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„Fußball-Bundesliga“ – Versionsunterschied

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== Modus und Ausrichtung ==
== Modus und Ausrichtung ==
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=== Austragungsmodus ===
Während eines Meisterschaftsjahres von August bis Mai/Juni treffen alle 18 Vereine der Fußball-Bundesliga anhand eines vor der Saison festgelegten [[Spielplan (Sport)|Spielplans]] mit 34 [[Spieltag]]en einmal in der Hinrunde und einmal in der Rückrunde mit wechselndem Heimrecht aufeinander.

Alle vier Jahre findet im Sommer eine [[Fußball-Weltmeisterschaft|Welt-]] und alle vier Jahre eine [[Fußball-Europameisterschaft|Europameisterschaft]] statt, daher endet die Spielzeit zum Teil bereits im April.

Die Winterpause betrug bis zur Saison [[Fußball-Bundesliga 1985/86|1985/86]] wenige<!--genauer!--> Wochen, danach lief sie von Anfang Dezember bis Ende Februar. Aktuell<!--seit wann?--> werden üblicherweise sechs Wochen in Dezember und Januar pausiert.

Traditionell werden die Partien eines Spieltages am Samstagnachmittag um 15:30 ausgetragen. Im Laufe der Zeit wurden Spiele aber auch an den Abenden von Freitag bis Sonntag oder am Sonntagnachmittag durchgeführt. Falls die Saison netto weniger als 34 Wochenenden<!-- (bzw. 30 oder 38)--> umfasst, gibt es sogenannte [[Englische Woche]]n mit Spielen am Dienstag- und Mittwochabend; in der [[Fußball-Bundesliga 2009/10|Saison 2009/10]] ist dies aufgrund der kurzen Winterpause nicht der Fall.

Eine jährlich wechselnde Schlüsselzahl bestimmt die Systematik des Spielplans, die bestimmt, in welcher Reihenfolge die Vereine gegeneinander antreten. Die Schlüsselzahl wird unter Zuhilfenahme eines Computerprogramms vorgeschlagen<!--das sagt so gar nichts--> und berücksichtigt relevante Parameter wie andere Großereignisse. Die Terminfestsetzung der Spiele richtet sich nach dem Rahmenterminkalender der FIFA und UEFA. Zudem holt der DFB die Zustimmung der <!--Bundespolizei?-->Polizei über die [[Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze]] (ZIS) ein. Die [[Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben]] (BOS) achten besonders darauf, dass nicht zwei Heimspiele innerhalb einer Stadt oder Region (Ruhrgebiet) zeitgleich stattfinden.<ref>bundesliga.de: [http://www.bundesliga.de/de/dfl/fragen/index.php ''Fragen zur Liga – 1. Bereich Spielbetrieb'']</ref><ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: ''[http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga/artikel/110/83027/ Der Spielplan der Bundesligasaison – Tausendundeine Kleinigkeit],'' 18. August 2006 </ref>

Die Mannschaft, die nach dieser doppelten Punktrunde den ersten Platz belegt, erhält für ein Jahr den Titel „[[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Fußball-Meister]]“. Die zwei letztplatzierten Mannschaften müssen in die 2. Bundesliga absteigen, deren zwei erstplatzierte Mannschaften im Gegenzug direkt in die Bundesliga aufsteigen. Darüber hinaus findet seit der Saison 2008/09 ein [[Relegationsspiel]] zwischen dem Drittletzten der 1. und dem Drittplatzierten der 2. Bundesliga statt. Neben dem Deutschen Meister und den Absteigern werden über die Bundesliga auch die Teilnehmer an den europäischen Vereinswettbewerben ermittelt. Dabei bestimmt die [[UEFA-Fünfjahreswertung]], welcher nationale Verband mit wie vielen Vereinen in der [[UEFA Champions League|Champions League]] bzw. früher<!--bis?--> im [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]] und in der [[UEFA Europa League]] bzw. früher im [[UEFA Europa League|UEFA-Pokal]], [[UEFA Intertoto Cup]] und [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]] vertreten ist und zu welcher Phase die Klubs in die Wettbewerbe einsteigen. Je höher eine Liga in der UEFA-Fünfjahreswertung steht, desto mehr Vereine aus dieser Spielklasse haben die Möglichkeit, am internationalen Wettbewerb teilzunehmen. Aufgrund der gegenwärtigen deutschen Platzierung in der Fünfjahreswertung nehmen Meister und Vizemeister der Bundesliga an der Champions League teil. Der dritte Platz berechtigt zur Teilnahme an der Qualifikationsrunde zur Champions League. Der Meisterschaftsvierte und -fünfte sind ebenso wie der [[DFB-Pokal]]sieger für die Europa League qualifiziert. Sind beide Endspielteilnehmer des DFB-Pokals bereits über die Bundesliga für die Champions League oder die Europa League qualifiziert, nimmt der Tabellensechste an der Europa League teil. Zusätzlich können sich weitere Mannschaften über die [[Fair-Play-Wertung]] qualifizieren. Dies gelang 2005 dem [[1. FSV Mainz 05]] und 2008 [[Hertha BSC]] für den UEFA-Pokal.

Nach jeder Partie erhält die siegreiche Mannschaft 3 Punkte (seit 1995, vorher 2 Punkte) und die besiegte 0 Punkte, bei einem Unentschieden jede Mannschaft 1 Punkt. Die erreichten Punkte einer Spielzeit werden addiert und ergeben so für jeden Spieltag eine aktuelle Rangliste der Vereine. Bei Punktgleichheit entscheidet die bessere [[Tordifferenz]] über die Reihenfolge der Platzierung, bei gleicher Differenz die Anzahl der erzielten Tore. Sollten danach zwei Mannschaften immer noch gleichplatziert sein, entscheidet das Gesamtergebnis aus den Partien gegeneinander, wobei die auswärts erzielten Tore stärker zählen. Falls auch die erzielten Auswärtstore in allen Spielen gleich sind, wird auf neutralem Platz ein Entscheidungsspiel ausgetragen.<ref>[http://www.bundesliga.de/media/native/dfl/satzung/spielordnung_spol_2007-10-09_stand.pdf Offizielle Spielordnung der DFL]</ref> Dies war bisher in der Bundesliga jedoch noch nie der Fall.

Der Modus der Bundesliga ist seit der Erstaustragung nahezu unverändert. Es schwankte nur die Zahl der teilnehmenden Vereine (16, 18, 20) sowie die Anzahl der Abstiegsplätze (2 bis 4). Zeitweilig wurden auch [[Relegationsspiel]]e zur Ermittlung eines Auf- und Absteigers ausgetragen. Bis 1969 wurde bei Punktgleichheit nicht die Tordifferenz, sondern der [[Torquotient]] herangezogen. Die [[Punkteregel|Drei-Punkte-Regel]] gilt seit der Saison [[Fußball-Bundesliga 1995/96|1995/96]]. Davor wurden für jedes Spiel [[Haben und Soll|2 Plus- und 2 Minuspunkte]] vergeben (2:0, 1:1, 0:2).


=== Ausrichter (DFB/DFL) ===
=== Ausrichter (DFB/DFL) ===

Version vom 28. Mai 2010, 20:46 Uhr

Fußball-Bundesliga
Logo der BundesligaVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Verband Deutscher Fußball-Bund
Erstaustragung 24. August 1963
Hierarchie 1. Liga
Mannschaften 18
Aktueller Meister FC Bayern München
Rekordsieger FC Bayern München (21)
Rekordspieler Karl-Heinz Körbel (602)
Rekordtorschütze Gerd Müller (365)
Website www.bundesliga.de
Qualifikation für Champions League
Europa League

Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Männerfußball. Sie wurde nach dem Beschluss des Deutschen Fußball-Bundes am 28. Juli 1962 in Dortmund zur Saison 1963/64 eingeführt.

In der Bundesliga werden im vollständigen Ligasystem mit Hin- und Rückspiel der Deutsche Fußballmeister sowie die Teilnehmer der Europapokalwettbewerbe ausgespielt und die Absteiger in die 2. Bundesliga ermittelt.

Modus und Ausrichtung

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Ausrichter (DFB/DFL)

Bis ins Jahr 2001 wurde die Fußball-Bundesliga direkt unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgetragen. Seitdem sind der DFB und der als Zusammenschluss der 36 Lizenzvereine der 1. und 2. Bundesliga gegründete Ligaverband (offiziell: Die Liga – Fußballverband e. V.) gemeinsame Veranstalter. Dabei ist der Ligaverband ordentliches Mitglied des DFB, während die Bundesligavereine seither nicht mehr zum DFB gehören. Ein Grundlagenvertrag regelt das Verhältnis zwischen DFB und Ligaverband. Die operativen Aufgaben hat der Ligaverband an seine hundertprozentige Tochter, die Deutsche Fußball-Liga (DFL), übertragen.

Ziel der Deutschen Fußball-Liga ist der Erhalt und die Stärkung des professionell betriebenen Fußballs in Deutschland. Die DFL sieht sich dabei als Dienstleister für alle Mitglieder der beiden Ligen, und vertritt die Vereine gegenüber Medien und Öffentlichkeit. Grundsätzlich ist das Aufgabengebiet der DFL in die drei Hauptzweige Spielbetrieb, Lizenzierung und Vermarktung gegliedert. Neben der Organisation des Profifußballs, bei denen die DFL für die Ansetzung aller 612 Saisonspiele in der 1. und 2. Bundesliga zuständig ist, vergibt sie die Übertragungsrechte an den Spielen der Lizenzligen für Fernseh- und Hörfunkübertragungen sowie im Internet. Außerdem betreibt die DFL nationale sowie internationale Markenbildung und ist für die Lizenzierung der 36 Profiklubs sowie der Vereine in den Regionalligen zuständig.

Lizenzierung

Zur Teilnahme an der Bundesliga benötigt jede Mannschaft eine Lizenz von der DFL bzw. früher vom DFB. Die Lizenz wird aufgrund sportlicher, rechtlicher, personell-administrativer, infrastruktureller und sicherheitstechnischer, medientechnischer sowie finanzieller Kriterien vergeben. Hierbei stehen die genannten Voraussetzungen gleichgewichtig nebeneinander, jedoch entscheidet sich die Vergabe einer Lizenz regelmäßig an den finanziellen Kriterien, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine sicherstellen sollen.[1]

Nachdem die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs bis 2007 lediglich im Frühjahr überprüft wurde, wird ab der Saison 2007/08 eine sogenannte „Lizenzierungsnachschau“ eingeführt. Hierbei wird die Finanzlage wirtschaftlich schwächerer Klubs, die ihre Lizenz nur mit Auflagen erhalten, im Herbst erneut geprüft. Auf der Basis der Bilanz zum 30. Juni eines Jahres und aktualisierter Planrechnungen müssen die betroffenen Vereine den Nachweis der Liquidität bis zum Saisonende erbringen. Wenn dies nicht gelingt, können weitere Auflagen festgelegt werden. Bei deren Nichterfüllung drohen Sanktionen bis hin zum Punktabzug während der laufenden Saison.

Das Lizenzierungsverfahren im deutschen Fußball gilt als eines der strengsten der Welt. Aufgrund des besonderen Augenmerks auf die Prüfung der Liquidität, also der Betrachtung, ob die Vereine in der Lage sind den Spielbetrieb für die kommende Saison aufrechtzuerhalten, musste seit der Gründung der Bundesliga noch nie ein Verein während der laufenden Spielzeit Insolvenz anmelden oder seine Mannschaft aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb zurückziehen.

Erhält ein Verein keine Bundesligalizenz, so gilt er vorbehaltlich der dort gültigen Zulassungsvoraussetzungen als Absteiger in die 3. Liga und rückt somit an den Schluss der Tabelle der 2. Bundesliga der vorangegangenen Spielzeit. Die Anzahl der aus sportlichen Gründen abgestiegenen Mannschaften verringert sich entsprechend. Mit Dynamo Dresden wurde in der Spielzeit 1994/95 das bislang einzige Mal einem Erstligisten die Lizenz für die Folgesaison aus wirtschaftlichen Gründen verweigert. Wegen Verstößen gegen Lizenzauflagen wurden jedoch mehrere Vereine mit Punktabzügen und Geldstrafen belegt.

Geschichte

Vorgeschichte (1932–1962)

Bereits 1932 forderte der damalige DFB-Präsident Felix Linnemann die Einführung einer „Reichsliga“, in der die besten Vereine den Deutschen Meister ausspielen sollten. Auf dem DFB-Bundestag am 16. Oktober 1932 wurden entsprechende Pläne vorgelegt, aber die Regionalverbände wiesen das Vorhaben ab. Der Deutsche Meister wurde darum weiterhin unter den Meistern der einzelnen Oberligen in Gruppenspielen und Finalspiel ermittelt. Der Meister der Oberliga Ost nahm daran nicht teil und galt als Landesmeister der DDR.

Während der Fußball in anderen bedeutenden europäischen Fußballnationen bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in nationalen Profiligen organisiert war, wie z. B. in England (seit 1888), Spanien und Italien, gab es in Deutschland in den bundesweit verstreuten Oberligen als höchste Spielklasse große Leistungsunterschiede zwischen einigen Spitzenmannschaften und dem Rest der Liga. Dies führte dazu, dass die in Ligaspielen oftmals zu wenig geforderten Spieler international nicht mehr konkurrenzfähig waren, und spanische oder italienische Vereine den Europapokal dominierten. Durch die Schaffung der Bundesliga als landesweit höchster Spielklasse mit einer deutlich gleichmäßig starken Besetzung sollte das allgemeine Leistungsniveau erhöht werden.

In Westdeutschland diskutierte man nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls über die Einführung einer landesweiten Profiliga. Ein starker Befürworter dieser Idee war Franz Kremer, der damalige Präsident des 1. FC Köln, welcher 1949 Vorsitzender der Interessengemeinschaft Bundesliga und Berufs-Fußball wurde. Wie bereits vor dem Krieg waren die Landesverbände gegen die Idee einer Bundesliga. Auch der DFB hatte große Bedenken, ob sich sportlicher Wettstreit und Marktwirtschaft vereinbaren ließen. Viele Kritiker befürchteten, dass die Vereine zahlungsunfähig würden. Somit scheiterte auch ein erster Versuch zur Gründung der Bundesliga auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag 1958 in Frankfurt. In der Folgezeit fand Kremer jedoch in Bundestrainer Sepp Herberger und dem späteren DFB-Präsidenten Hermann Neuberger wichtige Befürworter. Neuberger schlug 1962, wenige Wochen, nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Chile im Viertelfinale ausgeschieden war, erneut die Schaffung einer einheitlichen höchsten Spielklasse vor. Am 28. Juli 1962 beschlossen die Delegierten der einzelnen Landesverbände auf dem DFB-Bundestag im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle schließlich mit 103:26 Stimmen die Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64.

In der neu geschaffenen Liga sollten 16 Mannschaften spielen, von denen je fünf aus der Oberliga Süd und der Oberliga West, drei aus der Oberliga Nord, zwei aus der Oberliga Südwest und eine aus der Berliner Stadtliga kommen sollten.

Für die Qualifikation der Mannschaften sollten sportliche und wirtschaftliche Kriterien bestimmend sein, wobei nur ein Verein pro Stadt infrage kam. Das schließlich angewandte Auswahlverfahren bei der Suche nach den 16 Gründungsmitgliedern der Bundesliga war äußerst kompliziert. Der DFB beschloss einen Schlüssel, nachdem die Abschlusspositionen der Vereine in den Oberligen aus den Spielzeiten 1951/52 bis 1954/55 einfach, von 1955/56 bis 1958/59 zweifach und von 1959/60 bis 1962/63 dreifach gewertet wurden. Für das Erreichen von Meisterschaftsendrunden und Pokalfinals gab es Zusatzpunkte. Zudem mussten infrastrukturelle Rahmenbedingungen vorhanden sein. So musste ein Verein zum Beispiel ein Stadion mit mindestens 35.000 Plätzen und einer Flutlichtanlage vorweisen.

Von den 74 Oberligavereinen bewarben sich 46 für die erste Bundesligasaison. 15 Bewerber wurden jedoch sofort abgelehnt, darunter Borussia Mönchengladbach, Hessen Kassel und Bayer 04 Leverkusen. Am 11. Januar 1963 wurden mit dem 1. FC Köln, Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, dem 1. FC Nürnberg, dem 1. FC Saarbrücken, dem Hamburger SV und Hertha BSC die ersten neun Teilnehmer festgelegt. Für die verbleibenden sieben Plätze verblieben somit noch 20 Vereine, welche unterdessen vergeblich versuchten, eine Aufstockung der Liga auf 18 oder 20 Klubs zu erreichen. Am 6. Mai 1963 erhielten in Hamburg Preußen Münster, der Meidericher SV, Eintracht Braunschweig, der 1. FC Kaiserslautern, der TSV 1860 München, der VfB Stuttgart und der Karlsruher SC die Zulassung. Die restlichen 13 Vereine mussten in die als zweithöchste Spielklasse unter der Bundesliga gegründete Regionalliga.[2]

Die Auswahl der 16 an der ersten Bundesligasaison teilnehmenden Vereine war teilweise stark umstritten. So wurde der 1. FC Saarbrücken nicht aus sportlichen Gründen, sondern aufgrund seines Stadions und der Infrastruktur aufgenommen. Dabei wurde spekuliert, dass diese Entscheidung vor allem dadurch fiel, weil der im DFB-Präsidium vertretene Hermann Neuberger „seinen“ Klub in die Bundesliga bringen wollte. Aus sportlichen Gesichtspunkten hätte sich neben dem 1. FC Kaiserslautern entweder der FK Pirmasens oder Borussia Neunkirchen als zweiter Südwest-Klub für die Bundesliga qualifiziert.[3] Auch im Süden, Westen und Norden gab es stark diskutierte Entscheidungen. Kickers Offenbach hatte verglichen mit dem Karlsruher SC und dem VfB Stuttgart aufgrund konstanter Leistungen in der Oberliga Süd die meisten Punkte in der Zwölfjahreswertung gesammelt. Aufgrund des geringen Punktunterschiedes wurden die drei Vereine jedoch als gleichwertig eingestuft, so dass die Abschlusstabelle der Saison 1962/63 entscheidend war, die gegen Offenbach sprach. Bei den Vertretern der Oberliga West fühlte sich Alemannia Aachen übergangen, da mit dem Meidericher SV ein Verein des Landesverbands Niederrhein vorgezogen wurde.[4] In der Oberliga Nord war die Auswahl von Eintracht Braunschweig als drittem Nord-Vertreter umstritten, da Hannover 96 unter anderem mehr Punkte in der Zwölfjahreswertung aufwies und bei den technischen Voraussetzungen besser abschnitt.[5]

Die 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga waren schließlich:

Oberliga Nord
Eintracht Braunschweig, Werder Bremen, Hamburger SV
Oberliga West
Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Meidericher SV, Preußen Münster, FC Schalke 04
Oberliga Südwest
1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken
Oberliga Süd
Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München, VfB Stuttgart
Stadtliga Berlin
Hertha BSC

Gründerjahre (1963–1968)

Bundesliga-Meister 1964–2010[6]
Saison Verein
1963/64 1. FC Köln
1964/65 Werder Bremen
1965/66 TSV 1860 München
1966/67 Eintracht Braunschweig
1967/68 1. FC Nürnberg
1968/69 FC Bayern München
1969/70 Borussia Mönchengladbach
1970/71 Borussia Mönchengladbach
1971/72 FC Bayern München
1972/73 FC Bayern München
1973/74 FC Bayern München
1974/75 Borussia Mönchengladbach
1975/76 Borussia Mönchengladbach
1976/77 Borussia Mönchengladbach
1977/78 1. FC Köln
1978/79 Hamburger SV
1979/80 FC Bayern München
1980/81 FC Bayern München
1981/82 Hamburger SV
1982/83 Hamburger SV
1983/84 VfB Stuttgart
1984/85 FC Bayern München
1985/86 FC Bayern München
1986/87 FC Bayern München
1987/88 Werder Bremen
1988/89 FC Bayern München
1989/90 FC Bayern München
1990/91 1. FC Kaiserslautern
1991/92 VfB Stuttgart
1992/93 Werder Bremen
1993/94 FC Bayern München
1994/95 Borussia Dortmund
1995/96 Borussia Dortmund
1996/97 FC Bayern München
1997/98 1. FC Kaiserslautern
1998/99 FC Bayern München
1999/00 FC Bayern München
2000/01 FC Bayern München
2001/02 Borussia Dortmund
2002/03 FC Bayern München
2003/04 Werder Bremen
2004/05 FC Bayern München
2005/06 FC Bayern München
2006/07 VfB Stuttgart
2007/08 FC Bayern München
2008/09 VfL Wolfsburg
2009/10 FC Bayern München

Der erste Spieltag der ersten Bundesliga-Saison war der 24. August 1963. Bereits nach 58 Sekunden erzielte Timo Konietzka von Borussia Dortmund im Spiel gegen Werder Bremen das erste Bundesliga-Tor. 327.000 Zuschauer sahen die acht Partien des ersten Spieltags in den Stadien. Der damals bereits professionell geführte 1. FC Köln[7] gewann überlegen mit nur zwei Niederlagen und sechs Punkten Vorsprung vor dem Meidericher SV die erste Bundesliga-Meisterschaft.

In der Folgesaison geriet die Liga in ihre erste große Krise. Hertha BSC wurde wegen zu hoher Zahlungen an Spieler die Lizenz entzogen, und der Verein musste in die damals zweitklassige Regionalliga zwangsabsteigen. Nun reklamierten die beiden sportlichen Absteiger Karlsruher SC und FC Schalke 04 den durch den Zwangsabstieg freigewordenen Platz für sich und erhoben Einspruch gegen den eigenen Abstieg. Daraufhin wurde festgelegt, die Zahl der Vereine auf 18 zu erhöhen und den Abstieg für eine Saison auszusetzen. Der DFB entschied, einen zusätzlichen Berliner Klub aufzunehmen. Politische Hintergründe spielten dafür die entscheidende Rolle, denn alle Bundesregierungen betonten seit 1949, dass die drei Westsektoren Berlins zur Bundesrepublik gehörten. Als Ersatz für Hertha BSC wurde der Vorjahresmeister und Drittplatzierte der Regionalliga Berlin, SC Tasmania 1900 Berlin, ohne sportliche Qualifikation für die Bundesliga zugelassen, nachdem der Regionalliga-Meister Tennis Borussia in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga gescheitert war und der zweitplatzierte Spandauer SV auf den Aufstieg verzichtet hatte.

Trotz eines Sieges zum Saisonauftakt stieg Tasmania nach nur einer Spielzeit 1965 als schlechtestes Team der Bundesligageschichte wieder ab und stellte dabei sieben Negativrekorde auf: geringste Zahl an erzielten Toren (15) und höchste Zahl an Gegentoren (108), wenigste Pluspunkte (8), wenigste Siege (2), meiste Niederlagen (28), geringste Zuschauerzahl eines Spiels (827) und längste sieglose Serie (31 Spiele in Folge). Im gleichen Jahr stiegen mit Borussia Mönchengladbach und FC Bayern München zwei Vereine auf, die nach kurzer Zeit die Bundesliga dominierten. Bis 1970 wurde in jedem Jahr ein anderer Verein Meister. Mit dem 1. FC Nürnberg stieg 1969 zum ersten und bisher einzigen Mal ein amtierender Meister ab. Von den 16 Gründungsmitgliedern verblieb nur der Hamburger SV ununterbrochen in der Bundesliga.

Im Europapokal der Landesmeister schieden die ersten Bundesligameister spätestens im Viertelfinale aus, obwohl einerseits in den Vorjahren Eintracht Frankfurt (1960) das Finale und der Hamburger SV (1961) sowie Borussia Dortmund (1964) das Halbfinale erreicht hatten und andererseits die Pokalsieger im Europapokal der Pokalsieger sehr erfolgreich waren. Im Messepokal, dem Vorläufer des UEFA-Pokals, konnten nur der 1. FC Köln 1964 und Eintracht Frankfurt 1967 das Halbfinale erreichen.

Bayern gegen Mönchengladbach (1969–1978)

Anfang der 1970er Jahre wurde die Liga durch den am 6. Juni 1971 von Horst-Gregorio Canellas, dem Präsidenten der Offenbacher Kickers, aufgedeckten Bundesliga-Skandal erschüttert. Aufgrund von Manipulationen bei Punktspielen im Abstiegskampf war es Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Bielefeld gelungen, in der Bundesliga zu verbleiben. Bei den vom DFB-Chefankläger Hans Kindermann geführten Ermittlungen wurde festgestellt, dass 18 Spiele der letzten acht Spieltage in der Saison 1970/71 nachweislich verkauft beziehungsweise manipuliert werden sollten. Insgesamt wurden 52 Spieler, zwei Trainer sowie sechs Vereinsfunktionäre bestraft. Außerdem wurde den Vereinen Arminia Bielefeld und Kickers Offenbach die Bundesligalizenz entzogen.[8]

In der Folgezeit verlor der Fußball seine Glaubwürdigkeit. Die Zuschauer bestraften die Vereine mit ihrer Abstinenz.[9] Die Zuschauerzahlen waren zwar schon seit 1965/66 kontinuierlich rückläufig, sanken von 6,3 Millionen in der Spielzeit 1970/71 aber besonders drastisch auf 5,4 Millionen 1971/72 und auf den absoluten Tiefpunkt 1972/73 mit lediglich fünf Millionen bei einem Schnitt von 16.372 Besuchern pro Partie. Neben dem Skandal wurden damals auch andere Gründe für den Besucherschwung intensiv diskutiert, unter anderem der mangelnde Komfort in den Stadien und die steigende Fernsehberichterstattung. Erst durch die WM 1974, für die viele Stadien um-, aus- oder neugebaut wurden, und vor allem durch deren Gewinn, stiegen das Ansehen und die Zuschauerzahlen wieder. Außerdem waren auch die Bundesligamannschaften international sehr erfolgreich.

Borussia Mönchengladbach verteidigte als erster Verein erfolgreich die Deutsche Meisterschaft (1970/71). In den sechs Spielzeiten danach erzielte zuerst Bayern München (1972–74) und dann Mönchengladbach (1975–77) den „Titel-Hattrick“, was nur Bayern München (1985–87 und 1999–2001) wiederholen konnte. Insgesamt neun Spielzeiten hintereinander gewann einer der beiden Vereine die Meisterschaft. Dabei musste Borussia Mönchengladbach aufgrund der geringeren Zuschauerkapazität des eigenen Stadions im Gegensatz zum bayerischen Konkurrenten, der nach den Olympischen Spielen 1972 ins neue Olympiastadion umgezogen war, immer wieder Leistungsträger ins Ausland verkaufen. So war man gegen Ende der 1970er nicht mehr konkurrenzfähig. Während der Meistertitel 1977 der bisher letzte für Mönchengladbach war und die Mannschaft 1999 und 2007 sogar abstieg, konnte Bayern München in den Folgejahren seine Dominanz weiter ausbauen.

Den höchsten Sieg der Bundesliga-Geschichte erreichte Borussia Mönchengladbach am 29. April 1978 durch ein 12:0 gegen Borussia Dortmund.

1976 wurde erstmals bei der Verpflichtung von Roger Van Gool durch den 1. FC Köln eine Ablösesumme von einer Million DM gezahlt. In den Folgejahren stiegen sowohl die Ablösesummen als auch die Spielergehälter sehr stark weiter.

International waren die 1970er das erfolgreichste Jahrzehnt der Bundesligavereine. In jedem Jahr stand mindestens ein Verein in einem Halbfinale, dreimal konnte der Europapokal der Landesmeister (Bayern München 1974, 1975 und 1976), einmal der Europapokal der Pokalsieger (Hamburger SV 1977) und dreimal der UEFA-Pokal (Borussia Mönchengladbach 1975 und 1979, Eintracht Frankfurt 1980) gewonnen werden. Zudem wurde in jedem Wettbewerb noch einmal das Finale erreicht. 1980 kamen alle Mannschaften im Halbfinale des UEFA-Pokals aus der Bundesliga, was bis heute kein Verband mehr erreicht hat.

Nord gegen Süd (1979–1990)

In den 1980er Jahren sanken die Zuschauerzahlen in den Bundesligastadien wiederum. Dies lag unter anderem daran, dass mehrere deutsche Stars zu ausländischen Vereinen wechselten. Spektakulärster Transfer zu dieser Zeit war der Wechsel von Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München zu Inter Mailand, für den erstmals mehr als 10 Millionen DM bezahlt wurden. Durch die Erfolge von Boris Becker und Steffi Graf verlagerte sich das mediale Zuschauerinteresse zum Tennis. Obwohl die Nationalmannschaft 1982 und 1986 die WM-Finals erreichte, waren ihre Auftritte weniger attraktiv. Um dem Ausbleiben der Zuschauer wegen der schlechten Wetterverhältnisse entgegenzuwirken und weil in den Wintermonaten die Plätze oftmals unbespielbar waren, wurde 1986 die Winterpause auf acht Wochen verlängert.

Sportlich stieg der Hamburger SV mit den Spielern um Horst Hrubesch, Manfred Kaltz und Felix Magath bereits gegen Ende der 1970er Jahre zum Hauptkontrahenten von Bayern München auf. Nach dem ersten Titel des HSV 1979 folgten unter Trainer Ernst Happel, der damit zum erfolgreichsten ausländischen Bundesligatrainer wurde, 1982 und 1983 zwei weitere Deutsche Meisterschaften. Der Titelhattrick gelang den Hamburgern nicht, da sie in der Saison 1983/84 nur Vize-Meister hinter dem VfB Stuttgart wurden.

Doch auch der FC Bayern München hatte den Abgang der in den 1970er Jahren überragenden Spieler gut verkraftet und konnte auch im neuen Jahrzehnt an die vergangenen Erfolge anknüpfen. Ab Mitte der 1980er Jahre hatten sie sich allerdings mit Werder Bremen eines neuen Kontrahenten aus dem Norden zu erwehren. Die von Otto Rehhagel trainierten Bremer, in den 1970ern eines der „Kellerkinder“ der Liga und in der Saison 1980/81 sogar zweitklassig, setzten sich sofort nach dem Wiederaufstieg kontinuierlich im oberen Tabellendrittel fest. Der FC Bayern München aber baute seine Dominanz aus und löste mit dem Gewinn der neunten und zehnten Deutschen Meisterschaft 1986 und 1987 den vorherigen Rekordhalter 1. FC Nürnberg mit seinen neun gewonnenen Meisterschaften (davon acht vor Einführung der Bundesliga) ab. Das Duell mit den Bremern blieb aber noch ein paar Jahre bestehen. Nachdem sie 1986 und 1987 noch knapp scheiterten, gewann Werder Bremen 1988 zum zweiten Mal die Meisterschaft und blieb auch in den folgenden Jahren stark.

In den 1980er Jahren erreichten deutsche Vereine je viermal das Finale des Europapokals der Landesmeister (ein Sieg, Hamburger SV 1983) und das Finale des UEFA-Pokals (ein Sieg, Bayer 04 Leverkusen 1988). Auch wenn bis auf 1984 immer mindestens ein Bundesliga-Verein das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs erreichte, konnten die Erfolge der 1970er Jahre nicht wiederholt werden.

Wiedervereinigung und Kommerzialisierung (1991–1999)

Logo der Bundesliga 1996 bis 2003

Seit Beginn der 1990er Jahre erfreut sich die Bundesliga wieder wachsender Beliebtheit. Dies wird einerseits auf den sportlichen Erfolg der Nationalmannschaft (dritter WM-Titel 1990 und dritter EM-Titel 1996) zurückgeführt, andererseits wurde die Bundesliga in den Medien gezielt vermarktet. Ab 1991 berichtete Premiere live von den Spielen der Liga, ein Jahr später übernahm Sat.1 mit ran – Sat.1 Bundesliga die Fernsehübertragungsrechte für den Samstagabend.

1991 trat der Deutsche Fußball-Verband der DDR (DFV) dem DFB bei. Mit der Angleichung des ostdeutschen Ligasystems an den westdeutschen Spielbetrieb wurden Hansa Rostock und Dynamo Dresden aus der DDR-Oberliga in die Bundesliga aufgenommen. Die Liga spielte 1991/92 daher vorübergehend mit 20 Vereinen, von denen vier absteigen mussten. Erster gesamtdeutscher Meister nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der VfB Stuttgart, der sich erst am letzten Spieltag vor Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund schieben konnte.

Der sportliche Wettbewerb in der Liga war deutlich ausgeglichener als in den Jahren zuvor. Fünf Vereine gewannen in diesem Jahrzehnt die Meisterschaft. Borussia Dortmund konnte mit den Einnahmen aus dem Europapokal Spieler wie Jürgen Kohler, Stefan Reuter oder Andreas Möller aus dem Ausland zurück in die Bundesliga holen und stieg so zu einem der Hauptkonkurrenten des FC Bayern München auf. Neben den Meisterschaften von VfB Stuttgart und Werder Bremen wurde der 1. FC Kaiserslautern als erster Aufsteiger 1998 direkt Deutscher Meister.

Auch in den 1990ern erreichten Bundesligavereine in jedem Jahr mindestens ein europäisches Halbfinale, einmal konnte die Champions League (Borussia Dortmund 1997), zweimal der UEFA-Pokal (Bayern München 1996 und Schalke 04 1997) und einmal der Europapokal der Pokalsieger (Werder Bremen 1992) gewonnen werden. Zudem wurde in jedem Wettbewerb noch einmal das Finale erreicht.

Mit dem Karlsruher SC, dem SC Freiburg oder dem VfL Wolfsburg konnten sich einige Mannschaften erstmals in ihrer Bundesligageschichte für den UEFA-Pokal qualifizieren, wobei der KSC es 1994 auf Anhieb bis ins Halbfinale schaffte. Auf der anderen Seite stiegen Traditionsvereine wie Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach, der 1. FC Kaiserslautern oder der 1. FC Köln nach langjähriger Ligazugehörigkeit oft erstmals in die Zweite Liga ab.

Fußballboom (seit 2000)

Bundesliga-Spiel SC Freiburg gegen Borussia Dortmund

Seit 2000 gewann Bayern München sechs Meistertitel. Die anderen Titelträger waren 2002 Borussia Dortmund, 2004 Werder Bremen, 2007 VfB Stuttgart und 2009 erstmals der VfL Wolfsburg.

Die Meisterschaft entschied sich häufig erst am letzten Spieltag. Im Jahr 2000 hätte Bayer 04 Leverkusen ein Unentschieden beim bereits geretteten Aufsteiger SpVgg Unterhaching genügt, doch durch die 0:2-Niederlage zog Bayern München noch vorbei. Noch dramatischer war die Meisterschaftsentscheidung ein Jahr später, als sich der FC Schalke 04 nach dem erfolgreichen Ende seines Spieles bereits als Deutscher Meister wähnte, doch Bayern München erzielte in der Nachspielzeit noch das benötigte Tor zur Titelverteidigung. Schalke erhielt dafür von seinen Fans den Titel „Meister der Herzen“.

Am 24. August 2003 feierte die Bundesliga mit einem Spiel zwischen „Bundesliga-Dinosaurier“ Hamburger SV und Bundesliga-Rekordmeister FC Bayern München zum Auftakt der Saison 2003/04 ihren 40. Geburtstag. 2004 führte die Liga Meistersterne für Meistertitel ein, die im Rahmen der Bundesliga erzielt wurden.

Im Januar 2005 erschreckte der durch den Schiedsrichter Robert Hoyzer ausgelöste Fußball-Wettskandal die Liga. Allerdings betraf dieser nur Spiele der 2. Fußball-Bundesliga, des DFB-Pokals sowie der Regionalliga. Infolge des Skandals installierten DFB und DFL ein Frühwarnsystem, das künftig ungewöhnliche Wetteinsätze anzeigt.

Trotzdem stiegen die Zuschauerzahlen auf immer neue Bestmarken. Die 306 Spiele der Saison 2004/05 besuchten über 11,56 Millionen Zuschauer (Schnitt 37.781), was deutlich über den Zuschauerzahlen in Spanien, Italien oder England liegt. Den europaweit höchsten Zuschauerschnitt erreichte mit 77.235 Zuschauern pro Spiel Borussia Dortmund. Die steigenden Zuschauerzahlen lassen sich mit den vielen für die WM 2006 neu gebauten oder modernisierten Stadien und einem generell zunehmenden Interesse am Fußball erklären. Zudem wird gezielt durch Bau von Business-Logen in den Stadien eine andere Klientel angesprochen. Auch der Anteil weiblicher Zuschauer nahm zu.[10]

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Logo der Bundesliga von 2003 bis 2010

Direkt nach der Jahrtausendwende erreichten deutsche Vereine noch zweimal das Finale der Champions League (Bayern München als Sieger 2001 und Bayer Leverkusen 2002) sowie einmal das Finale (Borussia Dortmund 2002) und einmal das Halbfinale des UEFA-Pokals (1. FC Kaiserslautern 2001). Es folgten einige international erfolglose Jahre. Seit 2006 erreichte jedes Jahr wieder zumindest eine deutsche Mannschaft das Halbfinale des UEFA-Pokals, Werder Bremen stand 2009 als erste deutsche Mannschaft seit sieben Jahren wieder im Finale. In der Champions League konnte die Liga jedoch nach 2002 erst 2010 mit dem FC Bayern wieder einen Halbfinalisten stellen; die Bayern erreichten in diesem Jahr auch das Finale, verloren aber gegen Inter Mailand.

Mit dem schleichenden Verfall der internationalen Klasse der Bundesliga war auch ein Abrutschen in der UEFA-Fünfjahreswertung verbunden. Die Liga verlor mehrere Plätze, rutschte aus den Top 3 und verlor somit einen Startplatz in der Champions League. Nachdem sie kurzfristig sogar nur auf dem fünften Platz lag, liegt sie inzwischen sicher auf dem vierten Rang hinter der Premier League, der Primera División und der Serie A.

Vereine

Seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 spielten insgesamt 50 Vereine in der höchsten deutschen Spielklasse, wobei die TSG 1899 Hoffenheim in der Saison 2008/09 der jüngste Neuzugang war. Als einziger Verein gehört der Hamburger SV der Liga bislang allen 46 Spielzeiten ununterbrochen an. Es folgen Werder Bremen mit 45 sowie der FC Bayern München und der VfB Stuttgart mit je 44 Spielzeiten.

Vereine der Saison 2009/10 im Überblick

Die Vereine der Bundesliga kamen bislang nahezu ausschließlich aus Großstädten. Lediglich Energie Cottbus, der 1. FC Kaiserslautern, Borussia Neunkirchen, der FC 08 Homburg, die SpVgg Unterhaching und die TSG 1899 Hoffenheim kamen aus Orten mit weniger als 100.000 Einwohnern. Dabei wies Unterhaching mit rund 22.000 Einwohnern die geringste Einwohnerzahl auf. Die größte deutsche Stadt, die noch mit keinem Verein in der Eliteliga vertreten war, ist die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Aus München, Hamburg, Stuttgart, Bochum und Köln gab es jeweils zwei Bundesligamannschaften. Berlin hatte mit Hertha BSC, Tasmania 1900, Tennis Borussia und Blau-Weiß 90 vier verschiedene Mannschaften in der Bundesliga vertreten, von denen jedoch nur Hertha und TeBe 1974/75 sowie 1976/77 in einem Berliner Stadtderby in der Bundesliga gegeneinander antraten.

Die geographische Verteilung der Bundesligavereine über das Land ist ähnlich der Verteilung der Bevölkerung und somit ungleichmäßig. Während in der Saison 2009/10 insgesamt sechs Klubs aus Nordrhein-Westfalen in der Bundesliga vertreten sind, kommen sieben weitere Vereine aus der südlichen Hälfte des Landes und vier aus dem Norden. Aus dem östlichen Teil Deutschlands kommt aktuell nur Hertha BSC, aus der ehemaligen DDR kein Verein. Mit Brandenburg, Schleswig-Holstein, dem Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen haben sieben Bundesländer zurzeit keine Fußballmannschaft in der höchsten deutschen Liga. Aus Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen kam dabei noch nie ein Bundesligist.

Aktuell (Saison 2010/11)

Eine Übersicht zu allen Vereinen, die jemals in der Bundesliga gespielt haben, liefert die Liste der Vereine der Fußball-Bundesliga.

Die Bundesliga-Meister

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Die Meisterschale – Trophäe für den deutschen Fußball-Meister

Der zu Saisonende Erstplatzierte der Bundesliga ist Deutscher Fußballmeister und bekommt die Meisterschale überreicht. Zudem darf ein Verein ab drei gewonnenen Bundesliga-Meisterschaften einen, ab fünf einen zweiten, ab zehn einen dritten sowie ab 20 errungenen Meisterschaften einen vierten Meisterstern über dem Vereinswappen tragen.

In den bisher 47 Spielzeiten der Bundesliga errangen insgesamt zwölf verschiedene Vereine den Meistertitel. Erfolgreichster Verein ist der FC Bayern München mit 21 gewonnenen Bundesliga-Meisterschaften, der auch die Ewige Tabelle der Fußball-Bundesliga anführt. Es folgen Borussia Mönchengladbach mit fünf und Werder Bremen mit vier gewonnenen Titeln.

In den Anfangszeiten der Liga gab es dabei in den ersten sieben Jahren sieben verschiedene Bundesliga-Meister. Erst Borussia Mönchengladbach gelang es als erstem Verein in der Saison 1970/71, den Titel erfolgreich zu verteidigen. In der Folgezeit schafften dies zudem bislang nur Bayern München, der Hamburger SV und Borussia Dortmund. Einen „Titel-Hattrick“ erreichten nur Borussia Mönchengladbach (einmal; 1975–1977) und Bayern München (dreimal; 1972–1974, 1985–1987 und 1999–2001). Die Deutsche Meisterschaft viermal in Folge zu gewinnen gelang noch keinem Verein.

Der FC Bayern München schaffte es zudem in den Spielzeiten 1972/73, 1984/85 und 2007/08, vom ersten bis zum letzten Spieltag ununterbrochen Tabellenführer zu sein. Ebenfalls stellte der FC Bayern die einzige Mannschaft, die Deutscher Meister wurde, nachdem sie an keinem Spieltag zuvor jemals Tabellenführer gewesen war (in der Saison 1985/86).

Seit Gründung der Bundesliga wurde mit dem 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98 unter Trainer Otto Rehhagel erstmals ein Aufsteiger auf Anhieb Deutscher Meister. Ein einziges Mal stieg 1969 mit dem 1. FC Nürnberg ein amtierender Deutscher Meister aus der Bundesliga ab.

Bundesliga-Meisterschaften (1964–2010)[11]
Rang Verein Titel Meistersterne
1 FC Bayern München 21 4
2 Borussia Mönchengladbach 5 2
3 Werder Bremen 4 1
4 Borussia Dortmund 3 1
Hamburger SV 3 1
VfB Stuttgart 3 1
7 1. FC Kaiserslautern 2
1. FC Köln 2
9 Eintracht Braunschweig 1
TSV 1860 München 1
1. FC Nürnberg 1
VfL Wolfsburg 1

Siehe auch: Liste der Deutschen Fußballmeister

Die Auf- und Absteiger

Die Zusammensetzung der Fußball-Bundesliga ändert sich jedes Spieljahr durch den Abstieg der letztplatzierten Vereine, die im Gegenzug durch die besten Mannschaften der darunterliegenden Klasse ersetzt werden.

In den ersten beiden Jahren spielte die Liga mit 16 Mannschaften, von denen in der ersten Saison zwei Teams abstiegen. Neben dem 1. FC Saarbrücken traf es Preußen Münster, das in der Folgezeit nicht mehr in die Bundesliga zurückkehrte. Die Münsteraner sind damit der Verein, der die wenigsten Bundesliga-Spiele bestritt, da es in der Saison 1963/64 nur 16 Bundesligisten und deswegen auch nur 30 Spiele gab. Alle anderen Vereine, die nur eine Saison in der Bundesliga waren, bestritten 34 Spiele.

Danach wurde die Liga auf 18 Vereine aufgestockt, so dass bis auf Hertha BSC, das aufgrund des Lizenzentzugs den Weg in die Berliner Stadtliga antreten musste, kein Team abstieg. Zudem wurde SC Tasmania 1900 Berlin aus politischen Gründen in die erste Liga versetzt. Auch nachdem die Bundesliga auf 18 Mannschaften aufgestockt wurde, blieb es zunächst bei zwei Absteigern. Bis zur Einführung der zweiten Bundesliga spielten die beiden erstplatzierten der Regionalligen in einer Aufstiegsrunde die beiden Aufsteiger in die Bundesliga aus.

Nach Gründung der 2. Bundesliga zur Spielzeit 1974/75 stiegen jedes Jahr 3 Teams ab. Die beiden Meister der zunächst in einer Nord- und Süd-Staffel gegliederten Zweiten Liga stiegen direkt auf. Der dritte Aufstiegsplatz wurde durch Aufstiegsspiele der beiden Vize-Meister ermittelt. Nach Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga stiegen Meister und Vize-Meister direkt auf. Zwischen dem Drittplatzierten der 2. Bundesliga und dem 16. der Bundesliga fanden ab 1982 Relegationsspiele um den letzten freien Platz in der Bundesliga statt, so dass die Zahl der Absteiger variierte.

Nach der deutschen Wiedervereinigung spielte die Bundesliga 1991/92 ihre einzige Saison mit 20 Mannschaften, nachdem Hansa Rostock und Dynamo Dresden aus der DDR-Oberliga aufgenommen wurden. Um wieder auf 18 Mannschaften zu kommen, gab es in dieser Spielzeit vier Absteiger. Seitdem blieb es bei drei Absteigern und drei direkten Aufsteigern aus der 2. Bundesliga pro Saison. Dabei machte der siebte Aufstieg 2003/04 Arminia Bielefeld zum Rekordaufsteiger der Bundesliga. Der 1. FC Nürnberg zog im Jahr nach den Relegationsspielen 2009 gleich.

Ab der Saison 2008/09 wurden die Relegationsspiele wieder eingeführt. Dabei spielt wie bereits in den 1980ern der Tabellendrittletzte der Bundesliga gegen den Dritten der zweiten Liga in Hin- und Rückspielen um den Klassenverbleib bzw. den Aufstieg.[12]

Sechs Vereine schafften es, aus der Ober- bzw. Regionalliga in die 2. Bundesliga und ein Jahr später sofort in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Dies waren TSV 1860 München (1992–1994), Fortuna Düsseldorf (1993–1995), Arminia Bielefeld (1994–1996), der 1. FC Nürnberg (1996–1998), der SSV Ulm 1846 (1997–1999) und die TSG 1899 Hoffenheim (2006–2008). Der SSV Ulm stieg allerdings genauso schnell wieder ins Amateurlager ab.

Zur Spielzeit 2006/07 gelang Alemannia Aachen die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Damit ist die Alemannia die Mannschaft mit der längsten Bundesliga-Abstinenz. Nach dem Abstieg 1970 dauerte es 36 Jahre, bis Aachen wieder erstklassig war.

Fünf Vereine sind noch nie aus der Bundesliga abgestiegen. Neben dem Gründungsmitglied Hamburger SV (46 Spielzeiten) sind dies Bayern München (44), Bayer Leverkusen (30), VfL Wolfsburg (12) und die TSG Hoffenheim (1).

Abstiegs- und Aufstiegsrekorde
Rekord-Aufsteiger in die Bundesliga
Verein Aufstiege in den Jahren
1 1. FC Nürnberg 7 1978, 1980, 1985, 1998, 2001, 2004, 2009
Arminia Bielefeld 7 1970, 1978, 1980, 1996, 1999, 2002, 2004
3 VfL Bochum 6 1971, 1994, 1996, 2000, 2002, 2006
Rekord-Absteiger der Bundesliga
Verein Abstiege in den Jahren
1 1. FC Nürnberg 7 1969, 1979, 1984, 1994, 1999, 2003, 2008
Arminia Bielefeld 7 1972, 1979, 1985, 1998, 2000, 2003, 2009
3 MSV Duisburg 6 1982, 1992, 1995, 2000, 2006, 2008
Karlsruher SC 6 1968, 1977, 1983, 1985, 1998, 2009
VfL Bochum 6 1993, 1995, 1999, 2001, 2005, 2010
6 FC Bayer 05 Uerdingen 5 1976, 1981, 1991, 1993, 1996
Hertha BSC 5 1965, 1980, 1983, 1991, 2010

Das Umfeld der Bundesliga

Stadien und Zuschauerzahlen

Die Stadien der Bundesliga gehören zu den größten und modernsten der Welt. Die hohe Qualität der Spielstätten lässt sich unter anderem daran ablesen, dass alleine fünf deutsche Arenen das Prädikat Fünfsternestadion tragen und somit berechtigt sind, ein Endspiel der Champions League oder der Fußball-Europameisterschaft auszutragen. Die meisten Stadien wurden ab dem Jahr 2000 teilweise im Rahmen der Vorbereitungen zur Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 umfassend modernisiert und ausgebaut oder neu errichtet. Doch auch nach dem Turnier hält der Bauboom an. Um konkurrenzfähig zu bleiben, bauen auch die Vereine aus kleineren Städten wie Mainz, Bielefeld oder Aachen ihre Stadien neu oder aus bzw. planen dies. Zur Finanzierung eines Teils der Baukosten ist es inzwischen üblich, den Stadionnamen an einen Sponsor zu verkaufen. Hierdurch verloren in den letzten Jahren viele Stadien ihren traditionellen, teilweise über Jahrzehnte bestehenden Namen, was vor allem von Seiten der Fans kritisiert wird.

Die größte Spielstätte bei Bundesligaspielen ist der Signal Iduna Park in Dortmund, der bei Bundesligaspielen 80.552 Zuschauer fasst. Es folgt das Berliner Olympiastadion mit 74.400 Sitzplätzen, sowie die Allianz Arena in München. Zwar gibt es in Deutschland keine Sitzplatzpflicht, doch ist der Stehplatzanteil in den großen Stadien in den letzten Jahren rückläufig. Gleichzeitig werden aus wirtschaftlichen Gründen in den Bundesligastadien vermehrt VIP-Logen eingebaut. Die Ticketpreise in Deutschland sind deutlich niedriger als in der italienischen Serie A oder der englischen Premier League, allerdings steigen die Eintrittspreise in Deutschland stärker als das durchschnittliche Preisniveau.

Stadien
Stadt Verein Name Kapazität[13] Ø Zuschauer 2009/10[14]
Dortmund Borussia Dortmund Signal Iduna Park 80.552 77.246
München FC Bayern Allianz Arena 69.901 69.000
Gelsenkirchen FC Schalke 04 Veltins-Arena 61.673 61.316
Hamburg Hamburger SV HSH Nordbank Arena 57.000 55.242
Stuttgart VfB Stuttgart Mercedes-Benz Arena 55.896 41.065
Mönchengladbach Borussia Mönchengladbach Stadion im Borussia-Park 54.067 46.411
Frankfurt am Main Eintracht Frankfurt Commerzbank-Arena 52.300 47.171
Köln 1. FC Köln RheinEnergieStadion 50.997 48.059
Hannover Hannover 96 AWD-Arena 49.000 38.247
Nürnberg 1. FC Nürnberg Easycredit-Stadion 48.553 42.336
Bremen Werder Bremen Weserstadion 42.358 36.015
Kaiserslautern 1. FC Kaiserslautern Fritz-Walter-Stadion 48.500 35.398
Leverkusen Bayer 04 Leverkusen BayArena 30.210 29.307
Sinsheim TSG 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar-Arena 30.150 29.688
Wolfsburg VfL Wolfsburg Volkswagen-Arena 30.000 29.232
Freiburg SC Freiburg Badenova-Stadion 25.000 22.900
Hamburg FC St. Pauli Millerntor-Stadion 23.201 19.234
Mainz 1. FSV Mainz 05 Stadion am Bruchweg 20.300 20.085
Allianz-Arena
Signal Iduna Park vor einem Bundesliga-Spiel

Die modernen Stadien sind mitverantwortlich für den Zuschauerboom in den letzten Jahren. Nachdem der Zuschauerschnitt in den 1980er Jahren noch bei unter 20.000 Besuchern pro Partie lag, ist seither ein stetiger Anstieg zu beobachten. Mit durchschnittlich 38.191 Zuschauern in der Saison 2005/06 wurde bei einer rund achtzigprozentigen Auslastung der Stadien der fünfte Zuschauerrekord in Folge aufgestellt. In der Spielzeit 2003/04 gab es erstmals mehr als zehn Millionen Zuschauer. In dieser Spielzeit erreichte Borussia Dortmund zudem mit 79.647 Zuschauern pro Spiel den höchsten Zuschauerschnitt in einer Saison. Damit ist die Bundesliga die zuschauerstärkste Spielklasse des Kontinents. Obwohl andere Top-Ligen im Gegensatz zur DFL auch Frei- und Ehrenkarten mit in ihre Berechnungen einfließen lassen, liegen diese zum Teil deutlich darunter.[15]

Der absolute Rekord für ein einzelnes Spiel datiert bereits vom 26. September 1969, als 88.075 zahlende Zuschauer die 1:0 endende Begegnung zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Köln sahen. Die Rekord-Minuskulisse stammt aus der Spielzeit 1965/66. Hier wohnten dem Heimspiel des SC Tasmania 1900 Berlin gegen Borussia Mönchengladbach am 15. Januar 1966 lediglich 827 Zuschauer bei.

Berichterstattung und Fernsehgelder

Sportschau überträgt die Bundesliga

Die Fußball-Bundesliga dominiert die Sportberichterstattung der meisten deutschen Tageszeitungen. Darüber hinaus gibt es eine umfassende Berichterstattung in Sportzeitschriften wie dem zweimal wöchentlich erscheinenden Kicker und der wöchentlichen Sport Bild. Beide bringen zum Start der jeweiligen Bundesliga-Saison jeweils ein Sonderheft heraus, welches neben Mannschafts- und Spielerauflistungen weitere Berichte rund um die bevorstehende Spielzeit enthält. Seit einigen Jahren hat sich zudem das monatlich erscheinende Fußballmagazin 11 Freunde etabliert.

Vor Beginn der Live-Übertragungen von Bundesligaspielen im Fernsehen war das Radio seit den Anfängen der Bundesliga im Jahr 1963 die einzige Möglichkeit, die Spiele zeitgleich zu verfolgen, ohne selbst im Stadion zu sein. An den Bundesligaspieltagen wird samstagnachmittags im Rahmen des ARD-Hörfunkprogramms live von den Spielen der Fußball-Bundesliga berichtet. Zunächst wird hierbei von Zeit zu Zeit in einzelnen Reportagen zu den Spielstätten geschaltet. Um 16:55, etwa 20 Minuten vor Abpfiff, beginnt die Bundesliga-Schlusskonferenz, die wöchentlich von bis zu 12 Millionen Hörern verfolgt wird. In der Zusammenschaltung bleiben alle Mikrofone offen und es wird bei jedem Tor oder Elfmeter sofort in das jeweilige Stadion geschaltet. Daneben gibt es seit August 2008 Deutschlands erstes Fußballradio 90elf, das zur Regiocast-Gruppe gehört und per Livestream im Internet alle Bundesligaspiele überträgt.

Schon ab 1961 berichtete die ARD in der Sportschau über die Fußballspiele des Wochenendes. Das Aktuelle Sportstudio des ZDF kam 1963 mit dem Start der Bundesliga hinzu. Die Sportschau zeigte die Bilder der Samstagsspiele in den ersten Jahren erst sonntagabends. Erst im April 1965 wurde zusätzlich eine Samstags-Sportschau eingeführt.[16] Während die Sportschau kurz nach Spielende bis 1988 lediglich Berichte von drei Spielen pro Sendung zeigte, wurden alle Spiele erst im Aktuellen Sportstudio am Samstagabend gezeigt und auch Gäste interviewt. Von 1988 bis 1992 hielt RTL die Erstverwertungsrechte und zeigte in der Sendung Anpfiff – die Fußballshow die Spiele. Von 1992 bis 2001 wurden in der Sat.1-Sendung Ran die ersten Berichte gezeigt. Sat.1 stand dabei für hohen technischen Aufwand und Information. So gab es bei Live-Spielen erstmals bis zu 18 Kameras. Ein weiteres Markenzeichen war die Bundesliga-Datenbank.

2003 übernahm die Sportschau wieder die Erstverwertung der Bundesliga im Free-TV. Zurzeit teilt sich die ARD die Berichterstattung mit dem ZDF. Die Sportschau zeigt die Samstagnachmittagsspiele zuerst, das ZDF das Samstagabendspiel im Sportstudio. Die Sonntagsspiele werden in den 3. Programmen der ARD zusammengefasst. Zudem berichtet Sport1 in täglichen Sendungen über die Bundesliga und lässt ehemalige Trainer und Spieler über aktuelle Geschehnisse in Talkshows (Doppelpass) diskutieren.

Am 2. März 1991 brach mit der Übertragung der Begegnung Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Kaiserslautern eine neue Ära in der Berichterstattung zur Fußball-Bundesliga an. Erstmals wurde jede Woche das Topspiel der Bundesliga live im Bezahlfernsehsender Premiere ausgestrahlt. Nachdem zwischenzeitlich aus nur einem Topspiel die drei Top-Begegnungen jedes Spieltages wurden, übertrug Premiere seit der Saison 2000/01 alle 306 Saisonspiele der Bundesliga live. Mit Beginn der Saison 2006/07 gingen die Übertragungsrechte für die Bundesliga-Spiele im Bezahlfernsehen an den Sender Arena über, doch bereits in der folgenden Spielzeit übernahm Premiere wieder die Berichterstattung, da Arena aufgrund finanzieller Verluste die Rechte sublizenzierte. Premiere änderte seinen Namen 2009 in Sky, das bis 2013 die Bundesliga überträgt.

Entwicklung der Preise für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga[17]

Das Fernsehen ist heute das Hauptmedium bei der Berichterstattung zur Fußball-Bundesliga und zugleich eine der Haupteinnahmequellen der Bundesliga-Vereine. Während ARD und ZDF seit 1965 bis Anfang der 1980er Jahre noch einen Betrag von 647.000 DM an den DFB bezahlten, kam es in der Folgezeit aufgrund der Konkurrenz durch das Privatfernsehen zu einem starken Preisanstieg für die Übertragungsrechte. Nachdem die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten für die Übertragung der Fußball-Bundesliga in der Spielzeit 1987/88 noch 18 Millionen DM (umgerechnet 9,2 Millionen Euro) bezahlen mussten, kostete die Erstübertragung der Spiele in der darauffolgenden Saison durch den Privatfernsehsender RTL bereits 40 Millionen DM. 1992 erhielt der Fernsehsender Sat.1 die Rechte erst für 140 Millionen DM. Für die Saison 1996/97 zahlte die Kirch-Gruppe für die Fernsehsender Sat.1, DSF und Premiere rund 330 Millionen DM.

Durch die Übertragung der Spiele im Bezahlfernsehen und die Zusammenfassungen im Free-TV konnten bis zur Saison 2005/06 300 Millionen Euro jährlich eingenommen werden. Dieser Betrag wird in Zukunft noch einmal deutlich steigen, ab dieser Saison werden die Sender um ARD, Sport1 und Arena 420 Millionen Euro pro Jahr an die DFL überweisen. Außerdem hatte sich der österreichische Free-TV-Sender ATV die Rechte für alle Live-Spiele erkauft. Der Vertrag lief jedoch im Oktober 2009 aus und wurde nicht mehr verlängert.

Die erzielten Gelder werden erfolgsabhängig an die Vereine der beiden Bundesligen verteilt. So kann ein Bundesliga-Verein aus den Inlandserlösen der Meisterschaftsspiele maximal rund 23,3 Millionen Euro und minimal rund 11,7 Millionen Euro erzielen. Darüber hinaus profitieren die Bundesliga-Klubs gesondert aus den Einnahmen der Auslandsvermarktung. Hier erhält der Deutsche Meister noch einmal 4 Millionen Euro, der Tabellenletzte durchschnittlich 518.000 Euro.[18][19]

Im internationalen Vergleich hinkt die Bundesliga bei der Vermarktung im Ausland anderen europäischen Ligen wie Spanien, Italien und vor allem der englischen Premier League jedoch deutlich hinterher. So brachte der Verkauf der Fernsehrechte an der englischen Eliteklasse in insgesamt 81 Paketen für 208 Länder und Territorien bis 2010 umgerechnet 952 Millionen Euro pro Jahr. Selbst der Tabellenletzte erhält allein aus diesem Topf rund 45 Millionen Euro.[20] Dennoch versucht die Bundesliga den Rückstand in der Auslandsvermarktung in den kommenden Jahren zumindest zum Teil aufzuholen. Momentan wird die höchste deutsche Liga bereits in 130 Ländern im Fernsehen übertragen.[21] So laufen beispielsweise das Freitagsspiel sowie die Samstags- und Sonntagskonferenzen der Bundesliga live in den USA. In Asien sind zurzeit in Japan, Hongkong und Malaysia pro Spieltag jeweils mindestens zwei, in China sogar vier Bundesligapartien live im TV zu sehen.[22]

Sponsoring

Neben Fernsehgeldern, Zuschauereinnahmen und dem Verkauf von Merchandisingartikeln finanzieren sich die Vereine vor allem über Sponsoring. Die Idee, den Bundesligafußball und die damit verbundene Berichterstattung für Werbezwecke zu nutzen, hatte der Unternehmer Günter Mast.[23] Zur Rückrunde der Saison 1972/73 bot er dem damaligen Bundesligisten Eintracht Braunschweig 500.000 DM dafür, dass die Spieler für fünf Jahre den Jägermeister-Hirsch auf dem Trikot tragen. Da der DFB den Plan mit dem Hinweis auf die Statuten ablehnte, wurde die Vereinssatzung von Eintracht Braunschweig geändert. Statt dem bisherigen Löwen wurde der Hirsch zum neuen Vereinswappen erklärt und der DFB so gezwungen, seine Haltung aufzugeben. Am 24. März 1973 hatte die Trikotwerbung im Spiel von Eintracht Braunschweig gegen Schalke 04 in der Bundesliga Premiere. Ende 1973 gab der DFB die Trikotwerbung endgültig frei. Von nun an trug Eintracht Braunschweig den Schriftzug Jägermeister auf der Brust. Kurz darauf folgten der Hamburger SV mit Campari, Eintracht Frankfurt mit Remington, der MSV Duisburg mit Brian Scott und Fortuna Düsseldorf mit Allkauf.[24] Heute ist die Trikotwerbung selbstverständlich, und eine der Haupteinnahmequellen der Bundesligavereine. So erhält der FC Schalke 04 für einen Fünfeinhalbjahresvertrag mit dem russischen Energieversorger Gazprom bis zu 125 Millionen Euro.[25] Die je nach Attraktivität und Erfolg unterschiedlich hohen Erträge aus dem Sponsoring lassen dabei eine immer größer werdende finanzielle und damit letztlich auch sportliche Kluft zwischen den einzelnen Vereinen entstehen.

Hauptsponsoren der Bundesligavereine (2009/10)
Verein Unternehmen (Branche) Summe (M€/a)[26] Laufzeit
FC Bayern München Deutsche Telekom (Telekommunikation) 20,0 2013
VfL Wolfsburg Volkswagen (Automobil) 20,0 unbefristet
FC Schalke 04 Gazprom (Energie) 20,0 2012
Borussia Dortmund Evonik Industries (Technologiekonzern) 8,0 2011
Werder Bremen Targobank (Bank) 8,0 2010
Hamburger SV Fly Emirates (Transport) 7,0 2012
VfB Stuttgart EnBW (Energie) 6,0 2010
Bayer 04 Leverkusen TelDaFax ENERGY (Energie und Telekommunikation) 6,0 2013
Hertha BSC Deutsche Bahn (Transport) 5,5 2011
Eintracht Frankfurt Fraport (Flughafenbetreiber) 5,5 2010
Borussia Mönchengladbach Postbank (Bank) 4,5 2011 + Option
Hannover 96 TUI (Touristik) 3,5 2011 + Option
1. FC Köln Rewe Group (Handelskonzern) 3,3 2010
TSG 1899 Hoffenheim TV Digital (Programmzeitschrift) 3,0 2010
SC Freiburg Duravit (Sanitärunternehmen) 3,0 2010
1. FSV Mainz 05 Entega (Energie) 3,0 2012
1. FC Nürnberg Areva (Energie) 2,8 2011
VfL Bochum Netto (Handelskonzern) 2,5 2011

Etat der Bundesligisten

Durch die massiven Steigerungen bei den Einnahmen der Vereine – vor allem beim Verkauf der Fernsehrechte in den 1990ern – sind im Laufe der Zeit ebenso die Höhe der Ablösesummen für Spieler und Trainer sowie die Gehälter der Beteiligten auf bis zu zweistellige Millionenbeträge pro Jahr angeschnellt. Durch das Bosman-Urteil 1995 wurde die Entwicklung zu immer höheren Summen zudem weiter verschärft. So bezahlte Bayern München für den Nationalstürmer Mario Gomez im Jahr 2009 die Rekordsumme von 30 Millionen Euro[27] an den VfB Stuttgart.

Dies wirkte sich auch auf das Wachstum des Schuldenbergs aus. Betrugen die Verbindlichkeiten der in der Bundesliga spielenden Vereine 1984 noch 27 Millionen Euro, waren es zehn Jahre später bereits 240 Millionen. Inzwischen werden die Gesamtschulden der Bundesligisten auf mehr als eine halbe Milliarde Euro geschätzt.[28] Allein der Schuldenstand des ersten börsennotierten Vereins Borussia Dortmund belief sich zeitweise auf mehr als 118 Millionen Euro.[29]

Nachdem die Budgets der Bundesligavereine über viele Jahre stets gewachsen sind, führte unter anderem der zwischenzeitliche Rückgang der Fernsehgelder in Folge der Kirch-Pleite im Frühjahr 2002 zu einer Zäsur. Der Not gehorchend setzte bei den Verantwortlichen ein Umdenken ein, sodass eine Konsolidierung mit einer damit einhergehenden Verringerung der zur Verfügung stehenden Etats stattfand. Zu einer Insolvenz eines Bundesligisten kam es trotz der einbrechenden Umsätze im Fernsehgeschäft nicht, da die Vereine heute eine recht breite Streuung ihrer Einnahmequellen haben. Während in früheren Jahrzehnten nahezu 100 Prozent der Erlöse aus Eintrittsgeldern stammten, generieren die Vereine ihre Einnahmen inzwischen zu 37% aus TV-Honoraren, zu 24% aus der Werbung, zu je 16% aus Eintrittsgeldern und Merchandising sowie zu 7% aus dem Transfergeschäft.[30]

Das Gesamtbudget der 18 Bundesligaklubs in der Saison 2008/09 sieht Ausgaben von insgesamt mehr als 600 Millionen Euro vor, wobei allein Bayern München 80 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die in einigen Presseorganen aufgetauchten Tabellen mit der Rangordnung der Etats wurden in Einzelfällen dementiert, da teilweise der Gesamt- und teilweise der Lizenzspieleretat genannt wurde.[31]

Im internationalen Vergleich gehörten 2004/05 nur Bayern München mit 189 Mio. Euro und Schalke 04 mit 97 Mio. Euro zu den zwanzig umsatzstärksten europäischen Mannschaften. Die ersten Plätze belegen Real Madrid (276 Mio. Euro), Manchester United (246 Mio. Euro) und der AC Mailand (234 Mio. Euro). Im Vergleich zu den Vorjahren rückten die Vereine der Bundesliga im internationalen Vergleich der Umsatzzahlen dabei nach vorne. Neben Bayern München und Schalke 04 wird erwartet, dass aufgrund des neuen Fernsehvertrages, der stetig wachsenden Zuschauerzahlen sowie der besseren Vermarktungsmöglichkeiten aufgrund der modernen Stadien, in Zukunft auch Mannschaften wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Hamburger SV, Werder Bremen und der VfB Stuttgart in die europäische Top 20 vordringen können.[32] Beim Vergleich der Gesamtumsätze der Ligen lag die Bundesliga in der Saison 2006/07 mit 1,4 Milliarden Euro an zweiter Stelle in Europa, hinter England (2,3 Milliarden Euro) und vor Spanien (1,33 Milliarden Euro), Italien (1,16 Milliarden Euro) und Frankreich (0,97 Milliarden Euro).[33]

Beschäftigungssituation in der Bundesliga

Der professionelle Fußball bietet nicht nur Fußballspielern, -trainern und -managern bezahlte Vollzeitarbeitsplätze. Insgesamt arbeiten im Jahr 2007 34.103 Menschen direkt oder indirekt für die Vereine der ersten und zweiten Bundesliga. 8.786 davon sind direkt bei den Vereinen beschäftigt, weitere 3094 Beschäftigte in deren Tochtergesellschaften. Zu diesem Personalstock gehören klassische Berufe wie kaufmännische Angestellte, Fan-Shop-Mitarbeiter oder Gärtner für die Pflege der Rasenplätze. Die Modernisierung der Trainingsmethoden führt zur Beschäftigung von Ernährungswissenschaftler und Fitnesstrainern. Durch die wachsenden Serviceangebote kommen weitere Arbeitsplätze hinzu, so in vereinseigenen Reisebüros, in der Kinderbetreuung während der Bundesligaspiele, Museumsleiter oder im Management der Vereinsmaskottchen. Größter direkter Arbeitgeber im deutschen Profifußball ist 2007 der FC Bayern München mit 250 Mitarbeitern in der Geschäftsstelle, während Vereine wie der MSV Duisburg und der FC Energie Cottbus mit nur 16 Mitarbeitern auskommen. Weitere 22.223 sind schließlich indirekt durch den Fußball beschäftigt. Hier zu gehören vor allem die Angestellten von Sicherheitsdiensten, Catering-Firmen und Sanitätsdiensten, die während der Bundesligaspiele zum Einsatz kommen.[34]

Beschäftigte in der 1. und 2. Bundesliga (2007/08)[34]
Beschäftigungsart Beschäftigte Vollzeit Teilzeit Aushilfe
Lizenznehmer 8786 3419 778 4589
Tochtergesellschaften 3094 489 137 2468
Indirekt Beschäftigte 20223
– Sicherheits- und Wachdienst 9430
– Catering-Firmen 9393
– Sanitätsdienst 1393
– Sonstige 2007
Gesamt 34103

Ausländer in der Bundesliga

Die ersten vier ausländischen Spieler in der Bundesliga waren die Niederländer Heinz Versteeg beim Meidericher SV und Jacobus Prins beim 1. FC Kaiserslautern, der Jugoslawe Petar Radenković beim TSV 1860 München und der Österreicher Wilhelm Huberts bei Eintracht Frankfurt. Sie alle waren am ersten Bundesliga-Spieltag im Einsatz. Die Ausländerquote an diesem Spieltag betrug 2,27 %, heute liegt sie häufig über 50 %. Am 6. April 2001 war Energie Cottbus der erste Bundesliga-Klub, der in seiner Startaufstellung nur ausländische Spieler hatte.

Diese Entwicklung ist einerseits auf den Zerfall des Ostblocks Anfang der 1990er Jahre und andererseits auf das wirtschaftliche Zusammenwachsen Europas zurückzuführen, was dazu führte, dass in Folge des Bosman-Urteils die nationalen Verbände gezwungen waren, ihre Restriktionen für die Verpflichtung und Aufstellung von Spielern aus EU-Mitgliedsstaaten aufzuheben. Nachdem in der Fußball-Bundesliga zunächst lediglich der Einsatz von maximal zwei, später drei Ausländern gestattet war, konnten seit Dezember 1995 beliebig viele Spieler aus dem UEFA-Bereich und seit 2001 bis zu fünf nichteuropäische Ausländer eingesetzt werden. Spieler, die in Deutschland ausgebildet wurden, fielen als „Fußballdeutsche“ nicht unter diese Regelung. Zur Spielzeit 2006/07 wurde die zuvor geltende Ausländerregel zugunsten einer so genannten „Local-Player-Regelung“ abgeschafft. So können seither Spieler auch aus dem außereuropäischen Ausland uneingeschränkt eingesetzt werden. Im Gegenzug müssen bei jedem Bundesliga-Klub mindestens zwölf deutsche Spieler unter Vertrag stehen, von denen zunächst vier, 2007/08 sechs und danach acht Akteure bei einem deutschen Klub ausgebildet worden sein müssen.[35]

In den ersten Jahren waren ausländische Spieler nur selten unter den erfolgreichsten Torschützen, das beste Ergebnis erreichte der Österreicher Wilhelm Huberts 1963/64 als Vierter. Dies wandelte sich, nachdem 1989/90 der Norweger Jørn Andersen als erster ausländischer Spieler die Torjägerkrone gewonnen hatte. 2001/02 waren mit Márcio Amoroso (Platz 1), Giovane Élber (Platz 3), Aílton (Platz 5) und Marcelinho (Platz 8) vier Brasilianer, aber nur vier Deutsche unter den Top 10. 2003/04 schaffte es sogar nur ein Deutscher in die Top 10 und von 2000/01 bis 2004/05 belegten jeweils ausländische Spieler den ersten Platz. In der ewigen Bestenliste belegt Giovane Élber mit 133 Toren als bester Ausländer den 17. Platz.

Der Ausländer mit den meisten Bundesligaspielen ist Sergej Barbarez, der in vier Vereinen insgesamt 330 Spiele absolvierte.

Aílton gelang es 2003/04 als erstem Ausländer zum Fußballer des Jahres in Deutschland gewählt zu werden. Der Däne Allan Simonsen von Borussia Mönchengladbach war der erste ausländische Bundesliga-Spieler, der 1977 zu Europas Fußballer des Jahres gewählt wurde. Auch 1978 und 1979 konnte mit Kevin Keegan/England vom Hamburger SV ein ausländischer Bundesligaspieler diese Auszeichnung erringen.

Neben ausländischen Spielern waren von Anfang an auch ausländische Trainer in der Bundesliga tätig. Den ersten Meistertitel gewann 1966 der Österreicher Max Merkel mit 1860 München, 1968 konnte er diesen Erfolg mit dem 1. FC Nürnberg wiederholen. Ihm folgte 1969 der Jugoslawe Branko Zebec mit dem ersten Titel für Bayern München. 1979 gelang ihm mit dem Hamburger SV erneut der Titelgewinn. Dem Ungar Pál Csernai (1979/80 und 1980/81) und dem Österreicher Ernst Happel (1981/82 und 1982/83) gelangen ebenfalls zwei Titelgewinne. Damit stellt Österreich die erfolgreichsten ausländischen Bundesligatrainer. Der international erfolgreichste Vereinstrainer Giovanni Trapattoni konnte in der Bundesliga lediglich 1997 die Meisterschaft mit Bayern München erringen.

Aufgrund einer Kooperation des DFB mit dem Schweizerischen Fußballverband wurden von 1981 bis 1990 insgesamt 33 Bundesliga-Spiele durch Schweizer Schiedsrichter geleitet. Darüber hinaus waren bislang keine ausländischen Schiedsrichter in der Bundesliga tätig.

Rekorde

Die erfolgreichsten Spieler in der Bundesliga sind Oliver Kahn und Mehmet Scholl mit jeweils 8 Deutschen Meisterschaften, gefolgt von Lothar Matthäus, Klaus Augenthaler und Alexander Zickler, die jeweils 7 Mal Meister wurden. Alle diese Spieler gewannen ihre Meisterschaften mit dem FC Bayern München. Erfolgreichster Trainer ist Udo Lattek, der mit dem FC Bayern (6) und Borussia Mönchengladbach (2) insgesamt 8 Meisterschaften errang, gefolgt wird er von Ottmar Hitzfeld mit 7 und Hennes Weisweiler mit 4 Titeln. Sieben Trainer wurden mit zwei verschiedenen Vereinen Meister: Max Merkel (TSV 1860 München/1. FC Nürnberg), Udo Lattek (FC Bayern/Borussia Mönchengladbach), Hennes Weisweiler (Borussia Mönchengladbach/1. FC Köln), Branko Zebec (FC Bayern/Hamburger SV), Otto Rehhagel (Werder Bremen/1. FC Kaiserslautern), Ottmar Hitzfeld (Borussia Dortmund/FC Bayern) und Felix Magath (FC Bayern/VfL Wolfsburg).

Datei:Kanone3.jpg
Die kicker-Torjägerkanone

Der erfolgreichste Torschütze ist Gerd Müller mit 365 Toren in 427 Bundesligaspielen. Er gewann siebenmal die Kicker-Torjägerkanone als Torschützenkönig der Bundesliga und stellte 1971/72 mit 40 Toren den Bundesliga-Rekord auf. Das erfolgreichste Sturmduo stellen Edin Džeko und Grafite, die in der Saison 2008/09 für den VfL Wolfsburg zusammen 54 Tore erzielten. Die meisten Tore (6) in einem Bundesligaspiel erzielte Dieter Müller vom 1. FC Köln am 17. August 1977 beim 7:2 gegen Werder Bremen.

Manfred Kaltz vom Hamburger SV schoss mit insgesamt sechs die meisten Eigentore. Sechs Spieler schossen bisher zwei Eigentore in einem Spiel. Manfred Kaltz ist zudem der Bundesligaspieler mit den meisten Elfmetertoren. Er verwandelte 53 und vergab sieben Strafstöße. Michael Nushöhr ist der einzige Spieler, der in einer Bundesligapartie drei Elfmeter verwandelte. Gerd Müller vergab mit zwölf von 63 Strafstößen die meisten Strafstöße. Hans Jörg Butt ist der Torwart mit den meisten erzielten Treffern (25 Strafstoßtore). Die beiden einzigen Tore durch Torhüter aus dem Spiel heraus schossen Jens Lehmann und Frank Rost.

Nur Helmut Benthaus, Franz Beckenbauer, Jupp Heynckes, Felix Magath, Thomas Schaaf und Matthias Sammer sind als Spieler und als Trainer Deutscher Fußballmeister geworden.

Karl-Heinz „Charly“ Körbel
Gerd Müller
Rekord-Spieler der Bundesliga[36]
Spieler Zeitraum Verein[37] Spiele
1 Karl-Heinz Körbel 1972–1991 Eintracht Frankfurt 602
2 Manfred Kaltz 1971–1991 Hamburger SV 581
3 Oliver Kahn 1987–2008 FC Bayern München 557
4 Klaus Fichtel 1965–1988 FC Schalke 04 552
5 Miroslav Votava 1976–1996 Werder Bremen 546
6 Klaus Fischer 1968–1988 FC Schalke 04 535
7 Eike Immel 1978–1995 VfB Stuttgart 534
8 Willi Neuberger 1966–1983 Eintracht Frankfurt 520
9 Michael Lameck 1972–1988 VfL Bochum 518
10 Uli Stein 1978–1997 Hamburger SV 512
Rekord-Torschützen der Bundesliga[38]
Spieler Zeitraum Verein[39] Tore Ø
1 Gerd Müller 1965–1979 FC Bayern München 365 0,85
2 Klaus Fischer 1968–1988 FC Schalke 04 268 0,50
3 Jupp Heynckes 1965–1978 Borussia Mönchengladbach 220 0,60
4 Manfred Burgsmüller 1969–1990 Borussia Dortmund 213 0,48
5 Ulf Kirsten 1990–2003 Bayer Leverkusen 181 0,52
6 Stefan Kuntz 1983–1999 1. FC Kaiserslautern 179 0,40
7 Dieter Müller 1973–1986 1. FC Köln 177 0,58
8 Klaus Allofs 1975–1993 1. FC Köln 177 0,42
9 Hannes Löhr 1964–1977 1. FC Köln 166 0,44
10 Karl-Heinz Rummenigge 1974–1984 FC Bayern München 162 0,52

siehe auch: Liste der Fußballspieler mit den meisten Bundesliga-Einsätzen und Liste der erfolgreichsten Torschützen der Fußball-Bundesliga

Der Torhüter Timo Hildebrand ließ beim VfB Stuttgart vom 25. Mai bis 4. Oktober 2003 über 884 Spielminuten in Folge kein Gegentor zu. Oliver Kahn spielte insgesamt die meisten Partien ohne Gegentor.

Sonstige Rekorde und wissenswerte Fakten

Meiste Titelgewinne
FC Bayern München (21)
Meiste Bundesliga-Spielzeiten
Hamburger SV (47)
Höchste Zahl an Siegen in einer Spielzeit
FC Bayern München (25, 1972/73)
Geringste Zahl an Niederlagen in einer Spielzeit
FC Bayern München (1, 1986/87)
Längste Siegesserie
FC Bayern München (15 Spiele, 19. März bis 20. September 2005)
Am längsten ungeschlagen (saisonübergreifend)
Hamburger SV (36 Spiele, 30. Januar 1982 bis 22. Januar 1983)
Meiste Tore einer Spielzeit
FC Bayern München (101 Tore, 1971/72)
Wenigste Gegentore einer Spielzeit
FC Bayern München (21 Gegentore, 2007/08)
Meiste Tore einer Spielzeit
1.097 in 306 Spielen (1983/84, im Schnitt 3,58 Tore pro Spiel)
Wenigste Tore einer Spielzeit
790 in 306 Spielen (1989/90, im Schnitt 2,58 Tore pro Spiel)
Meiste Platzverweise einer Spielzeit
98 in 306 Spielen (1994/95, im Schnitt 0,32 Platzverweise pro Spiel)[40]
Höchste Zuschauerzahl in einem Spiel
88.075 Zuschauer im Spiel Hertha BSC Berlin – 1. FC Köln (26. September 1969)[41]

Siehe auch

Literatur

  • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafussballs. 1963 bis 2000. 1. Liga, 2. Liga, DDR Oberliga; Zahlen, Bilder, Geschichten. Agon-Sportverlag, Kassel 2000, ISBN 3-89784-213-0.
  • Tom Bender, Martin Andermatt, u. a.: Bundesliga-Lexikon – das offizielle Nachschlagewerk. Alle Vereine, alle Spieler, alle Tore. Sportverlag Europa, Zumikon 2003, ISBN 3-9522779-0-8.
  • Tom Bender, Ulrich Kühne-Hellmessen: Verrückter Fussball: mit kompletter Chronik und Super-Statistik. 3 Bände. Weltbild, Augsburg 2002, ISBN 978-3-8289-2003-3.
  • Michael Müller-Möhring: Bundesliga Almanach. Ein Handbuch für Fans. Spieler. Vereine. Spielzeiten. Agon-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-215-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lizenzierungsordnung der DFL vom 21. Dezember 2005
  2. Ulrich Kühne-Hellmessen: Wie Kölns Boß Kremer die Bundesliga aus der Taufe hob. In: Verrückter Fussball. Bundesliga, Europacup & Nationalelf. S. 87.
  3. Stadtmagazin es Heftche für Neunkirchen und Umgebung: 100 Jahre Borussia Ein großer Verein feiert, Februar 2005
  4. Website der Alemannia Aachen: Geschichte der Alemannia – 1950–1969
  5. Lorenz Peiffer, Gunter A. Pilz: Hannover 96. 100 Jahre – Macht an der Leine. Schlütersche, Hannover 1996, S. 160f.
  6. DFB: Alle Bundesliga-Meister seit 1964
  7. Planet Wissen: Fußball-Bundesliga: Die Gründerjahre 1963–1971, 15. Januar 2008
  8. Ulrich Kühne-Hellmessen: Der Bundesliga-Skandal und seine Folgen. Als Canellas zur Gartenparty lud. In: Verrückter Fussball. Bundesliga, Europacup & Nationalelf. S. 83.
  9. Planet Wissen: Der Bundesliga-Skandal 1971, 15. Januar 2008
  10. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Weibliche Fans: Die zwölfte Frau, 16. April 2006
  11. Die Aufstellung beinhaltet lediglich die Bundesliga-Meisterschaften, nicht die vor Einführung der Fußball-Bundesliga im Jahr 1963 errungenen Titel.
  12. kicker.de: Relegationsspiele kommen zurück, 9. Oktober 2007
  13. weltfußball.de: Bundesliga 2009/10 » Stadien
  14. weltfußball.de: Bundesliga 2009/10 » Zuschauer
  15. DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: 2007 Zuschauerzahlen: Profi-Fußball auf Rekordkurs – 2,3 Prozent mehr Tickets als im Vorjahr verkauft – Preise bleiben mit durchschnittlich 18,80 Euro sozialverträglich, 17. Januar 2007
  16. Ulrich Kühne-Hellmessen: Die Bundesliga im TV. Der Start wurde verschlafen… In: Verrückter Fussball. Bundesliga, Europacup & Nationalelf. S. 58.
  17. Exklusivität wird immer teurer. Arena-Preiskampf und Pay-TV-Premiere. In: medienforum-magazin 01.06 (PDF). Rechtepreise inklusive internationale Verwertung.
  18. DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: Liga-Vorstand beschließt Verteilung der Medien-Einnahmen, 2. Februar 2006
  19. Europolitan: Fernsehrechte und Fußball-Bundesliga: Verteilung der Finanzen – Die Gelder sind zugewiesen, 6. Februar 2006
  20. Die Welt: Kommentar: Bundesliga aussichtslos im Hintertreffen, 19. Januar 2007
  21. Bundeszentrale für politische Bildung: Von Lizenzen und Schmerzgrenzen: Fußballrechte werden immer teurer, 9. Mai 2006
  22. ARD: Wo geht’s denn hier nach Asien?, 24. Januar 2007
  23. Außerhalb der Bundesliga wollte in Deutschland bereits sechs Jahre zuvor der in Finanznöte geratene Club Wormatia Worms mit Werbung der Baumaschinenfirma Caterpillar auf der Brust auflaufen, was der DFB damals noch ablehnte. Als weltweit erste Fußballmannschaft führte der uruguayische Verein Peñarol Montevideo die Trikotwerbung Mitte der 1950er Jahre ein.
  24. Ulrich Kühne-Hellmessen: Wie Günter Mast die Trikotwerbung einklagte. In: Verrückter Fussball. Bundesliga, Europacup & Nationalelf. S. 72.
  25. kicker.de: „Gazprom“ steigt bei Schalke ein, 10. Oktober 2006
  26. Abendzeitung: Anpfiff – Bundesliga-Start Saison 2009/10 – Nürnberger Ausgabe – Seite 12 – Artikel: Bader hält nichts vom Transfer-Wahnsinn
  27. http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/vereine/509248/artikel_Mario-Gomez-wechselt-zu-Bayern.html
  28. Stern: Unternehmen Bundesliga: Von der Elf-Freunde-Romantik zum Milliarden-Unternehmen, 21. August 2003
  29. Dietrich Schulze-Marmeling: Der Ruhm, der Traum und das Geld. Die Geschichte von Borussia Dortmund. S. 365f.
  30. Novo: 40 Jahre BOOMdesliga, September/Oktober 2003
  31. So erklärte der 1. FC Köln am 12. August 2008 die Angabe für falsch. Man befinde sich beim Etat nicht an dritter Stelle, sondern „im unteren Mittelfeld“ der Liga.
  32. Deloitte & Touche GmbH: Bundesliga holt in der Liste der weltweit umsatzstärksten Klubs auf, 16. Februar 2006
  33. Manager Magazin: Bundesliga: Die Geldmeister Europas, 29. Mai 2008
  34. a b Sebastian Karkos: Job-Maschine Bundesliga. In: Kicker-Sportmagazin. Nr. 70, 27. August 2007, S. 76f.
  35. Die Welt: Spitzenklubs der Bundesliga profitieren von Reform der Ausländerregel, 6. Januar 2006
  36. rsssf.com: Germany – All-Time Most Matches Played in Bundesliga
  37. Angegeben ist der Verein, für den der Spieler die meisten Einsätze absolviert hat.
  38. rsssf.com: All-Time Topscorers
  39. Angegeben ist der Verein, für den der Spieler die meisten Tore erzielt hat.
  40. Platzverweise in der Fußball Bundesliga
  41. Spielbeschreibung auf www.herthabsc.de
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