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Erste Sure des Koran
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Mufti
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Mohammeds Himmelfahrt, persische Miniatur, 16. Jh.
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Tanzende Derwische des Mevlevi-Ordens
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Pyxis aus Elfenbein, Medina Azahara, Mitte 10. Jahrhundert
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Mohammed

Mohammed vor der Kaaba

ca. 573 Mohammed in Mekka geboren.

ca. 613 Mohammed beginnt, öffentlich für seine neue Religion zu predigen.

616 Beginn des Boykotts der Quraisch gegen die Banū Hāschim, den Clan Mohammeds.

619 Abū Tālib, der bisher als Oberhaupt der Banū Hāschim seine schützende Hand über Mohammed gehalten hat, stirbt. An seine Stelle tritt Abū Lahab, der Mohammed gegenüber feindlich gesonnen ist.

620–622 Mohammed führt Verhandlungen mit Vertretern der Stämme Aus und Chazradsch aus der Stadt Yathrib (später Medina), die sich zum Islam bekehren und ihn einladen, zum Führer ihres von Fehden zerrütteten Gemeinwesens zu werden.

622 Hidschra: Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina, wo er das erste islamische Gemeinwesen begründet.

624–627 Kampf Mohammeds gegen die heidnischen Mekkaner. Bei der Schlacht von Badr (624) siegen die Muslime, bei der Schlacht von Uhud erleben sie eine erste Niederlage. 627 vergebliche Belagerung Medinas durch die Mekkaner.

628 Der Vertrag von Hudaibiya sieht einen zehnjährigen Waffenstillstand vor und eröffnet den Muslimen den Zugang zum Heiligtum von Mekka. Muslimische Eroberung der jüdischen Oase Chaibar.

Januar 630 Kampflose Eroberung Mekkas durch die Muslime.

630–632 Feldzug nach Tabūk, Unterwerfung der Stämme Arabiens.

632 Abschiedswallfahrt und Tod des Propheten.

Frühes Kalifat

632–634 Abū Bakr wird zum Kalifen erhoben. Abfallbewegung der arabischen Stämme und Auftreten von Gegenpropheten (u.a. Musailima). Abū Bakr stellt in den Ridda-Kriegen die Autorität der islamischen Regierung wieder her und sendet erste Eroberungsheere in den Irak und nach Syrien. Hierbei zeichnet sich insbesondere sein Kommandeur Chālid ibn al-Walīd aus.

Ruinen von Fustat im Süden von Kairo

634–644 Kalifat von Umar ibn al-Chattab, erste Phase der islamischen Expansion. Die Schlacht am Jarmuk (636), bei der eine starke byzantinische Armee unterliegt, gibt Syrien und Palästina in die Hand der Muslime. Bei der Schlacht von Qādisīya überwältigen die Muslime eine sassanidische Armee und gewinnen den Irak. Gründung der beiden Militärsiedlungen Kufa und Basra. 639–642 Eroberung Ägyptens durch ʿAmr ibn al-ʿĀs und Gründung von Fustat beim späteren Kairo. 640–642 Eroberung von Persien mit Entscheidungsschlacht von Nehawend.

644–656 Kalifat von ʿUthmān ibn ʿAffān. Fortsetzung der Eroberungen in Nord- und Ostiran sowie in Nordafrika. ʿUthmān erstellt offizielle Redaktion des Korantextes. Innere Konflikte im islamischen Staat wegen Personal- und Finanzpolitik des Kalifen.

Erste und zweite Fitna

656–661 Erste Fitna. Nach der Ermordung ʿUthmāns wird ʿAlī ibn Abī Tālib in Medina zum Kalifen erhoben. Zahlreiche Prophetengefährten erkennen ihn jedoch nicht an. ʿAlī siegt in der Kamelschlacht über das Lager von Aischa bint Abi Bakr und az-Zubair ibn al-ʿAuwām. 657 Aufeinandertreffen der Anhänger ʿAlīs und Muʿāwiyas bei der Schlacht von Siffin. Verabredung eines Schiedsgerichts zur Schlichtung des Streits, das aber von einigen Anhängern ʿAlīs nicht akzeptiert wird. Sie sondern sich als Charidschiten von ʿAlī ab. 661 Ermordung ʿAlīs durch einen Charidschiten, sein Sohn Hasan verzichtet auf das Kalifat. Muʿāwiya wird von der Mehrheit der Muslime als Kalif anerkannt. Damit endet die erste Fitna.

661–680 Kalifat des Umayyaden Muʿāwiya, zweite Expansionsperiode. Eroberung Nordafrikas durch ʿUqba ibn Nāfiʿ, Gründung von Qairawān als neuer Garnisonsstadt. ʿAbdallāh ibn ʿAbbās wirkt in Mekka als Mufti und Koranexeget. Als Muʿāwiya seinen Sohn Yazīd zum Nachfolger designiert, nehmen die politischen Spannungen im Reich wieder zu.

Felsendom

680–692 Zweite Fitna. Nachdem Yazīd Kalif geworden ist, führt al-Husain ibn ʿAlī den Aufstand alidischen Partei an und fällt 680 bei Kerbela im Kampf. In Mekka ruft sich 683 ʿAbdallāh ibn az-Zubair zum Kalifen aus. 685 Aufstand der Schiiten unter Al-Muchtār ibn Abī ʿUbaid im Irak im Namen des Aliden Muhammad ibn al-Hanafīya. Bei den Umayyaden in Syrien herrschen Thronfolgewirren. Erst dem ab 685 herrschenden Kalifen ʿAbd al-Malik gelingt es, die umayyadische Herrschaft zu stabilisieren. Errichtung des Felsendoms in Jerusalem.

692 Eroberung Mekkas durch al-Haddschādsch ibn Yūsuf, Vereinigung der Muslime unter umayyadischer Herrschaft, Ende der zweiten Fitna.

Höhepunkt und Ende der Expansionsphase

Münze Abd al-Maliks

692–705 Konsolidierung des Reiches unter ʿAbd al-Malik. Einführung des Arabischen als Kanzleisprache. Prägung von Münzen mit arabisch-islamischer Legende. Endgültige Vertreibung der Byzantiner aus Nordafrika. Neue Initiative zur Kanonisierung des Korantextes, an der der Gelehrte al-Hasan al-Basrī mitwirkt.

705–715 Während des Kalifats von al-Walīd größte Expansion des Reiches. Tāriq ibn Ziyād überquert die Straße von Gibraltar und leitet die Eroberung von al-Andalus ein. Im Osten des Reiches Eroberung von Sindh und Multan durch Muhammad ibn al-Qāsim sowie von Choresmien und Transoxanien durch Qutaiba ibn Muslim.

717–720 Kalifat von ʿUmar ibn ʿAbd al-ʿAzīz. Soziale Reformen, Befreiung der Mawālī von der Kopfsteuer.

724–743 Während des Kalifats von Hischām kommt die islamische Expansion zum Stillstand. Ausbeutungspolitik bringt neue religiös-politische Oppositionsbewegungen hervor. 740 Aufstand des Zaid ibn ʿAlī und charidschitische Berberrevolten im Maghreb.

744–750 Dritte Fitna. Nach umayyadischen Thronfolgekämpfen versucht Marwān II. vergeblich, das Reich wieder zu stabilisieren. 747 hisst Abū Muslim in Chorasan das schwarze Banner der Abbasiden und beginnt den Aufstand gegen die Umayyaden. Seine Kämpfer nehmen 748 ganz Persien ein und besetzen 749 Kufa, wo sie Abu l-Abbas as-Saffah zum neuen Kalifen ausrufen. In der Schlacht am großen Zāb wird das Heer des letzten Umayyadenkalifen Marwān vernichtet.

Frühabbasidische Periode

ab 750 Konsolidierung des abbasidischen Kalifats. 762 Gründung von Bagdad als neuer abbasidischer Hauptstadt. Die Abbasiden verlieren aber die Kontrolle über den islamischen Westen. In Andalusien begründet 756 der Umayyade Abd ar-Rahman I. das Emirat von Córdoba, im Maghreb errichten 777 die Rustamiden ein ibaditisches Imamat, auf dem Gebiet Marokkos begründet 789 ein Alide die Idrisiden-Dynastie. In Nordafrika bleibt lediglich die Dynastie der Aghlabiden den Abbasiden gegenüber loyal. Hauptwirkungszeit der Rechtslehrer Abū Hanīfa, Mālik ibn Anas und asch-Schāfiʿī, die sich allerdings in alidische Aufstände hineinziehen lassen.

Spiralminarett der großen Moschee von Samarra

813–833 Kalifat des al-Maʾmūn. Annäherung des Kalifen an die Aliden, Förderung der rationalistischen Theologie der Muʿtazila sowie Übersetzung von Werken der griechischen Philosophie. Unterdrückung der Traditionsfrömmigkeit der Ashāb al-hadīth. Einsetzung der Mihna als inquisitorischem Verfahren, deren prominentestes Opfer der Traditionarier Ahmad ibn Hanbal wird.

836 Verlegung der abbasidischen Hauptstadt nach Samarra.

847–861 Kalifat des al-Mutawakkil. Antirationalistische Reaktion: Beendigung der Mihna, die Lehre der Ashāb al-hadīth wird als Orthodoxie anerkannt. Verfolgung der Schia.

Politische Dominanz der Schia

864–909 Politisches Erstarken der Schia. Gründung von zaiditisch-schiitischen Imamaten in Tabaristan (864) und im Jemen (893). Nach dem Tod des elften schiitischen Imams Hasan al-Askari (874) Beginn der ismailitisch-schiitischen Daʿwa. 894 Gründung des ismailitischen Qarmaten-Staates in Ostarabien. In Nordafrika Vernichtung der Reiche der Rustamiden und Aghlabiden durch ismailitische Berberstämme und Ausrufung des Kalifats der Fatimiden (909).

930 Qarmaten aus Ostarabien richten unter den Pilgern in Mekka ein Massaker an und entführen den Schwarzen Stein nach al-Hasā.

944–1003 Hamdaniden von Aleppo. Förderung der schiitischen Nusairīya und der Philosophie (z.B. al-Farabi).

945 Die schiitischen Buyiden besetzen den Irak, übernehmen die Kontrolle über das abbasidische Kalifat und fördern Zwölfer-Schia und muʿtazilitische Theologie.

Die fatimidische al-Hakim-Moschee in Kairo

953–975 Die Fatimiden dehnen ihre Herrschaft über ganz Nordafrika aus, gründen 969 in Ägypten die neue Stadt Kairo und errichten ihre Oberherrschaft über Mekka.

999–1030 Der sunnitische Herrscher Mahmud von Ghazni führt zahlreiche Feldzüge nach Nordwestindien durch und unterstellt seine Eroberungen dem abbasidischen Kalifen.

1017–1020 Gründung des Drusentums als Abspaltung von der Ismāʿīlīya durch Hamza ibn ʿAlī.

Sunnitische Restauration

1055 Der Seldschuke Tughrul Beg ergreift die Macht in Bagdad, wird vom abbasidischen Kalifen als "Sultan des Ostens und Westens" anerkannt und beendet die Herrschaft der Buyiden. Beginn der sunnitischen Restauration.

1063–1092 Unter den Sultanen Alp Arslan und Malik Schah I. entwickelt sich der Seldschukenstaat zu einer islamischen Großmacht. Die Schlacht von Schlacht bei Manzikert (1071), bei der Alp Arslan über die Byzantiner siegt, leitet die Islamisierung Kleinasiens ein. Förderung der sunnitischen Rechtsgelehrsamkeit durch Gründung von Madrasas.

1171 Saladin, Wesir des Fatimiden al-ʿĀdid, kündigt den Fatimiden die Loyalität auf und unterstellt Ägypten wieder den Abbasiden. Sein Bruder Tūrān-Schāh macht 1173 die Scherifen von Mekka botmäßig und erobert den Jemen. 1175 verleiht der abbasidische Kalif Saladin das Sultanat über Ägypten, Palästina und Syrien. Die Familie Saladins, Ayyubiden genannt, herrscht bis 1250 über den Vorderen Orient.

Qutb Minar in Delhi (ca. 1202-1236)

1206 Qutb-ud-Din Aibak begründet mit dem Sultanat von Delhi den ersten islamischen Staat auf indischem Boden. Sein Nachfolger Iltutmisch unterstellt sich 1229 dem abbasidischen Kalifen.

1234 Gründung der Mustansirīya in Bagdad, der ersten Madrasa, in der alle vier sunnitischen Lehrrichtungen vertreten sind.

1258 Eroberung Bagdads durch den Mongolen Hülegü. Ermordung des Kalifen, Untergang des Abbasidenkalifats von Bagdad.

Die Zeit des abbasidischen Schattenkalifats

1260 Die Mamluken unter Baibars I. schlagen die Mongolen in der Schlacht bei ʿAin Dschālūt zurück und gebieten damit dem Mongolensturm Einhalt.

1261 Baibars erhebt einen Abkömmling der Abbasiden in Kairo zum neuen Kalifen und lässt sich von diesem den Sultanstitel verleihen. Das abbasidische Kalifat von Kairo wird in der Folgezeit auch von mehreren anderen muslimischen Fürsten anerkannt.

1314–1342 Usbek Khan betreibt die Islamisierung der Goldenen Horde, deren Reich sich über die Gebiete Südrusslands, der Ukraine und Kasachstans bis nach Westsibirien erstreckt.

Mansa Musa auf einer katalanischen Karte von 1375, mit einem Goldklumpen in der Hand

1324/25 Legendäre Wallfahrt des Mansa Musa, König von Mali, bei der er von 60.000 Bediensteten begleitet wird und auf dem Weg nach Mekka Gold verteilt.

1354–1357 Beginn der osmanischen Invasion des Balkans.

1414 Die Konversion des Herrschers von Malakka zum Islam markiert den Beginn der Islamisierung Südostasiens.

1453 Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen.

1492 Eine christliche Armee unter Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien erobert Granada und beendet damit die islamische Herrschaft auf der iberischen Halbinsel.

1501 Der Safawide Ismail wird in Täbris zum Schah ausgerufen und erhebt die Zwölfer-Schia in Iran zum offiziellen Bekenntnis des Staates.

Osmanisches Supremat und Aufstieg der Wahhabiten

1517 Die Osmanen unter Selim I. erobern Syrien und Ägypten. Selim I. nimmt die Schlüssel der Kaaba von Mekka in Empfang und wird dadurch zum Oberherrscher der Heiligen Stätten. Ende des abbasidischen Schattenkalifats von Kairo.

1529 Ahmad ibn Ibrahim al-Ghazi, Sultan von Adal, beginnt mit osmanischer Unterstützung seinen Dschihad gegen das christliche Kaiserreich Abessinien.

Ahmad al-Mansur, Bildnis aus dem 17. Jahrhundert
Ahmad al-Mansur, Bildnis aus dem 17. Jahrhundert

1590/1 Jahrtausendzug des marokkanischen Sultans Ahmad al-Mansur: Eroberung des westafrikanischen Songhaireiches mit der Kulturmetropole Timbuktu, Entführung des islamischen Gelehrten Ahmad Bābā nach Marrakesch. Der Sultan lässt sich als Erneuerer am Anfang des zweiten islamischen Jahrtausends feiern.

1745 Muhammad ibn ʿAbd al-Wahhāb, Begründer der Wahhābiyya, schließt ein Bündnis mit dem arabischen Stammesführer Muhammad ibn Saud zur militanten Verbreitung seiner Lehre.

1803–1806 Die Wahhabiten unter Saud I. ibn Abd al-Aziz erobern Mekka und Medina und zerstören dort die Gräber der Prophetenfamilie und der Prophetengefährten.

1804–1809 Der Qadiriyya-Sufi Usman dan Fodio führt in Westafrika Dschihad gegen die Herrscher der Hausa und begründet einen neuen Staat, der später als das Kalifat von Sokoto bekannt wird.

Zeitalter des Modernisierung

1813 Muhammad Ali Pascha, der 1805 die Herrschaft in Ägypten errungen hat, vertreibt die Wahhabiten wieder aus dem Hidschaz. In den folgenden Jahren steigt Ägypten zu einer wichtigen Regionalmacht auf (1821-23 Eroberung des Sudan, 1831 Eroberung von Palästina und Syrien). Im Inneren Politik der Modernisierung und Industrialisierung, Gleichstellung der Nicht-Muslime.

1840 Die europäischen Mächte intervenieren in der Orientkrise zugunsten des osmanischen Sultans und zwingen ihnen zu Reformen. In den folgenden Jahren Abschaffung der Dschizya, der Hadd-Strafen und der Sklaverei.

1875 Sayyid Ahmad Khan gründet in Britisch-Indien das Muhammadan Anglo-Oriental College, die erste islamische Hochschule mit modernistischer Ausrichtung.

1876–1909 Der osmanische Sultan Abdülhamid II. betreibt zur Abwehr des europäischen Imperialismus eine Politik des Panislamismus und beansprucht für sich den Kalifentitel.

1889 Mirza Ghulam Ahmad gründet in Qadian die Ahmadiyya-Bewegung.

Qāsim Amīn

1899 Der ägyptische Frauenrechtler Qāsim Amīn veröffentlicht sein Buch "Die Befreiung der Frau", in dem er die Abschaffung der Polygamie, die Besserstellung der Frau beim Scheidungsrecht und die Aufhebung der weiblichen Verschleierungspflicht fordert.

1916–1918 Arabische Revolte gegen das Osmanische Reich unter dem Scherifen Husain, der den Titel "König der Araber" annnimmt und seine haschimitische Abkunft zu betonen beginnt.

1923–1935 Kemalistische Reformen in der Türkei zielen ab auf eine Trennung von Religion und Staat.

1924 Nach Abschaffung des osmanischen Kalifats durch die türkische Nationalversammlung nimmt König Husain den Kalifentitel an. Abd al-Aziz ibn Saud erobert mit den wahhabitischen Ichwan den Hidschaz, vertreibt Husain und gründet das Königreich Saudi-Arabien.

Phase der Reislamisierung

1928 Hasan al-Bannā gründet in Ismailia die Gesellschaft der Muslimbrüder und beginnt mit Daʿwa-Aktivitäten unter Muslimen, die den Bezug zum Islam verloren haben.

1931 Allgemeiner Islamischer Kongress in Jerusalem.

1941 Abū l-Aʿlā al-Maudūdī gründet in Britisch-Indien die Jamaat-e-Islami, die für Errichtung eines islamischen Staates kämpft, der ganz Indien umfassen soll.

1945–1955 Die Geheimorganisation Fedāʾiyān-e Eslām begeht in Iran mehrere Attentate auf säkularistische Intellektuelle und Politiker.

1948–1965 Kampf der Darul-Islam-Bewegung für die Errichtung eines islamischen Staates in Indonesien.

1961 Gründung der Islamischen Universität Medina, die die Daʿwa ins Zentrum ihres Selbstverständnisses rückt.

1962 Gründung der Islamischen Weltliga als Dachorganisation für die Daʿwa-Vereine in den verschiedenen islamischen Ländern.

1969 Nach Brandanschlag auf die al-Aqsa-Moschee in Jerusalem durch einen christlichen Extremisten islamische Gipfelkonferenz in Rabat, bei der die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) gegründet wird. Die OIC fördert in den folgenden Jahren den Aufbau des Islamischen Bankwesens und gründet 1975 die Islamische Entwicklungsbank in Dschidda.

Ajatollah Chomeini bei seiner Rückkehr aus dem Exil am 1. Februar 1979 am Flughafen in Teheran
Ajatollah Chomeini bei seiner Rückkehr aus dem Exil am 1. Februar 1979 am Flughafen in Teheran

1970 Unter Anwar as-Sadat Beginn der Reislamisierung in Ägypten. 1971 werden die „Prinzipien der islamischen Scharia als eine Hauptquelle der Gesetzgebung“ in der ägyptischen Verfassung verankert.

1979 Rückkehr von Ayatollah Chomeini nach Teheran, Beginn der sogenannten Islamischen Revolution in Iran, Ausrufung einer Islamischen Republik. Islamisierung des Strafrechts in Pakistan durch Erlass der sogenannten Hudood Ordinances. Militante Islamisten besetzen die Heilige Moschee in Mekka.

Im Fahrwasser der Islamischen Revolution

1980 Nach dem Militärputsch in der Türkei Reformulierung der kemalistischen Politik im Sinne der türkisch-islamischen Synthese.

1981 Ermordung des ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat durch vier Attentäter der Gruppe Al-Dschihad.

1984 ʿAbdallāh ʿAzzām eröffnet zusammen mit Osama bin Laden in Peschawar ein Dienstleistungsbüro für die aus verschiedenen Ländern kommenden muslimischen Männer, die im Afghanistankrieg gegen die sowjetische Besatzungsmacht kämpfen wollen.

1988 arabische Afghanistan-Kämpfer gründen in Peschawar das Netzwerk al-Qaida ("die Basis") zur Fortführung des Dschihad auf globaler Ebene.

1990 Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam.

1992–2002 Bürgerkrieg in Algerien zwischen Regierung und dem Groupe Islamique Armé (GIA).

Osama bin Laden (1997)

1996 Taliban übernehmen die Macht in weiten Teilen Afghanistans. Einschränkung der Rechte von Frauen, die verpflichtet werden, außerhalb des Hauses Burka zu tragen. Rückkehr von Osama bin Laden nach Afganistan.

1997 Yusuf al-Qaradawi gründet zusammen mit anderen muslimischen Gelehrten den European Council for Fatwa and Research zur rechtlichen Anleitung der in der europäischen Diaspora lebenden Muslime.

Februar 1998 Osama bin Laden und Aiman az-Zawahiri rufen in der Londoner Zeitung al-Quds al-arabi zum Dschihad gegen Amerikaner und ihre Verbündeten auf.

1999/2000 Einführung der Scharia in den zwölf nördlichen Bundesstaaten von Nigeria.

2001 Terroranschläge vom 11. September. In der Reisetasche von einem der Attentäter wird eine geistliche Anleitung gefunden, die die Anschläge religiös legitimiert.

Nach dem 11. September

2003 Nach der amerikanischen Invasion des Irak massive Zunahme von Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten.

März 2005 Amina Wadud leitet in New York als eine der ersten Frauen das Freitagsgebet vor einer gemischtgeschlechtlichen Gemeinde, was weltweites Aufsehen erregt.

Juli 2005 König Abdullah II. bin al-Hussein von Jordanien beruft eine Konferenz in Amman ein, an der 200 Gelehrte aus 50 Ländern teilnehmen. Im gemeinsamen Abschlusskommuniqué, der Botschaft aus Amman, werden die Muslime zu gegenseitiger Achtung aufgefordert und die Anzahl der anerkannten Rechtsschulen auf acht erhöht.

Friedliche Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen am 11. Februar 2006 in Paris
Friedliche Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen am 11. Februar 2006 in Paris

September 2005 Nach Veröffentlichung von zwölf Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung Jyllands-Posten Proteste von Muslimen in aller Welt.

September 2006 Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI., in der er indirekt die Rolle der Gewalt im Islam kritisiert. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ruft als Dialogforum zwischen Staat und Muslimen in Deutschland die Deutsche Islamkonferenz ins Leben.

Oktober 2007 als Antwort auf die Papstrede senden 138 islamische Geistliche den offenen Brief Ein gemeinsames Wort zwischen Uns und Euch an die Führer der christlichen Kirchen, in dem sie zum Dialog über Gemeinsamkeiten der Religionen aufrufen.

25. und 26. Mai 2012 Internationale Theologische Konferenz "Islamische Lehre gegen Radikalismus" in Moskau

29. Juni 2014 Der irakische Terrorist Abū Bakr al-Baghdādī ruft sich in Mossul zum Kalifen aus und benennt seine dschihadistische Organisation in „Islamischer Staat“ (IS) um.

Ende August 2016 Die Internationale Sunnitenkonferenz findet unter Mitwirkung des Scheich der Azhar Ahmed el-Tayeb (der sich später von der Abschlusserklärung der Konferenz distanzierte) in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny statt.

November 2016 Auf der Internationalen Sunnitenkonferenz in Kuwait wird (als Antwort auf Grosny) der Salafismus zur einzig wahren Form des Sunnitentums erklärt.

Siehe auch die Bamberger Einführung in die Geschichte des Islams in der Wikiversity


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