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Esslingen am Neckar

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Wappen Deutschlandkarte
Esslingen am Neckar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Esslingen am Neckar hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 44′ N, 9° 19′ OKoordinaten: 48° 44′ N, 9° 19′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Esslingen
Höhe: 241 m ü. NHN
Fläche: 46,43 km2
Einwohner: 94.941 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2045 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 73728–73734
Vorwahl: 0711
Kfz-Kennzeichen: ES, NT
Gemeindeschlüssel: 08 1 16 019
Stadtgliederung: Kernstadt und 23 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
73728 Esslingen
Website: www.esslingen.de
Oberbürgermeister: Jürgen Zieger (SPD)
Esslingen Marktplatz
Blick auf die Altstadt und Burg aus der Pliensauvorstadt
Blick auf den Altstadtkern mit altem und neuen Rathaus und Stadtkirche

Esslingen am Neckar [ˈɛslɪŋən, in der lokalen Mundart wird die Stadt ˈeslẽŋə ausgesprochen] (bis 16. Oktober 1964 amtlich Eßlingen am Neckar) ist eine Stadt etwa 10 Kilometer südöstlich der Stadtmitte Stuttgarts am Neckar. Esslingen ist eine Große Kreisstadt und zugleich die größte Mittelstadt Baden-Württembergs. Sie ist Sitz des Landratsamtes und größte Stadt des Landkreises Esslingen. Für die umliegenden Gemeinden bildet Esslingen ein Mittelzentrum.

Esslingen ist Station am baden-württembergischen Abschnitt der Deutschen Fachwerkstraße.

Geografie

Esslingen am Neckar liegt an einer Engstelle des Neckartals südöstlich von Stuttgart. Der Fluss durchquert das Stadtgebiet von Südosten nach Nordwesten, wobei die Altstadt nördlich davon liegt. Aus der Gemeinde Altbach kommend, berührt der Neckar zunächst den Stadtteil Zell und verlässt das Stadtgebiet zwischen den Stadtteilen Mettingen und Weil in Richtung Stuttgart. Esslingen am Neckar reicht im Osten in die Höhe des Schurwaldes, im Süden reichen die Ausläufer bis zur Filderebene.

Esslingen hat eine Gemarkungsfläche von 4643 Hektar. Davon bestehen 1193 Hektar aus Wald und 112 Hektar aus Gewässern. Auf 93 Hektar werden Weinreben angebaut. 1662 Hektar sind bebaute Grundstücke, auf denen die etwa 90.000 Einwohner leben, mit Straßen, Plätzen, Wegen und Eisenbahn. Die Stadt erstreckt sich über eine Höhenlage von 230 Meter im Neckartal bis 498 Meter im Schurwald.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Esslingen am Neckar, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Kernen im Remstal (Rems-Murr-Kreis), Aichwald, Baltmannsweiler, Plochingen, Altbach, Deizisau, Denkendorf und Ostfildern (alle Landkreis Esslingen) sowie Stuttgart (Stadtkreis).

Vorlage:Imagemap Esslingen am Neckar Stadtteile

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus folgenden 25 Stadtteilen: Berkheim, Brühl, Hegensberg, Hohenkreuz, Innenstadt, Kennenburg, Kimmichsweiler, Krummenacker, Liebersbronn, Mettingen, Neckarhalde, Oberesslingen, Oberhof, Obertal, Pliensauvorstadt, Rüdern, Serach, Sankt Bernhardt, Sirnau, Sulzgries, Wäldenbronn, Weil, Wiflingshausen, Zell, Zollberg.

Raumplanung

Esslingen ist ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum die Stadt Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Esslingen gehören noch die Städte und Gemeinden im Norden des Landkreises, im Einzelnen: Aichwald, Altbach, Baltmannsweiler, Deizisau, Denkendorf, Hochdorf, Lichtenwald, Neuhausen auf den Fildern, Ostfildern, Plochingen, Reichenbach an der Fils und Wernau.

Geschichte

Frühe Geschichte

Durch archäologische Funde wird eine dauernde Besiedlung im heutigen Stadtgebiet von Esslingen seit der Jungsteinzeit belegt. Von 1000 v. Chr. gibt es unter der heutigen Stadtkirche menschliche Siedlungsspuren. Aus der La-Tène-Zeit ist bei Esslingen eine Viereckschanze bekannt. (Lit.: Gersbach)

Römerzeit

Im ersten Jahrhundert nach Christus wurde der Esslinger Raum Teil des Römischen Reichs, nachdem die Römer um 70 n. Chr. den Rhein überschritten hatten. In dieser Zeit entstand auf dem Gebiet von Oberesslingen ein römischer Gutshof und in Berkheim eine römische Villa. Die nächsten größeren Siedlungen waren Cannstatt und Köngen (Grinario).

Völkerwanderungs- und Merowingerzeit

Aus nachrömischer Zeit fehlen im Neckartal um Esslingen bisher frühalemannische Funde, die auf den Fildern durchaus vorhanden sind. Aus Rüdern stammen einige Funde, die auf ein reiches Grab mit östlichen Einflüssen, wie etwa einem Satz dreiflügeliger Pfeilspitzen hinweisen. Der Ortsname auf -ingen deutet auf einen Personenverband, für den ein Mann namens Hezzilo oder Hetsilo als Grundherr oder Familienoberhaupt eine prägende Rolle spielte. Dieser Name blieb zusammen mit -ingen der Name des Dorfes und später der Stadt.

Im 6. Jahrhundert wurden die Alamannen von den Merowingern unter König Chlodwig I. unterworfen. Die Alemannen übernahmen jedoch auch unter fränkischer Oberherrschaft Verwaltungsaufgaben und bildeten ein Herzogtum im Frankenreich. Im 8. Jahrhundert versuchten sie wieder eine selbständige Herrschaft herzustellen. Der Versuch scheiterte 746 bei Cannstatt. Mit dem anschließenden Blutgericht wurde das Ende des alemannischen Herzogtums markiert.

In einer forschungsgeschichtlich bedeutenden archäologischen Grabung konnten durch Günter Fehring die Reste der Vitalis-Cella unter der Kirche St. Dionysius ergraben werden. Siedlungsbelege im Umfeld der Cella reichen bis in die späte Merowingerzeit. Älter sind die Reihengräberfelder in Oberesslingen und Sirnau. (Lit.: Geschichte)

Esslingens urkundliche Bestätigung und Aufstieg

Die erste urkundliche Erwähnung Esslingens stammt aus dem Jahr 777. Abt Fulrad von Saint-Denis vermachte die Cella über dem Neckar, die er vorher von einem alemannischen Adeligen mit dem Namen Hafti bekommen hatte, zusammen mit den Gebeinen des Märtyrers Vitalis für den Fall seines Todes dem merowingischen Reichskloster Saint-Denis bei Paris. Das Kloster ließ nach dem Tod des Abtes (784) die sterblichen Überreste von Vitalis aus Italien in die Cella überführen. Danach entwickelte sich der Ort zu einem stark besuchten Pilgerort. Die erste namentliche Erwähnung Esslingens erfolgte als Hetsilinga in einer Urkunde Ludwig des Deutschen von 866, in der das Marktrecht des Ortes mit der Vitalis-Cella bestätigt wird. Das Marktrecht war vermutlich schon um das Jahr 800 verliehen worden, um die Einnahmen des Klosters und die Versorgung der Pilger zu sichern. Förderlich für die Errichtung eines Marktes und der Wallfahrt war die günstige Lage des Ortes an einer alten Fernstraße von Flandern nach Oberitalien, die bei Esslingen den Neckar querte.

Etwa von 950 bis 1050 war Esslingen Münzprägestätte. Aus dieser Zeit existieren nur wenige Aufzeichnungen.[2] Es wird angenommen, dass Esslingen bereits ein gut ausgebauter Ort war, als Rudolf von Rheinfelden im Jahr 1077 in Esslingen einen Fürstentag abhielt. Noch im selben Jahr zog Heinrich IV. gegen den Gegenkönig Rudolf zu Felde, wobei es zu einem Gefecht bei Esslingen kam. War der Ort zuvor vermutlich im Besitz der Herzöge von Schwaben, so kam er vermutlich 1079 gemeinsam mit der Herzogswürde von Schwaben und der Berg Hohenstaufen an Friedrich I. und damit an die Staufer.

Die Staufer an der Macht

Esslingen – Stadtkirche – Burg
Speyrer Zehnthof in Esslingen (heute Kessler Sekt)
Blick Richtung Marktplatz und Burg
Das Schelztor
Das alte Rathaus in Esslingen

Friedrich I. Barbarossa übertrug im Jahre 1181 seinem Stellvertreter in Esslingen politische und rechtliche Aufgaben, die das Umland betrafen und machte Esslingen spätestens damit zur Reichslandstadt.

Am 30. Dezember 1213 schenkte Kaiser Friedrich II. die Esslinger Stadtkirche St. Dionys mit dem gegenüber liegenden Pfleghof dem Domkapitel Speyer. Im 13. Jahrhundert wurde in Esslingen mit dem Bau vieler großer Gebäude begonnen. Klöster wurden gebaut, die Brücke über den Neckar stammt aus dieser Zeit und die Kirche St. Vitalis wurde ausgebaut. 1229 wurde in einer Schenkung an das Kloster Salem erstmals das Esslinger Stadtrecht und das Amt des Schultheißen genannt.

Mehrere Stauferherrscher hielten in Esslingen Hof, darunter Heinrich (VII.) und Konrad IV.. Rudolf von Habsburg verlieh der Stadt 1284 eine Stadtverfassung, in der dem Patriziat und den Zünften der Stadt Mitverwaltung eingeräumt wurde.

Mit dem Reichtum kamen im 13. Jahrhundert die Bettelorden in die Stadt. Sie predigten Armut und Buße und kümmerten sich um das Seelenheil der Stadtbevölkerung. Die Dominikaner, Franziskaner und Karmeliter erhielten schon bald bedeutende Schenkungen und Nachlässe, mit denen sie im Stadtgebiet Klöster und Kirchen errichteten.

Stadtarchäologische Untersuchungen haben zum Aufstieg der Stadt in der Stauferzeit wichtige Quellen erschlossen. (Lit.: Geschichte)

Streit mit Württemberg

1246 kämpfte Esslingen im Gegensatz zu Graf Ulrich I. von Württemberg in der Schlacht bei Frankfurt auf der Seite der Staufer. Damit begann ein jahrhundertelanger Streit mit den Württembergern, der auch im Reichskrieg Heinrichs (VII.) gegen Eberhard I. zu tragen kam, als sich 1312 Stuttgart neben anderen Städten Württembergs dem Reich und der Stadt Esslingen unterwerfen mussten, bevor der Friedensschluss von 1316 die württembergischen Städte wieder aus Esslinger Herrschaft entließ. Im Jahr 1356 machte sich Karl IV. den fortdauernden Zwist zu Nutze, als er in Folge eines Zunftstreits die Stadt Esslingen durch Eberhard den Greiner belagern ließ. Im späten 14. Jahrhundert entbrannten weitere Feindseligkeiten zwischen den schwäbischen Städten und den Württembergern, die erst nach der Schlacht bei Döffingen 1388 abklangen.

1448 bis 1454 führten Zollstreitigkeiten mit Graf Ulrich V. von Württemberg zum großen Städtekrieg, der von den Württembergern gewonnen wurde. Esslingen schloss daraufhin zunächst ein Bündnis mit Baden, 1473 jedoch mit den Grafen von Württemberg einen Vertrag, der die Esslinger von Steuern auf ihre in der Grafschaft gelegenen Besitztümern befreite. Der 1477 erneuerte Vertrag hatte Bestand bis zum Verlust der Reichsunmittelbarkeit.

Bereits 1472/73, kurz nach dem Tod von Johannes Gutenberg, eröffnete Konrad Feyner mit der Esslinger Offizin die erste Druckerei von Esslingen.

1488 wurde der Reichstag in Esslingen abgehalten, auf dem unter anderem der Schwäbische Bund gegründet wurde. 1519 fanden die letzten Kämpfe zwischen Esslingen und Württemberg. Im Verlauf der Auseinandersetzungen, die der württembergische Herzog Ulrich gegen verschiedene Städte führte, wurde dieser jedoch durch den Schwäbischen Bund außer Landes gejagt, so dass Württemberg vorübergehend bis 1534 unter österreichische Verwaltung kamen.

Reformation

Der erste evangelische Pfarrer wurde in Esslingen 1526 angestellt. Seit 1527 bildete sich zudem eine Gemeinde der reformatorischen Täufer, gegen die 1529 mit sechs Todesurteilen vorgegangen wurde [3]. Ab 1531 wurde die freie Predigt zugelassen und der Reformator Ambrosius Blarer eingestellt. 1532 wurde in einem Bildersturm die Innenausstattung der Kirchen zerstört.

1531 trat Esslingen dem Schmalkaldischen Bund der Protestanten bei. Als der darauf folgende Krieg gegen Karl V. verloren war, musste in der Stadt ab 1548 in Folge des Augsburger Interims die Lesung der Messe wieder eingeführt werden. 1551 wurden in Esslingen wieder evangelische Gottesdienste abgehalten.

Dreißigjähriger Krieg

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 hatte die Stadt sehr zu leiden. Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 strömten rund 12.000 Flüchtlinge in die Stadt, im Folgejahr kam es zum Ausbruch der Pest. Rund die Hälfte der Bevölkerung kam durch Hunger und Seuchen um. Finanziell war die Stadt am Ende des Krieges ausgeblutet, behielt im Westfälischen Frieden jedoch ihre Selbständigkeit.

Pfälzischer und Spanischer Erbfolgekrieg

Bereits 1688 folgte mit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg die nächste Auseinandersetzung. Die Stadt wurde 1688 von Truppen des französischen Generals Mélac besetzt, 1693 folgten Truppen des Generals Mazel. 1701 verwüstete ein Stadtbrand rund 200 Häuser der Stadt, darunter das Rathaus. Daraufhin wurde das gesamte niedergebrannte Stadtviertel im Stil des Barock neu erbaut. Im Jahr 1707 wurde Esslingen im Spanischen Erbfolgekrieg durch Truppen des Generals Villars erneut besetzt.

Esslingen verliert die Unabhängigkeit

Als nach der französischen Revolution die linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich fielen, wurden die reichsfreien Gebiete und geistlichen Fürstentümer aufgelöst und an die ihrer linksrheinischen Gebiete verlustig gegangenen Länder verteilt. Noch vor dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erschien am 6. September 1802 der wüttembergische Regierungsrat Wächter mit württembergischen Militär in Esslingen, um die Stadt für Württemberg in Besitz zu nehmen. Am 23. November des gleichen Jahres folgte die Zivilinbesitznahme. In die württembergische Verwaltung integriert wurde die Stadt Sitz des Oberamts Esslingen, dem außer der Stadt auch die Filialdörfer Deizisau, Möhringen und Vaihingen unterstellt waren.

Industrialisierung

Am Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Esslingen lediglich eine Metallwarenfabrik und eine Windenfabrik. Dann setzte jedoch eine starke Industrialisierung ein, in deren Folge Esslingen in den 1830er Jahren gemessen an der Arbeiterzahl und der Betriebsgröße die erste Stelle der württembergischen Städte einnahm. Die ältesten Fabriken gehörten überwiegend der Textil- und Lederindustrie an, darunter eine Tuchfabrik und eine Handschuhfabrik. Bald darauf folgten das Nahrungsmittelgewerbe mit der 1826 gegründeten Sektkellerei Kessler und die Metallindustrie. 1842 gab es in 18 Fabriken rund 1500 Arbeiter.

Bei Beginn des Eisenbahnbaus in Württemberg wurde Esslingen Endstation des ersten Bauprojekts, der Zentralbahn Ludwigsburg–Stuttgart–Esslingen. Der erste Zug erreichte Esslingen (von Cannstatt aus) am 20. November 1845. Der Esslinger Zweig der Zentralbahn wurde wenig später in Richtung Ulm ausgebaut, wobei das erste Teilstück Esslingen–Plochingen am 14. Dezember 1846 eingeweiht wurde. Der Ausbau der Eisenbahn durch das Königreich Württemberg führte zur Gründung der Maschinenfabrik Esslingen. Bis etwa 1860 nahm die Metallindustrie den führenden Platz in Esslingen ein. Neben der Metallwarenfabrik entstanden vor allem mehrere Maschinen- und Werkzeugfabriken.

Die entstehenden Industriegebiete prägten das Bild der Stadt. Nachdem bereits von 1805 bis 1811 ein Großteil der Stadtmauern und -tore sowie das alte Katharinenspital abgerissen worden war, kam es ab 1838 zu einer weiteren Abrisswelle, in der die alte Heiligkreuzkapelle, das Schiff der Hinteren Kirche und die alte Pliensaumühlen verschwanden und anstelle dessen Fabriken, eine Telegraphenstation, eine Gasanstalt usw. entstanden. 1865 entstand mit weiterem Fortschreiten der Industrialisierung am linken Neckarufer die Pliensauvorstadt. 1894 wurde das erste Arbeitsamt Deutschlands in Esslingen gebaut.

Durch die Industrialisierung veränderte sich Mitte des 19. Jahrhunderts das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Gegensätze wurden stärker und führten 1848 während der Märzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes zur Gründung des ersten Arbeitervereins in Esslingen durch August Hochberger. Dieser erste Verein hatte vorerst nur vier Jahre Bestand, wurde dann jedoch 1862 als Arbeiterbildungsverein neugegründet und war mit 250 Mitgliedern bald zweitgrößter dieser Vereine in Württemberg. Hochstetter gründete 1865 auch einen Konsumverein. 1869 wurde in Esslingen der erste gewerkschaftliche Verband der Textilarbeiter in Württemberg gegründet. Die Stadt wurde bis zum Ersten Weltkrieg Hochburg der württembergischen Arbeiterbewegung.

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

Am 9. November 1918 kam es zu Demonstrationen der Arbeiter. Es wurde ein Arbeiter- und Soldatenrat gewählt. 1919 übernahmen kommunistische Arbeiter die Stadt. Ein Militäreinsatz der Stuttgarter Regierung kostete 16 Menschenleben und erzwang die Rückkehr zur Ruhe.

1922 bildete sich in Esslingen bereits eine Ortsgruppe der NSDAP.

1933 wurde der Gemeinderat von Esslingen im Zuge der Gleichschaltung von den Nationalsozialisten aufgelöst. 1935 wurde Esslingen am Neckar aufgrund der Deutschen Gemeindeordnung zum „Stadtkreis“ erklärt.

1938 wurde im Zuge der Verwaltungsreform das bisherige Oberamt Esslingen in den Landkreis Esslingen überführt und um einige Gebiete vergrößert. Vor allem kamen einige Gemeinden auf den Fildern (bisher Amtsoberamt Stuttgart) und im Schurwald (bisher Oberamt Schorndorf) zum Kreisgebiet.

In der Reichspogromnacht wurde die Synagoge im Heppächer geschändet. Jüdische Mitbürger wurden zur Vernichtung in den Osten deportiert. Die „Israelitische Waisen- und Erziehungsanstalt Wilhelmspflege“ 1939 demoliert und zu einem Seuchenlazarett umfunktioniert. Der letzte jüdische Heimleiter Theodor Rothschild wurde 1944 im KZ Theresienstadt ermordet.[4]

Am 22. April 1945 wurde Esslingen von US-amerikanischen Soldaten besetzt. Die Stadt hat den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden.

Nachkriegszeit – Esslingen wächst

Nach 1945 gehörte Esslingen zum Land Württemberg-Baden in der Amerikanischen Besatzungszone. Die Stadt wurde nach der neuen Gemeindeordnung zur „unmittelbaren Kreisstadt“ erklärt.

Bis 1947 zogen etwa 47.000 Personen (überwiegend Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten) in die Stadt zu. Durch Siedlungen in Oberesslingen, auf dem Zollberg (1955), in den Lerchenäckern (1959), auf dem Hohenbühl, in den Kirchäckern und in Mettingen wurde die Wohnungsnot gemildert und ein weiteres Wachstum der Stadt ermöglicht. In Oberesslingen, Sirnau und Zell entstanden neue Industriegebiete.

Da die Stadt bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts mehr als 20.000 Einwohner hatte und „unmittelbare Kreisstadt“ war, wurde Esslingen am Neckar mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt erklärt.

Am 13. Juni 1961 rückte Esslingen in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit, als unweit des Hauptbahnhofs zwei Züge frontal zusammenprallten. Bei diesem Unglück verloren 35 Menschen ihr Leben. Siehe auch bei Katastrophen im Schienenverkehr.

Am 1. Januar 1973 wurde Esslingen am Neckar Sitz des vor allem um das Gebiet des bisherigen Landkreises Nürtingen vergrößerten Landkreises Esslingen. Am 1. Mai 1974 wurde Berkheim nach Esslingen eingemeindet, am 1. Juli 1974 folgte die Eingemeindung von Zell am Neckar.

1979 fanden in Esslingen die Heimattage Baden-Württemberg statt. 1995 stiftete Esslingen den Theodor-Haecker-Preis für politischen Mut und Aufrichtigkeit.

Blick von der Burg über Esslingen

Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Esslingen am Neckar

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1803 erst 7.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 27.000. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten innerhalb eines Jahres zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um 15.000 Personen auf 65.000 im Oktober 1946. Im Jahre 1974 erreichte die Bevölkerungszahl auf Grund der Eingemeindung von Berkheim und Zell mit 97.029 ihren historischen Höchststand. 2004 lag der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung nach Angaben der Stadtverwaltung bei 20,5 Prozent (18.304 Personen). Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Esslingen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 92.261 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Damit ist Esslingen momentan die zehntgrößte Stadt in Baden-Württemberg.

Eingemeindungen

Viele der heutigen 24 Stadtteile Esslingens gehören schon seit dem 14. Jahrhundert als Filialort zum Stadtgebiet Esslingen, teilweise hatten die Orte jedoch einen eigenen Unterschultheiß. Lediglich folgende Orte beziehungsweise Gemarkungen wurden im 20. Jahrhundert in die Stadt eingemeindet:

  • 1913: Oberesslingen und Oberhof
  • 1914: Hegensberg (bis 1844 zu Oberesslingen gehörig, dann selbständige Gemeinde) und Kimmichsweiler
  • 1923: Brühl (von Stuttgart-Obertürkheim)
  • 1929: Sirnau (von der Gemeinde Deizisau erworben)
  • 1935: Weil
  • 1. Mai 1974: Berkheim
  • 1. Juli 1974: Zell am Neckar

Konfessionen

Frauenkirche
Münster St. Paul und Kielmeyerhaus

Hauptartikel: Religionen in Esslingen

Esslingen war seit dem Zeitalter der Reformation überwiegend evangelisch geprägt. Durch den starken Zuzug von Arbeitern in Folge der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts und von Flücjhtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg kamen wieder zahlreiche Katholiken in die Stadt, durch das weitere Wachstum der Industrie in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg auch andere Konfessionen. Gegenwärtig sind etwa 39 Prozent (35.100) der Einwohner Esslingens evangelisch und rund 27 Prozent (24.300) katholisch. Daneben gibt es unter anderem eine griechisch-orthodoxe Gemeinde, Moslems, Juden und viele weitere Gemeinden in der Stadt. Esslingen hat traditionell Präsenzen vieler bibeltreuer Bewegungen wie Christadelphian.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge im Heppächer geschändet. Jüdische Mitbürger wurden zur Vernichtung in den Osten deportiert.

Politik

Bürgermeister

An der Spitze der Reichsstadt Esslingen standen teilweise mehrere Bürgermeister und der Rat. Die Mitgliederzahl veränderte sich mehrmals. Ab 1748 gab es nur noch zwei Bürgermeister. In württembergischer Zeit trug das Stadtoberhaupt die Bezeichnung „Stadtschultheiß“, seit 1930 Bürgermeister und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. April 1956 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt (nächste Wahl 2014). Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seit 1. März 1998 (wiedergewählt am 8. Oktober 2006) hat Jürgen Zieger (SPD) das Amt des Oberbürgermeisters inne und leitet somit die allgemeine Verwaltung (Dezernat I).

Vom Gemeinderat werden drei Beigeordnete als allgemeine Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt. Diese sind zur Zeit als Erster Bürgermeister Wilfried Wallbrecht, der den technischen Bereich (Dezernat II) leitet, Bürgermeister Bertram Schiebel in der Finanzverwaltung (Dezernat III) und Bürgermeister Markus Raab für das Ordnungs-, Sozial-, Kultur- und Schulwesen (Dezernat IV).

Stadtoberhäupter von Esslingen seit 1803

  • 1803–1833: Eberhard Friedrich Honold
  • 1833–1848: Erhard Conrad Friedrich Weinland
  • 1848–1873: Amand Erhard von Marchtaler
  • 1873–1877: Robert Fleischhauer
  • 1877–1888: Friedrich Nick
  • 1889: August Weiß
  • 1889–1892: Karl Schaller
  • 1892–1929: Max von Mülberger
  • 1929–1930: Karl Mayer, Amtsverweser
  • 1930–1933: Ingo Lang von Langen
  • 1933–1945: Alfred Klaiber
  • 1945: Emil Mackh
  • 1945–1948: Fritz Landenberger
  • 1948–1966: Dieter Roser
  • 1966–1989: Eberhard Klapproth
  • 1990–1998: Ulrich Bauer (SPD)
  • seit 1998: Jürgen Zieger (SPD)

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Esslingen hat 40 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 lag bei 49,28 % und ergab folgende Sitzverteilung:

SPD 26,3 % + 0,7 % 11 Sitze ± 0
CDU 24,3 % – 7,2 % 10 Sitze – 3
Freie Unabhängige Wählervereinigung (FUW) 20,8 % + 2,4 % 9 Sitze + 1
Die Grünen 16,2 % + 2,5 % 7 Sitze + 2
FDP 6,3 % + 2,6 % 2 Sitze + 1
LINKE 2,7 % + 2,7 % 1 Sitz + 1
REP 2,1 % – 1,8 % 0 Sitze – 1
Fortschrittlich-Überparteilich-Rege (FÜR) 1,4 % – 1,2 % 0 Sitze – 1

Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem. Der Oberbürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Wahlen

Im Bundestag wird Esslingen als Teil des Wahlkreises Esslingen seit 2002 von Markus Grübel (CDU) und Karin Roth (SPD) vertreten. Letztere ist seit 2005 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Vertreter im Landtag von Baden-Württemberg sind Christa Vossschulte (CDU) und Wolfgang Drexler (SPD). Beide sind Stellvertretende Landtagspräsidenten.

Bürgerausschüsse

Eine Besonderheit in der Esslinger Kommunalpolitik sind die Bürgerausschüsse. Diese sind ehrenamtliche Vertretungen jeweils eines Stadtteils und werden von dessen Bürgern in der Bürgerversammlung gewählt. Sie dienen der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat als Ansprechpartner für die Belange ihres Stadtteils.

Wappen

Das Wappen der Stadt Esslingen am Neckar zeigt in Gold einen rot bewehrten, schwarzen Adler mit einem von Grün und Rot gespaltenen Brustschild, darin die schwarzen Großbuchstaben C und E.

Das Wappentier ist der reichsstädtische Adler. Die Buchstaben CE stehen für Civitas Esslingensis. Das Siegel mit dem Wappen wurde erstmals 1219 erwähnt. Der früheste noch erhaltene Siegelabdruck ist aus dem Jahr 1232. Nachdem anfangs nur ein Adler abgebildet war, wurde später zur Unterscheidung von anderen Reichsstädten der Brustschild hinzugefügt. Die Stadtflagge wurde 1601 festgelegt. Die Buchstaben im Brustschild wurden erst im 17. Jahrhundert aufgenommen.

Datei:ESL Logo.gif
Stadtlogo

Dessen Farben sind der Tracht der Stadtmiliz entnommen, wie sie seit dem 15. Jahrhundert getragen wurde, wobei diese anfänglich grün-braun waren. Aus dem Wappen leiten sich die Stadtfarben von Esslingen grün und rot ab. Das Logo der Stadt zeigt diese Stadtfarben und den mäandernden Neckar.

Über das Dienstsiegel hinaus wird der Adler insbesondere auf amtlichen Bekanntmachungen, Stellenausschreibungen, städtischen Fahnen, Urkunden oder als Abzeichen auf Uniformen (beispielsweise der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen oder dem gemeindlichen Vollzugsdienst) verwendet. Darüber hinaus werden der Adler und das Logo der Stadt bei städtischen Druckerzeugnissen und Veröffentlichungen gemeinsam verwendet. Auf städtischem Geschäftspapier ist der Adler mit einer Helligkeit von 10 % großformatig hinterlegt.

Städtepartnerschaften

Esslingen am Neckar hat zum Februar 2007 zehn Partnerstädte:

1971 erhielt Esslingen die Ehrenfahne des Europarates.

Am 7. Januar 2004 erhielt Esslingen die Ehrenplakette des Europarates für „herausragende Leistungen zur Förderung des europäischen Gedankens“ im Zusammenhang mit den zehn Städtepartnerschaften. Sie wurde auf dem Neujahrsempfang dem Oberbürgermeister Jürgen Zieger stellvertretend für die gesamte Esslinger Bürgerschaft überreicht.

Patenschaft

1979 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Deutschen aus der Stadt und dem Kreis Krummau an der Moldau übernommen.

Gemeindefinanzen

Nach der Kommunalabfrage 2007 des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg stehen städtischen Steuereinnahmen von insgesamt 101,946 Mio. Euro 2006 und geschätzten Steuereinnahmen für 2007 von insgesamt 106,655 Mio. Euro folgende Schulden der Kommune gegenüber:

  • 2006 insgesamt 210,000 Mio. Euro Schulden (9,696 Mio. Euro Schulden des Kämmereihaushaltes und 200,304 Mio. Euro Schulden der städtischen Eigenbetriebe/Sondervermögen)
  • 2007 insgesamt 216,769 Mio. Euro Schulden (7,881 Mio. Euro Schulden des Kämmereihaushaltes und 208,888 Mio. Euro Schulden der städtischen Eigenbetriebe/Sondervermögen)

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Unternehmen der Stadt sind hauptsächlich in den Branchen Dienstleistungen, Elektroindustrie, Fahrzeugbau, Maschinenbau, Medien und Verlage und Pneumatik tätig und stellen in Esslingen etwa 56.000 Arbeitsplätze zur Verfügung.

Die Bezirkskammern Esslingen und Nürtingen der IHK Region Stuttgart fusionierten am 1. Januar 2005. Seither hat die Bezirkskammer mit 25.000 Mitgliedern Platz zwei innerhalb der IHK Region Stuttgart eingenommen und ein größeres Mitspracherecht in der Vollversammlung. Ein weiterer Grund für die Fusion waren Kosteneinsparungen.

Medien

In Esslingen erscheint als Tageszeitung die Eßlinger Zeitung. Der Verlags- und Druckereibetrieb Bechtle mit Sitz im Stadtteil Oberesslingen gibt neben der Eßlinger Zeitung auch die Cannstatter Zeitung und die Untertürkheimer Zeitung heraus. Im Haus entsteht auch die Stuttgarter Ausgabe von Bild, des Weiteren druckt Bechtle die gesamte baden-württembergische Auflage von Bild und Bild am Sonntag.

Das monatliche Stadtmagazin es-presso dient als Veranstaltungskalender und Magazin für eine Zielgruppe zwischen 18 und 35 Jahren.

Behörden, Gericht und Einrichtungen

Esslingen am Neckar ist Sitz des Landratsamts Esslingen und beherbergt somit die meisten Dienststellen des Kreises. Die Stadt verfügt über ein Finanzamt, ein Notariat und ein Amtsgericht, das zum Landgerichts- und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört. In Esslingen befindet sich eine Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen, die dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg untersteht.

Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Esslingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanats Esslingen-Nürtingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Bekannte Unternehmen in Esslingen am Neckar

  • Der Automobilkonzern Daimler AG hat in der ehemaligen Maschinenfabrik Esslingen in der Pliensauvorstadt ein Schulungszentrum. In Mettingen hat die Firma eine Graugießerei, in der Achsteile, Getriebewellen, Pleuel und jedes Jahr 8,7 Millionen Bremsscheiben hergestellt werden. Bis Mitte 2003 wurden etwa 1,75 Millionen Tonnen Stahl vergossen. Das Werk wurde 1912 von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht und zwischenzeitlich immer wieder modernisiert.
  • Danfoss Bauer ist ein Hersteller für Frequenzumrichter und Getriebemotoren.
  • Die Firma Eberspächer ist hauptsächlich im Bereich Abgastechnik, Fahrzeugheizungen und Glasbau tätig und hat ihren Stammsitz in Esslingen.
  • Festo, ein Hersteller vor allem von Pneumatikprodukten, hat seinen Hauptsitz in Esslingen.
  • Gustav Wahler GmbH u. Co. KG konzentriert sich auf das Temperatur- und Abgasmanagement von Verbrennungsmotoren. Sie stellt AGR-Ventile, AGR-Leitungen und Thermostate her. Sitz des 1902 gegründeten Unternehmens ist Esslingen am Neckar.
  • Hengstenberg ist im Nahrungsmittelbereich ein bekannter Hersteller vor allem von eingelegten Produkten wie Sauren Gurken, Sauerkraut, Gemüse und Rotkohl.
  • Müller Weingarten entwickelt und baut vor allem mechanische Großanlagen zur Blechumformung.
  • Die INDEX-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky stellt Drehautomaten her.
  • Die Kessler Sekt GmbH & Co. KG, die erste deutsche Sektkellerei (gegründet am 1. Juli 1826).
  • BOS GmbH & Co. KG, Marktführer in der Herstellung von Laderaumabdeckungen und Laderaumtrennetzen sowie von Sonnenschutzrollos für die Automobilindustrie.
  • Der Esslinger Verlag J. F. Schreiber produziert hochwertige Bilderbücher. Das 1831 gegründete Vorgängerunternehmen Schreiber-Verlag war für seine Märchenbücher im gesamten deutschen Sprachraum bekannt.

Verkehr

S1 Plochingen–Stuttgart–Herrenberg, BR 423
Blick auf den von Schiffen befahrenen Neckar von der Pliensaubrücke in Esslingen
frühere Straßenbrücke am Pliensauturm, wurde im Sommer 2005 abgerissen
Datei:Baustelle 2005-2007 Esslingen.jpg
Bauplan für die Südtangente am Pliensauturm

Etwa zehn Kilometer südwestlich der Stadt, auf der Gemarkung der Stadt Leinfelden-Echterdingen, befindet sich mit dem Flughafen Stuttgart, der größte Flughafen des Landes Baden-Württemberg. Eine Maschine der Lufthansa wurde nach Esslingen benannt. An der A 8 von Karlsruhe nach München gibt es kurz nach dem Flughafen die Anschlussstelle Esslingen.

Esslingen liegt direkt an der B 10, die von Stuttgart bis Göppingen vierspurig ausgebaut ist und weiter nach Ulm verläuft.

Die Stadt ist an das Schienennetz der Deutschen Bahn auf den Strecken Stuttgart–Ulm und Stuttgart–Tübingen angeschlossen. Im Jahr 2009 wurde ein ICE der Deutschen Bahn AG auf den Namen „Esslingen am Neckar“ getauft.

Die Linie S1 der S-Bahn Stuttgart, die zwischen Kirchheim unter Teck und Herrenberg über Stuttgart pendelt, hält in Esslingen an folgenden vier Haltestellen: Mettingen, Esslingen (Neckar), Oberesslingen und Zell. Die Verlängerung der Linie S1 nach Kirchheim unter Teck von Plochingen über Wernau (Neckar) und Wendlingen am Neckar ist seit Dezember 2009 in Betrieb. Um den Umweg mit der S-Bahn über Stuttgart zum Flughafen zu umgehen, gibt es ab dem Esslinger ZOB eine Busverbindung (Linie 122) über Scharnhausen zum Flughafen.

Die Eßlinger Städtische Straßenbahn wurde am 24. Mai 1912 eingeweiht. Am 7. Juli 1944 stellte sie nach 32 Jahren den Betrieb ein und wurde durch Oberleitungsbusse ersetzt.

Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) befördert heute mit 41 Fahrzeugen jährlich etwa 8,5 Millionen Fahrgäste. Esslingen gehört zu den letzten drei deutschen Städten, in welchen noch Oberleitungsbusse verkehren, aktuell betreibt der SVE zwei Linien elektrisch:

  • 101: Oberesslingen Lerchenäcker – Stuttgart-Obertürkheim Bahnhof
  • 118: Esslingen Bahnhof – Zollberg

Für diesen Betrieb stehen insgesamt neun Niederflur-Gelenk-Oberleitungsbusse der belgischen Firma Van Hool zur Verfügung.

Am 18. Dezember 1926 wurde die Straßenbahn Esslingen–Nellingen–Denkendorf in Betrieb genommen. Sie war die letzte Straßenbahn in Deutschland, die vor der großen Stilllegungswelle eine Betriebsgenehmigung erhielt. Seitdem gab es nur noch die Genehmigung von Streckenverlängerungen.

Diese Straßenbahn musste eine fünf Kilometer lange Steilstrecke vom Neckartal zu den Orten auf der östlichen Filderebene überwinden. Sie transportierte zunächst insgesamt 153 Millionen Fahrgäste von Denkendorf und danach von Neuhausen bis Esslingen. 1958 bekam die Bahn zwei moderne Großraumzüge. Sie wurde im Februar 1978 stillgelegt.

Heute besteht der Esslinger Stadtverkehr aus 24 Buslinien, die vom SVE und den Privatunternehmen Fischle, Schefenacker und Schlienz betrieben werden. Außerdem gibt es rund 50 Taxis.

Seit 1994 gibt es in Esslingen die Möglichkeit zum Car-Sharing. Im Sommer 2008 standen den etwa 210 Mitgliedern des VCD-Gemeinschaftsauto Esslingen e. V. 15 Fahrzeuge auf elf Stellplätzen in Esslingen und Ostfildern zur Verfügung[5].

Seit 2004 finden im Zusammenhang mit dem Bau der Südtangente größerer Umbauten im Bereich des Bahnhofes mit Kosten in Höhe von insgesamt etwa 7,4 Millionen Euro geplant. Vom baden-württembergischen Umwelt- und Verkehrsministerium bekommt die Stadt dafür Fördergelder in einer Höhe von 4,9 Millionen Euro. Bis zum Ende des Jahres 2009 wurde die Neckarstraße auf eine frühere Eisenbahntrasse verlegt und zur Tangente verlängert. Bis zum Ende des Jahres 2010 soll sich noch eine großflächige Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes anschließen.

Ver- und Entsorgung

Wasserversorgung

Die Stadtwerke Esslingen versorgen die Esslinger Bürger mit Trinkwasser. Das Wasser stammt zu etwa einem Viertel aus dem Bodensee, geliefert von der Bodensee-Wasserversorgung. Der Rest kommt aus dem Donauried und wird über die Landeswasserversorgung bezogen.

Das Abwasser aus dem Esslinger Stadtgebiet wird den Kläranlagen Esslingen-Zell und Stuttgart-Mühlhausen zugeführt.

Müllentsorgung

In Esslingen gibt es für den Abfall getrennte Mülltonnen für Biomüll, Hausmüll und Papier. Die Biomülltonnen werden alle zwei Wochen geleert. Für Hausmüll können die Bürger zwischen zwei- oder vier-wöchentlicher Abfuhr wählen. Verpackungen werden im Rahmen des Grünen Punktes in so genannten gelben Säcken gesammelt und alle zwei Wochen abgeholt. Das Papier wird alle vier Wochen abgeholt. Sperrmüll wird gegen Abgabe eines von zwei Gutscheinen jährlich kostenlos abgeholt oder kann selbst direkt zu einer Entsorgungsstation oder Deponie gebracht werden. Bei den Entsorgungsstationen kann zum Recycling auch der Elektronikschrott, Metallschrott und andere wieder verwertbare Stoffe wie Papier und Pappe, Grünschnitt, Polystyrol (Gelber Sack) und Glas kostenlos abgeben werden. Für Sondermüll wie zum Beispiel Leuchtstoffröhren, Lacke und Autopflegemittel gibt es besondere Problemstoffsammlungen. Daneben gibt es noch Altglas- und Altkleidercontainer. Einige Vereine führen auch Altpapier- und Altkleidersammlungen durch. Außerdem gibt es in Esslingen einen so genannten Warentauschtag.

Abfälle aus Betrieben in ähnlicher Menge und Art wie Hausmüll werden hausmüllähnliche gewerbliche Siedlungsabfälle zur Beseitigung genannt. Für diese sind so genannte Pflichtmülltonnen vorgeschrieben. Für Verkaufsverpackungen und Sondermüll haben Betriebe die Auswahl zwischen verschiedenen Anbietern.

Weinbau

Die Esslinger Weinberge im Stadtteil Mettingen

Der Esslinger Weinbau hat eine lange Tradition. Bereits 778 gab es in der Gegend Weingärten. Esslingen exportierte den Wein schon im Mittelalter bis ins Elsass und nach Bayern. Im Jahr 1901 wurde die erste Genossenschaft der Stadt gegründet. 1970 schlossen sich die drei Genossenschaften Esslingen, Sulzgries und Mettingen zu einer zusammen, die heute 167 Mitglieder hat.

Auf einer Fläche von 80 Hektar werden über 20 Rebsorten angebaut. Davon befinden sich etwa 30 Hektar auf den südlichen Terrassen am Neckar. Die kleinste Württemberger Einzellage Esslinger Burg bringt besonders gehegte Weine hervor. Den Hauptanteil am Esslinger Sortiment bildet mit etwa 70 Prozent der Rotwein. Bis zum Jahrgang 2002 war 30 Jahre lang auf den Flaschen der Reichsadler der Stadt Esslingen zu sehen.

Siehe auch: Württemberg (Weinbaugebiet) und Württemberger Weinstraße.

Öffentliche Gebäude der Stadt Esslingen am Neckar

Hauptartikel: Öffentliche Gebäude der Stadt Esslingen am Neckar

Bildung

In Esslingen gibt es neben Grund- und Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Sonderschulen auch eine Fachhochschule: Die Hochschule Esslingen, die 2006 aus der Fusion der Hochschule für Technik und der Hochschule für Sozialwesen entstand. Weiterhin beheimatet die Stadt die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, einer Einrichtung der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Tübingen. Die Esslinger Schulreform bestimmt die Zusammenlegungen von Hauptschulen. Es gibt

  • reine Grundschulen:
    • Eichendorffschule Zollberg
    • Grundschule Hegensberg-Liebersbronn
    • Grundschule St.Bernhardt
    • Grundschule Zell
    • Pliensauschule
    • Waisenhofschule
    • Silcherschule
  • Grund- und Hauptschulen, alle mit Werkrealschule:
    • Burgschule
    • GHS Mettingen
    • GHS Sulzgries
    • GHS Wäldenbronn
    • Herderschule Oberesslingen
    • Lerchenäckerschule
    • Schillerschule Innenstadt
    • Schillerschule Berkheim
  • eine reine Hauptschule:
    • Adalbert-Stifter-Hauptschule Pliensauvorstadt (mit Werkrealschule)
  • drei Realschulen:
    • Realschule am Schillerpark
    • Zollbergrealschule
    • Realschule Oberesslingen
  • vier öffentliche Gymnasien:

Daneben gibt es ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) und das Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf in der Nähe von Esslingen. Die Technische Akademie Esslingen (TAE) hat ihren Sitz seit 1976 in Ostfildern, unweit von Esslingen.

Das Berufsschulzentrum des Landkreises Esslingen in Esslingen-Zell umfasst drei selbständige Schulen: die Friedrich-Ebert-Schule (Technische Schule), die John-F.-Kennedy-Schule (Kaufmännische Schule) und die Käthe-Kollwitz-Schule (Ernährungswissenschaftliche und biotechnologische Schule).

Die Paul-Lempp-Stiftung betreibt in Oberesslingen die Evangelische Fachschule für Altenpflege.

Weitere Bildungseinrichtungen in der Stadt sind die Musikschule, die Volkshochschule und die Freie Waldorfschule.

Freizeit und Sport

Sportanlagen

Eine der größten sportlichen Einrichtungen Esslingens ist das Eberhard-Bauer-Stadion in Weil. Daneben verfügt Esslingen über eine Kunsteisbahn, mehrere Sporthallen, Sportplätze und Tennisplätze. Eine große Ansammlung von Sportstätten (Tennis, Reiten, Leichtathletik, Fußball, Feldhockey, Radsport, Segelflug, Minigolf, Waldsportpfad, Waldspielplatz) findet sich auf der Schurwaldhöhe am nördlichen Rand der Stadtteile Liebersbronn beziehungsweise Wiflingshausen (im Volksmund „auf dem Jägerhaus“).

Schwimmen ist in der Innenstadt im Merkel’schen Schwimmbad, im städtischen Neckarfreibad und im Freibad und Hallenbad in Berkheim möglich, außerdem betreibt der Schwimmsportverein Esslingen ein eigenes Freibad auf der Neckarinsel.

Bedeutende Vereine

Der TTC Esslingen spielte mit seiner Tischtennis-Herrenmannschaft in den Spielzeiten 1981/82, 1982/83 und 1992/93 in der 1.Bundesliga.

Der KSV Esslingen kämpft sowohl mit der Damen- als auch mit der Herrenmannschaft in der 1. Judo-Bundesliga.

Der SSV Esslingen spielt mit der Herrenmannschaft in der Deutschen Wasserball-Liga.

Siehe auch:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hauptartikel: Sehenswürdigkeiten der Stadt Esslingen am Neckar

Theater

Hauptartikel: Württembergische Landesbühne Esslingen

1804 wurde in Esslingen am Ottilienplatz in der ehemaligen Aegidienkapelle die erste feste Bühne eingerichtet, auf der wohl zunächst nur einfache Stücke gespielt wurden. Sie hatte noch kein festes Ensemble. 1982 wurde das neue Schauspielhaus als Ersatz für die 1864 in der Strohstrasse eröffnete Spielstätte eröffnet.

Neben dem Schauspielhaus in der Strohstraße gibt es noch das Studio am Blarerplatz für Kinder- und Jugendtheater und das Theater am Zollberg, das vor allem für kleinere Studioproduktionen genutzt wird. Gespielt werden zeitgenössische Stücke und Klassiker, Musicals und Stücke für Jugendliche und Kinder.

Die Kultur des literarischen Puppenspiels (speziell: Marionettentheaters) wird im von Wilhelm Preetorius gegründeten LIMA-Theater gepflegt.

Museen

  • Das Stadtmuseum im Gelben Haus zeigt die Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart.
  • Das Archäologische Museum St. Dionys unter der Stadtkirche widmet sich den mittelalterlichen Ausgrabungen der Stadt
  • Das J.-F.-Schreiber-Museum zeigt die Geschichte des Verlages sowie dessen Produkte.
  • Villa Merkel

Ferner gibt es eine Vielzahl von Heimat-, Vereins- und Firmenmuseen.

Gedenkstätten

  • Seit 1956 erinnert die Nikolauskapelle als Ehrenmal und Gedenkstätte an die Opfer des Krieges, darunter die ermordeten KZ-Häftlinge.
  • Seit 1982 wird in Theodor-Rothschild-Haus mit einer Gedenktafel an den jüdischen Reformpädagogen erinnert, der ein Opfer der Shoa wurde.[4]

Tag des offenen Denkmals 2008

Am 14. September 2008 war Esslingen Ort der bundesweiten Eröffnung des Tags des offenen Denkmals. Unter dem Motto Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und Bauforschung wurde in diesem Jahr der thematische Schwerpunkt auf Arbeit und Arbeitstechniken der Archäologie bei der Untersuchung und Erforschung alter Baudenkmäler von der Steinzeit bis in die Neuzeit gelegt. Mehr als 70 Denkmäler und archäologische Arbeitsstätten wurden für Besucher geöffnet und boten die Möglichkeit, an Führungen und Vorträgen teilzunehmen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Friseur
Schmied
Verkaufsstand
Färberei

Die größten Veranstaltungen in Esslingen sind

  • im Frühjahr:
    • der Große Faschingsumzug am Sonntag vor Faschingssonntag
    • der Esslinger Frühling mit den Esslinger Gartentagen
    • der Kunst- und Handwerkermarkt
    • das Oldtimer Festival
    • das Podium Festival Esslingen[6]
    • das Rock for one world - Musikfestival als Benefizveranstaltung
  • im Sommer:
    • das Bürgerfest mit dem Schwörtag am ersten Wochenende im Juli
    • das Erdbeerfest
    • das Zwiebelfest
    • das Burgfest mit Open-Air-Kino und Open-Air-Konzerten
  • im Herbst:
    • das Weinfest
    • der Kunst- und Handwerkermarkt
  • im Winter:
    • der Weihnachts- und Mittelaltermarkt

Vom städtischen Kulturreferat wird in jedem Jahr eine Veranstaltungsreihe organisiert um ein Thema aus unterschiedlichen Blickrichtungen zu beleuchten:

Bürgerfest und Schwörtag

Der Schwörtag mit dem anschließenden Bürgerfest findet jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli statt. In den Straßen und auf den Plätzen wird Musik gemacht, Vereine organisieren Vorführungen und bieten Speisen und Getränke an. Samstags findet der größte Flohmarkt Esslingens mit hunderten von meist privaten Ständen statt.

Der Schwörtag war von 1392 bis 1801 ein zentrales Ereignis in Esslingen. In einem feierlichen Rechtsakt wurden die Rechte zwischen Gemeinde und Magistrat beschworen. Aus dem Statutenbuch, dem „größten öffentlichen Heiligtum der Gemeinde“, wurde vorgelesen. Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft gelobten sich gegenseitig Treue und Gehorsam und bekräftigten das mit einem Schwur. Damit verbunden war immer ein großes Volksfest, das Menschen aus ganz Schwaben anzog.

Esslinger Weihnachts- und Mittelaltermarkt

An zahlreichen Ständen werden jedes Jahr im Dezember auf dem Marktplatz von Händlern wie vor vielen hundert Jahren die Waren angepriesen. Die Fachwerkhäuser mit dem alten und dem neuen Rathaus in der Umgebung verleihen dem Spektakel eine einzigartige Atmosphäre. Es werden alte Handwerkstechniken gezeigt. Der Esslinger Mittelaltermarkt ist in den letzten Jahren zur Attraktion für Touristen aus Baden-Württemberg und den umliegenden Ländern geworden.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Karl-Pfaff-Denkmal auf der Maille

Die Stadt Esslingen am Neckar hat bislang neun Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Liste noch nicht vollständig):

  • 1841: Karl Pfaff, Geschichtsschreiber, Lehrer und Rektor am Esslinger Pädagogium
  • 1952: Georg Deuschle, Bürgermeister und Stadtpfleger
  • 1996: Eberhard Klapproth, Oberbürgermeister a. D.

Söhne und Töchter der Stadt

Die Liste enthält bekannte Personen, die in Esslingen geboren sind, unabhängig davon, ob sie später ihren Wirkungskreis in Esslingen hatten.

Hauptartikel: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Esslingen

Sonstige Persönlichkeiten der Stadt

Alphabetische Sortierung nach dem Familiennamen

  • Jörg Amann, 15./16. Jahrhundert, Stadtarzt und Autor eines Pestbüchleins
  • Karoline Breitinger (1851–1932), erste Ärztin in Württemberg
  • Carl Deffner (1789–1846), Fabrikant, Aufbau der Metallwarenindustrie in Esslingen, Landtagsabgeordneter
  • Albert Dulk (1819-1884), deutscher Freidenker, der sich immer wieder in das später nach ihm benannte Dulkhäuschen in Esslingen zurückzog
  • Konrad Feyner, 15. Jahrhundert, erster Buchdrucker in Esslingen
  • Daniel Hauff (1629-1665), Esslinger Ratsadvokat in der Zeit der Esslinger Hexenprozesse
  • Volker Hauff, (* 9. August 1940), MdB a. D., Bundesminister a. D., ehemaliger Oberbürgermeister von Frankfurt am Main
  • Otto Hauser, (* 11. Juli 1952), Politiker (CDU), MdB a. D., Regierungssprecher und Parlamentarischer Staatssekretär a. D.
  • Walter Hirrlinger (* 24. Juni 1926), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter, Wirtschaftsminister, 1990–2008 Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, 1953 bis 1968 Gemeinderat in Esslingen
  • Emil von Keßler (1813–1867), Gründer der Maschinenfabrik Esslingen
  • Friedrich Ludwig von Geß (1828–1905), Jurist und Politiker, Reichsgerichtsrat, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
  • Emil von Keßler jun. (1841–1895), Direktor der Maschinenfabrik Esslingen um 1885, Sohn von Emil von Keßler
  • Georg Christian von Kessler (1787–1842), Gründer der gleichnamigen Sektkellerei
  • Philipp Knipschild – auch Knipschildt – (1595–1657), Jurist und Rechtshistoriker
  • Alfred Leikam (1915-1992), Notar, Politiker und Gerechter unter den Völkern
  • Andreas Lonardoni (* 1956), Komponist, Musiker, Produzent
  • Heinz Maier-Leibnitz (1911–2000), Physiker
  • Tobias Mayer (1723–1762), Kartograf, Mathematiker und Astronom
  • Johannes Merkel (1798–1879), Gründer der Firma Merkel & Wolf, später Merkel & Kienlin (Wollene Strickgarne, Kammgarnspinnerei)
  • Karl Oppel (1816-1903), deutscher Schriftsteller, besuchte von 1833 bis 1835 das Lehrerseminar in Esslingen am Neckar
  • Paula Rueß (1902–1980), deutsche Widerstandskämpferin und Frauenrechtlerin
  • Giovanni Salucci (1769-1845), entwarf den Pavillon in Weil
  • Valentin Salzmann (1821–1890), Gründer und erster Vorsitzender des Schwäbischen Albvereins, Gründer des Esslinger Verschönerungsvereins
  • Eugenie von Soden 1858–1930 Herausgeberin des dreibändigen Frauenhandbuches, Schriftstellerin
  • Heinrich Schickhardt (1558-1635), Baumeister des Herzogtums Württemberg
  • Louis Schlegel (1858–1929), Politiker, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
  • Jakob Ferdinand Schreiber (1809-1868), Gründer des J.-F.-Schreiber-Verlags, bekannt unter anderem für Kinderbücher, Modellbau aus Papier
  • Graf Alexander von Württemberg (1801–1844), war Dichter und gehörte als Oberstleutnant dem in Esslingen am Neckar stationierten 3. Württembergischen Reiterregiment an
  • Karl Fuchs (1872–1968), Maler, bekannt für seine Kunst des Einfangens von Naturstimmungen, Ansichten der Stadt Esslingen und der Gegend um das Dorf Buoch, sowie Portraits und Landschaftsbilder von Afrika.
  • Otto Weinmann (1928–2006), langjähriges Mitglied des Esslinger Gemeinderates (1962–1994) und Kreistages, seit Kriegsende Förderer des Jugendaustausches und der Städtepartnerschaften (Ehrenbürger von Piotrkow Trybunalski, Bundesverdienstkreuz).

Literatur

Geschichte

  • Otto Borst: Geschichte der Stadt Esslingen am Neckar. 3. Auflage. Bechtle, 1978, ISBN 3-7628-0378-1
  • D. Bayer: Esslinger Heimatbuch. Esslingen 1982
  • E. Gersbach: Ältermittelbronzezeitliche Siedlungskeramik von Esslingen am Neckar. In: Fundber. Bad.-Württ. 1/1974. S. 226–250
  • R. Christlein: Waffen aus dem völkerwanderungszeitlichen Grabfund von Esslingen-Rüdern. In: Germania 50. 1972, 259–263
  • R. Koch: Katalog Esslingen II. Die merowingischen Funde (Das Gräberfeld von Sirnau und die Funde von Berkheim, Mettingen und Oberesslingen). (= Veröff. des Staatl. Amts f. Denkmalpfl. Stuttgart; A, 14/2) Stuttgart 1969
  • L. Reichardt: Ortsnamenbuch des Kreises Esslingen. Veröff. Komm. gesch. Landeskunde Bad. Württ. B 98 (Stuttgart 1982).
  • G. P. Fehring, B. Scholkmann, P. Anstett: Die Stadtkirche St. Dionysius in Esslingen. (= Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ.; 13). Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1040-3
  • Das Erbrecht der Reichsstadt Esslingen. ISBN 3-87532-004-2
  • Christian Ottersbach: Die Esslinger Burg. (= Der historische Ort; Nr. 106). Kai Homilius, Berlin 2000, ISBN 3-89706-105-8
  • Hartmut Schäfer: Stadt-Findung. Geschichte – Archäologie – Bauforschung in Esslingen. Collibri, Stuttgart und Bamberg 2001
  • W. Bernhardt, H. Koepf: Die Pfleghöfe in Esslingen. Sigmaringen 1982
  • Michaela Jansen: Die Umgestaltung von Marktorten zur Stadt. Das Beispiel Esslingen. In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 15.2004. (PDF)
  • B. Röhm: Esslinger Filialen: Geschichten, Häuser und Bewohner um 1700 bis nach 1900. 8 Bände.
  • Christine Giersberg: Esslinger Sagen und Legenden (Hörbuch), John Media 2009, ISBN 978-3-942057-00-4

Allgemeines

  • Amtsgericht Esslingen. Finanzministerium Baden-Württemberg, Juni 2004
  • Beschreibung des jährlichen Schwörtags der Reichsstadt Esslingen. Faksimiledruck, Buchhandlung H. Th. Schmidt Esslingen, ISBN 3-922360-02-5
  • Die Uhr am Alten Rathaus in Esslingen. Stiftung Esslinger Kulturpreis, ISBN 3-87437-471-8
  • Es war einmal am Pliensauturm in Esslingen am Neckar. Fanfarenzug Blau-Weiß Esslingen
  • Esslingen am Neckar – Kunsthistorischer Stadtführer. Bechtle, Esslingen 2001, ISBN 3-7628-0564-4
  • Esslingen am Neckar – Offizieller Stadtführer. Bechtle, Esslingen 2004, ISBN 3-7628-0485-0
  • Esslingen am Neckar – Fotos und Texte. Lichtbildnergruppe Esslingen, 2003, Buchhandlung Stahl Esslingen
  • Holger Starzmann: Esslingen – Junge „Alte Stadt“ am Neckar. Josef Fink, Lindenberg 2003, ISBN 3-89870-083-6
  • Freizeitkarte Kreis Esslingen. F. v. Wagner & Mitterhuber, Fellbach b. Stuttgart 1984, ISBN 3-8164-1657-8
  • Werner May: Ha, woisch no? Geschichten aus dem alten Esslingen. Wartberg, Gudesberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1379-2
  • Siegfried Stötzer: Mittelalterliche Fachwerkschätze und bürgerliche Baukunst in Esslingen a. N. aus der Zeit vor 1550. Selbstverlag, Altbach 2003
  • Egon Schreitle: Schurwald, Eßlingen, Filder. Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1344-5
  • Stadtplan Esslingen. F. v. Wagner & Mitterhuber, Fellbach b. Stuttgart 1984, ISBN 3-8164-7300-8
  • Ursula Rojnica, Wilfried Lips: Unterwegs im alten Esslingen. Wartberg, Gudesberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-695-8
  • Rainer Lotz: Esslingen (Reihe Archivbilder), Sutton 2007. ISBN 978-3-86680-136-3

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. (Lit.: Fehring u. a. 1995)
  3. Joachim J. Halbekann: Die Reformation in Esslingen
  4. a b Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 33, ISBN 3-89331-208-0
  5. Gemeinschaftsauto
  6. http://www.podiumfestival.de/

Weblinks

Commons: Esslingen am Neckar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Esslingen – Quellen und Volltexte
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