Nicht eingekreiste zum Heiligen Römischen Reich zugehörige Territorien und Stände

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Reichskreiseinteilung am Anfang des 16. Jahrhunderts. Die kreisfreien Territorien sind Weiß dargestellt.
Maximilian I. bei der Einteilung der Reichskreise (Titelbild zu Tromsdorffs Geographie von ganz Teutschland, 1711)

Neben den zu Reichskreisen zusammengefassten übergeordneten, territoriale Einheiten bestand im Heiligen Römischen Reich eine Vielzahl von nicht eingekreisten Territorien und Ständen. Diese waren:

Die Territorien in Reichsitalien

Die Länder der Böhmischen Krone

Die Territorien der Alten Eidgenossenschaft

1648 wurde die Alte Eidgenossenschaft im Westfälischen Frieden unabhängig vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Dreizehn Souveräne Orte bzw. Kantone

Die Reihenfolge entspricht der traditionellen Zählung. In Klammer die Jahreszahl des Beitritts zur Eidgenossenschaft:

Zugewandte Orte (Verbündete)

Hinter der Jahreszahl des Bündnisses die bündnisschliessenden eidgenössischen Orte:

  • Fürstabtei St. Gallen (1451); Zürich, Luzern, Glarus und Schwyz
  • Stadt Biel (1353); Bern, Freiburg, Solothurn, nominell unter der Oberhoheit des Fürstbistums Basel
  • Stadt St. Gallen (1454); Zürich, Bern, Luzern, Schwyz, Zug, Glarus
  • Republik Wallis (1416/1417); Luzern, Uri, Unterwalden; 1475 Bern; 1529 Schwyz, Zug, Freiburg; 1533 Solothurn
  • Stadt Mülhausen (1515/1586); XII Orte; 1586 nur noch Zürich, Bern, Glarus, Schaffhausen, Basel
  • Stadt Genf (1519/36); Bern, Freiburg; 1558 nur noch Bern; 1584 Zürich, Bern
  • Fürstentum/Grafschaft Neuenburg (1406/1529); Bern, Solothurn; 1495 Freiburg; 1501 Luzern
  • Talschaft Urseren (1317–1410); Uri; 1410 zu Uri
  • Weggis (1332–1380); Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern; 1480 zu Luzern
  • Stadt Murten (1353–1475); Bern; 1475 Gemeine Herrschaft
  • Stadt Payerne (1353–1536); Bern; 1536 zu Bern
  • Talschaften Saanen und Château-d'Œx (1403–1555) (Hochgreyerz, Teil der Grafschaft Greyerz); Bern; 1555 zu Bern
  • Bellenz (1407–1419); Uri, Obwalden; 1419–22 Gemeine Herrschaft
  • Grafschaft Sargans (1437–1483); Schwyz, Glarus; 1483 Gemeine Herrschaft
  • Freiherrschaft Sax-Forstegg (1458–1615); Zürich; 1615 zu Zürich
  • Stadt Stein am Rhein (1459–1484) Zürich, Schaffhausen; 1484 zu Zürich
  • Grafschaft Greyerz (Niedergreyerz) (1475–1555); 1555 zu Freiburg
  • Grafschaft Werdenberg (1493–1517); Luzern; 1517 zu Glarus
  • Stadt Rottweil (1519–1689); XIII Orte; nach 1632 nur noch Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg
  • Fürstbistum Basel (1579–1735); Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg
  • Freistaat der Drei Bünde (1497/1499); Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus; 1600 Wallis; 1602 Bern; nach 1618 eigentlich nur noch Bern und Zürich. Die drei Teilstaaten waren:

Gemeine Herrschaften (Kondominate)

Neben der Jahreszahl der Erwerbung der Herrschaft stehen die regierenden Orte:

Schirmherrschaften (Protektorate)

Neben der Jahreszahl der Einrichtung des Protektorats sind die Schirmorte (Protektoren) angegeben:

Einzelörtische Untertanen von Länderorten und Zugewandten

Die folgenden weiteren Territorien

Das Reichsland (Reichsgut)

Die Reichsdörfer

Im 14. Jahrhundert gab es mehr als 100 Reichsdörfer, deren Zahl nach und nach durch Verpfändung, Schenkung und Unterwerfung abnahm.

Die folgenden Reichsdörfer im Elsass

Die folgenden weiteren Reichsdörfer

[6] [7]

Die folgenden Reichsweiler im Elsass

Das Reichstal

Die Territorien der Reichsritter

Mitglieder der Reichsritterschaft

Zu Ende des Heiligen Römischen Reiches umfasste die Reichsritterschaft etwa 350 Familien mit ungefähr 450 000 Untertanen.

Fränkischer Ritterkreis

Der Fränkische Ritterkreis gliederte sich nach Regionen in folgende 6 Ritterkantone:

Rheinischer Ritterkreis

Der Rheinische Ritterkreis gliederte sich nach Regionen in folgende 3 Ritterkantone:

Schwäbischer Ritterkreis

Der Schwäbische Ritterkreis gliederte sich nach Regionen in folgende 5 Ritterkantone:

Reichsritter als Briefadel

Einzelnachweise

  1. a b c Michael Nadler: Historisches Lexikon Bayerns - Hohenwaldeck, Herrschaft/Reichsgrafschaft. In: historisches-lexikon-bayerns.de. Abgerufen am 13. Januar 2015. (PDF-Version)
  2. Catherine De Kegel-Schorer: Die Freien auf Leutkircher Heide. Ursprung, Ausformung und Erosion einer oberdeutschen Freibauerngenossenschaft ISBN 978-3-928471-50-3, 384 S.
  3. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. C. H. Beck, 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 373 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Herzogtum Schwaben – GenWiki. In: wiki-de.genealogy.net. Abgerufen am 13. Januar 2015.
  5. Gerhard Köbler: De Kegel-Schorer, Catherine, Die Freien auf Leutkircher Heide. In: koeblergerhard.de. Abgerufen am 13. Januar 2015.
  6. a b Reichsdörfer. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 16: Plaketten–Rinteln. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 734 (zeno.org).
  7. a b c d Von der Stadt zur Reichsstadt. In: historisches-franken.de. 9. April 2004, abgerufen am 13. Januar 2015.
  8. museum-gochsheim. In: historisches-franken.de. 6. April 2000, abgerufen am 13. Januar 2015.
  9. Landesherrschaft: Hirschberger Erbe. In: kaldorf.de. Abgerufen am 13. Januar 2015.
  10. a b c d e f Jürgen Prell: Grafschaft. In: hirsperg-memoria.de. 19. Oktober 2013, abgerufen am 13. Januar 2015.
  11. a b c d e Landesherrschaft, Machtbereich. In: kaldorf.de. 1. August 2020, abgerufen am 13. Januar 2015.

Literatur

  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44333-8 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Winfried Dotzauer: Die deutschen Reichskreise (1383-1806). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-07146-6 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Martin Zeiller: Von den zehn Kreisen. 1660 und 1694.
  • Hans Hubert Hoffmann (Hrsg.): Quellen zum Verfassungsorganismus des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1495-1815. 1. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1976.
  • Johann Samuel Tromsdorff: Accurate neue und alte Geographie von ganz Teutschland. Frankfurt 1711 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Regionen in der frühen Neuzeit. Reichskreise im deutschen Raum, Provinzen in Frankreich, Regionen unter polnischer Oberhoheit. Ein Vergleich ihrer Strukturen, Funktionen und ihrer Bedeutung. In: Peter Claus Hartmann (Hrsg.): Zeitschrift für historische Forschung. Beiheft 17. Duncker und Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-08078-5.
  • Reichskreis und Territorium. Die Herrschaft über die Herrschaft? Supraterritoriale Tendenzen in Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Vergleich süddeutscher Reichskreise. In: Wolfgang Wüst (Hrsg.): Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte: Reihe 7, Augsburger Beiträge zur Landesgeschichte Bayerisch-Schwabens. Band 7. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-7508-1.
  • Adolf Diehl: Die Freien auf Leutkircher Heide (= Sonderabdruck aus,) Zeitschr(ift) f(ür) württ(embergische) Landesgeschichte 1940, 357-431 S. Besprochen von Karl Otto Müller. ZRG GA 62 (1942), 458
  • Hans Constantin Faußner: Die Verfügungsgewalt des deutschen Königs über weltliches Reichsgut im Hochmittelalter. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Band 29, 1973, S. 345–449 (online).
  • Dietmar Flach: Reichsgut 751–1024. Bonn 2008.
  • Dieter Hägermann: Reichsgut. In: Lexikon des Mittelalters. Band 7, Sp. 620–622.
  • Hartmut Hoffmann: Die Unveräußerlichkeit der Kronrechte im Mittelalter. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Band 20, 1964, S. 389–474 (online).
  • Ernst Schubert: König und Reich. Studien zur spätmittelalterlichen deutschen Verfassungsgeschichte. Göttingen 1979.