Deutsche Fußballolympiamannschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die deutsche Fußballolympiamannschaft ist eine Auswahlvertretung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Teilnahme an den Fußballturnieren der Olympischen Spiele. Sie wird für diesen Zweck in Jahren, in denen sich Deutschland (durch die Leistung der U21-Nationalmannschaft) für das Turnier qualifiziert, zusammengestellt. Bis 1990 existierte eine separate Fußball-Olympiaauswahl der DDR.

Vor 1984 wurde die Bundesrepublik Deutschland durch die deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure bei Olympischen Spielen vertreten. 1984 und 1988 waren alle Spieler, die noch nie bei einer Weltmeisterschaft spielten, spielberechtigt. Danach ersetzte die U-21-Europameisterschaft die Qualifikation. Seit 1992 dürfen bis zu drei Spieler der Olympiamannschaft über 23 Jahre alt sein.

Da die deutsche U-21-Nationalmannschaft bei der U-21-Europameisterschaft 2015 das Halbfinale erreicht hatte, qualifizierte sich die deutsche Fußballolympiamannschaft für die Olympischen Spiele 2016, bei denen sie im Finale Brasilien unterlag und somit die Silbermedaille gewann.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Olympia-Auswahlmannschaft war die Nachfolgerin der zuvor bei Olympischen Spielen zugelassenen Amateurnationalmannschaften und ließ – nach einer Regeländerung – ab 1984 nur Spieler zu, die noch nicht für die A-Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft zum Einsatz gekommen waren. Nach einer erneuten Regeländerung sind seit 1992 die U-21-Nationalmannschaften für die olympischen Fußballturniere teilnahmeberechtigt.

Das erste Spiel der westdeutschen Olympia-Auswahlmannschaft fand am 16. November 1982 in Emmen statt und endete 0:0 gegen die Niederlande.

Die Mannschaft, die erstmals antrat:

FrankeGeils, Bast, Hupe, GrohPagelsdorf, Bittcher (Heck), Möhlmann (Mohr), Koch (Otten) – Klotz (Schatzschneider), Dreßel

Olympiaturnier 1984[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Qualifikation für das olympische Fußballturnier 1984 in Los Angeles hatte die Olympia-Auswahlmannschaft vier Spiele gegen Portugal und Israel zu bestreiten; darüber hinaus bestritt sie fünf Vorbereitungsspiele. Sie gewann ihre Europa-Qualifikationsgruppe, konnte sich aber in der Ausscheidungsrunde gegen den weiteren Gruppensieger Frankreich nicht durchsetzen. Wegen des Olympiaboykotts der Ostblockstaaten wurde die Bundesrepublik Deutschland nachträglich in das Olympiaturnier aufgenommen, in dem die Olympia-Auswahlmannschaft im Viertelfinale nach einer 2:5-Niederlage gegen Jugoslawien aus dem Turnier ausschied.

Vorbereitungs- und Qualifikationsspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. November 1982 Emmen Deutschland BR Deutschland NiederlandeNiederlande Niederlande 0:0
29. März 1982 Wuppertal Deutschland BR Deutschland Polen Polen 1:1 Schatzschneider
24. April 1983 Lissabon Portugal Portugal Deutschland BR Deutschland 3:1 Schatzschneider
8. Juni 1983 Wuppertal Deutschland BR Deutschland Israel Israel 2:0 Hartwig, Waas
20. September 1983 Hof Deutschland BR Deutschland Tschechoslowakei Tschechoslowakei 0:1
4. Oktober 1983 Osnabrück Deutschland BR Deutschland Portugal Portugal 3:0 Schatzschneider (2), Bommer
25. Oktober 1983 Maribor Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Deutschland BR Deutschland 3:2 Buchwald, Klotz
20. November 1983 Tel Aviv-Jaffa Israel Israel Deutschland BR Deutschland 0:1 Schatzschneider
23. März 1984 Paris FrankreichFrankreich Frankreich Deutschland BR Deutschland 1:1 Schatzschneider
17. April 1984 Bochum Deutschland BR Deutschland FrankreichFrankreich Frankreich 0:1
17. Juni 1984 Koblenz Deutschland BR Deutschland China Volksrepublik China 6:2 Schatzschneider (2), Bommer, Brehme, Mill, Rahn

Turnierspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juli 1984 Palo Alto Deutschland BR Deutschland Marokko Marokko 2:0 Brehme, Rahn
1. August 1984 Palo Alto Brasilien Brasilien Deutschland BR Deutschland 1:0
3. August 1984 Palo Alto Deutschland BR Deutschland Saudi-Arabien Saudi-Arabien 6:0 Bommer (2), Schreier (2), Mill, Rahn
6. August 1984 Pasadena Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Deutschland BR Deutschland 5:2 Bommer, Rahn

Eingesetzte Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachfolgende 37 Spieler wurden von Trainer Erich Ribbeck in 15 Länderspielen zwischen November 1982 und August 1984 eingesetzt:

Tor: Bernd Franke (12/4 Einsätze/davon Endrunde), Walter Junghans (2), Ralf Zumdick (2)
Abwehr: Dieter Bast (14/4), Bernd Wehmeyer (13/4), Manfred Bockenfeld (11/4), Roland Dickgießer (6/1), Karl-Heinz Geils (6), Dirk Hupe (4), Thomas Allofs (1), Lothar Huber (1), Dieter Schlindwein (1)
Mittelfeld: Jürgen Groh (14/4), Rudi Bommer (11/4), Andreas Brehme (10/4), Guido Buchwald (9/4), Jimmy Hartwig (8), Peter Lux (5/3), Uwe Rahn (5/4), Jürgen Mohr (4), Uwe Bein (2), Werner Heck (2), Frank Pagelsdorf (2), Alfred Schön (2/1), Ulrich Bittcher (1), Ralf Falkenmayer (1), Meinolf Koch (1), Benno Möhlmann (1), Jonny Otten (1)
Angriff: Dieter Schatzschneider (11/3), Christian Schreier (10/3), Frank Mill (8/4), Bernd Klotz (5), Werner Dreßel (4), Karl Del’Haye (3), Wolfgang Patzke (3), Herbert Waas (1)

Torschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schatzschneider (8/- Tore/davon Endrunde), Bommer (5/3), Rahn (4/3), Brehme (2/1), Mill (2/1), Schreier (2/2), Buchwald (1), Hartwig (1), Klotz (1), Waas (1)

Olympiaturnier 1988[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Jahrgang 1987/88 übertrug der DFB dem früheren Nationalspieler Hannes Löhr das Traineramt für die Olympia-Auswahlmannschaft, die unter seiner Leitung 18 Länderspiele bestritt. In der Qualifikation für das olympische Fußballturnier 1988 in Seoul hatte die Olympia-Auswahlmannschaft acht Spiele gegen Rumänien, Griechenland, Polen und Dänemark zu bestreiten; darüber hinaus bestritt sie vier Vorbereitungsspiele. Mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage qualifizierte sich das Löhr-Team – nur weil der sportliche Gruppensieger Dänemark gegen Polen den nicht spielberechtigten Per Frimann eingesetzt hatten – für das Turnier, aus dem sie als Bronzemedaillengewinner hervorging.

Vorbereitungs- und Qualifikationsspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25. März 1987 Tel Aviv Israel Israel B Deutschland BR Deutschland 1:2 W. Funkel, Mill
18. April 1987 Cluj-Napoca Rumänien Rumänien Deutschland BR Deutschland 1:0
10. August 1987 Aschaffenburg Deutschland BR Deutschland Tschechoslowakei Tschechoslowakei 0:1
8. September 1987 Maastricht NiederlandeNiederlande Niederlande Deutschland BR Deutschland 1:1 Walter
22. September 1987 Offenbach Deutschland BR Deutschland Griechenland Griechenland 3:0 Mill (2), Wuttke
13. Oktober 1987 Osnabrück Deutschland BR Deutschland Polen Polen 5:1 Hochstätter, Mill, Klinsmann (2), Wuttke
18. November 1987 Aarhus Danemark Dänemark Deutschland BR Deutschland 0:1 Wuttke
12. Dezember 1987 Larisa Griechenland Griechenland Deutschland BR Deutschland 0:2 Schreier, Walter
30. März 1988 Osnabrück Deutschland BR Deutschland Danemark Dänemark 1:1 Görtz
27. April 1988 Chorzów Polen Polen Deutschland BR Deutschland 1:1 Mill
31. Mai 1988 Dortmund Deutschland BR Deutschland Rumänien Rumänien 3:0 Klinsmann (2), Wuttke
30. August 1988 Siegen Deutschland BR Deutschland Nigeria Nigeria 2:1 Schreier (2)

Turnierspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

17. September 1988 Busan Deutschland BR Deutschland China Volksrepublik China 3:0 Mill (2), Wuttke
19. September 1988 Busan Deutschland BR Deutschland Tunesien Tunesien 4:1 Grahammer, Wuttke, Mill / Eigentor Mizouri
21. September 1988 Daegu Deutschland BR Deutschland SchwedenSchweden Schweden 1:2 Walter
25. September 1988 Gwangju Deutschland BR Deutschland Sambia Sambia 4:0 Klinsmann (3), W. Funkel
27. September 1988 Seoul Deutschland BR Deutschland Brasilien Brasilien 1:1 n. V. 2:3 i. E. Fach; Elfmeter: Kleppinger, Fach (Janßen, Klinsmann und Wuttke verschiessen)
30. September 1988 Seoul Deutschland BR Deutschland ItalienItalien Italien 3:0 Kleppinger, Klinsmann, Schreier

Eingesetzte Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Laufe der insgesamt 18 ausgetragenen Spiele hatte sich aus 44 eingesetzten Spielern folgende Stammmannschaft herauskristallisiert:
Tor: Uwe Kamps (8/6 Einsätze/davon Endrunde), Andreas Köpke (8/-)
Abwehr: Wolfgang Funkel (17/5), Roland Grahammer (14/6), Thomas Hörster (12/6), Uli Borowka (9/-), Michael Schulz (7/6)
Mittelfeld: Thomas Häßler (12/6), Christian Schreier (12/4), Wolfram Wuttke (11/6), Armin Görtz (9/5), Rudi Bommer (9/1), Gerhard Kleppinger (8/6), Holger Fach (7/5), Olaf Janßen (3/2), Ralf Sievers (2/1)
Angriff: Jürgen Klinsmann (14/6), Frank Mill (12/5), Fritz Walter (8/1), Karl-Heinz Riedle (1/1),

Torschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinsmann (8/4 Tore/davon Endrunde), Mill (8/3), Wuttke (6/2), Schreier (4/1), Walter (3/1), W. Funkel (2/1), Fach (1), Görtz (1), Grahammer (1), Hochstätter (1), Kleppinger (1).

Spiel um Platz 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel um die Bronzemedaille bestritten:
Uwe KampsThomas HörsterRoland Grahammer, Wolfgang Funkel, Michael Schulz, Gerhard KleppingerThomas Häßler, Wolfram Wuttke (Christian Schreier), Ralf Sievers (Rudi Bommer) – Jürgen Klinsmann, Frank Mill.

Olympia 1992[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vorfeld des olympischen Fußballturniers 1992 in Barcelona gab es Irritationen über die Zulassungsregelung. Während der Fußballweltverband FIFA eine Altersbegrenzung auf 23 Jahre durchsetzen wollte, sprach sich das Internationale Olympiakomitee gegen diese Beschränkung aus. Schließlich setzte sich die FIFA mit ihrer Forderung durch. Der DFB reagierte auf diese unsichere Situation mit der zeitweisen Bildung einer erneuten Olympia-Auswahlmannschaft, die zunächst 1990 mit unter 21 Jahre alten Spielern nachstehende Vorbereitung begann.

Vorbereitungsspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. Mai 1990 Muri Schweiz Schweiz Deutschland BR Deutschland 1:2 Hubner, Franck
18. Mai 1990 Würzburg Deutschland BR Deutschland Tschechoslowakei Tschechoslowakei 0:3
28. August 1990 Amadora Portugal Portugal Deutschland BR Deutschland 1:1 Kranz

Anschließend fanden die Qualifikationsspiele für die U-21-Europameisterschaft statt, die gleichzeitig als Europa-Qualifikation für das Olympiaturnier 1992 dienten. Dort trat Deutschland offiziell mit seiner U-21-Nationalmannschaft an, deren Zusammensetzung aber im Wesentlichen der Olympiamannschaft von 1990 entsprach. Das U-21-Team gewann die Qualifikation und nahm im Mai und Juni 1992 an der Europameisterschaft teil.

Zuvor jedoch war erneut die Olympia-Auswahlmannschaft gefordert und bestritt zwei weitere Vorbereitungsspiele in denen noch elf Spieler mitwirkten, die schon 1990 aktiv waren:

18. Februar 1992 Sabadell SpanienSpanien Spanien Deutschland Deutschland 2:0
25. Februar 1992 Troisdorf Deutschland Deutschland Polen Polen 2:1 Kranz, Poschner

Einen Monat später traten elf der im Februar in der Olympia-Auswahlmannschaft eingesetzten Akteure als U-21-Mannschaft in der U-21-Europameisterschaft gegen Schottland an. Nach dem 1:1 am 10. März 1992 in Bochum und der 3:4-Niederlage am 24. März 1992 in Aberdeen schied Deutschland aus dem Turnier aus und hatte gleichzeitig die Qualifikation für das olympische Fußballturnier verpasst.

Eingesetzte Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den fünf Länderspielen der Olympia-Auswahlmannschaft setzte (abermals) Trainer Hannes Löhr, zugleich Trainer der U-21-Nationalmannschaft, 33 Spieler ein, von denen die meisten Spiele bestritten:

Tor: Jens Lehmann (5 Einsätze)
Abwehr: Christian Wörns (5), Nils Schmäler (4), Joachim Stadler (4), Markus Kranz (2)
Mittelfeld: Thomas Franck (4), Horst Heldt (3), Thomas Lasser (3), Ulf Kliche (3), Gerhard Poschner (3)
Angriff: Heiko Herrlich (5), Henri Fuchs (2), Michael Klauß (2), Frank Türr (2)

Torschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markus Kranz (2), Thomas Franck, Michael Hubner und Gerhard Poschner. Trainer war erneut Hannes Löhr, der gleichzeitig die U-21-Nationalmannschaft betreute.

Olympia 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Vorbereitung auf das olympische Fußballturnier 2000 in Sydney wurde 1998 für fünf Spiele wieder eine Olympia-Auswahlmannschaft ins Leben gerufen, die nachstehende

Vorbereitungsspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

4. März 1998 Casablanca Marokko Marokko Deutschland Deutschland 0:1 Klitzpera
14. April 1998 Darmstadt Deutschland Deutschland Israel Israel 1:1 Nehrbauer
15. Mai 1998 Toulon0000 Deutschland Deutschland China Volksrepublik China 1:1 Hertzsch
17. Mai 1998 Arles000000 Deutschland Deutschland Brasilien Brasilien 1:3 Nehrbauer
19. Mai 1998 Mallemort00 Deutschland Deutschland Portugal Portugal 0:1

bestritt. Beim renommierten Turnier von Toulon wurde die Elf im Frühjahr 1998 in ihrer Vorrundengruppe abgeschlagen mit nur einem Punkt aus drei Partien Letzter. Von den 24 eingesetzten Spielern ging nachstehende Stammelf hervor:

Robert Enke (4 Einsätze) – Frank Fahrenhorst (4) – Alexander Klitzpera (4), Stefan Blank (4) – Ralf Keidel (4), Thorsten Nehrbauer (5), Christian Fröhlich (4), Christoph Dabrowski (4), Frank Wiblishauser (5) – Marcel Ketelaer (5), Stefan Siedschlag (3)

Aus der Olympia-Auswahlmannschaft entwickelte sich im September 1998 die neue U-21-Nationalmannschaft, die sich an der Qualifikation für die U-21-Europameisterschaft 2000 beteiligte. Die EM galt zugleich als Qualifikation für das olympische Fußballturnier 2000, in der Deutschland scheiterte und damit die Teilnahme an diesem Turnier verpasste.

Olympiaturnier 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leicht abgewandelte Variante des Bundesadlers, die als Abzeichen der Deutschen Fußballolympiamannschaft für die Spiele in Rio 2016 eingesetzt wurde.

Nachdem die deutsche U-21-Nationalmannschaft bei der U-21-Europameisterschaft 2015 das Halbfinale erreicht hatte, stand die Teilnahme der deutschen Olympiamannschaft am Fußballturnier der Olympischen Spiele 2016 fest.

Aus diesem Turnier ging sie nach einer 4:5-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Brasilien im olympischen Finale als Silbermedaillengewinner hervor.

Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Startaufstellung für die Halbfinalpartie gegen Nigeria
Die deutsche Mannschaft während des Elfmeterschießens im olympischen Finale.

Spielberechtigt waren Spieler, die nach dem 1. Januar 1993 geboren wurden, und drei ältere Spieler. Am 15. Juli 2016 wurde der Kader bekanntgegeben.[1][2] Als ältere Spieler wurden die Zwillinge Lars und Sven Bender sowie Nils Petersen, der zweitbeste Torschütze der Zweitligasaison 2015/16, nominiert. Sieben Spieler sowie Ersatzspieler Christian Günter hatten zuvor bereits A-Länderspiele bestritten.

Zwischen dem DFB und der DFL wurde vereinbart:

  • Dass maximal zwei Spieler pro Verein für den Stammkader nominiert wurden.
  • Auch sollten keine Profis berufen werden, die zu der neuen Saison den Verein gewechselt hatten, wie etwa Yannick Gerhardt, Timo Werner oder Kevin Volland.
  • Spieler aus Vereinen, die bei der Qualifikation für die Champions League (Borussia Mönchengladbach, z. B. Mahmoud Dahoud) oder für die Europa League (Hertha BSC, z. B. Niklas Stark) antraten, sollten ebenfalls nicht berufen werden.
  • Das Gleiche traf auf Spieler zu, die bereits bei der EM 2016 im deutschen Aufgebot standen (z. B. Leroy Sané, Julian Weigl, Jonathan Tah).

Von RB Leipzig und Bayer 04 Leverkusen wurden aber neben den beiden Spielern für den deutschen Kader auch noch Yussuf Poulsen für Dänemark bzw. Seung-Woo Ryu für Südkorea nominiert. Poulsen sagte dann später ab,[3] Ryu wurde zur neu beginnenden Saison nicht in den Kader der Profimannschaft aufgenommen.[4]

Position Nr.[5] Spieler Geburtsdatum Verein A-Länder-
spiele
A-Länder-
spieltore
OS-Spiele OS-Tore
Tor 1 Timo Horn 12.05.1993 Deutschland 1. FC Köln 00 0 6 0
12 Jannik Huth 15.04.1994 Deutschland 1. FSV Mainz 05 00 0 0 0
Abwehr 14 Robert Bauer 09.04.1995 Deutschland FC Ingolstadt 04 00 0 1 0
4 Matthias Ginter 19.01.1994 Deutschland Borussia Dortmund 09 0 5 2
3 Lukas Klostermann 03.06.1996 Deutschland RB Leipzig (II  ) 00 0 6 1
13 Philipp Max 30.09.1993 Deutschland FC Augsburg 00 0 3 1
5 Niklas Süle 03.09.1995 Deutschland TSG 1899 Hoffenheim 00 0 6 0
2 Jeremy Toljan 08.08.1994 Deutschland TSG 1899 Hoffenheim 00 0 6 0
Mittelfeld 8 Lars Bender 27.04.1989 Deutschland Bayer 04 Leverkusen 19 4 6 0
6 Sven Bender 27.04.1989 Deutschland Borussia Dortmund 07 0 6 0
11 Julian Brandt 02.05.1996 Deutschland Bayer 04 Leverkusen 01 0 6 0
15 Max Christiansen 25.09.1996 Deutschland FC Ingolstadt 04 00 0 2 0
17 Serge Gnabry 14.07.1995 England FC Arsenal 00 0 6 6
10 Leon Goretzka 06.02.1995 Deutschland FC Schalke 04 01 0 1 0
7 Max Meyer 18.09.1995 Deutschland FC Schalke 04 01 0 6 4
16 Grischa Prömel 09.01.1995 Deutschland Karlsruher SC (II) 00 0 3 0
Angriff 18 Nils Petersen 06.12.1988 Deutschland SC Freiburg (II  ) 00 0 6 6
9 Davie Selke 20.01.1995 Deutschland RB Leipzig (II  ) 00 0 5 2

Trainer: Horst Hrubesch
Stand: 20. August 2016

Ersatzspieler auf Abruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Spieler Geburtsdatum Verein A-Länder-
spiele
A-Länder-
spieltore
OS-Spiele
Tor Eric Oelschlägel 20.09.1995 Deutschland Werder Bremen 00 0
Abwehr Christian Günter 28.02.1993 Deutschland SC Freiburg (II  ) 01 0
Mittelfeld Leonardo Bittencourt 19.12.1993 Deutschland 1. FC Köln 00 0
Sebastian Kerk 17.04.1994 Deutschland SC Freiburg (II  ) 00 0

Turnierspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

4. August 2016 Salvador Deutschland Deutschland Mexiko Mexiko 2:2 Gnabry, Ginter
7. August 2016 Salvador Deutschland Deutschland Korea Sud Südkorea 3:3 Gnabry (2), Selke
10. August 2016 Belo Horizonte Deutschland Deutschland Fidschi Fidschi 10:0 Gnabry (2), Petersen (5), Meyer (3)
13. August 2016 Brasília Deutschland Deutschland Portugal Portugal 4:0 Gnabry, Ginter, Selke, Max
17. August 2016 São Paulo Deutschland Deutschland Nigeria Nigeria 2:0 Klostermann, Petersen
20. August 2016 Rio de Janeiro Deutschland Deutschland Brasilien Brasilien 1:1 n. V.; 4:5 i. E. Meyer
Elfmeterschießen: Ginter, Gnabry, Brandt, Süle (Petersen verschießt)

Das Finale gegen Brasilien bestritten:

Timo Horn – Jeremy Toljan, Lukas Klostermann, Matthias Ginter, Niklas Süle – Sven Bender, Max Meyer, Lars Bender (Grischa Prömel), Julian Brandt, Serge Gnabry – Davie Selke (Nils Petersen)

Olympiaturnier 2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Olympiamannschaft qualifizierte sich durch den zweiten Platz der U21-Nationalmannschaft bei der U21-Europameisterschaft 2019 für das Fußballturnier der 2021 ausgetragenen Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio, die eigentlich 2020 hätten stattfinden sollen, aber aufgrund der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschoben werden mussten.

Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielberechtigt waren Spieler, die nach dem 1. Januar 1997 geboren wurden. Die Verschiebung der Spiele hatte keinen Einfluss auf die Altersgrenze, die somit bei U24 statt U23 lag. Daneben durfte der Kader um drei ältere Spieler ergänzt werden (Nadiem Amiri, Maximilian Arnold und Max Kruse). Betreut wurde die Mannschaft vom Trainerstab der U21-Nationalmannschaft. Auf Vorschlag des Cheftrainers Stefan Kuntz wurden 19 Spieler vom Deutschen Olympischen Sportbund nominiert.[6][7] Dem ursprünglich nominierten Kader gehörten mit Niklas Dorsch, Ismail Jakobs, Arne Maier, Amos Pieper, David Raum, Anton Stach und Josha Vagnoman sieben Spieler an, die wenige Wochen zuvor die U21-Europameisterschaft 2021 gewonnen hatten.

Das Turnier begann am 21. Juli 2021 und fiel daher in die Saisonvorbereitung der Vereine. Kuntz kritisierte die mangelnde Bereitschaft der „großen Vereine“, das Olympiateam zu unterstützen. Er gab an, 100 Spieler angefragt zu haben, die für das Turnier in Frage gekommen seien, jedoch habe er lediglich 18 Zusagen erhalten.[8] Aus den Top-6 der Bundesligasaison 2020/21 stellten lediglich RB Leipzig (Henrichs), der VfL Wolfsburg (Arnold) und Bayer 04 Leverkusen (Amiri) insgesamt drei Spieler für den ursprünglich nominierten Kader ab (später folgte noch Eintracht Frankfurt mit Ache). Panagiotis "Joti" Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften beim DFB, schloss sich der Kritik an und verwies auf das spanische Olympiateam, das sogar sechs Spieler umfasste, die Anfang Juli 2021 noch bei der Europameisterschaft 2021 mitgewirkt hatten.[9] Der FC Bayern München verweigerte etwa seinem Ersatztorwart Ron-Thorben Hoffmann die Freigabe, da man diesen in der Saisonvorbereitung benötigte.[10]

Kurz nach der Nominierung wechselte Niklas Dorsch vom KAA Gent zum FC Augsburg und verzichtete auf seine Teilnahme, um die Saisonvorbereitung mit seinem neuen Verein zu absolvieren.[11] Josha Vagnoman (Hamburger SV) zog sich nach der Kaderbekanntgabe einen Muskelfaserriss zu.[12] Für sie wurden Keven Schlotterbeck und Ragnar Ache nachnominiert.[13] Kurz vor dem Abflug der Mannschaft nach Japan wechselte Ismail Jakobs vom 1. FC Köln zur AS Monaco und nahm daher nicht am Turnier teil.[14] Die Mannschaft bestand somit aus 15 Feldspielern und drei Torhütern; vier Kaderplätze blieben ungenutzt.[15]

„Wir mussten im Januar eine 100er Liste erstellen. Wir haben alle Spieler auf dieser Liste abtelefoniert. Diese 18 sind übrig geblieben. Einige Spieler wollten nicht, und dann haben wir einige Vereine, die mit der Unterstützung hinter dem Berg gehalten haben. Ich finde, das ist kein optimales Zeichen. Es gibt sonst wohl keine Sportart, in der nicht alle möglichen Kaderplätze besetzt werden.“

Cheftrainer Stefan Kuntz zur Kaderzusammenstellung[15]
Position Nr. Spieler Geburtsdatum Verein* A-Länderspiele* A-Länderspieltore* OS-Spiele OS-Tore
Tor 12 Svend Brodersen 22. März 1997 Japan Yokohama FC (J1 League) ohne Einsatz ohne Einsatz
01 Florian Müller 13. Nov. 1997 VfB Stuttgart (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
22 Luca Plogmann 10. März 2000 Werder Bremen (2. Bundesliga) ohne Einsatz ohne Einsatz
Abwehr 02 Benjamin Henrichs 23. Feb. 1997 RB Leipzig (Bundesliga) 05 00 03 00
05 Amos Pieper 17. Jan. 1998 Arminia Bielefeld (Bundesliga) ohne Einsatz 02 00
03 David Raum 22. Apr. 1998 TSG 1899 Hoffenheim (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
16 Keven Schlotterbeck 28. Apr. 1997 SC Freiburg (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
15 Jordan Torunarigha 7. Aug. 1998 Hertha BSC (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
04 Felix Uduokhai 9. Sep. 1997 FC Augsburg (Bundesliga) ohne Einsatz 03 01
Mittelfeld/
Sturm
06 Ragnar Ache 28. Juli 1998 Eintracht Frankfurt (Bundesliga) ohne Einsatz 03 02
11 Nadiem Amiri 27. Okt. 1996 Bayer 04 Leverkusen (Bundesliga) 05 00 03 02
08 Maximilian Arnold (C)ein weißes C in blauem Kreis 27. Mai 1994 VfL Wolfsburg (Bundesliga) 01 00 02 00
10 Max Kruse 19. März 1988 1. FC Union Berlin (Bundesliga) 14 04 03 00
18 Eduard Löwen 28. Jan. 1997 VfL Bochum (Bundesliga) ohne Einsatz 03 01
13 Arne Maier 8. Jan. 1999 Hertha BSC (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
07 Marco Richter 24. Nov. 1997 FC Augsburg (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
17 Anton Stach 15. Nov. 1998 SpVgg Greuther Fürth (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
09 Cedric Teuchert 14. Jan. 1997 1. FC Union Berlin (Bundesliga) ohne Einsatz 03 00
* 
vor Turnierbeginn

Trainerstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Olympiamannschaft wurde vom Trainerstab der U21-Nationalmannschaft betreut.[16]

Funktion Name
Cheftrainer Stefan Kuntz
Co-Trainer Daniel Niedzkowski
Co-Trainer Antonio Di Salvo
Torwarttrainer Klaus Thomforde
Fitnesstrainer Christian Schwend
Fitnesstrainer Axel Busenkell

Turnierspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Do., 22. Jul 2021 um 17:30 (Ortszeit) in Yokohama
Brasilien Brasilien Deutschland Deutschland 4:2 (3:0)
So., 25. Jul 2021 um 20:30 (Ortszeit) in Yokohama
Saudi-Arabien Saudi-Arabien Deutschland Deutschland 2:3 (1:2)
Mi., 28. Jul 2021 um 17:00 (Ortszeit) in Rifu
Deutschland Deutschland Elfenbeinküste Elfenbeinküste 1:1 (0:0)

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fußballolympiamannschaft bestritt zwischen 1982 und 2021 52 Länderspiele:

  • 24 wurden gewonnen,
  • 13 endeten unentschieden
  • 15 wurden verloren.

Von 150 Spielern wurden am häufigsten eingesetzt:

Eine komplette Liste der eingesetzten Spieler ist unter Liste der deutschen Fußballspieler der Olympia-Auswahlmannschaften zu finden

Von 31 Torschützen trafen am häufigsten:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Olympia-Kader stehen fest. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 15. Juli 2016.
  2. Team und Trainer. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 15. Juli 2016.
  3. dbu.dk: „OL-afbud fra to profiler“ (Memento des Originals vom 20. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dbu.dk
  4. Kader Saison 2016/17 (Memento vom 18. August 2016 im Internet Archive); bayer04.de, abgerufen am 18. August 2016.
  5. Nummern gemäß Kaderliste (Memento des Originals vom 30. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/resources.fifa.com
  6. Mit Amiri, Arnold, Kruse und sieben U 21-Europameistern zu Olympia, dfb.de, 5. Juli 2021, abgerufen am 5. Juli 2021.
  7. Mit Kruse zur Medaille? Das ist der deutsche Olympia-Kader, kicker.de, 5. Juli 2021, abgerufen am 5. Juli 2021.
  8. Nur 15 Feldspieler: Kuntz hat 100 Kandidaten abtelefoniert, kicker.de, 13. Juli 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.
  9. Kuntz kritisiert: "Einige große Vereine wollten nicht helfen", kicker.de, 5. Juli 2021, abgerufen am 8. Juli 2021.
  10. Bayern verweigert Olympia-Freigabe für Hoffmann, kicker.de, 28. Juni 2021, abgerufen am 8. Juli 2021.
  11. Niklas Dorsch verzichtet auf die Olympischen Spiele, fcaugsburg.de, 9. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
  12. HSV-Verteidiger Vagnoman erleidet Muskelfaserriss, kicker.de, 6. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
  13. Ragnar Ache und Keven Schlotterbeck für Olympia nachnominiert, dfb.de, 9. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
  14. Jakobs fährt nicht mit zu Olympia, dfb.de, 12. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021.
  15. a b Nur 15 Feldspieler: Kuntz hat 100 Kandidaten abtelefoniert, kicker.de, 13. Juli 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.
  16. Die Sportliche Leitung, dfb.de, 13. Juli 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.