Flughafen Düsseldorf

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Flughafen Düsseldorf
Kenndaten
ICAO-Code EDDL
IATA-Code DUS
Flugplatztyp Verkehrsflughafen
Koordinaten

51° 16′ 51″ N, 6° 45′ 26″ OKoordinaten: 51° 16′ 51″ N, 6° 45′ 26″ O

Höhe über MSL 36 m  (118 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 6 km nördlich von Düsseldorf,
4 km südwestlich von Ratingen
Straße Autobahn A44
Bahn
Nahverkehr am Terminal:
S-Bahn-Linie S 11
Buslinien SB 51 721 760 896
Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen:
Regionalexpress-Linien RE 1 RE 2 RE 3 RE 5 RE 6
S-Bahn-Linie S 1
Buslinien SB 51 729 759 776
Basisdaten
Eröffnung 1927
Betreiber Flughafen Düsseldorf GmbH
Fläche 613 ha
Terminals A, B; C
Passagiere 22.476.685[1] (2015)
Luftfracht 90.862 t[1] (2015)
Flug-
bewegungen
210.208[1] (2015)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
24 Mio.
Beschäftigte 17.500
Start- und Landebahnen
05R/23L 3000 m × 45 m Beton
05L/23R 2700 m × 45 m Beton



i7 i11 i13

Blick von Nordosten auf das Flughafengebäude und seine Umgebung (Airport City)
Blick vom DFS-Kontrollturm auf das Flughafengebäude

Der Flughafen Düsseldorf (IATA-Code: DUS; Eigenbezeichnung Düsseldorf Airport) ist der drittgrößte Flughafen Deutschlands und das wichtigste internationale Drehkreuz des Landes Nordrhein-Westfalen. Gemessen am Passagieraufkommen liegt der Düsseldorfer Flughafen hinter Frankfurt am Main und München, gemessen am Frachtaufkommen liegt er an sechster Stelle.[2] Der Flughafen wurde am 19. April 1927 eröffnet.

Im Jahre 2015 nutzten über 22 Millionen Passagiere den Flughafen,[3] der von 80 Fluggesellschaften mit über 180 Zielen in 50 Ländern verbunden wird. Mit einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro und einem Ergebnis von 57 Millionen Euro zählte er im Geschäftsjahr 2010 zu den sechs profitabel wirtschaftenden Flughäfen Deutschlands.[4]

Düsseldorf ist das Drehkreuz der Fluggesellschaften Air Berlin, Eurowings und Germanwings.

Lage und Verkehrsanbindung

Lage

Der Flughafen liegt unmittelbar am nördlichen Siedlungsrand der Landeshauptstadt, in kurzer Distanz zur Messe Düsseldorf, im Stadtteil Lohausen und unweit der Stadtgrenzen zu Duisburg, Ratingen und Meerbusch.

Straßenanbindung

Die Autobahn 44 ist Teil des Autobahnrings Düsseldorf. Der Flughafen hat eine eigene Ausfahrt (Nr. 31). Die A 44 führt in Ost-West-Richtung am Flughafen vorbei (Aachen–Düsseldorf), sie bietet Anschlüsse zur A 52 nach Nordosten (Essen) und Westen (Roermond (NL)) sowie zur A 57 (Köln–Nijmegen), zur A 3 (nach Köln und in das Ruhrgebiet) und zur autobahnähnlich ausgebauten B8n, die parallel zur Start- und Landebahn von der Anschlussstelle der A 44 „Stockum“ über Kaiserswerth in die A 59 nach Duisburg übergeht.

Stadtbahnanschluss

Bisher ist der Flughafen Düsseldorf nicht direkt an das Düsseldorfer Stadtbahn-Netz (U-Bahn) angebunden. Es bestehen aber konkrete Planungen, die U-Bahnlinie vom Hauptbahnhof zur Messe Düsseldorf bis zum Flughafen zu verlängern.[5] In einem weiteren Ausbauschritt könnte eine direkte Verbindung Richtung Neuss und eventuell auch nach Ratingen geschaffen werden.

Eisenbahnanbindung

Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen
S-Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal

Im Jahre 2000 wurde der neue Bahnhof Düsseldorf Flughafen eröffnet. Er liegt am nordöstlichen Rand des Flughafengeländes, knapp 2,5 Kilometer von den Terminals entfernt an der Bahnstrecke Köln–Duisburg. Täglich halten hier bis zu 300 Züge. Die Verbindung zwischen den Terminals und dem Fernbahnhof stellt die führerlose Schwebebahn Skytrain her.

Direkt unter dem Terminal C gibt es den S-Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal. Er ist Endstation der S-Bahn-Linie S 11, die nicht am Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen hält. Die S11 fährt tagsüber im 20-Minuten-Takt über Düsseldorf Hauptbahnhof und Köln Hauptbahnhof nach Bergisch Gladbach S-Bahnhof und verbindet die Terminals A, B und C des Flughafens direkt mit dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Nachts wird der Bahnhof von Aachen mit dem Wupper-Express sowie anderen Regional-Express-Zügen und einzelnen Fahrten anderer S-Bahn-Linien aus Köln, Essen, Hagen, Aachen und Dortmund bedient. Berücksichtigt man die Alternative – mit dem Skytrain zum Fernbahnhof und dann mit der S 1 weiter Richtung Hauptbahnhof – ergibt sich theoretisch eine Anbindung im 10-Minuten-Takt zwischen dem Flughafen und der Düsseldorfer Innenstadt, aufgrund der deutlich längeren Reisezeit scheidet diese Alternative allerdings in der Praxis zumeist aus.

Mit der Vergrößerung des Kerosintanklagers soll zudem ein Gleisanschluss errichtet werden, um den Kerosinantransport zukünftig statt per LKW per Schiene abwickeln zu können. Aktuell (Stand Anfang 2013) verbraucht der Flughafen jährlich ca. 750.000 Kubikmeter Kerosin, wodurch etwa 100 LKW-Fahrten pro Tag entstehen. Bis 2032 soll der Verbrauch u. a. durch den verstärkten Einsatz größerer Flugzeuge auf 1,2 Mio. Kubikmeter jährlich anwachsen.[6]

Geschichte

Zeppelin „Deutschland“ (LZ 8), 1911
Wrack des ausgebrannten Zeppelins „Schwaben“ (LZ 10), 1912
Abflugebene innerhalb des Flughafens
2013 abgelöstes Logo

Erste Jahre

Der erste Flughafen wurde auf dem Gelände der Golzheimer Heide im Ortsteil Stockum gebaut. Die Heide lag auf Sandanwehungen aus der letzten Eiszeit. Das Gebiet war zuvor als Übungsgelände für Ulanen und Husaren aus Derendorf und Golzheim genutzt worden. Am späteren Ort der LTU-Wartungshalle stand ein Kartäuser-Kloster. Die Luftschiffbegeisterung des Oberbürgermeisters Wilhelm Marx führte 1909 zum Bau der ersten städtischen Luftschiffhalle südlich des heutigen Flughafengewerbeparks.[7] Diese Halle wurde von der ersten Fluggesellschaft der Welt, der Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft (DELAG), an der auch die Stadt Düsseldorf beteiligt war, genutzt. Hier konstruierte Albert Paul Veeh ab 1911 das Luftschiff Veeh 1. Am 22. Juni 1911 besuchte Graf Zeppelin die Anlagen, nachdem das ab dem 11. April 1911 hier stationierte Luftschiff Zeppelin 8 Deutschland unter dem Kommando von Hugo Eckener[8] am 16. Mai 1911 bei der Ausfahrt aus der Luftschiffhalle von einer Windböe gegen dieselbe gedrückt und dabei zerstört worden war.[9][10] Am 28. Juni 1912 verunglückte das Luftschiff Zeppelin 10 Schwaben der DELAG auf dem Flugfeld.[11] 1913 erfolgte der Bau der ersten militärischen Luftschiffhalle südlich von Zeppenheim, also im nordwestlichen Gebiet des heutigen Flughafengeländes. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges erfolgte am 8. Oktober 1914 ein Angriff des Royal Flying Corps auf diese Halle, das erste Luftkriegsereignis im Rheinland, bei dem das in der Halle befindliche Luftschiff Zeppelin 25 (Z IX), das ab August 1914 zu Aufklärungs- und Bombenangriffseinsätzen über Nordfrankreich und Belgien eingesetzt gewesen war, zerstört wurde. Nach dem Weltkrieg waren französische Truppen in der Golzheimer Heide stationiert. Nach deren Abzug 1925 setzte Düsseldorf dort seinen Flughafen durch, gegen die preußische Regierung in Berlin, die Essen und Köln bevorzugte. Der Flughafen Düsseldorf wurde offiziell am 19. April 1927 durch den damaligen Oberbürgermeister Robert Lehr eröffnet. Am 5. Oktober 1927 starteten vom Flugfeld Golzheimer Heide aus die ersten Propeller-Maschinen der Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet in Richtung Berlin, München und Malmö. 1933 wurden Lagerräume und Werkstätten für die Lufthansa errichtet. Ein befestigtes Hallenvorfeld erweiterte das Abfertigungszentrum um 2200 Quadratmeter. 1936 errichtete die deutsche Luftwaffe auf dem Flughafengelände einen Fliegerhorst. Am 3. September 1939 wurde der zivile Luftverkehr eingestellt, und die Luftwaffe übernahm den gesamten Flughafen, um dem Jagdgeschwader 132 bzw. 26 Schlageter unter dem Kommando von Eduard von Schleich dort maximale Entfaltungsmöglichkeiten zu verschaffen. Ab 1943 war der Flughafen Ziel von Fliegerangriffen der Alliierten. Am 23. Dezember 1944 wurden durch die Angriffe alle Hallen des Flughafens zerstört.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe die hier zwischen 1936 und 1945 stationiert waren.

Von Bis Einheit[12]
November 1938 April 1939 Stab, II./JG 132 (Stab und II. Gruppe des Jagdgeschwaders 132)
Mai 1939 August 1939 Stab, II./JG 26
Oktober 1939 Juni 1939 Stab, II., III./KG 77 (Stab, II. und III. Gruppe des Kampfgeschwaders 77)
Dezember 1939 Dezember 1939 I./ZG 2 (I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 2)
Dezember 1939 Januar 1940 I./ZG 52
Februar 1940 Mai 1940 7.(F)/LG 2 (7. Fernaufklärerstaffel des Lehrgeschwaders 2)
Mai 1940 Juni 1940 Stab, I., II., III./LG 1
Juli 1940 September 1940 II./NJG 1 (II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 1)
Juli 1940 Dezember 1940 III./NJG 1
Dezember 1942 Dezember 1942 II./JG 27
August 1944 September 1944 III./NJG 3
Dezember 1944 Januar 1945 III./JG 77
Sicht von der Besucherterrasse (nach Osten) Terminal A

Am 18. April 1945 wurden der Flughafen von US-Truppen besetzt und die nicht zerstörten Gebäude als Unterkünfte genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Flughäfen in Nordrhein-Westfalen

Im März 1949 wurde die zivile Luftfahrt nach Reparaturarbeiten an Gebäuden und Startbahnen wieder aufgenommen. Am 1. Dezember 1950 übergaben die britischen Streitkräfte die Verwaltung des Flughafens an die Deutschen zurück. 1952 wurde die Hauptstartbahn auf 2475 Meter verlängert.

Der bis dahin folgenschwerste Flugunfall ereignete sich am 3. November 1957, als eine Douglas DC-4 der Fluggesellschaft Karl Herfurtner Düsseldorf kurz nach dem Start in ein Kleingartengelände in Düsseldorf-Derendorf abstürzte. Sieben von zehn Insassen und eine Person am Boden starben.[13][14]

1969 wurde mit den Bauarbeiten für die neue Abfertigungsanlage begonnen, die Hauptstartbahn wurde auf 3000 Meter verlängert. Das Terminal II (heute: Terminal B) wurde 1973 seiner Bestimmung übergeben.[15] Im Oktober 1975 wurde eine S-Bahn-Strecke (S 7) von Düsseldorf Hauptbahnhof zum Flughafen („Düsseldorf Flughafen Terminal“) eröffnet (heute als S 11 über Köln bis Bergisch Gladbach). Im Jahre 1988 erlebte der Flughafen Düsseldorf einen regen Zuwachs an Passagieren, was aufgrund einer einzigen Start- und Landebahn zu Kapazitätsproblemen führte.

Angerland-Vergleich

1965 wurde zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und den umliegenden Kommunen vor dem Oberverwaltungsgericht Münster der so genannte „Angerland-Vergleich“ geschlossen. Er ist bis heute gültig und legte unter anderem die Kapazität des Flughafens (Einbahnkapazität, Endausbaukapazität) und das geltende Nachtstartverbot fest. Am 24. Juni 1986 verkündete das Verwaltungsgericht Düsseldorf das erstinstanzliche Urteil gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb einer parallelen Start- und Landebahn. Dieses Urteil führte zu der Billigung einer reinen Ersatzbahn, die jedoch nur in Spitzenzeiten zu einer schnelleren Abfertigung des Luftverkehrs genutzt werden darf.

Der Flughafen Düsseldorf behauptete 1998, dass der Vergleich allmählich ungültig geworden wäre und erklärte einseitig am 31. August 1998 die Kündigung. Daraufhin reichte die Stadt Ratingen Klage ein.

Am 6. September 2002 hat der 20. Senat des Oberverwaltungsgerichts in zwei Urteilen vom 5. September 2002 entschieden, dass der Angerland-Vergleich über den Ausbau und Betrieb des Flughafens Düsseldorf weiterhin rechtsgültig ist. Bei veränderten Verhältnissen kann eine gerichtliche Anpassung im Einzelfall zulässig sein.

Nach diesen juristischen Auseinandersetzungen durfte der Flughafen begrenzt expandieren, vor allem der Interkontinental- und Tourismusbetrieb, nachdem etwa die Lufthansa und Air Berlin ihre Angebote ausgebaut haben.

Brandkatastrophe 1996

Flughafen Düsseldorf International, Aufnahme von 1993

Am 11. April 1996 kam es zu einem schweren Brandunglück im Terminal A, bei dem 17 Menschen starben und 88 weitere verletzt wurden. Während Schweißarbeiten an einer Dehnungsfuge der Fahrbahn oberhalb des Blumenladens der Ankunftsebene wurde unter Missachtung von Sicherheitsvorschriften durch Schweißperlen die Zwischendecke in Brand gesetzt. Diese enthielt vorschriftswidrig installierte Dämmungsplatten aus Polystyrol, die unter sehr starker, pechschwarzer Rauchentwicklung durchzündeten. Alle Todesopfer der Katastrophe fanden aufgrund der dichten Rauchentwicklung im Terminalgebäude den Erstickungstod. Die Air-France-Lounge in der Galerieebene wurde zur Todesfalle, und zwei Fahrstühle brachten weitere Menschen direkt auf die Ankunftsebene, die bereits im Vollbrand stand.

Die Terminals A und B wurden durch den Brand sehr schwer beschädigt und mussten aufgrund starker Kontaminierung mit gefährlichen Schadstoffen im Anschluss vollständig kernsaniert (Terminal A) bzw. abgerissen (Terminal B) werden. Das Terminal C hingegen konnte nach Reinigungs- und Renovierungsarbeiten bereits einige Monate nach dem Brand noch im Jahre 1996 wieder in Betrieb gehen. Mit der Eröffnung des Terminals B im Jahre 2001 fand die Brandsanierung ihren Abschluss.

Projekt airport 2000 plus

Kontrollturm und Skytrain

Nach dem Flughafenbrand im April 1996 wurde von der Geschäftsleitung ein Umbau des Flughafens beschlossen.

Das Projekt „airport 2000 plus“ umfasste eine Neugestaltung des Flugsteiges A, welche 1997 und 1998 vorgenommen wurde, einen neuen Flugsteig B, der zwischen 1999 und 2001 errichtet wurde, den Anschluss des Flughafens an das Schienennetz der Deutschen Bahn durch die Errichtung der Schwebebahn Skytrain 2000 und 2001, den Bau einer neuen Tiefgarage unter dem Zentralgebäude 2001, den Ausbau des Zentralgebäudes Ost 2001/2002 sowie die Erweiterung des Flugsteiges C 2001 bis 2003.

Das bisher größte Investitionsprojekt des Düsseldorfer Flughafens hatte ein Volumen von 378 Millionen Euro und wurde am 7. Mai 2003 offiziell fertiggestellt. Die Brandkatastrophe des Rhein-Ruhr-Flughafens hatte dabei weitreichende Folgen für Brandschutzverordnungen und Vorschriften für öffentliche Gebäude. Der Neubau des Flughafens Düsseldorf zählt noch heute zu einem der Vorreiter in Sachen Brandschutz auf Flughäfen.

Die beiden Fluggesellschaften mit den meisten Abflügen ab Düsseldorf sind die von Terminal A startende Lufthansa und die von den Terminals B startende Air Berlin. Darüber hinaus werden alle Terminals (A, B und C) von diversen Fluggesellschaften genutzt.[16]

Ein konfessionsneutraler Gedenkraum befindet sich auf der Ebene 3 im öffentlichen Bereich des Terminals und ist täglich fast rund um die Uhr geöffnet.[17] Dort finden sich auch Inschriften im Gedenken an die Opfer der Brandkatastrophe von 1996 und des Absturzes des Germanwings-Fluges 9525 von 2015, dessen Zielflughafen Düsseldorf war.

Städtebauliches Projekt Düsseldorf Airport City

Visualisierung des Gesamtprojekts Düsseldorf Airport City
LTU-Maschinen vom Typ A330 in Düsseldorf
Seinerzeit nur zu Besuch: Typ A380 in Düsseldorf

Seit 2003 entsteht auf dem ehemaligen Kasernengelände der britischen Caernarvon Barracks (seit 1936 Standort der Luftwaffe, 1939 Bau einer Luftwaffen-Kaserne) südwestlich des Terminals unter dem Titel Düsseldorf Airport City ein flughafenaffiner Büro- und Dienstleistungspark. Das Baurecht hierzu schuf die Stadt Düsseldorf im Jahre 2004.[18] Auf der 23 Hektar großen zum Stadtteil Unterrath gehörenden Fläche befinden sich bereits ein Maritim-Kongresshotel und eine Tiefgarage. Daneben bezog der VDI dort im August 2008 seine neue Hauptverwaltung. Zudem ist hier Deutschlands größtes Porsche-Zentrum errichtet worden. Bis 2013 soll die Airport City mit einer Bruttogeschossfläche von 250.000 m² komplett bebaut sein. Die Düsseldorfer Airport City gilt als Vorreiter einer neuen Generation von Businessparks an Flughäfen. Sie steht in regionaler Konkurrenz zu der Entwicklung entsprechender Bürostandorte an den Flughäfen Dortmund und Köln/Bonn, ist ihnen aber wesentliche Schritte voraus.[19] Nach Untersuchungen des Immobiliendienstleisters CBRE nimmt die Airport City unter den vergleichbaren Bürostandorten in Europa eine Spitzenstellung ein.[20]

Weiterer Ausbau

Entladen einer Boeing 757-300 der Condor

Folgende Baumaßnahmen zur Erweiterung der Flughafenkapazitäten wurden bis Ende des Jahres 2009 fertiggestellt:

  • Bau eines neuen Hangars, des sogenannten Hangars 7, zur Wartung von Flugzeugen der airberlin-Gruppe (Grundsteinlegung im April 2008, die Einweihung erfolgte am 28. April 2009)
  • Erweiterung des Vorfeldes im westlichen Bereich und Bau weiterer Parkpositionen
  • Bau eines Transfergangs zwischen den Terminals B und C
  • Bau eines Transfergangs zwischen den Terminals A und B
  • Bau eines weiteren Parkhauses (Parkhaus 7) neben dem Fernheizwerk mit 3.000 zusätzlichen Parkplätzen
  • Ausbau der Infrastruktur für Sicherheitskontrollen an den Terminals B und C (ein Ausbau in Terminal A wurde im März 2008 abgeschlossen)
  • Einrichtung weiterer Lounges am Terminal C
  • Bau eines neuen Mietwagenzentrums zwischen dem Parkhaus 5 und dem Kontrollturm der DFS.[21]

Im Januar 2014 gab der Flughafen bekannt, mit der Ausschreibung für die Anpassung des Flughafens an den Airbus A380 zu beginnen. Es wurden drei Fluggastbrücken angeschafft, eine davon mit einer Höhe von 12 Metern, um eine parallele Abfertigung ausführen zu können. Anfang September wurde mit dem Bau begonnen. Des Weiteren wurden Investitionen in neue Bodenfahrzeuge von den Dienstleistern des Flughafens getätigt. Ende Januar 2015 gab die Fluggesellschaft Emirates schließlich bekannt, den Airbus A380 ab dem 1. Juli desselben Jahres auf dem Nachmittagsflug der beiden täglichen Flüge zwischen Düsseldorf und Dubai einzusetzen.[22] Die Bauarbeiten wurden schließlich am 1. Juni 2015 beendet.[23] Kurz nach der Aufnahme der Verbindung am 1. Juli 2015 gab ein Vorstandsmitglied von Emirates bekannt, auch den zweiten täglichen Flug derselben Strecke von der Boeing 777-300 auf den Airbus A380 umstellen zu wollen.[24] Auch bei einem weiteren Ausbau soll laut Landesregierung nicht am sogenannten „Angerlandvergleich“ gerüttelt werden.[25]

Planfeststellungsantrag zur Kapazitätserweiterung

In seiner Sitzung vom 18. Juni 2013 hat der Aufsichtsrat der Flughafen Düsseldorf beschlossen, beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV) einen Antrag auf Planfeststellung mit einer Änderung der Betriebsgenehmigung zu stellen. Demnach sollen beide Start- und Landebahnen ohne die heutige Sperrungsregelung benutzt werden können. In den nachfragestarken Zeiten sollen deshalb zukünftig bis zu 60 Flugbewegungen pro Stunde koordiniert werden dürfen. Das entspricht der vollen technischen Kapazität der beiden Pisten. Dazu sollen acht zusätzliche Abstellpositionen (die teilweise bereits gebaut sind) genehmigt werden. Dazu möchte der Flughafen die Nordbahn ohne vorherige Einzelgenehmigung nutzen dürfen.[26]

Namensänderung

Am 9. April 2013 stellte der Düsseldorfer Flughafen sein neues Logo, bestehend aus dem IATA-Code DUS, sowie die dazugehörige Namensänderung zu Düsseldorf Airport vor. Der Flughafen selbst bezeichnet das neue Design als frischer, moderner und klarer. Begründet wird die Änderung als Anpassung an die neue Ausrichtung des Flughafens als Drehkreuz, denn von nun an lege man den Fokus auf den chinesischen, arabischen und US-amerikanischen Fluggast. Durch das Logo soll eine Verbindung mit vielen anderen Flughäfen wie Paris CDG, Los Angeles LAX und New York JFK, welche nur durch ihren dreistelligen IATA-Code erkannt werden, hergestellt werden.

Flughafenanlage

Ehemaliger Tower des Düsseldorf Airports

Der Flughafen besitzt zwei parallele Start- und Landebahnen. Die südliche gelegene Hauptbahn hat eine Länge von 3000 m, die nördlich gelegene Ersatzbahn ist 2700 m lang. Beide Bahnen sind 45 m breit und haben einen Abstand von 500 m.[27] Wegen der geringen Entfernung der Bahnen ist eine gleichzeitige Nutzung aus betrieblicher Sicht nicht möglich. Die quer dazu verlaufende ehemalige Start-/Landebahn 15/33 („Querwindbahn“) wurde aufgrund der kurzen Länge von 1630 Metern sowie Hindernissen im An-/Abflugweg nur selten genutzt und ist laut Betreiber vorübergehend geschlossen.[28] Die betonierten Flächen dienen heute als Rollweg und Abstellfläche.

Für die Flugzeuge stehen 107 Abstellpositionen zur Verfügung.

Der Düsseldorfer Flughafen kann als Ausweichflughafen für ankommende Großraumflugzeuge A380 des Frankfurter Flughafens und des Flughafens Amsterdam-Schiphol genutzt werden. Am 12. November 2006 landete der erste A380 zu Testzwecken in Düsseldorf.

Terminals

Innenansicht der Check-in-Halle

Terminal A dient als Basis für Lufthansa, Germanwings und Eurowings sowie weiteren Mitgliedern der Star Alliance (Air China, All Nippon Airways, Austrian Airlines, Croatia Airlines, LOT Polish Airlines, SAS Scandinavian Airlines, Singapore Airlines, TAP Portugal und Swiss). Darüber hinaus werden am Flugsteig A die Flüge von American Airlines und Cathay Pacific abgefertigt.

Terminal B wird für innerdeutsche und europäische Verbindungen von Mitgliedern der Allianzen Oneworld und SkyTeam genutzt, darunter Air Berlin, British Airways, KLM, Finnair, Iberia, Air France und Czech Airlines. Weiterhin sind am Terminal B zahlreiche Charterfluggesellschaften wie etwa TUIfly und Condor vertreten, aber auch Airlines der Star Alliance wie Aegean Airlines und Partner wie Air Malta fliegen in Terminal B ab.

Terminal C wird vorwiegend für Flüge außerhalb des Schengen-Raums von Fluggesellschaften genutzt, die nicht der Star Alliance angehören. Darunter fallen alle Langstreckenflüge von Air Berlin sowie beispielsweise Delta Air Lines, Emirates, Etihad und Mahan Air. Mit Turkish Airlines nutzt auch ein Star-Alliance-Mitglied dieses Terminal. Im Terminal C gibt es seit 2013 einen Gebetsraum für Muslime. Es besteht ein direkter Zugang zum Maritim-Hotel. Ab Mitte 2014 wurde am Terminal C ein Gate mit 3 Fluggastbrücken zur Abfertigung des A380 gebaut. Seit 1. Juli 2015 fliegt Emirates einmal täglich mit dem Airbus A380 aus Dubai den Flughafen an. Der zweite tägliche Flug wurde am 1. Juli 2016 auf A380 umgestellt.

Einkaufszentrum Airport-Arkaden

Im Hauptgebäude befindet sich das Einkaufszentrum Airport-Arkaden. Die Geschäfte bieten unter anderem Kleidung, Lebensmittel und Reisebedarf an. Da sie an 365 Tagen im Jahr geöffnet haben und man von den Bars, Restaurants und Cafés einen guten Blick auf das Vorfeld hat, sind sie auch bei Nichtreisenden beliebt. Auf der öffentlich zugänglichen Ankunftsebene des Flugsteigs C gibt es einen Supermarkt.

Medizinische Versorgung

Verletzte oder kranke Flugpassagiere werden ins „Florence-Nightingale-Krankenhaus“ nach Düsseldorf-Kaiserswerth transportiert, welches wegen seiner geringen Entfernung als erste Anlaufstelle dient. In den Arkaden des Flughafens befinden sich eine Zahnarztpraxis sowie eine Apotheke, eine weitere wurde 2009 im Sicherheitsbereich des Flugsteigs C eröffnet. Ein eigenes Flughafen-Krankenhaus gibt es in Düsseldorf nicht, auch wenn ein solches Krankenhaus bereits Gegenstand der auf dem Flughafengelände gedrehten Fernsehserie Abenteuer Airport war.

Betreiber

Besitzverhältnisse

Die Betreibergesellschaft Flughafen Düsseldorf GmbH[29] verfügt über ein Stammkapital von 25.564.594,06 € (früher 50 Mio. DM). Die Gesellschafter sind:

  • 50 % Landeshauptstadt Düsseldorf
  • 50 % Airport Partners GmbH
    • 40 % AviAlliance GmbH
    • 20 % AviAlliance Capital KGaA
    • 40 % Aer Rianta plc (hierbei handelt es sich um eine mittelbar über die Muttergesellschaft Dublin Airport Authority plc zu 100 % in irischem Staatseigentum stehende Gesellschaft)

Tochtergesellschaften und Beteiligungen

  • Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH
  • Flughafen Düsseldorf Cargo GmbH
  • Flughafen Düsseldorf Security GmbH
  • Flughafen Düsseldorf Immobilien GmbH
  • Flughafen Düsseldorf Verwaltungs GmbH
  • Flughafen Düsseldorf Objekt Eins GmbH
  • Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH
  • Flughafen Düsseldorf Energie GmbH

Beteiligungen:

  • BISAWA Objekte Airport-Düsseldorf GmbH & Co. KG
  • SITA Airport IT GmbH (30 % Kapitalanteil)
  • DLG Personalservice GmbH (49 % Kapitalanteil)

Flugverkehr

Ziele und Fluggesellschaften

  • Deutschland: Air Berlin und Lufthansa – mit ihren Partner- und Tochtergesellschaften – verbinden den Düsseldorfer Flughafen mit den zentralen Drehkreuzen Berlin-Tegel, Frankfurt am Main und München sowie weiteren großen Flughäfen in Deutschland.
  • Im interkontinentalen Bereich werden Ziele in Afrika, Asien, der Karibik und Nordamerika sowie dem Nahen Osten als Direktverbindungen angeboten.

Im Sommer 2014 flogen insgesamt 62 Fluggesellschaften 188 verschiedene Ziele weltweit an. Die meisten Passagiere hatte 2014 Air Berlin (7.145.126), gefolgt von Lufthansa (3.528.027) und Germanwings (2.178.817).[30]

Flugverkehrszahlen

Der Flughafen Düsseldorf nimmt nach Passagierzahl und Zahl der Flugbewegungen den dritten Platz hinter den Flughäfen Frankfurt und München ein. Im Bereich Luftfracht rangiert Düsseldorf auf dem fünften Platz (Stand 2015).

Verkehrszahlen seit 1999
Links: Ranking internationaler Flughäfen in Deutschland. Rechts: Innerdeutscher Luftverkehr nach Anzahl der Flugbewegungen.
Links: Ranking internationaler Flughäfen in Deutschland. Rechts: Innerdeutscher Luftverkehr nach Anzahl der Flugbewegungen.
Links: Ranking internationaler Flughäfen in Deutschland. Rechts: Innerdeutscher Luftverkehr nach Anzahl der Flugbewegungen.
Verkehrszahlen[31]
Jahr Fluggäste in Mio. Luftfracht (t) Flugzeug-Bewegungen
1991 11,31 45.108 153.068
1992 12,27 49.329 162.156
1993 13,05 47.466 166.601
1994 14,00 101.575 175.528
1995 15,15 111.908 184.021
1996 14,42 109.048 177.881
1997 15,53 112.648 183.979
1998 15,75 101.236 187.712
1999 15,93 61.264 194.065
2000 16,03 59.361 194.016
2001 15,40 51.441 193.514
2002 14,75 46.085 190.300
2003 14,30 48.419 186.159
2004 15,26 86.267 200.584
2005 15,51 88.058 200.619
2006 16,59 97.000 215.481
2007 17,83 89.281 227.899
2008 18,15 90.100 228.531
2009 17,79 76.916 214.024
2010 18,98 100.398 215.544
2011 20,34 97.220 221.671
2012 20,83 101.588 217.219
2013 21,23 115.024 210.828
2014 21,85 114.180 210.732
2015 22,46 90.867 205.049

Lärmbelastung

Lärmkarte des Flughafens Düsseldorf mit den Abflugrouten (Lärmminderungsrouten)

Zulässige Flugbewegungen

Laut luftrechtlicher Genehmigung für den Verkehrsflughafen Düsseldorf sind aktuell folgende Flugbewegungen zulässig:

  • 6:00 Uhr – 21:00 Uhr Ortszeit 38 Slots pro Stunde
  • 21:00 Uhr – 22:00 Uhr Ortszeit 35 Slots pro Stunde und
  • 22:00 Uhr – 23:00 Uhr Ortszeit 25 Slots pro Stunde im Sommer und 15 Slots pro Stunde im Winter.
  • 6:00 Uhr – 22:00 Uhr Ortszeit 2 Flugbewegungen pro Stunde als Ad-hoc- bzw. Überführungsflüge nach Instrumentenflugregeln (IFR).

Planmäßige Starts sind in der Zeit von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr Ortszeit unzulässig. Planmäßige Landungen sind von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr Ortszeit unzulässig.

Lärmschutzkommission

Eine Lärmschutzkommission, deren Vorsitzender gegenwärtig der Bürgermeister von Meerbusch ist, wurde 2003 eingerichtet. Sie berät die Genehmigungsbehörden. Die Mitglieder der Fluglärmkommission sind unter anderem Vertreter von Städten und Gemeinden, der Deutschen Flugsicherung, der Fluggesellschaften, des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums, der Staatskanzlei, der Bundesvereinigung gegen Fluglärm und des Flughafens.

Zwischenfälle

Feuerwehr des Düsseldorf Airports, 2013
  • Am 8. April 1955 kam es sechs Minuten nach dem Start einer Airspeed Ambassador der British European Airways (Luftfahrzeugkennzeichen G-AMAB) zum Ausfall eines Triebwerks, was die Piloten zur Rückkehr und einer Notlandung auf dem Flughafen veranlasste. Das Durchstarten aufgrund unzureichender Sichtverhältnisse endete in einer Bruchlandung 9 km außerhalb des Flughafens. Alle 53 Personen an Bord überlebten den Unfall.[32]
  • Am 8. Februar 1988 stürzte der Nürnberger-Flugdienst-Flug 108 aus Hannover im Landeanflug auf Düsseldorf infolge eines Blitzeinschlages ca. 2 km nördlich von Kettwig ab. Alle 21 Personen an Bord des Fairchild Swearingen Metroliners III (D-CABB) kamen dabei ums Leben.[33][34][35]
  • Am 28. Juni 1991 brannte eine Lockheed TriStar der LTU (D-AERI) bei der Reinigung nach Wartungsarbeiten aus. Es gab keine Verletzten, jedoch wurde die Maschine vollständig zerstört.[36]
  • Am 24. Januar 2005 rollte eine aus Dubai kommende Boeing 747-200F (Frachtflugzeug) der US-amerikanischen Atlas Air in Düsseldorf bei der Landung über die Landebahn hinaus. Das linke innere Triebwerk brannte aus und die Maschine erlitt schwere strukturelle Beschädigungen. 15 Monate nach dem Unglück wurde das Flugzeug – ebenfalls in Düsseldorf – abgewrackt. Der abschließende Untersuchungsbericht der BFU konnte keine Mängel am Flugzeug und kein Fehlverhalten der Piloten feststellen. Möglicherweise war eine plötzliche Vereisung der Piste die Unfallursache.[37]
  • Am 6. Februar 2007 kam es auf dem Flughafen Düsseldorf zu einer gefährlichen Annäherung (Near Miss). Eine gelandete Embraer 145 missachtete die vom Tower gegebene Haltanweisung und kreuzte die Startbahn 23L. Zur gleichen Zeit begann auf dieser Startbahn eine BAe 146 ihren Startlauf. Die BAe erreichte rechtzeitig ihre Startgeschwindigkeit, konnte vor der Kreuzung abheben und überflog die Embraer in einer Höhe von ca. 17 Metern. Als Grund für den Zwischenfall gilt ein Verständnisfehler im Cockpit der Embraer.[38]
  • Am 21. August 2008 erlitt ein Taxifahrer einen Schwächeanfall und fuhr mit seinem Wagen und den beiden Fahrgästen in das Terminal. Dabei wurden die drei Personen verletzt.[39] Infolgedessen wurden aus Sorge vor einem Terroranschlag Betonpoller vor dem Eingang aufgestellt.[40]
  • Am 26. April 2013 kollidierte auf dem Flughafen Düsseldorf ein Canadair Regional-Jet CRJ900 während des Pushbacks mit einem Passagierbus. Der Bus wurde unter dem Heck des Flugzeugs eingeklemmt. Die Maschine der Fluggesellschaft Eurowings, einer Tochtergesellschaft der Lufthansa, sollte nach Genf fliegen. Alle 36 Passagiere und die vierköpfige Besatzung konnten unbeschadet das Flugzeug verlassen. Im Bus befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Passagiere.[41]
  • Am 24. September 2013 musste der Flugbetrieb von 17:00 Uhr bis etwa 20:30 Uhr komplett eingestellt werden, da auf der Abflugebene an einem Check-in-Schalter ein verdächtiges herrenloses Gepäckstück aufgefunden worden war. In diesem befand sich zwar keine Bombe, jedoch zunächst vermeintlich Rauschgift[42], das sich später als Mehl und Gewürze entpuppte. Es kam zu Verspätungen und Flugausfällen, mehr als 3000 Passagiere waren betroffen.[43]

Flugplätze in der Region

Kritik

Am 8. November 2005 erteilte das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen dem Flughafen Düsseldorf die so genannte Anschlussgenehmigung. Gegen diese Genehmigung wurde von den Nachbarkommunen zum Schutz der Gesundheit der eigenen Bürger geklagt. Ebenfalls hatten sich viele Privatpersonen zum Schutz ihres Vermögens und der Gesundheit zu einer Klage gegen die Genehmigung entschlossen. Im juristisch relevanten Betrachtungszeitraum der „sechs verkehrsreichsten Monate“ sollten zunächst rund 15 Prozent mehr Starts und Landungen im Linien- und Charterverkehr durchgeführt werden. Insbesondere wurde die Zahl der Landungen nach 22:00 Uhr stark erhöht. Dieser Teil der Genehmigung wurde vom OVG Münster zuerst ausgesetzt, aber schlussendlich zugelassen. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass der Flughafen den passiven Lärmschutz für Anwohner verbessern soll.

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat am 16. Mai 2007 einen Teil der Klagen gegen das Landesverkehrsministerium, welches dem Airport im November 2005 die sogenannte Anschlussgenehmigung erteilte, abgewiesen. Die der Entscheidung zu Grunde liegende Genehmigung zur Änderung der Betriebsregelung vom 9. November 2005 erlangte mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes Leipzig am 11. Juni 2008 Rechtskraft.[44]

Von Benutzern des Flughafens werden vielfach die im Vergleich mit anderen deutschen Großflughäfen überdurchschnittlich hohen Gebühren für das Parken von Personenkraftwagen kritisiert. Im April 2015 kündigte der Flughafen daher eine Senkung der Gebühren für die günstigste Parkplatzkategorie der nicht unmittelbar am Flughafengebäude liegenden und für Urlauber gedachten Langzeitparkplätze an.[45] Diese Langzeitparkplätze waren jedoch schon vor der Preissenkung stark frequentiert und daher in den Schulferien zumeist vollständig belegt.

Trivia

Mit einer Höhe von 87 Metern verfügt der Flughafen über den höchsten Kontroll-Tower Deutschlands.

Der Flughafen war Kulisse für verschiedene Film- und Fernsehproduktionen. Unter anderem wurden diverse Szenen für die Filme Satte Farben vor Schwarz und Ein Freund von mir vor Ort gedreht. Die Serien Abenteuer Airport und Drehkreuz Airport spielen hauptsächlich auf dem Gelände des Flughafens.

Weblinks

Commons: Düsseldorf Airport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Statistik IVF 2015
  2. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen: Verkehrszahlen 2010 (PDF; 130 kB) abgerufen am 7. September 2011
  3. Rekord am Flughafen Düsseldorf - über 22 Millionen Passagiere abgerufen am 27. Januar 2016
  4. Ulf Meinke, Thomas Wels: Eine Million Gäste mehr – jährlich. Artikel im Online-Portal DerWesten, 27. Juni 2011, archiviert vom Original am 9. August 2011; abgerufen am 17. Mai 2014.
  5. Die U81 von der City zum Flughafen nimmt Fahrt auf; WZ Online, abgerufen am 12. Juli 2013
  6. Flughafen setzt auf große Jets. In: Rheinische Post, 28. Januar 2013. Abgerufen am 9. Februar 2013.
  7. Bild der ersten Luftschiffhalle im Bereich Düsseldorf-Stockum: Unten ist der Siedlungsansatz Stockumer Kirchweg/Kaiserswerther Straße zu sehen.
  8. Airships: The Hindenburg and other Zeppelins: Hugo Eckener. Artikel im Blog airships.net (2009) mit Bild des Unfalls am 16. Mai 1911, abgerufen am 6. August 2013
  9. Chronik des Stadtarchivs der Landeshauptstadt Düsseldorf: 1911, abgerufen am 5. August 2013
  10. Bild des Zeppelinunfalls vom 16. Mai 1911 in Düsseldorf-Stockum (alte Luftschiffhalle „auf der Golzheimer Heide“), abgerufen im Portal earlyaeroplanes.com am 30. Dezember 2013
  11. Siehe auch Artikel in der englischsprachigen Wikipedia LZ 10 Schwaben
  12. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45 Germany (1937 Borders), S. 147–148, abgerufen am 13. September 2014
  13. Die Piloten-Probe. In: Der Spiegel. Nr. 48, 1957, S. 54 (online27. November 1957).
  14. Doppelte Bruchprüfung. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1960, S. 42 (online21. September 1960).
  15. Paul Ernst Wentz: Architekturführer Düsseldorf, Droste Verlag, Düsseldorf 1975, Objektnr. 90
  16. Fluggesellschaften am Flughafen Düsseldorf
  17. skydaddy.wordpress.com zum Gedenkraum
  18. Anlage zur Ratvorlage Nr. 61/10/2004 – Begründung zum Bebauungsplan-Entwurf Nr. 5382/29, pdf-Dokument der Stadt Düsseldorf, abgerufen am 31. Dezember 2011
  19. Kai Kummert, René Barig, Fritz Breitenthaler (Hrsg.): Der Büroimmobilienmarkt an Metropolflughäfen. Beuth Hochschule für Technik Berlin, 2011, ISBN 978-3-938576-33-5 (PDF), abgerufen am 17. Juni 2011
  20. Top-Standort Düsseldorf: Büroflächen an großen Flughäfen sind einsame Spitze. Artikel vom 26. September 2013 im Portal business-on.de, abgerufen am 3. November 2013
  21. Mietwagenzentrum, duesseldorf-international.de, abgerufen am 26. Mai 2010
  22. Emirates Announces Two New A380 Destinations in Europe, Pressemitteilung The Emirates Group, abgerufen am 28. Januar 2015
  23. Düsseldorf eröffnet Abfertigungsposition für Airbus A380, aero.de, abgerufen am 5. Juni 2015
  24. Emirates will zweiten A380 für Düsseldorf, aerotelegraph.com, Artikel vom 2. Juli 2015
  25. NRW-Landesregierung: Keine politische Einflussnahme bei Flughafen-Antrag. In: airliners.de. Abgerufen am 16. Mai 2016.
  26. http://konzern.dus.com/nachbarflughafen/pf-verfahren/kernpunkte/
  27. Angaben zur Infrastruktur des Flughafens auf www.dus.com; abgerufen am 6. Mai 2014
  28. Düsseldorf Airport auf einen Blick. Flughafen Düsseldorf GmbH, 1. Januar 2016, abgerufen am 4. September 2016.
  29. Sprecher der Geschäftsführung: Thomas Schnalke (1,4 Millionen Abfindung für Flughafen-Chef Dohm)
  30. https://www.dus.com/de-de/konzern/unternehmen/zahlen-und-fakten/verkehrszahlen
  31. Flughafen Düsseldorf International: Daten und Zahlen
  32. Unfallbericht G-AMAB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2016.
  33. Unfallbericht D-CABB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2016.
  34. So ein Zischen. In: Der Spiegel. Nr. 7. Spiegel-Verlag Rudolf Augstein, Hamburg 15. Februar 1988, S. 107 f. (online abrufbar).
  35. Josef Terhünte, Axel H. Wirth, Hermann Geng, Peter Schlegel (Untersuchungskommission): Bericht über die Untersuchung des Flugunfalles mit dem Flugzeug SA 227-AC, Metro 111, D-CABB, am 8. Februar 1988 bei Kettwig. Flugunfalluntersuchungsstelle beim Luftfahrt-Bundesamt, , abgerufen am 15. Januar 2013 (AZ 1 X 0001/88, die Flugunfalluntersuchungsstelle ist Vorgänger der heutigen BFU).
  36. Unfallbericht D-AERI, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2016.
  37. Bruchlandung in DUS: BFU spricht Atlas-Air-Piloten von Schuld frei. aero.de, 3. Februar 2014, abgerufen am 4. Februar 2014.
  38. http://www.bfu-web.de/cln_030/nn_223970/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2007/Bericht__07__5X004__RI__DUS,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_07_5X004_RI_DUS.pdf
  39. Juliane Kinast: Düsseldorfer Flughafen: Taxi rast ins Terminal. Sprengstoffhunde und Entschärfer untersuchen das Wrack. Der Fahrer hatte offenbar einen Schwächeanfall erlitten. Westdeutsche Zeitung, 21. August 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
  40. Stefani Geilhausen: Flughafen: Die Poller sind da. Rheinische Post, 25. August 2008, abgerufen am 14. Dezember 2014.
  41. http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/bus-unter-flugzeug-eingeklemmt-1.3358889
  42. http://www.spiegel.de/reise/deutschland/flughafen-duesseldorf-nach-kofferfund-lahmgelegt-a-924326.html
  43. http://www.aero.de/news-18238/Verdaechtiges-Gepaeckstueck-legt-Flughafen-Duesseldorf-lahm.html
  44. RP-Online: Betriebsgenehmigung des Flughafens erneut bestätigt, 11. Juni 2008
  45. http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/flughafen-duesseldorf-bietet-billigeres-parken-an-aid-1.4989203 Dauer-Ärger: Flughafen Düsseldorf bietet billigeres Parken, Berichterstattung in der Tageszeitung Rheinische Post am 2. April 2015