FC Bayern München

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FC Bayern München
Logo des FC Bayern München
Basisdaten
Name Fußball-Club Bayern München e. V.
Sitz München
Gründung 27. Februar 1900
Präsident Franz Beckenbauer
Website www.fcbayern.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Jürgen Klinsmann
Hermann Gerland (II.)
Spielstätte Allianz-Arena
Grünwalder Stadion (II.)
Plätze 69.901
28.000 (II.)
Liga Bundesliga
3. Liga (II.)
2007/08 1. Platz
8. Platz (Regionalliga Süd) (II.)
Heim
Auswärts
Datei:Fcbayern-tabellenpositionen.jpg
Erstligapositionen des FC Bayern

Der FC Bayern München (offiziell: Fußball-Club Bayern München e. V.) ist ein Sportverein aus München. Mit 21 nationalen Meisterschaften und 14 DFB-Pokalsiegen ist er der erfolgreichste deutsche Fußballverein. In den europäischen Pokalwettbewerben ist er einer von vier Clubs, die alle drei Pokale erringen konnten. Er gewann viermal die Champions League und deren Vorläufer, den Europapokal der Landesmeister, und je einmal den Europapokal der Pokalsieger und den UEFA-Pokal. Zudem konnte der Verein zweimal den Weltpokal gewinnen. Mit 147.072 Mitgliedern (Stand: 7. November 2008) ist er nach Benfica Lissabon, Manchester United, dem FC Barcelona und Arsenal London einer der mitgliederstärksten Sportvereine der Welt. 2007 belegte der FC Bayern Platz sieben in der Liste der umsatzstärksten Vereine. Er gehört zu den reichsten Clubs der Welt.

Seit 1965 spielt der FC Bayern ununterbrochen in der Bundesliga und ist amtierender Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger.

Vereinsgeschichte

1900 bis 1910 – Die Gründungsjahre

Die Gründungsurkunde des FC Bayern München
Embleme des FC Bayern München von 1900 bis 2002 als Animation

Am 27. Februar 1900 fand im Gasthaus „Bäckerhöfl“ eine Sitzung der Fußballabteilung des MTV München statt. Da es zu einem Streit über die Weiterentwicklung der Fußballabteilung kam, einigten sich die Parteien auf eine friedliche Trennung. Am späten Abend um 21:30 verließen elf Männer, Nägele, Schmid, Karl, Wamsler, Ringler, Focke, Francke, Friedrich, Zöpfel, Pollack und John, das Lokal und fanden sich im Restaurant „Gisela“ in Schwabing ein um noch am selben Abend den FC Bayern München zu gründen. Den Vorsitz führte Franz John, welcher auch der Erste Vorsitzende in der Geschichte der Bayern werden sollte.

Obwohl auf der Gründungsurkunde 17 Namen zu lesen sind, wurde diese nur von elf Herren am 27. Februar 1900 unterzeichnet. Die restlichen sechs wurden später hinzugefügt. Dies geht aus einem Schreiben Johns hervor, in dem er die Geschehnisse des Abends schildert. Als Vereinsfarben entschied man sich für „blau-weiß“, der Mitgliedsbeitrag wurde auf eine Mark festgesetzt. Als ersten Trainingsplatz bekam der Verein von der Stadt den Schyrenplatz zur Verfügung gestellt, welcher auch heute noch existiert. Der erste Gegner war der 1. Münchner FC, und nicht, entgegen anders lautender Überlieferungen, der MTV München. Das Spiel, das der FC Bayern mit 5:2 gewann, fand im März 1900 statt. Es stießen sehr schnell weitere Spieler zum Verein, so unter anderem drei Spieler des TSV München 1860. Schon damals in der Gründungsphase bestand der Verein aus weit weniger Fußballern aus München und Bayern als aus dem Rest Deutschlands. Im Frühjahr 1900 schenkten die Geschäftsleute Wamsler dem FC Bayern ein Grundstück an der Clemensstraße als Spielstätte.

Das erste Spiel einer langen und traditionsreichen Derbygeschichte zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860 München fand im Jahr 1902 statt. Der FC Bayern gewann das Spiel klar mit 3:0. So war der Verein auch in den ersten Jahren nach seiner Gründung der dominierende Fußballverein in München. Um den Spielbetrieb auszuweiten, beschloss man 1906 eine Fusion mit dem Münchner Sport-Club, behielt aber seine Eigenständigkeit unter dem Namen „F.A. Bayern im MSC München“. Die einschneidenste Veränderung durch die Fusion war, dass die Bayern ab jetzt in weißen Hemden und roten Hosen antreten mussten. Die Farben lösten damit quasi das ’blau-weiß, das seit der Gründung bestand ab; Die Roten waren geboren. 1907 mussten die Bayern die Sportanlage an der Karl-Theodor-Straße aufgeben und zum Sportplatz an der Leopoldstraße umziehen. Eingeweiht wurde damit auch die erste Tribüne auf einem Fußballplatz in München. Im Eröffnungsspiel wurde Wacker München mit 8:1 geschlagen. Bereits 1908 hatte der FC Bayern mehr als 300 Mitglieder, acht Mannschaften und mehr als 100 Jugendspieler. Dies hatte eine Satzungsänderung zur Folge, wodurch Verwaltungsarbeit und Sportliches getrennt werden konnten. Die Spieler hatten somit mehr Zeit, sich auf den Sport zu konzentrieren. 1910 konnte man das erste mal an der Endrunde zur Süddeutschen Meisterschaft teilnehmen. Am Ende belegte man „nur“ den 2. Platz hinter dem Karlsruher FV. Im gleichen Jahr stellten die Bayern ihren ersten Nationalmannschaftsspieler, Max Gablonsky.

1918 bis 1928 – Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg

Während des 1. Weltkrieges kam der Sport fast zum erliegen und im Verein und dessen Umfeld gab es ein ständiges auf und ab. Erst 1919 fanden wieder die ersten regulären Ligaspiele statt. Während des Sommers wurde William Townley als Trainer verpflichtet, der die Tradition der Englischen Trainer im Verein fortsetzte. Bereits in den letzten Jahren hatten die Bayern mit Coach Hoer und Taylor zwei Engländer als Trainer. 1919 trennten sich die Bayern vom MSC München und fusionierte mit dem Turnverein Jahn zum TuSpV Bayern. Kurz vor dem 25 jährigen Vereinsjubiläum, im Frühjahr 1924, trennte man sich auch schon wieder vom TuSpV Bayern, um endgültig nur noch den Vereinsnamen "FC Bayern München" zu tragen und als eigenständiger Verein zu handeln. Mit Jim PcPherson setzten die Bayern erneut auf einen englischen Trainer. 1926 spielten die Bayern um die Süddeutsche Meisterschaft. Die härtesten Konkurrenten kamen damals mit dem 1. FC Nürnberg und die SpVgg Fürth, die damals als beste Mannschaft Deutschlands galt, aus Bayern. Das Rückspiel gegen Fürth im Grünwalder Stadion wurde live im Radio übertragen und nach einem dramatischen Spiel gewann der FCB mit 4:3. Die Bayern waren zum ersten Male Süddeutscher Meister, scheiterten dann aber schon im Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft in Leipzig gegen die SV Fortuna Leipzig 02 mit 0:2. Bereits 1928 gelang der Gewinn der zweiten Süddeutschen Meisterschaft, mit dem neuen ungarischen Trainer Konrad Weisz. Zwar durfte man zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft nach Berlin fahren, doch verloren die Bayern deutlich mit 2:8 gegen den Hamburger SV.

1928 bis 1933 – Die erste Meisterschaft

Die Vikoria, Pokal des Deutschen Meisters

Nach drei gescheiterten Anläufen zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft, 1926, 1928 und 1929, war es 1932 endlich soweit. Der Wechsel von Trainer Weisz zu Trainer Richard Dombi 1930, erwies sich somit im Nachhinein als guter Griff. Das Finale um die Süddeutsche Meisterschaft verlor der FC Bayern gegen die Eintracht aus Frankfurt und gingen als Süddeutscher Vizemeister in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Der Reihe nach traf man auf Minerva 1893 Berlin und dem Polizei SV Chemnitz, ehe man im Halbfinale dem Erzrivalen aus Franken, dem 1. FC Nürnberg, gegenüberstand. In Mannheim ließen die Bayern nichts anbrennen und besiegen den bis dahin fünfmaligen Deutschen Meister mit 2:0. Die Tore erzielten Rohr und Welker. Im Finale am 12. Juni 1932, das in Nürnberg ausgetragen wurde, traf man erneut auf die Frankfurter Eintracht, gegen die man schon im Finale um die Süddeutsche Meisterschaft unterlegen war. Tausende Bayernfans machten sich auf den Weg in die Frankenmetropole so u.a. auch ca. 400 Arbeitslose mit dem Fahrrad. Im nachhinein übernahm der Verein die Kosten für diese Fans für Übernachtung und Eintrittskarten. Am Tage des Endspiels herrschten 30 Grad im Schatten und 55.000 Zuschauer sahen das Spiel im Stadion. In der 35. Minute nahm Hennes Straub auf der Torlinie die Hand zu Hilfe und es gab Elfmeter für den FC Bayern. "Ossi" Rohr lief an und verwandelt sicher zum 1:0. In der zweiten Hälfte drängen die Frankfurter auf den Ausgleich, doch in der 75. Minute erzielt Franz Krumm das entscheidende 2:0 für Bayern. Nach dem Abpfiff hielt der FC Bayern München zum ersten mal in der Vereinsgeschichte die Viktoria (rechts im Bild) in der Hand. Man war Deutscher Fußballmeister. Zum ersten mal wurde ein Verein aus München Deutscher Meister, was den Bayern natürlich einen Triumphalen Empfang in der Landeshauptstadt bereitete. Die Siegesfeier fand im Münchener Löwenbräukeller statt. Die Spieler wurden dabei auf Pferdekutschen zu der Feier gebracht. In einer der Festreden hieß es, "..was man schon im Vorjahr bei 1860 bestimmt gedacht, hat heuer FC Bayern fertig gebracht...". Dies sollte in gewisser Weise bis heute, fast immer, seine Gültigkeit behalten.

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1932

1933 bis 1945 – Diktatur und 2. Weltkrieg

1933 war man nicht in der Lage den Titel zu verteidigen. Man verlor beide Spiele gegen den TSV 1860 München um die Süddeutsche Meisterschaft und damit auch jede Chance auf eine Titelverteidigung. Als Hitler noch im gleichen Jahr an die macht kam, traten sowohl Präsident Kurt Landauer als auch Trainer Dombi zurück. Beide waren jüdischer Abstammung. Zudem verließ auch noch Oskar Rohr den Verein um Profispieler bei den Grasshoppers Zürich zu werden. Neuer Trainer wurde Hans Tauchert, der aber nicht an die alten Erfolge anknüpfen konnte und bereits 1934 durch Ludwig Hofmann ersetzt wurde. Ludwig Hofmann starb bereits kurze Zeit später an einer Halserkrankung und Dr. K. Michalke übernahm das Amt des Trainers. Zwischenzeitlich sank die Mitgliedszahl der Bayern dramatisch. Von einstmals nahezu 2.000 Mitgliedern blieben dem Verein nur noch ca. 700. Ein Grund hierfür dürfte die große Zahl jüdischstämmiger Mitglieder und Spieler des FC Bayern gewesen sein. Bis zum Jahre 1944, konnte der FC Bayern nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen. 1939 gelang des gerade eben noch den Klassenerhalt zu sichern. Erst 1944 gewannen Die Roten wieder eine Süddeutsche Meisterschaft und qualifizierten sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Im Achtelfinale verlor man jedoch nach Verlängerung gegen den VfR Mannheim. Am 13. Juli des gleichen Jahres wurden die Geschäftsstelle und ein Teil des Archivs bei Bombenangriffen zerstört.

1945 bis 1955 – Die Nachkriegszeit

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden alle Vereine verboten. Dies betraf auch den FC Bayern. Allerdings hielt dies die ehemaligen Mitglieder nicht davon ab den Verein alsbald neu zu begründen. Gegen den FC Wacker München bestritt man am 24. Juni 1945 das erste Spiel der Nachkriegszeit, und stiegt im November des gleichen Jahres in den Spielbetrieb der Oberliga Süd ein. Der Neuanfang nach dem Krieg war schwierig und die Bayern kamen sportlich nicht so recht auf die Beine. Fast jährlich wechseln die Trainer. 1947 kehrt Kurt Landauer aus dem Exil zurück und wurde erneut 1. Vorsitzender des Vereins, konnte aber auch keine neuen Akzente setzen und wurde 1951 Abgelöst. Positiv war hingegen, die wieder steigende Mitgliedszahl. Bald zählte der FC Bayern wieder mehr als 1.000 Mitglieder und auch die Jugendabteilungen erlebten regen Zulauf. 1949 erreichte man nochmals die Qualifikationsspiele zur Deutschen Meisterschaft über einen 3. Tabellenplatz in der Oberliga. In der Qualifikation traf man auf den FC St. Pauli verlor aber im Wiederholungsspiel, das bereits am nächsten Tag ausgetragen wurde, mit 0:2. Danach begann eine längere sportliche Talfahrt des Vereins, die sogar im Abstieg gipfelt. 1954/55 steigen die Bayern zum ersten und einzigen male in ihrer Geschichte aus der damaligen obersten Liga ab. Im Folgejahr gelang allerdings der sofortige Wiederaufstieg.

1955 bis 1965 – Der DFB Pokal und das Warten auf die Bundesliga

Einer der wenigen sportlichen Highlights der 40er und 50er Jahre, war der Gewinn des DFB-Pokals. Im Jahr des Wiederaufstieges, wollten die Bayern ursprünglich gar nicht am DFB-Pokal teilnehmen. Man wollte schlicht Reisekosten sparen. Doch der neue Trainer Willibald Hahn forderte unbedingt eine Teilnahme und konnte sich am Ende gegen die Vereinsführung durchsetzen. Nachdem im Halbfinale der 1. FC Saarbrücken mit 3:1 bezwungen wurde, wartete im Finale die Fortuna aus Düsseldorf. Das Finale fand am 29.12.1957 im Augsburger Rosenaustadion vor 42.000 Zuschauern statt, darunter rund 12.000 Bayernfans. Am Tage des Spiels gab es starke Schneefälle und der Boden war stark mit Schnee bedeckt. Dies schien den Roten, die als Außenseiter in das Spiel gingen, sehr entgegenzukommen. Von Anfang an dominierte der FC Bayern München das Geschehen und die Fortunen hatten es nur Ihrem Keeper Albert Görtz zu verdanken, dass das Spiel lange Zeit 0:0 stand. In der 78. Minute gelang es dann endlich dem überragenden Rudi Jobst nach dreimaligem Anlauf den Ball im Netz unterzubringen. Nachdem man die restliche Spielzeit unbeschadet überstand, war mit dem Abpfiff der erste DFB-Pokalsieg in der Geschichte des FC Bayern unter Dach und Fach.

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1957

Nach dem überraschenden Pokalerfolg, und dem ersten großen Titel seit 1932, trat wieder die Tristesse der Oberliga ein. Nur Platz sieben und erneut finanzielle Probleme. Letzteres konnte in Form von Roland Edler gelöst werden. Der Geschäftsmann aus Neuss, ein großer Fan der Bayern wurde neuer Präsident, und die Finanznöte hatten ein Ende.

Mit dem neuen Trainer Adolf Patek geht es 1958/59 zunächst wieder Aufwärts. Mit Platz Vier zum Ende der Saison erzielt man das beste Resultat seit 10 Jahren. In der darauffolgenden Saison wurde dem FC Bayern München 4 Punkte abgezogen, auf Grund einer sogenannten "Überbezahlung" der Spieler in der Saison 57/58. Als ursprüngliches Stafmaß waren 8 Punkte Abzug vorgesehen, doch ein Einspruch der Bayern brachte eine Strafmilderung. Dies führt dazu dass der Verein die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft verpasste und am Ende nur auf Platz Fünf landet. Einziger Höhepunkt in der Spielzeit 1960/61 war der Sieg im Derby gegen den TSV 1860 München. Nach zwischenzeitlichen 2:2 wurden die Löwen am Ende mit 6:2 aus dem Stadion gefegt. Nach einem nur enttäuschenden 8. Platz im Folgejahr, musste Trainer Potak seinen Hut nehmen, und für ihn kam Helmut Schneider.

In der Saison 1962/63 ging es für die Bayern darum sich für die kommende neue Fußball-Bundesliga zu qualifizieren. Deshalb musste mehr als nur ein 8. Platz wie in der Vorsaison heraus kommen. Zudem begann am 28. April 1962 eine neue Ära beim FC Bayern München. Zunächst nur kommissarisch für ein Jahr, übernimmt Wilhelm Neudecker das Präsidentenamt des Vereins. Es sollten weit mehr als nur das Eine werden. Der neue Präsident ließ nur die Neuverpflichtung eines gestandenen Spielers zu. Dieser war Herbert Erhardt. Ansonsten durfte Trainer Schneider nur Junge Talente an die Isar holen. Einer von Ihnen war ein gewisser Sepp Maier. Am 30. Dezember 1962 musste Stammtorhüter Kosar im Angriff aushelfen und Sepp Maier gab sein Debüt für den FC Bayern München als gerade mal 18 Jähriger. Bayern beendet die Saison auf einem 3. Tabellenplatz. Hinter dem 1. FC Nürnberg und dem TSV 1860 München. Damit verpasste man nicht nur die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, sondern erhielt man am 11. Mai 1963 die Absage vom DFB für die neue Bundesliga. Die fadenscheinige Begründung lautete: "Das Gremium war der Auffassung, daß ...es nicht ratsam erscheint, zwei Vereinen am gleichen Ort eine Lizenz für die Bundesliga zu erteilen". Somit musste der FC Bayern 1963/64 in der neu geschaffenen Regionalliga antreten. Helmut Schneiders Vertrag war eigentlich schon Verlängert, dennoch musste er daraufhin den Verein verlassen.

Für ihn kam Zlatko Cajkovski. Das erklärte Saisonziel war das erreichen der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Dieses Ziel konnte mit einem zweiten Platz am Ende der Saison auch erreicht werden. Am 06. Juni 1964 besiegt man im ersten Spiel der Aufstiegsrunde den FC St. Pauli mit 4:0. Es war das erste Pflichtspiel des damals erst 18 Jahre alten Franz Beckenbauer.[1] [2] In seinem ersten Spiel für die Roten gelang Ihm auch gleich sein erstes Tor. Beckenbauer hatte sich gegen einen Wechsel zum TSV 1860 München und für den FC Bayern entschieden, nachdem er in einem Spiel seines SC München von 1906 gegen den TSV 1860 von einem Gegenspieler geohrfeigt worden war. Dem FC Bayern München fehlte am Ende nur ein Punkt zum Aufstieg und es hieß einen neuen Anlauf zu nehmen. Hatten bereits in den beiden Jahren zuvor, Maier und Beckenbauer verpflichtet werden können, fehlte jetzt nur noch ein Baustein als Grundlage für die bald folgenden Großen Jahre des FC Bayern München. Im Frühjahr 1964, hatte sich der Präsident des TSV 1860 München in Nördlingen angesagt um der Familie Müller einen Besuch abzustatten um deren Sohn zum TSV zu lotsen. Da auch die Bayern Interesse an dem kleinen bulligen Stürmer hatten, und davon Wind bekamen, erschienen Sie eine Stunde früher in Nördlingen. Der TSV bot dem jungen Mann nur einen Amateurvertrag über ein Jahr, der FC Bayern einen Profivertrag. Der spätere Bomber der Nation, Gerd Müller, wechselte im Sommer zum FC Bayern München. Zu diesem Zeitpunkt war der TSV 1860 der größere Verein in München, und möglicherweise war einer der Gründe für den angebotenen Amateurvertag, dass zuviele Stars beim TSV spielten. Müller entschied sich auch deswegen für den FC Bayern, da er kaum Einsatzchancen bei den Giesingern für sich sah. Cajkovski war gar nicht begeistert von der Verpflichtung des jungen Stürmers. Und sagte "Was soll isch mit dieses Junge, diese Figur, unmöglich." Später nannte er ihn liebevoll "kleines dickes Müller". [3]

Gleich in seinem ersten Spiel, am 18. Oktober 1964 traf Müller zum 3:0 gegen den Freiburger FC. Zum Ende der Saison 1964/65 stand man als Meister der Regionalliga Süd fest. Mit einem Rekordtorverhältnis von 146:32. Gerd Müller erzielte dabei in 26 Spielen 33 Tore und trug in seiner ersten Saison maßgeblich zur Meisterschaft bei. In der Aufstiegsrunde machte man dann gegen Tennis Borussia Berlin alles klar. Man gewann mit 8:0 in der Hauptstadt und stieg damit endlich in die Bundesliga auf.

1965 bis 1970 – Die ersten Jahre in der Bundesliga

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Der DFB-Pokal
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Der Cup der Pokalsieger

Vor der ersten Bundesligasaison der Bayern schimpfte Cajkovski, dass er keine fertigen Spieler habe und zufrieden wäre wenn man die Klasse halten würde. Doch die Mannschaft sollte ihn Lügen strafen. Die Bayern starteten gleich voll durch. Auch wenn man am ersten Spieltag im Derby gegen den TSV 1860 mit 0:1 als Verlierer vom Platz ging, so standen die Roten am 4. Spieltag das erste Mal an der Tabellenspitze der ersten Fußball Bundesliga. Zwar konnte diese nicht gehalten werden, aber am Ende belegte man einen mehr als beachtlichen 3. Tabellenplatz. Es war das einzige Mal in der Geschichte der Bundesliga, das beide Teams aus München am Ende einer Saison unter den ersten Drei standen. Platz Drei in der Liga war den Bayern allerdings längst nicht genug. Es gelang ihnen zum zweiten mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal zu holen. Nach einem Klasse Spiel gegen den Meidericher SV behielten die Bayern mit 4:2 die Oberhand und brachten den Pokal nach Hause. Sepp Maier sagte nach dem Spiel "Hoaß war's, gschwitzt hamma, und gwunna a no. Grad sche war's!" 1966 kamen damit sowohl der Meister der Bundesliga als auch der Pokalsieger aus München. In der nächsten Saison, 1966/67, bleibt das Team nahezu unverändert. Einzig Franz "Bulle" Roth kam aus Kaufbeuren hinzu. Zum ersten mal spielte der FC Bayern in einem offiziell anerkannten internationalen Wettbewerb. Dem UEFA-Pokal. Zuvor spielte man bereits einmal im Messepokal. Die Runde 1966/67 des Europapokals der Pokalsieger wurde zum ersten großen Triumphzug der Bayern auf Europäischer Bühne. Über Tatran Presov, Shamrock Rovers, Rapid Wien und Standard Lüttich erreicht der FC Bayern München völlig überraschend das Finale. Das Finale ist war fast ein Heimspiel für den Verein, denn das Endspiel fand in Nürnberg statt. An gleiche Stelle an der die Bayern 35 Jahre zuvor, den ersten wichtigen Titel für den Verein gewinnen konnten. Vor 71.000 Zuschauern erzielt Bulle Roth in der Verlängerung (108. Minute) das 1:0 für die Münchner. Gegner im Finale waren die Glasgow Rangers, die zuvor bereits im Achtelfinale den Titelverteidiger Borussia Dortmund aus dem Wettbewerb warfen. Franz Roth, Schütze zum einzigen Tor des Finales spielte 2 Jahre zuvor noch in der C-Klasse beim TSV Bertelshoven, und machte jetzt das entscheidende Tor, zum ersten Internationalen Titel des FC Bayern München. Nach Borussia Dortmund im Jahr zuvor, gewann erneut ein Deutscher Verein den Pokal der Pokalsieger.

Die reguläre Bundesliga Saison schloss der FC Bayern zwar nur auf Platz 6 ab, jedoch können Sie den DFB-Pokal erfolgreich verteidigen. Auch dieses Finale fand nicht weit von München entfernt statt. In Stuttgart sahen 68.000 Zuschauer den erneuten Pokaltriumph der Bayern. Mit 4:0, durch Tore von Müller (2), Ohlhauser und Brenninger (je 1), hatte der Hamburger SV mit Uns Uwe keine Chance.

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1966, Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1967 und des Pokalsiegerfinales 1967

Dies war der Dritte Pokalerfolg innerhalb von 12 Monaten. Franz Beckenbauer wurde das erste mal in seiner noch jungen Karriere, zum "Fußballer des Jahres" gewählt. Die darauffolgende Saison 1967/68 war nicht das Jahr der Bayern. Im Halbfinale des Europapokal der Pokalsieger 1967/68 scheitert man am späteren Sieger AC Mailand, im DFB-Pokal warf der damalige Regionalligist VfL Bochum, den Titelverteidiger im Halbfinale aus dem Wettbewerb. Die Bundesliga schloss man "nur" als Fünfter ab. Viel wichtiger aber war wohl, dass man erstmals in der Geschichte der Bundesliga am Erzrivalen TSV 1860 vorbeizog. Sowohl in der Tabelle, als auch in der Gunst der Zuschauer in München. War vorher der TSV der größere von beiden Münchner Vereinen, so hat der FC Bayern München ihn jetzt überholt. Und daran änderte sich bis heute nichts.

"Tschik" Cajkovski verließ 1968 nach fünf erfolgreichen Jahren den Verein Richtung Hannover 96. Für ihn kam Branko Zebec. Mit ihm kamen auch Gustl Starek und Peter Pumm. Beide sollten sich in Zukunft als tragende Säule seines Konzeptes, das auf eine starke Defensive setzte, erweisen. Sein Rezept ging auf, und die Bayern gewannen zum ersten mal in der Vereinsgeschichte das Double aus Meisterschaft und Pokal. Gleichzeitig gelang zum ersten mal wieder einem Verein das Double seit 1937 (damals Schalke 04). Eben jenen S04 bezwang man im Pokal mit 2:1. Vor dem Spiel nahm Gerd Müller die Ehrung für den "Fußballer des Jahres" entgegen und Branko Zebec holte in seinem ersten Jahr als Trainer gleich Meisterschaft und Pokal.

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1969

1970 bis 1976 – Auf dem Weg zum Thron Europas

Am 13. März 1970, löste Udo Lattek den bisherigen Trainer Zebec ab. Mit der Amtsübernahme Latteks begann für den FC Bayern eine neue, noch erfolgreichere Ära. Unter Lattek brachte der FC Bayern die Saison 1969/70 als Zweiter zu Ende. Gerd Müller wurde zum 3. Male Torschützenkönig der Bundesliga, mit der Rekordtorzahl von 38 Toren in einer Saison. Zudem wurde er Torschützenkönig bei der Fußball-WM 1970 in Mexiko. In diesem Sommer, beendete der langjährige Kapitän Werner Olk seine aktive Karriere. Meister wurde Borussia Mönchengladbach vor den Roten. Die Rivalität zwischen diesen beiden Vereinen sollte bezeichnend für die 70er Jahre werden. Beide holten in dieser Zeit insgesamt acht Mal die deutsche Meisterschaft. Auch in der Folgesaison blieb den Münchnern erneut nur der Zweite Platz hinter der Fohlen Elf aus Gladbach. Belächelte man anfangs die Verpflichtung Latteks so wurden die Kritiker doch schon früh eines Besseren belehrt. Udo Lattek war bis dahin ohne große Trainererfahrung, doch in seiner ersten vollen Saison als Cheftrainer gewann sein Team den DFB-Pokal und wurde erneut Vizemeister. Vor dem Pokalfinale bekam Gerd Müller erneut eine Auszeichnung als Torschützenkönig. Diesmal jedoch sogar als Torschütze Europas. Im Finale gegen den 1. FC Köln lagen die Bayern schon nach 13 Minuten mit 0:1 zurück, ehe Beckenbauer in der 53. Minute ausgleichen konnte. Dem für Franz Roth eingewechselten Edgar Schneider gelang dann in der 118. Minute das Siegtor. Die Bayern aus München hatten damit bereits zum fünften Mal das Pokalfinale erreicht und den DFB-Pokal gewonnen. Noch kein einziges der Finals ging verloren. Es sollte aber der vorerst letzte Pokaltriumph der Bayern für eine ganze Dekade sein. Nach Olk in der Vorsaison verließen nun mit Ohlhauser und Starek zwei weitere Leistungsträger den Verein.

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1971

Vor Beginn der neuen Spielzeit verpflichtete der Verein zwei neue Spieler, die später noch die Zukunft des FC Bayern maßgebend bestimmen sollten. Uli Hoeneß und Paul Breitner. Beide waren damals gerade 18 Jahre alt. Die Saison 1971/72 wurde für den Verein zum Jahr der Rekorde. Vom ersten Spieltag an blieb man 14 Spiele in Folge ohne Niederlage. Am Ende wurde man mit 55 Punkten und 101 erzielten Toren Meister. 40 Tore davon erzielte allein Gerd Müller. Zudem wurde Borussia Dortmund mit 11:1 vom Platz gefegt. Dies alles war noch nie dagewesen in der noch jungen Geschichte der Bundesliga. Einige der Rekorde haben bis heute Bestand. Am 28. Juni 1972 bestritt der FC Bayern München sein erstes Heimspiel im Olympiastadion. Es war gleichzeitig das letzte Spiel der Saison. In einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft wurde der Tabellenzweite Schalke 04 mit 5:1 geschlagen. Bayern war somit erneut Meister. Die Münchner machten auch in der nächsten Saison da weiter, wo Sie in der Vorsaison aufgehört hatten. Vom ersten bis zum letzten Spieltag hieß der Tabellenführer FC Bayern München und wurde mit 11 Punkten Vorsprung Meister vor dem 1. FC Köln. Nun war der FCB bereit für höhere Aufgaben in Europa. 1974 verteidigte man zum drittenmal hintereinander die Meisterschaft, Gerd Müller wurde zum dritten mal in Folge Torschützenkönig der Bundesliga und der FC Bayern München bestieg nun zum ersten Mal „Europas Thron“.

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Der Pokal der Landesmeister

In der ersten Runde des Europapokals der Landesmeister kamen die Bayern dabei erst durch ein Elfmeterschießen, im Rückspiel beim schwedischen Meister Åtvidabergs FF eine Runde weiter. Danach kam es zum Deutsch-Deutschen Duell zwischen dem FC Bayern München und Dynamo Dresden. Zur Halbzeit führte Dynamo mit 2:3 in München, doch die Münchner konnten das Spiel noch drehen und mit 4:3 gewinnen. Die Ausgangsituation für Dresden war wirklich sehr gut fürs Rückspiel. Doch die Roten ließen sich nicht lumpen und gingen bereits nach 12 Minuten mit 2:0 durch Tore von Hoeneß in Führung. Kurz nach der Halbzeitpause gelang den Sachsen dann allerdings in der 52. Minute der Ausgleich und 4 Minuten später der Führungstreffer zum 3:2. Gerd Müller jedoch hatte etwas gegen das Ausscheiden und glich in der 56. Minute zum 3:3 Endstand aus. Die nächsten beiden Runden überstand man relativ leicht gegen ZSKA Sofia und Ujpest Budapest und stand im Finale Atletico Madrid gegenüber. Es war kein herausragendes Spiel und die Konsequenz war ein 0:0 nach 90 Minuten. 6 Minuten vor Ende der Nachspielzeit, gelang Luis Aragones das 1:0 für Madrid durch einen Freistoß. Der Schiedsrichter hatte die Pfeife schon im Mund, als Katsche den Ball von Beckenbauer zugespielt bekam. Er sah keine Anspielstation im Mittelfeld, Beckenbauer rief nur schieß einfach, und so hielt er aus 30 Metern einfach aufs Tor. 1:1 in der 119. Minute. Schwarzenbeck ging mit diesem Tor in die Geschichte des Fußballs ein. Das 1:1 bedeutete nach damaligen Regeln ein Wiederholungsspiel, das nur 2 Tage später an gleicher Stelle stattfinden sollte. In diesem Spiel behielten die Münchner dann klar die Oberhand, und schlugen Atletico mit 4:0. Zum ersten Mal gewann eine deutsche Mannschaft den Pokal der Landesmeister. v

Spieldaten des Endspiels um den Pokal der Landesmeister 1974

1974 verließ Paul Breitner den FC Bayern Richtung Real Madrid und es kamen zwei neue Spieler. Klaus Wunder vom MSV Duisburg und ein erst 18 Jähriger Stürmer namens Karl-Heinz Rummenigge. Rummenigge und Breitner, sollten Jahre später als Breitnigge für Furore sorgen. Zunächst aber schied man als beste Mannschaft Europas, gegen den MSV Duisburg bereits in der 3. Hauptrunde des DFB-Pokals aus. In der Liga erreichte man nur den 10. Tabellenplatz. Da es in der Liga nicht lief, kam es zur Winterpause zu einem Krisengespräch zwischen Lattek und Präsident Neudecker. Lattek schilderte das Gespräch später so. " Herr Neudecker, wie müssen etwas ändern." Worauf Neudecker antwortete "Sie haben recht. Sie sind gefeuert." Neuer Trainer wurde Dettmar Cramer.

Mit Cramer konnte zwar auch nicht die Bundesligasaison gerettet werden, aber passend zum 75 jährigen Vereinsjubiläum gewannen die Bayern erneut den Pokal der Landesmeister. Über den 1. FC Magdeburg, Ararat Eriwan und den AS St. Etienne konnte man erneut das Finale erreichen. Auf den 1. FC Magdeburg hätte man bereits ein paar Tage früher treffen können. Im UEFA-Supercup. Magdeburg gewann den Pokal der Pokalsieger im Mai gegen den AC Mailand während der FCB bekannter maßen den Pokal der Landesmeister gewann. Für den Supercup konnte sich jedoch auf keinen Termin geeinigt werden, sodass das Aufeinandertreffen im Pokal der Landesmeister, fast so etwas wie der Supercup war. Ebenso wie im Jahr zuvor gegen Dynamo Dresden tat man sich auch gegen die Magdeburger schwer. Kam aber letztenendes doch eine Runde weiter. In Paris, wo das Finale stattfand, setzten sich die Bayern aus München klar mit 2:0 gegen Leeds United durch.

Spieldaten des Endspiels um den Pokal der Landesmeister 1975

1975/76 lief es zunächst auch unter Cramer nicht besser in der Bundesliga. Zur Winterpause belegte man nur Platz 10. Den UEFA-Supercup gegen Dynamo Kiew verlor man ebenfalls. Doch nach der Winterpause lief es besser und belegt am Ende den dritten Tabellenplatz. Im DFB-Pokal kamen die Bayern sie bis in Halbfinale wo man am Hamburger SV scheiterte. Nach Jeunesse Esch, Malmö FF und Benfica Lissabon standen die Roten, im Halbfinale des Cup der Landesmeister, Real Madrid gegenüber. Das Rückspiel im Olympiastadion war restlos ausverkauft, wollte man doch auch Paul Breitner und Günter Netzer in Diensten von Real sehen. Nach einem 1:1 im Hinspiel gewann man mit zwei Toren von Gerd Müller 2:0 und zog zum dritten Mal in Folge ins Finale des Pokals der Landesmeister ein. Dort trafen die Münchner auf den AS. St. Etienne. Franz Roth, zeichnete sich schon wie im Vorjahr als Torschütze im Finale aus. Diesmal jedoch als Goldener Torschütze. Denn das 1:0 in der 57. Minute was das einzige in der gesamten Partie und zum dritten Mal war der FC Bayern Gewinner des Landesmeisterpokals. Drei Mal in Folge den Pokal der Landesmeister zu gewinnen, war zuvor nur den Königlichen aus Madrid (Fünf Mal in Folge) und Ajax Amsterdam von 1970-1973 gelungen.

Spieldaten des Endspiels um den Pokal der Landesmeister 1976 und Spieldaten des Endspiels um den UEFA Super Cup 1975

1976 bis 1979 – Der FC Bayern im Umbruch

Nach den Jahren der internationalen Triumphe, befand sich die Mannschaft im Umbruch. Einer der letzten großen Höhepunkte, war der Gewinn des Weltpokals. Als erste deutsche Mannschaft holte man den Pokal gegen Cruzeiro Belo Horizonte, während man den Supercup erneut verelor. Diesmal gegen den RSC Anderlecht. Franz Beckenbauer wurde zum Fußballer Europas gewählt und verließ zum Ende der Saison den FC Bayern in Richtung Cosmos New York. In der Liga wurde man nur Zwölfter und erlebte eine der bittersten Heimpleiten der Geschichte, als man mit 0:7 gegen den FC Schalke 04 verlor. 65 Gegentore in einer Spielzeit bedeuten den absoluten Negativrekord für die Münchner. Im Dezember 1977 machte der Verein ein Tauschgeschäft mit Eintracht Frankfurt. Cramer wechselt im Tausch für Trainer Gyula Lorant an den Main. Bayern wurde nur Tabellenzwölfter, die schlechteste Platzierung der Bundesligageschichte des FC Bayern. Zum Ende der Saison kam Paul Breitner zurück. Für 1,75 Millionen Mark wechselte er von Eintracht Braunschweig zurück an die Isar. Gyula Lorant wird bereits im Dezember 1978 beurlaubt und sein bisheriger Co-Trainer Pal Csernai übernahm das Amt des Trainers. Als Nachfolger war Max Merkel im Gespräch, doch die Mannschaft sprach sich dagegen aus. Gerd Müller folgte Franz Beckenbauer 1979 in die USA, Uli Hoeneß wechselte nach Nürnberg und der langjährige Präsident Neudecker trat nach 17 Jahren Amtszeit ab. Neuer Präsident wurde Hoffmann. Einziger Lichtblick in den ganzen Querelen war das "Neugeschaffene" Duo Rummenigge und Breitner. Auch Breitnigge genannt. Alleine 26 Tore der erzielten 69 gingen auf das Konto der beiden. Im April 1979, kehrte Uli Hoeneß zum FC Bayern zurück und wurde, obwohl gerade erst 27 Jahre alt, Manager des Vereins.

Spieldaten des Endspiels um den Weltpokal 1976 und Spieldaten des Endspiels um den UEFA Super Cup 1976

1979 bis 1990 – Der Erfolg geht weiter

Im Juli 1979 erreichte den Verein die nächste Hiobsbotschaft. Sepp Maier verletzte sich nach einem Autounfall so folgenschwer, dass die Katze von Anzing, wie er auch genannt wurde, seine Karriere frühzeitig beenden musste. Mit 35 Jahren hatte er 473 Bundesligaspiele bestritten, alle für den FC Bayern. Davon 442 Spiele in Folge. Maiers Nachfolger wurde Walter Junghans. Auch der letzte Große der 70er-Ära musste seine Karriere frühzeitig beenden. Georg Katsche Schwarzenbeck bestritt am 18. August 1979, sein letztes Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04. Er zog sich eine Achillessehnenverletzung zu, welche es ihm nicht mehr erlaubte seine Karierre fortzusetzen. Katsche bestritt 416 Bundesligaspiele für die Roten, in denen er 16 Tore erzielte. Andere rückten dafür ins Rampenlicht beim FC Bayern. Klaus Augenthaler, inzwischen Stammpieler bei den Bayern, Dieter Hoeneß, der vom VfB Stuttgart an die Isar kam, und natürlich Karl-Heinz Rummenigge. Letzterer wurde 1979 zum Fußballer Europas gewählt.

Im DFB-Pokal schied man blamabler Weise gegen die SpVgg Bayreuth schon in der dritten Hauptrunde aus. Als Vierter des Vorjahres in der Bundesliga startete man im UEFA-Pokal, erreichte dort das Halbfinale, unterlag dort aber abermals im deutsch-deutschen Duell der Eintracht aus Frankfurt trotz eines 2:0 im Hinspiel. Bereits im Jahr zuvor war man im Achtelfinale des UEFA-Pokals gegen Eintracht Frankfurt ausgeschieden. In der Rückrunde der Bundesliga lieferten sich die Bayern ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem HSV. Erst am letzten Spieltag kam es zur Entscheidung über die Meisterschaft. Bayern München gewann zu Hause im Olympiastadion mit 2:0 durch Tore von Breitner und Rummenigge. Seit dem Gewinn des Weltpokals 1976 konnte nun der erste Titel für die Bayern und zugleich die erste Meisterschaft seit 6 Jahren gefeiert werden. Der Umbruch, eingeleitet 1977/78, war abgeschlossen und die Bayern fanden in die Erfolgsspur zurück. Die 80er Jahre konnten kommen.

1980/81 konnte der FC Bayern München erstmals wieder seinen Meistertitel verteidigen, wobei das Duo Breitnigge insgesamt 46 Tore erzielte. Im Pokal der Landesmeister gelangte man ungeschlagen bis ins Halbfinale und schlug dabei u.a. Ajax Amsterdam. Auch verlor man im Halbfinale kein Spiel gegen den FC Liverpool, muste aber wegen der Auswärtstorregel nach dem 1:1 im Rückspiel in München die Segel streichen. Die Reds aus Liverpool holten im Finale ihren dritten Pokal der Landesmeister. In der dritten Hauptrunde des DFB-Pokals war erneut Endstation. Diesmal war es der 1. FC Kaiserslautern, der die Bayern früh stoppte.

Doch im folgenden Jahr holte der Verein 11 Jahre nach dem letzten Spieg zum 6. Mal den Pokal an die Isar. Das Finale im Frankfurter Waldstadion war eines der außergewöhnlichsten in der Geschichte dieses Wettbewerbs, denn Deiter Hoeneß spielte es trotz einer Kopfverletzung, die er sich im Spiel zuzog mit Kopfverband zu Ende. Die Bayern lagen zur Halbzeit bereits mit 0:2 gegen den Erzrivalen aus Franken, dem 1. FC Nürnberg, zurück. Nach einem Kopfballduell mit Alois Reinhardt, zog sich Hoeneß die schwere Kopfverletzung zu, die zunächst nur notdürftig verbunden wurde. In der Halbzeitpause redet esein Bruder, Uli, ihm zu, er solle die Zähne zusammenbeißen, denn man würde ihn brauchen. Daraufhin ließ Dieter Hoeneß die Wunde ohne Narkose nähen und erschien zur zweiten Halbzeit wieder auf dem Rasen. Der FC Bayern München drehte das Spiel noch und Dieter Hoeneß gelang dabei sogar in der 89. Minute das entscheidende Tor zum 4:2 per Kopf. Auch im Europapokal war man endlich wiedermal erfolgreich und gelangte ins Finale des Pokals der Landesmeister, unterlag dort jedoch Aston Villa mit 0:1, trotz einer klaren Dominanz im Spielverlauf. In der Meisterschaft machten der HSV und der 1. FC Köln den Titel unter sich aus. Es blieb nur der 3. Platz für die Roten, nachdem man am Bökelberg gegen Gladbach mit 0:3 unterlag.

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1982 und des Endspiels um den Europapokal der Landesmeister 1982

Im Juli 1983 kehrte Udo Lattek als Trainer nach München zurück. Pal Csernai wurde drei Spieltage vor Ablauf der Saison 1982/83 wegen Erfolgslosigkeit entlassen. Der FC Bayern konnte diesmal keinen Titel holen und und kam auch in kein Finale. Scheiterte im Pokal der Pokalsieger an der Mannschaft von Alex Ferguson, dem FC Aberdeen, der später auch den Titel holte. In der Bundesliga belegte man nur Platz 4. Zum Ende der Saison tratt erneut einer der Großen ab, Paul Breitner beendete seine Karriere. Mit Jean-Marie Pfaff wurde jedoch auch schon ein neuer Publikumsliebling verpflichtet. Am 33. Spieltag gegen Schalke gibt Michael Rummenigge, der Bruder von Karl-Heinz, seinen Einstand bei den Bayern. Unter Lattek folgten nun erneut sehr erfolgreiche Jahre. Die Mannschaft unter seiner Leitung gelang dreimal hintereinander ins Pokalfinale und musste sich nur Bayer Uerdingen 05, 1985 geschlagen geben. Im Finale 1984, gegen Borussia Mönchengladbach musste das Finale im Elfmeterschießen entschieden werden. Ausgerechnet Lothar Matthäus, der zur neuen Spielzeit an die Isar wechseln sollte, verschoß den ersten Elfmeter für Gladbach.

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1984; Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1985 und Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1986

Erreichten die Bayern 1985 noch das Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger standen sie 1987 wieder im Finale des Pokals der Landesmeister. Dort traf man in Wien auf den FC Porto, der als Außenseiter in die Partie ging. Bis zur 78. Minute führten die Bayern mit 1:0 durch ein Tor von Ludwig Kögl, ehe Rabah Madjer durch eine sensationelles Hackentricktor der Ausgleich gelang. Nur 2 Minuten später folge das 2:1 des FC Porto und der FC Bayern verpasste erneut die Chance auf den Gewinn des Pokals. Die Meisterschaft konnte man in den Jahren 1985 bis 1987 drei Mal in Folge gewinnen. Mit dem Gewinn der Meisterschaft 1986, löste man den 1. FC Nürnberg als Rekordmeister Deutschlands ab, wobei den Bayern in der Saison 1984/85 das seltene "Kunststück" gelang vom ersten bis zum letzten Spieltag Tabellenführer der Bundesliga zu sein. Udo Lattek nahm zum Ende der Saison 1986/87 seinen Hut und verabschiedete sich zum letzten Male von den Bayern. In seinen zwei Amtszeiten als Trainer des FC Bayern München, gewann er insgesamt 5 Meisterschaften, 3 mal den DFB-Pokal und einmal den Landesmeisterpokal.

Spieldaten des Endspiels um den Europapokal der Landesmeister 1987

Auf Udo Lattek folgte Jupp Heynckes als Trainer bei den Bayern. In seiner ersten Saison als verantwortlicher Trainer sprang am Ende "nur" Platz 2 hinter Werder Bremen herraus. Es folgte erneut ein Umbruch in der Mannschaft, wobei fünf Nationalspieler den Verein verließen. Matthäus und Brehme gingen zu Inter Mailand und Jean-Marie Pfaff verließ den Verien in Richtung Lierse SK. Immerhin 156 Bundesligaspiele absolviert Pfaff für die Roten. Nachfolger von Pfaff wurde der damals 25 Jährige Raimond Aumann. Neuverpflichtet wurden dafür u.a. Stefan Reuter, Olaf Thon und Roland Grahammer. So klappte es dann für Heynckes mit der Meisterschaft im zweiten Anlauf und Roland Wohlfarth wurde mit 17 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga. Im DFB-Pokal war man dagegen nicht so erfolgreich und schied bereits in der dritten Runde aus. Im UEFA-Pokal erreichte man immerhin bis ins Halbfinale. Dort scheiterten die Münchner am späteren Pokalsieger SSC Neapel mit dem damaligen Weltstar Diego Armando Maradona. In guter Erinnerung aus jener Europapokalsaison 1988/89, dürfte jedoch das Achtelfinalrückspiel gegen Inter Mailand sein. Nach einem 0:2 im Hinspiel, schafften die Bayern das "Wunder von Mailand" und gewannen das Rückspiel mit 3:1. Ebenfalls legendär war der Auftritt von Trainer Christoph Daum zusammen mit Bayern Trainer Heynckes im ZDF-Sportsudio. Dabei kam es zum Eklat als Daum meinte, dass eine Wetterkarte interessanter sei als ein Gespräch mit Heynckes, und sich hinterher noch an seine eigene Stirn tippte. Die Person Daum sollte den FC Bayern noch lange begleiten.

Die Saison 1989/90 verlief ähnlich wie die vorherige Saison. Der Meistertitel wurde erfolgreich verteidigt, Aus in der dritten Runde des DFB-Pokals, und im Europapokal der Landesmeister wurde das Halbfinale erreicht. Und dies obwohl vor der Saison sieben neue Spieler hinzukamen. Das "Tor des Jahrzents" gelang Klaus Augenthaler als er im Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt aus 48,90 Metern das 1:0 erzielte. Mit Augenthaler, Kohler, Pflügler, Reuter, Thon und Aumann fuhren gleich sechs Bayernspieler zur WM 1990 und kamen als Weltmeister zurück.

1990 bis 1999 – Internationale Erfolge und ein unglaubliches Endspiel

Die 90er Jahre begannen für die Bayern wie die 80er Jahre endeten. Mit einem Halbfinale im Pokal der Landesmeister, erreichte der Verein zum dritten Male in Folge die Runde der letzten Vier in einem Europapokalwettbewerb. Dies gelang zueletzt fast 10 Jahre zuvor, von 1980 bis 1982. Nach dem SSC Neapel und dem AC Mailand in den Jahren zuvor war diesmal Roter Stern Belgrad Endstation. Dabei schied die Mannschaft äußerst knapp und unglücklich aus. Bis zur 90. Minute des Rückspiels führte man mit 2:1 und wäre somit im Finale gewesen. Doch einen Flatterball von Klaus Augenthaler auf das eigene Tor, vermochte Raimond Aumann nicht festzuhalten und mit einem 2:2 zog Roter Stern ins Finale ein. Im DFB-Pokal setzte es ein peinliches 0:1 in der ersten Runde gegen die Amatuere vom FC Weinheim, und in der Liga wurde man Vizemeister.

Zur neuen Saison wechselten Kohler und Reuter zu Juventus Turin. Alleine für Kohler erhielten die Bayern rund 15 Millionen Mark an Ablöse.[4] Doch der Verlust von Kohler war viel schwerwiegender für die Bayern als jene Ablöse. Der Transfermarkt war leer und es gab keine Alternativen für den Abwehrspieler. Klaus Augenthaler hatte zudem seine Karriere beendet, in welcher er 404 Bundesligaspiele für den FC Bayern absolvierte und 7 mal Meister und 3 mal Pokalsieger wurde. [5] Raimond Aumann und Brian Laudrup erlitten beide einen Kreuzbandriss. Die Mannschaft bestand nur noch aus einem "Gerippe". Für Aumann wurde kurzfristig Toni Schumacher verpflichtet und gab sein Comeback im Trikot des FC Bayern. Nach dem Zweitrundenaus im Pokal gegen den FC Homburg und einer 1:4 Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers, war der Druck der Fans und der Öffentlichkeit so groß, das der Verein Jupp Heynckes am 8. Oktober 1991 entließ. Laut Raimond Aumann hatten die Spieler Tränen in den Augen als sich Heynckes von ihnen verabschiedete. [6] Uli Hoeneß, der mit Jupp Heynckes befreundet ist, und die Entscheidung der Entlassung mit getragen hatte, sagt noch heute, dass es seine größte Fehlentscheidung gewesen sei. [7] Betrachtet man die 4 Jahre unter Heynckes, mit zwei Vizemeisterschaften und zwei Meisterschaften, plus dem dreimaligen erreichen des Halbfinals im Europapokal, kann man sicher von einer erfolgreichen Trainerära sprechen. Der öffentliche Druck, der letzten Endes zur Entlassung Jupp Heynckes führte, deutete bereits damals auf die gestiegenen Ansprüche des Vereins, der Fans und der Medien in München hin. Eine Dekade später, sollten Trainer trotz zweier erfolgreicher Doubles entlassen werden.

Nachfolger von Heynckes wurde Sören Lerby der von 1983 bis 1986 89 Spiele für den FC Bayern absolviert hatte. Doch auch Lerby vermochte das Ruder nicht herumzureißen und so setzte es im Europapokal sogar eine der deftigsten Niederlagen in der Vereinsgeschichte. In der 2. Runde des UEFA-Pokals wurden die Bayern von B 1903 Kopenhagen mit 2:6 deklassiert. Am Ende belegten die Bayern nur Platz 10 in der Bundesliga und waren das erste mal seit 1979 nicht in einem internationalen Wettbewerb. Zur Saison 1992/93 wurde Erich Ribbeck als neuer Trainer und Nachfolger von Lerby verpflichtet. Zudem investierte der Verein insgesamt 23,5 Millionen Mark in neue Spieler. Für damalige Verhältnisse eine unglaubliche Summe. Allerdings verließen Stefan Effenberg und Brian Laudrup den Verein für 17 Millionen gemeinsam Richtung AC Florenz. Lothar Matthäus kehrte im Gegenzug nach 4 Jahren in Italien and die Isar zurück. Dazu kamen Spieler wie Thomas Helmer, Mehmet Scholl und Jorginho. 32 Spieltage blieb der FC Bayern auf Platz eins der Tabelle. Und wurde am Ende doch nur Zweiter hinter Werder Bremen. Auch wenn die Investitionen zu Beginn der Saison nicht zur Meisterschaft reichten, wurde doch die Schmach des 10. Platzes aus der Vorsaison getilgt.

1994 holten die Münchner endlich den 13. Meistertitel. Allerdings nicht mit Trainer Ribbeck. Der war zur Winterpause zurückgetreten und Franz Beckenbauer übernahm zum ersten Mal den Trainerposten bei seinen Bayern. Und dies als damals amtierender Vizepräsident des Vereins. Zwei Jahre später sollte dies noch überboten werden.

Zur neuen Spielzeit wechselte der Kaiser von der Bank zum Präsidentenstuhl und löste Fritz Scherer als Präsidenten des Gesamtvereines ab. Als Trainer wurde Giovanni Trapattoni verpflichtet, der jedoch nur ein Jahr an der Isar blieb. Die Sprachprobleme waren zu groß. Verpflichtet wurde hingegen zur neuen Saison ein neuer Torhüter. Oliver Kahn, der später noch von sich reden machen sollte. In der Meisterschaft wurde der FC Bayern nur sechster, doch konnte unter dem Mister Trapattoni immerhin das Halbfinale der noch jungen UEFA Champions League erreicht werden. Der FC Bayern war der erste deutsche Verein, dem dies gelang. Wie schon 1990, leistete man sich im DFB-Pokal einen blamablen Ausrutscher in Runde Eins. Diesmal hieß der der Gegner nicht Weinheim sondern Vestenbergsgreuth, gegen den man mit 0:1 unterlag. Durch den Pokalsieg der Borussia aus Gladbach gelangte der FC Bayern trotz des sechsten Tabellenplatzes doch noch ins internationale Geschäft und konnte in der Folgesaison am UEFA-Pokal teilnehmen. Franz Beckenbauer bezeichntete darauf hin den Wettbewerb als "Cup der Verlierer". Mit Otto Rehhagel kam in der Folgesaison ein absolut renomierter Trainer an die Isar, der 14 Jahre lang hervorrangende Arbeit beim SV Werder Bremen verrichtet hatte. Doch erneut bot sich dem Verein ein Abbild der Saison 1994/95. Trotz Platz Zwei in der Liga, und des Einzugs in das UEFA-Pokal-Halbfinale musste Rehagel am 27. April 1996 seinen Posten räumen. Die Differenzen zwischen Mannschaft und Trainer waren unüberbrückbar. Zudem hatte Rehagel zusehends Probleme mit den Medien in München und dem Druck, dem er beim FC Bayern ausgesetzt war. Der Kaiser nahm erneut Platz auf der Bank des Vereins und führte ihn zum UEFA-Pokal-Sieg. Für Beckenbauer einer der letzten fehlenden Titel. Er gewann den Europapokals der Pokalsieger, den Pokals der Landesmeister, Weltpokalsieger und wurde Euopameister und Weltmeister als Spieler, sowie UEFA-Pokalsieger und Weltmeister als Trainer. Einzig den europäischen Supercup konnte er nie gewinnen. Zudem stellte Jürgen Klinsmann, der vor der 1995 nach München wechselte, in der UEFA-Pokal-Saison 1995/96 mit 15 Turniertreffern einen neuen Rekord auf.[8]

Spieldaten des Endspiels um den UEFA-Pokal 1996

Zur neuen Saison kehrte Giovanni Trapattoni an die Isar zurück und wurde mit dem FC Bayern Deutscher Meister der Saison 96/97. Es war der erste Titel für den Mister außerhalb Italiens. 1998 holte er mit den Bayern den DFB-Pokal. Der DFB-Pokalsieg 1998 war zugleich der erste Pokalsieg des Vereins seit nun mehr 12 Jahren. Nach diesem Erfolg verließ der Italiener die Münchner zum zweiten Mal. Unvergessen blieb dabei seine bekannte Wutrede nach dem 0:1 gegen Schalke am 10. März 1998 in einer Pressekonferenz.

Spieldaten des DFB-Pokal Endspiels 1998

1998 kam der Meistermacher der Dortmunder Borussia, Ottmar Hitzfeld, nach München als Nachfolger von Trappatoni. Zunächst wurde er von den Bayern-Fans etwas skeptisch empfangen, zeigte aber schon bald wozu er fähig sein konnte. Mit Hitzfeld kehrte auch Stefan Effenberg an die Isar zurück, der bereits von 1990 bis 1992 für den FC Bayern spielte. Er wurde in den nächsten Jahren eine wichtige Stütze Hitzfelds in der Mannschaft. Hitzfeld wurde auf anhieb Meister mit den Bayern. Dabei erreichte man 15 Punkten Vorsprung auf Vizemeister Bayer Leverkusen und das Tripple schien möglich. Die Meisterschaft bereits gesichert, stand man am 29. Mai 1999 im Champions-League-Finale in Barcelona Manchester United gegenüber. Bereits in der 6. Minute gingen die Bayern durch ein Tor von Mario Basler mit 1:0 in Führung. Bayern war auch im weiteren Verlauf des Spiels überlegen und hätte sowohl durch Mehmet Scholl als auch Carsten Jancker die Führung weiter ausbauen können. Beide trafen jedoch nur die Latte des Tores. In der 80. Minute ließ sich Lothar Matthäus auf eigenen Wunsch auswechseln. Die Mannschaft hielt bis zur Nachspielzeit das 1:0 und was dann passierte ging in die Geschichte des Fußballs ein. Innerhalb von 2 Minuten in der Nachspielzeit gelang es Manchester United durch Tore von Sheringahm und Solskjær das Spiel doch noch zu wenden. Noch heute wird über die Auswechlsung von Matthäus in der 80. Minute kontrovers diskutiert. So ist man der Meinung dass das Spiel mit Matthäus bis zum Ende wohl nicht verloren gegangen wäre. Zwei Wochen später wartete dann das deutsche Pokalfinale mit Werder Bremen als Gegner. Jetzt wollte man zumindest das Double perfekt machen. Doch nachdem es nach 120 Minuten nur 1:1 stand, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Mit 5:4 setzte sich Bremen im Elfmeterschießen durch. Hatten die Bayern eines aus dem Spiel gegen Manchester gelernt, dann war es bis zur letzten Minute eines Spieles zu kämpfen und zu wissen das ein Spiel erst entschieden ist, wenn der Schiedsrichter abpfeift, doch die Niederlage im Pokalfinale konnten sie nicht abwenden. Aber besonders Oliver Kahn machte sich die bittere Erfahrung aus dem Champions-League-Finale zukünftig zu einem seiner Leitsätze.

Spieldaten des DFB-Pokal Endspiels 1999 und Spieldaten des Champions League Endspiels 1999

Seit 2000 – Nationale Dominanz im neuen Jahrtausend

Wie fast jedes Jahr gab es auch zur Saison 1999/00 Neuzugänge und Veränderungen beim FC Bayern. So kamen der 18jährige Roque Santa Cruz, Patrik Andersson und Paulo Sergio neu zum Verein. Thomas Helmer, Ali Daei und Mario Basler verließen den Verein. Die Saison war in mehrerer Hinsicht erfolgreich, Aufregend, Spannend und nicht zuletzt auch erfolgreich und wird noch vielen in Erinnerung bleiben. Die nüchternen Zahlen, der Verein wird zum 16. Male Deutscher Meister, gewinnt zum 10. Male den DFB-Pokal und erreicht das Halbfinale der UEFA Champions League. Zudem feiert der Verein im Frühjahr 2000 sein 100jähriges Vereinsjubiläum. Doch auf die nackten Zahlen läßt sich die Saison in der Bundesliga dann noch nicht reduzieren. Seit dem 30. Spieltag der Saison führte Bayer 04 Leverkusen die Tabelle der Bundesliga an. Nach dem 33. Spieltag führten betrug der Vorsprung 3 Punkte. Ein Unentschieden bei der SpVgg Unterhaching hätte der Elf um Trainer Christoph Daum für den ersten Titelgewinn selbst bei einem Sieg der Bayern gegen Werder Bremen gereicht. Doch es kam anders. Bayern erledigte seine Aufgabe zu Hause und gewann mit 3:1. Gleichzeitig gelang es Leverkusen nicht, den einen Punkt unter Dach und Fach zu bringen. Leverkusen verlor mit 0:2 gegen den Aufsteiger aus dem Vorort Münchens und die Meisterschaft ging an den FC Bayern.

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2000
Eintrittskarte zum Rückspiel des Champions League Halbfinales 2001

In der Folgesaison gelang es dem FC Bayern nur den Titel in der Bundesliga zu verteidigen. Im DFB-Pokal scheiterte man in der zweiten Runde am 1. FC Magdeburg mit 2:4 im Elfmeterschießen. Doch dafür gelang ein viel größerer Erfolg. 25 Jahre nach dem letzten Sieg im Europapokal der Landesmeister gelang es, diesen Pokal zum 4. Male zu gewinnen. Erstmals seit der Umbenennung des Pokals in UEFA Champions League gelang es den Bayern, diese zu gewinnen. Dabei sah es zuerst gar nicht danach aus, verlor man doch das vorletzte Spiel der zweiten Gruppenphase bei Olympique Lyon mit 0:3. Die Leistung bei diesem Spiel führte zu Franz Beckenbauers berühmter Wutrede von Lyon, die Wirkung zeigte. Die folgenden 5 Spiele wurden gewonnen und so stand man schließlich im Finale der Champions League, das man mit 5:4 im Elfmeterschießen gewann. Der Held der Partie war einmal mehr Torhüter Oliver Kahn, der drei Elfmeter parierte. Doch das war nicht die einzige Glanztat des Titan in dieser Saison. Einige Tage zuvor kam es in der Bundesliga zum Duell um die Meisterschaft. Bis zum 33. Spieltag war der FC Schalke 04 Tabellenführer. Dann verloren die Knappen ihr Spiel beim VfB Stuttgart durch ein Tor in der 90. Minute mit 0:1. Nur wenige Sekunden später erzielte Alexander Zickler den 2:1-Siegtreffer für den FC Bayern gegen den 1. FC Kaiserslautern. Doch wer dachte, dass dies schon der Höhepunkt des Zweikampfes war, hatte nicht mit dem 34. Spieltag gerechnet. Schalke musste gegen Unterhaching unbedingt gewinnen, um die 3 Punkte, die Bayern mittlerweile führte, aufzuholen. Auf Grund der besseren Tordifferenz hätte dies bei einer gleichzeitigen Niederlage der Bayern im Spiel beim Hamburger SV die Meisterschaft für die Knappen gedeutet. Diese erledigten ihre Aufgabe auch und gewannen ihr Spiel mit 5:2. Zeitgleich blieb die Partie in Hamburg lange torlos. Dann kam die 90. Minute und der HSV ging durch einen Kopfball von Sergej Barbarez mit 1:0 in Führung. Alles schien aus zu sein. Viele der Spieler des FC Bayern ließen die Köpfe hängen. Nur Oliver Kahn nicht. Er peitschte seine Vorderleute nach vorne. Nach Gelsenkirchen drang unterdessen die Nachricht, dass das Spiel in Hamburg aus sei und Bayern verloren habe. Man begann zu feiern, bis auf der Anzeigetafel zu sehen war, dass es in der 94. Minute einen indirekten Freistoß für die Bayern gab, da der Keeper des HSV Mathias Schober einen Rückpass mit den Händen aufgenommen hatte. Patrik Andersson nahm sich des Balles an und schoß den Freistoß. Er schoss den Ball durch die Mauer ins Tor zum 1:1 Endstand. Somit wurde Bayern in der wohl dramatischsten Entscheidungen der Bundesligageschichte erneut Meister. Der Torschütze verließ Bayern dann nach Ende der Saison.

Spieldaten des Endspiels um die Champions League 2001

Die Saison 2001/02 verlief weniger erfolgreich. Schon die ersten Entscheidungen konnte der FC Bayern nicht für sich entscheiden. Man verlor im Ligapokal und auch das UEFA Supercup konnte erneut nicht gewonnen werden. Die Bayern unterlagen 2:3 gegen den UEFA-Pokal-Gewinner 2000/01 FC Liverpool. Zwar gelang es nach 1976 den Weltpokal durch ein 1:0 gegen Boca Juniors zum zweiten Mal zu gewinnen, doch das sollte der einzige Titel der Saison bleiben. In der Bundesliga erreichte man hinter Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen nur Platz drei, in der Champions League war im Viertelfinale gegen Real Madrid und im DFB-Pokal im Halbfinale gegen Schalke 04 Schluss. Trotz der relativ erfolglosen Saison hielt man an Trainer Ottmar Hitzfeld fest. Allerdings verließ Stefan Effenberg den FC Bayern nach der Saison. Für ihn kam Michael Ballack, der in der abgelaufenen Saison mit Leverkusen den zweiten Platz in der Bundesliga, im DFB-Pokal und der Champions League erreichte. Mit ihm kam sein Mannschaftskollege Ze Roberto.

Spieldaten des UEFA Super Cups 2001 und Spieldaten des Weltpokals 2001

Namen und Zahlen

Hauptartikel: FC Bayern München/Namen und Zahlen

Die erste Mannschaft spielt seit 1965 in der 1. Fußball-Bundesliga. Der FC Bayern München ist der erfolgreichste deutsche Fußball-Club und deutscher Rekordmeister. Für 20 Meisterschaften seit 1963 darf er vier Meistersterne auf dem Trikot tragen. Der FC Bayern ist der erste Verein, dem es gelang, das Double zu verteidigen. Neben Ajax Amsterdam und Juventus Turin, gelang es dem FC Bayern, alle Europapokale sowie den Weltpokal zu gewinnen. Neben Bayern München gelang es bisher nur Real Madrid und Ajax Amsterdam, den Europapokal der Landesmeister drei Mal in Folge zu gewinnen. Deswegen erlaubt es die UEFA, unter anderem, dem FC Bayern, ein Logo mit dem Champions-League-Pokal zu tragen, in dem zusätzlich die Anzahl aller gewonnenen Europapokale der Landesmeister (4) eingetragen ist. Unter den Vereinspokalen fehlt einzig der Europäische Supercup, der bisher noch von keiner deutschen Mannschaft gewonnen wurde.

Erfolge

National
  • Deutscher Meister
1931/32, 1968/69, 1971/72, 1972/73, 1973/74, 1979/80, 1980/81, 1984/85, 1985/86, 1986/87, 1988/89, 1989/90, 1993/94, 1996/97, 1998/99, 1999/2000, 2000/01, 2002/03, 2004/05, 2005/06, 2007/08
  • DFB-Pokal-Sieger
1957, 1966, 1967, 1969, 1971, 1982, 1984, 1986, 1998, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008
  • Ligapokal-Sieger
1997, 1998, 1999, 2000, 2004, 2007
Interantional
  • Weltpokal-Sieger
1976, 2001
  • UEFA-Champions-League-Sieger
1974, 1975, 1976, 2001
  • Sieger im Pokal der Pokalsieger
1967
  • UEFA-Pokal-Sieger
1996

Kader der ersten Mannschaft in der Saison 2008/09

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Michael Rensing Deutscher
22 Hans-Jörg Butt Deutscher
35 Thomas Kraft Deutscher
03 Lúcio Brasilianer
05 Daniel Van Buyten Belgier
06 Martín Demichelis Argentinier Italiener
21 Philipp Lahm Deutscher
23 Massimo Oddo Italiener
30 Christian Lell Deutscher
33 Breno Brasilianer
07 Franck Ribéry Franzose
08 Hamit Altıntop Türke
15 Zé Roberto Brasilianer
16 Andreas Ottl Deutscher
17 Mark van Bommel Mannschaftskapitän Niederländer
20 José Ernesto Sosa Argentinier
24 Tim Borowski Deutscher
31 Bastian Schweinsteiger Deutscher
09 Luca Toni Italiener
11 Lukas Podolski Deutscher
13 Landon Donovan US-Amerikaner
18 Miroslav Klose Deutscher
25 Thomas Müller Deutscher

Transfers in der Saison 2008/09

Zugänge Abgänge

Trainer- und Betreuerstab in der Saison 2008/09

Chef-Trainer Jürgen Klinsmann
Name, Vorname Funktion
Trainerstab
Jürgen Klinsmann Chef-Trainer
Nick Theslof Co-Trainer
Martin Vasquez Co-Trainer
Walter Junghans Torwarttrainer
Marcelo Martins Konditionstrainer
Darcy Norman Konditionstrainer
Philipp Laux Mentaltrainer
Medizinische Abteilung
Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt Mannschaftsarzt
Rüdiger Degwert Mannschaftsarzt
Oliver Schmidtlein Physiotherapeut
Thomas Wilhelmi Physiotherapeut
Dr. Ricardo Proietti Physiotherapeut
Ricardo Bianchi Physiotherapeut
Team-Managagement
Christian Nerlinger Team-Manager
Spielebeobachtung
Wolfgang Dremmler Abteilungsleiter Spielebeobachtung
Michael Henke Spielbeobachtung, Spiel und Spieler Analyse

Auswahl ehemaliger Spieler und Trainer

Für sämtliche Spieler, die jemals für den FC Bayern in der Bundesliga aufgelaufen sind, siehe Liste der Spieler des FC Bayern München.

Vor der Bundesliga-Ära
Ab der Bundesliga-Ära
„Hall of Fame“[9]

Kader der zweiten Mannschaft

Trainer der zweiten Mannschaft: Hermann Gerland

Die zweite Mannschaft ist ebenfalls eine Profimannschaft und spielt in der Saison 2008/09 in der 3. Liga.

Betreut wird das Team von Hermann Gerland als Trainer und Gerd Müller als Co-Trainer. Immer wieder schafften Spieler der 2. Mannschaft den Sprung zu den Profis bzw. in den Kader der 1. Mannschaft und wurden später Stammspieler. So u.a. Markus Babbel, Christian Lell, Owen Hargreaves oder Bastian Schweinsteiger.

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Deutschland Thomas Kraft
18 Deutschland Max Grün
25 Deutschland Maximilian Riedmüller
02 Deutschland Timo Heinze
03 Deutschland Oliver Stierle
05 Ghana Christian Saba
12 Deutschland Marco Höferth
15 Deutschland Björn Kopplin
19 Deutschland Alexander Benede
24 Deutschland Stefan Schürf
28 Deutschland Mario Erb
30 Italien Diego Contento
06 Deutschland Holger Badstuber
07 Deutschland Mehmet Ekici
08 Deutschland Stephan Fürstner
11 Deutschland Manuel Duhnke
13 Deutschland Tom Schütz
14 Deutschland Maximilian Haas
17 Deutschland Viktor Bopp
20 Deutschland Stefan Rieß
21 Deutschland Thomas Müller
10 Türkei Deniz Yılmaz
16 Deutschland Dominik Rohracker
23 Österreich Daniel Sikorski

Stadien

Das Grünwalder Stadion 2008

In den Anfangsjahren des Vereins, wechselten die Spielstätten recht häufig. Das erste Spiel der Vereinsgeschichte fand auf dem Städtischen Spielplatz an der Schyrenstraße statt. Der 1. Münchner FC wurde damals mit 5:2 bezwungen. 1901 bis 1907 spielte man dann in Schwabing an der Clemensstraße, um dann die Leopoldstrasse zu wechseln. Da immer mehr Zuschauer zu den Heimspielen des Vereins kamen, wechselte man ab 1920 erneut den Platz ohne für eine längere Zeit eine feste Heimstätte zu haben. Für 47 Jahre fanden die Roten dann ab 1925 im Grünwalder Stadion ihr festes Zuhause. Wobei man bis zu Ende des Zweiten Weltkrieg, Untermieter des TSV 1860 München war. Der TSV musste später aus finanziellen Gründen das Stadion an die Stadt München verkaufen. Bayerns Zuschauerrekord im Grünwalder beläuft sich auf mehr als 50.000 während der Saison 1961/62, gegen den 1. FC Nürnberg. Mit Beginn der Bundesliga waren dann nur noch 44.000 Zuschauer zugelassen.

Das Olympiastadion von Oben

Nach Fertigstellung des Olympiastadions München für die Olympischen Sommerspiele 1972 zogen die Bayern dahin um. Das erste Spiel der Bayern fand am letzten Spieltag der Saison 1971/72 statt. FC Schalke 04 hieß der Gegner und wurde vor 79.000 Zuschauern mit 5:1 geschlagen. Nach dem Spiel feierte der Verein seine erste von vielen Deutschen Meisterschaften im Olympiastadion. Später wurde das Stadion um einige Stehplätze reduziert und und fasste im Schnitt 63.000 Zuschauer bei nationalen Spielen und 59.000 bei internationalen Spielen. Mit dem Wiederaufstieg des TSV 1860 in die Bundesliga trug auch der Stadtrivale seine Heimspiel ab 1995 im Olympiastadion aus. Wärend bei Heimspielen des FC Bayern das Fassungsvermögen maximal 63.000 Zuschauer betrug waren es bei den Löwen auch schon mal 69.000.

Das Olympiastadion war Anfang des neuen Jahrtausends mittlerweile nicht mehr zeitgemäß für Fußballspiele. Es gab keine VIP-Logen, das Stadion war nur zu einer Seite hin überdacht und verfügte über eine Tartanbahn. Der Verein machte sich daher schon länger Gedanken über einen Stadionneubau in München. Doch über Jahre hinweg fand man keinen geeigneten Platz, und auch die Stadt sträubte sich etwas dagegen. Denn bei einem Auszug aus dem Olympistadion, würde das Stadion nicht mehr regelmäßig genutzt werden. Als sich Deutschland für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bewerben wollte kam das Thema Stadion erneut auf den Tisch, denn mit dem veralteten Olympiastadion wäre eine Bewerbung Münchens als Austragungsort für das Turnier undenkbar gewesen. Da es hieß das es nirgendwo einen geeigneten Platz für einen Neubau in München geben würde, dachte man zunächst darüber nach das Olympistadion zu renovieren und umzubauen. Die Pläne scheiterten letzten Endes aber am Veto des Architekten Günther Behnisch.

Die Allianz-Arena in München

Wollte München also ein WM-Austragungsort werden musste eine Lösung gefunden werden. Man einigte sich letzten Endes auf den Kompromiss des Standortes Fröttmaning im Norden Münchens für die neue Allianz-Arena. Ein weiterer Kompromiss war, dass der Lokalrivale 1860 am Stadion beteiligt sein sollte und seine Heimspiele ebenfalls dort austragen sollte. Es kam in München sogar zu einer Volksabstimmung über den Stadionneubau. Diese Abstimmung ging mit etwa 2/3 der Stimmen zu Gunsten eines Neubaus aus. Die beiden Verein trugen die Kosten für den Stadionbau, während die Stadt München und das Land Bayern für die Kosten der Infrastruktur aufkommen sollten. Zu Beginn gehörte das Stadion zu je 50% dem FC Bayern München und dem TSV 1860. Als die Blauen jedoch erneut in finanzielle Nöte gerieten, verkauften Sie Ihren 50% Anteil an den FC Bayern.

Derzeit gehärt das Stadion somit zu 100% dem FC Bayern München. Das Stadion fasste anfangs 66.000 Zuschauer, wurde aber schon nach einem halben Jahr auf das aktuelle Fassungsvermögen von 69.000 Zuschauern erweitert, unterteilt in 3 Ränge. Dabei besteht die Hauptribüne größtenteils aus VIP und Buisness Seats. Die Fankurven des FC Bayern befinden sich jeweils hinter den Toren. Die Sitzschalen des Stadions sind in Grau, da wohl weder Rot noch Blau dem einen oder anderen der beiden Vereine zuzumuten gewesen wäre. Dies hat allerdings den Nachteil, dass das Stadion auf Grund des vielen Graus recht kühl wirkt. Wärend der Heimspiele des FCB leuchtet das Stadion außen in Rot.

Trainingsgelände

Das neue Service Center in der Bauphase, 2008

Das Traingsgelände des FC Bayern befindet sich in München Harlaching, an der Säbener Straße 51. Es ist eines der modernsten Trainingsgelände in Europa.

Bereits seit 1949 nutzten die Bayern das Gelände an der Säbener, der ehemaligen Bezirkssportanlage Harlaching. 1970 begann der Bau der neuen Geschäftsstelle und des Trainingsgeländes unter Präsident Neudecker. Am 17. Mai 1971 war die Anlage bezugsfertig. Zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins waren Geschäftsstelle und Trainingsgelände vereint. Bereits 1979 erfolgte der nächste Ausbau des Geländes, dem ein weiterer Ende der 80er Jahre folgte um neue Gebäude für den Amateur und Profibereich zu schaffen. Im Jahr 2000 gab es einen größeren Brand auf der Anlage wobei erhebliche Schäden an den Umkleidekabinen, in der Medizinischen Abteilung und im Saunabereich entstand. Das aktuelle Aussehen erhielt das Gelände 2008 bei einem erneuten Um- und Ausbau. Zum Einen wurde ein neues Service Centrum fertiggestellt mit einem neuen Fan-Shop auf einer 250qm großen Fläche, zum Anderen entstand eine Tiefgarage für Spieler und Angestellte. Das neue Gebäude ist 95 Meter lang, 16 Meter breit, ca. 10 Meter hoch. Die Tiefgarage fast 270 Stellplätze. Desweiteren wurde das alte Klubrestaurant in einen Wohlfühlbereich für die Profis umgebaut. Unter der neuen Ära des Trainers Klinsmann, wurde geplant, öffentliche Trainings meist nur in der Allianz Arena stattfinden zu lassen.

Nur wenige Meter entfernt befindet sich das Trainingsgelände des Erzrivalen TSV 1860 München.

Vereinstruktur und AG

Vereinstruktur

Stimmkarte der Außerordentlichen Mitgliederversammlung 2002
Eigentumsverhältnisse

Der FC Bayern München gliedert sich in die FC Bayern München AG und dem FC Bayern München e.V. Die AG gehört zu 90% dem FC Bayern München e.V. und zu 10% der Firma Adidas. Auf einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins, am 14. Februar 2002, wurde die Ausgliederung der Fußballprofiabteilung in die FC Bayern München AG beschlossen. Vorstandsvorsitzender der AG ist Karl-Heinz Rummenigge und Präsident des FC Bayern München e.V. ist Franz Beckenbauer. Zum e.V. gehören folgende Sportabteilungen: Fußball (Frauen), Basketball, Handball, Schach, Sportkegeln, Tischtennis und Turnen.

Adidas und der FC Bayern

Die Beziehung zwischen dem FC Bayern München und dem Sportartikelhersteller Adidas kann sicherlich als recht ausergewöhnlich bezeichnet werden. Seit 1965 ist Adidas ununterbrochen Ausrüster des Vereins. Daran dürfte sich auch in Zukunft nichts ändern. Seit 2002 hält Adidias einen 10% Prozent Anteil an der FC Bayern München AG, der für 77 Millionen Euro erworben wurde. [10] Zudem stellen die Herzogenauracher mit Herbert Hainer den stellvertretenden Aufischtsratsvorsitzender der AG. [11] Bis 2007 durfte auch kein Spieler des FC Bayern eine andere Schuhmarke tragen als Adidas, selbst wenn der Spieler eine Vertrag mit einem anderen Ausrüster als Adidas hatte. Erst mit dem Wechsel von Miroslav Klose zu Bayern München, änderte sich dies.

Zuschauer und Fankultur

Fans und Fanclubs

Kein anderer Verein Deutschlands hat so viele registrierte Anhänger wie der Rekordmeister. 2.329 Fanklubs mit 164.580 Fanklub-Mitgliedern unterstützen den FC Bayern (Stand: 12. November 2007).[12] In ganz Deutschland von Flensburg bis Kiefersfelden, aber auch weltweit von China bis Mombasa, von den Philippinen bis in den Iran gibt es organisierte Bayern-Fans. Zu den bekanntesten offiziellen Fanclubs gehören die „Red Sharks“, „Red Munichs 89“ und die „Die 13 Höslwanger“. In den 1970er Jahren gab es mit der „Südkurve '73“ und den „Red Angels“ zwei führende Gruppen beim FC Bayern. 1986 entstand in München die erste reine Hooligangruppe, die so genannte „Service Crew Munich“ (SCM) welche erst kürzlich wieder von sich reden machte. Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich dann die Ultrà-Bewegung. Als erste Gruppe sind hier die „Munichmaniacs 1996“ zu erwähnen. Seit 2002 gibt es eine übergreifende Ultra-Gruppe, die Schickeria München. Diese ist aber kein offizieller Fanclub. Darüber hinaus gibt es noch den Club Nr. 12, welcher sich als eine Dachorganisation für für Fans und Fanclubs versteht. Aktuell hat der Club Nr.12 etwa 1.000 Mitglieder. [13] Früher hatte die Vereinigung sogar ein eigenes Clubhaus in München-Laim, wo man gemeinsam die Bayern Spiele auf Großleinwand verfolgen konnte und sich mit Gleichgesinnten traf. Was die Zahl der nicht organisierten Fans und Anhänger weltweit anbelangt, gehört der FC Bayern München auch international zu den größten Vereinen.

Jahrelang kämpften die Bayern Fans und Fanclubs um ein neues, reines Fußballstadion, allein schon wegen der zu erwarteten besseren Stimmung. Tatsächlich zeigte sich jedoch nach dem Einzug in die Allianzarena, das die Stimmung im Stadion Teilweise schlechter ist als im alten Olympiastadion mit Laufbahn, und führte in der Vergangenheit zu sehr kontroversen Diskussionen zwischen Vereinsführung und aktiven Fans. Dies mag zum einen an dem so genannten Operettenpublikum liegen zum anderen aber auch an der Aufteilung und Bauweise der Allianz Arena. So besteht die Haupttribüne fast Ausschließlich aus VIP und so genannten Business Seats. Im Unterrang der Südkurve befinden sich weniger Stehplätze als in der Südkurve des Olympiastadions. So gibt es zu Bundesligaspielen lediglich 6.800 Stehplätze im Unterrang der Südkurve.

Fansongs und Gesänge

Der aktuelle Vereinssong ist "Stern des Südens", gesungen von Willi Astor. Davor war jahrelang das Lied "Forever Number One" die Hymne des Vereins. Produziert wurde das Stück von Jack White Das Lied "Stern des Südens" befindet sich auf der CD "Heimspiel" der FC Bayern Fans United und wurde auch als Single veröffentlicht.

Neben vielen anderen Gesängen in der Südkurve is wohl einer der bekanntesten, der alte Schlager von Franz Beckenbauer "Gute Freunde kann niemand trennen". Zudem befindet sich in der Südkurve ein Trompeter welcher zumeist die Gesänge anführt.

Vereinsrivalitäten

In der mehr als 100jährigen Geschichte des Vereins haben sich sehr viele Rivalitäten zu anderen Vereinen entwickelt. Einer der ältesten Rivalen ist die zum Stadtrivalen TSV 1860 München. Das erste Spiel zwischen beiden Vereinen fand am 21. September 1902 statt und endete mit einem 3:0 Sieg der Bayern.

Regional

Erstes Fußballwettspiel gegen den 1. FC Nürnberg 1901

Die größten regionalen Rivalen des FC Bayern sind der TSV 1860 München und der 1. FC Nürnberg. Der TSV als Münchner Loklarivale hatte lange Zeit die Nase vor den Bayern, ebenso wie der FCN als , welcher erst durch die Bayern als Rekordmeister abgelöst wurde.

Überregional

Im Überregionalen Bereich haben sich über die Jahre hinweg mehrer Rivalitäten herausgebildet. Meistens entstand so eine Rivalität mit einem anderen Verein mit die Bayern über einen gewissen Zeitraum hinweg um die Meisterschaft rangen. So waren und sind dies Borussia Mönchengladbach, das Duell der Meister aus den 70er Jahren, Borussia Dortmund in den 90er Jahren. Zudem gibt es noch die Rivalität zum VfB Stuttgart bekannt als Südderby. Mit dem 1. FC Kaiserslautern, dem Verein aus der "Provinz" welcher dem FC Bayern schon immer ein Bein zu stellen wußte und naturlich die Nord-Süd Gipfel gegen den Hamburger SV und Werder Bremen. Eine relativ junge Rivalität besteht auch zur TSG 1899 Hoffenheim, die durch die Förderung ihres Mäzens Dietmar Hopp die finanziellen Mittel der Bayern erreicht und auf die die Bayern dementsprechend nicht gut zu sprechen sind.

Statistiken

TSV 1860 München

Nach dem 204. Münchner Stadtderby gegen den TSV 1860 München sieht die Bilanz wie folgt aus:

  • 105 Bayern-Siege
  • 50 Remis
  • 49 1860-Siege

1. FC Nürnberg

  • 38 Bayern-Siege
  • 11 Remis
  • 14 Nürnberg-Siege

Seit 1965

VfB Stuttgart

  • 59 Bayern-Siege
  • 19 Remis
  • 21 Nürnberg-Siege

Seit 1965

Andere Abteilungen

Neben der inzwischen in die FC Bayern München AG ausgegliederten Lizenzspielerabteilung und Frauenfußballmannschaft gibt es im Verein Abteilungen für Basketball, Handball, Sportkegeln, Schach, Schiedsrichter, Seniorenfußball, Tischtennis und Turnen. In den 1960er Jahren existierte zudem kurzzeitig eine Eishockeyabteilung.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München...und ein Paar Titel mehr. powerplay-Verlag, Berlin. 2001, ISBN 3-9804611-3-0; S. 118
  2. http://www.fussballdaten.de/regionalliga/aufstiegsrunde/1964/hauptrunde/gruppe1/stpauli-bmuenchen/ Statistik über das Spiel
  3. Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München...und ein Paar Titel mehr. powerplay-Verlag, Berlin. 2001, ISBN 3-9804611-3-0; S. 120
  4. http://www.focus.de/sport/mehrsport/fussball-stau-am-brenner_aid_141313.html Liste auf focus.de mit Ablösesummen deutscher Spieler beim Wechsel nach Italien
  5. Statistik Augenthalers auf fussballdaten.de
  6. Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München...und ein Paar Titel mehr. powerplay-Verlag, Berlin. 2001, ISBN 3-9804611-3-0; S. 213
  7. http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,254135,00.html Bericht auf spiegel.de
  8. http://de.uefa.com/competitions/uefacup/news/kind=1/newsid=539226.html Bericht auf UEFA.com
  9. fcbayern.de: Hall of Fame
  10. Michael Freitag/Wolfgang Hirn Die ewigen Meister, in: Manager Magazin, Heft 8/2005
  11. Kurzbiographie Hainers auf fcbayern.de
  12. „JHV_06_07“
  13. clubnr12.de: Club Nr.12, Wir über uns
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