Nordhofen

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Wappen Deutschlandkarte
Nordhofen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Nordhofen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 31′ N, 7° 45′ OKoordinaten: 50° 31′ N, 7° 45′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Selters (Westerwald)
Höhe: 269 m ü. NHN
Fläche: 3,86 km2
Einwohner: 537 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56242
Vorwahl: 02626
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 056
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Saynbach 5–7
56242 Selters (Westerwald)
Website: www.nordhofen.de
Ortsbürgermeister: Dominik John
Lage der Ortsgemeinde Nordhofen im Westerwaldkreis
Karte
Blick über Nordhofen
Rathaus und Backes
Ortsansicht

Nordhofen (mundartlich: Noorden[2]) ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Selters (Westerwald) an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt an der inzwischen für den Personenverkehr stillgelegten Strecke der Unterwesterwaldbahn SiershahnAltenkirchen (bzw. der Bahnstrecke Engers–Au) inmitten einer bergreichen und mit Buchen und Fichten bewaldeten Landschaft. Durch das südliche Gemeindegebiet fließt der Kleine Saynbach.

Zu Nordhofen gehören auch die Wohnplätze Mausmühle und Waldklause.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahr 1259 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Im Jahr 1357 verlieh Kaiser Karl IV. in Maastricht Graf Wilhelm von Wied das Recht, Nordhofen zu einer Stadt auszubauen. Er erhielt das Recht, „das Dorf und seinen Begriff mit Gräben, Mauern, Thürmen, Erkern, Pforten und anders wie er kann und mag, besteinen, stücken und zu einer gemauerten Statt begreifen und machen zu mögen ohne jemandes hindernus und widerrede“. Aufgrund des Fehlens der natürlichen Bedingungen für eine Stadtanlage konnte sich Nordhofen nicht richtig entwickeln. Die Stadtrechte blieben ungenutzt. Im Jahr 1653 übertrug sie Kaiser Ferdinand III. auf Bitten des damaligen Grafen Friedrich III. von Wied auf die günstiger gelegene neue Siedlung Neuwied.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur evangelischen Kirchengemeinde gehören die Orte Nordhofen, Mogendorf, Vielbach und Quirnbach. Bis zum Jahre 1851 gehörten auch Selters und die umliegenden Dörfer zur Kirchengemeinde. Die evangelische Pfarrkirche St. Walburga blickt auf eine lange Geschichte zurück – sie wurde nach aktuellen Annahmen in den Jahren 1080–1130 (oder früher) errichtet.[4] Am 19. Mai 2022 wurde nach vorangegangenen Sanierungsarbeiten der Dachstuhl des Kirchturms beschädigt (sh. Bildergalerie).[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Nordhofen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dominik John wurde am 6. März 2020 Ortsbürgermeister von Nordhofen.[7][8] Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war,[9] erfolgte die Wahl gemäß Gemeindeordnung durch den Rat.[8]

Johns Vorgänger Helmut Zender, der die Aufgabe im Herbst 2014 übernommen hatte, war – wie zuvor angekündigt – bei der Kommunalwahl 2019 nicht erneut angetreten und hatte das Amt bis September 2019 ausgeübt.[10] Bis zur Wahl Johns führte nachfolgend der Erste Beigeordnete Henning Stumpf übergangsweise die Amtsgeschäfte.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Nordhofen
Wappen von Nordhofen
Blasonierung: „Das Wappen von Nordhofen zeigt sieben von unten links nach oben rechts verlaufende gleich breite Bänder, von denen vier rot und drei goldfarben sind, belegt mit hockendem radschlagenden blauen Pfau.“

Basis für die Gestaltung ist ein Brief aus dem Jahre 1782 der im Siegel dieses Wappen führt. In einer im Archiv von Neuwied dazu ausgefertigten Anmerkung heißt es: „Wappen von Nordhofen“. Es handelt sich um ein Gerichtssiegel. Die Umschrift lautet: Graeffl (ich) Wiedisch (es) Gericht zu Nordhofen. Dieses Wappen wurde vom Hause der Fürsten von Wied der Gemeinde verliehen. Es zeigt daher auch den Pfau, das Wappentier deren von Wied. Aber: Der Nordhofer Pfau hat keine Beine. Er wird in hockender, vielleicht auch brütender Stellung gezeigt. Vielleicht, um Verwechslungen mit dem Pfau der Fürsten zu Wied zu vermeiden[11].

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den letzten Jahrzehnten hatte sich ein reges Vereinsleben entwickelt, welches jedoch aktuell sich wieder zurückentwickelt. Es bestanden vier Ortsvereine: Freiwillige Feuerwehr, Harmonie Nordhofen e. V., Spiel- und Sportverein (SSV) sowie Obst- und Gartenbauverein, von denen jedoch aktuell (Stand: 19. Mai 2015) nur noch die Freiwillige Feuerwehr, Spiel- und Sportverein und der Obst- und Gartenbauverein existieren.

In Nordhofen geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder aus Nordhofen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nordhofen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Hermann-Josef Hucke: Ortsnamen im Westerwaldkreis in ihrer mundartlichen Aussprache sowie Ortsneckereien. (PDF; 129 kB) 2010, S. 17, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2014; abgerufen am 22. April 2021.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 75 (PDF; 2,6 MB).
  4. Nordhofen. Kirche mit langer Geschichte. In: Ev. Dekanat Westerwald. 23. Juni 2021, archiviert vom Original am 23. Juni 2021; abgerufen am 20. Mai 2022.
  5. nh: Feuerwehreinsatz in Nordhofen. Kirchturm steht in Flammen. In: Westerwälder Zeitung. Mittelrhein-Verlag, 19. Mai 2022, archiviert vom Original am 19. Mai 2022; abgerufen am 20. Mai 2022.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  7. Henning Stumpf: Sitzung des Gemeinderates Nordhofen. Einladung 6. März 2020. In: Unsere Verbandsgemeinde Selters/Ww., Heimat- und Bürgerzeitung, Ausgabe 9/2020. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 11. Juni 2020.
  8. a b c Katrin Maue-Klaeser: Nach langer Hängepartie: Dominik John ist Nordhofens neuer Ortsbürgermeister. Westerwälder Zeitung, 8. März 2020, abgerufen am 11. Juni 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 11. Juni 2020 (siehe Selters/Ww., Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile).
  10. Blick Aktuell: Dank an Helmut Zender. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 14. Oktober 2019, abgerufen am 11. Juni 2020.
  11. Archivierte Website der Ortsgemeinde Nordhofen