Aserbaidschan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Januar 2022 um 07:41 Uhr durch Don-kun (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 141.67.72.73 (Diskussion) auf die letzte Version von Mike Krüger zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Republik Aserbaidschan
Azərbaycan Respublikası
Flagge Emblem
ÄgyptenTunesienLibyenAlgerienMarokkoMauretanienSenegalGambiaGuinea-BissauGuineaSierra LeoneLiberiaElfenbeinküsteGhanaTogoBeninNigeriaÄquatorialguineaKamerunGabunRepublik KongoAngolaDemokratische Republik KongoNamibiaSüdafrikaEswatiniMosambikTansaniaKeniaSomaliaDschibutiEritreaSudanRuandaUgandaBurundiSambiaMalawiSimbabweBotswanaÄthiopienSüdsudanZentralafrikanische RepublikTschadNigerMaliBurkina FasoJemenOmanVereinigte Arabische EmirateSaudi-ArabienIrakIranKuwaitKatarBahrainIsraelSyrienLibanonJordanienRepublik ZypernTürkeiAfghanistanTurkmenistanPakistanGriechenlandItalienMaltaFrankreichPortugalSpanienMauritiusFrankreich (Réunion)Frankreich (Mayotte)KomorenSeychellenMadagaskarSão Tomé und PríncipeSri LankaIndienIndonesienBangladeschVolksrepublik ChinaNepalBhutanMyanmarKanadaKönigreich Dänemark (Grönland)IslandMongoleiNorwegenSchwedenFinnlandIrlandVereinigtes KönigreichNiederlandeBelgienDänemarkSchweizÖsterreichDeutschlandSlowenienKroatienTschechienSlowakeiUngarnPolenRusslandLitauenLettlandEstlandBelarusRepublik MoldauUkraineNordmazedonienAlbanienMontenegroBosnien und HerzegowinaSerbienBulgarienRumänienGeorgienAserbaidschanArmenienKasachstanUsbekistanTadschikistanKirgisistanRusslandVereinigte StaatenMaledivenJapanNordkoreaSüdkoreaRepublik China (Taiwan)SingapurMalaysiaPhilippinenThailandVietnamLaosKambodschaIndienVenezuelaGuyanaSurinameFrankreich (Französisch-Guayana)BrasilienKap VerdeSpanien (Kanarische Inseln)Dominikanische RepublikPuerto Rico (zu Vereinigte Staaten)Dominikanische RepublikBahamasJamaikaKubaMexikoMexikoVenezuelaGuyanaSurinameFrankreich (Französisch-Guayana)BrasilienKap VerdeSpanien (Kanarische Inseln)Dominikanische RepublikPuerto Rico (zu Vereinigte Staaten)Dominikanische RepublikBahamasJamaikaKubaMexikoMexikoKönigreich Dänemark (Färöer)
Amtssprache Aserbaidschanisch
Hauptstadt Baku
Staats- und Regierungsform präsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Präsident İlham Əliyev
Regierungschef Premierminister Əli Əsədov
Fläche 86.600 km²
Einwohnerzahl 10,0 Millionen (89.) (2019)[1]
Bevölkerungsdichte 120 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 0,8 % (Schätzung für das Jahr 2019)[2]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2019 (Schätzung)[3]
  • 48 Milliarden USD (90.)
  • 150 Milliarden USD (76.)
  • 4.814 USD (106.)
  • 15.076 USD (91.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,756 (88.) (2019)[4]
Währung 1 Aserbaidschan-Manat (AZN) = 100 Qəpik/Qäpik
Unabhängigkeit 28. Mai 1918 (Deklaration)
18. Oktober 1991 (Wiedererlangung)
National­hymne Azərbaycan Marşı
Nationalfeiertag 28. Mai
Zeitzone UTC+4
Kfz-Kennzeichen AZ
ISO 3166 AZ, AZE, 031
Internet-TLD .az
Telefonvorwahl +994
AbchasienSüdossetienGeorgienAserbaidschanArmenienTurkmenistanUsbekistanZypernGriechenlandMoldauSyrienIrakIranTürkeiBulgarienRumänienUkraineRusslandKasachstanNordmazedonienJordanienLibanonIsraelÄgyptenLibyenKosovoSaudi-ArabienKuwaitAfghanistanPakistanSerbienUngarnSlowakeiPolenTadschikistanKirgistan
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Aserbaidschan (aserbaidschanisch Azərbaycan, amtlich Republik Aserbaidschan, aserbaidschanisch Azərbaycan Respublikası) ist ein Staat in Vorderasien mit rund 10 Millionen Einwohnern. Zwischen Kaspischem Meer und Kaukasus gelegen, grenzt er im Norden an Russland, im Nordwesten an Georgien, im Süden an den Iran, im Westen an Armenien und über die Exklave Nachitschewan, die vom aserbaidschanischen Kernland durch einen armenischen Gebietsstreifen getrennt ist, an die Türkei. Hauptstadt und mit rund 2,2 Millionen Einwohnern größte Stadt Aserbaidschans ist Baku (aserbaidschanisch Bakı), eine bedeutende Hafenstadt am Kaspischen Meer. Weitere wichtige Städte sind Sumgait, Gandscha und Lankaran. Die Gesamtfläche des Landes beträgt 86.600 km². Mehr als 89 Prozent der Bevölkerung sind schiitische Muslime.

„Aserbaidschan“ bezeichnete ursprünglich die weiter südlich gelegene iranische Region Aserbaidschan, während das heutige Staatsgebiet Arrān und Albania hieß. Als das Russische Kaiserreich zerfiel, wurde am 28. Mai 1918 die unabhängige Demokratische Republik Aserbaidschan ausgerufen. Die Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik war ein Teilstaat der Sowjetunion. Sie wurde 1991 unabhängig, das Land wird wie zuvor autoritär regiert.

Aserbaidschan verfügt über bedeutende Ölreserven. Ein rasanter Wirtschaftsaufschwung ab dem Jahr 2000 hat es zu einem Land mittleren Einkommens gemacht. Außerdem ist Aserbaidschan einer von sechs unabhängigen Turkstaaten und aktives Mitglied des Turkischen Rates sowie der TÜRKSOY-Gemeinschaft.

Etymologie und Gebrauch

Der Name Aserbaidschan stammt höchstwahrscheinlich von Atropates, einem Satrapen Alexanders des Großen im Jahr 328 v. Chr., ab,[5] der über das Gebiet des heutigen Iranisch-Aserbaidschan herrschte. Das von ihm kontrollierte Gebiet nannten die Griechen (Media) Atropatene; die Parther machten daraus Āturpātakān, die Sasaniden dann Adurbadagān bzw. Adeirbadagān, woraus schließlich die heutige Namensform wurde.[6] Nach einer älteren, heute allgemein als überholt geltenden Hypothese könnte der Ausdruck Aserbeidschan seine Wurzeln hingegen auch im antiken Zoroastrismus haben, wo es in der avestischen Frawardin Yasht heißt: „âterepâtahe ashaonô fravashîm ýazamaide“ („Wir verehren den Faravahar des heiligen Atarepata“).[7] Hierfür könnte immerhin sprechen, dass sich in jenem Gebiet, das in der Spätantike Adurbadagān hieß, das große Feuerheiligtum Tacht-e Suleiman befand (heute liegt es im Iran). Das Gebiet der heutigen Republik Aserbaidschan ist deutlich kleiner als das des antiken Media Atropatene und stimmt großteils mit Albania überein.[8]

Geographie

Topografische Karte Aserbaidschans
Topografie Aserbaidschans und des Nachbarlands Armenien

Aserbaidschan liegt größtenteils im Kaukasus und grenzt an Russland (Dagestan), Georgien (Niederkartlien und Kachetien), Armenien und Iran. In der Autonomen Republik Nachitschewan, die eine Exklave darstellt, hat Aserbaidschan eine 17 Kilometer lange Grenze mit der Türkei.[9] Das Staatsgebiet mit einer Fläche von 86.600 km² erstreckt sich von 44 bis 52 Grad östlicher Länge und von 38 bis 42 Grad nördlicher Breite. Davon nimmt die Autonome Republik Nachitschewan 5500 Quadratkilometer ein. Circa 14 %[10] des Staatsgebiets in Bergkarabach waren von Anfang der 1990er Jahre von den Einheiten der Karabach-Armenier besetzt.[11] Seit dem Krieg um Bergkarabach 2020 sind zwei Drittel dieses Gebiets wieder unter Kontrolle Aserbaidschans.

Landschaft

Großer Kaukasus

Aserbaidschan hat Anteil am Kaspischen Kaukasus. Im Süden des Landes befindet sich der Kleine Kaukasus. An der Grenze zum Iran erhebt sich das Talyschgebirge. Der höchste Berg ist der zum Großen Kaukasus gehörende Bazardüzü mit 4466 Metern unmittelbar an der Grenze zu Russland. Größter See ist der Sarısu mit 67 km². Die Kura (aserbaidschanisch Kür), die im Mingetschaur-Stausee zum größten künstlichen Binnensee des Landes aufgestaut wird, mündet nach 1364 Kilometern Länge in das Kaspische Meer. Der Aras bildet die Grenze zum Iran. Zum Staatsgebiet gehören auch die Inseln Pirallahı und Cilov im Kaspischen Meer. Auf der Halbinsel Abşeron gibt es mehrere Ölfelder.

Das Land ist zu 50 % von Ackerland, zu 12 % von Wald und zu 2 % von Wasser bedeckt.

Tierwelt

Etwa 18.000 Tierarten – darunter 102 Säugetierarten – leben in Aserbaidschan, so zum Beispiel Braunbären, Wölfe, Wildschweine, Hirsche, Gazellen, Goldschakale, Eurasische Luchse, Leoparden und Streifenhyänen, aber auch Reptilien und Nagetiere. Die Spinnenfauna Aserbaidschans ist gut untersucht – bisher sind hier 717 Arten nachgewiesen worden (Stand 2019).[12][13]

Klima

Am Rande der gemäßigten und subtropischen Klimazonen gelegen weist das Klima Aserbaidschans reliefbedingt erhebliche Unterschiede auf. In der Kura-Aras-Niederung und Abşeron-Halbinsel herrscht semiarides Halbwüsten- und Steppenklima mit 200–300 mm Niederschlag jährlich vor. In den südlichen Küstengebieten dagegen findet sich feucht-subtropisches Ostseitenklima mit im äußersten Süden erheblichen Niederschlagsmengen (1800 mm, überwiegend im Winterhalbjahr). Im Gebirge herrscht Gebirgsklima mit ebenfalls hohen Niederschlägen (1500 mm). Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 13,1 °C.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung in Tausend (1960 bis 2017)
Bevölkerungspyramide Aserbaidschan 2016
Volksgruppen in Aserbaidschan 2003

Die Republik Aserbaidschan hat 9.593.000 Einwohner (Stand 2015). 53,1 % der Bevölkerung leben in Städten.[14] Das Bevölkerungswachstum 2010 betrug 1,3 %. 23 % der Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt.[15] Die Lebenserwartung betrug 2016 im Durchschnitt 72,5 Jahre (Männer: 69,5 Jahre, Frauen: 75,8 Jahre).[16]

91,6 % oder 8.172.809 Personen der Bevölkerung betrachteten sich bei der Volkszählung 2009 als Aserbaidschaner. Den restlichen Anteil bildeten die 180.300 Lesgier (2,02 %), 120.306 Armenier (1,35 %), 119.307 Russen (1,34 %), 111.996 Talyschen (1,26 %), 49.838 Awaren (0,56 %), 37.975 Türken (0,43 %), 25.911 Tataren (0,29 %), 25.218 Taten (0,28 %), 21.509 Ukrainer (0,24 %), 12.289 Zachuren (0,14 %), 9912 Georgier (0,11 %), 9084 Juden (0,1 %), 6065 Kurden (0,07 %) und 3821 Udinen (0,04 %). Andere Minderheiten sind die Mescheten (ca. 106.000), Grizen (ostkaukasische Sprache; ca. 4400) und Chinalugen (ostkaukasische Sprache; ca. 2200).[17] Die seit dem 19. Jahrhundert in der Region lebenden Kaukasiendeutschen wurden während des Zweiten Weltkrieges zumeist deportiert. Die hauptsächlich aus dem Königreich Württemberg stammenden landlosen Bauern (Schwaben) waren auf Initiative des russischen Zaren Alexander I. im westlichen Teil Aserbaidschans angesiedelt und gründeten dort mehrere Kolonien, darunter Helenendorf, Annenfeld, Georgsfeld, Traubenfeld und Eigenfeld. Bis zu ihrer Deportation lebten Schätzungen zufolge bis zu 20.000 Deutsche in Aserbaidschan.[18]

Zwischen 12 und 15 Millionen Aserbaidschaner leben im Iran, bis zu 16 % der Bevölkerung des Irans.[19] Damit gibt es mehr Aserbaidschaner im Iran als in Aserbaidschan selbst, die meisten davon im Nordwesten des Landes. Aserbaidschaner betrachten sich ethnisch, sprachlich und kulturell mit den Türken verwandt.

Infolge des Bergkarabachkonflikts und der seit 1993 andauernden armenischen Besetzung dieser Gebiete leben 600.000 bis 700.000 Aserbaidschaner (Stand 2003) als Flüchtlinge in Aserbaidschan unter schlechten Lebensbedingungen.

Die intern Vertriebenen aus der Bergkarabach-Region bedeuten einen finanziellen Aufwand für Aserbaidschan. 2005 hat das World Food Programme der Vereinten Nationen die Ernährungssicherheit von über 90 % der Binnenvertriebenen in Aserbaidschan als „food insecure“ bezeichnet.[20] Laut Regierungsaussagen belaufen sich die Ausgaben für die intern Vertriebenen auf jährlich 3 % des Gesamtbudget des Landes.[21]

Sprachen

Staats- und Amtssprache ist seit Ende der Sowjetunion ausschließlich die aserbaidschanische Sprache (Eigenbezeichnung Azərbaycan dili/türkçesi), die – nach unterschiedlichen Schätzungen, einschließlich der Sprecher im Iran – etwa 20 bis 32 Millionen Muttersprachler hat. Die Sprache wurde bis zum Jahr 1937 als Türkisch (Eigenbezeichnung: Türk dili) bezeichnet; nach dem Jahr 1937 wurde die Sprache als ein Teil der Stalinpolitik ins Aserbaidschanisch umbenannt.[22] Aserbaidschanisch gehört zu den Turksprachen und weist große Ähnlichkeiten zur türkischen Sprache auf. Seit Dezember 1992 wird Aserbaidschanisch – in Anlehnung an das Türkische – in lateinischer Schrift geschrieben, zuvor wurde das kyrillische Alphabet benutzt.

Bis 1991 war das Russische ebenfalls Amtssprache. Seit der Unabhängigkeit nahm dessen Bedeutung jedoch ab; es spielt aber noch immer eine große Rolle im täglichen Leben und wird von vielen Schülern bereits ab der ersten Klasse gelernt.[23][24] Russisch dient außerdem als Sprache zur interethnischen Kommunikation. Trotzdem lernen daneben mehr und mehr junge Aserbaidschaner auch Englisch. Viele Schüler bekunden zudem Interesse an weiteren Fremdsprachen, unter anderem Deutsch, Französisch und insbesondere (Türkei-)Türkisch.

Außerdem werden in Aserbaidschan noch 14 Minderheitensprachen aus vier verschiedenen Sprachfamilien gesprochen, darunter etwa Georgisch oder Awarisch.[25] Armenisch, das vor dem Krieg um Bergkarabach von 70 % der dortigen Bevölkerung und von Minderheiten in vielen anderen Regionen Aserbaidschans, insbesondere Städten, gesprochen wurde, ist heute praktisch nur noch im Gebiet Bergkarabach anzutreffen, dort aber nunmehr zu nahezu 100 %.

Religionen

Islam

Bibi-Heybat-Moschee

Vorherrschende Religion ist der schiitische Islam, der im 8. Jahrhundert von arabischen Eroberern verbreitet wurde. Aserbaidschan ist neben dem Iran, dem Irak und Bahrain eines der wenigen Länder mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit: 85 % der muslimischen Aserbaidschaner sind Schiiten, 15 % Sunniten.[26]

Viele Aserbaidschaner wurden während der Sowjetherrschaft säkularisiert. Daher bezeichnen sich heute nur etwa 10 % als regelmäßig praktizierende Muslime. Die meisten Aserbaidschaner praktizieren den Islam nur an hohen Feiertagen wie dem Ramadan; nach dem Zerfall der Sowjetunion erlebte der Islam aber eine Wiedergeburt. Immer mehr Menschen wandten sich dem Islam wieder zu.[27] Besonders im Süden des Landes entsteht seit einigen Jahren durch iranischen Einfluss eine orthodoxere Form des Islams. Bereits 1991 wurden erste politische Organisationen mit islamischem Charakter in Aserbaidschan gegründet. Hierzu gehören die Islamische Partei Aserbaidschans, die Aserbaidschanische Partei für islamischen Fortschritt und die Organisation Azad Ruhaniler.[28] Anschließend wurden unter den aktualisierten laizistischen Gesetzen Aserbaidschans im Jahr 1995 die Islamische Partei Aserbaidschans, die Aserbaidschanische Partei für islamischen Fortschritt und andere islamische Parteien und Organisationen verboten. Auch die (Neu-)Gründung religiöser Parteien wurde gesetzlich verboten.[29]

Judentum

In Aserbaidschan leben heute noch 25.000 bis 30.000 Juden, die zu rund 75 % in Baku leben. Sie lassen sich in drei Gruppen unterteilen: Aschkenasim europäischer Herkunft, Bergjuden bzw. Taten (konzentriert in der Siedlung Qırmızı Qəsəbə im Norden des Landes) und georgische Juden. In Baku gibt es heute drei Synagogen, eine kleine Jeschiwa, eine jüdische Schule namens Hebrew Language School, die von ca. 300 Schülern besucht wird, sowie ein israelisches Zentrum.[30][31]

Bei Ausgrabungen in der Stadt Şabran (Nordosten Aserbaidschans) zu Beginn der 1990er Jahre wurden die Überreste des ältesten jüdischen Viertels und einer Synagoge aus dem 7. Jahrhundert entdeckt.[32] Während der Zeit der Demokratischen Republik Aserbaidschan (1918–1920) war Jewsei Gindes, ein ethnischer Jude, Gesundheitsminister des Landes.[33] Zu den prominenten Persönlichkeiten der jüdischen Gemeinde aus Aserbaidschan zählen unter anderem der Nobelpreisträger für Physik Lew Landau, der Arzt Solomon Gusman, sowie der Panzerkommandant Albert Aqarunov, der im Bergkarabach-Krieg starb.[34] Aserbaidschan gilt weltweit als eines der sichersten Länder für Juden, wo überwiegenden Angaben zufolge kaum antisemitische Übergriffe bekannt sind.[35] Nach Einschätzung der deutschen Bundesregierung erfährt die jüdische Minderheit in Aserbaidschan Schutz und Unterstützung, ihre Repräsentanten werden von der Staatsführung gleichrangig mit den muslimischen Vertretern wahrgenommen.[36]

Christentum

1998 waren 3,8 % der Bevölkerung russisch-orthodox. Es existiert eine Eparchie der Russisch-orthodoxen Kirche (ROK) für Aserbaidschan. Weitere christliche Kirchen haben jeweils nur einige tausend Mitglieder. In Baku gibt es drei russisch-orthodoxe, eine katholische und eine lutherische Kirche.[37] Armenisch-apostolische Christen gibt es seit dem Bergkarabachkonflikt allerdings nur noch in der de facto unabhängigen Republik Arzach, da die Armenier aus Aserbaidschan vertrieben wurden, ähnlich wie umgekehrt die Aserbaidschaner aus Armenien. So wird kein armenisch-apostolisches Kirchengebäude mehr genutzt; viele sind abgerissen worden.[38][39][40] Seit 1993 besteht in Baku eine evangelisch-lutherische Gemeinde, der viele Nachfahren der deutschen Minderheit (zwischen 1000 und 2000) angehören. Die Seelsorge gestaltet sich kompliziert; 1999 wurde Pastor Günther Oborski ausgewiesen.[41]

Geschichte

Khanspalast von Şəki

Am östlichen Rande des Südkaukasus gelegen, gehört Aserbaidschan zu den ältesten industriellen Produktionsstätten von Energieträgern wie Öl und Gas. Bereits im frühen Mittelalter war das als „Griechisches Feuer“ verwendete Erdöl wichtiges Exportprodukt der Region um Abşeron (Halbinsel).

Im persischen Sassanidenreich dienten die Fundstätten von Öl und Gas auf dem Gebiet von Abşeron und in anderen Ortschaften von Aserbaidschan nicht nur der Bereicherung des kaiserlichen Schatzamtes, sondern erlangten auch ihre Bedeutung als wichtige Kultstätten der damals herrschenden zoroastrischen Religionslehre. Bis heute kann man in vielen Bezirken Aserbaidschans die Überreste der alten zoroastrischen Tempel in Ortschaften mit besonders intensiven natürlichen Erdgasemissionen finden.

Die Ölfelder Abşerons wurden nach der Islamisierung Aserbaidschans als Quelle der sagenhaften finanziellen Wohlfahrt berühmt und zum Eigentum der religiösen Stiftungen (waqf) erklärt. Somit trugen sie erheblich zum Erhalt und ihrer Blüte bei.

Persien unter den Safawiden

Der groß angelegte industrielle Abbau der kohlenwasserstoffhaltigen Energieträger auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschan ist jedoch auf engste Weise mit der so genannten „russischen Periode“ der Geschichte des Landes verbunden. Die russische Kolonialverwaltung im nördlichen Teil des Landes trieb Anfang der 1870er Jahre energisch die Versteigerung des Staatslandes auf der Halbinsel Abşeron voran.

Ziel war es, private Investitionen für den Abbau der wirtschaftlich attraktiven Ressourcen der Region zu gewinnen. Der darauf folgende wirtschaftliche Aufschwung, verbunden mit der enormen Produktionssteigerung auf den Feldern von Abşeron, schaffte eine erfolgreiche Grundlage für die autarke Versorgung der russischen Wirtschaft mit wichtigen Produkten der petrochemischen Industrie wie Kerosin, Masut und Schmierstoffen.

Während 1893 noch 51 % der Weltförderung auf die USA und 46 % auf Russland entfielen, hatte 1898 das Bakuer Revier die US-amerikanische Ausbeute überholt und stieg zum weltgrößten Erdölfördergebiet auf, welches auch Westeuropa versorgte und sich mit amerikanischen Exporteuren einen harten Konkurrenzkampf lieferte.

Am 28. Mai 1918 wurde die Aserbaidschanische Demokratische Republik (AXC) ausgerufen. Sie wurde von der Weltgemeinschaft als Subjekt des Völkerrechts de facto anerkannt und unterhielt diplomatische Beziehungen mit der Ukraine, Georgien, der Türkei und Litauen. Aserbaidschan war das erste islamische Land und weltweit eines der ersten Länder, das das Frauenwahlrecht einführte.[42] Die Aserbaidschanische Demokratische Republik war ein weltlicher und politisch an westlichen Demokratien orientierter Staat mit starker Legislative. Politiker wie Mammedamin Rasulzade, Fatalixan Xoyski, Elimardan Toptschubashov spielten eine herausragende Rolle im damaligen Staatswerdungsprozess. Am 27. April 1920 erfolgte die Eroberung durch die Bolschewiki, worauf viele der führenden Politiker sich ins europäische Exil begaben.

Am 30. Dezember 1922 wurde Aserbaidschan als Aserbaidschanische SSR und Teil der Transkaukasischen SFSR (ein Verbund der Aserbaidschanischen SSR, der Armenischen SSR, der Georgischen SSR und der Abchasischen SSR) insgesamt Teil der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR). Diese gründete sich aus der Russischen SFSR, der Ukrainischen SSR, der Weißrussischen SSR und der Transkaukasischen SFSR.

Nach der zwangsweisen Sowjetisierung 1920 und der Verstaatlichung aller aserbaidschanischen Produktionsstätten erfolgten neue Investitionen in die petrochemische Industrie Aserbaidschans. Die Folge war ein erheblicher Anstieg der Produktion, wobei die direkte Kontrolle der strategischen Ressourcen Aserbaidschans durch die Moskauer Zentrale, der Führung der Aserbaidschanischen SSR keine Einflussnahme auf die Verteilung der Produktion einräumte. 1941 lieferte Aserbaidschan 175 Millionen Barrel Erdöl, was einem Anteil von 75 % an der gesamtsowjetischen Produktion entsprach. Es ist deshalb nicht überraschend, dass die Ölfelder von Baku zu strategischen Zielen des Kaukasus-Feldzugs der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs erklärt wurden. Im Zweiten Weltkrieg kämpften über 270.000 Aserbaidschaner in der Roten Armee.

Mit der Erschließung der neuen gigantischen Ölfelder in anderen Regionen der Sowjetunion, insbesondere in Westsibirien, ging die Bedeutung der aserbaidschanischen Ölquellen im wirtschaftlichen Leben der Sowjetunion allmählich zurück. Die hohe Qualität des aserbaidschanischen Erdöls, gemessen an seinem niedrigen Schwefelanteil, ermöglichte jedoch auch später seinen Einsatz als Treibstoff für Flugobjekte, insbesondere für Militärflugzeuge und Raketen. Bei den in Baku ansässigen Ausbildungseinrichtungen wurde weiterhin das notwendige Fachpersonal für die sowjetische petrochemische Industrie ausgebildet.

Am 18. Oktober 1991 wurde Aserbaidschan mithilfe von Befreiungsbewegungen wie der Volksfront Aserbaidschans von der Sowjetunion unabhängig.

Das verursachte Chaos durch die militärischen Auseinandersetzungen um die Bergkarabach-Region führte in den ersten Jahren der Unabhängigkeit (erklärt am 18. Oktober 1991) zum Rückgang der gesamten nationalen Öl- und Gasförderung. In den nächsten Jahren wurde das niedrigste Förderungsniveau registriert: acht bis neun Millionen Tonnen jährlich.

2012 fand der Eurovision Song Contest in der Hauptstadt Baku statt, die Veranstaltungsarena, die Bakı Kristal Zalı wurde eigens dafür errichtet. Aserbaidschan rückte durch diese Großveranstaltung in die Aufmerksamkeit europäischer Medien, dabei wurden die Zustände im Land, insbesondere das autoritär herrschende Regime, vielfach kritisiert.[43]

Politik

Aserbaidschan ist seit 1992 geprägt vom autoritären Führungsstil der Präsidenten und durch Korruption unterminiert. Laut Demokratieindex des Economist gehörte Aserbaidschan 2020, wie schon in den Jahren zuvor, zu den autoritären Regimen.[44]

Die Aserbaidschanische Verfassung wurde am 12. November 1995 verabschiedet.[45] Im Artikel 7. der aserbaidschanischen Verfassung ist der Staat als eine demokratische, rechtsstaatliche, weltliche und unitarische Republik gekennzeichnet.[46] Nach der Verfassung sind die gesetzgebende, die vollziehende und die rechtsprechende Gewalt im Rahmen ihrer Befugnisse unabhängig und wirken zusammen.[46]

Die Gesetzgebung wird offiziell vom Parlament, der aserbaidschanischen Nationalversammlung (Milli Məclis) ausgeübt. Es hat 125 Sitze, die seit 2005 nach einem Mehrheitswahlsystem für eine Periode von fünf Jahren gewählt werden. Ein Parlamentssitz wird für den Wahlkreis Bergkarabach (Dağliq Qarabağ) freigehalten. Die jüngsten Parlamentswahlen fanden am 1. November 2015 statt. 1918, als Aserbaidschan erstmals als Demokratische Republik Aserbaidschan unabhängig wurde, erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. Dies wurde unter sowjetischer Verwaltung beibehalten und bei der erneuten Unabhängigkeit 1991 bestätigt.[47]

Die vollziehende Gewalt übt der Präsident aus.[46] Die Amtszeit des Präsidenten dauert sieben Jahre.[48]

Nach Artikel 125. der Verfassung üben die rechtsprechende Gewalt durch Rechtsprechung nur Gerichte (das Verfassungsgericht, das Oberste Gericht, die Berufungsgerichte, die allgemeinen und die speziellen Gerichte der Aserbaidschanischen Republik) aus.[46]

Regierung

İlham Əliyev, Präsident Aserbai­dschans, und seine Ehefrau, die Vize­präsidentin Mehriban Əliyeva (2019)

Staatsoberhaupt ist der Präsident, der in geheimer, allgemeiner Wahl für die Periode von sieben Jahren gewählt wird. Bis 2016 galt eine fünfjährige Amtszeit, bis 2009 eine Beschränkung auf zwei Amtszeiten. Beides wurde durch Verfassungsreferenden abgeschafft beziehungsweise geändert.[49] Das Amt des Staatspräsidenten hat İlham Əliyev, Sohn des zuvor verstorbenen Staatspräsidenten Heydər Əliyev, inne. Er gehört der regierenden Partei Neues Aserbaidschan (as. Yeni Azərbaycan) an. Nach der Wahl vom 15. Oktober 2003 verkündete man ein Ergebnis von über 80 % für ihn. Er ließ sich am 31. Oktober 2003 inaugurieren.

Ministerpräsident ist seit Oktober 2019 Əli Əsədov von der Präsidentenpartei Neues Aserbaidschan.

Opposition

Wichtigste Oppositionspartei ist die Aserbaidschanische Hoffnungspartei. Eine besondere Rolle hat die älteste politische Partei in Aserbaidschan, die Gleichheitspartei (auch Müsawat). Daneben gibt es die Aserbaidschanische Kommunistische Partei.

Internationale Wahlbeobachter (unter anderem von der OSZE) berichten von Wahlfälschung und Einschüchterungsversuchen. Auch die Opposition warf der Regierung etwa bei den Präsidentenwahlen im Oktober 2003 Fälschung vor. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses kam es am 16. Oktober in der Hauptstadt Baku zu Unruhen, bei denen mindestens zwei Menschen getötet, viele verletzt und mehrere Oppositionspolitiker festgenommen wurden. Kritikern der Regierung gilt Aserbaidschan unter der Herrschaft von İlham Əliyev als ein Inbegriff eines Polizeistaates.[50]

Politische Indizes

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr
Fragile States Index 71,3 von 120 78 von 178 Stabilität des Landes: erhöhte Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
2020[51]
Demokratieindex 2,68 von 10 146 von 167 Autoritäres Regime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2020[52]
Freedom in the World Index 10 von 100 Freiheitsstatus: unfrei
0 = unfrei / 100 = frei
2020[53]
Rangliste der Pressefreiheit 58,77 von 100 167 von 180 Sehr ernste Lage für die Pressefreiheit
0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
2021[54]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 30 von 100 129 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[55]

Außenpolitik

İlham Əliyev mit Angela Merkel im August 2018

Unmittelbar nach der Unabhängigkeit Aserbaidschans war die Sicherstellung der Eigenständigkeit oberste Priorität in der Außenpolitik des Landes. Es verfolgte zunächst eine stark pro-türkische und pro-westliche Politik. Die Beziehungen zu Russland waren gespannt, weil Russland auf verschiedenste Weise Druck ausübte, um es in seinen Einflussbereich zurückzuholen. Seit dem Amtsantritt von Heydər Əliyev und der Inbetriebnahme der Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline, die den Export von aserbaidschanischen Energieträgern unter Umgehung Russlands ermöglicht, haben sich die Beziehungen verbessert.[56]

Die Beziehungen zu seinem südlichen Nachbarn Iran sind aufgrund der Widersprüche zwischen Aserbaidschans säkularisiertem und Irans klerikalen System angespannt. Auch die Frage der ethnischen Aserbaidschaner, die auf beiden Seiten der Grenze leben, und die Konkurrenz im Rohstoffmarkt tragen zu Spannungen bei. Mit dem Ziel, Aserbaidschan zu schwächen, ist der Iran eine enge Partnerschaft mit dem mit Aserbaidschan verfeindeten Armenien eingegangen.[57] Aserbaidschan arbeitet hingegen im Rohstoffmarkt und Rüstungsbereich stark mit Israel zusammen.[58] Die Beziehungen zur Türkei waren kurz nach der Unabhängigkeit Aserbaidschans aus ethnischen und sprachlichen Gründen besonders eng; sie sind in den letzten Jahren aber etwas abgekühlt. Somit ist Aserbaidschan Bestandteil der West-Ost-Achse (USA, Türkei, Israel, Georgien, Aserbaidschan) gegenüber der konkurrierenden Nord-Süd-Achse bestehend aus Russland, Armenien und dem Iran.[59]

Außenminister ist seit dem 2. April 2004 Elmar Məmmədyarov.

Aserbaidschan ist seit 1992 Mitglied der Vereinten Nationen. Es hat 1997 die Mitgliedschaft bei der WTO beantragt, die Beitrittsverhandlungen laufen bis heute.[60] Aserbaidschan ist weiterhin Mitglied in folgenden internationalen Institutionen: EBRD, Europarat, GUS, GUAM, IWF, NATO-Partnerschaft für den Frieden, OSZE, Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation, OIC, Türkischer Rat, UNESCO, Weltbank, Interpol, Internationale Fernmeldeunion und OATCT. Es ist nicht mehr Mitglied in der von Russland geführten Sicherheitsstruktur Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit.

Armenien

Karte des Konflikts:
Bergkarabach
Armenisch besetztes Gebiet Aserbaidschans

Aserbaidschan streitet sich seit langem mit Armenien um Bergkarabach. Das früher autonome Gebiet auf aserbaidschanischem Territorium wird mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Am 2. September 1991 erklärte es sich für unabhängig. Seit 1992 ist Bergkarabach zu einem großen Teil von Truppen der international nicht anerkannten Republik Bergkarabach (heute Republik Arzach) kontrolliert, die dieses Gebiet beansprucht. Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, befindet sich de facto aber unter Kontrolle armenischer Kräfte.[61] Rund ein Drittel der Waffenstillstandslinie vom 12. Mai 1994, die auch umliegende, nicht zu Bergkarabach gehörende Teile Aserbaidschans umschließt, wird von Truppen der Republik Armenien gehalten. Mit Armenien bestehen keine diplomatischen Beziehungen, die beiden Staaten befinden sich heute noch im Krieg miteinander.[62] Der Rückzug armenischer Truppen aus ganz Bergkarabach und den umliegenden Gebieten ist für Aserbaidschan absolute Vorbedingung für weitere friedenspolitische Schritte. Auch die 2007 in Madrid dazu ausgehandelten Basic Principles sehen den Truppenabzug vor, der bereits 1993 in vier UNO-Resolutionen (822, 853, 874, 884)[63] und später auch in Stellungnahmen des Europarats und des Europäischen Parlaments gefordert wurde.

Einige von armenischem Gebiet umgebene aserbaidschanische Exklaven, wie z. B. Kərki, sind von Armenien besetzt; Aserbaidschan seinerseits hat wiederum armenische Exklaven wie Arzwaschen besetzt.

Europapolitik

Eine Grundlage der bilateralen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Aserbaidschan bildet das 1996 unterzeichnete und Mitte 1999 in Kraft getretene Partnerschafts- und Kooperationsabkommen.[64] Als Mitglied des Europarats ist Aserbaidschan in die europäischen Strukturen eingebunden. Mit der EU ist das Land über die Europäische Nachbarschaftspolitik mit Aktionsplänen verbunden. Seit 2009 ist es darüber hinaus Mitglied der Östlichen Partnerschaft, deren Ziel die Heranführung von Ländern Osteuropas an die Europäische Union ist. Der parlamentarische Kooperationsausschuss zwischen der EU und Aserbaidschan, dem beiderseitig hochrangige Politiker angehören, hält einen Beitritt Aserbaidschans zur EU für möglich.

Zur Europäischen Nachbarschaftspolitik hat die Europäische Kommission im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung am 12. Mai 2004 ein unilateral formuliertes Strategiepapier vorgelegt, das den strategischen Kern der ENP enthält. Mit dieser Mitteilung empfahl die Kommission dem Rat zum ersten Mal, einen Beschluss zu fassen, um die südkaukasischen Ländern, einschließlich Aserbaidschan, in die Europäische Nachbarschaftspolitik einzubeziehen.[65]

Im September 2014 wurde in Baku der Grundstein für die Transanatolische Pipeline (TAP) gelegt. Für diesen Teil des geplanten „Südlichen Gaskorridors“ wurden Transportmengen von jährlich 16 Milliarden Kubikmeter Erdgas bis 2020 und 30 Milliarden Kubikmeter bis 2031 projektiert.[66][67]

Kaviar-Diplomatie

Die Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) berichtete 2012, wie seit Aserbaidschans Eintritt in den Europarat jedes Jahr 30 bis 40 EU-Abgeordnete auf Reisen nach Aserbaidschan eingeladen und mit Gastgeschenken, darunter teurem Kaviar (Kilopreis 1400 Euro), wertvollen Seidenteppichen, Gold, Silber und mit hohen Geldbeträgen überhäuft wurden.[68] Auch zahlreiche Abgeordnete des deutschen Bundestages ließen sich luxuriöse Reisen nach Baku finanzieren und fungierten als Gegenleistung als Lobbyisten im Durchsetzen der Interessen der aserbaidschanischen Regierung. Neben der ESI kritisierte ebenfalls die Antikorruptionsorganisation Transparency International die als „Kaviar-Diplomatie“ bezeichnete Vorgehensweise Aserbaidschans.[69][70][71][72]

Im Frühjahr 2017 wurde der italienische Abgeordnete des Europarates Luca Volontè wegen der Annahme von Bestechungsgeldern In Millionenhöhe angeklagt. Die Gelder seien aus Aserbaidschan geflossen.[73] Der Europarat setzte daraufhin eine unabhängige Kommission ein, die eine Einflussnahme Aserbaidschans auf Mitglieder des Gremiums untersuchen sollte. Am 22. April 2018 legte die Kommission ihren Abschlussbericht vor, in dem mehreren aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Europarates Lobbyarbeit für Aserbaidschan gegen Bezahlung vorgeworfen wurde. Korruptionsvorwürfe wurden unter anderem gegen die deutschen Politiker Eduard Lintner und Karin Strenz sowie gegen den ehemaligen Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, den Spanier Pedro Agramunt Font de Mora, erhoben.[74] Im Anschluss wurden weitere Vorwürfe wegen Lobbytätigkeiten der Bundestagsabgeordneten Axel Fischer (CDU) und Mark Hauptmann (CDU) für Aserbaidschan erhoben.[75] Schon 2012 geriet der damalige Vorsitzende der Jungen Union Baden-Württemberg, Nikolas Löbel nach einem Lobbyfinanzierungsversuch durch eine staatliche aserbaidschanische Organisation in die Kritik[76], Löbel vertrat auch später als Bundestagsabgeordneter (CDU) politische Positionen für Aserbaidschan.

Ein Bericht der belgischen Beratungs- und Lobbyingfirma E.S.I.S.C aus dem Jahr 2017 stellt umgekehrt die Berichte über die sogenannte „Kaviar-Diplomatie“ als Werk eines Netzwerkes dar, das gezielt für Armenien und gegen Aserbaidschan geworben habe.[77]

Verhältnis zu Deutschland

Aserbaidschan war 2020 unter den zehn wichtigsten Rohöllieferanten Deutschlands.[78] 2015 führte Aserbaidschan Erdöl im Wert von 1,2 Mrd. USD. nach Deutschland aus.[79] Eine aserbaidschanische-deutsche parlamentarische Arbeitsgruppe und eine deutsch-südkaukasische parlamentarische Arbeitsgruppe fördern eine parlamentarische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Aserbaidschan.[80]

Recht

Menschenrechte

Die aserbaidschanische Verfassung enthält einen umfassenden Menschenrechtskatalog. Bis 1998 existierte die Todesstrafe, sie ist heute aber abgeschafft. Das Land ist einer Reihe internationaler Abkommen zum Schutz von Menschenrechten beigetreten. Ende 2001 hat Aserbaidschan die Europäische Menschenrechtskonvention ratifiziert. Seit dem Beitritt Aserbaidschans zum Europarat im Januar 2001 unterliegt das Land einem sogenannten „Monitoring“ durch die Parlamentarische Versammlung und das Ministerkomitee des Europarates.[81] Diese Institutionen übten Kritik an der mangelnden Umsetzung der Vorgaben des Europarates, insbesondere hinsichtlich der Medienfreiheit.

Am 24. März 2009 hat die Parlamentarische Versammlung des Europarats den Bundestagsabgeordneten Christoph Strässer (SPD) zum Sonderberichterstatter für politische Gefangene in Aserbaidschan ernannt. Strässer durfte aber bisher (Stand 2012) in dieser Funktion nicht nach Aserbaidschan einreisen.[81] Er wies 2011 darauf hin, dass rund 50 mutmaßliche politische Gefangene, also Oppositionelle, Journalisten und Blogger, die von ihrem Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit Gebrauch gemacht hatten, im Gefängnis sitzen. Aserbaidschan selbst vertritt die Position, dass es keine politischen Gefangenen im Land gibt. Am 24. Januar 2013 hat die Parlamentarische Versammlung des Europarats den Bericht von Christoph Strässer "über politische Häftlinge in Aserbaidschan" mit 125 Stimmen abgelehnt[82]. Das offizielle Baku gab sich mit der Abstimmung zufrieden und bekräftigte, Strässers Bericht habe zahlreiche Widersprüche beinhaltet und sei politisch motiviert gewesen.[83]

Einige regimekritische Nichtregierungsorganisationen sind in Aserbaidschan tätig. Sie müssen allerdings große administrative Hürden überwinden, wie umfangreiche Registrierungspflichten.

Presse- und Medienfreiheit

Die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen beurteilt die Lage der Pressefreiheit in Aserbaidschan als „sehr ernst“.[84] Die meisten Medien des Landes gelten als regierungskonform. Zusätzlich wurde das Büro des National Democratic Institute 2014 geschlossen.[85]

Nach einem Bericht des Institute for Reporters’ Freedom and Safety (IRFS) von 2012 ist es der aserbaidschanischen Bevölkerung nicht möglich, an seriöse, umfangreiche und objektive Nachrichten bezüglich menschenrechtsrelevanter Themen aus Aserbaidschan zu gelangen. Bei Themen von öffentlichem Interesse ist die aserbaidschanische Bevölkerung „wenig informiert“. Radio- sowie Fernsehanstalten stehen unter Kontrolle der aserbaidschanischen Regierung, und die Mehrheit der Informationen basiert auf Quellen der Regierung.[86]

Die Rundfunksender BBC, Radio Free Europe und Voice of America sind in Aserbaidschan seit Januar 2009 gesperrt.[87] Die internationale Nichtregierungsorganisation Freedom House stufte Aserbaidschans Presse als „Nicht frei“ ein[88] und auch das Committee to Protect Journalists gab an, dass in Aserbaidschan keine ausländischen oder unabhängigen Rundfunkanstalten existieren und die wenigen unabhängigen Journalisten Einschüchterungsversuchen sowie Gefängnisstrafen auf Grund fingierter Beweise ausgesetzt sind.[89]

2009 und 2010 wurden die kritischen Blogger und Jugendaktivisten Emin „Milli“ (Abdullayev) und Adnan Hajizade wegen „Rowdytums“ verhaftet. Sie wurden zwischenzeitlich (2012) wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Mai 2011 kam der Journalist Eynulla Fatullayev hinter Gitter und ist mittlerweile ebenfalls wieder frei (2012). Nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes (2012) ist die Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Aserbaidschan erheblich eingeschränkt.[81] Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ordnet 17 Personen, die seit Frühjahr 2011 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, als „Gefangene aus Gewissensgründen“ ein.[90][91]

2012 fand in Baku der Eurovision Song Contest statt. Laut Amnesty International wurden vor dem Wettbewerb insbesondere Oppositionelle, Medienschaffende und junge Internet-Aktivisten Zielscheibe von staatlichen Schikanen und Verhaftungsaktionen.[92]

Menschenrechtsorganisationen starteten die Aktion „Sing for Democracy“. Die Aktion wollte die internationale Aufmerksamkeit rund um den ESC nutzen, um auf die Menschenrechtsverletzungen und die mangelnde Meinungsfreiheit im Land aufmerksam zu machen. Die Aktivisten haben unter anderem kurz vor dem ESC einen eigenen Songcontest mit Liedern über Demokratie und Freiheit organisiert.

Am 18. Juli 2016, drei Tage nach dem Putschversuch in der Türkei, gab die zuständige Rundfunk-Aufsichtsbehörde bekannt, dass sie die Tätigkeit des privaten Fernsehsenders Azerbaijani News Service (ANS) einstweilen für einen Monat unterbinden und den Widerruf seiner Sendelizenz beantragen werde, nachdem der Sender angekündigt hatte, ein Interview mit dem in den Vereinigten Staaten von Amerika im Exil lebenden Fethullah Gülen auszustrahlen. Zur Begründung gab die Behörde an, dass damit „die strategischen Beziehungen zur Türkei“ vor Provokationen und vor offener terroristischer Propaganda geschützt werden sollen.[93]

Homosexualität

Nach Informationen des Auswärtigen Amts ist Homosexualität zwar nicht ausdrücklich strafbar, sei aber gesellschaftlich nicht akzeptiert. Gleichgeschlechtlicher intimer Umgang in der Öffentlichkeit wird teilweise als Provokation betrachtet und kann Gegenreaktionen hervorrufen bis hin zur Abmahnung durch die Polizei.[94]

Militär

Aserbaidschan hat etwa 150.000 aktive Soldaten. Es besteht eine 12- bis 18-monatige Wehrpflicht, ein Kriegsdienstverweigerungsrecht hat das Land nicht. Aserbaidschan gab 2017 knapp 3,9 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 1,5 Milliarden Dollar für seine Streitkräfte aus.[95]

Verwaltung

Verwaltungsgliederung von Aserbaidschan

Aserbaidschan gliedert sich in:

  • 59 Rayons (rayonlar; rayon – Singular),
  • 1 Autonome Republik (Muxtar Respublika),
  • 10 republikunmittelbare Städte (respublika tabeli şəhərlər; şəhər – Singular)[96]:

Rayons

Autonome Republik

Die Autonome Republik Nachitschewan gliedert sich in sieben Rayons (rayonlar) und eine Stadt (şəhər):

(In Klammern jeweils der Verwaltungssitz, sofern nicht identisch mit dem Rayonsnamen)

Städte

2016 lebten 54,9 % der Bevölkerung in Städten oder städtischen Räumen. Die größten Städte sind (Stand 2015):[97]

  1. Baku: 1.415.300 Einwohner
  2. Gəncə: 328.400 Einwohner
  3. Sumqayıt: 297.600 Einwohner
  4. Mingəçevir: 101.600 Einwohner
  5. Xırdalan: 96.200 Einwohner
  6. Qaraçuxur: 84.500 Einwohner
  7. Şirvan: 78.100 Einwohner
  8. Naxçıvan: 77.400 Einwohner

Wirtschaft

Wachstumsrate des BIP pro Kopf in Armenien, Georgien und Aserbaidschan

Prinzipiell baut die Wirtschaft in Aserbaidschan heute auf der Erdöl- und Gasindustrie auf.[98] Nach dem Oil und Gas Journal vom Januar 2012 hat Aserbaidschan 7 Milliarden Barrel Erdölreserven. Die Diversifizierung der Wirtschaft ist größte Herausforderung und ein erklärtes Ziel der Regierung.[98][99]

Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Aserbaidschan Platz 35 von 137 Ländern (Stand 2017–18).[100] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte das Land 2019 Platz 60 von 180 Ländern.[101]

Entwicklung

Die Wirtschaft Aserbaidschans wächst seit Anfang des neuen Jahrhunderts sehr schnell. Das BIP stieg im Jahr 1999 um 7,4 %, 2000 um 11,4 % und 2001 um 9,9 %. Diese Entwicklung basiert zu einem großen Teil auf einer expansiven Erdölindustrie, welche den wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes darstellt. Zwischen 2000 und 2016 stieg das BIP pro Kopf von 652 auf 3.960 US-Dollar. Der Absturz des Ölpreises 2014/2015 sorgte für eine deutliche wirtschaftliche Abkühlung.

Ein großes Problem Aserbaidschans ist der hohe Grad an Korruption und zu hohe Abhängigkeit vom Ölpreis. Die Entwicklung der verschiedenen Sektoren ist die größte wirtschaftliche Herausforderung des Landes. Ein weiteres Ziel des Präsidenten İlham Əliyev ist es, die Armut zu mindern und damit der Opposition potenzielle Unterstützer zu nehmen. Nach Berechnungen der Weltbank leben 5,3 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.[102]

Jahr 1993 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
BIP in $
(Kaufkraftparität)
27,39 Mrd. 19,95 Mrd. 30,37 Mrd. 61,26 Mrd. 84,91 Mrd. 109,36 Mrd. 123,32 Mrd. 135,90 Mrd. 143,91 Mrd. 144,51 Mrd. 150,27 Mrd. 161,65 Mrd. 168,92 Mrd. 171,86 Mrd. 168,66 Mrd. 171,81 Mrd.
BIP in $ pro Kopf
(Kaufkraftparität)
3.658 2.610 3.781 7.252 9.927 12.619 14.046 15.231 15.995 15.861 16.271 17.277 17.824 17.915 17.378 17.492
BIP Wachstum
(real)
−27,4 % −13,0 % 6,2 % 28,0 % 34,5 % 25,5 % 10,6 % 9,4 % 4,6 % −1,6 % 2,1 % 5,9 % 2,7 % 0,6 % −3,1 % 0,1 %
Inflation
(in Prozent)
1.129,7 % 411,8 % 1,8 % 9,6 % 8,2 % 16,7 % 20,8 % 1,5 % 5,7 % 7,8 % 1,1 % 2,5 % 1,5 % 4,1 % 12,6 % 13,0 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
19 % 23 % 14 % 11 % 8 % 7 % 12 % 13 % 11 % 14 % 13 % 14 % 35 % 51 % 55 %

Quelle: IWF[103]

Bodenschätze

Öl

Aserbaidschan ist nach Russland und Kasachstan der drittwichtigste Erdölexporteur des postsowjetischen Raums. 2005 erwirtschaftete die Ölindustrie 67 % des BIP, der Anteil der Öl- und zunehmenden Erdgasförderung am BIP stieg über lange Zeit. Aserbaidschan förderte 2009 knapp über 1 Million Barrel (ca. 159 Mio. Liter) Erdöl pro Tag (1997: 173.000 Barrel)[104]; 2015 waren es noch 800.000 Barrel. Für den Export des Öls wurde die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline gebaut und im Sommer 2005 eröffnet. Sie kann täglich eine Million Barrel Rohöl von Baku in die türkische Hafenstadt Ceyhan transportieren. Die Gewinne aus der Rohstoffförderung sollten in einen staatlichen Ölfonds fließen. Mit diesem sollte für die Zukunft Aserbaidschans nach dem Ölzeitalter vorgesorgt und makroökonomische Stabilität geschaffen werden. Neft Daşları ist eine der größten Ölförderanlagen der Welt. Sie hat sich zu einer Stadt entwickelt, in der mittlerweile ca. 5000 Menschen leben.

Gas

Aserbaidschan hat Gazprom den Zuschlag für 1,2 Billionen Kubikmeter seiner Gasreserven erteilt. Darüber hinaus galt Aserbaidschan auch als Hauptlieferant für den südlichen Gas-Korridor, bestehend aus South Caucasus Pipeline (SCPX), Trans Anatolian Pipeline (TANAP) und der Trans Adriatic Pipeline (TAP), welche Gas über Georgien, die Türkei, Griechenland, Albanien und die Adria nach Italien bringen wird.

Aserbaidschan gilt als Beispielfall für die Holländische Krankheit: Infolge des rasch expandierenden Öl- und Gasgeschäfts wurde die industrielle und landwirtschaftliche Produktion stark vernachlässigt (wie in den Niederlanden der 1970er Jahre). Kapital und Arbeitskräfte wurden abgezogen und unter Einsatz staatlicher Mittel in die Rohstoffbranche umgelenkt. Die durch den Export bedingte Währungsaufwertung schwächte die Exportchancen der anderen Industrien, deren Produkte von billigen Importen substituiert werden.[105] Diese Abhängigkeit vom Ölexport rächte sich während des Falls des Ölpreises 2014/15. Dieser führte zu einer Abwertung der Landeswährung Manat um fast 50 %.[106]

Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenquote wird mit ca. 6 % angegeben, allerdings ist Unterbeschäftigung häufig. 2014 arbeiteten 37 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 17,5 % in der Industrie und 48,9 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 5,12 Millionen geschätzt. 48,8 % der Arbeitskräfte sind Frauen, was einem der höchsten Anteile in der islamischen Welt entspricht.[107]

Außenhandel

Aserbaidschan wickelte im Jahre 2017 ein Außenhandelsvolumen von 17,7 Milliarden Euro ab. Die EU importierte im Jahre 2017 Waren im Wert von 9,4 Milliarden Euro aus Aserbaidschan, davon waren 98,1 % Erdöl und Erdgas. Die EU exportierte im Jahre 2017 Waren im Wert von 1,7 Milliarden Euro nach Aserbaidschan, davon waren 42 % Maschinen und Fahrzeuge, jeweils etwa 15 % Chemikalien und Industriewaren. Im gleichen Jahr nahmen die 28 EU-Staaten 48,2 % aller aserbaidschanischen Exporte ab, was die EU zum wichtigsten Exportmarkt Aserbaidschans vor der Türkei (13,6 %) und Israel (6,1 %) macht. Aus der EU stammen auch die meisten Importe (21,7 % aller Importe 2017) vor Russland (17,7 %) und der Türkei (14,8 %). Für die EU ist Aserbaidschan hingegen von sehr untergeordneter Bedeutung, sie wickelt nur 0,3 % ihres Außenhandels mit dem Land ab. Aserbaidschan verzeichnete im Jahre 2017 einen Handelsbilanzüberschuss von 2,1 Milliarden Euro.[108]

Die beiden Pipelines BTC und Südkaukasus-Pipeline sind für den Außenhandel Aserbaidschans von höchster Bedeutung und ein kritischer Faktor im Streben Aserbaidschans nach Aufrechterhaltung seiner Eigenständigkeit. Ein Angriff auf die Energieexporte durch diese Pipelines betrachtet Aserbaidschan deshalb als Angriff auf seine nationale Sicherheit.[109]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 11,64 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 12,18 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsüberschuss in Höhe von 3,0 % des Bruttoinlandsprodukts (2014: 0,5 %).[110]

Die Staatsverschuldung betrug 2016 37,6 % des BIP.[110][111]

Der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche beträgt:

Infrastruktur

Eisenbahn

Der Schienenverkehr wird von der staatlichen Azərbaycan Dəmir Yolları betrieben. Die Netzlänge beträgt 2918 km. Davon sind 1300 km elektrifiziert.

Aufgrund des Konflikts mit Armenien um Bergkarabach ist der Eisenbahnbetrieb in den armenisch besetzten Gebieten (Republik Bergkarabach) sowie der grenzüberschreitende Verkehr nach Armenien eingestellt. Damit besteht auch kein Eisenbahnverkehr in die Exklave Autonome Republik Nachitschewan. Der Eisenbahnverkehr dort wird von einer Tochtergesellschaft der Azərbaycan Dəmir Yolları durchgeführt, der Naxçivan Dəmir Yolları.

Flugverkehr

Als wichtigstes Luftdrehkreuz in Aserbaidschan dient der Flughafen Baku, welcher 15 km östlich des Stadtzentrums von Baku liegt. Von hier bestehen Flugverbindungen nach Europa und Asien, wie auch zwei Verbindungen in die USA. Russland ist mit 11 angeflogenen Flughäfen das am meisten angeflogene Land. (Stand Dezember 2019)[114]

Es gibt vier weitere internationale Flughäfen in Aserbaidschan.

In Ganja gibt es den Ganja International Airport (KVB), von welchem aus drei internationale und zwei nationale Ziele bedient werden.

In Qabala, Qabala International Airport (GBB) welches aktuell nur eine Route nach Moskau, Russland anbietet, demnächst aber eine weitere Route durch Air Arabia nach Sharjah, VAE anbieten will.[115]

In Lankaran, wo vom Lankaran International Airport (LKK) aus gleich zwei Flughäfen in Moskau, Russland bedient werden.

In der Exklave Nachitschewan gibt es Nahe der gleichnamigen Hauptstadt den Nakhchivan International Airport (NAJ). Von dort aus kann man sowohl in die Türkei, nach Russland als auch mit Turkish Airlines einmal in der Woche nach Ganja fliegen.[116]

Sonstige Infrastruktur

Gewerkschaften

Der aserbaidschanische Gewerkschaftsbund ATUC (englisch Azerbaijan Trade Unions Confederation)[117] ist Mitglied des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB). Die Zahl der Mitglieder in den zum ATUC gehörenden Einzelgewerkschaften wird mit 735.000 Mitgliedern (Stand: November 2017) angegeben.[118]

Kultur und Bildung

Feiertage

Der 28. Mai ist in Aserbaidschan der Tag der Republik, der als Unabhängigkeitstag der Demokratischen Republik Aserbaidschan (1918) gefeiert wird. Ramadan ist das am häufigsten praktizierte islamische Fest unter den Aserbaidschanern. Auch wird in Aserbaidschan jedes Jahr am 9. Mai der Tag des Sieges über den Faschismus im Jahr 1945 gefeiert. Es wird auch das Opferfest gefeiert.

Küche

Die aserbaidschanische Küche ähnelt der türkischen Küche.

Die dickflüssige Suppe Piti ist ein Hammelfleischeintopf mit Kichererbsen. Dovğa ist eine Suppe aus scharfem Joghurt, Spinat, etwas zerkleinertem Knoblauch je nach Geschmack und anderen Kräutern mit Reis und Fleischklößchen oder ohne (je nach Republikgebiet). Eine Variante des Hauptgerichtes Dolma besteht aus mit Kräutern gewürztem Hackfleisch und Reis, gefüllt in Wein- oder auch Kohlblätter. Dolma gibt es auch aus Auberginen, Paprika, Tomaten und anderem Gemüse. Eine Variante des Hauptgerichtes Pilaw besteht aus Reis, Hammelfleisch und zusätzlichen Zutaten. Das Gericht gibt es in verschiedenen Arten. So gibt es beispielsweise Plov mit Hühnerfleisch, Fisch oder Kastanien anstelle von Hammelfleisch. Auch Früchte (wie Granatäpfel), Gemüse, Kräuter oder Trockenobst, beispielsweise Rosinen, werden häufig verwendet. Ein beliebtes Erfrischungsgetränk ist Şərbət (Schärbät), das aus Zitrone, Minze oder Basilikum, aber auch aus vielen anderen verschiedenen Früchten zubereitet wird.

Filmkunst

Literatur

Bildung

Es besteht eine Schulpflicht von neun Jahren, aufgeteilt in eine vierjährige Grundschulzeit und eine fünfjährige Mittelschulzeit. Die Alphabetisierungsrate betrug über 99 % der erwachsenen Bevölkerung.[119]

Von den 48 Hochschuleinrichtungen in Aserbaidschan sind 30 Einrichtungen staatliche Hochschulen und 18 Privathochschulen; 26 besitzen den Status einer Universität. Die größten Universitäten sind die 1919 gegründete Staatliche Universität Baku, die Aserbaidschanische Technische Universität, die Staatliche Erdölakademie, die Architektur- und Bauuniversität Aserbaidschan (ABUA), die Bakuer Slawische Universität, die Aserbaidschanische Staatliche Wirtschaftsuniversität, die Aserbaidschanische Sprachenuniversität, die Aserbaidschanische Universität der Kultur und Kunst und die Musikakademie. Circa 116.000 Studenten absolvieren ein Studium (Stand 2007).

Sport

2015 wurden in Baku, das sich als einziger Ausrichter beworben hatte, die ersten Europaspiele unter Teilnahme von etwa 6000 Athleten durchgeführt. Vorsitzende des Vorbereitungskomitees war die Ehefrau des Präsidenten, Mehriban Əliyeva. Unter den 52 teilnehmenden Nationen erreichte das Land im Medaillenspiegel den zweiten Platz hinter Russland.

In der Fußball-Europa-League spielten 2015 zum ersten Mal zwei aserbaidschanische Mannschaften, FK Qarabağ Ağdam und FK Qəbələ, in der Gruppenphase. Auch 2016 spielen die beiden Mannschaften in der Gruppenphase. Zuvor waren schon Neftçi Baku (2012) und FK Qarabağ Ağdam (2014) in dieser Phase einzeln vertreten.

Erstmals wurde 2016 ein Formel-1-Rennen mit dem Großen Preis von Europa in Baku veranstaltet. Es wurde ein Stadtkurs von 6,003 Kilometer Länge durch das Stadtzentrum und rund um die historische Altstadt geführt.

Auf den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro hat Aserbaidschan 18 Medaillen gewonnen: 1 Gold, 7 Silber und 10 Bronze. Nach Anzahl der Goldmedaillen hat Aserbaidschan den Platz 39 belegt. Nach Anzahl der insgesamt gewonnenen Medaillen jedoch teilt das Land die Plätze 14.–15. mit Neuseeland, belegt den Platz 7 unter europäischen Ländern und Platz 1 unter moslemischen Ländern. Platz 1 belegte Aserbaidschan auch als effektivste Mannschaft auf den Olympischen Spielen im Verhältnis der Anzahl der Teilnehmer (56) zur Anzahl der gewonnenen Medaillen (18). 

Eine „lebende Legende“ des aserbaidschanischen Sports ist der Karateka Rəfael Ağayev. Er hat bis jetzt fünf Weltmeister- (zuletzt im Oktober 2016 in Linz) und zehn Europameistertitel sowie die 1. Europaspiele im Kumite gewonnen. 

Schach

Schach ist in Aserbaidschan sehr beliebt. Die Spitzenspieler werden staatlich gefördert. Größte Erfolge sind die Siege bei der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft 2009, 2013 und 2017.

Garri Kasparow (* 1963) wuchs in Baku auf, er und seine Familie flohen jedoch 1990 vor anti-armenischen Pogromen aus Aserbaidschan. Weitere bekannte Spieler (Großmeister) sind Teymur Rəcəbov, Şəhriyar Məmmədyarov sowie der mit nur 27 Jahren verstorbene Vüqar Həşimov.

Siehe auch

Portal: Aserbaidschan – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Aserbaidschan

Literatur

  • Jurriaan Cooiman (Herausgeber): Culturescapes Aserbaidschan. Kultur, Geschichte und Politik zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer. Christoph Merian Verlag, Zürich 2009, ISBN 3-85616-488-X.
  • Altay Göyüşov und Elçin Äskärov: "Islam and Islamic education in Soviet and independent Azerbaijan" in Michael Kemper, Raoul Motika und Stefan Reichmuth (eds.): Islamic Education in the Soviet Union and Its Successor States. Routledge, London, 2010. S. 168–222.
  • Cəmil Həsənov: Azərbaycan beynəlxalq münasibətlər sistemində 1918–1920–ci illər. (Aserbaidschanisch: Aserbaidschan im System der internationalen Beziehungen 1918–1920), Baku 1993.
  • Länderanalyse Aserbaidschan. Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1992.
  • Nesib Nesibzade: Azerbaycan demokratik respublikasi. Meqaleler ve senedler. (Aserbaidschanisch: Aserbaidschanische Demokratische Republik. Artikel und Dokumente), Baku 1990.
  • Ingrid Pfluger-Schindlbeck: Aserbaidschan Land des Feuers. Geschichte und Kultur im Kaukasus. Reimer Verlag, Berlin 2008, ISBN 3-496-02820-3.
  • Philine von Oppeln, Gerald Hübner: Aserbaidschan. Unterwegs im Land der Feuer. Trescher Verlag, Berlin Januar 2009. ISBN 3-89794-124-4.
  • Rufat Sattarov: Islam, State, and Society in Independent Azerbaijan. Between Historical Legacy and Post-Soviet Reality — with special reference to Baku and its environs, Reichert Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-89500-692-0.
  • The European Aserbaijan Society: Aserbaidschan: 100 Fragen und Antworten. NIMA-Verlag, Deutsche Ausgabe, 2010, ISBN 3-937687-50-5.

Weblinks

Commons: Aserbaidschan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Aserbaidschan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Wikijunior Europa/ Aserbaidschan – Lern- und Lehrmaterialien
Wikivoyage: Aserbaidschan – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2020, abgerufen am 22. Februar 2021 (englisch).
  3. World Economic Outlook Database Oktober 2020. In: World Economic Outlook Database. International Monetary Fund, 2020, abgerufen am 22. Februar 2021 (englisch).
  4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 344 (englisch, undp.org [PDF]).
  5. Audrey Alstadt: The Azerbaijani Turks. Power and Identity under Russian Rule. Hoover Press 1992, ISBN 0-8179-9182-4.
  6. Klaus Schippmann: Azerbaijan III: Pre-Islamic History aus: Encyclopædia Iranica (vierter Absatz)
  7. Frawardin Yasht („Hymn to the Guardian Angels“). Übersetzung durch James Darmesteter (aus Sacred Books of the East, American Edition, 1898).
  8. Wladimir Minorsky: Caucasica IV. In: Bulletin of the School of Oriental and African Studies. Band 15/3, University of London, London 1953, S. 504.
  9. CIA World Factbook: Turkey 4. Februar 2019 (englisch)
  10. Thomas de Waal: Black Garden – Armenia and Azerbaijan Through Peace and War. New York University Press, 2003, S. 240.
  11. Informationen zur politischen Bildung aktuell. Heft Kaukasus-Region, S. 12ff.
  12. Selected Checklist: Azerbaijan (717 species). In: caucasus-spiders.info. Abgerufen am 2. September 2019 (englisch).
  13. Endemic Species of the Caucasus.
  14. The State Statistical Committee of the Republic of Azerbaijan. (xls) Abgerufen am 10. Januar 2016 (englisch).
  15. Azeri population up 1.3 pct. In: azernews.az. 19. Januar 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2011; abgerufen am 29. September 2019 (englisch)..
  16. The World Factbook – Central Intelligence Agency. Abgerufen am 13. Juli 2017 (englisch).
  17. Population by ethnic groups. (XLS; 36 kB) In: stat.gov.az. Staatliches Statistisches Komitee der Republik Aserbaidschan, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2013; abgerufen am 16. November 2018 (englisch, Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung bei den Volkszählungen 1926–2009).
  18. Deutsche Kolonien in Aserbaidschan. In: berlin.mfa.gov.az. Botschaft der Republik Aserbaidschan in der Bundesrepublik Deutschland, abgerufen am 2. Mai 2019.
  19. The World Factbook – Central Intelligence Agency. Abgerufen am 8. Juli 2017 (englisch).
  20. UN World Food Programme: Azerbaijan – Food Security and Nutrition Survey. (PDF) Comprehensive Food Security & Vulnerability Analysis, 2005, abgerufen am 20. Juni 2017 (englisch).
  21. Livelihoods of Internally Displaced Persons. (PDF) World Bank, Self-Reliance, Oktober 2011, abgerufen am 20. Juni 2017 (englisch).
  22. Altay Göyüşov Tarixçi alim, Bakı: Türk dili, yoxsa azərbaycan dili? Abgerufen am 1. Januar 2019 (aserbaidschanisch).
  23. Russkiy Mir Foundation – The Russian Diaspora in Azerbaijan (Memento vom 19. Februar 2014 im Internet Archive)
  24. news.az: Interest to Russian language in Azerbaijan ‚always high‘
  25. Languages of Azerbaijan
  26. Administrative Department of the President of the Republic of Azerbaijan – Presidential Library – Religion (Dokument von 1992; PDF; 344 kB).
  27. Vgl. Sattarov: Islam, State, and Society in Independent Azerbaijan. 2009, S. 285–286.
  28. Vgl. Göyüşov/Äskärov: Islam and Islamic education in Soviet and independent Azerbaijan. 2010, S. 200.
  29. Ilham Aliyev: Where We Stand Now. In: Azerbaijan International. Winter 1998 (6.4). Acuprint, 1998, ISSN 1075-086X, S. 80 f. (englisch, azer.com [abgerufen am 18. April 2019]).
  30. SHALOM 47 - Aserbaidschan - Das Jüdische Leben. Abgerufen am 16. Mai 2017.
  31. Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R.: Aserbaidschan : Unauffällig am Kaspischen Meer | Jüdische Allgemeine. Abgerufen am 16. Mai 2017 (englisch).
  32. Ассоциация по изучению еврейских общин, Иерусалим. The Society for Research on Jewish Communities, Jerusalem: Азербайджан. Электронная еврейская энциклопедия. Abgerufen am 14. Januar 2018.
  33. Азербайджан и Россия. Общества и государства. Abgerufen am 14. Januar 2018.
  34. Michail Agarunov: Еврейская община Азербайджана. In: stmegi.com. 23. November 2011, abgerufen am 4. März 2019 (russisch).
  35. Anshel Pfeffer: Azerbaijan, the land of no anti-Semitism. In: worldjewishcongress.org. 4. März 2013, abgerufen am 9. März 2019 (englisch).
  36. 25 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Aserbaidschan: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Anton Friesen und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/411. In: kleineanfragen.de. 1. Februar 2018, abgerufen am 21. Februar 2018.
  37. Allgemeine Informationen. In: bern.mfa.gov.az. Botschaft der Republik Aserbaidschan in der Schweizerischen Eidgenossenschaft und im Fürstentum Liechtenstein, abgerufen am 12. November 2019 (siehe Abschnitt Religion).
  38. Azerbaijan: The Status of Armenians, Russians, Jews and other minorities. (PDF; 96 kB) Immigration and Naturalization Service; Washington, DC, 1993, S. 10, abgerufen am 25. Januar 2013.
  39. University of Maryland Center for International Development and Conflict Management. Minorities at Risk: Assessment of Armenians in Azerbaijan. Online Report, 2004.
  40. Tim Bespyatov: Ethnic composition of Azerbaijan 2009. (Census of Azerbaijan, 2009.)
  41. Eva-Maria Auch: Aserbaidschan – ein Land religiöser Vielfalt. In: OWEP. 4. Jahrgang, Nr. 4/2003. Friedrich Pustet, 2003, ISSN 1439-2089 (owep.de [abgerufen am 30. Oktober 2019]).
  42. Firuz Kazemzadeh: The Struggle for Transcaucasia: 1917–1921. The New York Philosophical Library, 1951, S. 222.
  43. Samuel Jaberg: Misstöne rund um Eurovision Contest in Aserbaidschan. In: swissinfo.ch. 25. Mai 2012, abgerufen am 28. Mai 2012.
  44. Demokratieindex 2020 zum PDF-Download (englisch), auf eiu.com
  45. Zeitgenössische Verfassung des Aserbaidschans. Abgerufen am 26. November 2014.
  46. a b c d Verfassung der Republik Aserbaidschan. epubli (google.az [abgerufen am 22. April 2017]).
  47. Azerbaijan – National Assembly. In: data.ipu.org. Abgerufen am 4. August 2020 (englisch).
  48. Aserbaidschan. Die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2016. In: azertag.az. 28. Dezember 2016, abgerufen am 15. März 2019.
  49. Aserbaidschans Machthaber Alijew – Präsident macht Ehefrau zur Vizepräsidentin. In: tagesschau.de. 21. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Februar 2017; abgerufen am 20. Oktober 2020.
  50. Yavuz Baydar: Türkische Chronik, Folge 52. In: Süddeutsche Zeitung vom 1. September 2017, S. 11.
  51. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2020, abgerufen am 22. Februar 2021 (englisch).
  52. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, abgerufen am 22. Februar 2021 (englisch).
  53. Countries and Territories. Freedom House, 2020, abgerufen am 22. Februar 2021 (englisch).
  54. 2021 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2021, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  55. Transparency International (Hrsg.): Corruption Perceptions Index. Transparency International, Berlin 2021, ISBN 978-3-96076-157-0 (englisch, transparencycdn.org [PDF]).
  56. Frederik Coene: The Caucasus: an introduction. 1. Auflage. Routledge, London 2010, ISBN 978-0-203-87071-6, S. 170.
  57. Svante E. Cornell: Azerbaijan since independence. Sharpe, Armonk, N.Y. 2011, S. 321.
  58. Houman A. Sadri und Omar Vera-Muñiz: Iranian relations with the South Caucasus. In: Thomas Juneau und Sam Razavi (Hrsg.): Iranian Foreign Policy since 2001. Routledge, Abingdon 2013, S. 147.
  59. Marie-Carin von Gumppenberg: Der Kaukasus: Geschichte, Kultur, Politik. 2. Auflage. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-56800-8, S. 84.
  60. Azerbaijan – Trade. Europäische Kommission, 16. April 2018, abgerufen am 23. Mai 2018.
  61. Claudia von Salzen: Kämpfe um Karabach. In: tagesspiegel.de. 3. April 2016, abgerufen am 14. November 2018.
  62. Claudia von Salzen: Armenien und Aserbaidschan: Berg-Karabach: Der vergessene Konflikt. In: tagesspiegel.de. 23. November 2009, abgerufen am 6. Januar 2017.
  63. Uwe Hallbach, Franziska Smolnik: Der Streit um Berg-Karabach (Spezifische Merkmale und die Konfliktparteien). Hrsg.: SWP Stiftung Wissenschaft und Politik Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit. Stiftung Wissenschaft und Politik, Februar 2013, ISSN 1611-6372, S. 12.
  64. Beschluss 99/614/EG des Rates und der Kommission vom 31. Mai 1999 über den Abschluss des Abkommens über Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Aserbaidschan andererseits, ABl. L 246 v. 17.9.1999, 1-2.
  65. Mitteilung der Kommission, Europäische Nachbarschaftspolitik – Ein Strategiepapier, KOM(2004) 373 endg. v. 12. Mai 2004.
  66. Aserbaidschan: Außenpolitik. In: auswaertiges-amt.de. 26. Februar 2019, abgerufen am 9. August 2019.
  67. Erdgas aus Aserbaidschan für Europa: Südlicher Gaskorridor im Plan. Pressemitteilung. In: socar.de. 3. März 2016, abgerufen am 15. Februar 2020.
  68. Sarah Baumgart: Aserbaidschan: Die Kaviar-Diplomatie. In: tagesspiegel.de. 22. Oktober 2012, abgerufen am 13. September 2020.
  69. Claudia von Salzen: Lobbyarbeit im Bundestag: Geld aus Aserbaidschan für deutschen Abgeordneten Michael Fuchs. In: tagesspiegel.de. 2. Juni 2013, abgerufen am 6. Januar 2017.
  70. Caviar Diplomacy – How Azerbaijan silenced the Council of Europe. (PDF; 841 kB) In: esiweb.org. Europäische Stabilitätsinitiative, 24. Mai 2012, abgerufen am 10. November 2019 (englisch).
  71. Ralf Neukirch: LOBBYISMUS: Diktators Traum. In: Der Spiegel. Nr. 1, 2012 (online).
  72. Jacqueline Hale: Opinion – Europe’s caviar diplomacy with Azerbaijan must end. In: EUobserver. 26. November 2012, abgerufen am 28. Juni 2020 (englisch).
  73. Claudia von Salzen: Die Spur des Geldes. In: tagesspiegel.de. 22. März 2017, abgerufen am 10. Mai 2020.
  74. Externe Untersuchung – „Starker Verdacht“ auf Korruption im Europarat. In: spiegel.de. 22. April 2018, abgerufen am 17. Juni 2020.
  75. Robert Roßmann: Unionsfraktion verliert dritten Abgeordneten binnen einer Woche. Süddeutsche Zeitung, 11. März 2021, abgerufen am 22. März 2021.
  76. Wolfgang Messner: Aserbaidschan finanziert den Landestag der Jungen Union mit. 26. Oktober 2012, abgerufen am 23. März 2021.
  77. The Armenian Connection: How a secret caucus of MPs and NGOs, since 2012, created a network within the Parliamentary Assembly of the Council of Europe to hide violations of international law. (PDF) esisc.org, abgerufen am 9. März 2017.
  78. Deutschland und Aserbaidschan: Bilaterale Beziehungen. In: auswaertiges-amt.de. 28. Mai 2020, abgerufen am 28. Mai 2020.
  79. Beziehungen zu Deutschland. Abgerufen am 22. Juni 2017.
  80. FS: Wichtige hochrangige Besuche und Treffen. Abgerufen am 22. Juni 2017.
  81. a b c Informationen vom Auswärtigen Amt, abgerufen am 26. Mai 2012.
  82. ПАСЕ не приняла доклад Штрассера по Азербайджану. In: azatutyun.am. 24. Januar 2013, abgerufen am 10. Oktober 2020 (russisch).
  83. Фуад Алескеров. «Черный день» господина Штрассера. In: www.1news.az. Abgerufen am 9. Oktober 2015 (russisch).
  84. 2021 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2021, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  85. Victoria Macchi: Azerbaijan Authorities Raid, Close Radio Free Europe Bureau. In: voanews.com. 27. Dezember 2014, abgerufen am 13. November 2018 (englisch).
  86. Semni-annual Azerbaijan freedom of expression report, January 01-July 01, 2012 (PDF; 3,0 MB). Abgerufen am 21. Februar 2013.
  87. Azerbaijan – Reporters Without Borders. Reporter ohne Grenzen. Abgerufen am 22. Februar 2013.
  88. Azerbaijan – Freedom House (Memento vom 11. Oktober 2014 im Internet Archive)
  89. 10 Most Censored Countries – The runners-up.. In: cpj.org. 2. Mai 2012, abgerufen am 19. Mai 2020.
  90. Azerbaijan: Authorities determined to silence dissent to ensure successful Eurovision. In: amnesty.org. 1. Mai 2012, abgerufen am 21. Mai 2020 (englisch).
  91. Azerbaijan: Opposition activist freed as pre-Eurovision hunger strike begins. Amnesty International, 16. Mai 2012, abgerufen am 3. November 2012 (englisch).
  92. Menschenrechte in Aserbaidschan: «Singen ist Silber, Reden ist Gold!», 28. November 2011. Abgerufen am 7. März 2012.
  93. Azerbaijani TV Station Closed Over 'Interview' With U.S.-Based Turkish Cleric Accused By Ankara In Coup. In: Radio Free Europa/Radio Liberty, 19. Juli 2016. Abgerufen am 21. Juli 2016.
  94. Olga Grjasnowa: Kein bisschen Frieden. In: Kulturspiegel. 30. April 2012, S. 3 (Online [abgerufen am 12. November 2018]).
  95. Home – SIPRI. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch).
  96. Statistikausschuss der Republik Aserbaidschan und Aserbaidschanisches Institut für Normung: İnzibati Ərazi Bölgüsü Təsnifatı, 2019” PDF, Baku 2020, abgerufen am 19. Februar 2021.
  97. citypopulation.de
  98. a b Wirtschaft. Abgerufen am 6. Juni 2017.
  99. Aserbaidschan. In: oaoev.de. Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, Juni 2019, abgerufen am 25. November 2019.
  100. reports.weforum.org
  101. Key Findings of the 2019 Index. In: heritage.org. 2019, abgerufen am 16. Dezember 2019 (englisch).
  102. Azerbaijan | Data. In: data.worldbank.org. Abgerufen am 13. Oktober 2015.
  103. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 28. August 2018 (amerikanisches Englisch).
  104. Table 1.1a World Crude Oil Production (Including Lease Condensate), 1990-Present. (XLS; 35 kB) In: eia.doe.gov. U.S. Energy Information Administration, 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. April 2003; abgerufen am 15. Oktober 2019 (englisch, direkter Download der Datei).
  105. Slawa Obodzinskiy, Die Holländische Krankheit am Beispiel Aserbaidschans, E-Book, GRIN 2009, ISBN 978-3-640-74203-5.
  106. Benjamin Triebe: Öl reiß Währungen mit. NZZ, Internationale Ausgabe, 30. Dezember 2012, S. 11.
  107. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 6. August 2018 (englisch).
  108. European Union, Trade in goods with Azerbaijan. (PDF) Europäische Kommission, Directorate General for Trade, 16. April 2018, abgerufen am 10. April 2018.
  109. Claude Moniquet und William Racimora: The Armenia-Iran Relationship – Strategic implication for security in the South Caucasus Region. European Strategic Intelligence & Security Center, Brüssel 2013, S. 27 (esisc.org [PDF]).
  110. a b c d e The World Factbook.
  111. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 13. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
  112. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten. Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
  113. siehe auch: Gesundheitswesen in Aserbaidschan
  114. Flightradar24: Live Flight Tracker - Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 14. Dezember 2019 (englisch).
  115. Qabala International Airport, Qabala GBB Airport | Airportia. Abgerufen am 14. Dezember 2019 (englisch).
  116. Flightradar24: Live Flight Tracker - Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 14. Dezember 2019 (englisch).
  117. Website des Aserbaidschanischen Gewerkschaftsbundes. Abgerufen am 2. November 2019 (aserbaidschanisch, russisch, englisch).
  118. List of affiliated organisations. (PDF; 2,2 MB) In: ituc-csi.org. 2. Februar 2018, abgerufen am 2. April 2019.
  119. The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 13. Juli 2017 (englisch).

Koordinaten: 40° N, 47° O