Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 49° 34′ N, 10° 28′ O |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Verwaltungssitz: | Neustadt an der Aisch |
Fläche: | 1.267,44 km2 |
Einwohner: | 103.303 (31. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | NEA, SEF, UFF |
Kreisschlüssel: | 09 5 75 |
NUTS: | DE25A |
Kreisgliederung: | 38 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Konrad-Adenauer-Str. 1 91413 Neustadt a.d.Aisch |
Website: | |
Landrat: | Helmut Weiß (CSU) |
Lage des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim in Bayern | |
Der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (amtlich Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim) liegt im Nordwesten des bayerischen Regierungsbezirks Mittelfranken.
Geographie
Lage
Der Landkreis liegt im fränkischen Schichtstufenland an der Grenze zwischen dem Steigerwald im Norden und dem Naturpark Frankenhöhe im Süden. Bei Bad Windsheim entspringt die Aisch, ein Nebenarm der Regnitz. Bei Burgbernheim findet man die Altmühlquelle.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an die Landkreise Würzburg, Kitzingen, Bamberg, Erlangen-Höchstadt, Fürth und Ansbach (alle in Bayern) sowie an den Main-Tauber-Kreis (in Baden-Württemberg).
Geschichte
Landgerichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises gehörte vor 1800 überwiegend zum Fürstentum Ansbach. 1810 kam das Gebiet an Bayern. 1812 wurden die Landgerichte Neustadt, Markt Erlbach, Markt Bibart und Windsheim errichtet. Bereits 1808 war das Landgericht Uffenheim errichtet worden. Sie alle gehörten zum Rezatkreis, der 1838 in Mittelfranken umbenannt wurde. 1852 wurde das Landgericht Scheinfeld aus den bisherigen Herrschaftsgerichten Schwarzenberg und Burghaslach gebildet.
Bezirksämter
Im Jahr 1862 wurde aus den Landgerichten Neustadt und Markt Erlbach das Bezirksamt Neustadt, aus den Landgerichten Scheinfeld und Markt Bibart das Bezirksamt Scheinfeld und aus den Landgerichten Uffenheim und Windsheim das Bezirksamt Windsheim gebildet.
Landkreise
Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Neustadt a.d.Aisch, Scheinfeld und Uffenheim.
Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 aus den Altlandkreisen Neustadt/Aisch, Landkreis Rothenburg ob der Tauber (nur Ermetzhof und Steinach an der Ens), Scheinfeld und Uffenheim (mit Ausnahme von zwei Gemeinden) ein neuer Landkreis gebildet, der zunächst den Namen Landkreis Neustadt an der Aisch trug. Am 1. Mai 1973 erhielt er seinen heutigen Doppelnamen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Einige Teile des Landkreises Scheinfeld wurden jedoch dem Landkreis Kitzingen angegliedert und kamen so an Unterfranken.
Am 1. Januar 1978 wurde der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim um die Gemeinde Bullenheim des Landkreises Kitzingen, die nach Ippesheim eingemeindet wurde, vergrößert.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2008 wuchs der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim um ca. 12.600 Einwohner bzw. um rund 15 %. Seit 2005 ist die Tendenz nach einem Höchststand von rd. 100.000 Einwohnern rückläufig.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2008 | 2012 | 2015 | |
Einwohner | 73.736 | 70.060 | 70.488 | 102.484 | 86.771 | 86.868 | 85.686 | 95.063 | 98.671 | 99.979 | 98.509 | 97.409 | 98.751 |
Politik
Landräte
- 1946–1948: Albrecht Hoefer (FDP)
- 1948–1958: Heinrich Sperber (CSU)
- 1958–1977: Konrad Frühwald jr. (FWG)
- 1977–1995: Robert Pfeifer (CSU)
- 1995–2002: Adolf Schilling (CSU)
- 2002–2014: Walter Schneider (FWG/UWG)
- seit Mai 2014: Helmut Weiß (CSU)
Kreistag
CSU | SPD | FWG | UWG | GRÜNE | FDP | ödp | Gesamt | |
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2008 | 22 | 10 | 14 | 5 | 5 | 2 | 2 | 60 |
2014 | 23 | 11 | 11 | 5 | 6 | 1 | 3 | 60 |
(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014[3])
Wappen
Über einem siebenmal von Silber und Blau gespaltenen Schildfuß gespalten; vorne in Gold ein von Silber und Schwarz gevierter, rotbezungter Brackenkopf (für Neustadt an der Aisch), hinten in Silber ein halber, rot bewehrter schwarzer Adler (Teil aus dem Wappen von Bad Windsheim) am Spalt.
Kreispartnerschaften
Partner des Landkreises ist der Landkreis Aue-Schwarzenberg in Sachsen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wichtige Branchen
Hauptwirtschaftszweig sind verschiedene Formen der Landwirtschaft. Im fruchtbaren Uffenheimer Gau überwiegt die Feldwirtschaft mit einem hohen Anteil von Zuckerrüben, im östlichen Landkreis findet man viele Fischweiher, die zur Aufzucht der überregional bekannten Aischgründer Karpfen dienen. Entlang der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße finden sich rund um Bad Windsheim die einzigen Weinbaugebiete Mittelfrankens. Wichtige Industriezweige sind die Reißzeugherstellung, die Musikinstrumentenfertigung und die Mineralwassergewinnung. Bayerns größter Getränkehersteller Franken Brunnen hat seinen Sitz in Neustadt/Aisch. Touristisch bedeutsam sind Bad Windsheim als einziger Kurort Mittelfrankens, das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim und die Aischgründer Bierstraße (ein Zusammenschluss kleiner und mittelständischer Handwerksbrauereien des Landkreises). Vor allem im östlichen Landkreis finden sich viele Pendler nach Nürnberg, Erlangen (z. B. zu Siemens) und Herzogenaurach (z. B. zu Adidas und INA).
Verkehr
Schienenverkehr und öffentlicher Nahverkehr
Die Bayerischen Staatseisenbahnen eröffneten kurz hintereinander die beiden (inzwischen zweigleisig elektrifizierten) Hauptstrecken, die den Kreis durchziehen:
- 1864: Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg von Treuchtlingen über Ansbach, Steinach bei Rothenburg und Uffenheim nach Würzburg
- 1865: Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg von Nürnberg über Fürth, Neustadt an der Aisch und Kitzingen nach Würzburg
Diese beiden Hauptstrecken sind durch eine Nebenbahn verbunden und zwar durch die Bahnstrecke Neustadt (Aisch)–Steinach bei Rothenburg, die 1876 zunächst von Neustadt nach Bad Windsheim gebaut und 1898 bis Steinach ganz im Westen des Landkreises weitergeführt wurde. In Steinach wurde 1873 ein Anschluss nach Rothenburg ob der Tauber eingerichtet, der 1905 bis Dombühl verlängert und in den 1970er Jahren wieder auf Rothenburg verkürzt wurde (siehe dazu Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Dombühl). Die Ortschaft Markt Erlbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim erhielt 1902 einen bis heute bestehenden Bahnanschluss mit der Zenngrundbahn nach Siegelsdorf und damit an die Hauptstrecke Nürnberg–Würzburg.
Ganz im Norden führt die Bahnstrecke Strullendorf–Schlüsselfeld (Obere Steigerwaldbahn) bei Burghaslach durch das Kreisgebiet, auf der jedoch nur noch Güter von und nach Schlüsselfeld transportiert werden. Von der heutigen Kreisstadt Neustadt aus erschloss ab 1904 eine weitere Lokalbahnlinie den Aischgrund bis Demantsfürth-Uehlfeld. Diese sogenannte Aischtalbahn wurde aber Mitte der 1990er Jahre endgültig stillgelegt. Die Schienen wurden abgebaut und die Züge durch Omnibusse vom Neustädter Bahnhof nach Uehlfeld und zurück ersetzt. Auf Teilen der alten Trasse verläuft heute der Aischtalradweg. Das Personenzugnetz in Kreisgebiet von 117 km Länge wurde seit der jeweiligen Einrichtung also nur um 15 km reduziert:
- 1976: Aischtalbahn von Neustadt an der Aisch nach Demantsfürth-Uehlfeld
- 1977: Obere Steigerwaldbahn von Strullendorf über Burghaslach nach Schlüsselfeld
Der Landkreis ist an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) angeschlossen. Dieser beinhaltet die Hauptstrecke Nürnberg–Würzburg bis Kitzingen, die Nebenbahnlinien von Neustadt nach Steinach, von Siegelsdorf nach Markt Erlbach und von Steinach nach Rothenburg sowie die Hauptstrecke Treuchtlingen–Würzburg bis Uffenheim. Daneben bedienen zahlreiche VGN-Buslinien das Kreisgebiet.
Straßenverkehr
Im Westen des Landkreises läuft auf 13 km die Bundesautobahn 7 Würzburg–Ulm durch das Kreisgebiet. Im Kreisgebiet befinden sich die Anschlussstellen Bad Windsheim, Uffenheim-Langensteinach und Gollhofen. Wichtigste Straßenverbindung des Landkreises ist jedoch die Bundesstraße 8 von Nürnberg nach Würzburg. Darüber hinaus verlaufen durch den Landkreis die B 13 von Ansbach nach Würzburg sowie die B 470, die an der Anschlussstelle Bad Windsheim der Bundesautobahn 7 beginnt und nach Forchheim führt. Die B 8 und die B 470 treffen sich in Neustadt an der Aisch und verlaufen durch das Stadtgebiet streckenweise parallel. Die B 13 und die B 470 kreuzen sich im Kreisgebiet bei Illesheim. Die B 286, die in Enzlar von der B 8 abzweigt und nach Schweinfurt führt, verläuft auf einem kurzen Stück ebenfalls im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Daneben sind verschiedene Staatsstraßen von regionaler Bedeutung für den Straßenverkehr, z. B. Richtung Ansbach und Richtung Erlangen. Nicht durch das Kreisgebiet aber nördlich davon am unmittelbaren Rand des Landkreises und damit in direkter Erreichbarkeit verläuft die Bundesautobahn 3 von Würzburg nach Nürnberg. Die vom Kreisgebiet aus nächste Anschlussstelle ist Schlüsselfeld.
Luftverkehr
Neustadt an der Aisch hat einen kleinen Flugplatz für Motorflug und Segelflug. Die asphaltierte Piste ist 600 Meter lang, ganzjährig befliegbar und für einmotorige Kleinflugzeuge und Segelflugzeuge geeignet.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2022[4])
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Bildung und Freizeit
Schutzgebiete
Im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim befinden sich sieben Naturschutzgebiete, sechs Landschaftsschutzgebiete, 31 Geotope und zehn ausgewiesene FFH-Gebiete. (Stand August 2016)
Siehe auch:
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
- Liste der FFH-Gebiete im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
- Liste der Geotope im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Kfz-Kennzeichen
Am 5. August 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch gültige Unterscheidungszeichen NEA zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 10. Juli 2013 sind auch die Unterscheidungszeichen SEF (Scheinfeld) und UFF (Uffenheim) erhältlich.
Siehe auch
Weblinks
- Eintrag zum Wappen des Landkreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Literatur von und über Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage des Landkreises Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim
- Gewerbeflächen im Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim
- Gewerbeverzeichnis für den Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim
- Veranstaltungen im Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim
- Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
- ↑ kreis-nea.de
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).