Schniegling
Schniegling Statistischer Bezirk 71 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 11° 2′ O |
Höhe: | 300 m ü. NHN |
Fläche: | 1,15 km² |
Einwohner: | 3972 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 3.454 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1899 |
Postleitzahlen: | 90425, 90427 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des Statistischen Bezirks 71 Schniegling in Nürnberg
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Ehemaliges zweites Schnieglinger Schulhaus
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Schniegling ist ein Stadtteil im Westen von Nürnberg und auch der Name der Gemarkung 3463 und des statistischen Bezirks 71.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schniegling grenzt im Nordwesten an Poppenreuth, im Südwesten entlang der Pegnitz an Doos, im Südosten an den Bezirk Westfriedhof und im Nordosten an Wetzendorf.[3][4]
Statistische Nachbarbezirke | |||||||||
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1146 als „Snigelingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von seinem Gründer Snigilo ab. 1281 erwarb der Burggraf von Nürnberg Friedrich III. Snigelingen. 1427 kam Snigelingen in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und wurde 1796 preußisch.[5] Der ursprüngliche Siedlungskern bestand aus einer Mühle und wenigen Höfen, später kamen ein Zainhammerwerk, weitere Betriebe und mehrere Herrensitze in Schniegling hinzu.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schniegling 13 Anwesen (3 Herrensitze, 1 Zainhammerwerk, 5 Höfe, 1 Spiegelschleife, 1 Polierwerk, 1 Mühle, 2 Häuser). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus, was aber von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Alleiniger Grundherr war das Amt der Vesten der Reichsstadt Nürnberg.[6]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Schniegling gebildet, zu dem Doos gehörte. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Schniegling, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nürnberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Fürth. Ab 1862 wurde die übergeordnete Verwaltung vom neu geschaffenen Bezirksamt Nürnberg übernommen, während die Gerichtsbarkeit beim Landgericht Nürnberg verblieb (1879 in Amtsgericht Nürnberg umbenannt). Seit 1871 gehört Schniegling zum Sprengel des Rentamts Nürnberg (1919 in Finanzamt Nürnberg umbenannt).[7][8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,135 km².[9] Am 1. Januar 1899 wurde Schniegling nach Nürnberg eingemeindet.[10][11]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehemaliger Dannreuther’scher Herrensitz
- Ehemaliges Serz’sches Herrenhaus
- Ehemaliger Hörmann’scher Herrensitz
- Ehemaliger Verwaltungsbau der Bonbonfabrik Dr. C. Soldan
- Schulhaus
- Ehemaliges zweites Schnieglinger Schulhaus
- Ehemalige Wohn- und Pflegestätte für Lungenkranke
- Sturmauslassabzweigung des nördlichen Hauptsammelkanals
- Neuer Jüdischer Friedhof
- Wohnhäuser
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Schniegling
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 |
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Einwohner | 311 | 379 | 456 | 487 | 620 | 728 | 820 | 1254 | 1562 | 1789 | 2024 | 2263 | 2645 |
Häuser[12] | 32 | 46 | 71 | 142 | 163 | ||||||||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [15] | [16] | [15] | [17] | [15] | [15] | [9] | [15] | [15] | [18] |
Ort Schniegling
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
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Einwohner | 218 | 283 | 422 | 582 | 853 |
Häuser[12] | 25 | 35 | 78 | ||
Quelle | [13] | [14] | [16] | [17] | [9] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Peter und Paul (Poppenreuth) gepfarrt,[6] aktuell ist die Pfarrei Versöhnungskirche zuständig.[5] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Konrad gepfarrt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Schniegling. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 165 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 476–479.
- Geschichtstreff Schniegling (Hrsg.): Schniegling, Wetzendorf und Alt Doos; 2006.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 169 (Digitalisat). Ebd. S. 243 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Schniegling. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 528 (Digitalisat).
- Gustav Voit: Schniegling. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 944 (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schniegling in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Schniegling im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Bezirksdatenblatt Nürnberg – Statistischer Bezirk 71 Schniegling, Stand 2021 (PDF; circa 120 kB)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 245 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
- ↑ Statistische Stadtteile und Bezirke ( des vom 29. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 887 kB), abgerufen auf archiv.statistik.nuernberg.de am 29. Dezember 2010
- ↑ Stadtplandienst der Stadt Nürnberg, abgerufen am 28. Dezember 2010.
- ↑ Schniegling im BayernAtlas
- ↑ a b G. Voit: Schniegling, S. 944.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 169.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 243.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ a b c K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1165 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
- ↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20, S. 19 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 82 (Digitalisat). Für die Gemeinde Schniegling zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Doos (S. 19).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 208 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1231, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1146 (Digitalisat). Die Gemeinde war zu diesem Zeitpunkt bereits nach Nürnberg eingegliedert.