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Kaliningrad

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Stadt
Kaliningrad
Калининград
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadtkreis Kaliningrad
Innere Gliederung 3 Stadtrajons
Oberhaupt Alexander Jaroschuk
Gegründet 1255 (Königsberg)
1946 (Kaliningrad)
Frühere Namen Twangste (bis 1255)
Königsberg (1255–1946)
Stadt seit 1286
Fläche 223 km²
Bevölkerung 490.449 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte 2199 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 4,8 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 4012
Postleitzahl 236000–236042
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 401
Website www.klgd.ru
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 20° 29′ OKoordinaten: 54° 44′ 0″ N, 20° 29′ 0″ O
Kaliningrad (Europäisches Russland)
Kaliningrad (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kaliningrad (Oblast Kaliningrad)
Kaliningrad (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad
Liste der Städte in Russland

Kaliningrad (seit 1946 russisch Калинингра́д, bis 1946 Königsberg) ist die Hauptstadt der Oblast Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen an der Ostsee. Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges wurde die vormals deutsche Stadt Königsberg wie der gesamte Nordteil Ostpreußens (außer dem Memelland) unter dem Namen Kaliningrad Teil der RSFSR, einer der Unionsrepubliken der Sowjetunion. Seit 1991 ist die Oblast Kaliningrad eine Exklave Russlands.

Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- und Kulturzentrum mit Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Kaliningrad hat 490.449 vorwiegend russische Einwohner (Stand 1. Oktober 2021).[1]

Geografie

Geografische Lage

Lage der Stadt in der Oblast Kaliningrad
NASA-Satellitenfoto von Kaliningrad, November 2004

Kaliningrad ist die westlichste Großstadt Russlands und liegt 4,8 Meter über dem Meeresspiegel. Sie befindet sich im Westen der Oblast Kaliningrad am Fluss Pregel (Pregolja), der durch Kaliningrad fließt und westlich der Stadt ins Frische Haff (Kaliningradski saliw) mündet. Dieses wiederum wird durch die schmale Halbinsel der Frischen Nehrung von der Ostsee abgegrenzt.

Der am 15. November 1901 eröffnete Königsberger Seekanal (heute Kaliningrader Seekanal, Kaliningradski morskoi kanal) verbindet die Stadt mit dem 50 Kilometer entfernten Pillau (Baltijsk) und mit dem offenen Meer.

Die Landschaft ist durch weite Ebenen geprägt, die bisweilen von Moränenhügeln unterbrochen werden.

Im Norden und Westen grenzt die Stadt an die Halbinsel Samland (Sambijski oder Semljandski poluostrow), im Osten und Süden an die Pregelniederung.

Stadtgliederung

Im Gegensatz zur historischen Mitte der Dominsel ist das heutige Zentrum nördlich in der Nähe des Nordbahnhofs zu finden. Die Dominsel ist abgelegen und schlecht zu erreichen und spielt ggf. als Park eine Nebenrolle.

Die Stadt ist seit dem 29. Juni 2009 in drei Rajons (Stadtbezirke) eingeteilt.

Stadtbezirk
(Gorodskoi rajon)
Russischer Name Einwohner
1. Oktober 2021
Fläche
km²
Bemerkung
Leningrader Rajon
(Leningradski rajon)
Ленинградский район 182.126 53,7 Nordosten der Stadt, benannt nach dem sowjetischen Namen Sankt Petersburgs (1924–1991)
Moskauer Rajon
(Moskowski rajon)
Московский район 182.021 76,0 Süden der Stadt, wurde 2009 durch Einbeziehung des Baltischen Rajons (Baltijski rajon) vergrößert
Zentralrajon
(Zentralny rajon)
Центральный район 126.302 79,8 nordwestlich des historischen Zentrums, wurde 2009 durch Einbeziehung des Oktoberrajons (Oktjabrski rajon) vergrößert

Anmerkung: Flächenangaben nach Websites der Stadtbezirke; Summe entspricht nicht der Angabe für die Stadt.

Klima

Kaliningrad
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
57
 
-1
-6
 
 
40
 
0
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43
 
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13
 
 
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22
12
 
 
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9
 
 
79
 
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5
 
 
91
 
6
1
 
 
73
 
2
-3
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Roshydromet
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kaliningrad
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −0,7 0,3 4,7 10,9 17,2 20,6 21,8 21,6 17,3 12,0 5,7 1,6 11,1
Mittl. Tagesmin. (°C) −5,8 −5,2 −2,1 2,2 7,0 10,9 12,8 12,3 9,1 5,3 1,2 −3,1 3,8
Niederschlag (mm) 57 40 43 37 53 71 80 90 89 79 91 73 Σ 803
Regentage (d) 13 9 10 8 8 9 11 10 12 11 14 14 Σ 129
T
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m
p
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a
t
u
r
−0,7
−5,8
0,3
−5,2
4,7
−2,1
10,9
2,2
17,2
7,0
20,6
10,9
21,8
12,8
21,6
12,3
17,3
9,1
12,0
5,3
5,7
1,2
1,6
−3,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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57
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Roshydromet

Kaliningrad befindet sich am Übergang von ozeanischem zu kontinentalem Klima und hat zum Teil sehr kalte Winter. Insgesamt ist das Wetter aber eher unbeständig. Durch die Nähe zum Meer wird auch die Lufttemperatur beeinflusst. Bodenfrost im Mai oder Regen zu Silvester und Neujahr sind Merkmale, die für die Stadt typisch sind.

Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 7,1 °C, die jährliche Niederschlagsmenge 697 Millimeter im Mittel. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 16,4 °C bis 17,3 °C, die kältesten Monate sind Januar und Februar mit −2,1 bis −2,7 °C im Mittel.

Der meiste Niederschlag fällt im Juli, August, September mit durchschnittlich 83 bis 90 Millimeter, der wenigste von Februar bis Mai mit 27 bis 43 Millimeter im Mittel.

Geschichte

Frühere Geschichte

Zum Zeitraum bis 1945 siehe Hauptartikel Twangste sowie Königsberg (Preußen)
Königsberger Dom (2016)

Das Gebiet der heutigen Stadt Kaliningrad gilt als bereits seit 3000 v. Chr. besiedelt. In Chroniken sowie archäologisch bezeugt ist die prußische Siedlung Twangste. Erst 1242 gründeten Lübecker Kaufleute einen ersten Handelsstützpunkt. 1231 begann der Deutsche Orden mit der Eroberung des von den Prußen bewohnten Landes. Seine Streitmacht erreichte das Samland im Sommer 1255. An einer exponierten Stelle am Pregel errichtete das bis hierher vorgestoßene Heer des Ordens eine Burg namens Conigsberg zu Ehren des prominentesten Heerführers, des Königs Ottokar II. Přemysl von Böhmen. Damit begann eine rund 700 Jahre lange Geschichte unter dem Namen Königsberg, das nach 1525 zum Herzogtum Preußen gehörte. 1701 krönte sich Friedrich I. in Königsberg zum ersten König in Preußen. Ein bedeutendes spätmittelalterliches Bauwerk ist der Königsberger Dom. Die Bevölkerung Königsbergs wurde zwischen 1310 und 1710 mehrfach durch die Pest und andere Seuchen dezimiert, besonders oft im 16. und 17. Jahrhundert. Während die Pest im Jahre 1709 noch rund 18.000 Menschenleben gefordert hatte, waren es im darauffolgenden Jahr noch einmal 3609.[2]

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die deutsche Stadt Königsberg (Pr), die aufgrund ihrer abgelegenen Lage im äußersten Nordosten Deutschlands lange Zeit von den Kriegseinwirkungen verschont blieb, Ende August 1944 durch britische Luftangriffe schwerste Zerstörungen und brannte mehrere Tage lang. Der historische Stadtkern, bestehend aus den Stadtteilen Altstadt, Löbenicht und Kneiphof war praktisch vollständig zerstört, darunter der Dom, das Schloss, sämtliche Kirchen der Innenstadt, die alte und die neue Universität sowie das alte Speicherviertel. Wenige Wochen vor Ende des Krieges wurde die zur „Festung“ erklärte Stadt nach der Schlacht um Königsberg von sowjetischen Truppen eingenommen. Die Militärführung der Stadt unter General Otto Lasch ergab sich am 9. April 1945.

Sowjetzeit (1945 bis 1992)

Laut Potsdamer Abkommen wurde der nördliche Teil der deutschen Provinz Ostpreußen (das heutige Kaliningrader Gebiet) mit der Provinzhauptstadt Königsberg (seit 1946 Kaliningrad) bis zu einer endgültigen territorialen Festlegung durch eine gesamtdeutsche Friedensregelung unter sowjetische Verwaltung gestellt. Josef Stalin machte jedoch klar, dass die Sowjetunion den nördlichen Teil der ehemaligen deutschen Provinz Ostpreußen mit Verweis auf den propagierten „urslawischen Boden“ und der Begründung, dass Russland keine eisfreien Häfen zur Ostsee habe, annektieren werde.

Von den im April 1945 etwa 110.000 zurückgebliebenen Königsbergern kamen in den beiden folgenden Jahren die meisten durch Nahrungsmangel, Erkrankungen und Übergriffe von russischen Soldaten um. Im Gegenzug erfolgte die meist geförderte Ansiedlung sowjetischer Bürger in die am 4. Juli 1946 offiziell in Kaliningrad umbenannte Stadt (nach dem kurz zuvor verstorbenen sowjetischen Politiker Michail Iwanowitsch Kalinin, der die Stadt nie betreten hatte). Am 11. Oktober 1947 ordnete Stalin die Deportation der verbliebenen deutschen Bevölkerung (ca. 25.000) aus der Kaliningrader Oblast an. Diese wurde im Lauf des darauf folgenden Jahres in die Sowjetische Besatzungszone deportiert.

Seit den 1950er Jahren wurde Kaliningrad als militärisches Sperrgebiet abgeschottet. Sie sollte eine sowjetische Musterstadt werden. 1969 wurden die Überreste des völlig zerstörten Königsberger Schlosses durch Sprengung beseitigt. Das Rätehaus, das neben dem Standort des ehemaligen Schlosses errichtet wurde, blieb bis heute aufgrund von statischen Problemen eine Bauruine. Die Ruinen der ehemaligen Königsberger Innenstadt wurden in den Nachkriegsjahren großflächig abgeräumt und das weitläufige, planierte Areal zu Grün- und Freiflächen umgewandelt oder mit Hochhaussiedlungen in Plattenbauweise bebaut. Bis 1992 war Kaliningrad für westliche Besucher schwer erreichbar. Seit 1990 erfolgte unter offizieller Förderung eine Rückbesinnung auf die fast 700-jährige deutsche Vergangenheit der Stadt.

Zum Teil wurde berichtet, dass während der Verhandlungen zum Zwei-plus-Vier-Vertrag im Sommer 1990 der sowjetische Generalmajor Geli Batenin dem Leiter des politischen Referats der deutschen Botschaft, Joachim von Arnim, angeblich Verhandlungen über Kaliningrad angeboten habe, die Arnim allerdings abgelehnt habe.[3]

Russische Föderation seit 1992

Als Resultat der Unabhängigkeit der baltischen Staaten wurde das Gebiet zur russischen Exklave und die Stadt Kaliningrad zu deren Zentrum. Viele Russen aus den baltischen Staaten oder aus anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, wo sie nun im Gegensatz zu früher eine Minderheit geworden waren, haben sich seit 1992 in Kaliningrad angesiedelt. Auch viele Russlanddeutsche, die in der Stalin-Zeit in die asiatischen Teile der Sowjetunion verschleppt worden waren, siedelten sich mit ihren oft russischen bzw. nichtdeutschen Familienangehörigen an, meistens jedoch um von hier aus weiter nach Deutschland auszuwandern.

Fischdorf im Jahr 2016

Im Zuge des 750. Stadtjubiläums am 1. Juli 2005 wurden einige Baumaßnahmen in der Stadt durchgeführt. So wurde der Dom weiter restauriert, ebenso wie der Süd-(Haupt-)bahnhof. Im Bereich des heutigen Stadtzentrums am Siegesplatz wurden Einkaufszentren eröffnet, es sollen noch weitere folgen. Der Platz selbst wurde als repräsentatives Stadtzentrum mit Springbrunnen umgestaltet. Hier wurde im Rahmen der Feierlichkeiten die Christ-Erlöser-Kathedrale eröffnet, deren Inneres noch unfertig ist.

Ferner ist auf dem früheren Gelände des Fischmarktes am Pregel unweit des Domes der Bau eines „Fischdorf“ genannten Einkaufs-, Business- und Hotelzentrums im historisierenden Stil in architektonischer Anlehnung sowohl an alte Hansestädte als auch an Moskau und Sankt Petersburg unter Einschluss einer bereits erbauten Fußgänger-Klappbrücke über einen Pregelarm (Jubiläumsbrücke, ebenfalls im historisierenden Stil, im Bereich der ehemaligen Kaiserbrücke) vorgesehen. Etwa ein Drittel dieses Vorhabens ist 2009 realisiert. Die Gelder für diese Bauvorhaben stammen von privaten Investoren und Firmen, auch aus Moskau, und es werden daneben auch Staatsgelder verwendet.

Ein ehrgeiziges Projekt des aus Kaliningrad stammenden Architekten Arthur Sarnitz sieht sogar die nahezu originalgetreue Wiederbebauung der gesamten Altstadt und des Kneiphofs des damaligen Königsbergs vor. Dieses Projekt wurde bereits im März 2007 auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes vorgestellt. Durch das Zusammentragen möglichst vieler historischer Bildaufnahmen und Baupläne der damaligen Gebäude und des Stadtbildes insgesamt soll die wieder zu bebauende Fläche als 3D-Modell zunächst Stück für Stück in ihren Strukturen rekonstruiert und zu einem immer stärkeren Grad detailliert werden.[4]

Im August 2011 wurde die Möglichkeit der Herauslösung der Oblast aus dem Föderationskreis Nordwestrussland mit Verwaltungssitz in Sankt Petersburg und die Bildung eines Föderationskreises Königsberg (Kjonigsbergski federalny okrug) diskutiert, um die Wirtschaft des Gebietes der regionalen Regierung zu überantworten.[5] Kaliningrad wird einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland sein.[6]

Bevölkerung

Wohnhaus, früher Verwaltungssitz der Deutschen Reichsbahn

Religionen

Die große Mehrheit der konfessionell gebundenen Einwohner ist russisch-orthodox. Die russisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kathedrale ist Metropolitankirche der Diözese von Kaliningrad und Baltijsk, die das Gebiet der Oblast Kaliningrad umfasst.

Seit 1991 sind zahlreiche evangelische Gemeinden im Königsberger Raum entstanden. 2010 gehörten zur Propstei Kaliningrad 42 Gemeinden mit 2.100 fast nur russlanddeutschen Mitgliedern und acht Pastorinnen und Pastoren. Propsteikirche ist die Auferstehungskirche am Prospekt Mira. Die Propstei Kaliningrad ist eine von zwölf Propsteien der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Die beiden katholischen Gemeinden mit etwa 4.500 Mitgliedern bestehen vor allem aus Polen und Litauern.

Es gibt in Kaliningrad auch eine kleine jüdische Gemeinde (siehe Jüdische Gemeinde Königsberg).

Demographie

Christ-Erlöser-Kathedrale (erbaut 1996–2009)

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebten 372.000 Menschen in Königsberg. Im Juni 1945 ging die Einwohnerzahl der Stadt durch die Auswirkungen des Krieges sowie Flucht und Vertreibung der angestammten Bevölkerung bis auf 73.000 zurück.

Durch eine gezielte Ansiedlungspolitik und Russifizierung der sowjetischen Regierung stieg die nun überwiegend russische Bevölkerung von Kaliningrad bis 1959 auf 204.000 und verdoppelte sich bis 1989. Erst 1981 war die alte Vorkriegseinwohnerzahl wieder erreicht. Im Jahre 2005 hatte Kaliningrad dann 435.000 Einwohner. Ethnisch besteht die Bevölkerung zu 77,9 % aus Russen; 8,0 % sind Weißrussen, 7,3 % Ukrainer, 1,9 % Litauer, 0,6 % Deutsche und 0,5 % Polen.

Bei den folgenden Einwohnerzahlen handelt es sich bis 1813 meist um Schätzungen, von 1819 bis 2002 (außer 1945 und 1956) um Volkszählungsergebnisse und 2008 um eine Berechnung des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik Russlands nach Meldedaten.

Jahr/Datum Einwohner
1400 10.000
1663 40.000
1708 40.600
1711 30.000
1813 48.729
1. Dezember 1819 63.869
1. Dezember 1825 67.125
1. Dezember 1831 67.580
1. Dezember 1837 69.600
1. Dezember 1840 70.839
3. Dezember 1846 75.234
3. Dezember 1852 79.887
3. Dezember 1855 83.593
Datum Einwohner
3. Dezember 1858 87.267
3. Dezember 1864 101.500
1. Dezember 1871 112.092
1. Dezember 1875 122.636
1. Dezember 1880 140.909
1. Dezember 1885 151.151
1. Dezember 1890 161.666
2. Dezember 1895 172.796
1. Dezember 1900 189.483
1. Dezember 1905 223.770
1. Dezember 1910 245.994
1. Dezember 1916 229.007
5. Dezember 1917 224.758
Datum Einwohner
8. Oktober 1919 260.895
16. Juni 1925 279.926
16. Juni 1933 315.794
17. Mai 1939 372.164
30. Juni 1945 73.000
31. Dezember 1956 188.000
15. Januar 1959 203.570
15. Januar 1970 296.962
17. Januar 1979 354.788
12. Januar 1989 401.280
9. Oktober 2002 430.003
14. Oktober 2010 431.491

Politik

Stadtregierung

Gebäude am Platz des Sieges

Seit 2007 ist Alexander Jaroschuk Bürgermeister der Stadt. Im Jahr 2012 wurde er wiedergewählt, die Wahlbeteiligung sank dabei von etwa 57 Prozent auf 20,6 Prozent.[7] Sein Vorgänger war von 1998 bis 2007 Juri Sawenko.

Die Stadtverwaltung übt die Exekutivmacht (ausführende Gewalt) in Kaliningrad aus, die aus der Regierung der Stadt und dem Regierenden Bürgermeister besteht. Der Bürgermeister wird zusammen mit dem Vizebürgermeister durch die Bevölkerung Kaliningrads auf vier Jahre gewählt. Die Legislative (gesetzgebende Gewalt) wird von der Stadtduma Kaliningrads gestellt. Diese besteht aus den Abgeordneten und überwacht in ihrer Funktion den Bürgermeister.

In der Stadtduma befinden sich die gleichen politischen Kräfte wie im russischen Föderationsparlament (Duma): Stärkste Kraft ist das präsidententreue Lager, darauf folgen die Kommunisten, die in der Stadt sehr stark sind. Wichtigste politische Themen sind die hohe Arbeitslosigkeit sowie die Sozial- und Gesundheitspolitik. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Probleme, die mit der Exklavensituation verbunden sind. Weitere große Schwierigkeiten ergeben sich durch den hohen Grad an organisierter Kriminalität und Korruption in der Verwaltung. Eine auch politisch nach wie vor starke Stimme besitzt das Militär.

Verwaltungschef (City-Manager)

Von Mai 2008 bis zur Wiederwahl des Stadtoberhauptes Jaroschuk im Oktober 2012 gab es eine neu geschaffene Funktion in der Verwaltungsstruktur. Der 50-jährige Felix Lapin wurde vom Stadtparlament zum ersten Kaliningrader "City-Manager" gewählt. Laut Angaben der Administration sollten die Aufgaben des Bürgermeisters entflochten werden und diesem Amt in Zukunft hauptsächlich repräsentative Aufgaben zustehen. Zweite "City-Managerin" wurde (zunächst in Vertretung) ab 2010 Swetlana Muchomor. Nach seiner Wiederwahl übernahm Jaroschuk aber auch wieder die Funktion als Verwaltungschef.

Wahlergebnisse

Bei der Präsidentschaftswahl in Russland 2012 stimmten die Kaliningrader wie folgt ab:

Kandidat Zentral-Rajon Moskauer Rajon Leningrader Rajon
Wladimir Putin 46,16 % 48,69 % 46,29 %
Gennadi Sjuganow 22,7 % 23,06 % 21,33 %
Michail Prochorow 19,09 % 15,27 % 19,08 %
Wladimir Schirinowski 6,91 % 7,63 % 6,75 %
Sergei Mironow 3,74 % 3,92 % 3,67 %

Quelle: Zentrale Wahlkommission der Russischen Föderation

Städtepartnerschaften

Kaliningrad unterhält mit folgenden 47 Städten Abkommen:[8]

Stadt Land Typ seit
Aalborg Danemark Dänemark 2000
Baranawitschy Belarus Belarus Zusammenarbeit 2007
Białystok Polen Polen Zusammenarbeit 1994
Bodenwerder Deutschland Niedersachsen, Deutschland Absichtserklärung 2003
Bremerhaven Deutschland Bremen, Deutschland Zusammenarbeit[9] 1991
Brest Belarus Belarus Zusammenarbeit 2009
Cagliari Italien Italien Zusammenarbeit 2011
Cherbourg-Octeville Frankreich Frankreich Absichtserklärung 1994
Cherson Ukraine Ukraine Absichtserklärung 2002
Cork Irland Irland 1994
Dalian China Volksrepublik Liaoning, Volksrepublik China Absichtserklärung 1997
Danzig Polen Polen Kooperationsabkommen 1994
Elbląg Polen Polen Zusammenarbeit 1994
Forlì Italien Italien Zusammenarbeit 2006
Fünen Danemark Dänemark Absichtserklärung 2000
Gdynia Polen Polen Kooperationsabkommen 1994
Groningen Niederlande Niederlande Zusammenarbeit 1998
Guyuan China Volksrepublik Ningxia, Volksrepublik China Absichtserklärung 2011
Hamburg Deutschland Deutschland Freundschaft und Zusammenarbeit 2005
Homel Belarus Belarus Zusammenarbeit 2010
Hrodna Belarus Belarus Zusammenarbeit 1994
Jaroslawl Russland Russland Kooperationsabkommen 1995
Jerewan Armenien Armenien Zusammenarbeit 2009
Kalmar Schweden Schweden Zusammenarbeit 2000
Kaunas Litauen Litauen Zusammenarbeit 2001
Powiat Kętrzyński Polen Polen Zusammenarbeit 2009
Kiel Deutschland Schleswig-Holstein, Deutschland Partnerschaft 1992
Klaipėda Litauen Litauen Partnerschaft 1993
Krasnojarsk Russland Russland Zusammenarbeit 2008
Bezirk Lichtenberg Deutschland Berlin, Deutschland Zusammenarbeit 2000
Łódź Polen Polen Kooperationsabkommen 2002
Malmö Schweden Schweden Absichtserklärung 1994
Minsk Belarus Belarus Kooperationsabkommen 1997
Norfolk Vereinigte Staaten Virginia, Vereinigte Staaten Zusammenarbeit 1992
Olsztyn Polen Polen Zusammenarbeit 1993
Omsk Russland Russland Zusammenarbeit 2006
Panevėžys Litauen Litauen Zusammenarbeit 2002
Potsdam Deutschland Brandenburg, Deutschland Zusammenarbeit 1993
Racibórz Polen Polen Kooperationsabkommen 2002
Rostock Deutschland Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland Kooperationsabkommen 1999
Samara Russland Russland Zusammenarbeit 1999
Sewerodwinsk Russland Russland Zusammenarbeit 2010
Šiauliai Litauen Litauen Zusammenarbeit 2003
Southampton Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1996
Toruń Polen Polen Absichtserklärung 1995
Turku Finnland Finnland Zusammenarbeit 2004
Vilnius Litauen Litauen Absichtserklärung 2000
Zabrze Polen Polen Zusammenarbeit 1998
Zeitz Deutschland Sachsen-Anhalt, Deutschland Zusammenarbeit 2010

Name der Stadt

Kaliningrad

Sackheimer Tor

Kaliningrad (wörtlich übersetzt: Kalininstadt) wurde 1946 nach dem gerade verstorbenen sowjetischen Staatsoberhaupt Michail Iwanowitsch Kalinin benannt, ohne dass es einen Zusammenhang zwischen ihm und dieser Stadt gab. Wegen der historischen Bedeutung der Stadt ist in deutschen Publikationen die Verwendung des Namens Königsberg weit verbreitet. In Kaliningrad selbst ist die Namensgebung wiederholt zum Thema geworden. So sprach sich der City-Manager Kaliningrads, Felix Lapin, für eine Rückbenennung aus; auch Gebietsgouverneur Georgi Boos hielt diese grundsätzlich für möglich.[10][11]

Kjonigsberg

Kjonigsberg (russisch Кёнигсберг) oder kurz Kjonig ist eine heute manchmal umgangssprachlich gebrauchte russifizierte Form des alten Namens „Königsberg“ für die Stadt Kaliningrad. In der Diskussion um den möglichen künftigen Namen der Stadt Kaliningrad spielte „Kjonigsberg“ eine wichtige Rolle, da er auch von Teilen der russischen Bevölkerung angenommen wird. Insbesondere in der Werbung und als Bezeichnung von touristischen und gastronomischen Einrichtungen ist er recht gebräuchlich.

Bewegungen in Kaliningrad, die sich für die Wiederverwendung des historischen Namens „Königsberg“, Korolowez (in Anlehnung an das polnische Królewiec und das tschechische Královec) oder eine Umbenennung in „Kantgrad“ (nach dem 1724 hier geborenen Philosophen Immanuel Kant) einsetzen, werden nur von einem kleinen Teil der russischen Stadtbevölkerung mitgetragen. Gegner einer Rückbenennung nach Königsberg unterstellen revisionistische und revanchistische Hintergründe, die Umbenennung solle vorwiegend die Eigentumsansprüche von Heimatvertriebenen bekräftigen. Vor allem mit dem Tourismus in Zusammenhang stehende Firmen verwenden „Kjonig“ als „Spitzname“ für die Stadt. Dort selbst nennt sich auch ein Wirtschaftsjournal „Neues Königsberg“ (Новый Кёнигсберг).[12]

Namenswahl und Gründungsmythos

Aus einer Vielzahl von Gründen wurde die Rückbenennung der Stadt in „Königsberg“ abgelehnt. Dabei spielten politische, historische und ideologische Überlegungen eine große Rolle. Für die Identität der Kaliningrader spielt der Gründungsmythos vom Wiederaufbau eine zentrale Rolle, die an ihm Beteiligten werden als „Veteranen“ geehrt. Sie und ihre Nachkommen sehen sich daher – unabhängig von der Person Kalinins – symbolisch und emotional mit dem Namen Kaliningrad verbunden, was zur Ablehnung einer Umbenennung beiträgt.

Name des Stadtjubiläums

Einen aktuellen Höhepunkt erreichte die Namensverwirrung infolge der 750-Jahr-Feier der Stadt im Jahre 2005. Von Seiten der Regierung in Moskau wurde dem Veranstaltungskomitee untersagt, hierzu den Namen Königsberg zu verwenden. Die Feierlichkeiten wurden auf den Tag der Erstürmung Königsbergs durch die Rote Armee gelegt. Der Titel „750 Jahre Kaliningrad-Königsberg“ wurde von Moskau kurzerhand zurückgewiesen. Ein Kompromiss bot sich mit „60 Jahre Sturm auf Königsberg, 750 Jahre unsere Stadt“ an. Ende 2004 wurde beschlossen, dass offiziell vom „Kaliningrader Stadtjubiläum“ die Rede sein soll. Die Hauptfeierlichkeiten fanden am 1. Juli 2005 statt. Zur Eröffnung der Feierlichkeiten besuchte der Präsident Putin das gerade renovierte Königstor.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Museum für Geschichte und Kunst (früher Stadthalle)
Haus der Sowjets

Kaliningrad besitzt zahlreiche Museen, wie beispielsweise das Immanuel-Kant-Museum und das Dommuseum. Erwähnenswert ist das Museum für Geschichte und Kunst mit einer sehenswerten Sammlung, unter anderem mit Teilen der Prussia-Sammlung, und das in einer alten Festung eingerichtete Bernsteinmuseum mit einer großen Kollektion an Juweliererzeugnissen aus Bernstein. Interessant ist auch die Kunstgalerie Kaliningrads mit ihren acht Ausstellungshallen.

Das Museum des Weltozeans wurde an Bord des früheren Forschungsschiffes Witjas am Pregelufer eingerichtet. Die Ausstellung im Inneren des Museums zeigt die neuesten Technologien der Meeresforschung sowie Fauna und Flora der Weltmeere. Auf dem nebenan vertäuten Unterseeboot ist eine Ausstellung über die russische U-Boot-Flotte untergebracht.

Theater

Die Kaliningrader Philharmonie ist in der früheren katholischen Kirche „Zur Heiligen Familie“ untergebracht. Sie wurde 1907 gebaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach Ende des Krieges wieder aufgebaut. Die dortige Orgelhalle mit einer guten Akustik eröffnete 1980.

Das Schauspielhaus und frühere Königsberger Schauspielhaus wurde 1910 fertiggestellt. Nach fast vollständiger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1960 ein Wiederaufbau nach älteren Plänen. Der Säulenvorbau wurde nach dem Vorbild des Bolschoi-Theaters in Moskau errichtet.

Als Aufführungsort des überregional bekannten Kaliningrader Puppentheaters („Kaliningradski teatr kukol“) dient seit 1975 die Luisenkirche. Die Neoromanische Kirche wurde im Jahre 1901 nach Plänen des Architekten Fritz Heitmann erbaut.

Stadtbild, Bauwerke

Königstor
Friedrichsburger Tor
In der evangelisch-lutherischen Kirche in Kaliningrad wird der Gottesdienst sowohl auf Deutsch als auch auf Russisch gehalten
Typische Bebauung mit Wohnblocks
Maroder Wohnblock gegenüber dem Fischdorf
Außenbezirk Barklaja de Tolli (Früher Lerchenweg in Rothenstein)

Das früher dicht bebaute Stadtzentrum aus Vorkriegszeiten besteht heute aus Parks, breiten Straßen und Freiflächen, z. B. dem Platz, an dem früher das Schloss stand, und nur noch zwei Gebäuden: Neben dem Standort des ehemaligen Königsberger Schlosses steht heute die Bauruine des Hauses der Sowjets (Dom Sowetow), in das in den 1960er Jahren die Stadtverwaltung einziehen sollte, das aber aus statischen Gründen unbenutzbar geblieben ist.

Ansonsten hat man in sowjetischer Zeit die kriegszerstörten Gebäude abgetragen und auf die Flächen konforme Mietwohnbauten in Plattenbauweise gesetzt. Erst in den mittleren Zonen und Randzonen, die weniger zerstört waren, hat man die Bausubstanz geschont und z. T. wiederhergestellt oder durch maßstäbliche Neubauten ergänzt. Das innere Kaliningrad macht heute immer noch einen desolaten Eindruck, wenn auch nach 1990 deutliche Bemühungen zu erkennen sind, die Zeit des brutalen Betons zu überwinden.

Auf der Kantinsel (früher Kneiphof) steht als zweites Gebäude der Königsberger Dom, der als einziges Gebäude von der alten Innenstadtbebauung erhalten geblieben ist. Er wird gegenwärtig als Kulturzentrum genutzt. Im Inneren befinden sich zwei kleine Andachtsräume und hinter dem Dom das Grab Immanuel Kants. Auf der Grünanlage neben dem Dom wurde am 29. August 2009 ein Steinkreuz zum Gedenken an die über 5000 Opfer der britischen Luftangriffe auf Königsberg Ende August 1944 errichtet. Im Januar 2010 veranstaltete der MDR eine Themenwoche „Kulturbrücke Kaliningrad“. Am 23. Januar wurde sie mit einem Sinfoniekonzert im vollbesetzten Dom beendet.[13]

Das derzeitige Stadtzentrum befindet sich im Nordwesten der alten Stadtmitte am Ploschtschad pobedy (Siegesplatz), früher Hansaplatz, an dem sich Theater, Nordbahnhof, Stadtverwaltung, viele Geschäfte und die russisch-orthodoxe Christ-Erlöser-Kathedrale befinden.

Sehenswert sind auch die Neue Börse, die Villenvororte, der jetzt orthodoxe Swjato-Nikolski chram (Nikolaitempel, ehemals Juditter Pfarrkirche) und verschiedene weitere Kirchen, außerdem die sich in einem Universitätsgebäude befindende Wallenrodtsche Bibliothek sowie Teile einer Stadtbefestigung aus dem 19. Jahrhundert mit mehreren Stadttoren: Roßgärter Tor (Rosgartenskije worota), Wrangelturm (Baschnja Wrangelja), Dohnaturm (Baschnja Dona) mit Bernsteinmuseum, Königstor (Korolewskije worota), Sackheimer Tor (Sakchaimskije worota), Friedländer Tor (Fridlandskije worota), Brandenburger Tor (Brandenburgskije worota) und Friedrichsburger Tor (Worota kreposti Fridrichsburg).

Ein markantes Bauwerk ist auch der 1965 errichtete 151 Meter hohe Sendemast Wessjolowka mit seinen sechs Querträgern, die von der Mastkonstruktion zu den Abspannseilen reichen.

Denkmäler

Statue Herzog Albrechts von Preußen mit der zweisprachigen Sockelinschrift: Herzog Albrecht, Gründer der Königsberger Universität

Zu den erwähnenswerten Stand- und Denkmälern gehört die von Christian Daniel Rauch geschaffene und 1864 enthüllte Statue Immanuel Kants. Das 1945 abhandengekommene Standbild wurde auf Veranlassung und Kosten von Marion Gräfin Dönhoff nachgegossen und 1992 an der Universität wieder aufgestellt. Ebenfalls von Rauch geschaffen und im Krieg vernichtet wurde die Statue von Herzog Albrecht, deren Nachbildung heute auf der Kneiphofinsel an der Stelle zu sehen ist, an der ursprünglich die erste Universität stand. Sehenswert ist auch das Kosmonautendenkmal. Mit dem Denkmal ehrt Kaliningrad die Kosmonauten und Ehrenbürger der Stadt Alexei Leonow, Juri Romanenko und Alexander Wiktorenko. Weitere Denkmäler sind das Kutusowdenkmal, das Schillerdenkmal, das Denkmal für Zar Peter I., das „Mütterchen-Russland“-Denkmal und das Denkmal der 1.200 Gardisten. Auf dem Vorplatz des Kaliningrader Südbahnhofs steht ein Kalinin-Denkmal.

Parks

Königsberger Tiergarten 1911

Der Königsberger Tiergarten (später Kaliningrader Zoo) wurde 1896 eröffnet und ist somit einer der ältesten Tiergärten im heutigen Russland. Im heutigen Zoo, der gleichzeitig ein Dendropark ist, leben mehr als 2.200 Tiere. Auf dem Territorium stehen viele Tierskulpturen, einige Gebäude und Anlagen sowie eine Leuchtfontäne aus der deutschen Geschichte der Stadt sind auch heute noch erhalten geblieben. Bären- und Löwen-Freianlagen, Adlervoliere und Seetierhaus mit Außenbecken sind einige wenige erhaltene Vorkriegsbauten.

Auch die Leuchtfontäne, die viele Jahrzehnte nicht funktionierte, war zum hundertjährigen Jubiläum des Tiergartens im Jahre 1996 restauriert und wieder in Betrieb genommen. Mit einem bis zu 18 Meter hohen Wasserstrahl ist sie einer der größten Springbrunnen Kaliningrads. Erhalten geblieben ist auch das 1911 gebaute Gesellschaftshaus in neuzeitlichem Barockstil. Das von Otto Walter Kuckuck projektierte Gebäude mit zwei Stockwerken, Palmensaal und Terrassen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg umgebaut und dient als Elefantenhaus.

Unweit der Hauptallee steht eine bronzene Figur zu Ehren des ersten Zooleiters Herman Claaß. Die Skulptur war von Walter Rosenberg erstellt und zeigt einen Knaben, der einen Panter und zwei Junge füttert. Diese Skulptur wurde am 14. Juni 1913 enthüllt und galt nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit als verschollen. Erst 1990 wurde sie aufgefunden, restauriert und auf ihrem Sockel aufgestellt. Im Tiergarten gibt es auch andere steinerne und bronzene Tierskulpturen.

Außerdem gibt es in Kaliningrad den Botanischen Garten, welcher aber von der Insolvenz bedroht wird, da das Geld für die nötigen Sanierungsmaßnahmen nicht aufgebracht werden kann. Aus dem Ausland ständen hierzu diverse Geldgeber bereit, deren Geld wird aber, vermutlich aufgrund von Grundstücksspekulationen auf das Gelände des Botanischen Gartens, welcher relativ zentral liegt, zurückgewiesen. So steht dem Garten möglicherweise die Auflösung bevor.

Sport

Erfolgreichster Fußballverein der Stadt ist der 1954 gegründete und seit 1958 unter diesem Namen auftretende FK Baltika Kaliningrad, der zuletzt 2005 in der höchsten russischen Spielklasse spielte und sich für den UEFA Intertoto Cup 1998 qualifizieren konnte. Zur Saison 2010 tritt Baltika in der zweitklassigen 1. Division an. Das 14.660 Zuschauer[14] fassende Baltika-Stadion (Стадион Балтика), war von 1905 bis 1929 unter dem Namen Walter-Simon-Platz Heimspielstätte des VfB Königsberg, der von 1908 bis 1944 fünfzehnmal an der Endrunde zur deutschen Fußballmeisterschaft teilnahm.

Außerdem existiert ein Sportkomplex Junost (Спорткомплекс Юность) am Pregelufer in der Innenstadt.

Im Neubauviertel Selma wurde nach dem Vorbild des Kasaner Sportpalastes die Sportanlage Jantary (Bernstein) erbaut, bei der es sich um die größte Sportanlage Europas handeln soll. Die Arena ist tatsächlich größer als die in Kasan. Für Aufführungen steht eine fahrbare Bühne zur Verfügung, die sich auf der gleichen Ebene wie das Volleyballfeld befindet. Das Gebäude hat die Form eines Achtecks, die größte Sporthalle hat 7000 Sitzplätze. In einem weiteren Gebäudeteil liegen die Trainingshallen mit 500 Sitzplätzen und ein Konzertsaal. Außer den Hauptsportfeldern existieren Mini-Fußball-Felder, drei Volleyballplätze und eine medizinische Notfallstation. Die Anlage kann auch für andere Sportarten genutzt werden. Die Baukosten betrugen rund 1,4 Milliarden Rubel (ca. 32 Millionen Euro).

Inzwischen verfällt das im Stadtzentrum liegende Stadion Baltika (ehemals Königsberg-Stadion am Walter-Simon-Platz).[15]

Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 ist der Neubau eines 35.000 Zuschauer fassenden Stadions geplant.[16]

In Kaliningrad gibt es den Radwanderverein Koenig Bicycle Team.

Kulinarische Spezialitäten

Roßgärter Tor – Restaurant

Zu den kulinarischen Spezialitäten der Stadt Kaliningrad gehören der Weinbrand der Marke Stary Kjonigsberg und das Bier der Marke Ostmark. Seit Anfang der 1990er Jahre sind zahlreiche Restaurants in der Stadt eröffnet worden. Dort werden dem Gast neben der alten ostpreußischen Spezialität Königsberger Klopse auch italienische Pizza oder japanisches Sushi serviert. Im Angebot sind aber auch viel Fisch und verschiedene Salate. Eine andere frühere Spezialität, Königsberger Fleck (Netzmagen vom Rind), gehört nicht mehr zur Esskultur der Stadt.

Von der Bevölkerung gern gegessen wird eines der bekanntesten russischen Gerichte, Borschtsch, eine Suppe aus Roter Bete, die heiß mit saurer Sahne serviert wird, und Okroschka (kalte Kwas-Suppe). Weitere schmackhafte Gerichte der russischen Küche sind Bœuf Stroganoff (geschnetzeltes Rinderfilet, in saurer Sauce geschmort), Tschornaja oder Krasnaja Ikra (schwarzer oder roter Kaviar), Bliny (Pfannkuchen, zum Beispiel mit Kaviar oder Lachs und saurer Sauce serviert) und Aladyi (süße Blini mit Marmeladenfüllung). Zum Nachtisch besonders beliebt sind Blintschiki (Pfannkuchen) aus Grieß oder Buchweizen mit süßer Soße.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Neue Börse am Pregel, heute Geschäftshaus, August 2007
Hafen (2009)

Die Stadt ist ein bedeutendes Wirtschafts- und Industriezentrum, das über den Kalinigrader Seeschifffahrtskanal mit dem Vorhafen Baltijsk an der Ostsee verbunden ist. Zu den bedeutendsten Wirtschaftsbereichen gehören unter anderem die chemische Industrie, der Maschinenbau, die Möbelindustrie, die Herstellung von Musikinstrumenten sowie die Nahrungsmittelindustrie. Kaliningrad ist als ganzjährig eisfreier Seehafen ein wichtiger russischer Standort für die Werftenindustrie.

In der Stadt gibt es eine große Fischereiflotte (die größte Russlands) sowie den Automobilhersteller Avtotor. In Kaliningrad engagieren sich 340 deutsche Unternehmen. Allmonatlich trifft sich der Deutsch-Russische Wirtschaftskreis.

Seit 2007 baut die Yantar-Werft (die ehemalige Schichau-Werft) Fregatten für die indische Marine.[17]

Der deutsche Autobauer BMW hat in Kaliningrad ein Werk, wo er zusammen mit einem russischen Partner für den russischen Markt produziert.

Sonderwirtschaftszone (SWZ)

Die Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone „Jantar“ (dt.: Bernstein) in Kaliningrad im Jahre 1991 zeigte nur zögerliche Erfolge, was der herrschenden Bürokratie, der hohen Kriminalität und der häufig anzutreffenden Korruption angelastet wird. 1996 wurde daher vom Präsidenten der Russischen Föderation, Boris Jelzin, ein neues Gesetz verabschiedet, was ebenfalls nicht den wirtschaftlichen Erfolg mit sich brachte, den man sich erhofft hatte. Die Rubelkrise von 1998 tat ihr Übriges, um die Wirtschaftsstruktur in Russland und somit auch in Kaliningrad schwer zu erschüttern.

Im Mai 2006 wurde jedoch ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, welches die Planungssicherheit für Investoren gewährleistet. So ist das Gesetz unveränderlich auf 25 Jahre Laufzeit festgeschrieben und kann somit weder modifiziert noch abgeschafft werden. Das Gesetz ermöglicht Investoren zum Beispiel, viele Steuervergünstigungen in Anspruch zu nehmen.

Die Wirtschaft leidet unter der Abschottung des Gebietes von seinen EU-Nachbarn und den drei zu überwindenden Staatsgrenzen auf dem Weg zum russischen Kernland. Dies führte jedoch anders als erwartet nicht zu einem Niedergang des Exportes. Die Errichtung der Sonderwirtschaftszone scheint Früchte zu tragen. Große Hoffnungen werden in den Fund von Erdöl in der Ostsee gesetzt. Große Teile der ländlichen Bevölkerung in der Umgebung der Stadt arbeiten in der meist genossenschaftlich organisierten Landwirtschaft und – an der Küste – in der Fischerei. Sehr viel Landwirtschaft wird hierbei auch zur Selbstversorgung betrieben.

Trotz hoher Arbeitslosigkeit unter den Einheimischen macht sich ein hoher Migrantenanteil in niedrig qualifizierten Beschäftigungsfeldern bemerkbar. Besonders Zuwanderer aus Zentralasien und dem Kaukasus arbeiten häufig in der Baubranche und im Handel. Auch beim Bau des Kernkraftwerks Kaliningrad kamen bei einfachen Arbeiten Arbeiter aus weiten Teilen Russlands zum Einsatz.

Touristen aus den EU-Ländern, Großbritannien oder Japan können nach Kaliningrad reisen ohne ein Visum vor der Reise zu beantragen. Das Visum kann direkt bei der Anreise in Bagrationowsk, Mamonowo oder Chrabrowo beantragt werden.[18]

Verkehr

Südbahnhof, früher Königsberg Hbf. (eröffnet 1929)
Straßenbahn Kaliningrad

Bei Chrabrowo (Powunden) befindet sich der Flughafen Kaliningrad mit Verbindungen hauptsächlich ins russische Kernland und in verschiedene Staaten Westeuropas und nach Israel. Von Baltijsk (Pillau) bei Kaliningrad aus besteht eine regelmäßige Fährverbindung nach Sankt Petersburg, außerdem nach Kopenhagen, Riga und Kiel sowie zum Fährhafen Sassnitz. Die wichtigste Straßenverbindung zum russischen Kernland verläuft parallel zur Eisenbahn über Tschernjachowsk (Insterburg) und Tschernyschewskoje (Eydtkuhnen), Litauen und Weißrussland.

Kaliningrads Fernbahnhof ist der Bahnhof Kaliningrad Passaschirski, der im Süden liegende frühere Königsberger Hauptbahnhof. Direkt südlich davon liegt der Rangierbahnhof Kaliningrad-Sortirowotschni. Züge verkehren nach Baltijsk (Pillau), über Tschernjachowsk (Insterburg) und Litauen nach Moskau, nach Sankt Petersburg, Minsk-Homel, Charkiw, Anapa und Bagrationowsk (Preußisch Eylau). Die Kurswagenverbindung über Malbork in Polen nach Berlin wurde 2012 eingestellt.[19] Alle Bahnstrecken haben heute russische Breitspur bis auf die Strecke zum Grenzübergang Mamonowo (Heiligenbeil) / Braniewo (Braunsberg), die in Normalspur ausgeführt ist und über die auch die Verbindung nach Berlin-Gesundbrunnen führte.

Vom Nordbahnhof aus fahren Vorortzüge nach Selenogradsk (Cranz) und Swetlogorsk (Rauschen) sowie einmal täglich nach Sowetsk (Tilsit). Einige Vorortzüge benutzen die Verbindungsstrecke vom Süd- zum Nordbahnhof.

Am 26. Mai 1881 eröffnete die Königsberger Pferdeeisenbahn-Gesellschaft die erste Pferdestraßenbahn und am 31. Mai 1895 die erste Städtische Elektrische Straßenbahn. Der Verkehr wurde im Januar 1945 eingestellt und am 7. November 1946 wieder aufgenommen.

Oberleitungsbusse fuhren vom 15. Oktober 1943 bis 27. Januar 1945 in der Stadt. Nach dreißigjähriger Unterbrechung wurde der Trolleybus-Betrieb am 5. November 1975 wieder aufgenommen. Ein großer Teil des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) wird von dieselbetriebenen Omnibussen bewältigt. Seit Anfang 2011 verkehrt ein neuer O-Bus mit senioren- und behindertengerechter Ausstattung, der zudem rund 500 Meter mit Batteriebetrieb fahren kann. Der rund 125.000 Euro (8,6 Mill. Rubel) teuere Bus hat eine Rollstuhlrampe, die bei Bedarf vom Fahrer bedient werden muss. Bürgermeister Alexander Jaroschuk hat die Beschaffung weiterer behindertengerechter Fahrzeuge zugesagt.[20]

Bildung

Albertus-Universität Königsberg („Albertina“), um 1900
Grabmal Immanuel Kants neben dem Königsberger Dom

Kaliningrad beherbergt mehrere Universitäten, Hoch- und Fachschulen, Akademien, Forschungsinstitute und Bibliotheken.

Eine bedeutende Bildungseinrichtung der Stadt ist die Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad (bis Juli 2005: Staatliche Universität Kaliningrad). Sie sieht sich als die Nachfolgeeinrichtung der Albertina, der alten Universität von Königsberg (Preußen), die 1544 von Herzog Albrecht gegründet wurde. Einer der bekanntesten Professoren an der Albertina war der Philosoph Immanuel Kant.

Im Rahmen des Alexander-Herzen-Programms für deutsch-russische Kooperation hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) dem Lehrstuhl für Außenpolitik und Internationale Beziehungen der Universität Mittel zur Verfügung gestellt, um an der Staatlichen Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad Lehrveranstaltungen zu europäischen und internationalen Studien durchzuführen. Das Projekt der Politikwissenschaftler kann an traditionelle Verbindungen zwischen Jena und dem früheren Königsberg anknüpfen.

Kant und die in Jena lehrenden Philosophen Fichte, Hegel und Schelling zählen zu den bedeutendsten Denkern des deutschen Idealismus. Noch heute erinnern in Kaliningrad Denkmäler an die Geistesgrößen. Und natürlich sind die Schriften Kants – etwa Zum ewigen Frieden (1795) – unerlässlicher, hochaktueller Lehr- und Lernstoff an beiden Partneruniversitäten. Mit Hilfe des Kooperationsprojektes soll die Immanuel-Kant-Universität auch in Zukunft wieder an die europäische und internationale Wissensgesellschaft heranrücken.

Weitere bedeutende Bildungseinrichtungen in Kaliningrad sind die Baltische Staatliche Akademie für Fischereiflotte, das Baltische Institut für Ökonomie und Finanzen, das Baltische Militärische Marineinstitut, die Filiale der Internationalen Slawischen G.-R.-Derschawin-Universität, die Filiale des Hauptstädtischen Geisteswissenschaftlichen Instituts, die Filiale des Moskauer Geisteswissenschaftlichen J.P.Daschkowa-Instituts, die Filiale des Petersburger Instituts für ökonomische Außenbeziehungen, Ökonomie und Recht, das Institut „Kaliningrader Höhere Schule für Verwaltung“, die Hochschule des Innenministeriums Russlands in Kaliningrad, die Schule für internationales Business Kaliningrad und die Staatliche Technische Universität Kaliningrad.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Für Personen, die in Königsberg vor 1945 geboren wurden, siehe: Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Königsberg

Funktionsträger

Vorsitzende der Zivilverwaltung 1946–1947

  • Juli 1945 – April 1946 Guziy Victor Gerasimov (Гузий, Виктор Герасимович)
  • Mai 1946 – April 1947: Pjotr Iwanowitsch Kolossow (Пётр Иванович Колосов)
  • April 1947 – Juli 1947: Wladimir Michailowitsch Dolguschin (Владимир Михайлович Долгушин)

Parteisekretäre der WKP(B)/KPdSU 1947–1991

  • März 1947 – Juni 1947: Pjotr Iwanowitsch Kolossow (Пётр Иванович Колосов) [in der Stellung eines zweiten Sekretärs; das Amt des ersten Sekretärs nahm formal der Parteisekretär der Oblast Kaliningrad ein]
  • Juni 1947 – Februar 1951: Iwan Gawrilowitsch Matuskow (Иван Гаврилович Матузков) [in der Stellung eines zweiten Sekretärs; das Amt des ersten Sekretärs nahm formal der Parteisekretär der Oblast Kaliningrad ein]
  • Februar 1951 – Juni 1957: Stepan Andrejewitsch Browkin (Степан Андреевич Бровкин)
  • Juni 1957 – Juli 1959: Michail Tichonowitsch Kudikin (Михаил Тихонович Кудикин)
  • Juli 1959 – Februar 1963: Georgi Pawlowitsch Druschinin (Георгий Павлович Дружинин)
  • Februar 1963 – Juni 1972: Pjotr Alexejewitsch Kasmin (Пётр Алексеевич Казьмин)
  • Juni 1972 – Mai 1981: Dmitri Wassiljewitsch Romanin (Дмитрий Васильевич Романин)
  • Mai 1981 – September 1987: Michail Pawlowitsch Netreba (Михаил Павлович Нетреба)
  • September 1987 – Januar 1990: Wladimir Iwanowitsch Karpow (Владимир Иванович Карпов)
  • Januar 1990 – August 1991: Anatoli Grigorjewitsch Jussuf (Анатолий Григорьевич Юсуф)

Vorsitzende des Stadtsowjets 1947–1991

  • Juli 1947 – Dezember 1949: Pjotr Charitonowitsch Muraschko (Пётр Харитонович Мурашко)
  • Dezember 1949 – März 1950: Nikolai Sergejewitsch Serow (Николай Сергеевич Серов) (i. V.)
  • März 1950 – Februar 1951: Sergei Alexandrowitsch Wesselow (Сергей Александрович Веселов)
  • Februar 1951 – März 1955: Wladimir Jewgrafowitsch Pawlow (Владимир ЕвграФович Павлов)
  • März 1955 – März 1957: Alexandr Nikitowitsch Nekipelow (Александр Никитович Некипелов)
  • März 1957 – März 1963: Nikolai Fjodorowitsch Korowkin (Николай Фёдорович Коровкин)
  • März 1963 – März 1966: Nikolai Petrowitsch Loschkarjow (Николай Петрович Лошкарёв)
  • März 1966 – August 1972: Dmitri Wassiljewitsch Romanin (Дмитрий Васильевич Романин)
  • August 1972 – Dezember 1984: Wiktor Wassiljewitsch Denissow (Виктор Васильевич Денисов)
  • Dezember 1984 – Oktober 1988: Boris Andrjewitsch Fomitschow (Борис Андреевич Фомичёв)
  • Oktober 1988 – April 1990: Nikolai Grigorjewitsch Chromenko (Николай Григорьевич Хроменко)
  • April 1990 – Juni 1991: Georgi Nikolajewitsch Issajew (Георгий Николаевич Исаев)
  • Juni 1991 – Dezember 1991: Witali Walentinowitsch Schipow (Виталий Валентинович Шипов)

Bürgermeister 1991–2007

  • Dezember 1991 – Oktober 1996: Witali Walentinowitsch Schipow (Виталий Валентинович Шипов)
  • Oktober 1996 – März 1998: Igor Iwanowitsch Koschemjakin (Игорь Иванович Кожемякин)
  • November 1998 – November 2007: Juri Alexejewitsch Sabenko (Юрий Алексеевич Савенко)

Stadtoberhäupter (seit 2007)

  • seit Dezember 2007: Alexandr Georgijewitsch Jaroschuk (Александр Георгиевич Ярошук)

Verwaltungschefs 2008–2012

  • Mai 2008 – Mai 2010: Felix Felixowitsch Lapin (Феликс Феликсович Лапин)
  • Mai 2010 – Oktober 2012: Swetlana Borissowna Muchomor (Светлана Борисовна Мухомор)

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Berger (Hrsg.): Kaliningrad in Europa. Nachbarschaftliche Perspektiven nach dem Ende des Kalten Krieges, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-447-06163-6.
  • Stefan Berger: A City and Its Past. Popular Histories in Kaliningrad between Regionalization and Nationalization. In: Stefan Berger, Chirs Lorenz, Billie Melman (Hrsg.): Popularizing National Past. 1800 to Present. Routledge, London 2012, ISBN 978-0-415-89435-7, S. 288–307.
  • Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (Hrsg.): Die Zukunft Kaliningrads – Konfliktschichten und Kooperationsfelder. In: Osteuropa. 53 (2003), S. 2–3.
  • Markus Podehl: Architektura Kaliningrada. Wie aus Königsberg Kaliningrad wurde. Verlag Herder-Institut, Marburg 2012, ISBN 978-3-87969-375-7.
  • Eberhard Beckherrn, Aleksej Dubatov: Die Königsberg-Papiere. Neue Dokumente aus russischen Archiven. Schicksal einer deutschen Stadt. Langen Müller, München 1994.
  • Valéry Galtsov: The problems of people’s identification in the Kaliningrad region. In: Anthropological Journal on European Cultures. Vol. 5 (1996), Nr. 2
  • Bert Hoppe: Auf den Trümmern von Königsberg. Kaliningrad 1946–1970. (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 80). Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-64580-3.
  • Per Brodersen: Die Stadt im Westen. Wie Königsberg Kaliningrad wurde (mit einem Vorwort von Haug von Kuenheim). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-36301-0.
  • Per Brodersen: „Christus hat uns nicht verlassen.“ Sowjetmacht und religiöse Praxis an der sowjetischen Peripherie, Kaliningrad 1946–1950. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas. Neue Folge Band 52 (2004), S. 571–584.
  • Eckhard Matthes (Hrsg.): Als Russe in Ostpreussen. Sowjetische Umsiedler über ihren Neubeginn in Königsberg/Kaliningrad nach 1945. Ostfildern 1999.
  • Eckhard Matthes: Verbotene Erinnerung. Die Wiederentdeckung der ostpreußischen Geschichte im Gebiet Kaliningrad (1945–2001). In: Osteuropa. 51 (2001), H. 11–12, S. 1350–1390.
  • Michael Wieck: Zeugnis vom Untergang Königsbergs. Ein „Geltungsjude“ berichtet. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2001, ISBN 3-8253-7123-9.
  • Jürgen Manthey: Königsberg: Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Walther Hubatsch: Königsberg i. Pr. (= Deutscher Städteatlas. Band: II, 7. Teilband). GSV-Städteatlas-Verlag, Dortmund-Altenbeken 1979, ISBN 3-8087-0018-1.
  • Gescheitertes Experimentierobjekt – Stadtplanungen in Kaliningrad. In: Birk Engmann: Bauen für die Ewigkeit: Monumentalarchitektur des zwanzigsten Jahrhunderts und Städtebau in Leipzig in den fünfziger Jahren. Sax, Beucha 2006, ISBN 3-934544-81-9.
  • Baldur Köster: Königsberg. Architektur aus deutscher Zeit. Husum, Husum 2000, ISBN 3-88042-923-5.
  • Jens Maceiczyk: Das russische Gebiet Kaliningrad im Schnittpunkt korrelierender Partialinteressen. Lang, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-631-49158-1 (Zugleich Dissertation an der Universität München 1995).
  • Luise Wolfram: Störche kennen keine Grenzen. Erlebnisse in Königsberg-Kaliningrad und im nördlichen Ostpreußen. Brunnen, Gießen/ Basel 2005, ISBN 3-7655-3834-5.
  • Andrzej Mencwel: Kaliningrad, mon amour. Deutsches Kulturforum östliches Europa e. V., Potsdam 2007, ISBN 978-3-936168-36-5.
  • Olga Sezneva: The education of memory: The politics of memory and historical writing in Kaliningrad, former Königsberg (Memento vom 29. April 2005 im Internet Archive)
  • Alexander Sologubov: „Kaliningrad – unsere Heimat“. Ausgewählte Themen örtlicher Diskurse. In: Peter Oliver Loew, Christian Pletzing, Thomas Serrier (Hrsg.): Wiedergewonnene Geschichte. Zur Aneignung von Vergangenheit in den Zwischenräumen Mitteleuropas. Harrassowitz, Wiesbaden 2006, ISBN 3-447-05297-X, S. 89–117.
  • Jadwiga Rogoża, Agata Wierzbowska-Miazga, Iwona Wiśniewska: A Captive Island. Kaliningrad between Moscow and the EU. In: OSW Studies. Nr. 41, Juli 2012, Warschau, ISBN 978-83-62936-13-7. [1] (PDF; 4,4 MB)

Weblinks

Commons: Kaliningrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kaliningrad – Reiseführer
 Dateien: Kaliningrad – lokale Sammlung von Bildern und Mediendateien
Wiktionary: Kaliningrad – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ludwig von Baczko: Versuch einer Geschichte und Beschreibung Königsbergs. Göbbels und Ungar, Königsberg 1804, S. 10–12 (online).
  3. Wiedervereinigung: Moskau bot Verhandlungen über Ostpreußen an. In: Der Spiegel. 21. Mai 2010, abgerufen am 30. Juli 2011.
  4. Altstadt Projekt (Königsberg). Arthur Sarnitz – Konigsberg GmbH, abgerufen am 12. August 2011.
  5. Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-11 vom 6. August 2011 (Föderationskreise dort „Bundesregion“ genannt)
  6. kaliningrad.aktuell.ru
  7. Meldung auf russlandonline.ru vom 16. Oktober 2012 „Kommunal-, Regional- und Gouverneurswahlen in Russland“
  8. Города-партнеры ǀ Официальный сайт администрации городского округа «Город Калининград». Abgerufen am 29. Juni 2016.
  9. Bremerhaven.de Partnerstadt Kaliningrad. In: Bremerhaven.de. Magistrat der Stadt Bremerhaven, abgerufen am 7. September 2010.
  10. Kaliningrad besinnt sich seiner Vergangenheit. In: derStandard.at. 1. Dezember 2009, abgerufen am 7. September 2010.
  11. Thoralf Plath, dpa/N24: Bizarrer Namensstreit um „Königsberg“. In: n24.de. SevenOne Intermedia GmbH, 3. Juli 2009, abgerufen am 7. September 2010.
  12. newkenigsberg.ru – Offizielle Website (russisch)
  13. Felix Menzel: Annäherung über die Musik. Der MDR sucht in Königsberg nach gleicher Wellenlänge mit den neuen Bürgern der Stadt. In: Preußische Allgemeine Zeitung. Nr. 6, 13. Februar 2010, S. 13.
  14. ФК Балтика :: Официальный Сайт :: Стадион. In: Website des Fußballklubs "Baltika". Футбольный клуб "Балтика", abgerufen am 16. August 2015 (russisch).
  15. Das Ostpreußenblatt (PAZ) 1/2010 vom 9. Januar 2010.
  16. Russland kürzt Haushalt für Fußball-WM. In: zeit.de. Die Zeit, 29. Januar 2015, abgerufen am 12. Februar 2015.
  17. Preußische Allgemeine Zeitung, 12. Dezember 2009.
  18. Visum nach Kaliningrad/72 Stunden. russische-botschaft.ru, abgerufen am 12. September 2016.
  19. Sönke Krüger: Mit dem Zug nach Kaliningrad? Gibt es nicht! In: Die Welt. 16. Oktober 2014, abgerufen am 1. Januar 2015.
  20. Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-11 vom 2. April 2011