„Mexiko“ – Versionsunterschied

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Version vom 10. Dezember 2010, 15:29 Uhr

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Mexiko (spanisch: México [ˈmɛːxɪ.kɔ], Nahuatl: Mexihco [me:'ʃiʔko]), amtlich Vereinigte Mexikanische Staaten, span.: Estados Unidos Mexicanos, ist eine Bundesrepublik in Nordamerika, die 31 Bundesstaaten und einen Hauptstadtdistrikt, Mexiko-Stadt, umfasst. Im Norden grenzt Mexiko an die Vereinigten Staaten von Amerika (USA); im Süden und Westen an den Pazifischen Ozean; im Südosten an Guatemala, Belize und an das Karibische Meer; im Osten an den Golf von Mexiko. Mit einer Gesamtfläche von fast zwei Millionen Quadratkilometer ist Mexiko das fünftgrößte Land auf dem amerikanischen Doppelkontinent, global liegt das Land an vierzehnter Stelle. Weltweit liegt Mexiko mit einer Bevölkerungszahl von fast 110 Millionen auf Platz elf.

Begriffsgeschichte und Landesname

Stadtzentrum von Tenochtitlán – Modell aus dem Nationalmuseum für Anthropologie von Mexiko Stadt

Das Land ist nach der Hauptstadt der Azteken, Mexico-Tenochtitlan (jetzt Mexiko-Stadt), benannt. Für die Herkunft der Bezeichnung Mexico (mē/ʃ/ĭ'co) gibt es verschiedene, aber in jedem Fall unbefriedigende Erklärungen. Nach einer Erklärung stammt der Teil von mĕtl, was die Agavenpflanze (auch: Maguey) bezeichnet. Der Teil soll von xīctli (Nabel) abgeleitet sein und zusammen mit dem im Nahuatl häufigen Ortssuffix co beziehungsweise ko die Bezeichnung Der Platz, wo der Nabel (der Mittelpunkt) der Maguey liegt ergeben. Diese Ableitung ist unmöglich, da in den ersten beiden Fällen die im Nahuatl bedeutungsunterscheidende Vokallänge unterschiedlich ist.[3] Statt dessen wird der Ortsname als regelmäßige Bildung von der in den Quellen gut belegten Volksbezeichnung mē/ʃ/ĭ'tin (Plural) abgeleitet, deren Etymologie jedoch wie bei ähnlichen Namen, undurchsichtig ist.[4]

Alle diese Wörter sowie viele weitere geographische Namen basieren in ihrer lateinischen Schreibweise auf der (kastilischen) Transkription der Spanier, der ersten Europäer dort. Sie schrieben den /ʃ/-Laut (deutsch: sch) der Nahuatl-Sprache wie damals bei ihnen üblich als x. Seither hat sich die Aussprache des Spanischen allerdings gewandelt und das alte x wird /x/ (deutsch: ch (nach a, o, u)) ausgesprochen – ebenso wie j und g (vor e, i), die einstmals /ʒ/ (französisch: j) lauteten. In der Folge werden nun alle diese Wörter mit j oder g geschrieben (beispielsweise wird Don Quixote zu Don Quijote) und x klingt ähnlich wie ch im Deutschen. Namen wurden allerdings wie auch bei anderen vergleichbaren Vorgängen anderswo nur teilweise (vgl. beispielsweise Celle) an die neue Buchstaben-Laut-Zuordnung angepasst. Trotzdem findet sich in spanischen Texten auch die Schreibweise Méjico statt México. In Mexiko selbst wird meist Wert auf die Schreibung mit x gelegt, da sie als eigene, nicht koloniale Schreibung gilt. Die königlich-spanische Akademie (Real Academia Española), die für die Festlegung der spanischen Orthografie zuständig ist, lässt beide Schreibweisen zu. Daneben wird das x teilweise, etwa in „Xola“ und in „Xochimilco“, als /ʃ/ beziehungsweise /s/ ausgesprochen (etwa „Schola“ beziehungsweise „Sotschimilko“).

Physische Geographie

Satellitenaufnahme von Mexiko
Lage Nordamerikas

Der größte Teil von Mexiko (88 %) ist dem nordamerikanischen Kontinent zugeordnet, während der südliche Teil bereits zur Landbrücke Zentralamerikas zählt. Das Land ist mit einer Fläche von 1.972.550 km² fast sechs Mal so groß wie Deutschland, wobei 1.923.040 km² auf Land, 49.510 km² auf Wasser und über 5.000 km² auf unbewohnte Inseln entfallen. In Bezug auf die Fläche nimmt Mexiko weltweit den 14. Platz ein.[5] Mexiko ist über 3.000 km lang und hat eine Breite von 200 km bis 2.000 km. Im Nordwesten befindet sich die Halbinsel Niederkalifornien mit einer Länge von 1.200 km, im Osten grenzt an den Golf von Mexiko die Halbinsel Yucatán, die sich Mexiko mit Guatemala und Belize teilt.

Im Norden grenzt Mexiko an die USA mit einer Grenzlänge von (3.326 Km) und im Südosten an Guatemala mit (962 km) und Belize (250 km). Es besitzt 12.540 km Meeresküste, davon 8.200 km am Pazifik und 3.200 km am Atlantik. Ab der Küste seewärts besitzt Mexiko bis 200 Seemeilen (370 km) exklusive Nutzungsrechte.

Die Gesamtlänge der Landesgrenze beträgt 4.538 Kilometer.

Mexiko hat drei Zeitzonen, siehe hierzu Zeitzonen in Mexiko.

Der höchste Punkt Mexikos ist mit 5700 Meter der auf der Grenze zwischen den Bundesstaaten Puebla und Veracruz liegende Vulkan Citlaltépetl und der tiefste Punkt mit 10 Meter unter dem Meeresspiegel Mexicali, die Hauptstadt des Bundesstaates Baja California.

Klima

Mexiko ist ein klimatisch vielgestaltiges Land, das sowohl über subtropisches und alpines Klima als auch über Wüstenklima verfügt. Es gehört somit in den Übergangsbereich der sommerfeuchten äußeren Tropen mit 8 bis 10 humiden Monaten im Südosten des Landes über die ganzjährig ariden Subtropen im Bereich des Wendekreises, bis zum Winterregenklima Kaliforniens, das im äußersten Westen (Baja California) gerade noch wirksam wird.

Geologie

Mexikos Topographie
die 6 Vulkane: Iztaccíhuatl, Popocatépetl, Malintzin, Cofre de Perote und Citlaltépetl
Vulkan Citlaltépetl oder Pico de Orizaba, der höchste Berg Mexikos.

Der größte Teil Mexikos besteht aus einem Hochlandblock, der an markanten Bruchlinien im Osten und Westen herausgehoben wurde. Die Randgebirge sind sehr unterschiedlich gestaltet: Die Sierra Madre Oriental im Osten setzt sich aus parallel streichenden Faltenzügen und steil aufragenden Schichtrippen der Jura- und Kreideformation zusammen. Dagegen baut sich die Sierra Madre Occidental im Westen aus flach lagernden vulkanischen Decken des Tertiärs auf. Beide erscheinen von den hügeligen Küstentiefländern aus als hohe Gebirgsmauern.

Das Hochland erreicht an der Grenze zu den USA 1200 m Meereshöhe. An die Sierra Madre Occidental schließt sich südlich die Cordillera Neovolcánica an, die aus vulkanischen Ablagerungen aus der Zeit des Pliozän bis Quartär besteht und nicht nur durch Riesenvulkane, sondern zusätzlich durch eine Vielzahl von vulkanischen Kegeln und Kratern geprägt ist. Sie bildet den Südrand des Hochlandblocks, der in einer Bruchstufenzone rund 1000 m tief zur Senke des Río Balsas abbricht. Im Süden befindet sich die Sierra Madre del Sur westlich der Sierra Madre de Chiapas. Nordöstlich vorgelagert ist die Halbinsel Yucatán, deren größter Teil zu Mexiko gehört. Sie besteht aus einer Kalksteintafel, die seit dem Tertiär aus dem Meer herausgehoben wurde.

Die höchsten Erhebungen des Landes findet man am Transmexikanischen Vulkangürtel, auch Sierra Nevada genannt: der Citlaltépetl (5636 m), auch als Pico de Orizaba bezeichnet, der höchste Berg in Mexiko, der derzeit aktive Popocatépetl (5462 m), der Iztaccíhuatl (5286 m) und der Nevado de Toluca (4980 m).

Drei wichtige Metropolregionen von Mexiko liegen in den Tälern zwischen diesen vier Vulkanbergen: Mexiko-Stadt, Puebla und Toluca.

Biodiversität

Mexiko ist eines jener 12 Länder, die man zu den so genannten „Biodiversitäts-Hotspots“ zählt. Mexiko beheimatet 200.000 verschiedene Spezies, das sind 10- 12% aller weltweit vorkommenden Arten. Mexiko nimmt mit 763 bekannten Arten den ersten Platz bezüglich der Artenvielfalt bei den Reptilien ein, mit 448 Arten den zweiten Platz bei den Säugetieren und mit 290 bekannten Arten den vierten Platz bei den Amphibien. Die Flora umfasst 26.000 verschiedene Spezies. Etwa 2500 Arten sind gesetzlich geschützt.

Bevölkerung

Hausfassade in Puebla mit der Fahne verziert, für die „Fiesta de la independencia“.

Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 60 % Mestizen, 30 % indigenen Völkern (nach anderen Angaben 13 % beziehungsweise 7 %, unter anderem Maya und Nahua, Nachkommen der Azteken) und etwa 9 % Europäischstämmigen (meist Spanier). Das übrige 1 % Prozent bilden Bevölkerungsgruppen anderer Abstammung (größtenteils aus Afrika). Im Bezug auf die Bevölkerungsanzahl nimmt Mexiko den 11. Platz auf der Welt ein.[6]

Die Mehrheit der schwarzen Mexikaner ging in den letzten 200 Jahren in der Mestizenbevölkerung auf. Im Bundesstaat Veracruz und an der Westküste sind heute noch einige schwarze Mexikaner zu finden. Das einzige auf mexikanischem Boden gesprochene Kreol ist das Gullah. Es wird von den Angehörigen der Schwarzen Seminolen in der kleinen Gemeinde Nacimiento de los Negros (in der Nähe von Muzquiz, Coahuila) gesprochen.


        Jahr         Einwohner
1805 5.700.000
1842 7.000.000
1880 9.600.000
1895 12.632.000
1900 13.607.000
1910 15.160.000
1921 14.335.000
1930 16.553.000
1940 19.654.000
1948 24.461.000
        Jahr         Einwohner
1950 26.282.000
1955 30.557.000
1960 34.994.000
1965 41.284.000
1970 50.695.000
1975 60.145.000
1990 81.250.000
1996 93.182.000
2000 100.350.000
2006 108.700.000
2008 109.960.000

Sprachen

Das allgemeine Sprachgesetz definiert Spanisch (Kastilisch) sowie einige indigene Sprachen als Nationalsprachen. Die spanische Sprache ist die dominierende in offiziellen Angelegenheiten, auch wenn es kein Gesetz gibt, welches Spanisch zur Amtssprache erklärt. Nach der Volkszählung 2005 sprechen 5,8 % der Bevölkerung indigene Sprachen. Weniger als 1 % sprechen kein Spanisch.[7]

Die Regierung erkennt offiziell 63 indigene Sprachen an. Zu den Sprachen mit der größten Sprecherzahl gehören Nahuatl (etwa 1,6 Millionen) und Mayathan (yukatekisches Maya, etwa 900.000). Auf der anderen Seite steht lakondonisches Maya, dessen Sprecher die Anzahl von 100 Personen nicht erreichen. Noch drastischer verhält es sich mit Sprachen wie z.B. den Kilewa dessen Sprecherzahl sich zwischen 10 und 50 Individuen bewegen (Die Angaben variieren zwischen den verschiedenen Quellen).

Bedingt durch die Nähe zu den USA ist vor allem in den urbanen Zentren, in der Musik und im Kino die Präsenz der englischen Sprache groß. Ebenfalls groß ist ihr Einfluss im geschäftlichen Bereich.

In Chipilo, einer von italienischen Einwanderern im Jahre 1882 gegründeten Stadt im Bundesstaat Puebla, wird venetisch, ein italienischer Dialekt gesprochen. Dieser wird bis heute von fast allen Einwohnern der Stadt im Alltagsleben verwendet. Abgesehen von Chipilo, wird auch in Veracruz, in Huatusco und der „Colonia Manuel Gonzales“ teilweise venetisch gesprochen. Die in Mexiko gesprochene Variante, ist der in Venezien gesprochen Variante sehr nahe. Neben Italien, Slowenien und Kroatien gehört Mexiko zu den Ländern mit der größten Sprecherzahl des Venezischen.

Ein ähnlicher Fall ist das sogenannte Plautdietsch, ein niedersächsischer Dialekt („niederdeutsch“) der in den Siedlungen der Mennoniten in den Bundesstaaten Chihuahua, Zacatecas, Durango und Campeche gesprochen wird. Weitere deutsche Siedlungen gibt es auch in den Bundesstaaten Chiapas, Sinaloa und in der gleichnamigen Hauptstadt des Bundesstaates Puebla, in der sich ein großes VW-Werk befindet.

In Veracruz kann man auch die französische Sprache hören, vor allem in den Ortschaften Jicaltepec, Perlte, San Rafael und Mentidero.

Die Anzahl der Sprecher des Arabischen beträgt mehr als 10.000, welche hauptsächlich aus dem Libanon stammen und fast immer zweisprachig sind. Es existieren außerdem marokkanische, ägyptische, irakische und palästinensische Minderheiten. Es leben ca. 50.000 Juden in Mexiko, die hebräisch, sefardisch und jiddisch ins Land brachten.

Urbane Zentren

Lino ist schwul Mexikos, allesamt Millionenstädte, sind Mexiko-Stadt, Guadalajara, Monterrey, Ecatepec de Morelos, Puebla, Nezahualcóyotl, Ciudad Juárez, Tijuana, León und Zapopan.

Ballungsräume in Mexiko

(Nationaler Beirat von Mexiko für Bevölkerungswachstum, 2009)[8]

Nummer Metropolregion Bundesstaat Einwohner Nummer Metropolregion Bundesstaat Einwohner Mexiko Stadt, DF
Mexiko Stadt
Guadalajara, JA
Guadalajara
Monterrey, NL
Monterrey
1 Mexiko Stadt D.F., México, Hidalgo 21.163.226[9] 11 Querétaro Querétaro 1.036.154
2 Guadalajara Jalisco 4.365.104 12 Mérida Yucatán 954.813
3 Monterrey Nuevo León 3.985.457 13 Mexicali Baja California 926.042
4 Puebla Puebla, Tlaxcala 2.647.099 14 Aguascalientes Aguascalientes 906.758
5 Tijuana Baja California 1.784.034 15 Cuernavaca Morelos 850.405
6 Toluca México 1.775.337 16 Chihuahua Chihuahua 839.129
7 León Guanajuato 1.554.786 17 Tampico Tamaulipas, Veracruz 834.983
8 Ciudad Juárez Chihuahua 1.407.849 18 Culiacán Sinaloa 793.730
9 Comarca Lagunera Coahuila, Durango 1.118.612 19 Saltillo Coahuila 792.697
10 San Luis Potosí San Luis Potosí 1.036.555 20 Acapulco Guerrero 786.830
Siehe auch: Liste der Städte in Mexiko
Kathedrale von Mexiko-Stadt am Plaza de la Constitución

Religion

87 % der Mexikaner sind Katholiken.[10] Die Römisch-katholische Kirche in Mexiko besteht aus 18 Erzbistümern, darunter als größtes das Erzbistum Mexiko sowie aus 73 Bistümern und 3 Territorialprälaturen.

Es gibt eine wachsende protestantische Minderheit von 7,5 %. Die Anglikanische Gemeinschaft von Mexiko wird von der Anglikanischen Kirche von Mexiko vertreten und umfasst sechs Bistümer.

3,5 % der Bevölkerung bezeichnen sich als keiner Religionsgemeinschaft zugehörig und 0,36 % entfallen auf andere Religionen, darunter auch auf den Islam. Die Religion hat in gewissen Schichten der mexikanischen Gesellschaft eine große Bedeutung, vor allem unter der ländlichen Bevölkerung und weniger für die Einwohner der Großstädte.

Geschichte

Chichén Itzá, UNESCO Weltkulturerbe

Präkolumbische Geschichte

Nach dem derzeitigen Forschungsstand liegt die erste Besiedlung (Tlapacoya) um etwa 20.000 bis 22.000 Jahre zurück. Erste Spuren von Ackerbau finden sich ca. 1500 bis 900 v. Chr. Etwa 1500 v. Chr. wurde die Stadt Tlatilco im Tal von Mexiko besiedelt, die erst im 4. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde. Tlatilco stand unter anderem unter dem kulturellen Einfluss der Olmeken. Komplexere Kulturen bildeten sich von 900 bis 300 v. Chr. Zwischen 100 und 900 n. Chr. bildeten sich die sogenannten mesoamerikanischen Zivilisationen heraus. Es entwickelten sich die Kulturen der Maya, Olmeken, Tolteken und Azteken. Um 1500 n. Chr. waren die Azteken das beherrschende Volk im Gebiet des heutigen Mexikos.

Spanische Kolonialzeit

In den Jahren 1517 und 1518 erreichen die ersten spanischen Expeditionen unter Francisco Hernández de Córdoba und Juan de Grijalva die Halbinsel Yucatán. Die neu „entdeckten“ Hochkulturen und die reichlichen Goldgegenstände machen die tierra firme, das Festland, für die Spanier interessant. In den Jahren 1519 bis 1521 gelingt es Hernán Cortés, das so genannte Azteken-Reich mit Hilfe zahlreicher indigener Verbündeter zu stürzen. Das heutige Mexiko wird zum Vizekönigreich Neuspanien. Siehe dazu Spanische Eroberung Mexikos.

Unabhängigkeitskriege, Revolution

Die Republik von Mexiko 1825 – Verabschiedung der Staatsverfassung
Mexikos Gebietsabtretungen seit seiner Staatsgründung 1821, bis Heute

Im Jahre 1810 wurde die Unabhängigkeit von Spanien erklärt, die einen langen Krieg nach sich zog, der 1821 zur endgültigen Unabhängigkeit führte. Erstes Staatsoberhaupt der jungen Nation war Agustín de Iturbide, der das Land ab 1822 als Kaiser regierte. Bereits 1823 musste er nach einem Militäraufstand abdanken und Mexiko wurde zur Republik. Der junge Staat verlor bald an Größe. Im gleichen Jahr, 1823, verlor Mexiko das Gebiet von Guatemala, woraus sich die späteren unabhängigen Staaten Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica, und Honduras bildeten.

1835 versuchten die Vereinigten Staaten von Amerika vergeblich, Mexiko die Gebiete um Texas und Kalifornien abzukaufen. 1836 riefen die in Texas lebenden Amerikaner die unabhängige Republik von Texas aus. 1845 wurde Texas von den USA annektiert und weitere mexikanische Gebiete um Texas, bis hin zum Rio Grande, beansprucht. Der Streit um die Rio Grande-Grenze führt dann 1846 zur US-Invasion, dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Nach der Niederlage Mexikos im Jahre 1848 trat mit Unterzeichnung des Vertrags von Guadalupe Hidalgo Mexiko seine nördlichen Gebiete, darunter die späteren US-Bundesstaaten Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada und Colorado, ab.

In den 1860ern stand das Land unter der Besetzung durch Frankreich, das in dieser Zeit den Kaiser Maximilian I. (Habsburg) einsetzte. Präsident Benito Juárez, der mit Hilfe der USA die Franzosen aus dem Land vertrieb, beendete endgültig die Ära des mexikanischen Kaiserreiches durch die Hinrichtung Maximilians im Jahre 1867.

Die lange Diktatur Porfirio Díaz’ führte 1910 zur Mexikanischen Revolution und 1911 zu seinem Rücktritt. Die revolutionären Kräfte besiegten die Armee, verloren sich aber in internen Streitereien, die das Land 20 Jahre lang in ständiger Unruhe hielten. Am Ende der Revolution kontrollierte die Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) das Land.

Mexiko erlangte während des Faschismus für Europäer große Bedeutung als Exilland. Mexiko war das einzige Land (von 17 Mitgliedern des Völkerbundrates), das am 19. März 1938 den Anschluss Österreichs durch Deutschland laut mit Protest belegte. Mexiko wies auf die Folgen für den (Welt-)Frieden hin, wenn die Pflichten aus der Völkerbundsatzung und aus dem internationalen Recht nicht eingehalten werden. Aus Anerkennung für diese Tat wurde in Wien ein Straßenabschnitt mit dem Namen Mexikoplatz benannt.

Die Partei der Institutionalisierten Revolution kontrollierte das Land Mexiko bis zum Ende des 20.  Jahrhunderts. Während der Regierungszeit der PRI bestand lange Zeit keine klare Trennung zwischen den Institutionen des Staates und jenen der „offiziellen Partei“, das heißt der PRI. So unterstand etwa auch die Organisation von Wahlen der PRI. Dies führte zu zahlreichen Berichten über Unregelmäßigkeiten bei der Wahl wie beispielsweise Fälschung von Wahllisten, mehrfacher Stimmabgabe, Stimmenkauf, Kontrollen der Stimmabgabe, Wahlurnenraub und unkorrekter Stimmenauszählung.

Politik

Staatliche Symbole

Die mexikanische Nationalhymne, die Himno Nacional Mexicano, seit 1943 die offizielle Hymne Mexikos, wurde bereits 1853 geschrieben, die Musik entstand 1854.

Staatsrecht

Legislative

Mexikos Präsident Vicente Fox (2000–2006), spricht vor dem mexikanischen Parlament

Die Legislative: Kongress der Union Mexiko (Congreso de la Unión) besteht aus Abgeordnetenhaus (Cámara Federal de Diputados) (500 Mitglieder) und Senat (Senado) (128 Mitglieder). Die Wahl erfolgt alle drei beziehungsweise sechs Jahre.

Seit 1990 ist das überparteiliche Instituto Federal Electoral (IFE) für die Vorbereitung und Durchführung von Wahlen zuständig. Allerdings ist Felipe Calderón, der jetzige Präsident, mit dem Programmierer des IFEs über seine Frau verwandt (die selber auch Mitbesitzerin des IT-Unternehmens ist), was zur Spekulation führte, dass die Zählung der letzten Wahlen (2006, jedoch betrifft das auch andere Wahlen) nicht wirklich transparent abgelaufen ist.

Seit dem 9. Dezember 2005 ist in Mexiko die Todesstrafe offiziell abgeschafft.

Politische Korruption ist in Mexiko auf verschiedenen Ebenen verbreitet. Der CPI (Corruption Perceptions Index), der die subjektive Wahrnehmung, der Gesellschaft von Korruption im eignen Land angibt, lag 2009 bei einem Wert von 3.3.[11] Nach einer Studie von Transparency International wurden 2005 1,5 Mrd. Euro Schmiergelder gezahlt, wobei die Bestechungszahlungen von Unternehmen an Geschäftsleute und an ranghohe Politiker noch nicht berücksichtigt sind.[12]

Exekutive

Regierungspalast in Mexiko Stadt, am Plaza de la Constitución

Die Exekutive (Staatsoberhaupt): Der Präsident der Vereinigten Mexikanischen Staaten ist Staatsoberhaupt und zugleich Regierungschef, aber auch Oberbefehlshaber der Mexikanischen Streitkräfte. Der Präsident ernennt das Regierungskabinett und deren Minister. Er ist ebenso verantwortlich für die Durchsetzung und Ausführung der Gesetze, und besitz ein Vetorecht bei der Gesetzgebung.

Der Präsident wird für eine einzige Amtszeit von sechs Jahren, sexenio genannt, direkt gewählt.

Siehe auch: Liste der Präsidenten Mexikos
Siehe auch: Präsidentschaftswahl in Mexiko 2006

Judikative

Suprema Corte de Justicia de la Nación (SCJN) in Mexiko Stadt

Die Judikative: Der Suprema Corte de Justicia de la Nación (SCJN) ist der oberste Gerichtshof in Mexiko.

Der SCJN setzt sich zusammen aus 11 Bundesrichtern, sogenannten Ministros, darunter aus ihrer Mitte auch der Präsident des obersten Gerichtshofes. Die Bundesrichter werden vom Senat des Kongress der Union Mexiko aus der Vorschlagsliste des mexikanischen Präsidenten ausgewählt. Die Amtszeit als Bundesrichter ist auf maximal 15 Jahre festgelegt, eine zweite Amtsperiode ist nicht möglich. Aus der Mitte der Bundesrichter wählen diese den Präsidenten des obersten Gerichtshofes, dessen Amtsperiode auf vier Jahre begrenzt ist. Eine Wiederwahl in dieses Amt ist möglich, allerdings nicht unmittelbar aufeinanderfolgend.

Staatsgebiet

Das Staatsgebiet von Mexiko hat sich seit seiner Unabhängigkeitserklärung von 1810 um ca. 30 Prozent verringert. Dabei hat es seinen größten Teil an die USA abgegeben.

Liste der Bundesstaaten

Die Bundesstaaten Mexikos

Mexiko besteht aus 31 Bundesstaaten (Estados), die jeweils von einem Gouverneur geleitet werden, und einem Bundesdistrikt (Distrito Federal), der die Hauptstadt umfasst:

  1. Aguascalientes
  2. Baja California
  3. Baja California Sur
  4. Campeche
  5. Coahuila
  6. Colima
  7. Chiapas
  8. Chihuahua
  1. Distrito Federal
  2. Durango
  3. Guanajuato
  4. Guerrero
  5. Hidalgo
  6. Jalisco
  7. México
  8. Michoacán
  1. Morelos
  2. Nayarit
  3. Nuevo León
  4. Oaxaca
  5. Puebla
  6. Querétaro
  7. Quintana Roo
  8. San Luis Potosí
  1. Sinaloa
  2. Sonora
  3. Tabasco
  4. Tamaulipas
  5. Tlaxcala
  6. Veracruz
  7. Yucatán
  8. Zacatecas

Die Bundesstaaten sind in Municipios aufgeteilt und der Bundesdistrikt in 16 Delegaciones.

Siehe auch: Liste mexikanischer Staaten nach Einwohnerzahl und Fläche

Parteienlandschaft

Mexiko wurde von 1929 bis 2000 von der Partei der Institutionellen Revolution, der Partido Revolucionario Institucional (PRI), regiert.

weitere politische Parteien von Mexiko:


Außen- und Sicherheitspolitik

(v.r.n.l.) Kanadas Premierminister, Stephen Harper; Mexikos Präsident Felipe Calderón; US-President Barack Obama bei einem Treffen in Guadalajara, Mexiko, beim North American Leaders' Summit, 2009.

Die Außenpolitik Mexikos wird vom Präsidenten geleitet und vom Außenministerium, dem Secretaría de Relaciones Exteriores (SRE), geführt. Die Verfassung verlangt die Einhaltung des Internationalen Rechts und die Gleichbehandlung von Staaten, deren Souveränität und Unabhängigkeit, Nicht-Intervention, friedliche Resolution von Konflikten und Verbreitung Kollektive Sicherheit durch aktive Beteiligung an Internationalen Organisationen.

Seit den 1930er Jahren diente die Estrada-Doktrin als ergänzende Komplettierung dieser Grundsätze. Die internationalen Beziehungen Mexikos haben sich historisch hauptsächlich auf die Vereinigten Staaten von Amerika, die lateinamerikanischen Länder und die Karibikstaaten konzentriert. Während des 20. Jahrhunderts entwickelte Mexiko eine Außenpolitik als Regionalmacht in Lateinamerika. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts begann Präsident Vicente Fox einen neuen Kurs in der Außenpolitik Mexikos. Die nach seinem Außenminister Jorge Castañeda Gutman benannte Castañeda Doctrine wandte sich von der alten Estrada-Doktrin ab und bestimmte mehr internationale Mitwirkung und weitere Annäherung an seine nördlichen Nachbarn. Nach einigen außenpolitischen Fehltritten und der Kritik der lateinamerikanischen Nachbarn, eine starke pro-USA-Haltung zu haben, wurde diese Politik jedoch von der nachfolgenden Regierung Felipe Calderón weitergeführt.

Seit den 1990er Jahren tritt Mexiko für die Reform des UN-Sicherheitsrats ein, mit Unterstützung von Kanada, Italien, Pakistan und neun weiteren Staaten, auch bekannt als der Coffee Club (Uniting for Consensus). Als Regionalmacht und aufstrebende Nation hat Mexiko international eine wichtige Rolle als Mitglied in internationalen Organisationen und Foren wie die Vereinte Nationen, die Organisation Amerikanischer Staaten, der G8+5, der G20 Wirtschaftsmächte, die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftliche Kooperation (APEC) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Seit 2005 wird sie verstärkt ausgebaut: die Mexikanische Grenze zu den USA, hier bei Tijuana, Mexiko

Die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko ist ein besonderes Thema zwischen Mexiko und den USA. Drogenschmuggel sowie Waffen- und Menschenschmuggel gehört zu den Hauptproblemen des Grenzkonfliktes beider Staaten. Bei einem Treffen zwischen Präsident Vicente Fox und dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush am 7. März 2004 wurde vereinbart, dass Mexikaner, die häufig in die USA reisen, von den strengen Grenzkontrollen (Fingerabdrücke, Fotografien) bei der Einreise in die USA teilweise ausgenommen sind. Diese Bestimmungen wurden von Washington nach eigenen Angaben vor allem zum Schutz vor terroristischen Anschlägen eingerichtet.

Ein weiterer Streitpunkt mit den USA ist die Auslieferung von Gefangenen: die mexikanische Verfassung nennt in ihrem Artikel 18 als zulässigen Zweck von Bestrafung einzig die Rehabilitation von Kriminellen. Der mexikanische oberste Gerichtshof hat daher die Auslieferung von Gefangenen an Länder verboten, in denen ihnen die Todesstrafe oder eine lebenslängliche Haft ohne Aussicht auf Freilassung droht. Dies ist in den meisten Bundesstaaten der USA der Fall, wodurch der alte „Brauch“ von in den USA gesuchten Verbrechern, nach Mexiko zu fliehen, einen neuen Auftrieb erhalten hat.

Militär

F-5 Jagdflugzeug der Luftwaffe
Korvetten der Durango Klasse, der Mexikanischen Marine auf Patrouille

Das Militär untersteht dem Verteidigungsministerium, dem Secretaría de la Defensa Nacional (SEDENA). Das Ministerium wurde 1884 als „Kriegs- und Marinesekretariat“ (span.: Secretaría de Guerra y Marina) gegründet. 1937 wurde es in Secretaría de la Defensa umbenannt. Für die Mexikanische Kriegsmarine, die Armada de México, ist in Mexiko seither das Secretaría de Marina (SEMAR) zuständig.

Mexikos Streitkräfte sind in zwei Bereiche unterteilt: die Armee mit der Mexikanischen Luftwaffe, und die Marine. In Mexiko besteht Wehrpflicht (Servicio Militar Nacional SMN) von 12 Monaten. Die Armee umfasst etwa 192.000 Soldaten, 300.000  Reservisten und 25.000 Para-militärische Einheiten.

Die Ausstattung der einzelnen Streitkräfte:[16]

Mexikos Streitkräftegröße und -stärke liegen weltweit auf Rang 19.

Die Militärausgaben umfassen 0,9 Prozent des Bruttosozialprodukts, was insgesamt einem Volumen von jährlich ca. sechs Milliarden Dollar entspricht.

In der Vergangenheit setzte Mexiko seine Armee vor allem in den Kriegen mit den USA (→ siehe Geschichte Mexikos) und in den 1970er Jahren beim Kampf gegen diverse Rebellengruppen ein. Seit Januar 2007 wird das Militär auf Geheiß Präsident Felipe Calderons auch in den Kampf gegen die Drogenmafia mit eingebunden, da die Polizei als zu unzuverlässig gilt. So übernimmt sie vielerorts die Überwachung der Landstraßen und war beispielsweise an der Verhaftung des Drogenbarons und früheren Polizisten Ricardo Estrada Pérez beteiligt.

Polizei und Nachrichtendienste

Behörden

Schnellboot der Mexikanischen Marine auf Patrouille vor der Küste Baja California
PGR-Zentrale an der Paseo de la Reforma

In Mexiko sind verschiedene Behörden für die innere Sicherheit zuständig, dazu gehören die Polizeikräfte der Städte und Gemeinden, die Staatspolizei (Bundesstaat) und die Bundesbehörde Policía Federal (PF).

Das Secretaría de Seguridad Pública (SSP) ist das politische „Sekretariat (der Regierung) für Öffentliche Sicherheit“ in Mexiko. Als Sekretariat der Regierung ist es vergleichbar mit einem Ministerium auf oberster Regierungsebene eines Staates. In Mexiko wird der Aufgabenbereich der Inneren Sicherheit durch ein eigenes Regierungsorgan der Ministerienebene wahrgenommen. Die üblichen anderen Aufgaben werden in Mexiko durch das Secretaría de Gobernación (SEGOB) wahrgenommen.

Die Procuraduría General de la República (PGR) ist die Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko und politisches Organ. Sie wird geführt vom Procurador General de la República (de México), vergleichbar mit einem Attorney General. Im Zuständigkeitsbereich des PGR liegt die Fortentwicklung und Überwachung der staatlichen Verfassung und die Justizverwaltung. Zum Aufgabenbereich gehört im Sinne der inneren Sicherheit auch die Vorsorge hinsichtlich der Verhütung von Kriminalität.

Ursprünglich war die nationale Bundeskriminalpolizei (Policía Judicial Federal) dem PGR unterstellt. Wegen der vielen Geschichten über Korruption und Missbrauch gründete 2001 die Regierung Vicente Foxs dann die Agencia Federal de Investigación, eine mit dem FBI vergleichbare Institution.

Das Centro de Investigación y Seguridad Nacional (CISEN; dt.: Zentrum für Nachforschungen und nationale Sicherheit) ist der mexikanische Nachrichtendienst. Es untersteht direkt dem Secretaría de Gobernación (SEGOB) und trägt seine heutige Bezeichnung seit 1989.

Kriminalität

Die Kriminalität in Mexiko-Stadt ist sehr hoch, dort werden im statistischen Durchschnitt täglich 496 Gewaltverbrechen verübt.[17] Zum Vergleich werden in Berlin im statistischen Durchschnitt täglich 239 Gewaltverbrechen gemeldet.[18] Die Qualität in Mexiko Stadt ist jedoch häufig eine andere, da dort die Mordrate weit höher ist als in Berlin.

Ein großes Problem neben der Korruption von Polizei und Justiz stellt vor allem die Drogenkriminalität dar. Mexiko ist ein wichtiges Transitland für den Drogenhandel von Süd- und Zentralamerika in die USA. Unter Staatspräsident Calderon gelangen der Polizei und dem Militär in den letzten Jahren jedoch einige schwere Schläge gegen die Drogenkartelle. Das Auswärtige Amt warnt Reisende dennoch vor kriminellen Rauschgiftbanden im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet, sowie in einigen Küstenstädten.

Drogenkrieg

Als Drogenkrieg in Mexiko werden seit einer entsprechenden Regierungserklärung des Präsidenten Felipe Caldéron am 11. Dezember 2006 die bewaffneten Konflikte in Mexiko bezeichnet, die sowohl von Polizei- und Militäreinheiten gegen die im Drogenhandel tätigen kriminellen Organisationen (sog. mexikanischen Drogenkartelle) als auch unter den Angehörigen der Drogenkartelle selbst ausgetragen werden. Zurzeit stehen ungefähr 40.000 Armeeangehörige und 5000 Polizisten gegen schätzungsweise 300.000 Angehörige der mexikanischen Drogenkartelle (u. a. Sinaloa-Kartell, Golf-Kartell) und ihrer paramilitärischen Einheiten (u. a. Los Zetas) im Einsatz. Die Drogenkartelle kämpfen mit hochmodernen Schusswaffen, besitzen aber auch Granatwerfer und Handgranaten.

Eine der Hauptursachen des Drogenkriegs ist der organisierte, illegale Waffenschmuggel von den USA nach Mexiko.[19] Die Waffen, darunter auch Kriegsschusswaffen, sind nach dem Waffenrecht in den Vereinigten Staaten in manchen US-Bundesstaaten, wie in Texas und New Mexiko, bei lizenzierten Händlern frei verkäuflich.

Gesellschaft

Soziales

Für den Bereich Soziales, ist das Secretaría de Desarrollo Social (SEDESOL) zuständig, das politische Regierungssekretariat für soziale Entwicklung in Mexiko, vergleichbar mit einem entsprechenden Staatsministerium (Sozialministerium).

Zentrale der ISSSTE, Mexiko-Stadt

Öffentliche Fürsorge

Als erster Staat in der Geschichte nennt Mexico ab 1943 den Begriff „Soziale Sicherheit“ in seiner Verfassung. Das Mexikanische Institut für soziale Sicherheit, Instituto Mexicano del Seguro Social (IMSS), bietet der Bevölkerung Kranken-, Renten- und Sozialversicherungen an. Das Institut für soziale Sicherheit und Sozialleistungen für Staatsbedienstete, Instituto de Seguridad y Servicios Sociales de los Trabajadores del Estado (ISSSTE), kümmert sich um Alte, Arbeitslose und Behinderte und bietet Sozialversicherungen für Staatsbedienstete an. 1998 waren 55 bis 60 Prozent der Bevölkerung durch beide Institutionen abgesichert. Sie finanzieren sich durch Beiträge von Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Regierung. In Mexiko gibt es allerdings kein Arbeitslosengeld. 1997 stellten die Ausgaben für die soziale Sicherheit etwa 18,1 % der Budgetausgaben dar.[20]

Hospital de Especialidades del Centro Médico La Raza, Instituto Mexicano del Seguro Social (IMSS), Mexiko-Stadt

Gesundheitswesen

Das zuständige Ministerium für Gesundheit in Mexiko ist das Secretaría de Salud (SSA).

Das Gesundheitswesen in Mexiko hat, ähnlich wie in Deutschland, ein zweigliedriges System, bestehend aus der gesetzlichen Krankenkasse des Instituto Mexicano del Seguro Social (IMSS) und des Instituto de Seguridad y Servicios Sociales de los Trabajadores del Estado (ISSSTE), und verschiedener privater Krankenversicherungen. Die medizinische Versorgung des Landes ist, bis auf Ausnahmen in entlegenen, ländlichen Gegenden, sehr gut, in den Städten sogar hervorragend.

Die Ausbildung in der Medizin und in der Pflege findet überwiegend an den öffentlichen Hochschulen statt. Durch Verbesserungen im Gesundheitswesen konnte Mexiko in den letzten 30 Jahren die durchschnittliche Lebenserwartung um 10 Jahre auf 76 Jahre (2006)[21] steigern. Die Kindersterblichkeit beträgt (2009) ca. 17/1000 Geburten.[21]

Armut

Nach der Wirtschaftskrise 1994–1995 (Tequila-Krise) fielen rund 50 % der Bevölkerung in Armut. Der starke Anstieg der Exporte durch das NAFTA und andere Freihandelsabkommen sowie die Neuordnung der Staatsfinanzen unter Präsident Zedillo und später unter Vicente Fox hatten signifikante Erfolge bei der Armutsbekämpfung zur Folge. Gemäß der Weltbank nahm die Armut bis 2004 auf 17,6 % der Bevölkerung ab.

Im Jahr 2008 profitierte ein Viertel der Haushalte Mexikos von Finanztransfers durch das staatliche Oportunidades[22] -Programm[23].

Bildung

Hauptcampus der Universidad Nacional Autónoma de México
Die 'Mega-Bibliothek' José Vasconcelos in Mexiko Stadt

Das Secretaría de Educación Pública (SEP) ist das mexikanische Bildungs- und Kultusministerium, zuständig für die Bildung und Kultur. Das Ministerium entwickelt die Bildungsprogramme und liefert die Lehrmittel.

Während der Kolonialzeit war die katholische Kirche für die Bildung zuständig. Nach Mexikos Unabhängigkeit wurden erste Grundlagen des öffentlichen Bildungssystems aufgebaut.

In Mexiko besteht Schulpflicht für die Primar- und Sekundarstufe (9 Jahre). Der Schulbesuch ist kostenlos. 2004 betrug die Alphabetisierungsrate für Jugendliche bis zum Alter von 14 Jahren, 97 %[24], und 91 % für über 15-jährige, damit liegt Mexiko auf 24.  Weltrang nach Angaben der UNESCO.[25] Die Regierung gibt 4 % des BIP für Grund- und Weiterführende Schulen, und etwa 1 % für die Ausbildung an Universitäten aus.[26] Es gibt im Land zahlreiche staatliche und nichtstaatliche Universitäten, zum Beispiel die Mexikanische Akademie der Wissenschaften oder die Universidad Nacional Autónoma de México, die größte Universität des Landes, die 1551 gegründet wurde.

Die größte Universität des Landes, die Universidad Nacional Autónoma de México, ist in Mexiko-Stadt. Im internationalen Bildungsranking der Times ist sie die beste spanischsprachige und lateinamerikanische Universität. Andere bekannte Universitäten in Mexiko-Stadt sind: Colegio de México, Autonomes Technologisches Institut (gegründet 1946), Staatliches Polytechnisches Institut (gegründet 1937), Iberoamerikanische Universität (gegründet 1943). Weitere wichtige Hochschulen in anderen Städten sind: Universität in Guadalajara (gegründet 1792), Autonome Universität von Puebla (gegründet 1937), Universität Veracruz (gegründet 1944), Zentrum des IPN für Forschung und fortgeschrittene Studien in Monterrey (gegründet 1943).

2008 waren insgesamt 2.724.000 Studenten in Mexiko eingeschrieben, davon 66,5 % an den 1.685 staatlichen Universitäten und 33,5 % an den 2167 privaten Universitäten.

Siehe auch: Liste der Universitäten in Mexiko

Wissenschaft

das LMT Radioteleskop für Millimeterwellen
das LMT auf dem 4580 Meter hohen, erloschenen Vulkans, Sierra Negra bei Puebla

Zu den bekanntesten Forschungsinitiativen der letzten Jahre in Mexiko gehört der Bau des Großen Millimeterteleskopes (LMT), das zur Observation des durch kosmischen Staub gedeckten Teils des Universums dient. Im Jahre 1962 wurde die Staatliche Kosmische Kommission gegründet, die aber später wieder abberufen wurde. In den letzten Jahren sind Pläne für ihre Wiederberufung aufgetaucht.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betragen nur etwa 0,5 % des BIP und sind damit in der OECD am niedrigsten, berücksichtigt man das Einkommensniveau und die Wachstumsraten, lag Mexiko im Schnitt, zwischen 1996- 2005, bei rund 10 %.[27]

Der größte Teil der wissenschaftlichen Publikationen entfällt auf die Hauptstadt. 75 % der Dissertationen finden in Mexiko-Stadt statt.[28]

Wirtschaft

Die Öfen einer Tequila-Destillerie
Datei:Stahlproduktion BraMexArg.PNG
Mexiko ist der zweitgrößte Stahlproduzent Lateinamerikas, mit rund einem Viertel der Gesamtproduktion

Die Volkswirtschaft von Mexiko erreichte 2002 mit etwa 640 Mrd. US$ den 10. Platz in der Weltrangliste und ist damit führend in Lateinamerika.[29] Mexiko belegt momentan Rang 8 der Export-Weltrangliste.

Das Bruttoinlandsprodukt (571 Milliarden Euro, bei 37,73 Millionen Beschäftigten im Jahr 2004) teilt sich auf in:

  • Landwirtschaft: Vier Prozent des BSP werden erwirtschaftet durch 18 Prozent der Beschäftigten
  • Industrie: 27,2 Prozent des BSP werden erwirtschaftet durch 24 Prozent der Beschäftigten
  • Dienstleistung: 68,8 Prozent des BSP werden erwirtschaftet durch 58 Prozent der Beschäftigten

Mexikos Wirtschaft wurde in den letzten Jahren stark dereguliert und privatisiert. Die Dominanz privater Firmen wächst ständig und die Privatisierung von Eisenbahn, See- und Flughäfen geht ihrem Ende entgegen, ebenso wie die weitere Privatisierung der Banken. Die Liberalisierung des Energiesektors schreitet weiter voran. In den Bereichen Telekommunikation und Petrochemie stehen noch Reformen aus. Die Maquiladora-Industrie verstärkte ihre Position in der mexikanischen Wirtschaft und dominiert vor allem den Textilsektor.

Siehe auch: Liste der größten Unternehmen in Mexiko
Landwirtschaft: Herstellung von: Mais, Weizen, Sojabohnen, Reis, Bohnen, Wolle, Kaffee, Früchte, Tomaten; Rindfleisch, Geflügel, Milchprodukte, Holzprodukte.
Industrie: Herstellung/Gewinnung von: Nahrung und Getränken (Wein, Tequila), Tabak, Chemikalien, Eisen und Stahl, Erdöl, Baustoffe, mineralische Rohstoffe, Textilien, Kleidung, Kraftfahrzeuge, Verbrauchsgüter, Tourismus
Exporte: Produzierte Waren, Ölprodukte, Silber, Früchte, Gemüse, Avocado, Kaffee, Wolle, Alkohol, Tabak
Exporte nach: USA 81 %, Kanada 5,9 %, Japan 1,1 % (2004); $188,6 Milliarden fob (2004)
Importe: Metallverarbeitende Maschinen, Fabriken (Teile) zur Stahlverarbeitung, Maschinen für die Landwirtschaft, elektrische Ausrüstung, Autoteile, Maschinen, Flugzeuge und Flugzeugteile
Importe aus: USA 65,8 %, Deutschland 3,8 %, Volksrepublik China 3,7 % (2004); $197,1 Milliarden fob (2004)

Quellen CIA World Factbook, Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Mexiko

Energiewirtschaft

Erdölbohrplattform bei Campeche
Windkraftanlage La Venta in Oaxaca, Mexiko
Die El-Cajón-Talsperre wurde von 2003 bis 2007 am Rio Grande de Santiago im Bundesstaat Nayarit, für 800 Millionen Dollar gebaut

Mexikos Energieerzeugung ist heute noch bis zu 70 Prozent vom Rohöl abhängig. Schätzungen gehen bis 2020 von einer Steigerung des Stromverbrauchs von jährlich 3,2 bis 5,6 Prozent aus.

In Mexiko liegt die Abdeckung der Stromversorgung bei 97 % (2006).[30] In den Stadtgebieten bei fast 100 % und im ländlichen Raum bei ungefähr 95 %.[31]

Die installierte Kapazität zur Stromerzeugung beträgt 58 GW (2008). 75,3 Prozent der installierten Kapazität ist thermisch, 19,0 % Wasserkraft, 2,4 % Kernenergie und 3,3 % Erneuerbare Energie (ausg. Wasserkraft).[32] 2007 hat Mexiko 1,3 TWh Strom in die USA exportiert und 0,6 TWh aus den USA importiert.[33]

2009 betrug die Bruttostromerzeugung 233,4 TWh.[32]:

Wärmekraftwerke 41,18 %
privatwirtschaftliche Stromerzeugung 32,76 %
Wasserkraft 11,33 %
Kohlekraftwerke 7,23 %
Kernenergie 4,50 %
Geothermie 2,89 %
Windkraft 0,11 %

Der größte Lieferant von Ausrüstungen zur Energieerzeugung in Mexiko ist nach eigenen Firmenaussagen Siemens.[34]

Mexiko hat ein hohes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energien, speziell Windkraft und Solarenergie.[35] Zwischen 2006 und 2015 will Mexiko zusätzliche 14.8 GW Strom, durch Erneuerbare Energiesysteme erzeugen.

Der größte Stausee in Mexiko, der Manuel-M.-Torres-Staudamm in Chiapas, staut den Rio Grijalva und ist mit einer Leistung von 2400  MW, der viertproduktivste der Welt.

Auch die Produktionsausweitung von Bioethanol als Treibstoff für Autos ist eine Option, wobei zu berücksichtigen ist, dass bereits heute nicht genügend Mais aus heimischer Produktion für die Ernährung der Bevölkerung zur Verfügung steht. Als Rohstoff für die Bioethanolherstellung wird daher Melasse aus der Zuckerindustrie bevorzugt. Das Produktionspotenzial wird auf 56 Millionen Liter pro Jahr geschätzt, der zukünftige Verbrauch auf 164 Millionen Liter.[36]

Das staatliche Monopolunternehmen Comisión Federal de Electricidad ist für die Erzeugung und die Verteilung der elektrischen Energie zuständig.

Bodenschätze

→ Siehe auch: Erdölwirtschaft in Mexiko

PEMEX-Tankstelle, die Erdölgesellschaft Mexikos

Der Erdölsektor nimmt eine zentrale Rolle für die mexikanische Wirtschaft ein. Die Einnahmen aus dem Erdölexport belaufen sich auf 10 % der mexikanischen Exporterlöse.[37]

Mexiko ist der sechstgrößte Produzent von Erdöl weltweit mit 3.7 Million Barrels pro Tag und die zehntgrößte Öl-Exportnation (2007). Nach den USA rangiert Mexiko in der westlichen Hemisphäre auf Rang 2, knapp vor Kanada.

Das staatliche Erdölunternehmen PEMEX ist das größte mexikanische Unternehmen und das größte Unternehmen in Lateinamerika, mit knapp 140.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von knapp 100 Mrd. US$ (2006).

Industrie

Zementfabrik (CEMEX) Monterrey, Mexiko
New Beetle Cabrio, wird seit 2003 in Puebla gebaut

Die Automobilindustrie (OEM- und Zulieferindustrie) in Mexiko trägt mit 3 % zum gesamt BIP, mit 17,3 % zur produzierenden Industrie und mit 21,4 % zu den Exporten bei und beschäftigt 13 % der Arbeiter in Mexiko (davon sind 84 % in der Zulieferindustrie und 16 % in der Kfz-Herstellung tätig).[38]

Das Unternehmen Ford investiert 2 Milliarden US$, um das Modell Ford Fiesta in Mexiko zu produzieren. Hierdurch werden ca. 30.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern und bei Ford selbst geschaffen.[39]

Viele der in Mexiko produzierten Fahrzeuge werden in die USA und nach Kanada verkauft. So errichtete Toyota ein Werk ab 2004 direkt an der Grenze zu den USA,[40] in dem 50.000 Pickups pro Jahr produziert werden.[41]

General Motors de Mexico, S. de R. L. de C.V. ist mit einem Umsatz von 11,8 Milliarden US$ der größte Automobilhersteller in Mexiko und das neuntgrößte Unternehmen des Landes. General Motors ist seit 1935 in Mexiko aktiv und besitzt heute Fabriken in Toluca, Silao, Guanajuato, Ramos Arizpe, Coahuila und in Mexico-Stadt. GM montiert in Mexiko verschiedene Modelle für den einheimischen Markt und für den Export weltweit. GM Mexiko verkauft in Mexiko die Marken Chevrolet, Pontiac, Cadillac, Saab und Fiat.[42]

Nissan Mexicana S.A. de C.V. produziert seit 1966 Fahrzeuge und Fahrzeugteile in Mexiko und importiert Nissan-Fahrzeuge aus anderen Ländern (z. B. aus Brasilien) für den mexikanischen Markt. Die Firma wurde 1961 gegründet, die Hauptverwaltung (ca. 450 Mitarbeiter[43]) ist in Mexiko-Stadt.[44]

Mit 9000 Mitarbeitern rangierte das Unternehmen 2006 an Platz 16 der größten Unternehmen Mexikos. Die Ausbringung betrug 2007 496.000 Fahrzeuge, 214.000 Fahrzeuge wurden in Mexiko verkauft (Marktanteil 19,5 %).[45]

Volkswagen de Mexico betreibt seit 1964 ein Fertigungswerk in Puebla, in dem ca. 15.000 Mitarbeiter beschäftigt werden. Ungefähr 80 % der dort jährlich produzierten 300.000 Fahrzeuge werden exportiert.[46] In dem Werk wurde noch bis 2003 der VW Käfer gebaut.

Die 1906 gegründete Firma CEMEX ist ein global operierender Baustoffhersteller, vor allem im Transportbetonbereich und der drittgrößte Zementhersteller der Welt (Jahresumsatz ca. 18 Mrd. $) nach der schweizerischen Holcim und dem französischen Lafarge (Stand Ende 2007). Neben den beiden Hauptgeschäftsbereichen Zement und Beton betreibt die Cemex weltweit noch fast 400 Abbaustätten von mineralischen Rohstoffen wie Sand, Kies und Bruchstein. Des Weiteren werden Zementklinker und Betonfertigteile produziert.

Landwirtschaft

Datei:Mexico ag 1978.jpg
Landwirtschaftliche Nutzung Mexikos

Der Beitrag der Landwirtschaft zum BIP Mexikos ist in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen und beträgt jetzt (2006) 3,9 %, während der Beitrag 1980 noch 7 % betrug[47] und 25 % im Jahr 1970.[48]

Trotzdem sind noch 18 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig (2003), von denen viele im Rahmen der Subsistenzwirtschaft Nahrungsmittel für den eigenen Bedarf anbauen.

Landwirtschaftliche Produkte

Obwohl Mais das typische Grundnahrungsmittel in Mexiko ist, liegt der Schwerpunkt der Landwirtschaft in Mexiko im Bereich Gartenbau, Südfrüchte und Gemüse. Im Zuge der Realisierung des Freihandelsabkommens NAFTA wurde allgemein erwartet, dass sich viele der mexikanischen Maisanbauer arbeitsintensiveren Produkten zuwenden würden, z. B. Obst, Nüsse, Gemüse, Kaffee und Zuckerrohr.[49]

Die Produktionsmenge an Mais ist stabil bei ca. 20 Millionen Tonnen pro Jahr geblieben und auch heute noch ist Mexiko der viertgrößte Maisproduzent der Welt.[50]

Die für den Kartoffelanbau zur Verfügung stehende Fläche ist seit 1980 kaum verändert, allerdings ist die Ausbringung pro Hektar inzwischen auf das Dreifache gewachsen. Der pro Kopf Verbrauch an Kartoffeln liegt bei 17 kg pro Jahr, verglichen mit 400 kg bei Mais.[51] Im Durchschnitt sind die Produktionsbetriebe für Kartoffeln größer als die Farmen für andere landwirtschaftliche Produkte.[52]

Auf circa 160.000 kleinen und mittelgroßen Farmen wird Zuckerrohr in 15 Staaten Mexikos angebaut. Die Anbaufläche beträgt ca. 700.000 ha mit einem Zuckerrohrertrag von etwa 72 t/ha.[53] Zurzeit sind 57 Zuckerfabriken in Betrieb. Die mexikanische Zuckerindustrie ist gekennzeichnet durch hohe Produktionskosten und einen Rückstand bei den Investitionen. Die Zuckerproduktion Mexikos ist größer als der Inlandsverbrauch.[54] 2005 stand Mexiko mit einer Produktion von 45.127.000 t an Platz 6 der wichtigsten Zuckerrohr produzierenden Länder.[55]

Außenhandel

Mittlerweile hat Mexiko 32 Freihandelsabkommen mit über 40 Ländern unterzeichnet, unter anderem mit der EU (seit 2000), Japan, Guatemala, Honduras und El Salvador. Seit dem 1. Januar 1994 ist Mexiko Mitglied des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA). In den ersten Jahren nach dessen Inkrafttreten hatte sich die wirtschaftliche Situation des Landes nur unwesentlich verbessert. Seit Beginn des Freihandels sind die Ausfuhren bis heute um das Dreifache gestiegen, und mittlerweile entfallen 90 Prozent der mexikanischen Exporte auf Freihandelsabkommen.

Allein die USA nehmen 75 Prozent der Exporte Mexikos ab. 80 Prozent der Exporte entfallen auf Industrieerzeugnisse, 15,6 Prozent auf Rohöl und Raffinerieprodukte sowie 3 Prozent auf landwirtschaftliche Erzeugnisse.[56] Der höchste Zuwachs wird bei den Erdölausfuhren verzeichnet. Bedingt durch die stark gestiegenen Ölpreise konnte ein Wachstum von 27,3 Prozent verzeichnet werden. Jedoch gelang es, in den vergangenen Jahren, den Export zu diversifizieren. So haben die Automobilindustrie, Elektronik, der Tourismus und die Maquila-Fabriken in zollfreien Zonen an Bedeutung zugenommen.[57]

Wirtschaftskennzahlen

Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Veränderung in % gg. Vj. 5,0 3,6 6,6 −0,2 0,8 1,4 4,2 3,0 ~ 4 ~ 3,5
Quelle: bfai[58] ~ = geschätzt
Entwicklung des BIP (nominal)
absolut (in Mrd. US$) je Einwohner (in Tsd. US$)
Jahr 2004 2005 2006 Jahr 2004 2005 2006
BIP in Mrd. US$ 684 768 811 BIP je Einw. (in Tsd. US$) 6,6 7,3 7,6
Quelle: bfai[58]
Entwicklung der Inflationsrate Entwicklung des Haushaltssaldos
in % gegenüber dem Vorjahr in % des BIP
(„minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt)
Jahr 2003 2004 2005 2006 Jahr 2003 2004 2005 2006
Inflationsrate 4,5 4,7 4,0 ~ 3,5 Haushaltssaldo −0,8 −0,2 −0,1 ~ 0
Quelle: bfai[58] ~ = geschätzt
Haupthandelspartner (2005)
Ausfuhr (in %) nach Einfuhr (in %) von
USA 85,7 USA 53,4
Kanada 2,0 VR China 8,0
Spanien 1,4 Japan 5,9
Antillen 1,3 Deutschland 3,9
Deutschland 1,1 Korea (Rep.) 3,0
Kanada 2,8
Quelle: bfai[58]
Hauptprodukte des Außenhandels (2005)
Ausfuhrgüter (Anteil in %) Einfuhrgüter (Anteil in %)
industrielle Erzeugnisse (Maschinen etc.) 81,9 Elektronik 21,2
Erdöl und -derivate 14,1 Maschinen 15,0
Agrarprodukte 2,4 Kfz und -teile 12,5
Kunststofferzeugnisse 6,8
chemische Erzeugnisse 6,7
Textilien 5,0
Eisen und Stahl 5,0
Quelle: bfai[58]
Entwicklung des Außenhandels
in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
2003 2004 2005 2006
Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$
(1.Hj.)
% gg.Vj.
Einfuhr 171 1 197 15 222 13 122 18
Ausfuhr 165 3 188 14 214 14 123 22
Saldo −5,7 −8,8 −7,6 0,5
Quelle: bfai[58]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 229 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 208 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,1 % des BIP.[59]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 377 Mrd. US-Dollar oder 37,7 % des BIP.[59]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Verkehrswesen

Straßenverkehr

Der Hauptpersonen- und Güterverkehr in Mexiko findet im Straßen- und Autobahnnetz statt.

Schienenverkehr

Hauptartikel: Schienenverkehr in Mexiko

In Mexiko ist ein weitläufiges Schienennetz vorhanden, das aber fast ausschließlich für den Güterverkehr genutzt wird.

Luftverkehr

Luftbild des Internationaler Flughafen der Stadt Mexiko
Aeroméxico Boeing 737-752 bei der Landung

Mexiko hat ein flächendeckendes Netz von modernen Flughäfen im Land.[61] Das System gilt als sicher[61] und zuverlässig. Die Flughafen Infrastruktur gilt als fortgeschrittenste in Lateinamerika.[62] Jede Metropolregion mit über 500.000 Einwohnern, hat einen internationalen Flughafen. In Mexiko gibt es 1834 Flughäfen, die drittgrößte Anzahl nach Land, weltweit.[63]

Die sieben größten Flughäfen des Landes, bedienen 90 % des Verkehrsaufkommens (Reihenfolge nach Flugverkehr[62]):

  1. Internationaler Flughafen der Stadt Mexiko 'Benito Juárez'
  2. Internationaler Flughafen von Cancún
  3. Internationaler Flughafen Don Miguel Hidalgo und Costilla (Guadalajara)
  4. Internationaler Flughafen General Mariano Escobedo (Monterrey)
  5. Internationaler Flughafen General Abelardo L. Rodríguez (Tijuana)
  6. Internationaler Flughafen General Juan N. Álvarez (Acapulco)
  7. Internationaler Flughafen General Heriberto Jara Corona (Veracruz)
  8. Internationaler Flughafen Licenciado Gustavo Díaz Ordaz (Puerto Vallarta).

Alle Flughäfen sind in Privatbesitz, mit Ausnahme vom Internationalen Flughafen der Stadt Mexiko. Diese Flughafen bleibt der größte in Lateinamerika und der 44.  größter weltweit[64], dabei befördert er ungefähr 26 Millionen Passagiere jährlich.[65]

In Mexiko gibt es mehr als 70  Fluglinien.[66][66] Die größten Fluggesellschaften sind Aeroméxico und Mexicana de Aviación, die erste gehört der Grupo Financiero Banamex und die zweite ist in Besitz der Grupo Posadas. Kleinere Fluggesellschaften sind Aeroméxico Connect (Aeromexico regionale Tochtergesellschaft), Click Mexicana (Mexicanas low cost Tochtergesellschaft), Aviacsa, Volaris, Interjet, Aeromar, VivaAerobus, Magnicharters und Republicair.

Mexiko und die USA haben vor kurzem eine Vereinbarung der 'open skies' getroffen. Diese erlaubt jetzt auch 'low-cost' Fluggesellschaften 'point-to-point' Verbindungen, Direktflüge zwischen mexikanischen und US-amerikanischen Städten, herzustellen.[61] Diese Vorgehensweise soll den Luftverkehr in Nord-Amerika dezentralisieren, durch Direktverbindungen kleiner Städte und Umgehung der Luftfahrt-Drehkreuze.

Seeverkehr

Mexiko hat 67 Seehäfen und 10 Binnenhäfen.

Kultur

Kunst

Die Kunst in Mexiko ist geprägt vom Rückgriff auf präkolumbianische Traditionen und den Einfluss der spanischen Eroberer. Obwohl die Spanier gewaltsam mit hohen Repräsentanten der indianischen Macht brachen, blieb ein starker Bezug auf die vorkoloniale Kunst vorhanden. Darüber hinaus fanden in Mexiko-Stadt unter der Regierung des Vizekönigs Maskenumzüge statt, die die Erinnerung an die aztekische Dynastie aufrecht erhalten sollte.[67] Die traditionellen Kunstformen wurden dabei auch mit neuen Motiven verknüpft. So entstanden etwa Federbilder mit Marien-Darstellungen, die auf den von den Spaniern eingeführten christlichen Glauben Bezug nahmen.[68] Die gesamte Federkunst, die zuvor nur dem Adel zustand, erlebte eine Umdeutung in das Christliche und wurde etwa für Bischofskappen und Altardecken verwandt, wobei aber traditionelle aztekische Farbbedeutungen beibehalten wurden. Bis in das 19. Jahrhundert hinein war Pátzcuaro ein Zentrum der Federverarbeitung mit bedeutenden kunsthandwerklichen Einrichtungen. Ein weiteres Feld der Bilddarstellung mit traditionellen Grundlagen waren Karten und genealogische Darstellungen. Dabei zeigten sich in den karten etwa Verbindungen der aus Europa stammenden Form der Kartographie mit mexikanischen Glyphen.[69]

Während des 19. Jahrhunderts reisten europäische Künstler nach Mexiko und stellten das Land in seiner Vielfalt künstlerisch dar. Der bedeutendste von ihnen war wohl Johann Moritz Rugendas, der Landschaften, Genreszenen und Studien der Natur und der Bevölkerung anfertigte.[70] Eine Blüte erlebte die mexikanische Kunst in der Zeit in Folge der mexikanischen Revolution. Künstler wie David Alfaro Siqueiros, José Clemente Orozco und Juan O’Gorman beschäftigten sich in ihrem Werk mit der Revolution und sozialen Fragen, sowie der mexikanischen Geschichte bis hinein in die präkolumbianische Zeit. Die berühmtesten mexikanischen Künstler sind bis heute Diego Rivera und Frida Kahlo. Diego Rivera begründete zusammen mit anderen den Muralismus, die Kunstform monumentaler öffentlich Wandgemälde, die in Mexiko weite Verbreitung fand und heute an vielen öffentlichen Gebäuden zu sehen ist und auch in andere Staaten Lateinamerikas und in die USA zu sehen ist. Bedeutende Murales von Rivera finden sich etwa im Palacio National und zeigen Ereignisse der mexikanischen Geschichte. Die zeitgenössische Kunst in Mexiko setzt sich vor allem mit gesellschaftlichen Themen wie Gewalt und Kriminalität auseinander. Beispielhafte Vertreter sind etwa Teresa Margolles, Daniel Guzmán und Eduardo Abaroa.

Architektur

Der weltweit bekanntest mexikanische Architekt der Moderne ist Luis Barragán.

Musik

Die bekanntesten Popmusiker aus Mexiko sind: Carlos Santana, Maná, Luis Miguel, Alejandro Fernández, Thalía, Marco Antonio Solís, Pepe Aguilar, Paulina Rubio, Angelica Maria, Alejandra Guzmán, Gloria Trevi und Cristian Castro. Auch der international bekannte Tenor und Opernsänger Rolando Villazon ist Mexikaner, geboren 1972 in Mexico City.

Film

Die Geschichte des Film in Mexiko begann im Januar 1895 mit dem Kinetoskop und im August 1896 mit dem Cinématographe. In der Folge entwickelte sich eine eigene mexikanische Stummfilmproduktion. Die meisten dieser Filme sind jedoch verschollen beziehungsweise haben sich nicht erhalten. Infolge des Wandels zum Tonfilm wuchs die Filmindustrie und nahm an Bedeutung zu. Dabei gab es erstmals international bekannte Stars wie die Schauspielerin Dolores del Río, die auch in den Vereinigten Staaten von Amerika drehte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis in den Anfang der 1950er-Jahre erlebte der mexikanische Film sein „Goldenes Zeitalter“. Es drehte unter anderem Luis Buñuel in dieser Zeit Filme, die international erfolgreich waren, sowohl beim Publikum als auch auf Festivals. Ein Beispiel dafür ist etwa Buñuels Film Die Vergessenen (Los Olvidados) aus dem Jahr 1950. Ähnliche Erfolge gelangen auch anderen Regisseuren und auch Schauspieler konnten internationalen Ruhm erlangen. Mit dem Ende dieser Ära begann ein langer Zeitraum, in dem eher billige Produktionen mit thematischen Fokus auf Action, Gewalt und Erotik dominierten und internationale Erfolge ausblieben. Dies veränderte sich erst mit dem Ende der 1980er- und dem Beginn der 1990er-Jahre. Es kam ein neuer mexikanischer Film auf, der mit qualitativ hochwertigen Filmen wie etwa Bittersüße Schokolade (Como aguapara chocolate) aus dem Jahr 1992, der in den USA einer der erfolgreichsten ausländischen Filme des Jahres war, wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen konnte. Der Trend zu hochwertigen mexikanischen Filmen, die international Interesse auf sich ziehen konnten, setzte sich fort. Nach der Jahrtausendwende konnten etwa Amores perros und Y Tu Mamá También – Lust for Life (Y Tu Mamá También) internationale Preise und ebenso fremdsprachiges Publikum für sich gewinnen. Zudem etablierten sich auch mexikanische Filmschaffende international. So konnte etwa Guillermo del Toro auch in Hollywood als Regisseur Fuß fassen.

Küche

Die mexikanische Küche zeichnet sich durch die Synthese von aztekischen und spanisch-kolonialen, im Süden auch Maya-Traditionen aus. Regional gibt es in Mexiko große Unterschiede zwischen Küste und zentralem Hochland, chiliverliebtem Süden und rindfleischorientiertem Norden.

Die wichtigste Mahlzeit am Tag ist das Mittagessen, entsprechend lang ist auch die Mittagspause eines üblichen Arbeitstages. Abends wird dann meist nur noch ein kleiner Imbiss verzehrt, ein paar Früchte, ein Taco oder ähnliches. In einem heißen, tropischen Land mit großenteils üppiger Vegetation spielen Früchte und bestimmte Gemüsesorten eine dominante Rolle.

Für Mexiko typisch sind die Tortillas, die zu jedem Essen dazugehören. Normalerweise sind auch Chilis oder Chilisaucen auf dem Tisch, deren Schärfe höchst unterschiedlich sein kann. Der schärfste Chili ist der Chile Habanero, ein meist grüner, etwa drei Zentimeter großer Vertreter seiner Gattung. Weitaus milder ist der Chile Jalapeño welcher in Scheiben geschnitten in den traditionellen Restaurants zum Essen serviert wird.

Eine in Mexiko ebenfalls beliebte Speise sind die so genannten Churros. Es handelt sich hierbei um längliche, frittierte Teigstücke, die traditionell mit Zucker oder Schokolade serviert werden.

Das Trinkwasser wird in Wasserflaschen oder Kanistern verkauft, da das Leitungswasser nicht zum Trinken geeignet ist. Gerne getrunken wird die von den Spaniern eingeführte Horchata, ein süßliches Reis/Zimt-Getränk, das gekühlt serviert wird. Die üblichen alkoholischen Getränke sind Bier, Tequila, Mezcal und Pulque.

Das mexikanische Essen erfreut sich in den letzten Jahrzehnten wachsender Beliebtheit und einige Gerichte zählen bereits, ähnlich der Italienischen Küche, zu den international bekanntesten.

Medien

Die größten Fernseh- und Radiosender des Landes sind Televisa and TV Azteca. Mexiko ist auch weltweit bekannt für seine Telenovelas. Die größten Produzenten sind Televisa und dessen Hauptkonkurrent TV Azteca. Als Hörfunksender (mit anspruchsvollem Wortprogramm) hat sich Radio Educación einen Namen gemacht.

Sport

Fußballspiel im Aztekenstadion

Die mexikanische Nationalsportart ist Charrería und ist vor allem im Norden des Landes verbreitet. Der Sport basiert auf den Tätigkeiten des Charro und besteht aus verschiedenen Punktwettbewerben, womit er dem Rodeo ähnlich. Eine weitere traditionelle Sportart, die von den Spaniern in Mexiko eingeführt wurde, ist der Stierkampf. Andere populäre und verbreitete Sportarten in Mexiko sind Fußball, Boxen, Baseball und Basketball. Der Fußball in Mexiko ist auf Vereinsebene in einem nationalen Ligasystem organisiert. Die oberste Spielklasse ist die 1943 gegründete Primera División. Zurzeit spielen in ihr 18 Mannschaften, der Meister wird im Playoff-System aus acht Mannschaften, ermittelt. Die erfolgreichste Mannschaft ist Deportivo Guadalajara mit elf Meisterschaftstiteln, gefolgt vom Club América aus Mexiko-Stadt mit zehn Titeln. Mexiko richtete die Fußball-Weltmeisterschaft 1970 und die Fußball-Weltmeisterschaft 1986 aus, wobei beide Finalspiele im Aztekenstadion, dem aktuell drittgrößten Fußballstadion der Welt, stattfanden. Die mexikanische Fußballnationalmannschaft nahm an 14 von 19 möglichen WM-Endrunden teil und gehört damit neben Argentinien und Brasilien zu den erfolgreichsten amerikanischen Nationalmannschaften. Die kontinentale Meisterschaft der Fußballverbände Nord- und Mittelamerikas und der Karibik konnte Mexiko bereits acht Mal gewinnen. International bekannte Fußballer aus Mexiko sind etwa Hugo Sanchez, Rafael Marquez, Ricardo Osorio und Pavel Pardo.

Nigel Mansell, gewann 1987 und 1992 den Großen Preis von Mexiko

Die Anfänge des Baseball in Mexiko liegen in den 40er-Jahren des 19. Jahrhunderts. Die höchste Liga ist die Liga Mexicana de Béisbol, die 1925 gegründet wurde und die höchste Klassifizierung der Major League Baseball besitzt, womit sie als eine der besten Ligen weltweit gilt. In ihr spielen derzeit 16 Mannschaften, der Rekordmeister ist Diablos Rojos del México aus Mexiko-Stadt. Über 100 Spieler haben es in die amerikanisch-kanadische Major League Baseball geschafft, darunter Spieler wie Fernando Valenzuela, Vinny Castilla und Aurelio Rodríguez. Die Nationalmannschaft konnte bei vier Panamerikanischen Spielen Bronzemedaillen gewinnen. Die höchste Basketball-Liga in Mexiko ist die Liga Nacional de Baloncesto Profesional, die im Jahr 2000 gegründet wurde und derzeit 24 Mannschaften umfasst. Boxen ist eine weitere populäre und erfolgreiche Sportart, da mexikanische Boxer einige Weltmeistertitel und Olympiamedaillen erkämpfen konnten. Zu den Boxern aus Puerto Rico besteht traditionell eine besondere Rivalität.[71] Von 1962 bis 1970 und von 1986 bis 1992 fand der Große Preis von Mexiko im Rahmen der Formel 1 statt. Aufgrund ihrer Erfolge ist die Golferin Lorena Ochoa, die seit 2007 die LPGA Tour anführt, sehr populär.

Logo der Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko-Stadt

Mexiko richtete die Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko-Stadt aus. Damit ist es bis heute das einzige lateinamerikanische Gastgeberland. Erst die Olympischen Sommerspiele 2016 werden in Rio de Janeiro stattfinden. In Mexiko-Stadt nahmen 112 Nationen mit insgesamt 5516 Sportlern teil, es gab 172 Wettbewerbe in 20 Sportarten. Herausragend waren der Weltrekord im Weitsprung von Bob Beamon und der Fosbury-Flop im Hochsprung. Insgesamt wurden bei diesen Spielen besonders viele Rekorde aufgestellt. Mexikanische Athleten gewannen bei Olympischen Spielen bisher 55 Medaillen, womit Mexiko den 39. Rang des ewigen Medaillenspiegels einnimmt. Die Medaillen konnten dabei in verschiedensten Sportarten wie Reiten, Wasserspringen, Schwimmen, Boxen, Polo und Fechten gewonnen werden.

Feiern und Feste

Feiertage
Datum Name Deutscher Name Anmerkungen
1. Januar Año Nuevo Neujahr gesetzlicher Feiertag
6. Januar Día de Reyes Heilige drei Könige
5. Februar Aniversario de la Constitución Mexicana Tag der Verfassung gesetzlicher Feiertag
24. Februar Día de la Bandera Tag der Fahne
21. März Natalicio de Benito Juarez Geburtstag von Benito Juárez gesetzlicher Feiertag
April Jueves Santo Gründonnerstag gesetzlicher Feiertag
April Viernes Santo Karfreitag gesetzlicher Feiertag
1. Mai Día del Trabajo Tag der Arbeit gesetzlicher Feiertag
5. Mai El Cinco de Mayo 5. Mai gesetzlicher Feiertag
1. September Informe presidencial Regierungserklärung
16. September Día de la Independencia Unabhängigkeitstag gesetzlicher Nationalfeiertag
12. Oktober Día de la Raza Jahrestag der „Begegnung zweier Welten“ Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (1492)
1. und 2. November Días de los Muertos Tag der Toten
2. November Día de los Fieles Difuntos Allerseelen gesetzlicher Feiertag
20. November Aniversario de Revolución Mexicana Tag der Revolution gesetzlicher Feiertag
12. Dezember Nuestra Señora de Guadalupe Tag der Jungfrau von Guadalupe
25. Dezember Navidad Weihnachten gesetzlicher Feiertag

Literatur

  • Bernecker, Braig, Hölz, Zimmermann (Hrsg.): Mexiko heute. Politik, Wirtschaft, Kultur. Vervuert, 2004, ISBN 3-86527-140-5.
  • Dario Azzellini, Boris Kanzleiter (Hrsg.): Nach Norden. Mexikanische ArbeitsmigrantInnen zwischen neoliberaler Umstrukturierung, Militarisierung der US-Grenze und dem amerikanischen Traum. Schwarze Risse, 1999, ISBN 3-924737-47-9.
  • Alexander von Humboldt: Mexico-Werk. Politische Ideen zu Mexico. Mexicanische Landeskunde. In: Hanno Beck (Hrsg.): Reihe Forschung. WBG, Darmstadt 1991.
  • William H. Prescott: History of the Conquest of Mexico. Continuum Inter. Publis., 2009. ISBN 1-4411-4699-7. Dt. Übers.: Die Eroberung von Mexiko. Der Untergang des Aztekenreiches. Parkland 2000. ISBN 3-88059-993-9.
  • John Ross: Mexiko. Geschichte-Gesellschaft-Kultur. Unrast, Münster 2004, ISBN 3-89771-018-8.
  • Hans W. Tobler: Die mexikanische Revolution: gesellschaftlicher Wandel und politischer Umbruch 1876–1940. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-38488-0.
  • Country Profile: Mexico (PDF, 28S), Library of Congress – Federal Research Division, July 2008 (157 kB)
Wiktionary: Mexiko – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Mexiko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Mexiko – in den Nachrichten
Wikimedia-Atlas: Mexiko – geographische und historische Karten

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Einzelnachweise

  1. [1] (Volkszählung)
  2. Human Development Index
  3. Frances Karttunen: An alanytical dictionary of Nahuatl. University of Texas Press, Austin 1983. ISBN 0-292-70365-1 S. 145
  4. Ursula Dyckerhoff/Hanns J. Prem: Toponyme und Ethnonyme im Klassischen Aztekischen. Von Flemming, Berlin 1990. ISBN 3-924332-06-1. S. 67.
  5. http://unstats.un.org/unsd/demographic/products/dyb/dyb2006/Table03.pdf Demographic Yearbook—Table 3: Population by sex, rate of population increase, surface area and density (United Nations Statistics Division, 2006)
  6. https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mx.html
  7. Instituto Nacional de Estadística, Geografía e Informática (INEGI): II Conteo de población y vivienda 2005 (Volkszählung)
  8. Nationaler Beirat von Mexiko für Bevölkerungswachstum, 2009 Link
  9. Die aktuelle Bezeichnung für die Agglomeration 'Zona Metropolitana de Valle de México', nach Übereinkunft der Bundes- und Landesregierung von Mexiko, bezieht sich auf den Bundesdistrikt (8.841.916) selbst; 59 angrenzende Gemeinden des Bundesstaats von México (11.075.213) und 29 Gemeinden des Bundesstaats Hidalgo Link
  10. Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Mexiko
  11. Transparency International Corruption Perceptions Index 2009
  12. „1,4 Mrd. Euro Schmiergelder“, n-tv, 10. Mai 2006.
  13. Miembros Titulares. ODCA. (vom 16. Oktober 2009)
  14. Entrevista a la Lic. Beatriz Paredes Rangel, Presidenta dle Comité Ejecutivo Nacional del PRI (vom 16. Oktober 2009)
  15. Estatuto del Partido de la Revolución Democrática. Documentos Básicos (vom 16. Oktober 2009)
  16. Mexico Military Strength. Global Fire Power, abgerufen am 6. März 2010.
  17. http://blog.handelsblatt.com/global-reporting/2005/04/16/leben-am-rande-der-katastrophe-teil-i Handelsblatt.com
  18. http://www.besoldung-polizeibeamte.de/berlin-kriminalitaet.html Kriminalstatistik Berlin
  19. LA Times: Gun flow south is a crisis for two nations
  20. countrystudies.us
  21. a b unpopulation.org
  22. web-Seite Regierung von Mexiko [2] (spanisch)
  23. Tina Rosenberg: A Payoff Out of Poverty? The New York Times. 19. Dezember 2008
  24. INEGI Alphabetisierungsbericht -14, 2005.
  25. Mexiko: Alphabetisierungsrate von Jugendlichen. Global Virtual University, abgerufen am 2. Oktober 2007.
  26. oecd.org (pdf)
  27. oecd.org (pdf)
  28. ec.europa.eu (pdf)
  29. Wirtschaftsforum 2003
  30. CFE
  31. Weltbank 2004
  32. a b SENER Statistics
  33. EIA
  34. Siemens Homepage
  35. Sybille Wilhelm: Innovative Technologien für Lateinamerika
  36. Bfai, Dezember 2007
  37. Mexico Energy Data, Statistics and Analysis – Oil, Gas, Electricity, Coal
  38. Portal der Wirtschaftskammer Österreichs
  39. Ford investiert Milliarden in Mexiko, Financial Times Deutschland, 30. Mai 2008.
  40. Informationsdienst der Automobilindustrie, 2004
  41. auto-reporter.net – 27. Januar 2006
  42. Homepage von General Motors
  43. Nissan North America Homepage
  44. Businessweek
  45. The Autochannel
  46. 2008 wurden bei der VW de Mexico ca. 450.000 Fahrzeuge der Modelle Jetta A4, Jetta/Bora A5, Golf Variant und New Beetle Limousine/Cabrio produziert, ein neuer Rekord.Homepage Volkswagen AG
  47. Instituto Nacional de Geografía, Estadística e Informática: Banco de Información Económica. Abgerufen am 16. Februar 2007.
  48. G.C. Hufbauer, J.J. Schott: NAFTA Revisited: Achievements and Challenges. Institute for International Economics, S. 283–363; (ISBN 0-88132-334-9).
  49. Carolyn L. Deere, Daniel C. Esty: Greening the Americas: Nafta's Lessons for Hemispheric Trade. The MIT Press, Cambridge, MA 2002. ISBN 0-262-54138-6.
  50. Major Food and Agricultural Commodities and Producers. Abgerufen am 16. Februar 2007.
  51. Potato World
  52. ISAAA Briefs
  53. Sugar Journal, May 2009
  54. http://www.signonsandiego.com/news/mexico/20071211-1327-mexico-sugar-.html Sign on San Diego
  55. BFAI „Mexikos Zuckerindustrie unter Investitionszwang“, 24. August 2006
  56. Wirtschaft t-online: Auf dem Weg nach ganz vorne, 10. Juli 2008
  57. KfW Entwicklungsbank, Daten zu Mexiko
  58. a b c d e f Bundesagentur für Außenwirtschaft – Wirtschaftsdaten kompakt
  59. a b c d The World Factbook
  60. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  61. a b c Domestic Flights in Mexico. Mexperience – Inlandsflüge Mexiko abgerufen am 19. Januar 2008
  62. a b Infrastructuras. Información de México. Ministerio de Industria, Turismo y Comercio de España.
  63. Ranking on the number of airports per country. CIA Factbook
  64. Acerca del AICM. Posicionamiento del Aeropuerto Internacional de la Ciudad de México (AICM) con los 50 aeropuertos más importantes del mundo
  65. Acerca del AICM, Pasajeros
  66. a b Mexico Infrastructure, power and Communications
  67. Staatliche Mussen zu Berlin Ethnologisches Museum (Hrsg.): „Koloniale Kunst aus Lateinamerika – Prozesse gegenseitiger Aneignung“. Berlin. ISBN 3-88609-510-X. Seite 15.
  68. Staatliche Mussen zu Berlin Ethnologisches Museum (Hrsg.): „Koloniale Kunst aus Lateinamerika – Prozesse gegenseitiger Aneignung“. Berlin. ISBN 3-88609-510-X. Seite 46.
  69. Staatliche Mussen zu Berlin Ethnologisches Museum (Hrsg.): „Koloniale Kunst aus Lateinamerika – Prozesse gegenseitiger Aneignung“. Berlin. ISBN 3-88609-510-X. Seite 47–49.
  70. Staatliche Mussen zu Berlin Ethnologisches Museum (Hrsg.): „Koloniale Kunst aus Lateinamerika – Prozesse gegenseitiger Aneignung“. Berlin. ISBN 3-88609-510-X. Seite 54.
  71. Kevin Baxter:This rivalry packs real punch - When boxers from Mexico and Puerto Rico face each other, winning for their homeland is key. in der LA Times vom 15. Juli 2008, online abgerufen am 4. Juni 2010.

Koordinaten: 23° N, 102° W

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