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Roger Federer

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Roger Federer Tennisspieler
Roger Federer
Roger Federer 2015
Spitzname: Federer-Express («FedEx»), King Roger
Nation: Schweiz Schweiz
Geburtstag: 8. August 1981
Grösse: 185 cm
Gewicht: 85 kg
1. Profisaison: 1998
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Trainer: Severin Lüthi
Ivan Ljubičić
Preisgeld: 98.830.825 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 1080:245
Karrieretitel: 88
Höchste Platzierung: 1 (2. Februar 2004)
Aktuelle Platzierung: 7
Wochen als Nr. 1: 302
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 129:89
Karrieretitel: 8
Höchste Platzierung: 24 (9. Juni 2003)
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Letzte Aktualisierung der Infobox:
12. September 2016
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Roger Federer [ˈrɔdʒər ˈfɛdərər][1] (* 8. August 1981 in Basel; heimatberechtigt in Berneck) ist ein Schweizer Tennisspieler.

In seiner bisherigen Karriere gewann Federer die Rekordanzahl von 17 Grand-Slam-Turnieren im Einzel und beendete die Jahre 2004, 2005, 2006, 2007 und 2009 an der Spitze der Tennis-Weltrangliste. Insgesamt gewann Federer 88 Titel im Einzel und acht im Doppel.

Federer ist der einzige Spieler, der dreimal in seiner Karriere drei Grand-Slam-Titel in einer Saison gewann. Dies gelang ihm 2004, 2006 und 2007. Zudem ist der Schweizer einer von acht Spielern, die im Laufe ihrer Karriere alle vier Grand-Slam-Turniere mindestens einmal gewannen, und neben William Renshaw und Pete Sampras mit sieben Titeln Rekordsieger des Tennisturniers von Wimbledon. Federer wurde in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008 zum Weltsportler des Jahres gewählt.

Bereits zu aktiven Zeiten wird Federer von Tennisexperten zu den besten Spielern in der Geschichte dieses Sports gezählt und oftmals auch als bester Spieler aller Zeiten bezeichnet.[2][3][4][5][6][7][8][9]

Persönliches

Roger Federer, der Sohn eines Schweizers (Robert Federer) und einer Südafrikanerin (Lynette), wuchs zusammen mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Diana[10] in Riehen und im Wasserhaus in Münchenstein (Vororte von Basel) auf.[11] Mit der Herkunft seiner Mutter hängt laut Federer[12] auch die englische Aussprache seines Vornamens zusammen, die damit nicht der in der Schweiz sonst üblichen französischen Aussprachsvariante [rɔˈʒeː] entspricht. Federer spricht drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Französisch) fliessend und kann deshalb in Pressekonferenzen und Interviews problemlos zwischen den einzelnen Sprachen wechseln.[13] Federer besitzt neben dem Schweizer auch den südafrikanischen Pass.[14]

Seine Ehefrau ist Mirka Federer-Vavrinec, eine ehemalige Schweizer Profi-Tennisspielerin, die ihre Karriere 2002 wegen einer Fussverletzung beenden musste. Die beiden lernten sich am Rande der Olympischen Spiele 2000 in Sydney kennen.[15] Am 11. April 2009 heirateten Federer und Vavrinec in Riehen bei Basel im engsten Familien- und Freundeskreis,[16] am 23. Juli 2009 wurden sie Eltern von Zwillingstöchtern.[17] Am 6. Mai 2014 wurden die Zwillingssöhne der beiden geboren.[18] Vavrinec hat beachtlichen Einfluss auf Federer, durch ihre häufige Präsenz an Spielen und gezielte Kommunikation neben dem Spielfeld stärkt sie sein Selbstvertrauen besonders in schwierigen Situationen.[19]

Roger Federer liess sich aus medizinischen Gründen militärdienstuntauglich erklären.[20] Dies führte zu einigen Diskussionen in der Schweizer Öffentlichkeit, da in der Schweiz seit einigen Jahren immer mehr Männer eines Jahrgangs dienstuntauglich werden. 2006 waren gerade noch 65 % militärdiensttauglich.

Im Dezember 2003 gründete Federer eine Stiftung, die Hilfsprojekte für Kinder finanziell unterstützt, hauptsächlich in Südafrika, dem Heimatland seiner Mutter.[21] Zudem war Federer auch sehr stark in die Tsunami-Hilfsprojekte nach dem Erdbeben im Indischen Ozean 2004 involviert und spielte eine Reihe von Benefiz-Turnieren zur Unterstützung der Betroffenen.[22] Im April 2006 wurde Roger Federer als erster Schweizer zum internationalen UNICEF-Botschafter ernannt.[23] Wegen dieses ehrenamtlichen Engagements wurde er 2006 von Kinderlachen mit dem Kind-Award ausgezeichnet.[24]

Federer interessiert sich sehr für den lokalen Fussball; er ist Fan des FC Basel [25] und der Schweizer Nationalmannschaft. Er wohnt in Bäch im Kanton Schwyz.

Tenniskarriere

Kindheit und Jugend (1984–1998)

Im Unterschied zu vielen anderen Grössen der Tennisgeschichte machte Roger Federer in seinen jungen Jahren als Tennistalent in den internationalen Medien keine Schlagzeilen. Seine Eltern waren keine typischen Tenniseltern, er hat diesen Weg selber gewählt.[26] Wie auch in seiner späteren Profikarriere zeichnete er sich eher durch eine selbständige, kontinuierliche Weiterentwicklung aus. Spektakuläre Erfolge in der Jugendzeit folgten erst spät. So gab es keine grossangelegten Reportagen über den jungen Federer, wie es bei anderen Tennistalenten wie Andre Agassi, Martina Hingis oder Steffi Graf der Fall war.[27] Der Schweizer begann im Alter von drei Jahren das Tennisspielen und trat mit acht Jahren dem grösseren Tennisclub TC Old Boys bei.[28] Hier wurde seine Weiterentwicklung massgeblich durch die Trainer Adolf Kacovský und Peter Carter vorangetrieben.[29]

Nachdem er 1993 bereits erste nationale Erfolge im Tennis hatte,[30] entschied Federer mit zwölf Jahren, sich ganz auf den Tennissport zu konzentrieren und sein ebenfalls ausgeprägtes Talent im Fussball nicht weiter zu fördern.[31] 1995 wechselte er ins nationale Trainingscenter der Schweiz in Ecublens. Ab sofort wurde Federer vom Schweizer Verband gefördert und errang in den Jahren 1995 bis 1997 sieben Schweizer Juniorenmeistertitel. 1995 erreichte Federer zudem in Miami beim Orange Bowl, dem letzten grossen internationalen Juniorenturnier des Jahres, das Achtelfinale. Obwohl er dort ausschied, betrachtete er dies als seinen bisher grössten internationalen Erfolg.[32] Ab 1997 nahm Federer vermehrt an internationalen Turnieren teil und gewann im Mai in Prato seinen ersten grösseren internationalen Juniorentitel.

Gleichzeitig fiel auch die Entscheidung, die Schule im Alter von 16 Jahren zu verlassen und sich nur noch auf die Tenniskarriere zu konzentrieren. Dies war zu diesem Zeitpunkt durchaus ein Risiko, da sich Federer zwar bereits einen Namen auf der Juniorentour gemacht hatte, aber vom Sport alleine noch nicht leben konnte.[33] Doch 1998 folgte der Durchbruch auf der Juniorentour: Im Januar erreichte er das Halbfinale der Junioren-Australian-Open, in Wimbledon folgten der Sieg im Einzel und im Doppel. Diese Erfolge ermöglichten Federer auch erste Turnierteilnahmen auf der Profitour.[34] Sein Debüt auf der ATP Tour gab er im Juli 1998 in Gstaad; im September erreichte er in Toulouse bereits sein erstes Viertelfinale bei den Profis. Mit dem Gewinn des Orange Bowl im Dezember, der zugleich sein letztes Juniorenturnier darstellte, sicherte sich Federer zum Jahresende Platz 1 der Juniorenrangliste. Dies war für den Schweizer nicht nur ein grosser Prestigeerfolg, sondern auch ein Sprungbrett für den endgültigen Umstieg zur Profitour.[35]

Beginn der Profikarriere (1999–2000)

Der offizielle Status als Junioren-Weltmeister und Junioren-Wimbledonsieger half dem mittlerweile 17-jährigen Federer, auf der Profitour Fuss zu fassen. Er erhielt im Laufe seiner ersten vollständigen Profisaison insgesamt acht Wildcards für ATP-Turniere.[35] So hatte er im Frühjahr sein Ziel, am Ende der Saison unter den 200 besten Spielern der Welt geführt zu werden, übertroffen.[36] Bei seinem Davis-Cup-Debüt gelang Federer ein Sieg im Einzel, womit er Anteil am Weiterkommen seines Landes ins Viertelfinale des Wettbewerbs hatte. Im Sommer nahm Federer erstmals an den Grand-Slam-Turnieren von Roland Garros und Wimbledon teil, wobei er bei beiden Turnieren in der ersten Runde ausschied. Später im Jahr spielte der Schweizer seine Stärke bei Hallenturnieren aus.[37] So erreichte er in Wien sein erstes Halbfinale auf der ATP Tour. Damit schaffte er den Sprung unter die besten 100 Spieler der Tennis-Weltrangliste; die Saison beendete er auf Platz 64.

Nach den Erfolgen im Debütjahr setzte sich Federer für die Saison 2000 eher bescheidene Ziele – die Etablierung unter den besten 50 Spielern der Welt.[38] Weiterhin zeigte sich Federer als Hallenspezialist, auch wenn ihm in dieser Saison erstmals Erfolge bei Freiluftturnieren gelangen. In Marseille erreichte Federer zu Beginn des Jahres sein erstes Finale auf der Profitour, das er gegen seinen älteren Landsmann Marc Rosset verlor. Nachdem der Sprung unter die Top 50 der Welt damit bereits vollzogen war, wurden die Ziele für die Saison auf Platz 25 hochkorrigiert.[39] Im April erklärte Federer die Trennung vom Schweizer Verband und damit auch von seinem Coach Peter Carter. Federer begründete den Schritt damit, dass er mittlerweile in der Lage sei, auf eigenen Füssen zu stehen, und sich deshalb für den selbstständigen Weg entschieden habe.[39] Als neuen Trainer verpflichtete er den Schweden Peter Lundgren. Der neue Trainer erkannte das Talent, aber auch noch Entwicklungspotenzial in seinem 18-jährigen Schützling.[40]

Die Sommersaison bestritt Federer mit zahlreichen Erstrundenniederlagen, und seine Bilanz bei wichtigen Turnieren blieb damit bescheiden. Dennoch nominierte ihn sein Verband für die Olympischen Spiele in Sydney, wo Federer das Halbfinale erreichte. In beiden Spielen um eine Medaille musste Federer allerdings eine Niederlage hinnehmen. Bei seinem Heimturnier in Basel erreichte Federer ein zweites Finale auf der ATP Tour. Diesmal unterlag er dem Schweden Thomas Enqvist. Mit Platz 29 am Jahresende in der Weltrangliste verpasste er zudem sein ausgegebenes Saisonziel. Im Winter verpflichtete er Pierre Paganini als Fitnesscoach, um auch körperlich den Anforderungen der Weltspitze gerecht zu werden.[41]

Vom ersten Titel zum Wimbledonerfolg (2001–2003)

Mit der Zielsetzung, in seiner dritten Profisaison seinen ersten Turniersieg zu erzielen und eine Platzierung unter den besten 15 Spielern der Welt einzunehmen, startete Federer in die Saison 2001.[42] Nachdem er den Hopman Cup 2001 mit Martina Hingis im Januar gewonnen hatte, erfüllte sich im Februar das erste Ziel: Im dritten Anlauf gewann Federer erstmals ein Turnierfinale in Mailand gegen Julien Boutter. Im Davis Cup hatte Federer mit zwei Einzelsiegen entscheidenden Anteil am Erstrundensieg der Schweiz gegen die USA. Im Viertelfinale des Wettbewerbs gegen Frankreich erklärte Federer, dass er unter Davis-Cup-Coach Jakob Hlasek zukünftig nicht mehr am Davis Cup teilnehmen werde. Wenige Wochen später wurde der Vertrag mit Hlasek gelöst, was Federers gestiegene Bedeutung im Schweizer Tennis bewies.[43] In der folgenden Sandplatzsaison erreichte Federer seinen ersten Viertelfinaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Als Nummer 15 der Welt startete der Schweizer in Wimbledon. Dort traf er im Achtelfinale auf den siebenmaligen Titelträger Pete Sampras. Nach fünf Sätzen stand der 19-jährige Schweizer als Sieger fest und beendete damit Sampras' Serie von 31 Siegen in Folge in Wimbledon. Die folgende Viertelfinalbegegnung gegen den Briten Tim Henman verlor Federer jedoch. Im Turnierverlauf hatte sich Federer eine Leistenverletzung zugezogen, die ihn im Anschluss zu einer siebenwöchigen Pause zwang. Erst zu den US Open im Spätsommer war er wieder fit, wo er im Achtelfinale gegen Andre Agassi verlor. Ein Finaleinzug in Basel während der folgenden Hallensaison reichte nicht aus, um den nach den Ergebnissen der ersten Saisonhälfte möglichen Einzug beim Tennis Masters Cup der besten acht Saisonspieler zu realisieren. Federer beendete die Saison auf Platz 13 der Weltrangliste.

Roger Federer bei den US Open 2002

Zu Beginn der Saison 2002 holte Federer in Sydney seinen zweiten Karrieretitel. Bei den Australian Open unterlag er dagegen im Achtelfinale, genauso wie im Finale von Mailand. Im März erreichte er in Miami sein erstes Finale bei einem Masters-Series-Turnier, verlor das Spiel gegen den Amerikaner Andre Agassi aber in vier Sätzen. Wenige Wochen später folgte die zweite Finalteilnahme bei einem Turnier dieser Kategorie in Hamburg. Diesmal entschied Federer das Finale gegen den Russen Marat Safin für sich. Als zweitplatzierter Spieler im Champions Race reiste der 20-jährige Federer nach Paris an. Hier scheiterte er überraschend in der ersten Runde an Hicham Arazi.[44] Auch in Wimbledon schied der Schweizer in der ersten Runde aus. Der von den Buchmachern als fünftbester Spieler des Turniers eingestufte Schweizer verlor in drei Sätzen gegen den Kroaten Mario Ančić.

Mittlerweile wurde offen von einer Grand-Slam-Blockade von Federer gesprochen. Der Schweizer (der bereits als zukünftiger mehrfacher Grand-Slam-Sieger gehandelt wurde) schien bei den vier Turnieren der höchsten Kategorie selten in der Lage zu sein, sein bestes Tennis abzurufen.[45] Bis zu den US Open gewann Federer bei vier Turnieren nur ein Spiel. Sein Spiel litt unter den Gedanken an den Unfalltod seines ehemaligen Trainers Peter Carter in Südafrika Anfang August 2002.[46] In New York schied Federer erneut im Achtelfinale aus. Dennoch gelang ihm die Qualifikation für den Tennis Masters Cup, da er in der Hallensaison bei fünf Turnieren immer mindestens das Viertelfinale erreichte und in Wien seinen vierten Turniersieg errang. Dem Schweizer gelang dabei die Qualifikation für das Turnier neben Carlos Moyá als einzigem Spieler ohne Grand-Slam-Viertelfinalteilnahme im Saisonverlauf. Federer gewann seine drei Gruppenspiele und erreichte damit das Halbfinale gegen den Weltranglistenersten Lleyton Hewitt. In einem engen Spiel gab Federer einige Möglichkeiten aus der Hand und verlor die Begegnung am Ende im dritten Satz mit 5:7.[47] Er beendete die Saison auf Platz sechs der Weltrangliste.

Als Ziel für die Saison 2003 setzte Federers Trainer Lundgren den Sprung unter die ersten vier Spieler der Weltrangliste an.[48] Zudem gab Federer weiterhin als erklärtes Ziel den Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier aus.[49] Bei der ersten Chance darauf verlor er im Achtelfinale der Australian Open gegen David Nalbandian. Nach fünf Sätzen war er dem Argentinier unterlegen. In den nächsten Monaten erreichte Federer vier Finals auf der Tour und gewann in Marseille, Dubai und München seine ersten Saisontitel. In Rom konnte er allerdings auch die Chance auf einen zweiten Masters-Series-Titel nicht nutzen. Im Davis Cup gewann Federer fünf seiner ersten sechs Begegnungen und erreichte damit erstmals in seiner Karriere mit der Schweiz das Halbfinale in diesem Wettbewerb. So galt der Weltranglistenfünfte vor den French Open wie im Vorjahr als einer der Turnierfavoriten.[50] Nach einer erneuten Erstrundenniederlage (gegen Luis Horna) bei einem Grand-Slam-Turnier sah sich der Schweizer allerdings dem Spott der Presse ausgesetzt. Die Ursache von Federers Erfolglosigkeit bei grossen Turnieren wurde auf eine mentale Schwäche zurückgeführt.[45]

Nach den French Open begann der Schweizer die Vorbereitung auf das Turnier in Wimbledon bei den Gerry Weber Open in Halle. Dort gewann er seinen vierten Saisontitel und stellte damit eine neue persönliche Saisonbestleistung auf. In Wimbledon wurde er von den Buchmachern in diesem Jahr auf Platz 3 gesetzt[51] und erreichte erstmals seit acht Auftritten wieder die Viertelfinalphase bei einem Grand-Slam-Turnier. Nachdem er durch längere Regenunterbrechungen zu Beginn der zweiten Turnierwoche eine Rückenverletzung hatte auskurieren können, traf der Schweizer im Halbfinale auf Andy Roddick. In drei Sätzen gelangen Federer 61 Gewinnschläge bei lediglich 12 unerzwungenen Fehlern seinerseits, wodurch er ins erste Grand-Slam-Finale seiner Karriere einzog. Der Australier Mark Philippoussis zwang Federer im Finale zwar zweimal in einen Tie-Break, war am Ende aber dennoch unterlegen und Federer erzielte seinen ersten Grand-Slam-Titel. Damit hatte sich das Saisonziel des Schweizers erfüllt und auch die spöttische Berichterstattung verstummte.[52]

Nach dem Sieg in Wimbledon griff Federer auch in den Kampf um den ersten Platz in der Weltrangliste ein. In den nächsten Wochen vergab er mehrere Möglichkeiten, diese Position zu erreichen. So unterlag er Roddick in Kanada im Halbfinale nach 4:2-Führung im entscheidenden Satz. In Cincinnati und bei den US Open war er dagegen David Nalbandian unterlegen. Auch im Davis-Cup-Halbfinale gegen Australien musste Federer in der vorentscheidenden Partie gegen Lleyton Hewitt die Partie noch nach einer 2-0 Satzführung bei 5:3 Spielstand im dritten Satz abgeben. Damit verpasste die Schweiz den zweiten Finaleinzug im Davis Cup nach 1992. Trotz des sechsten Saisonsieges während der Hallensaison in Wien war die Weltranglistenspitze für Federer in dieser Saison nun nicht mehr erreichbar. Doch beim Masters Cup in Houston schloss Federer seine Saison mit einem Erfolg ab. Der Schweizer gewann wie im Vorjahr seine drei Gruppenspiele und schlug den bereits als Weltranglistenersten feststehenden Roddick im Halbfinale. Im Finale besiegte er Andre Agassi in drei Sätzen und gewann seinen ersten Weltmeistertitel. Federer beendete die Saison 2003 auf Platz 2 der Weltrangliste. Für Verblüffung sorgte im Dezember 2003 die Trennung von Trainer Lundgren, die Federer mit Abnutzungserscheinungen und dem Gefühl, etwas Neues zu brauchen, begründete.[53]

Auf dem ersten Platz der Weltrangliste (2004–2008)

In der Öffentlichkeit wurde Federer für die Trennung von seinem Erfolgstrainer kritisiert. Doch trotz Zweifel an seiner Form und keiner überstürzten Suche nach einem neuen Trainer spielte sich Federer bei den Australian Open 2004 ohne Satzverlust bis ins Achtelfinale vor.[54] In jeweils vier Sätzen schlug er nachfolgend mit Hewitt und Nalbandian zwei Spieler, die beide noch positive Spielbilanzen gegen den Schweizer vorwiesen. Nach einem Sieg gegen den Weltranglistenzweiten Juan Carlos Ferrero erreichte er das Turnierfinale. Gegner Marat Safin schlug er im Finale in drei Sätzen und erreichte damit den zweiten Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Gleichzeitig eroberte der Schweizer auch die Weltranglistenspitze, die er bis zum 17. August 2008 innehatte. Bis zu den French Open im Mai gewann er drei weitere Titel, darunter auch die Masters-Series-Turniere in Indian Wells und Hamburg. In Paris unterlag Federer in der dritten Runde allerdings dem dreifachen Titelträger Gustavo Kuerten. Auf den Rasenplätzen von Halle und Wimbledon gewann Federer jedoch das erneute Double. Im Finale von Wimbledon nahm Andy Roddick Federer anders als bei der Halbfinalbegegnung im Vorjahr zwar einen Satz, letztlich aber verteidigte Federer seinen Titel. In Gstaad und Toronto baute der Schweizer seine Siegesserie auf 23 Spiele aus, bis er in Cincinnati sein Auftaktmatch verlor.

Eine grössere Enttäuschung war für Federer aber die Zweitrundenniederlage bei den Olympischen Spielen in Athen gegen den Tschechen Tomáš Berdych.[55] Der Schweizer war in Athen nicht nur als klarer Medaillenkandidat[56], sondern auch als Fahnenträger seines Landes bei der Eröffnungsfeier angetreten. Gleichzeitig bildete diese Niederlage aber auch den Startpunkt für eine weitere Siegesserie in den nächsten Wochen. Bei den US Open in New York wurde er nur im Viertelfinale von Andre Agassi über die volle Distanz von fünf Sätzen gezwungen. Im Finale überliess er Lleyton Hewitt lediglich sechs Spiele in drei Sätzen auf dem Weg zu seinem dritten Grand-Slam-Titel der Saison. Er war dabei der erste Spieler seit dem Schweden Mats Wilander 1988, dem dieser Erfolg gelang. Die anschliessende Hallensaison musste der Schweizer wegen eines Muskelfaserrisses fast komplett absagen. Rechtzeitig zum Masters Cup war er allerdings wieder fit. Dort erreichte er ungeschlagen das Finale und traf erneut auf Hewitt. Den ehemaligen Weltranglistenersten bezwang er zum sechsten Mal in dieser Saison und baute damit seine Position an der Weltspitze weiter aus.

Roger Federer bei den US Open 2005

Zur neuen Saison 2005 verpflichtete Federer den Australier Tony Roche als neuen Trainer. Roche, der bereits als Coach von Ivan Lendl und Patrick Rafter Spieler zu mehreren Grand-Slam-Erfolgen geführt hatte, sollte Federer insbesondere bei den wichtigen Turnieren zur Seite stehen. So lag das besondere Augenmerk für diese Saison auf den French Open, die Federer in seiner bisherigen Karriere noch nicht gewann.[57] Die Siegesserie, die Federer aus der alten Saison mitbrachte, riss im Halbfinale bei den Australian Open gegen Marat Safin nach mehr als vier Stunden Spielzeit. Es folgten vier Turniersiege in Serie, unter anderem gewann der Schweizer auch erstmals das Double aus den Masters-Turnieren von Indian Wells und Miami. Im Finale von Miami drehte er dabei noch einen 0:2-Satzrückstand gegen den Spanier Rafael Nadal. Dieser erreichte durch regelmässige Erfolge auf Sandplätzen den zweiten Platz in der Weltrangliste und verkürzte den Abstand auf Federer zunehmend.[58] Nach Federers sechstem Saisontitel in Hamburg kam es in Paris im Halbfinale erneut zur Begegnung Federer-Nadal. Diesmal unterlag der Schweizer nach vier Sätzen. Zwar hatte Federer sein bisher bestes Resultat bei den French Open erreicht, doch er blieb im Saisonverlauf weiter ohne Grand-Slam-Titel.

Tatsächlich war die Niederlage in Frankreich aber der Auftakt zur zu diesem Zeitpunkt längsten Siegesserie seiner Karriere. In Wimbledon gab er auf dem Weg zum Titelhattrick nur einen Satz ab, bei den US Open schlug er Andre Agassi in dessen letztem Grand-Slam-Finale in vier Sätzen. Zum Masters Cup am Ende des Jahres brachte der Schweizer eine Siegesserie von 31 Spielen in Folge mit, die er durch das Erreichen des Turnierfinals auf 35 ausbaute. Hier traf er auf David Nalbandian, gegen den er die letzten vier Begegnungen gewonnen hatte, nachdem die ersten fünf Duelle alle an den Argentinier gegangen waren. Nach zwei Tie-Breaks führte der Weltranglistenerste mit 2:0 in den Sätzen. Doch je länger das Spiel andauerte, desto stärker baute Federer körperlich ab.[59] Obwohl er im letzten Satz einen 0:4-Rückstand noch in eine 6:5-Führung umdrehte, beendete Federer die Partie als Verlierer. Damit brach nicht nur die fünftlängste Siegesserie in der Profigeschichte ab, sondern auch sein Rekord von 24 Finalsiegen in Folge. Zudem verpasste der Schweizer die Chance, die statistisch beste Profisaison von John McEnroe aus der Saison 1984 (82 Siege bei 3 Niederlagen) zu egalisieren. Dennoch beendete Federer die Saison nach der vergebenen Chance auf seinen dritten Masters-Cup-Titel in Serie auf Platz 1 der Weltrangliste.

Roger Federer begann die Saison 2006 mit zwei Turniersiegen, darunter seinem siebten Grand-Slam-Titel bei den Australian Open. In Dubai unterlag er dagegen im Finale erneut dem Spanier Nadal. Dies war das Startsignal für die zahlreichen Duelle, die sich die beiden Spieler in den nächsten Wochen und Monaten liefern würden. Vor Beginn der Sandplatzsaison gelang Federer erneut der Gewinn der Turniere von Indian Wells und Miami. Auf Sand erreichte Federer bei den Masters-Turnieren von Monte Carlo und Rom jeweils das Finale. In beiden Spielen unterlag er aber Nadal, obwohl er in Rom zu Matchbällen kam. In Paris kam es ebenfalls zum Finale zwischen Federer und Nadal. Federer vergab nach Gewinn des ersten Satzes weitere Chancen auf den Titelgewinn und verlor damit zum fünften Mal in Folge gegen Rafael Nadal. Dennoch hatte sich Federer im Verlaufe der Saison als zweitbester Sandplatzspieler der Welt etabliert.

In Wimbledon spielte sich Federer auf dem Weg zum vierten Titel in Folge ohne Satzverlust ins Finale vor. Dort traf er überraschend[60] erneut auf den Weltranglistenzweiten Nadal. Der Spanier war zwar in der Lage, Federer einen Satz abzunehmen, dennoch nahm der Schweizer am Ende seinen insgesamt achten Grand-Slam-Titel in Empfang. Bei den US Open begann für Federer eine erneute Siegesserie. Zum dritten Mal besiegte er Andy Roddick in einem Grand-Slam-Finale und gewann damit zum zweiten Mal nach 2004 drei Grand-Slam-Titel in einer Saison. Erstmals seit drei Jahren nahm Federer im Anschluss auch verletzungsfrei an der Hallensaison teil. Mit seinem Turniersieg in Madrid brach der Schweizer den Rekord von Jimmy Connors, der in den 1970er Jahren die Tennis-Weltrangliste insgesamt 160 Wochen ununterbrochen angeführt hatte.

Im Anschluss an das Turnier von Madrid entschied Federer nach mehreren vergeblichen Anläufen durch einen Finalerfolg über den Chilenen Fernando González auch erstmals sein Heimturnier in Basel für sich, bei dem er in Jugendjahren als Balljunge tätig gewesen war.[61] Anschliessend reiste Federer zum Tennis Masters Cup nach Shanghai. Dort erreichte er erneut ohne Niederlage in der Gruppenphase das Finale. Im Finale überliess er dem Amerikaner James Blake auf dem Weg zu seinem dritten Titel beim Jahresabschlussturnier nur sieben Spiele in drei Sätzen. Federer beendete zudem seine dritte Saison in Folge an der Spitze der Weltrangliste, was zuvor nur Jimmy Connors, John McEnroe, Ivan Lendl und Pete Sampras gelungen war.

Roger Federer in Cincinnati 2007

In der Saison 2006 fehlte Roger Federer nur der Sieg im Finale der French Open zum Erreichen des wohl grösstmöglichen Erfolges im Tennissport, dem Grand Slam. In der Folge wurde vielfach diskutiert, ob Federer ein Erfolg bei allen vier Grand-Slam-Turnieren im Laufe einer Saison in den nächsten Jahren gelingen würde. Bisher erreichte dies neben dem Amerikaner Don Budge (1938) nur der Australier Rod Laver (1962 und 1969). Laver selbst erklärte im Januar 2006, dass er den Grand-Slam-Gewinn durch Federer für möglich halte.[62] Den ersten Schritt in Richtung Grand Slam machte Federer in der Saison 2007 bei den Australian Open, wo er als erster Spieler seit Björn Borg 1980 ein Grand-Slam-Turnier ohne Satzverlust gewann. Im Verlaufe der folgenden Sandplatzsaison trennte sich der Schweizer von seinem Trainer Tony Roche, bezwang aber seinen Rivalen Nadal in Hamburg erstmals auf Sand und beendete dessen Serie von 81 Siegen auf diesem Belag. Dennoch endete die Möglichkeit des Grand Slam-Gewinns erneut bei den French Open, wo Federer sich zwar wieder bis ins Finale vorspielte, aber den Erfolg von Hamburg gegen Nadal nicht wiederholen konnte.

Auch im Wimbledonfinale kam es wie im Vorjahr zum Duell Federer gegen Nadal. In seinem fünften Wimbledonfinale wurde der Schweizer erstmals über die volle Distanz von fünf Sätzen gezwungen, dennoch konnte er nach Ende des Spiels seinen fünften Turnierpokal in Folge in Empfang nehmen. Damit stellte er den Open-Era-Rekord des Schweden Björn Borg ein. Auch bei den US Open gewann Federer zum wiederholten Male. In drei Sätzen behielt er dort gegen den Serben Novak Đoković die Oberhand. Somit hatte Federer erneut nur im Finale der French Open eine Grand-Slam-Niederlage hinnehmen müssen und damit den Gewinn des Grand Slams, wie schon 2006, knapp verpasst. Bei anderen Turnieren zeigte sich Federer indes schlagbarer. So gewann er erstmals seit 2003 bei weniger als drei Masters-Series-Turnieren. Einzig in Hamburg und Cincinnati stand der Schweizer am Ende als Turniersieger fest, in Monte Carlo, Montreal und Madrid unterlag er im Finale, während er bei den anderen vier Masters-Turnieren die Viertelfinalphase nicht erreichte. Dennoch verteidigte Federer seine Position an der Weltranglistenspitze über den gesamten Saisonverlauf und beendete nach seinem vierten Triumph beim Tennis Masters Cup die Saison zum vierten Mal in Folge auf dieser Position. Dies war bisher einzig den Amerikanern Pete Sampras (6x), Jimmy Connors (5x) und John McEnroe (4x) gelungen.

Bereits zu Beginn der folgenden Saison 2008 endete die nächste Chance auf den Gewinn des Grand Slam: Federer schied im Halbfinale der Australian Open gegen Novak Đoković aus. Damit riss auch seine Serie von zehn aufeinanderfolgenden Teilnahmen an Grand-Slam-Finals. Nach der Niederlage in Melbourne fuhr Federer auch in den folgenden Turnieren bis Ende März keinen Titel ein. Damit absolvierte er die ersten drei Monate einer Saison erstmals seit dem Jahr 2000 ohne Turniererfolg. Am 7. März 2008 gab Federer bekannt, seit Dezember des Vorjahres am Pfeiffer-Drüsenfieber erkrankt zu sein[63]. Anfang April gelang dem Schweizer mit dem Sieg in Estoril der erste Turniergewinn im Jahr 2008. Während der Sandplatzsaison erreichte der Schweizer die Finals der Masters-Series-Turniere in Monte Carlo und Hamburg, wo er jeweils Rafael Nadal unterlag. Auch bei den French Open schaffte Federer den dritten Finaleinzug in Folge, musste aber die dritte Niederlage in Serie gegen Nadal hinnehmen. Federer gelangen bei der Dreisatz-Niederlage lediglich vier Spielgewinne. Im Anschluss an die Finalniederlage in Paris sicherte sich der Schweizer seinen zweiten Turniersieg des Jahres durch seinen insgesamt fünften Erfolg in Halle. Beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Wimbledon kam es zur insgesamt sechsten Finalbegegnung zwischen Federer und Nadal bei einem Turnier dieser Kategorie. Nach fast fünf Stunden Spielzeit im längsten Wimbledon-Finale der Geschichte endete Federers Serie von 65 Siegen auf Rasen und fünf Wimbledon-Siegen in Folge. Mit 7:9 im fünften Satz unterlag Federer, der damit erstmals seit sechs Jahren ohne Erfolg bei den ersten drei Grand-Slam-Turnieren des Jahres geblieben war.

Verlust und Rückeroberung der Weltranglistenführung (2008–2010)

Roger Federer in Ohio 2008

Beim Masters-Turnier in Cincinnati schied Roger Federer im Achtelfinale aus, womit feststand, dass er nach 237 Wochen an der Spitze der Weltrangliste durch den Spanier Nadal abgelöst werden würde. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking, bei denen der Schweizer wie vier Jahre zuvor Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier war, trat Federer im Einzel sowie im Doppel an der Seite von Stan Wawrinka an. Während er im Einzel im Viertelfinale gegen James Blake ausschied, entschied er zusammen mit Wawrinka das Doppelfinale gegen die Schweden Simon Aspelin und Thomas Johansson und gewann die Goldmedaille.

Bei den US Open gelang Federer nach drei sieglosen Teilnahmen in Folge wieder der Titelgewinn bei einem Grand-Slam-Turnier. Im Finale schlug er den Schotten Andy Murray in drei Sätzen. Mit seinem fünften Sieg in Folge bei den US Open stellte Federer den Open-Era-Rekord von Pete Sampras und Jimmy Connors ein. Während der folgenden Hallensaison gewann Federer seinen vierten Saisontitel beim Turnier in Basel. Beim Masters-Series-Turnier von Madrid verlor er dagegen im Halbfinale gegen Andy Murray. Murray fügte Federer auch seine zweite Niederlage im Verlauf des Tennis Masters Cup zu, so dass der Schweizer bei seiner siebten Teilnahme erstmals in der Gruppenphase des Masters Cup scheiterte. Dennoch reichte Federer ein Sieg in der Gruppenphase, um sich den zweiten Platz in der Weltrangliste zum Saisonende zu sichern.

Bei den Australian Open 2009 erreichte Federer das Finale und damit die Möglichkeit, in der Partie gegen Rafael Nadal den Grand-Slam-Rekord von Pete Sampras einzustellen. Doch wie schon im Wimbledon-Finale war Federer dem Spanier nach fünf Sätzen und mehr als vier Stunden Spielzeit unterlegen. Im Matchverlauf nutzte Federer nur sechs seiner 19 Breakmöglichkeiten und verpasste damit seinen insgesamt 14. Grand-Slam-Titel.

Auch bei den ersten beiden Masters-Turnieren der Saison 2009 blieb Federer titellos. Während er in Indian Wells Andy Murray im Halbfinale in drei Sätzen unterlag, scheiterte er in Miami ebenfalls in der Vorschlussrunde an Novak Đoković. Zu Beginn der Sandplatzsaison in Monte Carlo erlebte Federer einen weiteren Rückschlag, als er seinem Doppelpartner und Freund Stan Wawrinka bereits im Achtelfinale in zwei Sätzen unterlag. Nach einem weiteren Halbfinalaus gegen Đoković in Rom gelang Federer in Madrid sein erster Turniersieg seit sieben Monaten. Hierbei bezwang er im Finale den Weltranglistenersten Nadal in zwei Sätzen und errang somit seinen ersten Masters-Titel seit August 2007. Zudem bezwang Federer dabei den Spanier zum ersten Mal nach fünf sieglosen Partien in den Jahren 2008 und 2009.

Bei den French Open 2009 erreichte Federer zum vierten Mal in Folge das Finale, wobei er auf dem Weg ins Endspiel sowohl im Achtelfinale gegen Tommy Haas als auch im Halbfinale gegen Juan Martín del Potro über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen musste. Im Finale traf Federer auf den Schweden Robin Söderling, der zuvor dem vierfachen Titelträger Nadal dessen erste Niederlage in Roland Garros zugefügt hatte. Das Finale gewann Federer in drei Sätzen mit 6:1, 7:6 und 6:4, wodurch der Schweizer den Grand-Slam-Rekord von Pete Sampras mit insgesamt 14 Grand-Slam-Titeln einstellte.[64] Zudem wurde Federer durch den Erfolg der sechste Spieler in der Geschichte (nach Fred Perry, Don Budge, Rod Laver, Roy Emerson und Andre Agassi), der alle vier Turniere der höchsten Kategorie mindestens einmal für sich entschied.[65]

Federer in Wimbledon 2009

Bei Wimbledon 2009 zog Federer bei nur einem Satzverlust im Turnierverlauf ins Finale ein. Die siebte Finalteilnahme in Folge bedeutete zugleich einen neuen Turnierrekord. Im Wimbledon-Finale traf Federer zum dritten Mal nach 2004 und 2005 auf den Amerikaner Andy Roddick. Wie schon in den Wimbledon-Finals 2007 und 2008 wurde Federer über die volle Distanz von 5 Sätzen gezwungen, ging aber am Ende mit 5:7, 7:6, 7:6, 3:6 und 16:14 im längsten fünften Satz in einem Grand-Slam-Finale als Sieger vom Platz. Mit seinem insgesamt 15. Grand-Slam-Titel stellte der Schweizer einen neuen Tennis-Weltrekord auf.[66] Da der Titelverteidiger und Weltranglistenerste Rafael Nadal seine Teilnahme an Wimbledon aufgrund einer Verletzung abgesagt hatte, eroberte Federer durch seinen sechsten Wimbledon-Erfolg den ersten Platz in der Weltrangliste nach einer Unterbrechung von 46 Wochen zurück.[66]

Bei der anschliessenden nordamerikanischen Hartplatzsaison endete Federers Siegesserie nach 21 Matches im Viertelfinale von Montreal gegen Jo-Wilfried Tsonga. Eine Woche später bezwang Federer Novak Đoković im Finale von Cincinnati und feierte seinen vierten Saisonerfolg, wobei er im Halbfinale des Turniers auch erstmals seit vier Partien wieder Andy Murray bezwang.[67] Damit startete Federer erneut als Topfavorit und nach einer Unterbrechung von zwei Grand-Slam-Turnieren auch wieder als topgesetzter Spieler in die US Open. In Flushing Meadows erreichte Federer sein sechstes US-Open-Finale in Folge, das er gegen den Argentinier Juan Martín del Potro bestritt. Damit stand der Schweizer nach 2006 und 2007 zum dritten Mal innerhalb einer Saison in allen vier Grand-Slam-Finals, was einen neuen Rekord bedeutete. Wie bereits in Melbourne und Wimbledon wurde das Match erst in einem fünften Satz entschieden. Nach über vier Stunden Spielzeit unterlag Federer dem Argentinier im entscheidenden Satz mit 2:6 und verpasste damit seinen sechsten Titel in New York. Bei den World Tour Finals zum Abschluss der Saison verlor Federer im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Nikolai Dawydenko. Dennoch reichte Federer dieses Resultat, um zum fünften Mal in seiner Karriere eine Saison auf Platz 1 der Weltrangliste zu beenden, womit in dieser Statistik nur noch Pete Sampras vor ihm liegt, dem dies in seiner Karriere sechsmal gelang.

Das Jahr 2010 begann für Federer mit einem Halbfinalaus gegen den späteren Turniersieger Dawydenko in Doha. Bei den anschliessenden Australian Open erreichte Federer u. a. durch eine geglückte Revanche gegen Dawydenko sein 23. Grand-Slam-Halbfinale in Folge sowie das achte Grand-Slam-Finale in Serie. Im Endspiel von Melbourne schlug er den Schotten Andy Murray in drei Sätzen. Durch seinen insgesamt 16. Grand-Slam-Titel stellte Federer Andre Agassis Open-Era-Rekord mit vier Australian-Open-Siegen ein und entschied zudem in der achten Saison in Folge mindestens ein Grand-Slam-Turnier für sich. Dies war zuvor nur Pete Sampras und Björn Borg gelungen.

Im Anschluss litt Federer an einer Lungenentzündung und schied bei den Masters-Turnieren in den USA sowie zu Beginn der Sandplatzsaison jeweils früh im Turnierverlauf aus. Erst beim Turnier von Madrid gelang dem Schweizer wieder eine Endspielteilnahme. In der Wiederauflage des Vorjahresfinals unterlag er jedoch Rafael Nadal in zwei Sätzen.

Erneuter Verlust der Spitzenposition (2010–2011)

Bei den French Open kam es im Viertelfinale zum Duell mit dem Schweden Söderling, den Federer im Vorjahresfinale besiegt hatte. Dabei gelang dem Schweden die Revanche, und Federers Serie für ununterbrochene Halbfinalteilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren endete. Auf Grund des Turniersiegs von Nadal in Roland Garros verlor Federer zudem die Weltranglistenführung erneut an den Spanier. Mit insgesamt 285 Wochen an der Spitze der Rangliste fehlte ihm dabei nur eine Woche zur Egalisierung des Rekords von Pete Sampras.

Beim Turnier von Wimbledon scheiterte er als Titelverteidiger im Viertelfinale in vier Sätzen am Tschechen Tomáš Berdych. Durch diese Niederlage büsste Federer einen weiteren Platz in der Weltrangliste ein und fand sich zum ersten Mal seit über sechs Jahren auf Rang 3 wieder. Bereits bei seinem nächsten Turnier nach Wimbledon eroberte sich der Schweizer Position 2 der Welt durch einen Finaleinzug jedoch zurück. Während er dieses Endspiel gegen Andy Murray verlor, gewann er eine Woche später durch einen Dreisatzsieg gegen den Amerikaner Mardy Fish in Cincinnati seinen insgesamt 17. Titel bei einem Masters-Turnier.

Bei den US Open 2010 erreichte Federer nach zuletzt zwei Viertelfinalniederlagen wieder ein Grand-Slam-Halbfinale, das er jedoch gegen Novak Đoković verlor. Dadurch musste er den Serben auch in der Weltrangliste an sich vorbeiziehen lassen. Anschliessend gelangen Federer drei Finalteilnahmen in Folge, wobei er Turniersiege in Stockholm und bei seinem Heimturnier in Basel feiern konnte, während er sich in Shanghai Andy Murray geschlagen geben musste. Damit erreichte er abermals Platz 2 der Weltrangliste und zog mit dem Sieg in Stockholm, der seinen insgesamt 64. Turniersieg bedeutete, in dieser Kategorie mit Pete Sampras gleich.

Zum Abschluss der Saison gelang es Federer zum fünften Mal, die ATP World Tour Finals zu gewinnen. Dabei setzte er sich im Turnierverlauf gegen seine Konkurrenten Đoković, Murray und Nadal durch, die die Plätze 4, 3 und 1 der Weltrangliste belegten. Mit seinem fünften Triumph beim Saisonabschlussturnier zog er mit den Rekordsiegern Lendl und Sampras gleich.

Nach einem erfolgreichen Start ins Jahr 2011 mit einem Sieg in Doha scheiterte Federer bei den Australian Open wie bereits bei den US Open 2010 im Halbfinale an Novak Đoković und verpasste damit die erfolgreiche Titelverteidigung. Zum ersten Mal seit Wimbledon 2003 hielt Federer nun keinen Grand-Slam-Titel mehr.

Anschliessend gelang es Federer, das Endspiel des Turniers von Dubai zu erreichen, wo er wiederum Đoković unterlag, wie auch kurze Zeit später im Halbfinale von Indian Wells, wodurch der Serbe Federer in der Weltrangliste überholte. Nach einer weiteren Halbfinalniederlage in Miami gegen Rafael Nadal begann für Federer die Sandplatzsaison. Bei seinen Auftritten in Monte Carlo, Madrid und Rom erreichte er lediglich in der spanischen Hauptstadt ein Halbfinale, das er gegen Nadal in drei Sätzen verlor. Bei den French Open bezwang er im Halbfinale nach zuletzt drei Niederlagen Đoković und beendete damit die Siegesserie des Serben von 43 Matches. Im Finale verlor er gegen Nadal in vier Sätzen. In Wimbledon scheiterte Federer wie bereits im Vorjahr im Viertelfinale. Dabei verspielte er bei der Fünfsatzniederlage gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga erstmals in seiner Grand-Slam-Karriere eine 2:0-Satzführung. Bei den US Open in New York erreichte Federer durch einen Sieg in drei Sätzen im Achtelfinale gegen den Argentinier Juan Monaco zum 30. Mal in Folge das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Gegen Jo-Wilfried Tsonga machte Federer in drei Sätzen seinen Halbfinaleinzug perfekt. Dort unterlag er jedoch trotz zweier Matchbälle und einer 2:0-Satzführung dem späteren Turniersieger und Weltranglistenersten Novak Đoković. Damit gelang es Federer erstmals seit 2002 nicht, mindestens ein Grand-Slam-Turnier in der Saison zu gewinnen.

Den Start beim auf die US Open folgenden Masters-Turnier von Shanghai sagte Federer auf Grund kleinerer Verletzungen ab. Dadurch konnte er die Weltranglistenpunkte für seine Teilnahme am Vorjahresfinale nicht verteidigen und fiel in der Weltrangliste hinter Andy Murray auf Rang vier zurück. Den zweiten Turniererfolg des Jahres feierte Federer dann bei den Swiss Indoors in seiner Heimatstadt Basel; dort besiegte er im Finale den Japaner Kei Nishikori, der zuvor im Turnierverlauf den Weltranglistenersten Novak Đoković bezwungen hatte. Eine Woche darauf siegte Federer mit einem Endspielsieg über Jo-Wilfried Tsonga auch erstmals in seiner Karriere beim Mastersturnier in Paris-Bercy.

Bei den ATP World Tour Finals 2011 zog Federer ohne Matchverlust in der Gruppenphase, in der er unter anderem Rafael Nadal schlug, in sein insgesamt 100. Karrierefinale im Einzel ein. Durch das Erreichen des Endspiels gelang es Federer zudem, zum Saisonende wieder Position 3 der Weltrangliste einzunehmen. Im Finale traf er wie zwei Wochen zuvor in Paris auf Jo-Wilfried Tsonga, den er in drei Sätzen besiegte. Mit seinem sechsten Erfolg beim Saisonabschlussturnier, der zugleich seinen 70. Einzeltitel insgesamt bedeutete, überholte Federer Pete Sampras und Ivan Lendl und wurde zum alleinigen Rekordsieger des Turniers.

Siebter Sieg in Wimbledon und vorübergehende Weltranglistenführung (2012)

Roger Federer, 2012

Zu Beginn des Jahres 2012 zog Federer ins Halbfinale des Turniers von Doha ein, wodurch er seine Siegesserie auf 20 Erfolge ausbaute; das Halbfinalmatch gegen Jo-Wilfried Tsonga sagte er auf Grund von Rückenproblemen jedoch ab. Bei den Australian Open erreichte der Schweizer das Halbfinale, musste sich dort jedoch Rafael Nadal in vier Sätzen geschlagen geben. Sein nächstes Turnier bestritt Federer im Februar in Rotterdam, wo er sein erstes Finale des Jahres erreichte, das er gegen den Argentinier Juan Martín del Potro klar in zwei Sätzen gewann. Bereits zwei Wochen später feierte er mit einem Zweisatzerfolg über Andy Murray im Finale von Dubai seinen nächsten Titel. Beim ersten Masters-Turnier der Saison in Indian Wells erreichte Federer durch einen Halbfinalsieg über Rafael Nadal sein drittes Endspiel in Folge. Hier setzte er sich in zwei Sätzen gegen John Isner durch. Mit seinem insgesamt 19. Erfolg bei einem Masters-Turnier egalisierte er dabei den Rekord für die meisten Turniersiege dieser Kategorie. Bei den Sony Ericsson Open schied er in der dritten Runde gegen Andy Roddick aus.

Die Sandplatzsaison 2012 begann Federer beim Masters-Turnier von Madrid. Bei diesem erstmals auf blauem Sandbelag ausgetragenen Wettbewerb feierte er mit einem Dreisatzerfolg über Tomáš Berdych seinen insgesamt 20. Masters-Turniersieg, womit er erneut den Rekord für die meisten Masterstitel egalisierte, den Rafael Nadal durch einen Sieg in Monte Carlo zwischenzeitlich verbessert hatte. Mit seinem insgesamt dritten Sieg in Madrid überholte Federer zudem Nadal in der Weltrangliste und nahm erstmals seit März 2011 wieder Position 2 ein. Eine Woche später schied er in Rom im Halbfinale in zwei Sätzen gegen Novak Đoković aus und fiel in der Weltrangliste wieder hinter Nadal, der das Turnier gewann, zurück.

Bei den French Open erreichte Federer das Halbfinale, musste sich dort jedoch abermals Đoković geschlagen geben. Im Verlaufe des Turniers stellte Federer die zuvor von Jimmy Connors gehaltenen Rekorde für die meisten Matchgewinne bei Grand-Slam-Turnieren sowie die meisten Halbfinalteilnahmen bei Turnieren dieser Kategorie ein und überbot die erstere Bestmarke.

Die Rasensaison begann Federer in Halle, wo er das Endspiel erreichte, das er allerdings gegen den Deutschen Tommy Haas in zwei Sätzen verlor. Im Anschluss startete Federer beim Turnier von Wimbledon. Hier holte er in der dritten Runde einen 0:2-Satzrückstand gegen den Franzosen Julien Benneteau auf und zog im weiteren Verlauf des Turniers in sein insgesamt 32. Grand-Slam-Halbfinale ein, womit Federer zum alleinigen Rekordhalter wurde. In der Vorschlussrunde traf er wie zuvor in Paris auf Đoković, den er diesmal in vier Sätzen bezwang. Damit erreichte Federer sein achtes Finale in Wimbledon, was einen weiteren Rekord bedeutete. Im Finale rang Federer den Briten Andy Murray, der als erster Brite seit 1938 das Finale in Wimbledon erreicht hatte, nach Satzrückstand mit 4:6, 7:5, 6:3 und 6:4 nieder. Mit seinem Sieg egalisierte Federer den Rekord von Pete Sampras und William Renshaw mit sieben Siegen in Wimbledon und gewann sein insgesamt 17. Grand-Slam-Turnier. Zudem übernahm er erstmals seit Mai 2010 die Führung in der Weltrangliste, stellte damit den von Sampras gehaltenen Rekord von 286 Wochen an der Weltranglistenspitze ein und wurde eine Woche später zum alleinigen Rekordhalter.

Federer (links) bei der Siegerehrung der Olympischen Sommerspiele 2012

Bei den Olympischen Spielen in London gewann Federer mit der Silbermedaille seine erste Einzelmedaille bei Olympischen Spielen. Dabei war der Schweizer nach Athen und Peking zum dritten Mal als Schweizer Fahnenträger vorgesehen, verzichtete jedoch zu Gunsten von Stan Wawrinka auf diese Aufgabe.[68] Im olympischen Tennisturnier, das auf der Anlage von Wimbledon ausgetragen wurde, traf Federer im Halbfinale auf Juan Martín del Potro, den er nach knapp viereinhalb Stunden Spielzeit im längsten Dreisatzmatch der Open Era mit 19:17 im dritten Satz bezwang. Im Finale kam es zu einer Neuauflage des Wimbledonendspiels gegen Andy Murray, die diesmal der Brite mit 3:0 nach Sätzen für sich entschied.

Die amerikanische Hartplatzsaison begann Federer, nachdem er seinen Auftritt beim Turnier von Toronto abgesagt hatte, beim Mastersturnier von Cincinnati. Dort gewann der Schweizer das Endspiel in zwei Sätzen gegen Novak Đoković und stellte mit seinem nunmehr 21. Turniersieg in dieser Kategorie zum dritten Mal den Rekord von Rafael Nadal für die meisten Turniererfolge bei Mastersturnieren ein. Federer gab während des gesamten Turnierverlaufs kein einziges Mal seinen Aufschlag ab, was ihm zuletzt 2008 in Halle gelang.[69]

Bei den anschliessenden US Open unterlag Federer im Viertelfinale dem Tschechen Tomáš Berdych in vier Sätzen und erreichte damit erstmals seit 2003 nicht das Halbfinale in Flushing Meadows. Nach einem Davis-Cup-Einsatz für die Schweiz gegen die Niederlande spielte Federer sein nächstes Turnier erst wieder im Oktober in Shanghai. Hier erreichte er die Runde der letzten vier, in der er sich Andy Murray in zwei Sätzen geschlagen geben musste. Beim darauffolgenden Heimturnier Federers in Basel zog der Schweizer in sein insgesamt neuntes Endspiel bei diesem Turnier ein, unterlag jedoch Juan Martín del Potro in drei Sätzen. Für das eine Woche später stattfindende Turnier von Paris-Bercy sagte Federer als Titelverteidiger seinen Start ab. Damit stand fest, dass der Schweizer nach nunmehr insgesamt 302 Wochen an der Spitze der Weltrangliste von Novak Đoković abgelöst werden und das Jahr 2012 auf Platz zwei der Wertung beenden würde.

Beim Saisonabschlussturnier in London erreichte Federer trotz einer erneuten Niederlage gegen del Potro in der Gruppenphase das Halbfinale. Hier behielt er gegen Andy Murray in zwei Sätzen die Oberhand und zog damit in das achte Endspiel insgesamt und das dritte in Folge bei Turnieren dieser Kategorie ein. Im Finale traf der Schweizer auf den neuen Weltranglistenersten Novak Đoković, dem er mit 6:7 und 5:7 unterlag.

Zwischenzeitlicher Sturz aus den Top-5 der Weltrangliste (seit 2013)

2013 kam Federer bei den Australian Open bis ins Halbfinale, wo er Andy Murray in fünf Sätzen unterlag. Bei den danach folgenden Turnieren Rotterdam und Indian Wells erreichte er jeweils das Viertelfinale, in Dubai das Halbfinale und in Madrid lediglich das Achtelfinale. In Rom stand er erstmals in der Saison in einem Endspiel, das er jedoch klar mit 1:6 und 3:6 gegen Rafael Nadal verlor. Bei den French Open schied er im Viertelfinale nach einer glatten Niederlage in drei Sätzen gegen Jo-Wilfried Tsonga aus. Mitte Juni bei den Gerry Weber Open in Halle holte Federer mit seinem insgesamt sechsten Sieg bei diesem Turnier seinen einzigen Saisontitel: Er gewann das Endspiel gegen Michail Juschny in drei Sätzen.

In Wimbledon schied Federer überraschend früh aus. Er unterlag in der zweiten Runde dem ungesetzten Serhij Stachowskyj in vier Sätzen mit 6:7, 7:6, 7:5 und 7:6. Damit endete seine Serie von 36 Viertelfinal-Teilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren in Folge. Er fiel auf den fünften Platz der Weltrangliste zurück und stand somit erstmals seit zehn Jahren nicht in den Top 4.

Nach Wimbledon trat Roger Federer am Hamburger Rothenbaum an. Dort unterlag er im Halbfinale der Nummer 114 der Welt, dem Argentinier Federico del Bonis, mit 6:7 und 6:7. Im schweizerischen Gstaad verlor er gegen Daniel Brands bereits seine Auftaktpartie. Bedingt durch Rückenbeschwerden konnte er bei beiden Turnieren nicht in Bestform antreten.[70] Seine Teilnahme am Canada Masters sagte Federer daraufhin ab, trat aber in Cincinnati zur Titelverteidigung an. Im Viertelfinale unterlag er Rafael Nadal mit 7:5, 4:6 und 3:6, wodurch er in der Weltrangliste hinter Juan Martín del Potro und Tomáš Berdych auf Rang sieben fiel, die niedrigste Platzierung seit Oktober 2002.

Bei den US Open verlor Federer im Achtelfinale gegen den Spanier Tommy Robredo. So früh war der Schweizer zuletzt 2003 beim vierten Major-Turnier der Saison ausgeschieden. In den letzten Saisonwochen steigerte Federer seine Turnierergebnisse wieder etwas. So erreichte er bei seinem Heimturnier in Basel das Finale, musste sich dort aber, wie schon im Vorjahr, Juan Martín del Potro in drei Sätzen geschlagen geben. Bei seinen letzten beiden Turnierauftritten in Paris und bei den Tour Finals in London erreichte Federer jeweils das Halbfinale und beendete die Saison auf Platz 6 der Weltrangliste. Ausserhalb der Top-5 hatte Federer eine Saison letztmals im Jahr 2002 beendet.

Die Saison 2014 begann Roger Federer mit einem Finaleinzug in Brisbane. Im Endspiel unterlag er Lleyton Hewitt in drei Sätzen. Bei den Australian Open gewann er im Viertelfinale gegen Andy Murray, im Halbfinale unterlag er anschliessend gegen Rafael Nadal in drei Sätzen. In Dubai besiegte er im Halbfinale Novak Đoković und im Finale Tomáš Berdych, was den ersten Turniersieg seit Halle im vorherigen Jahr bedeutete und ihm gleichzeitig die Nummer 4 im ATP Ranking sicherte.

Beim nächsten Aufeinandertreffen von Federer und Đoković im Finale von Indian Wells unterlag Federer in drei Sätzen. Beim anschliessenden Masters in Miami unterlag er im Viertelfinale Kei Nishikori. In Monte Carlo erreichte er nach einem Halbfinalsieg gegen Novak Đoković das Endspiel, das er gegen seinen Landsmann Stan Wawrinka verlor. Bei den French Open scheiterte er im Achtelfinale an Ernests Gulbis. Beim Vorbereitungsturnier für Wimbledon in Halle wiederholte er mit einem Sieg über Alejandro Falla seinen Triumph aus dem Vorjahr. In Wimbledon erreichte er das Finale und unterlag Đoković in einem fast vier Stunden dauernden Fünf-Satz-Match.[71] Beim Masters in Toronto erreichte er das Finale, welches er gegen Jo-Wilfried Tsonga mit 5:7 und 6:7 verlor. In Cincinnati gewann er durch den Finalsieg gegen David Ferrer seinen 80. Einzeltitel.

Bei den US Open erreichte er das Halbfinale, das er überraschend in drei Sätzen gegen Marin Čilić verlor (6:3, 6:3 und 6:4). Davor drehte er gegen Gaël Monfils zum neunten mal in seiner Karriere einen 0:2-Satzrückstand. Er gewann das Viertelfinale mit 4:6, 3:6, 6:4, 7:5 und 6:2. Beim Shanghai Masters erreichte Roger Federer das neunte Endspiel im Jahr 2014 und besiegte Gilles Simon in zwei Sätzen jeweils im Tie-Break, nachdem er bereits im Halbfinale Novak Đoković besiegt hatte. Es war sein erster Titelgewinn des Shanghai Masters und liess ihn in der Weltrangliste auf Rang zwei vorrücken. Nach dem Sieg in Shanghai gewann Federer auch die Swiss Indoors durch einen souveränen Finalsieg gegen David Goffin.

Zum Ende des Jahres 2014 nahm Federer an den World Tour Finals in London teil. Nach Siegen gegen Milos Raonic, Kei Nishikori, Andy Murray und Stan Wawrinka zog er zwar ins Finale ein, musste dieses aber aufgrund Rückenschmerzen absagen.[72]

Das Jahr 2015 begann für Federer mit einem Turniersieg in Brisbane. Der Finalsieg gegen Milos Raonic war zugleich Federers 1000. Sieg auf der ATP World Tour. Neben Federer schafften dies zuvor nur Ivan Lendl (1071) und Jimmy Connors (1253).[73] Bei den Australian Open schied Federer bereits in Runde drei gegen Andreas Seppi aus. Im Februar feierte er in Dubai seinen zweiten Turniererfolg der Saison, als er im Finale gegen Novak Đoković gewann.

Davis Cup

Roger Federer in Monte Carlo 2007

Roger Federer kann eine Spielbilanz von 50 Siegen zu 17 Niederlagen aus 26 Davis-Cup-Partien vorweisen (38:8 im Einzel und 12:9 im Doppel). Dabei ist er seit 1999 regelmässiges Mitglied der Schweizer Mannschaft und führte sein Land 2014 zum Titelgewinn sowie 2003 ins Halbfinale des Wettbewerbs. In den Jahren 1999, 2001 und 2004 erreichte Federer mit dem Schweizer Team das Viertelfinale des Wettbewerbs.

Seit der Saison 2005 konzentrierte sich Federer massgeblich auf seine Einzelkarriere und nahm an den Erstrundenpartien seines Landes in den Jahren 2005 bis 2007 nicht teil, woraufhin die Schweiz jeweils in der ersten Runde scheiterte. Anschliessend nahm Federer allerdings an der Qualifikationsrunde teil, um den Abstieg seines Landes aus der Weltgruppe des Davis Cup zu verhindern. Während dies 2005 und 2006 gelang, unterlag die Schweiz 2007 in der Relegation, trotz zweier Erfolge Federers im Einzel, gegen die Tschechische Republik mit 2:3 und war damit 2008 erstmals seit 16 Jahren nicht mehr in der Weltgruppe vertreten.

Im September 2008 schaffte das Schweizer Team mit Federer und Wawrinka mit einem Sieg gegen Belgien den sofortigen Wiederaufstieg in die Weltgruppe. Nachdem Federer 2009 erneut die Erstrundenpartie der Schweiz ausgelassen hatte, in der das Team den USA unterlag, war er im September in der Relegation gegen Italien wieder Teil der Schweizer Mannschaft. Mit zwei Einzelsiegen trug Federer dazu bei, den erneuten Abstieg aus der Weltgruppe zu verhindern.

2010 spielte Federer keine Davis-Cup-Partie, woraufhin die Schweizer Mannschaft nach 2007 erneut in die Europagruppe abstieg. Im Folgejahr nahm Federer an der Partie der Schweiz gegen Portugal in der Europagruppe teil und trug mit zwei Siegen im Einzel dazu bei, dass sich die Eidgenossen für die Aufstiegsrunde in die Weltgruppe qualifizierte. Hier siegte die Schweiz mit 3:2 gegen Australien, wozu Federer erneut zwei Einzelsiege beisteuerte, und erreichte dadurch den Wiederaufstieg in die Weltgruppe.

Roger Federer im Doppel des Finale des Davis Cup 2014 im Stade Pierre-Mauroy in Villeneuve-d’Ascq

Im Februar 2012 nahm Federer mit der Begegnung gegen die USA erstmals seit 2004 wieder an einer Erstrundenpartie der Schweiz teil. Dabei unterlag Federer sowohl in seinem Auftakteinzel als auch im Doppel an der Seite von Wawrinka seinen Konkurrenten, wodurch die Schweiz bereits nach dem Doppel als Verlierer der Begegnung feststand. Mit zwei Einzelsiegen verhalf Federer dem Schweizer Team im September 2012 in der Relegationspartie gegen die Niederlande jedoch zum Verbleib in der Weltgruppe.

2014 war Federer nach einjähriger Pause wieder Teil der Schweizer Mannschaft und verhalf dem Team in der ersten Runde gegen Serbien mit einem sowie im Viertelfinale gegen Kasachstan mit zwei Einzelsiegen jeweils zum Erreichen der nächsten Runde. Im Halbfinale gegen Italien steuerte Federer zwei Einzelerfolge zum Sieg der Schweizer Mannschaft bei, womit die Schweiz nach 1992 zum zweiten Mal in ihrer Davis-Cup-Geschichte das Finale des Wettbewerbs erreichte. Im Endspiel gegen Frankreich verlor Federer zunächst sein Auftakteinzel gegen Gaël Monfils in drei Sätzen, gewann aber anschliessend sowohl das Doppel an der Seite von Wawrinka, der sein Auftaktmatch im Einzel zuvor gewonnen hatte, als auch sein zweites Einzelmatch gegen Richard Gasquet, womit die Schweizer Mannschaft vorzeitig als Sieger des Davis Cups feststand.

Mit 50 Siegen liegt Federer in der ewigen Rangliste seines Landes auf dem ersten Platz. Dabei ist seine Gewinnquote die mit Abstand erfolgreichste der Spieler mit mehr als 20 Einsätzen.

International Premier Tennis League (IPTL)

Roger Federer spielte als einer der Top-Stars bei der neu gegründeten International Premier Tennis League mit und trat bei diesem neuen Format in Asien im Team der Indian Aces an. Mit seinen Teamkollegen Gaël Monfils, Ana Ivanović, Sania Mirza, Rohan Bopanna und den ehemaligen Spielern Fabrice Santoro und Pete Sampras gewann er am 13. Dezember 2014 den erstmals ausgetragenen Titel.

Schaukämpfe

Unmittelbar nach dem Tennis Masters Cup trat Federer am 21. November 2006 in einem Schaukampf in Seoul gegen Rafael Nadal an. Dabei setzte sich Federer mit 6:3, 3:6 und 6:3 gegen den Mallorquiner durch.

Im Mai 2007 traf Federer in Palma de Mallorca im «Battle of Surfaces» erneut auf Rafael Nadal. Vor 7000 Zuschauern duellierten sich die beiden auf einem Platz mit unterschiedlichen Belägen. Auf einer Netzseite der Lieblingscourt des Schweizers, Rasen, auf der anderen der von Nadal bevorzugte Sand. In der ausverkauften Palma-Arena siegte Nadal mit 7:5, 4:6 und 7:6 (12:10).

Eine viel beachtete Schaukampfserie bestritt Federer im November 2007, als er in drei Exhibitions gegen Pete Sampras antrat. Gewann der Schweizer die Auftaktpartie in Seoul noch mühelos mit 6:3 und 6:4, leistete Sampras bei Aufeinandertreffen Nummer zwei in Kuala Lumpur mehr Widerstand und zwang Federer zwei Mal in den Tie-Break. Federer setzte sich dabei mit 7:6 (8:6) und 7:6 (7:5) durch. Erst im letzten Duell in Macau verlor Federer gegen den zehn Jahre älteren Amerikaner mit 6:7 (8:10) und 4:6.

Am 10. März 2008 bezwang Federer bei einem erneuten Aufeinandertreffen mit Sampras den Amerikaner in drei Sätzen mit 6:3, 6:7 (4:7) und 7:6 (8:6). Die Partie wurde vor 19'000 Zuschauern im New Yorker Madison Square Garden ausgetragen.

Federer nahm am 18. November 2008 an dem Showdown of Champions teil. Im ersten Spiel besiegte er James Blake 7:6. Im anschliessenden Doppel verlor er mit Björn Borg gegen John McEnroe und James Blake 5:7.

Im März 2010 bestritt Federer gemeinsam mit Pete Sampras ein Schaudoppel in Indian Wells gegen Rafael Nadal und Andre Agassi zugunsten der Erdbebenopfer von Haiti. Federer/Sampras entschieden das «Hit for Haiti» getaufte Event 8:6 für sich.

Am 21. bzw. 22. Dezember 2010 trugen Federer und Rafael Nadal zwei Schauduelle aus, das erste in Zürich, das zweite in Madrid. Gespielt wurde auf je zwei gewonnene Sätze. Die Einnahmen flossen an die jeweiligen Wohltätigkeitsfonds der beiden Rivalen[74]. Bei seinem «Match for Africa» nutzte Federer den Heimvorteil und bezwang Nadal in Zürich mit 4:6, 6:3 und 6:3, unterlag Nadal in Madrid jedoch mit 7:6 (7:3), 3:6 und 1:6.

Vier Jahre später, am 21. Dezember 2014, kam es im Zürcher Hallenstadion zu einer Neuauflage des «Match for Africa», diesmal gegen Stan Wawrinka. Federer gewann das Duell gegen seinen Davis-Cup-Partner mit 7:6, 6:4.[75]

Trainer

  • 1989–1994: Adolf Kacovský (Schweiz, heute Tschechien) hatte in Federers Kindheit massgeblichen Einfluss auf dessen Spiel. Als Trainer des Tennisclubs TC Old Boys Basel arbeitete Kacovský bis zu Federers Wechsel nach Ecublens 1995 mit ihm zusammen.
  • 1991–1995, 1997–2000: Peter Carter (Australien) betreute Federer ebenfalls während seiner Zeit bei den Old Boys Basel. Nach Federers Wechsel auf die internationale Tour wurde Carter sein Verbandstrainer. Auch nach der Trennung vom Verband blieb Carter weiterhin ein enger Berater von Federer.
  • 1995–1997: Die Jahre 1995–1997 verbrachte Federer im nationalen Schweizer Trainingszentrum von Ecublens, wo er vom Verband für den Einstieg auf die internationale Juniorentour gefördert wurde.
  • 2000–2003: Peter Lundgren (Schweden) betreute Federer teilweise schon vor 2000 als Verbandstrainer und wurde nach der Trennung vom Verband der private Trainer des Schweizers. Nach der Saison 2003 folgte die Trennung.
  • 2004: Das Jahr 2004 bestritt Federer ohne Trainer.
  • 2005–2007: Tony Roche (Australien) betreute Federer als Teilzeitcoach bei wichtigen Turnieren von 2005 bis 2007. Im Mai 2007 erfolgte die Trennung. Den Rest des Jahres absolvierte Federer trainerlos.
  • 2008: Im April verpflichtete Roger Federer zur Vorbereitung auf die Sandplatzsaison vorübergehend den damals 55-jährigen Spanier José Higueras. Die Zusammenarbeit wurde bis zu den US Open 2008 fortgesetzt. Ab Herbst 2008 arbeitete Federer wieder ohne Trainer.
  • 2010–2013: Federer verpflichtete im August Paul Annacone (USA) als Trainer. Nach Federers Ausscheiden beim Shanghai Masters 2013 wurde die Zusammenarbeit beendet.
  • 2014–2015: Federers «Kindheitsidol» Stefan Edberg (Schweden) war neben Severin Lüthi, der ihn seit 2007 auf der Tour begleitet, Co-Trainer.[76] Anfang Dezember 2015 gab Federer die Trennung von Edberg bekannt.
  • Seit 2016: Ab Januar 2016 wird Federer neben Lüthi von Ivan Ljubičić (Kroatien) als Co-Trainer unterstützt, der von 2013 bis 2015 schon den kanadischen Tennisprofi Milos Raonic betreute.[77]

Spielstil

Federer in Ohio 2008

Roger Federer gilt als der vielseitigste Spieler im heutigen Tennis und auch als einer der besten Allrounder in der Geschichte des Profitennis.[78] So wurde der Schweizer vom amerikanischen Tennis Magazine 2007 anlässlich einer Auflistung der besten Spieler in bestimmten Bereichen des Tennisspiels in insgesamt sieben von elf Kategorien zu den besten Spielern der heutigen Tennisgeneration gezählt. In vier Bereichen wurde er darüber hinaus zu den besten Spielern in der Tennisgeschichte gezählt.[79] Dieses vielseitige und variantenreiche Spiel macht es Federer nicht nur möglich, auf den diversen unterschiedlichen Platzbelägen erfolgreich zu sein, sondern ermöglichte es ihm auch, zum dominierenden Spieler seiner Generation zu werden. So setzte sich sein Allroundspiel gegen eher einseitig veranlagte Spielertypen seiner Generation wie Andy Roddick (Aufschlag) oder auch Lleyton Hewitt (Beinarbeit und Returnspiel) durch. Zu erwähnen ist allerdings auch, dass die kontinuierliche Vereinheitlichung der Platzbeläge[80] einen entscheidenden Vorteil für die Spielweise von Allroundspielern bietet.

In der Grundanlage gehört Federer zum im heutigen Profitennis vorherrschenden Spielertyp, der im Wesentlichen von der Grundlinie des Platzes agiert. Zwar hat Federer gerade in den Jahren unter seinem Trainer Tony Roche auch an seinem Netzspiel gearbeitet, dennoch erzielt er den Grossteil seiner Punktgewinne durch Schläge von der Grundlinie. Als spektakulärster und dabei auch erfolgreichster Schlag in Federers Spiel gilt die Vorhand, die vom Tennis Magazine als beste Vorhand in der Geschichte des Sportes bezeichnet wird.[81] Das Geheimnis seiner Vorhand liegt laut Experte Skidelsky in seiner Schlägerhaltung, dem modifizierten Easterngriff, der ihm erlaubt, jeden Ball zu spielen. [82] Wegen ihrer Schnelligkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit setzt Federer seine Vorhand meist ein, um einen Ballwechsel direkt zu beenden oder den Gegner zu einem entscheidenden Fehler zu zwingen. Im Vergleich zum Vorhandschlag wird die Rückhand von Federer als schwächere Seite angesehen. Seine Rückhand setzt Federer massgeblich zur Vorbereitung eines Gewinnschlages ein. So arbeitet Federer speziell bei Returnspielen häufig mit dem Rückhandslice, um den Gegner in eine defensive Situation zu zwingen. Federer zum Spiel mit der Rückhand zu zwingen, gilt als eine der bewährtesten Taktiken, um den Schweizer zu besiegen. Hochabspringende Schläge auf die Rückhand waren dementsprechend auch einer von fünf möglichen Wegen, um Federer zu schlagen, die das Time Magazine im Jahr 2007 nach Interviews mit diversen Tennisexperten und Spielern vorschlug.[83]

Obwohl die starke Vorhand von Federer in Beschreibungen seines Spielstils meist den grössten Raum einnimmt, gelten auch sein Defensivspiel und speziell seine Beinarbeit und Bewegung auf dem Platz als wichtiger Faktor für seinen Erfolg.[84] So bezeichnete das Tennis Magazine ebenfalls die Beinarbeit von Federer als beste in der Geschichte des Sportes.[85] Als entscheidende Person für die Entwicklung der Bewegungsabläufe von Federer auf dem Tennisplatz gilt der Konditionstrainer Pierre Paganini, mit dem der Schweizer seit Ende der Saison 2000 zusammenarbeitet. Paganini trainiert mit Federer massgeblich in den Bereichen Athletik, Beinarbeit und Krafttraining. Die gezielte Arbeit in diesen Bereichen ermöglicht Federer besondere Schnelligkeit auf kurzen Laufwegen, so dass er gegnerische Schläge schneller als die meisten anderen Spieler erlaufen und mit wesentlich überlegteren Rückschlägen erwidern kann. Dies öffnet dem Schweizer die Möglichkeit, aus teilweise sehr starker Bedrängnis wieder selbst die Offensive zu ergreifen oder auch direkte Punktgewinne zu erzielen.

Andere Bereiche im Spiel von Roger Federer werden in den meisten Analysen eher nebensächlich erwähnt. So gilt der Aufschlag des Schweizers nicht als eine seiner grössten Stärken, jedoch besitzt Federer einen der variabelsten Aufschläge auf der ATP Tour. Tatsächlich schlägt Federer deutlich weniger Asse und Service Winners als die besten Aufschläger im heutigen Tennis. Dennoch erreichte Federer gerade in diesem Bereich eine deutliche Verbesserung in den letzten Jahren. So steigerte er seine durchschnittliche Anzahl an Assen pro Spiel in den letzten Jahren kontinuierlich. Zudem lag Federer in den Jahren 2005–2007 mit rund 77 % an gewonnenen Punkten bei ersten Aufschlägen unter den besten zehn Spielern in dieser Statistik.[86][87][88]

Wenngleich das Netzspiel im Welttennis in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat, nutzt Federer das Spiel am Netz nicht nur regelmässig auf schnellen Belägen, um gute Aufschläge direkt zu verwerten, sondern öfters auch auf langsamen Belägen wie Sand, um laufintensive Grundlinienduelle abzukürzen. Gerade im historischen Vergleich gilt Federer aber nicht als einer der besten Volleyspieler. Das Tennis Magazine nannte Federer zwar bei den besten aktuellen Spielern in diesem Bereich, gerade bei seinen zahlreichen Sandplatzduellen gegen Rafael Nadal wurde Federer am Netz aber regelmässig vom Spanier passiert. Auch die typischen Sandplatzschläge wie Stopp- oder Lobbälle gehörten lange nicht zum häufig frequentierten Schlagrepertoire des Schweizers. Jedoch steigerte sich Federer auch bei diesen Schlägen stetig. So band er auf dem Weg zu seinem French-Open-Sieg 2009 und im weiteren Saisonverlauf vor allem den Stoppball regelmässig und effektiv in sein Spiel ein.[89] 2015 überraschte er Djokovic in Cincinnati mit dem Kamikaze-Halbvolley-Return am Netz, um den Ballwechsel zu verkürzen, was ihm mehrmals gelang und zum Sieg beitrug.[90]

Neben der reinen Ebene der Spielfähigkeiten ist auch der mentale Bereich, gerade bei Grand-Slam-Turnieren, ein entscheidender Faktor im Tennissport. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Federer, der in jungen Jahren als sehr lautstarker und hitzköpfiger Spieler galt, sein Auftreten auf dem Platz schon früh in seiner Profikarriere stark gewandelt hat. Selbst in engen Spielsituationen zeigt Federer selten Emotionen und erlaubt seinen Kontrahenten so kaum eine Einschätzung seiner tatsächlichen Verfassung. Zudem ist Federer dafür bekannt, in entscheidenden Situationen sein bestes Tennis abzurufen. Belege dafür sind seine starke Tie-Break-Bilanz (Federer liegt mit rund 66 % gewonnener Tie-Breaks auf Platz 1 der Statistik der Spieler mit mehr als 100 absolvierten Tie-Breaks)[91] und die Prozentzahl an abgewehrten Breakchancen (hier lag Federer in der Saison 2006 mit 70 % auf Platz 1 der ATP-Spieler).[87]

Alle diese Spielfähigkeiten von Federer, gepaart mit seiner nahezu beispiellosen Erfolgsquote in den letzten Jahren, haben dazu geführt, dass zahlreiche Spieler ihre Partien gegen Federer schon vor der eigentlichen Austragung als verloren abhaken. Dies ist eine Beobachtung, die auch das Time Magazine im Artikel über die Wege, Federer zu schlagen, thematisierte.[83] So meint David Nalbandian, der insgesamt acht Duelle gegen Federer für sich entschied, dass viele Spieler bessere Chancen gegen Federer hätten, wenn sie mit einer anderen Motivation in die Spiele gegen den Schweizer gehen würden.

2015 erregte Federer mit einer neuen Rückschlagtechnik Aufmerksamkeit in der Tenniswelt, bei der er den Ball nach dem gegnerischen Aufschlag möglichst früh retourniert, um dem Gegenspieler damit weniger Zeit für dessen nächsten Schlag zu gewähren. Der Schlag wurde unter dem Begriff "Sabr Sneak Attack by Roger" bekannt.[92][93][94]

Turnierplan 2016

Vorlage:Turnierplan Roger Federer

Auszeichnungen

Federer wurde vom Welttennisverband ITF zum Spieler der Jahre 2004, 2005, 2006, 2007 und 2009 ernannt. Zudem wurde er viermal zum Weltsportler des Jahres (2005, 2006, 2007 und 2008) gewählt und gewann je fünfmal die PAP-Wahl zu Europas Sportler des Jahres sowie den gleichnamigen Titel der Vereinigung der europäischen Sportjournalisten (UEPS), was vor ihm noch keinem Sportler gelungen ist. Dreimal wurde er von der französischen Sportzeitung L’Équipe zum internationalen «Champion des champions» (2005, 2006, 2007) gekürt. In den gleichen Jahren setzte er sich bei der Wahl der italienischen Sportzeitung La Gazzetta dello Sport zum Weltsportler des Jahres durch.

In seinem Heimatland wurde Federer sechsmal zum Schweizer Sportler des Jahres (2003, 2004, 2006, 2007, 2012, 2014) gewählt, so oft wie kein anderer Sportler. Darüber hinaus gewann er 2008 mit Stan Wawrinka und 2014 mit dem Davis-Cup-Team (gemeinsam mit Wawrinka, Michael Lammer und Marco Chiudinelli) in der Wertung Team des Jahres. 2003 wurde er Schweizer des Jahres.[95]

Im Jahr 2009 wurde Federer in Basel zum «Ehrespalebärglemer» ernannt.[96]

Die Schweizerische Post widmete Federer 2007 als erster lebender Persönlichkeit eine Sonderbriefmarke.[97][98] Die Österreichische Post gab im September 2009 bekannt, Federer im Jahr 2010 ebenfalls durch die Veröffentlichung einer Sonderbriefmarke ehren zu wollen.[99][100]

Auf Vorschlag des Direktors des Turniers von Halle, Ralf Weber, wurde anlässlich der Gerry Weber Open 2012 ein Teil der Haller Weststraße in Roger-Federer-Allee umbenannt.[101][102][103]

Rekorde

Rekord-Grand-Slam-Sieger im Herreneinzel
Rang Spieler Titel
1. Serbien Novak Đoković 24
2. Spanien Rafael Nadal 22
3. Schweiz Roger Federer 20
4. Vereinigte Staaten Pete Sampras 14
5. Australien Roy Emerson 12
6. Schweden Björn Borg 11
Australien Rod Laver
8. Vereinigte Staaten Bill Tilden 10
Stand: 10. September 2023

Grand-Slam-Turniere

  • Roger Federer hält die Rekorde für die meisten gewonnenen Grand-Slam-Turniere (17) sowie für die meisten erreichten Grand-Slam-Finals (27), -Halbfinals (40) und -Viertelfinals (48).
  • Federer ist einer von acht Spielern, die in ihrer Karriere bei allen vier Grand-Slam-Turnieren siegreich waren. Neben Andre Agassi, Rafael Nadal und Novak Đoković ist er dabei der einzige Spieler, der diese Turniere auf drei verschiedenen Platzbelägen gewann.
  • Er ist der einzige Spieler, der dreimal in seiner Karriere drei Grand-Slam-Turniere in einer Saison gewann (2004, 2006, 2007).
  • Federer ist der erste Spieler, der drei verschiedene Grand-Slam-Turniere mindestens viermal gewann (Melbourne viermal, New York fünfmal, Wimbledon siebenmal). Zudem ist der Schweizer der einzige Spieler, der zwei unterschiedliche Grand-Slam-Turniere jeweils fünfmal in Serie gewann (Wimbledon 2003–2007, US Open 2004–2008).
  • Zusammen mit Roy Emerson hält Federer den Rekord für die meisten Jahre (5) mit mindestens zwei Grand-Slam-Siegen im Saisonverlauf.
  • Federer hat als einziger Spieler bei jedem der vier Grand-Slam-Turniere mindestens fünfmal das Finale erreicht.
  • Der Schweizer hält die Rekorde für die meisten aufeinanderfolgenden Viertelfinal- (36, Wimbledon 2004 bis French Open 2013) und Halbfinalteilnahmen (23, Wimbledon 2004 bis Australian Open 2010) bei Turnieren dieser Kategorie. Dabei zog er zehnmal in Folge (Wimbledon 2005 bis US Open 2007) auch ins jeweilige Finale ein, womit Federer der einzige Spieler ist, dem es gelang, in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (2006 und 2007) alle vier Grand-Slam-Finals zu erreichen.
  • Federer ist der einzige Spieler, der in drei Saisons alle vier Grand-Slam-Finals erreichte. Dies gelang ihm 2006, 2007 und 2009.
  • Bei den Australian Open 2007 wurde Federer zum ersten Spieler seit Björn Borg in Paris 1980, der ein Grand-Slam-Turnier ohne Satzverlust gewann. Durch den Gewinn der ersten vier Runden bei den darauffolgenden French Open ohne Satzverlust stellte er John McEnroes Rekord aus dem Jahr 1984 für elf gewonnene Partien in Folge ohne Satzverlust bei Grand-Slam-Turnieren ein. Dabei stellte er mit 36 gewonnenen Grand-Slam-Sätzen in Folge einen weiteren Rekord auf.
  • Mit seinem Erstrundensieg über Tobias Kamke bei den French Open 2012 stellte Federer den von Jimmy Connors gehaltenen Rekord für die meisten Matchgewinne bei Grand-Slam-Turnieren ein (233).[104][105] Mit dem anschliessenden Zweitrundensieg über Adrian Ungur wurde er mit 234 Siegen zum alleinigen Rekordhalter.[106] Mittlerweile baute Federer den Rekord auf über 300 Siege aus.
  • Im Finale von Wimbledon 2009 (5:7, 7:6, 7:6, 3:6, 16:14) stellten Federer und Roddick gleich mehrere weitere Rekorde auf: grösste Anzahl von Spielen in einem Grand-Slam-Finale (77) und die grösste Anzahl von Spielen im Schlusssatz eines Grand-Slam-Finales (30). Zudem erzielte Federer mehr Asse als je ein Spieler in einem Grand-Slam-Finale zuvor (50).
  • Seit Mai 2014 ist Roger Federer der einzige Spieler, der bei jedem der vier Grand-Slam-Turniere mindestens 60 Matches gewann.[107]
  • Federer hält zudem den Rekord für die meisten Teilnahmen an Grand-Slam-Turnieren in Folge (65; Australian Open 2000 bis Australian Open 2016).

ATP World Tour Masters 1000

  • In der 1990 eingeführten Turnierserie hält oder hielt Federer ebenfalls wichtige Rekorde. So ist er Rekordhalter für die meisten Finalteilnahmen (42). Zudem hielt Federer in den Jahren 2012 und 2013 kurzzeitig gemeinsam mit Nadal auch den Rekord für die meisten Turniersiege bei Turnieren der Masters-Serie; seitdem führt Nadal diese Wertung alleine an.
  • Federer gewann 2005 als erster Spieler überhaupt vier Turniere dieser Kategorie in einer Saison. Dies gelang ihm in der darauffolgenden Saison erneut. Diese Marke wurde später im Jahr 2005 von Rafael Nadal ebenfalls erreicht und 2011 von Novak Đoković mit fünf Erfolgen in einem Jahr überboten.
  • Federer hielt den Rekord für die meisten Finalteilnahmen in einer Saison (6; 2006). Diesen Rekord hielt der Schweizer gemeinsam mit Novak Đoković, dem dies in der Saison 2011 ebenfalls gelang, sowie Rafael Nadal (2013). In der Saison 2015 verbesserte Đoković den Rekord auf sieben Finalteilnahmen.
  • Federer gewann insgesamt acht verschiedene Turniere der Masters-Serie (Indian Wells, Miami, Hamburg, Madrid, Kanada, Cincinnati, Paris, Shanghai). Diesen Rekord hält der Schweizer gemeinsam mit Novak Đoković.
  • Neben den acht verschiedenen Turnieren, die Federer gewann, gelang es ihm zudem, bei zwei weiteren Turnieren dieser Kategorie (Monte Carlo, Rom) das Finale zu erreichen. Diese Teilnahme an den Endspielen von zehn unterschiedlichen Masters-Turnieren, darunter allen neun des aktuellen Tour-Kalenders, stellt ebenfalls einen Rekord dar. Diesen Rekord hält Federer gemeinsam mit Rafael Nadal.
  • Das Double aus den Turnieren in Indian Wells und Miami gewann Federer als erster Spieler zweimal hintereinander (2005 und 2006). Novak Đoković gelang dies in den Jahren 2014 und 2015 ebenfalls.
  • Bei den vier nordamerikanischen Turnieren (Indian Wells, Miami, Kanada und Cincinnati) trug sich Federer als dritter Spieler nach Andre Agassi und Michael Chang in jede der vier Siegerlisten mindestens einmal ein. Dabei gewann er als bislang einziger Spieler jedes dieser Turniere mehr als einmal.
  • Beim Turnier von Cincinnati 2012 wurde Federer zum ersten Spieler in der Geschichte der Turnierserie, der ein Turnier ohne Satz- und eigenen Aufschlagverlust gewann.[108]
  • Beim Turnier in Cincinnati 2014 überbot Federer als erster Spieler die Marke von 300 Siegen bei Turnieren dieser Kategorie.[109]

ATP World Tour Finals und Vorgängerveranstaltungen

  • Federer hält mit sechs Erfolgen den Rekord für die meisten Turniersiege beim Saisonabschlussturnier.
  • Er ist zudem Rekordhalter für die meisten erreichten Finals (10).
  • Federer hält ebenfalls den Rekord für die meisten aufeinander folgenden Jahre, in denen die Qualifikation für das Saisonfinale gelang (14).[110]
  • Am 6. November 2012 gewann Federer sein 40. Match bei Saisonabschlussturnieren und übertraf damit die bisherige Bestmarke von Ivan Lendl.[111] Federer baute diesen Rekord mittlerweile auf 52 Siege aus.
  • 2005 war er der erste Spieler, der in einem Spiel beim Tennis Masters Cup seinen Gegner mit dem Resultat von 6:0 und 6:0 bezwang. Der Gegner war Gastón Gaudio im Halbfinale des Turniers.
Rekord-Weltranglistenerste im Herreneinzel
Rang Spieler Wochen
1. Serbien Novak Đoković 424
2. Schweiz Roger Federer 310
3. Vereinigte Staaten Pete Sampras 286
4. Tschechoslowakei Ivan Lendl 270
5. Vereinigte Staaten Jimmy Connors 268
6. Spanien Rafael Nadal 209
7. Vereinigte Staaten John McEnroe 170
8. Schweden Björn Borg 109
9. Vereinigte Staaten Andre Agassi 101
Stand: 6. Mai 2024

Weltrangliste

Federers Platzierungen in der Weltrangliste seit 1998.
  • Sowohl im ATP Ranking als auch im ATP Champions Race hielt bzw. hält Federer zahlreiche Rekorde. So erzielte Federer die Bestmarke für die meisten Punkte am Saisonende in beiden Wertungssystemen. Im Champions Race kam er 2006 auf 1674 Punkte, im ATP Ranking auf 8370 (entspricht 15745 im seit 2009 überarbeiteten Ranking). Diese Punktzahl war zudem der Rekord für die höchste Punktzahl, die je von einem Spieler in der Weltrangliste während eines laufenden Jahres erreicht wurde. Im September 2015 überbot Novak Đoković mit 16145 Punkten diese Marke. Federer hatte zudem als erster Spieler seit Einführung des Wertungssystems die Marken von 7000 und 8000 Punkten überschritten.
  • Am 26. Februar 2007 brach Federer den bisherigen Rekord von Jimmy Connors an Anzahl der ununterbrochenen Wochen an der Spitze der Weltrangliste (160 Wochen, 1974–1977) sowie am 27. August 2007 ebenfalls Steffi Grafs Rekord von 186 ununterbrochenen Wochen. Federer baute diesen Rekord bis zum 18. August 2008 auf 237 Wochen aus.
  • Im Anschluss an seinen Wimbledonsieg 2012 stellte Federer am 9. Juli 2012 Pete Sampras' Rekord für die meisten Wochen an der Weltranglistenspitze insgesamt mit 286 Wochen ein. Eine Woche später wurde der Schweizer zum alleinigen Rekordhalter. In den folgenden vier Monaten baute er diesen Rekord auf 302 Wochen aus.
  • Zusammen mit Ivan Lendl (1989), Rafael Nadal (2010) und Novak Đoković (2014) ist Federer einer von vier Spielern, die nach dem Verlust der Nummer 1 am Jahresende wieder eine Saison als Erstplatzierter abschlossen. Nach den Jahren 2004–2007 auf Platz 1 beendete Federer das Jahr 2008 als Zweitplatzierter, kehrte aber 2009 wieder auf die Spitzenposition zurück.

Siegesserien

In seiner bisherigen Karriere erreichte Federer eine Reihe von Siegesserien in verschiedenen Bereichen.

  • So feierte Federer 26 Siege in Folge gegen Gegner aus den Top-10 der Weltrangliste (2003–2005).
  • Federer hält ebenso den Open-Era-Rekord für die meisten Finalsiege in Folge (24, die Serie endete 2005).
  • Auf Rasen und auf Hartplatz hält der Schweizer die Rekorde für die längsten Siegesserien, auf Hartplatz mit 56 Siegen (2005–2006), auf Rasen mit 65 Siegen in Folge (2003–2008).

Sonstige Rekorde

  • Im Oktober 2008 überholte Federer den bisherigen Rekordhalter Pete Sampras in der Summe der gewonnenen Preisgelder und stand seitdem an der Spitze der Preisgeldrekordliste. Im April 2016 überbot Novak Đoković Federers Bestmarke. Von 2006 bis 2010 hielt Federer zudem den Rekord für den höchsten gewonnenen Preisgeldbetrag in einer Saison.
  • Roger Federer ist der einzige Spieler der Open Era, der zehn oder mehr Turniere in drei aufeinanderfolgenden Jahren (2004, 2005 und 2006) gewann. Diese in den Jahren 2004–2006 gewonnenen 34 Einzeltitel bedeuten ebenfalls Rekord.
  • Mit einer Siegesquote von 94,3 % und einer Turniergewinnquote von 69,4 % kann Federer zudem zwei historische Höchstquoten für eine Zeitspanne von drei Jahren vorweisen.
  • Bei 16 von 17 gespielten Turnieren das Finale zu erreichen (94,1 %, Saison 2006) stellte ebenfalls eine neue Bestmarke dar.
  • Federer hält den Rekord für die meisten Turniersiege auf Hartplätzen (60).[112]
  • Das olympische Halbfinale von London 2012, das Federer gegen Juan Martín del Potro mit 3:6, 7:6 (7:5) und 19:17 gewann, war mit 4:26 Stunden das längste Dreisatz-Match der Open Era. Der dritte Satz allein dauerte 2:43 Stunden.[113][114]
  • Federer hält den Open-Era-Rekord für die meisten Finalteilnahmen bei einem einzelnen Turnier (12 in Basel).
  • Federer hält den Rekord für die meisten aufeinanderfolgenden Saisons mit mindestens einem Turniersieg (15).

Finalteilnahmen

Vorlage:Turniersiege Roger Federer

Statistik

Vorlage:Statistik Roger Federer

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Roger Federer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Roger Federer High German Interview. Abgerufen am 6. August 2016.
  2. Roddick: Federer might be greatest ever In: The Associated Press, 3. Juli 2005 
  3. Federer inspires comparisons to all-time greats (Memento des Originals vom 10. Oktober 2004 im Internet Archive) In: The Associated Press, 12. September 2004 
  4. 4-In-A-Row For Federer In: The Associated Press, 9. Juli 2006 
  5. Pritha Sarkar: Greatness beckons Federer In: Reuters, 4. Juli 2005 
  6. Bud Collins: Federer Simply In a League of His Own In: MSNBC Website, MSNBC.COM, 3. Juli 2005 
  7. http://diepresse.com/home/sport/mehrsport/485656/index.do?from=rss
  8. http://sport.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/06/07/tennis/roger_federer_der_beste_aller_zeiten
  9. Federer "is the greatest ever tennis player" In: CNN-Website, 9. Juli 2012 (english). 
  10. Roger Federer - GQ Starportait. Abgerufen am 1. März 2014.
  11. Schweizer Illustrierte: VIP-Lexikon: Roger Federer
  12. Ask Roger
  13. Stauffer; Seite 261
  14. Für wen schlägt Federers Fussball-Herz?, Blick.ch, 11. September 2009
  15. Stauffer; Seiten 67, 68
  16. Roger Federer hat heimlich geheiratet, Tages-Anzeiger, 11. April 2009
  17. «Die Williams-Schwestern werden wie ein Witz ausschauen». Abgerufen am 1. März 2014.
  18. si: Federer Vater von Zwillings-Buben. Neue Zürcher Zeitung online. Abgerufen 6. Mai 2014
  19. Mikael Krogerus: Das Geheimnis seiner Vorhand. Das Magazin, Tamedia, Zürich 5. September 2015 (Seite 11)
  20. Interview Bundesrat Samuel Schmid, unter anderem zur Dienstuntauglichkeit von Sportlern (Archiv-Version) (Memento vom 1. Januar 2008 im Internet Archive)
  21. Eine solide Stiftung verbessert das Leben von Kindern. Abgerufen am 1. März 2014.
  22. Der Größte aller Zeiten. Abgerufen am 1. März 2014.
  23. http://www.unicef.ch/de/ueberuns/botschafter/federer/index.cfm (Memento vom 19. Oktober 2007 im Internet Archive)
  24. http://sarahluisa.blog.de/2009/06/04/roger-federer-6239188/
  25. http://bazonline.ch/sport/tennis/Federer-weihte-FCBTrikot-ein/story/19249584
  26. Mikael Krogerus: Das Geheimnis seiner Vorhand. Das Magazin, Tamedia, Zürich 5. September 2015 (Seite 11)
  27. René Stauffer: Das Tennisgenie. Pendo Verlag, München und Zürich, 3. Auflage 2007 ISBN 3-85842-651-2; Kapitel 1
  28. Stauffer; Seiten 25, 28
  29. Stauffer; Seiten 29-30, 33
  30. Stauffer; Seite 32
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  34. Stauffer; Seiten 44-45
  35. a b Stauffer; Seite 54
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  41. Stauffer; Seiten 70-72
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  45. a b Stauffer; Seiten 100-103
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  51. Stauffer; Seite 105
  52. Stauffer; Seiten 111-113
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  59. Stauffer; Seite 182
  60. Stauffer; Seite 190
  61. Mixed Zone: Handballer werden Dritte, Federer als Erster ins neue Jahr. Abgerufen am 1. März 2014.
  62. Federer can win the grand slam: Laver. Abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  63. www.rogerfederer.com: Off court – Endlich Gewissheit
  64. http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2009/05/Roland-Garros-Sunday-3-Federer-Record-Equalling-14-Grand-Slams.aspx
  65. http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2009/05/Roland-Garros-Sunday-3-Federer-Clinches-Career-Grand-Slam.aspx
  66. a b http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2009/06/Wimbledon-Final-Federer-Clinches-15th-Grand-Slam.aspx
  67. http://bazonline.ch/sport/agenturen-ticker/Federer-beendet-Negativserie-gegen-Murray/story/25778713
  68. "Federer will nicht − Schweiz, wir haben ein Fahnenproblem", blick.ch. Abgerufen am 23. August 2012
  69. "Federer Wins Record Fifth Cincinnati Crown; Ties Nadal's Masters 1000 Mark", atpworldtour.com. Abgerufen am 23. August 2012.
  70. "Rückenbeschwerden in Hamburg und Gstaad, Federer verzichtet auf Montreal", Neue Zürcher Zeitung, abgerufen am 5. August 2013
  71. Fantastischer Djokovic ringt unglaublichen Federer im fünften Satz nieder, derstandard.at, 6. Juli 2014, abgerufen am 6. Juli 2014.
  72. Novak Djokovic kampfloser Champion – Roger Federer kann verletzt nicht spielen, tennisnet.com vom 16. November 2014. Abgerufen am 28. Januar 2015.
  73. Federer Claims 1000th Win With Brisbane Title, atpworldtour.com vom 11. Januar 2015. Abgerufen am 28. Januar 2015.
  74. http://sport.orf.at/stories/2026231/
  75. Federer und Wawrinka bieten Show beim «Match for Africa 2», srf.ch, 21. Dezember 2014, abgerufen am 12. Januar 2015.
  76. Federer holt Ex-Profi Edberg ins Team In: Spiegel Online, 27. Dezember 2013 
  77. Stefan Edberg nicht mehr Trainer von Roger Federer: Federer trennt sich von Edberg (sport1.de vom 9. Dezember 2015, abgerufen am 31. Dezember 2015)
  78. http://www.blick.ch/sport/tennis/federerundco/5-gruende-warum-federer-2009-wieder-die-nummer-1-wird-107177
  79. Feature vom Tennis Magazine über die besten Bereiche in der Geschichte des Tennissports (Memento vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive)
  80. Artikel über die Entwicklung der Geschwindigkeiten von Tennisplätzen auf der Profitour
  81. Tennis Magazine über die Vorhand von Federer (Memento vom 14. Dezember 2007 im Internet Archive)
  82. Mikael Krogerus: Das Geheimnis seiner Vorhand. Das Magazin, Tamedia, Zürich 5. September 2015 (Seite 10)
  83. a b Time Magazine über fünf Wege, um Federer zu schlagen
  84. http://www.derbund.ch/sport/tennis/Es-sieht-aus-als-wuerde-er-ueber-den-Court-schweben/story/19179826
  85. Tennis Magazine über die Beinarbeit von Federer (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive)
  86. ATP Tennis Weekly 2005 Ausgabe #39 mit vollständiger Jahresstatistik
  87. a b ATP Tennis Weekly 2006 Ausgabe #39 mit vollständiger Jahresstatistik
  88. (Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.atptennis.com ATP Tennis Weekly 2007 Ausgabe #37 mit vollständiger Jahresstatistik)
  89. http://www.wettbasis.com/sportwetten-news/roland-garros-french-open-herrenfinale.html
  90. Mikael Krogerus: Das Geheimnis seiner Vorhand. Das Magazin, Tamedia, Zürich 5. September 2015 (Seite 10)
  91. FedEx ATP Reliability Index: Tie breakers
  92. «Federer ist wie ein guter Wein» (20min.ch vom 4. Oktober 2015, abgerufen am 16. Oktober 2015)
  93. Patrick Mouratoglou analysiert zum Endspiel der US Open 2015 (eurosport.fr, abgerufen am 21. Oktober 2015)
  94. What is Federer's new SABR sneak attack? (quora.com vom 21. September 2015, abgerufen am 21. Oktober 2015)
  95. Tagesanzeiger am 4. Januar 2004: Roger Federer ist "Schweizer des Jahres"
  96. http://www.blick.ch/sport/tennis/federer-wird-ehrespalebaerglemer-123825
  97. Medienmitteilung der Schweizerischen Post
  98. Post-Sondermarke für Roger Federer – Swissinfo.ch: 10. April 2007
  99. http://www.blick.ch/sport/tennis/federer-bekommt-briefmarke-129635
  100. http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/federer_briefmarke_oesterreich_1.3700264.html
  101. http://www.hallewestfalen.de/magazin/artikel.php?artikel=2239&type=&menuid=125&topmenu=125
  102. http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2012/06/24/Halle-Monday-Roger-Federer-Allee-Unveiled.aspx
  103. Jetzt hat Federer auch seine eigene Allee, Blick.ch, 12. Juni 2012
  104. http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2012/05/22/Roland-Garros-Monday-Federer-Into-Second-Round.aspx
  105. http://espn.go.com/tennis/french12/story/_/id/7979284/2012-french-open-roger-federer-nets-milestone-victory
  106. http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2012/05/22/Roland-Garros-Wednesday-Federer-Moves-Clear-Of-Connors.aspx
  107. www.20min.ch
  108. http://heavytopspin.com/2012/08/21/the-unbreakable-and-record-setting-cincinnati-finalists/
  109. http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2014/08/33/Cincinnati-Final-Federer-Ferrer.aspx
  110. http://www.atpworldtour.com/News/Tennis/2014/08/34/London-Finale-Federer-Qualifies.aspx
  111. Tennis: Federer fegt Tipsarevic vom Platz. Abgerufen am 11. Juni 2012 (deutsch).
  112. http://www.atpworldtour.com/en/performance-zone/win-loss-index/career/hard/all/?sortByField=Titles&ascending=False
  113. http://www.focus.de/sport/olympia-2012/tennis-federer-gegen-del-potro-laengstes-dreisatzmatch_aid_793228.html
  114. http://www.welt.de/sport/olympia/article108475809/19-17-Federer-gewinnt-Krimi-gegen-Del-Potro.html