Thicourt

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Thicourt
Thicourt (Frankreich)
Thicourt (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Faulquemont
Gemeindeverband District Urbain de Faulquemont
Koordinaten 48° 59′ N, 6° 33′ OKoordinaten: 48° 59′ N, 6° 33′ O
Höhe 234–336 m
Fläche 5,5 km²
Einwohner 132 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 24 Einw./km²
Postleitzahl 57380
INSEE-Code

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Katholische Pfarrkirche St. Dionysius (Saint-Denis)
Kapelle St. Ursula (Sainte-Ursule)

Thicourt (lothringisch Thico, deutsch Diedersdorf) ist eine französische Gemeinde mit 132 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Thicourt liegt in der Landschaft Saulnois, etwa 33 Kilometer südöstlich von Metz und sieben Kilometer südwestlich von Faulquemont (Falkenberg). Die höchste Erhebung im Gemeindegebiet bildet der Hügel La Justice mit 336 m über dem Meer.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1018 erstmals als Tiedresdorf erwähnt, dann als Thiederesdorf (1142), Dydersdorf (1349),[1] Diederstorff (1404), Diederstroff (1544), Théoncourt (1553), Thiecourt, Ticourt (1636) und Thico.[2] Die Ortschaft, an der einst eine Römerstraße vorbeiführte, gehörte früher zum Herzogtum Lothringen[3] im Heiligen Römischen Reich.

Das Gemeindewappen entstammt dem Wappen der Familie Croÿ, der die Herrschaft von Thicourt gehörte. Das Schiff als Attribut der Heiligen Ursula steht für die Schutzpatronin der Kapelle in Thicourt.[4]

Das kleine Dorf lag im Mittelalter noch auf deutschem Sprachgebiet und wurde damals Diderich[3] genannt, ist aber mittlerweile seit Jahrhunderten frankophon. Von 1093 bis 1602 gab es im Ort ein Benediktinerkloster. 1766 wurde Thicourt zusammen mit Lothringen von Frankreich annektiert.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an Deutschland und das Dorf wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen des Reichslandes Elsaß-Lothringen zugeordnet. Französisch blieb aber Amts- und Umgangssprache. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Obst-, Wein-, Tabak- und Gemüsebau sowie Viehzucht.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt und stand unter deutscher Verwaltung.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 181 170 153 154 152 146 151 135

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 128 (books.google.com).

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Burkhard Dietz, Helmut Gabel: Griff nach dem Westen, Teil 1 (2003).
  2. a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 94–97 (books-google.com).
  3. a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 371 (google.books.com).
  4. Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thicourt – Sammlung von Bildern