jamestown in Virginia eintraf. Er ließ sich in Virginia südlich von Richmond in der Nähe von Petersburg nieder, studierte dort zusätzlich zu seiner bereits in Schottland erhaltenen klassischen Ausbildung in römischem, griechischem und schottischem Recht und Gerichtsbarkeit noch zusätzlich britisches Recht (Common Law) und praktizierte als Rechtsanwalt. Ebenfalls noch 1746 heiratet er Sarah Elizabeth Pegram aus der einflussreichen virginischen Familie Pegram, mit der er insgesamt sechs Kinder hatte, darunter als zweitältesten Sohn, William Scott, der Vater von Winfield Scott.[3][4][5]

William Scott (*1747; † 1791) wurde später erfolgreicher Farmer und baute sich im Dinwiddie County, 14 Meilen südwestlich von Petersburg, auf ertragreichem Boden auf dem Laurel Hill die von Sklaven bewirtschaftete Plantage „Laurel Branch“ auf, die er nach und nach zum Familienanwesen ausbaute. Bereits 1767 hatte er Ann Mason (*1751 †1803) geheiratet, die Tochter von Daniel Mason und Elizabeth Winfield, deren Familien die angesehensten und wohlhabendsten von Virginia und des gesamten Dinwiddie County waren. Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges von 1776 bis 1783 kämpfte William Scott als Offizier der Miliz von Virginia zunächst im Rang eines Leutnants, später als Hauptmann in der Kontinentalarmee der 13 nordamerikanischen Kolonien im Krieg gegen Großbritannien.

Winfield Scott wurde am 13. Juni 1786 auf der Plantage seiner Eltern „Laurel Branch“ als jüngstes von insgesamt acht Kindern von William Scott und Ann Mason geboren. Er wurde nach dem Bruder seiner Mutter, seinem wohlhabenden Onkel Winfield Mason Scott benannt. Seine sieben älteren Geschwister waren Elizabeth (*1767 †1838), Mary (*1772 †1838), Elisha (*1774 † ?), Ann (*1775 †1872), James (*1777 †1840/42), Rebecca (*1780 †1850) und Martha (*1783 † ?). Später heirateten sowohl sein Bruder James, der als ältester Sohn die Plantage seiner Eltern „Laurel Branch“ übernahm, sowie seine Schwester Rebecca, wie schon ihr Großvater, in die bereits erwähnte angesehene virginische Familie Pegram ein. Als Winfield Scott fünf Jahre alt war, starb im Jahre 1791 zunächst sein Vater William, recht früh mit nur 44 Jahren. Im Jahr 1803 verstarb dann auch seine Mutter Ann und der damals gerade erst 17-jährige Winfield Scott war von da an weitgehend auf sich selbst gestellt.[6][7][8]

Schulische Bildung und Ausbildung

Das „College of William & Mary“ an dem Winfield Scott zwischen 1805 und 1806 studierte.

Über die Erziehung und schulische Bildung von Winfield Scott ist nur wenig bekannt. In seiner Kindheit wurde er zunächst zu Hause von seiner Mutter Ann zu Ehrlichkeit, Ordnung und harter Arbeit erzogen, was seinen Charakter entscheidend prägte. Nebenbei besuchte er aber auch oft den Nachbarn Dr. James Greenway, einen Physiker, aus dessen umfangreicher Bibliothek er sich oft Bücher auslieh, woraus sich seine Leidenschaft für das Lesen entwickelte. Winfield Scotts eigentliche schulische Bildung war dann hingegen nur sehr sporadisch. Im Alter von zwölf Jahren wurde er 1798 zunächst für knapp zwei Jahre auf die Internatsschule des aus der religiösen Erweckungsbewegung der Quäker stammenden James Hargrave in Williamsburg (Virginia) geschickt, die weniger die Vermittlung von Wissen, sondern mehr die Formung des Charakters zu einer strengen und disziplinierten Persönlichkeit zum Ziel hatte und die er bereits 1799 wieder verließ. Nach dem Tod seiner Mutter besuchte er dann ab 1804 für ein Jahr die Akademie des Schotten James Ogilvie, die sich in Richmond (Virginia) befand. Dort erhielt er eine klassische Ausbildung und lernte neben den Griechischen und Römischen Klassikern wie Aristoteles, Caesar, Cicero, Herodot, Homer, Livius, Ovid, Plinius, Polybios, Tacitus usw. auch Unterricht in Metaphysik, Rhetorik, Logik, Mathematik sowie Nationalökonomie. Zusätzlich erlernte er das Lesen von französischsprachigen Texten, was später für seine militärische Karriere noch einmal wichtig werden sollte.[9][10][11]

Im Jahr 1805 schrieb sich der 19 Jahre alte Winfield Scott dann in das noch bis heute renommierte und bereits 1693 gegründete „College of William & Mary“ in Williamsburg (Virginia) ein, die nach der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) zweitälteste höhere Bildungseinrichtung der USA.[12] In dem von Bischof James Madison, einem Cousin des gleichnamigen späteren US-Präsidenten James Madison geleiteten College, studierte er Chemie, Natur- und Experimentalphilosophie sowie Rechtswissenschaften (Common Law). Da er schnell Interesse an Jura fand und der Berufswahl seines Großvaters James Scott folgen wollte, wählte er zusätzlich noch Zivilrecht und Internationales Recht als Studienfächer. In diesem Zusammenhang hörte er auch erstmals Vorlesungen, Vorträge, Reden und Diskussionen seines Juraprofessors Henry St. George Tucker über die „besondere Institution“ („The Peculiar Institution“) der Sklaverei in den Vereinigten Staaten und die juristischen Möglichkeiten einer eventuell schrittweisen Emanzipation der afroamerikanischen Sklaven in die US-amerikanische Gesellschaft, was Einfluss auf seine späteren politischen Ansichten und politische Karriere hatte. Darüber hinaus begann er sich bewusst für Religion und insbesondere für die Episkopalkirche zu interessieren und begeisterte sich auch für die Politik der USA und dem politischen Programm der Anti-Föderalisten die sich in der Demokratisch-Republikanischen Partei unter US-Präsident Thomas Jefferson zusammengefunden hatten.[13][14][15]

Weiterhin verbrachte er aber auch sehr viel Zeit mit dem Lesen, beispielsweise der Werke von Philosophen und Historikern wie Adam Smith, John Locke, Thomas Hobbes, Edward Gibbon und David Hume, Veröffentlichungen von Essayisten und Dichtern wie William Shakespeare, John Milton, Joseph Addison und John Dryden sowie Büchern von Schriftstellern und Romanautoren wie Henry Fielding, Oliver Goldsmith, Washington Irving, James Fenimore Cooper und Sir Walter Scott, mit dem er über seinen Großvater James Scott und dem schottischen Clan Scott sogar weitläufig verwandt war. Darüber hinaus interessierte er sich sehr für Feldherren wie Caesar oder Scipio Africanus und beschäftigte sich mit deren Leben sowie deren politischem und militärischem Wirken. Überdies perfektionierte er seine Lesekenntnisse französischsprachiger Texte, sodass er diese ohne Probleme lesen und auch verstehen konnte, jedoch nur wenig flüssig und mit deutlichem Akzent Französisch sprach.[16][17][18]

Nachdem Winfield Scott 1806 nach nur einem Jahr das William and Mary College bereits wieder verlassen hatte, trat er in die Kanzlei des Rechtsanwalts David Robertson in Petersburg ein, wo er sein Studium der Rechtswissenschaften beendete. Der vor Jahrzehnten ebenfalls aus Schottland in die USA eingewanderte David Robertson hatte bereits den Großvater von Winfield Scott, James Scott, bei dessen Studium der Rechtswissenschaften unterstützt. Neben Winfield Scott waren in der Kanzlei noch zwei weitere angehende junge Rechtsanwälte beschäftigt, einer davon Thomas Ruffin. Er war der Bruder von Edmund Ruffin (*1794 †1865), einem radikalen Südstaatensezessionisten und Anhänger der Konföderierten Staaten, der im April 1861 die ersten Schüsse auf das von US-Soldaten der Nordstaaten verteidigte Fort Sumter in Charleston (South Carolina) abfeuerte und damit den Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges markierte. Im Rahmen seines Jurastudiums und seiner Ausbildung zum Rechtsanwalt verfolgte Scott zwischen Mai und September 1807 auch die Gerichtsverhandlung gegen den ehemaligen US-Vizepräsidenten Aaron Burr wegen Hochverrats und Verschwörung, bei dem auch der Befehlshaber der U.S. Army, Brigadier General James Wilkinson als Zeuge und möglicher Mitverschwörer Burrs vernommen wurde und den Scott nur wenige Jahre später selbst kennenlernen sollte.[19][20][21]

Dienst in der Miliz von Virginia und Eintritt in die U.S. Army

Anfang Juli 1807 trat der 21 Jahre alte Winfield Scott für kurze Zeit als Korporal der Kavallerie in die Miliz von Virginia ein, bevor man ihn 1808 als Hauptmann der Artillerie in die US Army übernahm. Fast 2 Meter groß, war Scott schon physisch eine beeindruckende Persönlichkeit. Dazu kam eine ausgeprägte Eitelkeit. Es wird behauptet, er habe sich in seiner ersten Uniform mehrere Stunden im Spiegel bewundert. Ausgeprägt war bei ihm auch ein starker Wissensdurst, eine rasche Auffassungsgabe und ein großer Bildungshunger. Er lernte Griechisch, Latein, Rhetorik sowie Philosophie und befasste sich intensiv mit militärischer Taktik. Er beschaffte sich die neuesten Werke europäischer Autoren über Strategie und hatte während seiner Feldzüge stets eine umfangreiche Bibliothek mit militärischen Klassikern bei sich. Mit seinen fundierten militärtheoretischen Kenntnissen war er in der von Amateuren geprägten US Army seiner Zeit eine Ausnahmeerscheinung. Sein Geltungsdrang brachte ihn jedoch auch in erhebliche Schwierigkeiten. Wegen eines Streits mit seinem Vorgesetzten James Wilkinson, den er öffentlich kritisiert hatte, wurde er für ein Jahr degradiert. In späterer Zeit wurde er auch oft für seinen Umgang mit öffentlichen Geldern kritisiert, jedoch nie mit größeren Auswirkungen auf seine Karriere.

Britisch-Amerikanischer Krieg von 1812

Brigadier General Winfield Scott (links) kommandiert seine Soldaten in der „Schlacht von Chippawa“ am 5. Juli 1814

Bei Ausbruch des Krieges mit Großbritannien war Scott Oberstleutnant. Als solcher geriet er bei der schweren amerikanischen Niederlage in der Schlacht von Queenston Heights am 13. Oktober 1812 in britische Gefangenschaft, aus der er durch einen Gefangenenaustausch im Januar 1813 wieder freikam. Er hatte ein Kontingent regulärer Truppen geführt, die während der Schlacht den Niagara überschritten hatten, aber abgeschnitten und zur Kapitulation gezwungen wurden.

Im März 1813 wurde er zum Oberst und Stabschef Generalmajor Henry Dearborns befördert und war im Mai als Regimentskommandeur an der Einnahme von Fort George beteiligt. Scott äußerte öffentlich scharfe Kritik an „schwachköpfigen“ Offizierskollegen und an der amerikanischen Strategie insgesamt, etwa am Feldzug von 1813 auf der Niagara-Halbinsel, wo er seiner Meinung nach durch General Dearborn, den ranghöchsten Offizier des US-Heeres, von entscheidenden Schlägen gegen die zahlenmäßig weit unterlegenen Briten zurückgehalten worden war. An den peinlichen Niederlagen dieses Feldzugs (Schlachten am Stoney Creek und bei Beaver Dams) hatte er keinen Anteil und büßte dadurch – anders als einige seiner Kollegen – seinen guten Ruf nicht ein.

Da Scott sich 1813 als umsichtiger und kompetenter Kommandeur mit großem persönlichen Mut erwiesen hatte, setzte Präsident James Madison im März 1814 seine Beförderung zum Brigadegeneral durch. Scott war damit der jüngste General des US-Heeres und übernahm das Kommando über eine in Buffalo stationierte Brigade, die unter Krankheiten, schlechter Moral und Desertionen litt. Er begann umgehend, diese Einheiten nach seinen Vorstellungen zu formen. Die Offiziere wurden in Kampftaktiken geschult, die Mannschaften über mehrere Monate hinweg bis zur völligen Erschöpfung gedrillt. Scott sorgte auch für eine durchgreifende Verbesserung der sanitären Bedingungen, die zu einem deutlichen Rückgang der Krankheiten führte. Auf diese Weise formte er einen leistungsfähigen, gut ausgebildeten und homogenen Großverband, flößte seinen Soldaten neues Selbstvertrauen ein und erwarb sich mit seinem fundierten militärischen Wissen, seinem Führungstalent und seinem persönlichen Mut ihren Respekt.

Winfield Scotts Ehefrau Maria DeHart Mayo, Gemälde um 1831

Mit seiner Brigade nahm Scott im Juli 1814 an Jacob Browns Invasion in Kanada teil, dem letzten und ernsthaftesten Versuch, diese britische Kolonie für die USA zu erobern. Mit diesem etwa 2.000 Mann umfassenden Großverband gelang es ihm am 5. Juli, britischen Truppen unter Generalmajor Phineas Riall in der Schlacht bei Chippewa eine empfindliche Niederlage zuzufügen. Scott erwies sich in diesem Gefecht als ein Meister der klassischen Infanterietaktik. Er durchbrach mit einem schnellen, geschickt ausgeführten Angriff die Linien der Briten und zwang sie zu einem hastigen Rückzug. Dieser Sieg bildete den Grundstein für Scotts weitere Karriere, blieb aber ohne dauerhafte militärische Auswirkungen. Da es die Amerikaner versäumten, ihren Erfolg rechtzeitig auszunutzen, verloren sie die entscheidende Schlacht bei Lundy’s Lane am 25. Juli 1814 gegen die erheblich verstärkten Briten unter Sir Gordon Drummond. Scotts Aggressivität, die ihm bei Chippewa den Sieg eingebracht hatte, hatte hier tragische Konsequenzen, denn seine Brigade wurde in dieser äußerst verlustreichen Schlacht bei einem frontalen Angriff gegen starke britische Verbände weitgehend vernichtet, er selbst schwer verwundet. Bis er sich erholt hatte, war der Krieg zu Ende. Kritiker beschuldigten ihn zwar, er habe seine Soldaten seiner persönlichen Ruhmsucht und Eitelkeit geopfert, änderten aber nichts daran, dass Scott aus dem Krieg von 1812 als öffentlich weithin gefeierter Held hervorging. Nach dem Krieg konnte er deshalb seine Bemühungen um eine verbesserte Ausbildung des Heeres und die Professionalisierung des Offizierskorps fortsetzen. Dadurch prägte er das amerikanische Heer im 19. Jahrhundert und darüber hinaus. Mehrere berühmte Offiziere des amerikanischen Bürgerkriegs wie Robert E. Lee sammelten ihre ersten militärischen Erfahrungen unter seinem Kommando.

Auch in persönlicher Hinsicht tat sich nach dem Krieg viel für Scott – 1817 heiratete er Maria D. Mayo, die aus einer bekannten und wohlhabenden virginischen Familie stammte. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen aber vier bereits im Kindesalter verstarben.

Feldzüge gegen die Indianer

Obwohl er sich aufgrund seines Charakters zahlreiche Feinde machte – mit Andrew Jackson soll er so aneinandergeraten sein, dass beide ein Duell verabredeten, aber auf den Kampf verzichteten, weil jeder vom Mut des anderen überzeugt war – erhielt er weitere wichtige Kommandos. 1829 wurde er Oberkommandierender des Eastern Departments der Army. 1832 kommandierte Scott Truppen im Black-Hawk-Krieg, im selben Jahr war er Oberbefehlshaber der Bundestruppen, die in der sogenannten Nullifikationskrise (siehe auch Nullifikationsdoktrin) für einen Einsatz gegen den Bundesstaat South Carolina aufmarschierten. Zum Einsatz kam er auch im Zweiten Seminolenkrieg (1835–1842) in Florida. 1838 erzwang er auf Befehl Präsident Martin Van Burens die Deportation der Cherokee-Indianer aus Georgia in das Indianer-Territorium im heutigen Oklahoma, den sogenannten Pfad der Tränen. Aufgrund schlechter klimatischer Bedingungen, mangelhafter Organisation und Gleichgültigkeit der Amerikaner starben hierbei etwa 4.000 Indianer. Obwohl Scott zweifellos die rassistische Haltung der meisten seiner Landsleute gegenüber den Indianern teilte, war er human genug, aufgrund dieser Erfahrungen die Deportation zu stoppen, was ihm massive Kritik der Verantwortlichen, unter anderem Andrew Jacksons, einbrachte. Im März 1839 vermittelte Scott bei Spannungen zwischen dem US-Bundesstaat Maine und der kanadischen Provinz Neubraunschweig (der sog. Aroostook-Krieg).

Mexikanisch-Amerikanischer Krieg

Die Bombardierung von Veracruz, Lithografie von Adolphe Jean-Baptiste Bayot nach einer Zeichnung von Carl Nebel, 1851
Scotts Einzug in Mexiko-Stadt, Lithografie von Adolphe Jean-Baptiste Bayot nach einer Zeichnung von Carl Nebel, 1851

1841 wurde Scott Generalmajor und Oberbefehlshaber des Heeres. Während des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs (1846–1848) kommandierte er die südliche der beiden US-Armeen, die nach Mexiko vorstießen. Er landete bei Veracruz, nahm die Stadt am 27. März 1847 und folgte, möglicherweise durch William H. Prescotts Buch „Die Eroberung von Mexiko“ inspiriert, der Route des spanischen Konquistadors Hernán Cortés von 1519 in Richtung Mexiko-Stadt. Scotts Gegner in diesem Feldzug war der mexikanische Präsident und General Antonio López de Santa Anna. Scott schlug die Mexikaner in der Schlacht von Cerro Gordo am 18. April 1847, nachdem seine Pioniere einen Bergpfad gefunden hatten, der es den Amerikanern ermöglichte, die gegnerische Position zu umgehen. Am 19. und 20. August besiegte er sie erneut in zwei aufeinanderfolgenden Schlachten bei Contreras und Churubusco, wodurch der Weg nach Mexiko-Stadt frei war. Nach vergeblichen Verhandlungen eroberten die Amerikaner in der blutigen Schlacht von Molino del Rey am 8. September mexikanische Stellungen nahe Mexiko-Stadt. Am 13. September gelang nach zweitägigen Kämpfen in der Schlacht von Chapultepec die Einnahme dieses wichtigen, die Hauptstadt deckenden Forts. Auf Befehl seines Untergebenen William Harney wurden in dem Moment, in dem die amerikanische Flagge auf dem Fort zu sehen war, zehn der bei Churubusco gefangen genommenen und von Kriegsgerichten verurteilten Angehörigen der San Patricios, einer Gruppe meist irischstämmiger US-Amerikaner in mexikanischen Kriegsdiensten, gehängt. Bis heute beurteilt man den Status dieser Soldaten und ihre Hinrichtung kontrovers; teils wird die Hinrichtung als Kriegsverbrechen, teils als legitime Bestrafung von Landesverrätern betrachtet.

Am 15. September drangen die Amerikaner nach erneuten blutigen Kämpfen in Mexiko-Stadt ein, nachdem Santa Anna seine Truppen aus der Stadt zurückgezogen hatte. Als Militärkommandant der Stadt erwarb sich Scott den Respekt sowohl der Mexikaner als auch der US-Behörden. Auseinandersetzungen innerhalb seines Offizierskorps und die Feindseligkeit der Regierung von Präsident James K. Polk wegen seiner Zugehörigkeit zur Whig Party führten zu seiner Ablösung. Es wurde sogar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um die Disziplinarmaßnahmen Scotts gegen illoyale Offiziere zu untersuchen. Die Vorwürfe wurden jedoch fallen gelassen und der General für die brillante Führung des Feldzugs mit einer Goldmedaille des Kongresses geehrt.

Präsidentschaftskandidaturen

Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen 1852

Seit der Wahl Andrew Jacksons zum US-Präsidenten galten Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgreiche Befehlshaber aus dem Militär als sehr populär unter den amerikanischen Wählern. Für die Präsidentschaftswahl 1848 bewarb sich Scott erstmals für das Weiße Haus. Doch die Whig Party nominierte stattdessen Zachary Taylor, einen anderen Befehlshaber im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg, der dann auch die Wahl gewann.

Vier Jahre später kandidierte Scott erneut. Auf dem Nominierungsparteitag der Whigs im Juni 1852 wurde er von den Delegierten nach mehreren Wahlgängen als Kandidat aufgestellt. Er setzte sich damit gegen den amtierenden Präsidenten Millard Fillmore durch, der nach dem Tode Zachary Taylors 1850 ins Weiße Haus einzog. Scotts militärischer Ruhm spielte für seine Nominierung ebenso eine Rolle wie die Tatsache, dass sich Amtsinhaber Fillmore bei vielen Delegierten aus den Nordstaaten durch seine als sklavereifreundlich angesehene Haltung unbeliebt gemacht hatte. Zu seinem Running Mate wurde der ehemalige Gouverneur von North Carolina William Alexander Graham gewählt. Die Präsidentschaftswahl am 2. November 1852 verlor er dann jedoch gegen den Demokraten Franklin Pierce. Scotts Niederlage hatte verschiedene Gründe: Seine die Sklaverei eher ablehnende Haltung kostete ihn vor allem im Süden Stimmen, während das eher sklavereifreundliche Parteiprogramm der Whigs seine Wahl im Norden verhinderte. Obendrein war auch sein Gegner Pierce als Brigadegeneral ein Veteran des Krieges gegen Mexiko. Scott konnte deswegen nur vier Staaten mit 42 Wahlmännerstimmen erringen und unterlag Pierce (254 Elektoren) deutlich. Knapp 44 Prozent der Wähler gaben für Scott ihre Stimme ab, Pierce vereinte 50,8 Prozent auf sich.

Sezessionskrieg und letzte Tage

Trotz seiner Niederlage genoss er weiterhin große Popularität, war aber aufgrund seiner ausgeprägten Eitelkeit, Geltungssucht und Korpulenz auch Zielscheibe unzähliger Anekdoten, Witze und Karikaturen. Wegen seines Bestehens auf militärischer Etikette und Disziplin gab man ihm den Spitznamen „Old Fuss and Feathers“; respektvoller war die Bezeichnung als „Grand Old Man of the Army“ („großer alter Mann des Heeres“). Der Kongress trug dieser Beliebtheit 1855 Rechnung, als er Scott ehrenhalber zum Brevet-Dienstgrad Generalleutnant beförderte. Er war damit nach George Washington der zweite Amerikaner, der zu diesem Dienstgrad befördert worden war. 1859 wurde er von Präsident Buchanan in den Nordwesten geschickt, um den Schweinekonflikt mit Großbritannien beizulegen.

Scotts „Anaconda-Plan“, Cartoon 1861

Obwohl Scott aus den Südstaaten stammte, war er ein Gegner der Sezession und blieb deswegen der Union treu. Als 1861 der Bürgerkrieg ausbrach, bot Scott, der zu alt, krank und übergewichtig für ein Feldkommando war, den Oberbefehl über das Feldheer Oberst Robert E. Lee an, der jedoch nach dem Austritt Virginias aus der Union ein Kommando im virginischen Heer annahm.

Scott glaubte im Gegensatz zu der Mehrheit der Politiker und Militärs des Nordens nicht, dass ein schneller Sieg gegen die Südstaaten möglich sei. Er entwarf einen Feldzugsplan, der vorsah, schrittweise wichtiges Terrain wie den Mississippi sowie die Hafenstädte am Atlantik und am Golf von Mexiko zu besetzen und von dort nach Atlanta vorzustoßen. Man machte sich über diesen Plan öffentlich lustig, da fast alle Politiker und Militärs von einem kurzen Krieg ausgingen. Steigende Kritik an der Kriegsführung, zuletzt nach der Niederlage in dem Gefecht bei Balls Bluff, sowie Intrigen von Generalmajor McClellan, dem Oberbefehlshaber der Potomac-Armee, veranlassten Scotts Rücktritt am 1. November 1861. Sein Nachfolger wurde McClellan. Scott, der nach seiner Verabschiedung seine Memoiren verfasste und nach Europa reiste, erlebte noch, dass sein „Anakonda-Plan“ aufgegriffen wurde und sich insbesondere durch die Blockade der Häfen und die Feldzüge Grants und Shermans (siehe unter anderem Atlanta-Feldzug) als kriegsentscheidend erwies. Scott starb am 29. Mai 1866, kurz vor seinem 80. Geburtstag, in West Point.

Familie

Winfield Scott heiratete am 11. März 1817 Maria DeHart Mayo (*1789 †1862) aus Richmond (Virginia), die aus einer der angesehensten und wohlhabendsten Familien Virginias stammte. Sie war die Tochter von Abigail DeHart (*1761 †1845) und Colonel John Mayo (*1760 †1818), dessen Großvater Major William Mayo (*1685 †1744) das Gebiet der Städte Richmond und Petersburg als Landvermesser 1737 kartographiert und vermessen hatte. John Mayo selbst hatte als Colonel in der Miliz von Virginia gedient und war ebenfalls Landvermesser und Ingenieur sowie wohlhabender Besitzer einer Mühle und einer Tabaktrocknerei. Die Familie Mayo residierte westlich außerhalb Richmonds im Familienanwesen „Hermitage“ und besaß ein weiteres Anwesen, ebenfalls in der Nähe von Richmond namens „Bellville“, welches auch im Henrico County lag, sowie die Sommerresidenz „Hampton Place“ in Elizabethtown (heute: Elizabeth), New Jersey. Die 27-jährige Maria DeHart Mayo galt als „reigning Belle of Richmond“, als ausgesprochene Schönheit. Aus der Ehe zwischen Winfield Scott und Maria DeHart Mayo gingen insgesamt sieben Kinder hervor – fünf Mädchen und zwei Jungen:[22][23][24][25][26]

  • 1. Maria Mayo (*1818 †1833), geboren in Hampton Place, Elizabethtown, New Jersey. Verstarb in West Point, Orange County und wurde dort auf dem United States Military Academy West Point Cemetery beigesetzt.
  • 2. John Mayo (*1819 †1820), geboren in Hampton Place, Elizabethtown, New Jersey. Verstarb im Alter von 17 Monaten an Diphtherie während eines Besuchs der Familie Scott beim ehemaligen US-Präsidenten und Freund James Madison, auf dessen Anwesen Montpelier bei Orange (Virginia), nordwestlich von Richmond, wo er auch in einer Kapelle beigesetzt wurde.
  • 3. Virginia (*1821 †1845), geboren in Hampton Place, Elizabethtown, New Jersey. Sie litt seit frühester Kindheit an schwerem entzündlichem Rheuma. Mit 22 Jahren konvertierte sie 1843 zum katholischen Glauben und trat in das Kloster des Ordens der Visitandinnen (Salesianerinnen) in Georgetown (Washington, D.C.) ein, wo sie auch verstarb. Sie wurde dort in der Kapelle des Konvents beigesetzt.
  • 4. Edward Winfield (*1823 †1827), geboren in Hampton Place, Elizabethtown, New Jersey. Verstarb im Alter von 4 Jahren in Richmond, Henrico County, Virginia ebenfalls an Diphtherie und wurde dort in der St. John’s Episcopal Kirche beigesetzt.
  • 5. Cornelia (*1825 †1885), geboren in Hampton Place, Elizabethtown, New Jersey. Verstarb in Baltimore, Maryland und wurde dort auf dem New Cathedral Cemetery beigesetzt.
∞ 1849 Colonel Henry Lee Scott (*1814 †1886), langjähriger Adjutant General von Winfield Scott mit dem gleichen Familiennamen. Geboren in New Bern, Craven County, North Carolina. Verstarb in New York City, New York und ebenfalls auf dem New Cathedral Cemetery in Baltimore, Maryland beigesetzt. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der nach dem berühmten Großvater, Winfield Scott, benannt wurde und der die Familienlinie weiterführte:
→ 5.1 Winfield W. Scott (*1850 †1934), geboren in New York City, New York.
∞ 1898 Fannie Remsen (*1859 †1934), geboren in New York City, New York und auch dort verstorben.
∞ 1851 Gould Hoyt (*1822 †1883), ein wohlhabender Kaufmann aus New York City, New York, wo er geboren wurde und auch verstarb und ebenfalls auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, Westchester County, New York beigesetzt wurde. Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor:
→ 6.1 Gould Hoyt Jr. (*1853 †1911), geboren in Newport, Rhode Island. Verstorben in Paris, Frankreich und auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, Westchester County, New York beigesetzt.
→ 6.2 Winfield Scott Hoyt (*1854 †1930), geboren in New York City, New York. Verstorben in Greenwich, Fairfield County, Connecticut und auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, Westchester County, New York beigesetzt.
∞ 1920 Isabelle E. Rutty (*1875 †1945), geboren in Grenoble, Frankreich. Verstorben in New York City, New York.
→ 6.3 Camilla Scott Hoyt (*1856 †1939), geboren in New York City, New York. Verstorben in London, Großbritannien und in Tatham in der Grafschaft Lancashire, England beigesetzt.
→ 6.4 Percy Scott Hoyt (*1860 †1929), geboren in New York City, New York. Verstorben in Cheyenne, Wyoming und auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, Westchester County, New York beigesetzt.
→ 6.5 Geraldine Scott Hoyt (*1862 †1894), verstorben in New York City, New York und auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, Westchester County, New York beigesetzt.
∞ 1892 William Carson Kane (*1853 † vor 1956), geboren in New York City, New York.
→ 6.6 Virginia Scott Hoyt (*1867 †1938), verstorben in New York City, New York und auf dem Kensico Cemetery in Valhall, Westchester County, New York beigesetzt.
∞ 1853 Charles Carroll McTavish (*1818 †1868), stammte aus einer der angesehensten katholischen Familiendynastien Marylands. Geboren in Baltimore, Maryland, wo er auch verstarb und dort auf dem Green Mount Cemetery beigesetzt wurde. Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor:
→ 7.1 Maria Mayo McTavish (*1854 †1921), geboren in Ellicott City, Maryland. Trat später in den Orden der Karmelitinnen in einem Konvent in Brüssel, Belgien ein. Sie wurde in Baltimore, Maryland ebenfalls auf dem Green Mount Cemetery beigesetzt.
→ 7.2 Emily Caton McTavish (*1855 †1939), trat 1883 als Nonne unter dem Namen „Schwester Mary Agnes von den Visitandinnen“ in das „Mount de Sales Konvent“ des Ordens der Visitandinnen (Salesianerinnen) in Catonsville bei Baltimore, Maryland ein, wo sie auch verstarb. Beigesetzt wurde sie auf dem New Cathedral Cemetery in Baltimore, Maryland.
→ 7.3 Charles Carroll McTavish Jr. (*1857 †1948)
∞ ? Mary Bergin (* ? †1942), die Ehe blieb kinderlos.
→ 7.4 Virginia Scott McTavish (*1859 †1919), geboren in Baltimore, Maryland. Sie war nie verheiratet und lebte zuletzt zusammen mit ihrem Bruder Charles Carroll McTavish Jr. in Rom, Italien wo sie auch verstarb und in der Basilika Sankt Laurentius vor den Mauern beigesetzt wurde.
→ 7.5 Paul Winfield Scott McTavish (*1860 † ?)

Beförderungen und Dienstgrade

Dienstposten

  • 3. Mai 1808 bis 6. Juli 1812 – Commanding Officer of the 2nd Battery, U.S. Light „Flying“ Artillery, U.S. Army (U.S.A.)
  • 6. Juli 1812 bis 12. März 1813 – Executive Officer of the 2nd U.S. Artillery, U.S.A.
  • 12. März 1813 bis 9. März 1814 – Commanding Officer of the 2nd U.S. Artillery, U.S.A.
  • 18. März bis 18. Juli 1813 – Chief of Staff and Adjutant General of the „U.S. Army of the Center“ („Niagara-Front“)
  • 9. März 1814 bis 25. Juli 1814 – Commander of the „Niagara-Front“ (1st and 2nd „Buffalo-Brigade“)
  • Oktober 1814 bis Mai 1815 – Commander of the 10th U.S. Army Military District (Baltimore, Maryland)
  • Mai 1816 bis Mai 1821 – Commander of the 3rd U.S. Army Military Department (Castle Clinton, New York City, New York)
  • Mai 1821 bis 1823 – Commander of the Eastern Department (Governors Island, New York City, New York)
  • 1823 bis 1825 – Commander of the Western Department (Louisville, Kentucky)
  • 1825 bis 1827 – Commander of the Eastern Department (New York City, New York)
  • 1827 bis Dezember 1828 – Commander of the Western Department (Cincinnati, Ohio)
  • November 1829 bis 1831 – Commander of the Western Department (Jefferson Barracks, St. Louis Arsenal, St. Louis, Missouri)
  • 1831 bis 1833 – Commander of the Eastern Department (New York City, New York)
  • 1833 bis 1835 – Commander of the Western Department (Memphis, Tennessee)
  • 1835 bis 1837 – Commander of the Eastern Department (New York City, New York)
  • 1837 bis 1839 – Commander of the Western Division (Jefferson Barracks, St. Louis Arsenal, St. Louis, Missouri)
  • 1839 bis 5. Juli 1841 – Commander of the Eastern Division (New York City, New York)
  • 5. Juli 1841 bis 1. November 1861 – Commanding General of the U.S. Army („General-in-Chief“)
Headquarters of the U.S. Army:
→ Mai 1821 bis Juli 1848 – Washington, D.C. („Washington City“)
→ Juli 1848 bis März 1850 – New York City, New York
→ März 1850 bis Januar 1853 – Washington, D.C.
→ Januar 1853 bis Dezember 1860 – New York City, New York
→ ab Dezember 1860 – Washington, D.C.

Große Schlachten

Britisch-Amerikanischer Krieg von 1812:

Mexikanisch-Amerikanischer Krieg von 1846 bis 1848:
→ „Mexiko-Stadt-Feldzug“ vom 9. März bis 15. September 1847

Diplomatische Missionen

Auszeichnungen, Orden und Ehrenzeichen

Der Orden „Society of the Cincinnati“.

Ehrungen

Das Reiterstandbild von Brevet Lieutenant General Winfield Scott am gleichnamigen Scott Circle in Washington, D.C.
Winfield Scott auf der 24-Cent-Briefmarke von 1870.
Andrew Jackson und Winfield Scott auf der 2-Cent-Briefmarke von 1937.
Fort Point an der Golden Gate Bridge in San Francisco, 1882 kurzzeitig in „Fort Winfield Scott“ umbenannt.
Scott County, im US-Bundesstaat Iowa.
Das Seitenschaufelraddampfschiff „SS Winfield Scott“ (1850).
Das Schleppschiff der U.S. Army „MG Winfield Scott (LT-805)“ (1993).
Der „Mount Scott“ im US-Bundesstaat Oklahoma.
Der „Scott-Trupial“ („Scott's Oriole“).
  • Zu Ehren und in Andenken an Winfield Scott wurde in der US-Hauptstadt Washington, D.C., nördlich des Weißen Hauses am ebenfalls nach Winfield Scott benannten Kreisverkehr, dem „Scott Circle“, das noch bis heute dort stehende Reiterstandbild „Brevet Lt. General Winfield Scott“ errichtet. Dieses wurde nach einem Beschluss des US-Kongresses vom 2. März 1867 im Jahre 1871 vom Bildhauer Henry Kirke Brown entworfen und 1874 als Reiterstandbild aus Bronze, welches von einer durch Winfield Scott im „Mexikokrieg“ erbeuteten Kanone der Mexikanischen Armee stammte, ausgeführt. Heute kreuzen sich am Reiterstandbild am Scott Circle diagonal die Massachusetts Avenue, NW mit der Rhode Island Avenue, NW wobei diese beiden wiederum vertikal durch die 16th Street, NW gekreuzt werden, die seit 1941 durch einen Tunnel in Nord-Süd-Richtung unter dem Reiterstandbild und dem Scott Circle hindurchverläuft.[35][36]
  • Winfield Scott wurde ebenfalls auf Briefmarken geehrt, womit er einer von nur sehr wenigen Generälen der U.S. Army ist, dem diese Ehre zuteilwurde. Nach George Washington, der auf einer US-Briefmarke von 1861 als General porträtiert wurde, war Winfield Scott erst der zweite US-General, der 1870, bereits vier Jahre nach seinem Tod, auf einer 24-Cent-Briefmarke des United States Postal Service verewigt wurde. Da von dieser Briefmarke nur gut 1 Million Stück herausgegeben wurden, existieren nur noch sehr wenige Exemplare, die heute sehr wertvoll sind. 1936/37 wurde Winfield Scott dann erneut auf einer US-Briefmarke geehrt, in einer Serie von 5 Gedächtnisbriefmarken der U.S. Army, auf denen sich immer jeweils zwei Porträts von hochdekorierten und berühmten US-Generälen befanden. Winfield Scott war so zusammen mit Andrew Jackson auf einer 2-Cent-Briefmarke abgebildet. Diese sowohl von der U.S. Army als auch von der U.S. Navy herausgegebenen Serien von Gedächtnisbriefmarken berühmter US-Generäle und US-Admiräle waren bei der Bevölkerung sehr populär und wurden in relativ großen Stückzahlen herausgegeben.[37][38]
  • Die folgenden Forts, Garnisonen, Posten, Camps sowie Festungsartillerie-Batterien der U.S. Army sind oder waren nach Winfield Scott benannt:
Fort Winfield Scott“ im Arlington County (Virginia): Am Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges im Mai 1861 als Teil des Verteidigungsrings um die Hauptstadt Washington, D.C. an deren Südflanke westlich von Alexandria (Virginia) durch die Nordstaaten erbautes kleines Fort aus Erdwällen und Holzpallisaden mit 8 Kanonen. — „Fort Winfield Scott“ im Presidio von San Francisco (Kalifornien): Ursprünglich von 1853 bis 1861 als Fort Point an der Spitze der Landzunge am „Golden Gate“, der Einfahrt in die Bucht von San Francisco errichtete Festung der US-Küstenartillerie aus Backsteinmauerwerk. Im Jahr 1882 kurzzeitig in „Fort Winfield Scott“ umbenannt, wobei sich der neue Name jedoch nie richtig durchsetzte und das Fort, welches sich heute am südlichen Ende unter der Golden Gate Bridge befindet, bald wieder zurückbenannt wurde.[39] — „Coast Artillery Battery Fort Winfield Scott“ im Presidio von San Francisco (Kalifornien): Im Juni 1912 nach Winfield Scott benanntes Fort einer Küstenartillerie-Batterie innerhalb des Presidio von San Francisco, das gleichzeitig auch Hauptquartier des Küstenartillerie-Bezirks San Francisco war.[40]
Scott County (Iowa): Benannt in Erinnerung an den hier durch Winfield Scott nach Ende des Black-Hawk-Krieges von 1832 ausgehandelten Black-Hawk-Vertrag mit den Sauk- und Fox-Indianern[41]Scott County (Kansas)[42]Scott County (Virginia): Von Winfield Scotts Heimatbundesstaat Virginia 1814 neu errichteter und nach ihm benannter Landkreis in Anerkennung von Scotts militärischen Verdiente und Leistungen im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812.[43]Scott County (Minnesota)[44]Scott County (Tennessee)[45]Cerro Gordo County (Iowa)[46] — City of Winfield im Marion County (Alabama)[47] — City of Winfield im Putnam County (West Virginia)[48] — City of Fort Scott im Bourbon County (Kansas), die aus dem gleichnamigen Militärstützpunkt „Fort Scott“ hervorgegangen ist[49][50] — Scott Township im Mahaska County (Iowa): Nach ausdrücklicher Forderung der Einwohner, die bei den US-Präsidentschaftswahlen 1852 Winfield Scott unterstützt hatten, von „Jackson Township“ in „Scott Township“ umbenannt.[51] — Town of Winfield im Lake County (Indiana)[52] — Town of Scott im Cortland County (New York)[53][54] — Town of Churubusco im Whitley County (Indiana)[55] — Village of Winfield im DuPage County (Illinois)[56][57] und die Unincorporated Community Scott Depot im Putnam County (West Virginia).
  • Der „Mount Scott“, mit 751 Metern der höchste Berg im Wichita Gebirge, in der Nähe der Stadt Lawton, im Comanche County, im US-Bundesstaat Oklahoma wurde 1851 von Captain Randolph B. Marcy (*1812 †1887), bei einer Expedition zur Erforschung des Indianer-Territoriums und der Erstellung von Landkarten, nach Winfield Scott benannt. Begleitet wurde er dabei vom noch jungen Brevet Captain George B. McClellan, der später nicht nur eine von Captain Marcys Töchtern heiraten sollte, sondern 1861 auch Winfield Scott als Commanding General der U.S. Army ablöste.[58]
  • Der 7,3 Hektar große See „Lake Winfield Scott“, in der Nähe von Blairsville, im Union County im US-Bundesstaat Georgia wurde ebenfalls nach Winfield Scott benannt. Später dort siedelnde Farmer erinnerten mit der Benennung an die Vertreibung der ursprünglich dort lebenden Muskogee (Creek) und Cherokee in das Indianer-Territorium (Oklahoma), westlich des Mississippi, durch General Winfield Scott während des „Pfads der Tränen“ im Jahr 1838. Der See liegt auf einer Höhe von 870 Metern und ist damit heute eines der höchstgelegenen Gewässer des Bundesstaates Georgia.[59]
  • Der „Scott-Trupial“ (lat.: Icterus parisorum; engl.: Scott's Oriole), aus der Vogelgattung der Trupiale und aus der Familie der Stärlinge, wurde von Captain Darius N. Couch (*1822 †1897) von der U.S. Army 1853/54 bei einer wissenschaftlichen Expedition in den Südwesten der USA und nach Nordmexiko entdeckt und nach Winfield Scott benannt. Erst später stellte sich heraus, dass diese Vogelgattung bereits zwischen 1822 und 1826 vom französisch-italienischen Naturforscher, Biologen und Ornithologen Charles L. Bonaparte (*1803 †1857) entdeckt und beschrieben worden war. „Scott's Oriole“ blieb jedoch im englischsprachigen Raum die allgemein gebräuchliche Bezeichnung für diese Vogelgattung.
  • Sowohl das 1850 erbaute und zwischen New York City und San Francisco verkehrende SeitenschaufelraddampfschiffSS Winfield Scott“ als auch der 1941 gebaute Liberty-FrachterSS Winfield Scott“ sowie das 1993 in Dienst gestellte Schleppschiff der U.S. Army „MG Winfield Scott (LT-805)“ wurden nach Winfield Scott benannt.
  • In der Stadt Elizabeth, New Jersey, dem früheren Elizabethtown, in der Winfield Scott zwischen 1817 und 1848 sowie 1850 bis 1853 mit seiner Familie über 30 Jahre lang im Anwesen „Hampton Place“ gelebt hatte, direkt gegenüber von Staten Island/New York City am Hudson River nur wenige Meilen von seinem damaligen Hauptquartier in New York City entfernt, sind nach ihm die „Winfield Scott Plaza“ und die „Winfield Scott Elementary School“ benannt. Ebenfalls sind der „Winfield Scott Boulevard“ in Orlando (Florida) sowie der „Winfield Scott Drive“ in Chicago (Illinois) nach Winfield Scott benannt.
  • In New York City, New York, befindet sich zudem im Viertel Greenwich Village, Manhattan, in der 24 West 12th Street das zwischen 1851 und 1852 von wohlhabenden Mitgliedern der Whig Party für Winfield Scott erbaute und ebenfalls nach ihm benannte „General Winfield Scott House“. In diesem Haus hatte Winfield Scott zusammen mit seiner Familie zwischen 1853 und 1855, nach seiner Niederlage bei den US-Präsidentschaftswahlen von 1852, gelebt. Es ist seit 1973 als eine National Historic Landmark eingetragen.[60]

Wissenswertes

Flagge der U.S. Army.
Brigadier General Winfield Scott Featherston, hier noch in der Uniform als Lieutenant Colonel, vor 1862.
Rangabzeichen eines Brigadier Generals der U.S. Army.
Major General Winfield Scott Hancock, nach 1865.
Rangabzeichen eines Lieutenant Generals der U.S. Army.
Rear Admiral Winfield Scott Schley, um 1898.
Sandra Day O'Connor, eine Nachfahrin Winfield Scotts.
Die „William L. Clements Library“ in Ann Arbor (Michigan), in der sich der Nachlass von Winfield Scott befindet.
  • Winfield Scott diente 53 Jahre von 1808 bis 1861 in der U.S. Army, davon alleine 47 Jahre im Rang eines Generals, unter insgesamt 14 US-Präsidenten von Thomas Jefferson bis Abraham Lincoln und damit länger als jeder andere Offiziere und Soldat der USA jemals zuvor oder danach. Von 1841 bis 1861 war er zudem 20 Jahre lang „Commanding General of the United States Army“ womit er bis heute der General und Kommandierende Befehlshaber des US-Heeres mit der längsten Dienstzeit in der Geschichte der USA ist.
  • Ohne jemals eine Militärakademie besucht oder weitergehende militärische Ausbildung erfahren zu haben, wurde Winfield Scott zu einem brillanten Militärkommandeur, mit einem enormen militärischen Talent und einem umfangreichen selbst angeeigneten Wissen in Militärgeschichte und militärischer Taktik, der heute als der bedeutendste Militär der Vereinigten Staaten von Amerika seiner Zeit und fähigster Offizier der U.S. Army in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt, direkt nach George Washington und noch vor Ulysses S. Grant.
  • Während des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812, wurde Winfield Scott 1814 mit nur 27 Jahren zum bis dahin jüngsten Brigadier General der U.S. Army ernannt.
  • Winfield Scotts Bruder James Scott (*1777 †1840/42), benannt nach dem Großvater, kämpfte ebenfalls im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 im Rang eines Lieutenant Colonel in der Miliz von Virginia und befehligte das im Dinwiddie County aufgestellte 83rd Infantry Regiment, welches die US-amerikanische Atlantikküste im Abschnitt Norfolk (Virginia) vor Anlandungsversuchen britischer Truppen verteidigte.[5]
  • Winfield Scott kämpfte und führte als einer von insgesamt lediglich drei Generälen in der US-Militärgeschichte US-amerikanische Truppen auf den Schlachtfeldern gleich dreier großer, für die USA wichtiger Kriege. So kämpfte er im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812, im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg von 1846 bis 1848 und am Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges 1861. Die anderen beiden US-amerikanischen Offiziere, die als Generäle jeweils auch in drei großen und für die USA entscheidenden Kriegen gekämpft und gedient haben, sind zum einen Douglas MacArthur (*1880 †1964), der im Ersten Weltkrieg von 1917 bis 1918, im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1945 und im Koreakrieg von 1950 bis 1951 als General in der U.S. Army gekämpft hat, zum anderen Lewis B. Hershey (*1893 †1977), der im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1945, im Koreakrieg von 1950 bis 1953 und im Vietnamkrieg von 1967 bis 1973 als General in der U.S. Army gedient, aber nie aktiv an Kämpfen teilgenommen hat.[61][62]
  • Während des „Mexikanisch-Amerikanischen Krieges“ 1846 bis 1848, führte Winfield Scott in Veracruz mit 10.000 US-Soldaten das bis dahin größte amphibische Landeunternehmen der US-amerikanischen Militärgeschichte durch, welches in seinen Ausmaßen erst während des Zweiten Weltkrieges durch die Anlandung der 106.000 alliierten US-amerikanisch-britischen Truppen in Nordafrika in der „Operation Torch“ im November 1942 übertroffen wurde.[63]
  • Als erst zweiter US-Offizier in der Militärgeschichte der USA, nach George Washington 1798, erhielt Winfield Scott im Jahr 1855 den Brevet-Rang (Titular- und Ehrenrang) eines Generalleutnants vom US-Kongress verliehen.
  • Am Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges 1861 arbeitete Winfield Scott im Alter von bereits 75 Jahren innerhalb von nur wenigen Wochen den „Anakonda-Plan“ aus, die entscheidende und langfristig angelegte militärische Gesamtstrategie der Union (Nordstaaten) zur Beendigung der Sezession und Niederschlagung der Rebellion der Südstaaten, die, in Erwartung eines wenige Monate oder sogar nur Wochen dauernden Krieges von den jüngeren US-Offizieren abgelehnt, niemals vom US-Kongress oder der US-Regierung unter Präsident Abraham Lincoln offiziell angenommen und auch von der U.S. Army nie konsequent umgesetzt wurde, letztendlich aber trotzdem zum Sieg über die Konföderierten Staaten führte.
  • Winfield Scott Van Buren (*† 1814), vierter und nur wenige Tage lebender Sohn des US-Präsidenten Martin Van Buren[64][65], Major General Winfield Scott Hancock (*1824 †1886) und Brigadier General Winfield Scott Featherston (*1820 †1891) sowie Rear Admiral Winfield Scott Schley (*1839 †1911) sind nach Winfield Scott benannt worden.
  • Der im englischen Sprachraum, insbesondere in den USA gebräuchliche Ausspruch bzw. überraschende Ausruf der Verblüffung, des Erstaunenes, Verwunderns oder des Erschreckens/der Bestürzung, „Great Scott!“, soll indirekt auch auf die Person von Winfield Scott zurückgehen aber verschiedene Erklärungen haben. Als erstes soll der Begriff in folgendem Satz einer Ausgabe der New York Times vom Mai 1861 gestanden haben: „These gathering hosts of loyal freemen, under the command of the great SCOTT.“ Nachweisbar überliefert ist der Begriff dann hingegen im später unter dem Titel „Eye of the Storm: A Civil War Odyssey“ veröffentlichten Tagebuch des Private Robert Knox Sneden (*1832 †1918), der während des Amerikanischen Bürgerkrieges als Kartograf auf der Seite der Nordstaaten diente. Unter dem Tagebucheintrag vom 3. Mai 1864 ist dort folgendes zu Lesen: „‘Great Scott,’ who would have thought that this would be the destiny of the Union Volunteer in 1861–2 while marching down Broadway to the tune of ‘John Brown’s Body’.“ Auch in drei weiteren Schriften ist der Begriff zu finden, einmal im „Galaxy Magazine“ vom Juli 1871: „‘Great—Scott!’ he gasped in his stupefaction, using the name of the then commander-in-chief for an oath, as officers sometimes did in those days“, zum anderen im Buch „Americanisms. The English of the New World“ von Maximilian Schele De Vere von 1872: „‘Scott, Great!’ a curious euphemistic oath, in which the name of a well-known general is substituted for the original word, probably merely because of its monosyllabic form“ sowie in dem Satz, „Great Scott! I must be bad!“ aus dem im „Oxford English Dictionary“ aufgeführten Roman „The Tinted Venus. A Farcical Romance“ von 1885, vom britischen Autor Thomas Anstey Guthrie, der unter dem Pseudonym „F. Anstey“ veröffentlichte. Ein anderer, wenn auch eher unwahrscheinlicher, Ursprung des Begriffs „Great Scott!“ soll die anglisierte Verballhornung der vom aus Deutschland stammenden Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, dem Gemahl der britischen Königin Viktoria, verwendeten deutschen Begrüßungsformel „Grüß Gott“ („Great Scott!“) sein.[66]
  • Die historische Persönlichkeit des „General Winfield Scott“ wurde in den folgenden Filmen/Serien von den folgenden Schauspielern dargestellt:
The Fall of Blackhawk“, Historiendrama, USA 1912 (Kurzfilm), gespielt von Chester Gould (*1900 †1985) — „The Heart of Maryland“, Drama, Romanze, USA 1927 (60 min.), gespielt von S.D. Wilcox (*1863 †1945) — „Abraham Lincoln“, biografisches Historiendrama, USA 1930 (96 min.), gespielt von James Bradbury Sr. (*1857 †1940) — „They Died with Their Boots On“ (dt.: „Sein letztes Kommando“), biografisches Drama, Romanze, USA 1941 (140 min.), gespielt von Sydney Greenstreet (*1879 †1954) — „Kansas Pazifik“, Western, Romanze, USA 1953 (73 min.), gespielt von Roy Gordon (*1896 †1978) — „Riverboat“ (Serie, 2 Staffeln, 44 Episoden): Staffel 2, Episode 9: „The Quota“ (1960), Western, Abenteuer, USA 1959–1961 (je 60 min., zus. 2640 min.), gespielt von Stuart Randall (*1909 †1988) — „Lincoln“ (Mini-Series, 2 Staffeln, 6 Episoden): Staffel 2, Episode 1: „The Unwilling Warrior“ (1975), biografisches Historiendrama, USA 1974–1976 (je 50 min., zus. 300 min.), gespielt von Robert Emhardt (*1914 †1994) — „North and South“ (dt.: „Fackeln im Sturm“, Mini-Serie, 3 Romane, 3 Staffeln, 15 Episoden): Staffel 2, Episode 1 (dt.: „Am Rande des Abgrunds“, 1986) und Staffel 2, Episode 3 (dt.: „Die Ketten fallen“, 1986), Romanverfilmung, Historiendrama, Romanze, USA 1985–1986, 1994 (je 94 min., zus. 1410 min.), gespielt von Lee Anthony (* †) — „Lincoln“ (Mini-Serie), Drama, USA 1988 (zus. 188 min.), gespielt von John Houseman (*1902 †1988) — „Lincoln“, biografischer Historienfilm, USA 1992 (240 min.), gespielt von Burgess Meredith (*1907 †1997) — „War of 1812“ (Mini-Serie, 4 Episoden), historisches Dokudrama, Kanada 1999 (je 60 min., zus. 240 min.), gespielt von Nigel Bennett (*1949) — „One Man's Hero“ (dt.: „Rileys letzte Schlacht“), Action-Historiendrama, USA, Spanien, Mexiko 1999 (121 min.), gespielt von Patrick Bergin (*1951) — „Lost River: Lincoln's Secret Weapon“, Historienfilm, USA 2009 ( min.), gespielt von Wayne Strickler (* †)[67]

Literatur

Schriften Scotts
Biografien
Kurzportraits
Aufsätze
Lexikoneinträge

Einzelnachweise

  1. Clan Scott Society.
  2. Buccleuch Group.
  3. Scott: Memoirs of Lieut.-General Scott, LL.D., S. 1–3.
  4. Smith: Old Fuss and Feathers. The Life and Exploits of Lt.-General Winfield Scott, S. 3–4.
  5. a b Elliott: Winfield Scott. The Soldier and the Man, S. 1–2.
  6. Eisenhower: Agent of Destiny: The Life and Times of General Winfield Scott, S. 1–2.
  7. Johnson: Winfield Scott: A Quest for Military Glory, S. 8.
  8. Peskin: Winfield Scott and the Profession of Arms, S. 1–2.
  9. Scott: Memoirs of Lieut.-General Scott, LL.D., S. 3–10.
  10. Smith: Old Fuss and Feathers. The Life and Exploits of Lt.-General Winfield Scott, S. 4–13.
  11. Elliott: Winfield Scott. The Soldier and the Man, S. 2–8.
  12. College of William & Mary.
  13. Eisenhower: Agent of Destiny: The Life and Times of General Winfield Scott, S. 2–3.
  14. Johnson: Winfield Scott: A Quest for Military Glory, S. 8–9.
  15. Peskin: Winfield Scott and the Profession of Arms, S. 2–3.
  16. Scott: Memoirs of Lieut.-General Scott, LL.D., S. 11–18.
  17. Smith: Old Fuss and Feathers. The Life and Exploits of Lt.-General Winfield Scott, S. 13–18.
  18. Elliott: Winfield Scott. The Soldier and the Man, S. 8–12.
  19. Eisenhower: Agent of Destiny: The Life and Times of General Winfield Scott, S. 3–6.
  20. Johnson: Winfield Scott: A Quest for Military Glory, S. 9–10.
  21. Peskin: Winfield Scott and the Profession of Arms, S. 3–4.
  22. Wright: General Scott, S. 41–42.
  23. Elliott: Winfield Scott. The Soldier and the Man, S. 212–216, 256-257, 286-288, 394-404.
  24. Eisenhower: Agent of Destiny: The Life and Times of General Winfield Scott, S. 109–110, 133-141, 208-210, 216-217.
  25. Johnson: Winfield Scott: A Quest for Military Glory, S. 72–75, 77-78, 106-108, 110-112, 137-143.
  26. Peskin: Winfield Scott and the Profession of Arms, S. 64–66, 70, 86-89, 117-128.
  27. a b Francis B. Heitman: Historical Register and Dictionary of the United States Army from its Organization, September 29, 1789, to March 2, 1903, Vol. 1, Washington 1903, S. 46, 48.
  28. Winfield Scotts Congressional Gold Medal vom 3. November 1814.
  29. a b Mansfield: The Life and Military Services of Lieut.-General Winfield Scott, 1861, S. 153–164.
  30. Winfield Scotts Congressional Gold Medal vom 9. März 1848.
  31. Society of the Cincinnati.
  32. Aztec Club of 1847.
  33. Military Order of the Loyal Legion of the United States.
  34. Winfield Scott in der Notable Names Database (englisch)
  35. Smithsonian AmericanArt Museum. Brevet Lt. General Winfield Scott Sculpture.
  36. Memorials, Monuments, Statues & other outdoor Art in Washington, D.C.: Winfield Scott Memorial in the Center of Scott Circle in Washington, D.C.
  37. Smithsonian National Postal Museum. 24-Cent-Briefmarke „Winfield Scott“ von 1870.
  38. Smithsonian National Postal Museum. U.S. Army und U.S. Navy Gedächtnisbriefmarkenserie von 1936/37.
  39. U.S. National Park Service. Fort Point („Fort Winfield Scott“) National Historic Site.
  40. U.S. National Park Service. Presidio of San Francisco National Historic Site: „Fort Winfield Scott“.
  41. Scott County (Iowa).
  42. Scott County (Kansas).
  43. Scott County (Virginia).
  44. Scott County (Minnesota).
  45. Scott County (Tennessee).
  46. Cerro Gordo County (Iowa).
  47. City of Winfield (Alabama).
  48. City of Winfield (West Virginia).
  49. U.S. National Park Service. Fort Scott (Kansas) National Historic Site.
  50. City of Fort Scott (Kansas).
  51. Robert I. Garden: History of Scott Township of Mahaska County, Iowa, August 1907.
  52. Town of Winfield (Indiana).
  53. Town of Scott (New York).
  54. History of Scott (New York).
  55. Town of Churubusco (Indiana).
  56. The Village of Winfield (Illinois).
  57. The History of Winfield (Illinois). (PDF; 114 KB)
  58. Oklahoma Historical Society's Encyclopedia of Oklahoma History & Culture.
  59. Georgia Trails. Lake Winfield Scott.
  60. U.S. National Park Service. National Historic Landmark: „General Winfield Scott House“.
  61. Marquis Who's Who: Who Was Who in America, Vol. VII: 1977–1981, Chicago 1981, S. 270.
  62. Sneiderman: Warriors Seven. Seven American Commanders, Seven Wars, and the Irony of Battle, S. 86.
  63. Johnson: A Quest of Military Glory, S. 174.
  64. Elliott: The Soldier and the Man, S. 143 Fn 25.
  65. Johnson: A Quest of Military Glory, S. 64.
  66. World Wide Words. Investigating the English Language across the Globe: „Great Scott!“.
  67. Internet Movie Database (IMDb), Character: „Maj. Gen. Winfield Scott (Hancock)“.
  68. National Portrait Gallery. Faces of the Frontier.
  69. Winfield Scott Collection, 1809–1862“ in der William L. Clements Library der University of Michigan in Ann Arbor (Michigan).

Weblinks

Commons: Winfield Scott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Winfield Scott in der Datenbank Find a Grave (englisch)Vorlage:Findagrave/Wartung/Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata