Landkreis Hildesheim
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 52° 5′ N, 9° 56′ O |
Bundesland: | Niedersachsen |
Verwaltungssitz: | Hildesheim |
Fläche: | 1.208,35 km2 |
Einwohner: | 278.371 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 230 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | HI, ALF |
Kreisschlüssel: | 03 2 54 |
NUTS: | DE925 |
Kreisgliederung: | 40 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Bischof-Janssen-Straße 31 31134 Hildesheim |
Website: | |
Landrat: | Olaf Levonen (SPD) |
Lage des Landkreises Hildesheim in Niedersachsen | |
Der Landkreis Hildesheim ist ein Landkreis im Süden von Niedersachsen. Das Landkreisgebiet deckt sich mit dem gleichnamigen Landschaftsverband.
Geographie
Lage und Naturräume
Der Landkreis Hildesheim wird durch eine Vielzahl landschaftlich reizvoller Erscheinungsformen geprägt, vor allem bedingt durch den Übergang vom Mittelgebirge in die Norddeutsche Tiefebene. Daher kann der Landkreis grob in vier Naturräume unterschieden werden: die westliche, dichtbesiedelte Hildesheimer Börde und Calenberger Lößbörde, sowie das östlich gelegene, waldreiche untere Innerstebergland und Leinebergland. Eher im südlichen Kreisgebiet sind die Gebirgs- und Höhenzüge wie der Osterwald, Thüster Berg, Ith, Hils, die Sieben Berge, die Vorberge, der Hildesheimer Wald, der Duinger Wald, Hainberg, Sackwald und Selter zu finden. Das Gebiet im südöstlichen Kreisgebiet bei Bockenem im Einzugsgebiet der Nette wird Ambergau genannt.
Vom südöstlichen Rand des Landkreises Hildesheim zieht sich die Innerste von Grasdorf, über Hildesheim bis zum nordwestlichen Rand des Kreises nach Ruthe, wo sie in die Leine mündet. Im westlichen Landkreis fließt die Leine durch die Städte Alfeld und Gronau. Weitere Fließgewässer von Bedeutung sind die Lamme, welche von Lamspringe kommend durch Bad Salzdetfurth fließt und bei Klein Düngen in die Innerste mündet. Die Nette fließt durch den Ambergau bei Bockenem und mündet bei Derneburg in die Innerste. Im Norden des Landkreises fließt der Stichkanal Hildesheim vom Hildesheimer Hafen nördlich zum Mittellandkanal.
Der Landkreis Hildesheim hat eine Nord-Südausdehnung von 45 km (Ummeln bis Wetteborn), eine von West nach Ost von 49 km (Capellenhagen bis Söhlde). Die im Kreis als Oberzentrum zentral gelegene Stadt Hildesheim liegt bei etwa 83 m. Der höchste Punkt im Landkreis Hildesheim ist die Bloße Zelle mit 480,4 m im Hils bei Coppengrave, der tiefste Punkt mit 59 m in der Niederung von Ruthe. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8,5 °C.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Region Hannover, an den Landkreis Peine, an die kreisfreie Stadt Salzgitter, an die Exklave Baddeckenstedt des Landkreises Wolfenbüttel sowie an die Landkreise Goslar, Northeim, Holzminden und Hameln-Pyrmont.
Geschichte
Nach der Annexion des Königreichs Hannover 1867 durch Preußen wurde am 1. April 1885 aus dem Amt Hildesheim der erste Landkreis Hildesheim gebildet.[2] Verwaltungssitz war die Stadt Hildesheim, die kreisfrei blieb und dem Landkreis nicht angehörte. Am 1. Juni 1946 wurde der erste Landkreis Hildesheim mit dem Landkreis Marienburg in Hannover, dessen Gebiet im östlichen Teil des heutigen Landkreises lag und der seinen Verwaltungssitz ebenfalls in Hildesheim hatte, zum Landkreis Hildesheim-Marienburg zusammengeschlossen.[3]
Der heutige Landkreis wurde am 1. März 1974 im Zuge der damaligen Kreisreform durch Zusammenlegung der bis dahin kreisfreien Stadt Hildesheim mit dem größten Teil des Landkreises Hildesheim-Marienburg gebildet. Außerdem nahm der Landkreis Hildesheim sechs Gemeinden des Landkreises Gandersheim und die Gemeinde Breinum des Landkreises Alfeld (Leine) auf. Am 1. August 1977 wurde der Landkreis Hildesheim um den Landkreis Alfeld (Leine) und 1981 um die Gemeinden Coppengrave, Duingen, Hoyershausen, Marienhagen sowie Weenzen (alle heute Samtgemeinde Duingen) des Landkreises Holzminden vergrößert.[4]
Die frühere Geschichte des Landkreises Hildesheim geht auf die Landdrostei Hildesheim, das Fürstentum Hildesheim (bis 1802 selbständig), das Bistum Hildesheim und den sächsischen Gau Astfala zurück. In der Stadt Alfeld (Leine) ist bist heute noch ein Außensitz der Kreisverwaltung erhalten geblieben.
Eine für den 1. November 2016 geplante Fusion der Landkreise Hildesheim und Peine[5][6][7][8] scheiterte im Juli 2015 in einer Abstimmung im Kreistag Hildesheim.[9]
Zum 1. November 2016 werden folgende Gebietsveränderungen umgesetzt:
- Fusion der Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Gronau (Leine), mit Ausnahme von Eime, zur neuen Stadt Gronau (Leine)
- Fusion der Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Duingen zur neuen Gemeinde Duingen
- Zusammenschluss der neugebildeten Stadt Gronau (Leine) und der neugebildeten Gemeinde Duingen sowie des Fleckens Eime zur neuen Samtgemeinde Leinebergland
- Umwandlung der Samtgemeinde Freden (Leine) in die Einheitsgemeinde Freden (Leine)
- Umwandlung der Samtgemeinde Lamspringe in die Einheitsgemeinde Lamspringe
- Umwandlung der Samtgemeinde Sibbesse in die Einheitsgemeinde Sibbesse
Einwohnerentwicklung
Der Landkreis Hildesheim wurde bei der Kreisreform 1977 deutlich vergrößert.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1975 | 217.200 | [10] |
1980 | 278.800 | [11] |
1985 | 278.600 | [12] |
1990 | 285.278 | [13] |
1995 | 292.525 | [13] |
2000 | 292.979 | [13] |
2005 | 290.643 | [13] |
2010 | 283.072 | [13] |
Politik
Landräte
- 1885–1896 Otto Hesse
- 1896–1902 Hans Ukert
- 1902–1922 Eduard Heye
- 1922–1929 Max Stiff
- 1929–1937 Hippler
- 1937–1943 Hans Joachim Porath
- 1943–1945 Albert Schneider
- 1958–1961 Willi Plappert
- 1961-1974 Kurt Grobe
- 1974–1974 Erich Franzke
- 1974–1994 Friedrich Deike
- 1994–2000 Michael Schoene
- 2000–2006 Ingrid Baule
- 2006–2016 Reiner Wegner
- seit 2016 Olaf Levonen
Kreistag
In Artikel 28 des Grundgesetzes ist geregelt, dass Landkreise und Gemeinden eine Vertretungskörperschaft haben, die aus allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen hervorgeht. Bei den Landkreisen heißt diese bürgerschaftliche Vertretung Kreistag. Die Kreistagstätigkeit ist keine Berufstätigkeit, sondern wird von den Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern neben ihren normalen Berufen und Tätigkeiten ausgeübt. Der Kreistag wird für eine Wahlperiode von 5 Jahren gewählt. Die letzte Wahl war am 11. September 2016, die laufende Wahlperiode endet am 31. Oktober 2016, die neue Wahlperiode beginnt am 1. November 2016. Dem Kreistag des Landkreises Hildesheim gehören neben dem Landrat dann 64 (2011-1026: 62) Kreistagsabgeordnete an.
Nach der Kommunalwahl am 11. September 2016 ergibt sich folgende Sitzverteilung:
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2016[16] |
Sitze 2016 |
Prozent 2011[17] |
Sitze 2011 |
Prozent 2006[18] |
Sitze 2006 |
Prozent 2001[19] |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 35,7 | 23 | 39,6 | 25 | 42,4 | 26 | 44,8 | 30 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 33,7 | 21 | 35,6 | 22 | 38,9 | 24 | 40,4 | 27 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 10,2 | 6 | 13,0 | 8 | 6,8 | 4 | 5,4 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3.0 | 2 | 1,6 | 1 | 3,8 | 3 | 3,4 | 2 | |
Bündnis! | Bündnis für Hildesheim | - | - | 2,0 | 1 | 3,7 | 3 | - | - | |
D.U. | Die Unabhängigen | 5,6 | 4 | 4,5 | 3 | 3,7 | 2 | - | - | |
Linke | Die Linke | 2,9 | 2 | 2,1 | 1 | - | - | - | - | |
AfD | Alternative für Deutschland | 9,4 | 6 | - | - | - | - | - | - | |
Piraten | Piratenpartei Deutschland | - | - | - | 1,6 | 1 | - | - | - | - |
FAMILIE | Familienpartei | - | - | - | - | 0,1 | - | - | - | |
REP | Die Republikaner | - | - | - | - | - | - | 1,3 | - | |
ÖDP | Ökologisch-Demokratische Partei | - | - | - | - | - | - | 0,4 | - | |
ZENTRUM | Zentrumspartei | - | - | - | - | - | - | 0,2 | - | |
WG | Wählergruppen | - | - | - | - | - | - | 4,1 | 2 | |
Ezb. | Einzelbewerber | 0,0 | - | - | - | 0,5 | - | - | - | |
Gesamt | 100 | 64 | 100 | 62 | 100 | 62 | 100 | 64 | ||
Wahlbeteiligung in Prozent | 57,6 | 53,8 | 52,3 | 58,7 |
- Wählergruppen, da sich das Ergebnis von 2001 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lässt.
- Neben den gewählten Kreistagsabgeordneten gehört der Landrat dem Kreistag an.
Verwaltung
Olaf Levonen wurde 2016 zum hauptamtlichen Landrat des Landkreises Hildesheim gewählt und trat damit die Nachfolge von Reiner Wegner (2006–2016) an. Der Landrat wird auf fünf Jahre gewählt. Er hat Organstellung und gehört gleichzeitig den anderen Organen Kreisausschuss (als Vorsitzender) und Kreistag (als stimmberechtigtes Mitglied) an.
Neben dem Landrat gehört der Erste Kreisrat der Verwaltungsführung an.
Die Kreisverwaltung ist in vier Dezernate und 17 Fachdienste sowie 8 Organisationseinheiten mit zurzeit etwa 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegliedert.
Wappen
Das Wappen wurde am 1. August 1979 genehmigt.
Blasonierung: „In Gold und Rot durch erhöhten Zinnenschnitt geteilt; oben einen wachsenden rot gekrönten und bewehrten schwarzen Adler, unten ein goldenes Geweih des Zwölfender-Kronenhirsches auf der Herzstelle eine silbern bebutzte goldene Rose.“
Die Elemente des Wappens sind unter anderem der halbe, steigende Adler aus dem Wappen der Stadt Hildesheim, die Rose verweist auf den 1000-jährigen Rosenstock am Hildesheimer Dom und das Hirschgeweih ist abgeleitet aus den alten Kreiswappen der in den Kreis Hildesheim aufgegangenen Kreise Alfeld und Hildesheim-Marienburg, die einen Hirsch bzw. einen Hirschkopf enthielten. Die Farben Gold und Rot sind die traditionellen Farben des Bistums und der Stadt Hildesheim. |
Flagge
Die Flagge des Landkreises zeigt in zwei gleichen breiten Querstreifen die Farben Gelb und Rot und darin, etwas zur Stange verschoben, das Kreiswappen. Die Flagge des Landkreises wird auch in Form eines Banners geführt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben einem vielfältigen Mittelstand haben auch bedeutende Industrieunternehmen mit Weltruf im Landkreis Hildesheim ihren Sitz. Kernkompetenzen des Wirtschaftsstandorts konzentrieren sich auf die Bereiche Automobilzulieferer, Logistik/Distribution/Verkehr, Maschinenbau, Elektrotechnik/Elektronik, Papiererzeugung/-verarbeitung sowie aufgrund des fruchtbarsten deutschen Bodens der Hildesheimer Börde die Landwirtschaft. Die größten Wirtschaftsstandorte sind die Städte Hildesheim, Alfeld, Sarstedt, Bad Salzdetfurth, Bockenem, Elze, Gronau und die Gemeinde Harsum.
Bedeutende Unternehmen sind unter anderem Blaupunkt (Hildesheim), Bosch (Hildesheim), Kelvion PHE (Sarstedt), WABCO, Landré (beide Gronau), Toyoda Gosei Meteor (Bockenem), Sappi (Alfeld), etc.
Die Kaufkraftkennziffer je Einwohner in der Region Hildesheim liegt bei 104,2 (BRD = 100, Stand 2004). Es gibt 6681 Betriebe mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2002), davon gehören 22,3 % zum produzierenden Gewerbe, 82,6 % zum Dienstleistungssektor, 4,1 % zur Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft.
Verkehr
Durch das Kreisgebiet verlaufen die Bundesautobahn 7 (Hannover-Kassel) sowie die Bundesstraßen B 1 (Hameln-Hildesheim-Braunschweig), B 3 (Hannover-Alfeld), B 6 (Hannover-Hildesheim-Goslar), B 240 (Gronau-Eschershausen), B 243 (Hildesheim-Seesen), B 444 (Peine-Grasdorf) und B 494 (Hildesheim-Peine).
Die ICE-Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg durchzieht den Landkreis und ist durch die Gebirgslage im Südkreis durch viele Tunnel und Brücken geprägt. Durch die Hildesheimer Schleife ist Hildesheim an diese Strecke angebunden. Über die Bahnstrecke Hildesheim–Braunschweig und die Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin besteht eine ICE-Direktverbindung nach Berlin.
Im Landkreis Hildesheim gibt es als einzigem Landkreis in Niedersachsen keinen Verkehrsverbund im öffentlichen Personennahverkehr. Die Stadt Hildesheim ist ein überregionaler Verkehrsknotenpunkt.
Die S-Bahn Hannover verkehrt auf zwei Linien von Hildesheim nach Hannover, die S 3 über Harsum, Algermissen und Lehrte sowie die S 4 über Sarstedt und Laatzen. Die NordWestBahn verbindet in Ost-West-Richtung Hameln über Hildesheim mit Bodenburg (Bad Salzdetfurth). Auf der Hannöverschen Südbahn verkehren Metronom-Züge von Hannover über Elze, Alfeld und Freden nach Göttingen.
Von Sarstedt verkehrt die Linie 1 der Stadtbahn Hannover über Laatzen nach Hannover und Langenhagen.
Der Busverkehr im Landkreis wird durch die Regionalverkehr Hildesheim und die Stadtverkehr Hildesheim betrieben.
Der Stichkanal Hildesheim verbindet den Mittellandkanal mit dem Hildesheimer Hafen.
Gesundheitswesen
Krankenhaus | Sitz | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klinikum Hildesheim (verbunden mit der Rhön-Klinikum AG; vorher Städtisches Krankenhaus Hildesheim) |
Hildesheim | 603 | 570 | 555 | 555 | 535 | 535 | 535 | 535 | 535 | 498 | 541 |
St. Bernward Krankenhaus | Hildesheim | 535 | 524 | 524 | 524 | 524 | 524 | 524 | 524 | 524 | 524 | 524 |
AMEOS Klinikum Hildesheim Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie (bis September 2007 Niedersächsisches Landeskrankenhaus Hildesheim) |
Hildesheim | 338 | 338 | 338 | 334 | 334 | 334 | 334 | 334 | 334 | 339 | 314 |
AMEOS Klinikum Alfeld zuvor Kreis- und Stadtkrankenhaus Alfeld; 2004–2007 als Leinebergland-Kliniken zur ProDiako-Holding |
Alfeld | 224 | 204 | 204 | 179 | 179 | 172 | 169 | 167 | 167 | 156 | 151 |
Johanniter-Krankenhaus Gronau 2004–2007 als Leinebergland-Kliniken zur ProDiako-Holding |
Gronau | 137 | 137 | 137 | 137 | 123 | 117 | 117 | 117 | 117 | 117 | 117 |
Lungenklinik Diekholzen bis 2008 Kreiskrankenhaus Diekholzen |
Diekholzen | 123 | 123 | 112 | 107 | 101 | 92 | 86 | 86 | 78 | 73 | 73 |
Klinik Hildesheimer Land zuvor Salze Klinik I Bad Salzdetfurth (Lielje-Gruppe); seit 2010 zum Klinikverbund der Rhön-Klinikum AG |
Bad Salzdetfurth | 30 | 30 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 | 25 |
Gesamt | 1990 | 1926 | 1895 | 1861 | 1821 | 1799 | 1790 | 1788 | 1780 | 1732 | 1746 |
Kultur
Die Kulturentwicklung ist ein hochrangiges Ziel des Landkreises Hildesheim, dessen Umsetzung durch das KulturBüro seit 1999 forciert vorangetrieben wird.
Eine absichtsvoll betriebene Vernetzung fördert den regionalen Bekanntheitsgrad von Aktivitäten „vor Ort“. So existiert neben kulturellen Highlights eine Vielzahl interessanter, spannender lokaler Kulturszenerien.
Es geht darum, eine Kulturlandschaft sichtbar werden zu lassen, die im Wortsinne lebendig ist, wo die Akteure voneinander wissen und in der Lage sind – bei aller Konkurrenz – sich grundsätzlich auf gemeinsame Ziele zu verständigen; zum Beispiel auf die Vision einer Region, die sich im Wesentlichen über ihre kulturellen Hervorbringungen profiliert und definiert.
Aus dem Vernetzungsgedanken heraus entstand 2005 das NetzWerk Kultur & Heimat Börde Leinetal e. V. als Zusammenschluss unterschiedlicher Initiativen, Einrichtungen, Vereine und auch Einzelpersonen, die sich den Zielen der Kulturentwicklung verpflichtet fühlen: z. B. die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Lebenswelt zu fördern und über kulturelle Aktivitäten Diskurse zu evozieren, die auch allgemeine Belange des Gemeinwesens berühren. Das NetzWerk Kultur & Heimat initiiert immer wieder Projekte in der Region, welche auch als Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes verstanden sein wollen.
Mit dem Kulturinformationssystem kulturium entsteht seit geraumer Zeit ein virtuelles Nachschlagewerk der gesamten kulturellen Infrastruktur der Region mit dem Ziel, dieselbe sowohl für Anbieter kultureller Dienstleistungen als auch für das Publikum verfügbarer zu machen.
Städte und Gemeinden
In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2022[20].
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Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Samtgemeindeverwaltung
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Altkreis Hildesheim (1885–1946)
Gemeinden
Der 1885 gegründete Landkreis Hildesheim besaß eine Fläche von 234 km². Zwischen 1885 und 1946 gehörten ihm die folgenden Gemeinden an:[21][22][23]
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Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner[23] |
---|---|
1890 | 22.750 |
1900 | 25.837 |
1910 | 29.348 |
1925 | 31.516 |
1933 | 31.270 |
1939 | 33.111 |
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde der kreisfreien Stadt Hildesheim und dem Landkreis Hildesheim-Marienburg bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen HI zugewiesen. Es wird im Landkreis Hildesheim durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Alfeld (Leine) Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren NA bis PZ und den Zahlen von 1 bis 99, später auch 100 bis 999.
Seit dem 15. November 2012 ist auch das Unterscheidungszeichen ALF (Alfeld (Leine)) wieder erhältlich.[24]
Literatur
- Karl Seifart: Sagen aus Stadt und Stift Hildesheim. Hildesheimer Heimatbücher 1. Heft, herausgegeben von H. Blume. Hildesheim 1913.
- Karl-Heinz Böse und Hermann Doebel: Verbreitung und Gefährdung der Orchideen im Landkreis Hildesheim. Mitteilungen aus dem Roemer-Museum Hildesheim, Abhandlungen Neue Folge Heft 2, Hildesheim 1988.
- Hildesheimer und Kalenberger Börde. Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim. Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung, Hildesheim 2005, ISBN 3-8067-8547-3.
- Hans-A. Lönneker: Landkreis Hildesheim. Deutsche Landkreise im Portrait. Oldenburg 2005.
- Zum Ober-Bathonium (Mittlerer Jura) im Raum Hildesheim, Nordwestdeutschland – Mega- und Mikropaläontologie, Biostratigraphie. In: Geologisches Jahrbuch. Reihe A, Heft 121. Hannover 1990.
Weblinks
- Literatur von und über Landkreis Hildesheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Grunddaten für den Landkreis Hildesheim und seine Orte
- Landkreis Hildesheim Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 14. Juli 2013.
- Website des Landkreises Hildesheim zur Kreisfusion
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
- ↑ Kreisordnung für die Provinz Hannover (1885)
- ↑ giesen.de: Zeitleiste Landkreis Hildesheim
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 210 und 219.
- ↑ Fusion zwischen Peine und Hildesheim: Start soll der 1. November 2016 sein. Peiner Allgemeine Zeitung, 18. Februar 2014, abgerufen am 11. Juli 2014
- ↑ Hildesheimer wollen Fusion nur mit Peine. Braunschweiger Zeitung – Peiner Nachrichten, 16. November 2013, abgerufen am 11. Juli 2014
- ↑ Gibt es bald die Fusion zwischen den Landkreisen Peine und Hildesheim? Peiner Allgemeine Zeitung, 3. Oktober 2013, abgerufen am 11. Juli 2014
- ↑ Fusioniert der Landkreis Hildesheim mit Peine? Hildesheimer Allgemeine Zeitung, abgerufen am 11. Juli 2014
- ↑ Patt im Kreistag. Fusion mit Peine abgelehnt, Website des Landkreises Hildesheim zur Landkreisfusion, abgerufen am 12. Oktober 2015
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1986
- ↑ a b c d e Regionaldatenbank Niedersachsen
- ↑ http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2016/ergebnisse/html.html
- ↑ http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2011/java/index.html
- ↑ http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2016/ergebnisse/html.html
- ↑ http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2011/html/html.html
- ↑ http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2006/html/html.html
- ↑ http://www.nls.niedersachsen.de/KW2006/254k.html
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeindeverzeichnis 1910: Landkreis Hildesheim
- ↑ territorial.de: Landkreis Hildesheim
- ↑ a b Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 12. Januar 2015.
- ↑ Zuteilung von ALF-Kennzeichen ab 15. November möglich Meldung auf landkreishildesheim.de vom 12. November 2012, abgerufen am 26. September 2015