Berzhahn

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Wappen Deutschlandkarte
Berzhahn
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Berzhahn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 32′ N, 8° 0′ OKoordinaten: 50° 32′ N, 8° 0′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Westerburg
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 3,27 km2
Einwohner: 501 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56459
Vorwahl: 02663
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 209
Adresse der Verbandsverwaltung: Neumarkt 1
56457 Westerburg
Website: www.vg-westerburg.de
Ortsbürgermeister: Markus Hof
Lage der Ortsgemeinde Berzhahn im Westerwaldkreis
Karte
Ansicht von Berzhahn

Berzhahn ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Westerburg an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berzhahn liegt am nördlichen Hang des ausgedehnten Waldgebietes vier Kilometer südöstlich von Westerburg. Zu Berzhahn gehört auch der Wohnplatz Schneidmühle.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung Berzhahns geht auf das Jahr 1338 zurück. Spätestens 1596 hatte Berzhahn einen Heimberger und spätestens 1814 einen Schultheiß. 1811 wird erstmals eine Schule im Ort erwähnt. Eine niederadlige Familie von Berzhahn wird erstmals 1403 und letztmal 1589 erwähnt. Einziges bedeutsames Mitglied scheint Peter von Westerburg gewesen zu sein, 1520 bis 1529 Stadtschultheiß in Siegen.

1570 wird erstmals eine kurz zuvor neu erbaute Mühle am Elbbach bei Berzhahn erwähnt. Um 1600 herum wurde sie an den Berzhahner Steg verlegt. Darüber hinaus gab es noch eine 1619 erbaute Schneid(Säge)mühle sowie eine Öl- und eine Hirsemühle, die aber um 1800 herum nur als aufgegeben erwähnt werden. An Gewerbetreibenden sind 1525 Wollweber und 1735 Töpfer verbürgt.

Berzhahn gehörte bis Anfang des 19. Jahrhunderts zur Herrschaft Westerburg, von 1702 an als Teil des Gerichts Willmenrod, und kam 1806 im Zug der Bildung des Rheinbunds unter Napoleon zum Großherzogtum Berg. 1813 kam Berzhahn vorübergehend an das Haus Oranien-Nassau und infolge des Wiener Kongresses 1815 an das Herzogtum Nassau.[3] Unter der nassauischen Verwaltung gehörte die Gemeinde Berzhahn zur Standesherrschaft Leiningen-Westerburg im Amt Rennerod.[4] Im Jahr 1858 lebten in Berzhahn 126 Familien und 419 Einwohner. 1866 kam das Herzogtum Nassau und damit auch Berzhahn zum Königreich Preußen.

Am 5. Oktober 1972 wurde über Berzhahn ein Bundeswehrhubschrauber vom Typ Bell UH-1D von einem Starfighter gerammt und stürzte ab. Der Kampfjet konnte noch bis zum Fliegerhorst Büchel fliegen und dort landen. Bei diesem Unglück starben drei Menschen.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Berzhahn, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

Jahr Einwohner
1490 8 Hausgesesse
1525 9 Haushalte
1595 19 Höfe
1656 11 Haushalte
1760 228
1815 345
1835 441
Jahr Einwohner
1871 403
1905 347
1939 340
1950 365
1961 321
1970 426
1987 431
Jahr Einwohner
1997 536
2005 500
2011 490
2017 487
2022 501[1]

Kalsberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heute nicht mehr vorhandene Kalsberg befand sich wohl an der heutigen Gemarkungsgrenze zwischen Berzhahn und Wilsenroth. Der Ort wird erstmals 879 erwähnt und nach 1270 nur noch als Teil von Flurbezeichnungen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Berzhahn besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7] Bis 2009 gehörten dem Gemeinderat zwölf Ratsmitglieder an,[8] da die laut Kommunalwahlrecht maßgebliche Einwohnerzahl bei der vorangegangenen Wahl noch über 500 lag.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markus Hof wurde 2009 Ortsbürgermeister von Berzhahn.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 82,56 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]

Hofs Vorgänger als Ortsbürgermeister war Karl Heinz Uhl.[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Berzhahn
Wappen von Berzhahn
Blasonierung: „In Blau eine wachsende Pyramide aus acht silbernen Sechsecken, belegt mit einem schwarzgezungten, roten Hahn.“

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Berzhahn

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Berzhahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 77 (PDF; 3,3 MB).
  3. Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung, Band 10, 1870, S. 321 (Google Books)
  4. Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau für das Jahr 1859, S. 117 (www.dilibri.de)
  5. Eintrag zum Flugunglück vom 5. Oktober 1972 in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch)
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl Berzhahn 2009. Abgerufen am 11. Juli 2020.
  9. a b Markus Hof steht nun der Ortsgemeinde vor. In: Pressearchiv Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, 21. September 2009, abgerufen am 11. Juli 2020.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 11. Juli 2020 (siehe Westerburg, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile).