Landkreis Hildesheim

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 52° 5′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 52° 5′ N, 9° 56′ O
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Hildesheim
Fläche: 1.208,35 km2
Einwohner: 278.371 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: HI, ALF
Kreisschlüssel: 03 2 54
Kreisgliederung: 40 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Bischof-Janssen-Straße 31
31134 Hildesheim
Website: www.landkreishildesheim.de
Landrat: Olaf Levonen (SPD)
Lage des Landkreises Hildesheim in Niedersachsen
KarteLandkreis GöttingenLandkreis HolzmindenLandkreis SchaumburgLandkreis GoslarRegion HannoverLandkreis HildesheimSalzgitterLandkreis WolfenbüttelBraunschweigLandkreis WolfenbüttelLandkreis PeineLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HelmstedtWolfsburgLandkreis GifhornLandkreis Nienburg/WeserLandkreis NortheimLandkreis DiepholzFreie Hansestadt BremenFreie Hansestadt BremenHamburgHamburgKönigreich der NiederlandeNordrhein-WestfalenHessenThüringenSchleswig-HolsteinMecklenburg-VorpommernBrandenburgSachsen-AnhaltOsnabrückLandkreis OsnabrückDelmenhorstOldenburg (Oldb)Landkreis WesermarschLandkreis VechtaLandkreis EmslandLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerEmdenLandkreis LeerLandkreis CloppenburgLandkreis AmmerlandWilhelmshavenMellumLandkreis AurichLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis OldenburgLandkreis CuxhavenLandkreis OsterholzLandkreis VerdenLandkreis StadeLandkreis HarburgLandkreis LüneburgLandkreis Lüchow-DannenbergHeidekreisLandkreis UelzenLandkreis CelleLandkreis Rotenburg (Wümme)
Karte

Der Landkreis Hildesheim ist ein Landkreis im Süden von Niedersachsen. Das Landkreisgebiet deckt sich mit dem gleichnamigen Landschaftsverband.

Geographie

Lage und Naturräume

Der Landkreis Hildesheim wird durch eine Vielzahl landschaftlich reizvoller Erscheinungsformen geprägt, vor allem bedingt durch den Übergang vom Mittelgebirge in die Norddeutsche Tiefebene. Daher kann der Landkreis grob in vier Naturräume unterschieden werden: die westliche, dichtbesiedelte Hildesheimer Börde und Calenberger Lößbörde, sowie das östlich gelegene, waldreiche untere Innerstebergland und Leinebergland. Eher im südlichen Kreisgebiet sind die Gebirgs- und Höhenzüge wie der Osterwald, Thüster Berg, Ith, Hils, die Sieben Berge, die Vorberge, der Hildesheimer Wald, der Duinger Wald, Hainberg, Sackwald und Selter zu finden. Das Gebiet im südöstlichen Kreisgebiet bei Bockenem im Einzugsgebiet der Nette wird Ambergau genannt.

Vom südöstlichen Rand des Landkreises Hildesheim zieht sich die Innerste von Grasdorf, über Hildesheim bis zum nordwestlichen Rand des Kreises nach Ruthe, wo sie in die Leine mündet. Im westlichen Landkreis fließt die Leine durch die Städte Alfeld und Gronau. Weitere Fließgewässer von Bedeutung sind die Lamme, welche von Lamspringe kommend durch Bad Salzdetfurth fließt und bei Klein Düngen in die Innerste mündet. Die Nette fließt durch den Ambergau bei Bockenem und mündet bei Derneburg in die Innerste. Im Norden des Landkreises fließt der Stichkanal Hildesheim vom Hildesheimer Hafen nördlich zum Mittellandkanal.

Der Landkreis Hildesheim hat eine Nord-Südausdehnung von 45 km (Ummeln bis Wetteborn), eine von West nach Ost von 49 km (Capellenhagen bis Söhlde). Die im Kreis als Oberzentrum zentral gelegene Stadt Hildesheim liegt bei etwa 83 m. Der höchste Punkt im Landkreis Hildesheim ist die Bloße Zelle mit 480,4 m im Hils bei Coppengrave, der tiefste Punkt mit 59 m in der Niederung von Ruthe. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8,5 °C.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Region Hannover, an den Landkreis Peine, an die kreisfreie Stadt Salzgitter, an die Exklave Baddeckenstedt des Landkreises Wolfenbüttel sowie an die Landkreise Goslar, Northeim, Holzminden und Hameln-Pyrmont.

Geschichte

Nach der Annexion des Königreichs Hannover 1867 durch Preußen wurde am 1. April 1885 aus dem Amt Hildesheim der erste Landkreis Hildesheim gebildet.[2] Verwaltungssitz war die Stadt Hildesheim, die kreisfrei blieb und dem Landkreis nicht angehörte. Am 1. Juni 1946 wurde der erste Landkreis Hildesheim mit dem Landkreis Marienburg in Hannover, dessen Gebiet im östlichen Teil des heutigen Landkreises lag und der seinen Verwaltungssitz ebenfalls in Hildesheim hatte, zum Landkreis Hildesheim-Marienburg zusammengeschlossen.[3]

Der heutige Landkreis wurde am 1. März 1974 im Zuge der damaligen Kreisreform durch Zusammenlegung der bis dahin kreisfreien Stadt Hildesheim mit dem größten Teil des Landkreises Hildesheim-Marienburg gebildet. Außerdem nahm der Landkreis Hildesheim sechs Gemeinden des Landkreises Gandersheim und die Gemeinde Breinum des Landkreises Alfeld (Leine) auf. Am 1. August 1977 wurde der Landkreis Hildesheim um den Landkreis Alfeld (Leine) und 1981 um die Gemeinden Coppengrave, Duingen, Hoyershausen, Marienhagen sowie Weenzen (alle heute Samtgemeinde Duingen) des Landkreises Holzminden vergrößert.[4]

Die frühere Geschichte des Landkreises Hildesheim geht auf die Landdrostei Hildesheim, das Fürstentum Hildesheim (bis 1802 selbständig), das Bistum Hildesheim und den sächsischen Gau Astfala zurück. In der Stadt Alfeld (Leine) ist bist heute noch ein Außensitz der Kreisverwaltung erhalten geblieben.

Eine für den 1. November 2016 geplante Fusion der Landkreise Hildesheim und Peine[5][6][7][8] scheiterte im Juli 2015 in einer Abstimmung im Kreistag Hildesheim.[9]

Zum 1. November 2016 werden folgende Gebietsveränderungen umgesetzt:

Einwohnerentwicklung

Der Landkreis Hildesheim wurde bei der Kreisreform 1977 deutlich vergrößert.

Jahr Einwohner Quelle
1975 217.200 [10]
1980 278.800 [11]
1985 278.600 [12]
1990 285.278 [13]
1995 292.525 [13]
2000 292.979 [13]
2005 290.643 [13]
2010 283.072 [13]

Politik

Landräte

Sitzverteilung im Kreistag
2
23
6
4
2
21
6
23 21 
Insgesamt 64 Sitze

Kreistag

Kreiswahl 2016[14][15]
Wahlbeteiligung: 57,6 % (2011: 53,8 %)
 %
40
30
20
10
0
35,7 %
32,7 %
10,2 %
5,6 %
2,9 %
3,0 %
9,4 %
n. k. %
n. k. %
0,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−3,9 %p
−2,9 %p
−2,8 %p
+1,1 %p
+0,8 %p
+1,4 %p
+9,4 %p
−2,0 %p
−1,6 %p
+0,5 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Die Unabhängigen

In Artikel 28 des Grundgesetzes ist geregelt, dass Landkreise und Gemeinden eine Vertretungskörperschaft haben, die aus allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen hervorgeht. Bei den Landkreisen heißt diese bürgerschaftliche Vertretung Kreistag. Die Kreistagstätigkeit ist keine Berufstätigkeit, sondern wird von den Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern neben ihren normalen Berufen und Tätigkeiten ausgeübt. Der Kreistag wird für eine Wahlperiode von 5 Jahren gewählt. Die letzte Wahl war am 11. September 2016, die laufende Wahlperiode endet am 31. Oktober 2016, die neue Wahlperiode beginnt am 1. November 2016. Dem Kreistag des Landkreises Hildesheim gehören neben dem Landrat dann 64 (2011-1026: 62) Kreistagsabgeordnete an.

Nach der Kommunalwahl am 11. September 2016 ergibt sich folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2016[16]
Sitze
2016
Prozent
2011[17]
Sitze
2011
Prozent
2006[18]
Sitze
2006
Prozent
2001[19]
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 35,7 23 39,6 25 42,4 26 44,8 30
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,7 21 35,6 22 38,9 24 40,4 27
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 10,2 6 13,0 8 6,8 4 5,4 3
FDP Freie Demokratische Partei 3.0 2 1,6 1 3,8 3 3,4 2
Bündnis! Bündnis für Hildesheim - - 2,0 1 3,7 3 - -
D.U. Die Unabhängigen 5,6 4 4,5 3 3,7 2 - -
Linke Die Linke 2,9 2 2,1 1 - - - -
AfD Alternative für Deutschland 9,4 6 - - - - - -
Piraten Piratenpartei Deutschland - - - 1,6 1 - - - -
FAMILIE Familienpartei - - - - 0,1 - - -
REP Die Republikaner - - - - - - 1,3 -
ÖDP Ökologisch-Demokratische Partei - - - - - - 0,4 -
ZENTRUM Zentrumspartei - - - - - - 0,2 -
WG Wählergruppen - - - - - - 4,1 2
Ezb. Einzelbewerber 0,0 - - - 0,5 - - -
Gesamt 100 64 100 62 100 62 100 64
Wahlbeteiligung in Prozent 57,6 53,8 52,3 58,7
  • Wählergruppen, da sich das Ergebnis von 2001 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lässt.
  • Neben den gewählten Kreistagsabgeordneten gehört der Landrat dem Kreistag an.

Verwaltung

Kreishaus Landkreis Hildesheim in Hildesheim
Kreishaus in Hildesheim

Olaf Levonen wurde 2016 zum hauptamtlichen Landrat des Landkreises Hildesheim gewählt und trat damit die Nachfolge von Reiner Wegner (2006–2016) an. Der Landrat wird auf fünf Jahre gewählt. Er hat Organstellung und gehört gleichzeitig den anderen Organen Kreisausschuss (als Vorsitzender) und Kreistag (als stimmberechtigtes Mitglied) an.

Neben dem Landrat gehört der Erste Kreisrat der Verwaltungsführung an.

Die Kreisverwaltung ist in vier Dezernate und 17 Fachdienste sowie 8 Organisationseinheiten mit zurzeit etwa 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegliedert.

Wappen

Das Wappen wurde am 1. August 1979 genehmigt.

Blasonierung: „In Gold und Rot durch erhöhten Zinnenschnitt geteilt; oben einen wachsenden rot gekrönten und bewehrten schwarzen Adler, unten ein goldenes Geweih des Zwölfender-Kronenhirsches auf der Herzstelle eine silbern bebutzte goldene Rose.“

Wappen des Landkreises Hildesheim

Die Elemente des Wappens sind unter anderem der halbe, steigende Adler aus dem Wappen der Stadt Hildesheim, die Rose verweist auf den 1000-jährigen Rosenstock am Hildesheimer Dom und das Hirschgeweih ist abgeleitet aus den alten Kreiswappen der in den Kreis Hildesheim aufgegangenen Kreise Alfeld und Hildesheim-Marienburg, die einen Hirsch bzw. einen Hirschkopf enthielten. Die Farben Gold und Rot sind die traditionellen Farben des Bistums und der Stadt Hildesheim.

Flagge

Die Flagge des Landkreises zeigt in zwei gleichen breiten Querstreifen die Farben Gelb und Rot und darin, etwas zur Stange verschoben, das Kreiswappen. Die Flagge des Landkreises wird auch in Form eines Banners geführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Neben einem vielfältigen Mittelstand haben auch bedeutende Industrieunternehmen mit Weltruf im Landkreis Hildesheim ihren Sitz. Kernkompetenzen des Wirtschaftsstandorts konzentrieren sich auf die Bereiche Automobilzulieferer, Logistik/Distribution/Verkehr, Maschinenbau, Elektrotechnik/Elektronik, Papiererzeugung/-verarbeitung sowie aufgrund des fruchtbarsten deutschen Bodens der Hildesheimer Börde die Landwirtschaft. Die größten Wirtschaftsstandorte sind die Städte Hildesheim, Alfeld, Sarstedt, Bad Salzdetfurth, Bockenem, Elze, Gronau und die Gemeinde Harsum.

Bedeutende Unternehmen sind unter anderem Blaupunkt (Hildesheim), Bosch (Hildesheim), Kelvion PHE (Sarstedt), WABCO, Landré (beide Gronau), Toyoda Gosei Meteor (Bockenem), Sappi (Alfeld), etc.

Die Kaufkraftkennziffer je Einwohner in der Region Hildesheim liegt bei 104,2 (BRD = 100, Stand 2004). Es gibt 6681 Betriebe mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2002), davon gehören 22,3 % zum produzierenden Gewerbe, 82,6 % zum Dienstleistungssektor, 4,1 % zur Land-/Forst-/Fischereiwirtschaft.

Verkehr

Durch das Kreisgebiet verlaufen die Bundesautobahn 7 (Hannover-Kassel) sowie die Bundesstraßen B 1 (Hameln-Hildesheim-Braunschweig), B 3 (Hannover-Alfeld), B 6 (Hannover-Hildesheim-Goslar), B 240 (Gronau-Eschershausen), B 243 (Hildesheim-Seesen), B 444 (Peine-Grasdorf) und B 494 (Hildesheim-Peine).

Die ICE-Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg durchzieht den Landkreis und ist durch die Gebirgslage im Südkreis durch viele Tunnel und Brücken geprägt. Durch die Hildesheimer Schleife ist Hildesheim an diese Strecke angebunden. Über die Bahnstrecke Hildesheim–Braunschweig und die Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin besteht eine ICE-Direktverbindung nach Berlin.

Im Landkreis Hildesheim gibt es als einzigem Landkreis in Niedersachsen keinen Verkehrsverbund im öffentlichen Personennahverkehr. Die Stadt Hildesheim ist ein überregionaler Verkehrsknotenpunkt.

Die S-Bahn Hannover verkehrt auf zwei Linien von Hildesheim nach Hannover, die S 3 über Harsum, Algermissen und Lehrte sowie die S 4 über Sarstedt und Laatzen. Die NordWestBahn verbindet in Ost-West-Richtung Hameln über Hildesheim mit Bodenburg (Bad Salzdetfurth). Auf der Hannöverschen Südbahn verkehren Metronom-Züge von Hannover über Elze, Alfeld und Freden nach Göttingen.

Von Sarstedt verkehrt die Linie 1 der Stadtbahn Hannover über Laatzen nach Hannover und Langenhagen.

Der Busverkehr im Landkreis wird durch die Regionalverkehr Hildesheim und die Stadtverkehr Hildesheim betrieben.

Der Stichkanal Hildesheim verbindet den Mittellandkanal mit dem Hildesheimer Hafen.

Gesundheitswesen

Aufgestellte Krankenhausbetten im Landkreis Hildesheim
Krankenhaus Sitz 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Klinikum Hildesheim
(verbunden mit der Rhön-Klinikum AG; vorher Städtisches Krankenhaus Hildesheim)
Hildesheim 603 570 555 555 535 535 535 535 535 498 541
St. Bernward Krankenhaus Hildesheim 535 524 524 524 524 524 524 524 524 524 524
AMEOS Klinikum Hildesheim
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie
(bis September 2007 Niedersächsisches Landeskrankenhaus Hildesheim)
Hildesheim 338 338 338 334 334 334 334 334 334 339 314
AMEOS Klinikum Alfeld
zuvor Kreis- und Stadtkrankenhaus Alfeld; 2004–2007 als Leinebergland-Kliniken zur ProDiako-Holding
Alfeld 224 204 204 179 179 172 169 167 167 156 151
Johanniter-Krankenhaus Gronau
2004–2007 als Leinebergland-Kliniken zur ProDiako-Holding
Gronau 137 137 137 137 123 117 117 117 117 117 117
Lungenklinik Diekholzen
bis 2008 Kreiskrankenhaus Diekholzen
Diekholzen 123 123 112 107 101 92 86 86 78 73 73
Klinik Hildesheimer Land
zuvor Salze Klinik I Bad Salzdetfurth (Lielje-Gruppe); seit 2010 zum Klinikverbund der Rhön-Klinikum AG
Bad Salzdetfurth 30 30 25 25 25 25 25 25 25 25 25
Gesamt 1990 1926 1895 1861 1821 1799 1790 1788 1780 1732 1746

Kultur

Die Kulturentwicklung ist ein hochrangiges Ziel des Landkreises Hildesheim, dessen Umsetzung durch das KulturBüro seit 1999 forciert vorangetrieben wird.

Eine absichtsvoll betriebene Vernetzung fördert den regionalen Bekanntheitsgrad von Aktivitäten „vor Ort“. So existiert neben kulturellen Highlights eine Vielzahl interessanter, spannender lokaler Kulturszenerien.

Es geht darum, eine Kulturlandschaft sichtbar werden zu lassen, die im Wortsinne lebendig ist, wo die Akteure voneinander wissen und in der Lage sind – bei aller Konkurrenz – sich grundsätzlich auf gemeinsame Ziele zu verständigen; zum Beispiel auf die Vision einer Region, die sich im Wesentlichen über ihre kulturellen Hervorbringungen profiliert und definiert.

Aus dem Vernetzungsgedanken heraus entstand 2005 das NetzWerk Kultur & Heimat Börde Leinetal e. V. als Zusammenschluss unterschiedlicher Initiativen, Einrichtungen, Vereine und auch Einzelpersonen, die sich den Zielen der Kulturentwicklung verpflichtet fühlen: z. B. die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Lebenswelt zu fördern und über kulturelle Aktivitäten Diskurse zu evozieren, die auch allgemeine Belange des Gemeinwesens berühren. Das NetzWerk Kultur & Heimat initiiert immer wieder Projekte in der Region, welche auch als Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes verstanden sein wollen.

Mit dem Kulturinformationssystem kulturium entsteht seit geraumer Zeit ein virtuelles Nachschlagewerk der gesamten kulturellen Infrastruktur der Region mit dem Ziel, dieselbe sowohl für Anbieter kultureller Dienstleistungen als auch für das Publikum verfügbarer zu machen.

Städte und Gemeinden

In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2022[20].

Einheitsgemeinden

Landkreis HildesheimNiedersachsenLandkreis HolzmindenLandkreis NortheimLandkreis GoslarLandkreis WolfenbüttelSalzgitterLandkreis Hameln-PyrmontRegion HannoverLandkreis PeineFreden (Leine)LamspringeBockenemAlfeld (Leine)DuingenSarstedtAlgermissenHarsumGiesenNordstemmenHildesheimElzeGronauEimeDiekholzenDiekholzenSchellertenSchellertenSöhldeBad SalzdetfurthHolleSibbesse
  1. Alfeld (Leine), Stadt, selbständige Gemeinde (18.723)
  2. Algermissen (8256)
  3. Bad Salzdetfurth, Stadt (13.520)
  4. Bockenem, Stadt (9830)
  5. Diekholzen (6283)
  6. Elze, Stadt (9176)
  7. Giesen (9732)
  1. Harsum (11.438)
  2. Hildesheim, Kreisstadt, große selbständige Stadt (101.858)
  3. Holle (7114)
  4. Nordstemmen (12.238)
  5. Sarstedt, Stadt (19.735)
  6. Schellerten (7995)
  7. Söhlde (7988)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

* Sitz der Samtgemeindeverwaltung

  1. Coppengrave (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254036)
  2. Duingen, Flecken * (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254037)
  3. Hoyershausen (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254038)
  4. Marienhagen (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254039)
  5. Weenzen (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254040)
  1. Everode (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254015)
  2. Freden (Leine) * (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254016)
  3. Landwehr (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254024)
  4. Winzenburg (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254034)
  1. Banteln (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254006)
  2. Betheln (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254007)
  3. Brüggen (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254009)
  4. Despetal (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254010)
  5. Eime, Flecken (2580)
  6. Gronau (Leine), Stadt * (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254018)
  7. Rheden (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254027)
  1. Harbarnsen (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254019)
  2. Lamspringe, Flecken * (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254023)
  3. Neuhof (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254025)
  4. Sehlem (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254030)
  5. Woltershausen (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254035)
  1. Adenstedt (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254001)
  2. Almstedt (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254004)
  3. Eberholzen (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254012)
  4. Sibbesse * (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254031)
  5. Westfeld (Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254033)

Altkreis Hildesheim (1885–1946)

Gemeinden

Der 1885 gegründete Landkreis Hildesheim besaß eine Fläche von 234 km². Zwischen 1885 und 1946 gehörten ihm die folgenden Gemeinden an:[21][22][23]

Adlum
Ahrbergen
Algermissen (1936 neu gebildet)
Asel
Barnten
Bavenstedt
Bledeln
Bolzum
Borsum
Drispenstedt (1938 zu Hildesheim)
Emmerke
Giften
Gleidingen
Gödringen
Groß Algermissen (1936 zu Algermissen)
Groß Escherde
Groß Förste
Groß Giesen
Groß Lobke
Harsum
Hasede
Heisede
Himmelsthür
Hönnersum
Hotteln
Hüddessum
Ingeln
Klein Algermissen (1936 zu Algermissen)
Klein Escherde
Klein Förste
Klein Giesen
Lühnde
Machtsum
Oesselse
Rautenberg
Ruthe
Sarstedt, Stadt
Sorsum
Ummeln
Wätzum
Wehmingen
Wirringen

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[23]
1890 22.750
1900 25.837
1910 29.348
1925 31.516
1933 31.270
1939 33.111

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde der kreisfreien Stadt Hildesheim und dem Landkreis Hildesheim-Marienburg bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen HI zugewiesen. Es wird im Landkreis Hildesheim durchgängig bis heute ausgegeben.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Alfeld (Leine) Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren NA bis PZ und den Zahlen von 1 bis 99, später auch 100 bis 999.

Seit dem 15. November 2012 ist auch das Unterscheidungszeichen ALF (Alfeld (Leine)) wieder erhältlich.[24]

Literatur

  • Karl Seifart: Sagen aus Stadt und Stift Hildesheim. Hildesheimer Heimatbücher 1. Heft, herausgegeben von H. Blume. Hildesheim 1913.
  • Karl-Heinz Böse und Hermann Doebel: Verbreitung und Gefährdung der Orchideen im Landkreis Hildesheim. Mitteilungen aus dem Roemer-Museum Hildesheim, Abhandlungen Neue Folge Heft 2, Hildesheim 1988.
  • Hildesheimer und Kalenberger Börde. Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim. Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung, Hildesheim 2005, ISBN 3-8067-8547-3.
  • Hans-A. Lönneker: Landkreis Hildesheim. Deutsche Landkreise im Portrait. Oldenburg 2005.
  • Zum Ober-Bathonium (Mittlerer Jura) im Raum Hildesheim, Nordwestdeutschland – Mega- und Mikropaläontologie, Biostratigraphie. In: Geologisches Jahrbuch. Reihe A, Heft 121. Hannover 1990.

Weblinks

Commons: Landkreis Hildesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Kreisordnung für die Provinz Hannover (1885)
  3. giesen.de: Zeitleiste Landkreis Hildesheim
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 210 und 219.
  5. Fusion zwischen Peine und Hildesheim: Start soll der 1. November 2016 sein. Peiner Allgemeine Zeitung, 18. Februar 2014, abgerufen am 11. Juli 2014
  6. Hildesheimer wollen Fusion nur mit Peine. Braunschweiger Zeitung – Peiner Nachrichten, 16. November 2013, abgerufen am 11. Juli 2014
  7. Gibt es bald die Fusion zwischen den Landkreisen Peine und Hildesheim? Peiner Allgemeine Zeitung, 3. Oktober 2013, abgerufen am 11. Juli 2014
  8. Fusioniert der Landkreis Hildesheim mit Peine? Hildesheimer Allgemeine Zeitung, abgerufen am 11. Juli 2014
  9. Patt im Kreistag. Fusion mit Peine abgelehnt, Website des Landkreises Hildesheim zur Landkreisfusion, abgerufen am 12. Oktober 2015
  10. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1986
  13. a b c d e Regionaldatenbank Niedersachsen
  14. http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2016/ergebnisse/html.html
  15. http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2011/java/index.html
  16. http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2016/ergebnisse/html.html
  17. http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2011/html/html.html
  18. http://wahlen.kreis-hi.de/wahlen/kreistag/ktw2006/html/html.html
  19. http://www.nls.niedersachsen.de/KW2006/254k.html
  20. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  21. Gemeindeverzeichnis 1910: Landkreis Hildesheim
  22. territorial.de: Landkreis Hildesheim
  23. a b Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 12. Januar 2015.
  24. Zuteilung von ALF-Kennzeichen ab 15. November möglich Meldung auf landkreishildesheim.de vom 12. November 2012, abgerufen am 26. September 2015