Brunn (Nürnberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kreisfreie Stadt Nürnberg
Koordinaten: 49° 26′ N, 11° 15′ OKoordinaten: 49° 26′ 9″ N, 11° 15′ 10″ O
Höhe: 372 (362–384) m ü. NHN
Fläche: 79 ha
Einwohner: 957 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.211 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 90475
Vorwahl: 0911
Karte
Lage Statistischer Bezirk 97 in Nürnberg
Der Nürnberger Gemeindeteil Brunn
Der Nürnberger Gemeindeteil Brunn

Brunn ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Nürnberg[2][3] und eine der drei bewohnten Nürnberger Exklaven. Zusammen mit Birnthon und Netzstall bildet es den statistischen Bezirk 97. Brunn liegt in der Gemarkung Brunn.[4] Bis zum 30. Juni 1972 war Brunn eine Gemeinde im Landkreis Nürnberg.[5]

Das Dorf liegt im Osten Nürnbergs und ist vollständig vom Lorenzer Reichswald umgeben. Nachbarorte sind (dem Uhrzeigersinn folgend und im Norden beginnend) das gemeindefreie Gebiet Brunn, der Leinburger Gemeindeteil Fuchsmühle, der Nürnberger Gemeindeteil Netzstall und das gemeindefreie Gebiet Fischbach. Westlich erhebt sich der 438 m hohe Brunner Berg, östlich führen die Bundesautobahn 3 und der Ludergraben vorbei, der wie der nördlich des Ortes verlaufende Reingraben östlich der Autobahn von links in den Röthenbach fließt.[6]

Die erste Erwähnung der damaligen Veste Brunn, die von den Waldstromern verwaltet wurde, datiert auf das Jahr 1347. Das Anwesen wurde 1360 zusammen mit Netzstall an die Nürnberger Burggrafen verpfändet. Es war bis ins 14. Jahrhundert Jagdschloss von Kaiser und Königen. Im Ersten Markgrafenkrieg wurde die Burg 1449 zerstört. 1516 wurde die Ruine an das Heilig-Geist-Spital verkauft. Heute existieren lediglich noch Geländespuren. Ein von Johann David Köhler publizierter anonymer Kupferstich von 1728 gibt Auskunft über den Grundriss der Anlage.

1796 wurde das Dorf dem preußischen Ansbach-Bayreuth zugeschlagen und dem neu geschaffenen Justiz- und Kammeramt Burgthann zugewiesen. 1806 wurde die Provinz Ansbach an das Königreich Bayern verkauft. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Brunn dem Steuerdistrikt Leinburg verwaltet. Zugleich entstand 1816 die Ruralgemeinde Brunn, zu der Netzstall gehörte. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Altdorf.[7] Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde die Gemeinde am 1. Juli 1972 nach Nürnberg eingemeindet wurde.[5][8]

Der Ortskern wird von der Verbindungsstraße Fischbach–Leinburg (Brunner Hauptstraße und Heiligenmühlstraße) durchquert und durch die Stadtbuslinie 54 erschlossen.

Eichenhain bei Brunn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Brunner Eichenhain ist ein ehemaliger Hutanger am südöstlichen Ortsrand von Brunn (49° 26′ 6,83″ N, 11° 15′ 47,09″ O). Hutanger sind von der Dorfgemeinschaft gemeinsam genutzte Weideflächen. Am ersten Wochenende im Juli veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Brunn seit 1973 das weit über die Grenzen hinaus bekannte Eichenhainfest.[9]

Brunner Eichenhain, Panoramablick, August 2017

Im Nordosten von Brunn befindet sich eine 17 Hektar große Teilfläche des 44 Hektar umfassenden FFH-Gebiets Rodungsinseln im Reichswald. Das artenreiche und größtenteils magere Grünland auf Sandsteinkeuper (Lebensraumtyp Magere Flachland-Mähwiesen) nördlich der Brunner Hauptstraße stellt ein wichtiges Erhaltungsziel des europäischen Schutzgebiets dar.[10]

Commons: Brunn (Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 245 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  2. Stadt Nürnberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. November 2024.
  3. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20, S. 20 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024.
  5. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
  6. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 21 (Digitalisat).
  8. Nürnberg > Poltische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. November 2024.
  9. www.nuernberg-brunn.de, Eichenhainfest (Abgerufen am 6. August 2017)
  10. 6533-371 Rodungsinseln im Reichswald (FFH-Gebiet). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 14. April 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bfn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")