Landkreis Donau-Ries
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 48° 46′ N, 10° 45′ O |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Schwaben |
Verwaltungssitz: | Donauwörth |
Fläche: | 1.274,57 km2 |
Einwohner: | 137.137 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 108 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | DON, NÖ |
Kreisschlüssel: | 09 7 79 |
NUTS: | DE27D |
Kreisgliederung: | 44 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Pflegstraße 2 86609 Donauwörth |
Website: | |
Landrat: | Stefan Rößle (CSU) |
Lage des Landkreises Donau-Ries in Bayern | |
Der Landkreis Donau-Ries ist der nördlichste Landkreis des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben und liegt an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg.
Geografie
Lage
Der Landkreis Donau-Ries umfasst im Nordwesten das Nördlinger Ries, eine nahezu kreisrunde, in den Mittelgebirgszug des Schwäbisch-Fränkischen Jura eingesenkte Beckenlandschaft, deren Durchmesser etwa 22 km beträgt. Seine Existenz verdankt das Ries einem Meteoriteneinschlag, dem sogenannten Ries-Ereignis.
Dem Ries schließt sich im Osten die Fränkische Alb an. Im Süden fällt diese zum Donau-Lech-Gebiet ab, welches geologisch zur Riesalb zählt. Die Donau streift das südliche Kreisgebiet von West nach Ost. Hier liegt die Große Kreisstadt Donauwörth, in deren Stadtgebiet die von Süden kommenden Zusam und Schmutter und die von Norden einmündende Wörnitz münden. Die Wörnitz durchfließt den Landkreis von Nord nach Süd und nimmt bei Heroldingen (Stadt Harburg) die von Westen einmündende Eger auf. Im Südosten des Kreisgebietes bei Marxheim mündet der von Süden heranfließende Lech in die Donau.
Nachbarkreise
Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Ansbach und der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, im Nordosten der Landkreis Eichstätt, im Osten der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, im Süden die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg und Dillingen an der Donau und im Westen die baden-württembergischen Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis.
Geschichte
Landgerichte
Das heutige Kreisgebiet Donau-Ries gehörte vor 1800 großteils zum Fürstentum Oettingen und zur Reichsstadt Nördlingen. 1803 bzw. 1806 kam das Gebiet zu Bayern. 1803 wurde das Monheim, 1805 das Landgericht Nördlingen und das Herrschaftsgericht Oettingen sowie 1807 das Landgericht Donauwörth errichtet. Sie gehörten alle ab 1808 zum Altmühlkreis bzw. Oberdonaukreis und ab 1810 zum Oberdonaukreis. 1809 wurde Nördlingen eine kreisunmittelbare Stadt. Ab 1838 gehörten alle Land- bzw. Herrschaftsgerichte zum Kreis Schwaben und Neuburg, dem heutigen Regierungsbezirk Schwaben. 1850 wurde auch Donauwörth eine kreisunmittelbare Stadt. 1852 wurde aus dem Herrschaftsgericht Oettingen das gleichnamige Landgericht gebildet.
Bezirksämter
Im Jahr 1862 entstand aus den Landgerichtsbezirken Donauwörth und Monheim der Bezirk Donauwörth, wobei aus dem Landgericht Donauwörth das Stadt- und Landgericht Donauwörth gebildet wurde und aus den Landgerichtsbezirken Nördlingen und Oettingen der Bezirk Nördlingen. 1879/80 wurde der Bezirk Donauwörth geringfügig verändert, indem sieben Gemeinden dem Bezirk Neuburg an der Donau angegliedert wurden.
Landkreise
Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Donauwörth und Nördlingen.
1940 wurden die kreisunmittelbaren Städte Donauwörth und Nördlingen in die Landkreise eingegliedert, doch wurde dies im Falle Nördlingens 1949 wieder rückgängig gemacht.
Landkreis Donau-Ries
Im Rahmen der Gebietsreform wurde am 1. Juli 1972 aus den Landkreisen Nördlingen und Donauwörth sowie der kreisfreien Stadt Nördlingen, dem Raum Rain des Landkreises Neuburg an der Donau und kleineren Teilen der Landkreise Dillingen an der Donau und Gunzenhausen ein neuer Landkreis gebildet, der zunächst den Namen Landkreis Nördlingen-Donauwörth erhielt und am 1. Mai 1973 in Landkreis Donau-Ries umbenannt wurde. Vorläufiger Kreissitz war zunächst Nördlingen, doch wurde 1973 Donauwörth als Kreissitz festgelegt. Nördlingen erhielt aufgrund des Verlusts der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt. Am 1. Januar 1998 wurde auch Donauwörth zur Großen Kreisstadt erklärt, zumal diese Stadt bis 1940 kreisfrei war.
Einwohnerentwicklung
Der Landkreis Donau-Ries gewann zwischen 1988 und 2008 rund 12.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um ca. 10 %. Ab 2006 war die Entwicklung rückläufig.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2012 | 2013 | ||
Einwohner | 77.032 | 78.953 | 82.217 | 122.161 | 111.949 | 116.709 | 117.483 | 127.632 | 129.865 | 130.969 | 128.939 | 129.422 |
Verkehr
Straßen
Der Landkreis hat keinen Anteil an Autobahnen. Wichtigste Verkehrsachsen sind die Bundesstraßen.
In Nord-Süd-Richtung durchquert die B 2 den Kreis, die aus Nürnberg kommend (Anschluss zur A 6) nördlich von Monheim das Kreisgebiet erreicht und vorbei an Buchdorf, Kaisheim, Donauwörth und Asbach-Bäumenheim es südlich von Mertingen in Richtung Augsburg wieder verlässt (Anschluss zur A 8).
Wichtigste West-Ost-Verbindung ist die B 16. Sie erreicht von Westen aus Günzburg (Anschluss zur A 8) bei Tapfheim den Landkreis und führt an Donauwörth, Asbach-Bäumenheim und Genderkingen vorbei, ehe sie östlich von Rain in Richtung Ingolstadt weiterführt (Anschluss zur A 9).
Nördlich von Donauwörth zweigt von der B 2 die B 25 ab. Sie verläuft zunächst in nordwestlicher Richtung vorbei an Harburg durch Möttingen und dann weiter über Nördlingen, Wallerstein, Marktoffingen und Fremdingen nach Norden Richtung Dinkelsbühl (Anschluss zur A 7).
Von Südwesten (aus Heidenheim an der Brenz) nach Nordosten (Richtung Ansbach) führt die B 466 durch den Landkreis und berührt Ederheim, Nördlingen, Oettingen und Hainsfarth.
Die B 29 verläuft von Nördlingen aus in westlicher Richtung über Aalen (Anschluss zur A 7) bis Waiblingen.
Bahn
Die vom bayerischen Staat erbaute Nord-Süd-Bahnlinie Augsburg–Gunzenhausen–Nürnberg erreichte 1844 Donauwörth und wurde 1849 über Nördlingen bis Gunzenhausen verlängert.
Von Nördlingen aus erreichte man 1863 die württembergische Eisenbahn in Richtung Aalen (heutige Riesbahn Donauwörth–Aalen) und 1876 die Stadt Dinkelsbühl (Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl).
Mit der Donautalbahn Ingolstadt–Ulm, die 1874 bis Donauwörth eröffnet worden ist, entstand auch hier ein wichtiger Bahnknoten; die Strecke wurde 1877 bis Höchstädt weitergeführt.
Staatliche Lokalbahnstrecken wurden 1903 von Nördlingen nach Wemding und 1905 von Mertingen Bahnhof nach Wertingen erbaut.
Die direkte Trasse von Treuchtlingen nach Donauwörth über die Alb mit der Zweigbahn Fünfstetten–Monheim wird erst seit 1906 befahren. Damit war ein Schienennetz von 166 km Länge entstanden.
Relativ spät wurde der Personenverkehr auf fünf Lokalbahnen von 68 km Länge eingestellt:
- 1960: Fünfstetten–Monheim 6 km
- 1981: Mertingen Bahnhof–Wertingen 5 km und Nördlingen–Wemding 17 km
- 1985: Gunzenhausen–Nördlingen 23 km und Dombühl–Dinkelsbühl–Nördlingen 17 km
Immerhin sind fast 100 km wichtiger Strecken erhalten geblieben; ferner wird auf 40 km Bahnen noch ein touristischer Verkehr – z.T. mit Dampfzügen – angeboten.
Donauwörth ist der einzige Bahnhof des Landkreises, der an das ICE- und IC-Netz angeschlossen ist. Seit Eröffnung der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München verkehren jedoch deutlich weniger Hochgeschwindigkeitszüge.
Energieversorgung
Der Landkreis deckt 87 % des Stromverbrauchs aus eigener Erzeugung durch Erneuerbare Energien in der Region, davon ein Drittel durch Solaranlagen. Der Energienutzungsplan des Landkreises strebt einen weiteren Ausbau der regenerativen Energien an.[3]
Politik
Landrat
- 1. Juli 1972 bis 30. April 1984 Andreas Popp (PWG), war von 1958 bis 1972 Landrat des Landkreises Donauwörth
- 1. Mai 1984 bis 30. April 2002 Alfons Braun (SPD)
- Seit dem 1. Mai 2002 Stefan Rößle (CSU)
Kreistag
Sitzverteilung im Kreistag des Landkreises Donau-Ries (Kommunalwahl 2014) [4]:
CSU | 23 Sitze |
SPD | 10 Sitze |
Freie Wähler | 3 Sitze |
GRÜNE | 5 Sitze |
Parteifreie Wählergruppe PWG e.V. | 7 Sitze |
Aktive Liste/Junge Bürger e.V. | 5 Sitze |
Donau-Rieser Frauenliste e.V. | 2 Sitze |
LINKE | 1 Sitz |
ÖDP | 2 Sitze |
50plus aktiv | 1 Sitz |
FDP | 1 Sitz |
Wappen
Blasonierung: „Geteilt: oben in Gold ein wachsender rot bewehrter schwarzer Adler, unten gespalten, vorne in Rot ein goldenes Andreaskreuz, hinten die bayerischen Rauten.“
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2022[5])
Gemeindefreie Gebiete (21,18 km²)
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Siehe auch
Schutzgebiete
Im Landkreis gibt es sechs Naturschutzgebiete, 22 Landschaftsschutzgebiete, 17 FFH-Gebiete und mindestens 43 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016).
Siehe auch:
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Donau-Ries
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Donau-Ries
- Liste der FFH-Gebiete im Landkreis Donau-Ries
- Liste der Geotope im Landkreis Donau-Ries
Kfz-Kennzeichen
Am 5. August 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Donauwörth gültige Unterscheidungszeichen DON zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 2000er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Nördlingen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren NA bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 99, später auch 100 bis 999.
Seit dem 10. Juli 2013 ist auch das Unterscheidungszeichen NÖ (Nördlingen) erhältlich.
Literatur
- Walter Barsig, Hermann Keßler, Bernd Lerch, Emmeran Meyer, Klemens Stannek u. a.: Landkreis Donau-Ries, Donauwörth 1991, 832 Seiten, ISBN 3-403-02118-1
- Lutz Simon: Aquarelle aus dem Donau-Ries, Rain 1994, ISBN 3-927496-24-3
- Wilfried Sponsel u. a.: Landkreis Donau-Ries, Natur und Kultur einer einzigartigen Landschaft, Donauwörth 2008, ISBN 978-3-935438-60-5
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt des Landkreises
- Online-Magazin des Landkreises
- Literatur von und über Landkreis Donau-Ries im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zum Wappen des Landkreises Donau-Ries in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Landkreis Donau-Ries: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Ferienland Donau-Ries
- Geopark Ries
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
- ↑ Kommunal Erneuerbar: Landkreis Donau Ries
- ↑ Wahl zum Kreistag in 779 Donau-Ries. Internet-Angebot des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. Abgerufen am 28. März 2014
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).