Westerrönfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 17′ N, 9° 39′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Jevenstedt | |
Höhe: | 8 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,78 km2 | |
Einwohner: | 4986 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 641 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 24784, 24808 | |
Vorwahl: | 04331 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 172 | |
LOCODE: | DE TNF | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Meiereistraße 5 24808 Jevenstedt | |
Website: | www.amt-jevenstedt.de | |
Bürgermeister: | Norbert Klause (SPD) | |
Lage der Gemeinde Westerrönfeld im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
Westerrönfeld (niederdeutsch Westerrünnfeld) ist eine amtsangehörige Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt direkt am Nord-Ostsee-Kanal. Im Gebiet der Gemeinde hat es einige Heideflächen und Binnendünen gegeben, von denen nur noch wenige erhalten sind.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nachbargemeinden sind:
Himmelsrichtung | Gemeinde |
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Norden | Rendsburg |
Osten | Rendsburg |
Süden | Jevenstedt |
Westen | Schülp |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor 1900
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Grönsfurther Binnendüne zwischen Fockbek und Westerrönfeld stießen die beiden Reiche der Wikinger und Franken aneinander. An der dortigen Furt fanden 811 Friedensverhandlungen zwischen Wikingern und Franken statt.[2]
Der Ort, der an einer Eiderfurt am Ochsenweg lag, wurde 1437 erstmals im Kieler Erbebuch urkundlich erwähnt. Während des Dreißigjährigen Kriegs waren die schwedischen Truppen, die Rendsburg belagerten, in Westerrönfeld stationiert, wobei es in Westerrönfeld zu Plünderungen kam.
Seit 1695 gibt es einen jüdischen Friedhof im Ort, auf dem jüdische Bürger aus Rendsburg begraben wurden.
Im 18. Jahrhundert starben mehr als 100 Einwohner an der Pest. Für sie wurde eigens außerhalb des Orts ein Friedhof angelegt.
Ab 1900
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gehörte ursprünglich zum Amtsbezirk (später Amt) Jevenstedt. Durch Flüchtlinge, die in Westerrönfeld eine neue Heimat gefunden haben, wuchs die Zahl der Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg von 1500 auf 2500. 1948 trat die Gemeinde dann aus dem Amt aus. Am 1. Januar 2001 hat Westerrönfeld die Selbstverwaltung aufgegeben und trat dem Amt Jevenstedt wieder bei.
Am 12. Dezember 1991 gab es ein Attentat auf zwei Mitarbeiter des Abwasserzweckverbands in Westerrönfeld. Ein Landwirt aus Fockbek, der die zwei Beamten erschossen hatte, fuhr daraufhin mit seinem mit Sprengstoff beladenen Auto gegen das Rathaus in Fockbek. Danach erschoss er sich selbst.[3]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Weiblich | Männlich | Durchschnittsalter | |||||||||
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2000[4] | 5.166 | 2.619 | 2.547 | 40,0 | |||||||||
2005 | 5.106 | 2.588 | 2.518 | 41,9 | |||||||||
2010 | 4.959 | 2.532 | 2.427 | 44,0 | |||||||||
2015 | 4.933 | 2.520 | 2.413 | 45,6 | |||||||||
2020 | 5.014 | 2.575 | 2.439 | 46,7 | |||||||||
2021 | 4.973 | 2.565 | 2.408 | 46,9 | |||||||||
2022 | 5.026 | 2.596 | 2.430 | 46,7 | |||||||||
2023 | 4.986 | 2.562 | 2.424 | 47,1 | |||||||||
Höchster und niedrigster Wert je Spalte |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Sitze | CDU | SPD | KWG | GRÜNE | ||||||||
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2003 | 19 | 10 | 6 | 3 | |||||||||
2008 | 19 | 9 | 6 | 4 | |||||||||
2013 | 17 | 8 | 6 | 3 | |||||||||
2018 | 17 | 8 | 5 | 4 | |||||||||
2023 | 24 | 10 | 5 | 5 | 4 | ||||||||
Die fett markierte Zahl der Partei je Zeile stellt den Bürgermeister. |
In Westerrönfeld sind die Sitze der Gemeindevertretung seit 2003 auf die CDU, die SPD und die Kommunale Wählergemeinschaft (KWG) verteilt. 2023 sind die GRÜNEN erstmalig angetreten und dazugekommen.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von | Bis | Name | Partei |
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1886 | 1898 | Joachim Greve | |
1898 | 1906 | Hinrich Lembke | |
1906 | 1912 | Markus Rohwer | |
1912 | 1919 | Heinrich Reimers | |
1919 | 1924 | Thomas Storm | |
1924 | 1945 | Wilhelm Kühl | |
1945 | 1949 | Johann Peters | SPD |
1949 | 1959 | Jürgen Schülldorf | |
1959 | 1966 | Christian Jobmann | SPD |
1966 | 1977 | Richard Kelling | CDU |
1977 | 1978 | Klaus Schülldorf | |
1978 | 1982 | Hans Sieck | SPD |
1982 | 1990 | Richard Pieske | CDU |
1990 | 1998 | Elke Heinz | SPD |
1998 | 2001 | Arno Dummer | CDU |
2001 | 2023 | Hans-Otto Schülldorf | CDU |
2023 | Norbert Klause | SPD |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen und die Flagge wurden am 23. März 1970 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau ein goldener Pfahl, gekreuzt und an der Kreuzungsstelle überdeckt mit einem silbernen Wellenbalken; im ersten Viertel ein silbernes Wagenrad mit acht Speichen, im vierten Viertel ein gestürzter silberner Anker.“[9]
In der Vergangenheit war Westerrönfeld ein Dorf an der Eider, das überwiegend agrarwirtschaftlich geprägt war. Heute liegt es im strukturverändernden Zugriffsbereich Rendsburgs. Der Wellenbalken im Wappen kennzeichnet nicht nur die Eider, sondern auch den Nord-Ostsee-Kanal, der im Norden an die Gemeinde grenzt. Durch den Anker im Wappen wird angedeutet, dass die Kanal- und vordem die Eiderschiffahrt für den Ort Teilhabe am Wasserstraßenverkehr bedeutete. Zugleich kann der Wellenbalken als eine „redende“ Umsetzung des Ortsnamens „Feld bei der Rinne“ (niederdeutsch: „Rönn“) aufgefasst werden. Gemeint ist die Wehrau, die durch die Nachbargemeinde Osterrönfeld in den Nord-Ostsee-Kanal mündet. Der Tunnel unter dem Kanal, dargestellt durch den Pfahl, führt von Westerrönfeld nach Rendsburg. Er ist Bestandteil der Bundesstraße 77, die durch den Ort führt. Das Wagenrad dokumentiert das Verkehrsaufkommen. Die Schildfarbe Blau symbolisiert noch einmal die Bedeutung der Wasserwege für den Ort.
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Blau zwei durchgehende, ein liegendes lateinisches Kreuz bildende schmale Streifen, der waagerechte weiß und wellenförmig, der senkrechte gelb und an der Kreuzungsstelle von dem waagerechten Streifen überdeckt, unmittelbar neben der Stange im oberen Feld ein weißes Wagenrad mit acht Speichen, im unteren Feld ein weißer, gestürzter Anker.[9]
Partnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde/Stadt[10] | Land | seit |
---|---|---|
Tinglev | Syddanmark, Dänemark | |
Züssow | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland | 1991 |
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemeinbildende Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schulreform im Jahr 2007 hat zur Einrichtung der Grund- und Regionalschule des Amtes Jevenstedt mit Standorten in Jevenstedt und Westerrönfeld geführt. Seit der letzten Schulreform 2014 existiert diese Schule als „Grund- und Gemeinschaftsschule des Amtes Jevenstedt“.[11]
- Grundschule
- Schule am Ochsenweg, Am Sportplatz 4
- Gemeinschaftsschule
- Schule am Ochsenweg, Am Sportplatz 4
Kindertagesbetreuung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kindergärten[12]
- Evangelischer Kindergarten, Am Kindergarten
- Kommunale Kindertagesstätte Zauberwald, Am Busbahnhof 14 b
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort war ursprünglich durch Landwirtschaft, Fischerei, Seefahrt und Schiffbau geprägt. Heute werden aufgrund der Nähe zu Rendsburg sowie der Verkehrsanbindungen nach Kiel und zur Bundesautobahn 7 Gewerbegebiete ausgebaut.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Westerrönfeld liegt an der Bundesstraße 77 von Rendsburg nach Itzehoe und der Bundesstraße 202, die von St. Peter-Ording über Rendsburg kommend Richtung Kiel führt und in Osterrönfeld (Anschlussstelle Schacht-Audorf) in die A 210 mündet. Somit ist die Gemeinde mittelbar auch an die A 7 angebunden.
Prägend ist der 1961 eingeweihte Kanaltunnel Rendsburg, um auf die Nordseite des Kanals zu gelangen.
Ab 1901 hatte es in der Gemeinde einen Haltepunkt der Rendsburger Kreisbahn gegeben, die von Rendsburg nach Hohenwestedt gefahren war. 1957 ist diese Strecke stillgelegt worden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Kulturdenkmale in Westerrönfeld stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Freibad
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Bau des Kanaltunnels (1957–1961) entstand ein Naturbad, das direkt am Nord-Ostsee-Kanal gelegen ist. Durch die besondere Lage des Bades können während des Besuchs vorbeifahrende Schiffe beobachtet werden.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Westerrönfeld geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Thies (1938–2023), Interessenvertreter für die niederdeutsche Sprache
In Westerrönfeld beerdigt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Böttcher (1927–2019), deutscher Filmkomponist, der u. a. die Musik der Karl-May Filme verfasst hat.
- Anneliese Kaplan (1933–2020), deutsche Schauspielerin.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Anke Feiler-Kramer: Die Eiderfurt bei Fockbek. 2010.
- ↑ Hans-Jürgen Jensen: Polizei fand keine Bombe im Rathaus. In: kn-online.de. 26. März 2019, abgerufen am 26. März 2019.
- ↑ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Regionaldaten für Westerrönfeld, abgerufen am 1. Februar 2024
- ↑ Norddeutscher Rundfunk: Vorläufiges Endergebnis der Gemeindevertretungswahl am 6. Mai 2018 in Westerrönfeld, abgerufen am 16. November 2020
- ↑ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Kommunalwahlen am 14. Mai 2023 in Schleswig-Holstein, abgerufen am 7. Juli 2023
- ↑ wahlen-sh.de Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Gemeindewahlen, abgerufen am 10. Juli 2023
- ↑ SPD Westerrönfeld: Geschichte, abgerufen am 7. Juli 2023
- ↑ a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Gemeinde Züssow, abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ Schule am Ochsenweg, abgerufen am 14. März 2024
- ↑ Amt Jevenstedt, abgerufen am 14. März 2024