Lafrimbolle
Lafrimbolle | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarrebourg-Château-Salins | |
Kanton | Phalsbourg | |
Gemeindeverband | Sarrebourg Moselle Sud | |
Koordinaten | 48° 36′ N, 7° 1′ O | |
Höhe | 285–440 m | |
Fläche | 10,72 km² | |
Einwohner | 198 (1. Januar 2020) | |
Bevölkerungsdichte | 18 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57560 | |
INSEE-Code | 57374 |
Lafrimbolle (deutsch Lascemborn) ist eine französische Gemeinde mit 198 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde liegt im historischen Lothringen in den Ausläufern der Vogesen, etwa 18 Kilometer südlich von Sarrebourg (Saarburg). Durch das Gemeindegebiet fließt die Weiße Saar, der Kernort liegt in einem Seitental des Flusses.
Der Großteil der Gemeinde besteht aus Waldgebiet, die Nordhälfte bedeckt der Bois de la Neuve Grange (Neuscheuer Wald), im Süden erstreckt sich der Forêt des Marches dite Forêt de la Comtesse. Zur Gemeinde gehört der südlich des Kernortes gelegene Weiler Les Harcholins (Harschlingen).
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ältere Ortsbezeichnungen sind Lascebranne (1203), Laffemborn (1224), Laffenborna (1244), Lamfeborne, Laffenborne, Laffrenbonne, Leffenborne (1248), Lafferburn (1250), La Frembonne (1352) und La Frainbolle (1594).[1] Die Ortschaft war bis 1802 nur ein Weiler und wurde dann von lauter Eingewanderten bevölkert. Der Ort gehörte zum Bistum Metz[2] und zur Herrschaft Türkstein.
Das Gemeindewappen ist eine Kombination der Insignien der beiden alten Herrschaften über Lafrimbolle: die Lachse von Blâmont (1545 bis 1552 Residenz von Christina von Dänemark) und der Stern von Türkstein.[3]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Grenzdorf wurde dem Kreis Saarburg im Bezirk Lothringen zugeordnet. Es wurde ein Grenzübergang eingerichtet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Kartoffel- und Gemüseanbau.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle.
Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Nach 1871 wurde der Ort in Lascemborn umbenannt; 1915 wurde dies in Lassenborn geändert.
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 214 | 176 | 159 | 147 | 184 | 198 | 221 | 198 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kirche Saint-Michelhatte im 19. Jahrhundert noch Grabsteine von 752 und 952 sowie ein Grabdenkmal eines Herrn von Türkenstein, das nach dem Neubau der Kirche verschwunden ist.[2][1] Von der alten Kirche ist nur der untere Teil des Turms erhalten, der Schießscharten aufweist und im Spätmittelalter als Wehrturm gedient hatte.[1] 1361 wurde der Ort als Lauffenborn erwähnt.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lascemborn, Kreis Saarburg, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Lascemborn (meyersgaz.org).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 452–452 (google.books.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 165 (books.google.de).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 255–256 (books.google.de).
Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 255–256 (books.google.de).
- ↑ a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 452–452 (google.books.de).
- ↑ Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)