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Andrej Tschmil ist ein typischer Vertreter der ersten Generation von Profis aus den ehemaligen Ostblock-Staaten. Sein erstes Team war das italienische Profi-Team Alfa Lum für das neben ihm noch eine Reihe anderer sowjetischer Radsportler fuhren. Nach seinem Übertritt ins Profilager brauchte er zunächst einige Zeit, um bei den klassischen Rennen vordere Plätze zu belegen. Am erfolgreichsten war er als Mitglied der belgischen Lotto-Mannschaft, was auch erheblich dazu beitrug, dass er 1998 die belgische Staatsbürgerschaft annahm. Beim Giro d’Italia, an dem er zwei Mal teilnahm, fuhr er eher unauffällig.
Andrej Tschmil ist ein typischer Allrounder, konnte aber auch im Sprint immer wieder vordere Plätze belegen. Er ist ein tempoharter Fahrer. Im Laufe der Zeit entwickelte er ein gutes Gespür für taktisch günstige Situation, die er konsequent nutzte – wie etwa bei seinem Mailand-San Remo-Sieg 1999, als er kurz vor dem Ziel wegsprang und die gesamte namhafte Konkurrenz düpierte.
Von den fünf „Monumenten des Radsports“ konnte er drei gewinnen, neben dem erwähnten Mailand-San Remo die Flandern-Rundfahrt und Paris–Roubaix – weitere Podiumsplätze runden seine Leistung als Klassikerjäger ab. 1991 wurde Andrej Tschmil letzter sowjetischer Meister, bevor die Auflösung der Sowjetunion am 8. Dezember 1991 beschlossen wurde.
Ein Sturz bei den Drei Tagen von de Panne 2002 führte dazu, dass seine Karriere damit endete und nicht erst wie geplant mit einer Teilnahme beim letzten Frühjahrsklassiker des Jahres, dem Amstel Gold Race.[1]
Berufliches
Zunächst fungierte Andrej Tschmil als Teammanager des Teams Chocolade Jacques. Im August 2006 wurde er Sportminister von Moldawien und 2008 übernahm er die Aufgabe des Managers des UCI ProTeamsKatjuscha. Mitte September 2011 wurde bekannt gegeben, dass Hans-Michael Holczer ab Januar 2012 die Nachfolge von Tschmil bei Katjuscha antreten wird.[2] 2013 bewarb sich Tschmil um das Präsidentenamt des Europäischen Radsportverbandes, unterlag bei der Abstimmung jedoch dem Präsidenten des französischen Verbandes FFC, David Lappartient.[3][4]