Landkreis Augsburg
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 48° 21′ N, 10° 44′ O |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Schwaben |
Verwaltungssitz: | Augsburg |
Fläche: | 1.070,66 km2 |
Einwohner: | 261.342 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 244 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | A, SMÜ, WER |
Kreisschlüssel: | 09 7 72 |
NUTS: | DE276 |
Kreisgliederung: | 46 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg |
Website: | |
Landrat: | Martin Sailer (CSU) |
Lage des Landkreises Augsburg in Bayern | |
Der Landkreis Augsburg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben ist mit rund 240.000 Einwohnern bevölkerungsmäßig der drittgrößte Landkreis Bayerns.
Geografie
Lage
Der Landkreis Augsburg umschließt die Stadt Augsburg von allen Seiten außer von Osten. Südlich von Augsburg liegt das Lechfeld. Auch der nördliche Landkreis liegt im Lechtal. Die Landschaften im westlichen Landkreis Augsburg sind – von Nord nach Süd: Holzwinkel, Reischenau und Stauden.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Dillingen an der Donau, Donau-Ries, Aichach-Friedberg, an die kreisfreie Stadt Augsburg sowie an die Landkreise Landsberg am Lech, Ostallgäu, Unterallgäu und Günzburg.
Geschichte
Landgerichte
Auf dem heutigen Kreisgebiet entstanden 1803 die Landgerichtsbezirke Göggingen, Schwabmünchen, Wertingen und Zusmarshausen. Sie gehörten ab 1808 zum Lechkreis und ab 1810 zum Oberdonaukreis. 1810 wurde Augsburg eine kreisunmittelbare Stadt. Ab 1838 gehörten die Landgerichte zum Kreis Schwaben und Neuburg, dem späteren Regierungsbezirk Schwaben.
Bezirksämter
Das Bezirksamt Göggingen wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Göggingen und Schwabmünchen neu gebildet.[2] Doch wurden der Sitz des Bezirksamtes Göggingen am 1. Oktober 1862 nach Augsburg verlegt und somit das Bezirksamt in Bezirksamt Augsburg umbenannt. Es war für die Gemeinden der Landgerichte älterer Ordnung Göggingen und Schwabmünchen zuständig.
Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Augsburg am 1. Januar 1880 Gemeinden der Bezirksämter Krumbach (Schwaben) und Mindelheim.
Am 1. Oktober 1900 wurde im Zuge einer Neugliederung der Bezirke das Bezirksamt Schwabmünchen durch Aufteilung des Bezirksamt Augsburg errichtet.
Am 1. Januar 1911 trat das Bezirksamt Gemeinden an die Stadt Augsburg ab. Kriegshaber folgte am 1. April 1916.
Am 1. Oktober 1929 wurde das Bezirksamt Zusmarshausen aufgelöst. Seine Gemeinden wurden auf die Bezirksämter Augsburg und Wertingen aufgeteilt.
Landkreise
Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Augsburg, Schwabmünchen und Wertingen.
Landkreis Augsburg
Bei der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 aus den beiden Landkreisen Augsburg und Schwabmünchen sowie Teilen des bisherigen Landkreises Wertingen und einigen Orten der Landkreise Donauwörth und Neuburg an der Donau ein neuer Landkreis gebildet, der zunächst die Bezeichnung Landkreis Augsburg-West erhielt. Im Gegenzug wurden die Städte und Gemeinden Göggingen, Haunstetten, Inningen und Bergheim in die kreisfreie Stadt Augsburg eingemeindet sowie zwei Gemeinden in den Landkreis Günzburg umgegliedert. Augsburg wurde Sitz des neuen Landkreises, der am 1. Mai 1973 seine noch heute gültige Bezeichnung „Landkreis Augsburg“ erhielt.
Am 1. Januar 1994 wurde der Landkreis geringfügig verkleinert, als die Gemeinde Baar durch Ausgliederung aus der Gemeinde Thierhaupten wieder selbständig und in den Landkreis Aichach-Friedberg umgegliedert wurde.
Einwohnerentwicklung
Der Landkreis Augsburg gewann zwischen 1988 und 2008 rund 45.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um ca. 23 %.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2012 | 2013 | ||
Einwohner | 50.410 | 60.808 | 80.549 | 122.729 | 135.659 | 163.119 | 191.469 | 226.593 | 236.422 | 241.381 | 239.004 | 240.911 |
Baudenkmäler
Siehe Baudenkmäler im Landkreis Augsburg
Wappen
Das aktuelle Wappen zeigt unter von Rot und Silber gespaltenem Schildhaupt, gespalten von Silber und Blau, vorne ein rotes Ulrichskreuz, hinten eine goldene Lilie (Fugger-Lilie).
Das ehemalige Landkreiswappen (bis 1972) zeigt unter von Rot und Silber gespaltenem Schildhaupt gespalten, vorne in Gold eine blaue, heraldische Lilie, hinten fünfmal schräglinks geteilt von Silber und Rot, überdeckt mit einem goldenen Pfahl.
Politik
Die Kommunalwahlen in Bayern 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[4]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2014 |
Sitze 2014 |
% 2008 |
Sitze 2008 |
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CSU | Christlich-Soziale Union in Bayern | 48,13 | 34 | 47,9 | 34 | |
FWV | Freie Wähler Bayern | 17,36 | 12 | 15,7 | 11 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 16,74 | 12 | 20,3 | 14 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 10,77 | 7 | 8,4 | 6 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 2,86 | 2 | 4,1 | 3 | |
ÖDP | Ökologisch-Demokratische Partei | 2,34 | 2 | 1,6 | 1 | |
REP | Die Republikaner | 1,8 | 1 | 2,0 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 70 | 100,0 | 70 | ||
Wahlbeteiligung | 56,97 % | 61,4 % |
Wirtschaft und Leben
Die Wirtschaft im Landkreis ist stark auf Augsburg ausgerichtet, die Arbeitslosigkeit ist konstant niedrig (Mai 2012: 2,6 %).[5] Die Bevölkerungsentwicklung ist positiv (d. h. mehr Geburten und Zuwanderung als Todesfälle)[6], der Ausländeranteil beträgt 6,3 % (Stand: 2010).[7]
Die Verschuldung des Landkreises Augsburg ist im Jahr 2011 auf 45,8 Millionen Euro gestiegen.[8]
Verkehr
Die erste Eisenbahnverbindung nach Augsburg eröffnete 1840 die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft. Schon vier Jahre später führte die Ludwig-Süd-Nord-Bahn ihre Strecke von Donauwörth her nach Augsburg und verlängerte sie 1847 nach Süden in Richtung Buchloe – Kempten. Der Bayerische Staat vollendete dann das Eisenbahnkreuz Augsburg mit der Linie nach Günzburg und Ulm in den Jahren 1853/54.
Weitere Strecken der Bayerischen Staatsbahn wurden mit Abzweigen in Augsburg-Hochzoll bzw. Mering eröffnet: 1875 nach Ingolstadt und 1898 nach Geltendorf und Weilheim.
In Bobingen an der Strecke nach Buchloe ist seit 1877 der Beginn der Lechfeldbahn nach Klosterlechfeld und Landsberg.
Von Stationen der Strecke nach Ulm nahmen ihren Ausgang folgende Bahnen:
- ab 1894 Dinkelscherben–Thannhausen
- ab 1903 Augsburg–Welden
- ab 1911/12 Gessertshausen–Markt Wald–Türkheim
Das Staatsbahnnetz erreichte somit einen maximalen Umfang von 172 km Länge. Davon wurden 48 km für den Personenverkehr stillgelegt:
- 1966: Dinkelscherben–Thannhausen (14 km, davon 4 im Landkreis Augsburg)
- 1986: (Augsburg–)Neusäß–Aystetten–Welden (19 km)
- 1991: Gessertshausen–Mittelneufnach–Markt Wald (25 km)
Auf der letztgenannten Strecke bietet die Staudenbahn im Sommer einen touristischen Verkehr an.
Die AVG Augsburger Verkehrsgesellschaft mbH bedient den öffentlichen Nahverkehr in Augsburg und nach Stadtbergen mit einer seit 1898 elektrifizierten meterspurigen Straßenbahn, der seit 1881 eine normalspurige Pferdebahn vorausgegangen war.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2022[9])
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Städte und Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78
Bis zur Gebietsreform 1971/78 hatte der Landkreis Augsburg 73 Gemeinden (siehe Liste unten).
Im Norden grenzte der Landkreis an den Landkreis Wertingen, im Nordosten an den Landkreis Aichach, im Osten an die kreisfreie Stadt Augsburg, im Südosten an den Landkreis Friedberg, im Süden an den Landkreis Schwabmünchen und im Westen an die Landkreise Krumbach (Schwaben) und Günzburg. Wie heute noch war die Stadt Augsburg Sitz der Kreisverwaltung.
Die Gemeinden des Landkreises Augsburg vor der Gemeindereform 1971/78.[10][11] (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.)
Schutzgebiete
Im Landkreis gibt es zwei Naturschutzgebiete, drei Landschaftsschutzgebiete, acht FFH-Gebiete und mindestens zehn vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016).
Siehe auch:
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Augsburg
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Augsburg
- Liste der FFH-Gebiete im Landkreis Augsburg
- Liste der Geotope im Landkreis Augsburg
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen A zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Schwabmünchen Kennzeichen mit den Buchstaben A, C, D und E und den Zahlen von 1000 bis 9999.
Am 13. Oktober 2016 entschied Landrat Martin Sailer, dass der Landkreis (als einer der letzten in Bayern) in Kürze auch die Kennzeichen der Altlandkreise Schwabmünchen (SMÜ) und Wertingen (WER) ermöglicht.
Literatur
- Martin Kluger: Augsburger Land. Ziele im Landkreis Augsburg. context, Augsburg 2013, ISBN 978-3-939645-65-8.
Weblinks
- Literatur von und über Landkreis Augsburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zum Wappen des Landkreises Augsburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
- ↑ http://ww3.landkreis-augsburg.de/wahl/772000_000033/index.html | Kommunalwahl im Landkreis Augsburg 2014 | aufgerufen am 8. Oktober 2015
- ↑ b4bschwaben
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik (PDF; 838 kB)
- ↑ Hoher Ausländeranteil überrascht Bürgermeister in: Augsburger Allgemeine, 14. Oktober 2010
- ↑ Der Landkreis investiert und erhöht den Schuldenberg in: Augsburger Allgemeine, 1. März 2011, S. 1
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Seite über den Landkreis Augsburg auf verwaltungsgeschichte.de (abgerufen am 4. Juli 2010)
- ↑ BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung (abgerufen am 4. Juli 2010)