Liste von Anschlägen im Schienenverkehr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2016 um 20:38 Uhr durch Plutowiki (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vorlage:Linked Coordinates ist veraltet; bitte verwende {{Hinweis Seiten-Koordinaten |linked=1}}

In dieser Liste von Anschlägen im Schienenverkehr sind Ereignisse aufgenommen, bei denen der Vorsatz bestand, gezielt einen Schienenverkehrsunfall herbeizuführen.

Unfälle und Schadensereignisse, die sich im normalen Betrieb ereigneten und nicht auf gezielte äußere Einwirkung zurückzuführen sind, werden in der Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr und Kesselzerknall erfasst.

1800 bis 1849

Priestewitz (Königreich Sachsen Sachsen)
7. April 1839 – Missgünstige Konkurrenten von Johann Andreas Schubert, dem Konstrukteur der SAXONIA, hätten eine Weiche verstellt, so dass die Lokomotive auf eine andere, abgestellte Lokomotive auffuhr. Der Sachschaden sei gering gewesen. Diese Geschichte wird heute als Anekdote eingestuft.[1]
Main-Neckar-Bahn (Großherzogtum Hessen Hessen)
23. September 1848 – Revolutionäre in der Badischen Revolution lösten Kleineisen an den Schwellen und untergruben ein Gleisjoch. Zwei Lokomotiven, die einen Leerzug zogen, entgleisten und stürzten vom Bahndamm. Die Mitarbeiter der Bahn kamen mit dem Leben davon.[2][3]

1850 bis 1899

Platte River (Vereinigte Staaten 31 Vereinigte Staaten)
3. September 1861 – Bei einem Anschlag auf die Platte-Brücke durch Guerillakämpfer der Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg auf einen Zug der Nordstaaten kamen knapp 20 Personen ums Leben. Der Anschlag betraf einen gemischten Zug der Hannibal and St. Joseph Railroad und eine Brücke auf deren Bahnstrecke, die als erste den Staat Missouri querte. Sie erschloss unter anderem den östlichen Endpunkt des Pony Express in Saint Joseph und war damit von erheblicher strategischer Bedeutung. Die Guerillas beschädigten die Stützen der etwa 50 Meter langen Brücke über den Platte River so, dass dies vom Zug aus nicht zu erkennen war. Als in der Dunkelheit gegen 23:15 Uhr der Zug von Hannibal nach St. Joseph auf die Brücke fuhr, brach diese unter dem Zug mit seinen etwa 100 Reisenden zusammen und seine Fahrzeuge stürzten zehn Meter tief in den Fluss. Die Armee der Union gab den Befehl aus, die Guerillas zu verfolgen und zu erschießen. Die Konföderation reklamierte das Attentat als kriegsrechtlich zulässige Handlung.[4]
Beja (Vorlage:POR-1830)
18. September 1865 – Aufgrund einer absichtlichen Beschädigung am Oberbau muss ein Zug durch eine Notbremsung angehalten werden. Dabei werden auch Reisende aus dem Zug geschleudert. Drei Tote und zwei Schwerverletzte sind die Folge.[5]
Schwarzenau (Osterreich Kaisertum Österreich)
4. November 1875 – Durch das Lösen der Befestigungen eines Gleisstücks der äußeren Schiene in einer Kurve, die beim Bahnhof Schwarzenau auf einem 10 Meter hohen Damm mit 5 ‰ Gefälle auf eine Brücke zulief, entgleiste ein Personenzug von Wien Franz-Josefs-Bahnhof nach Prag entlang der Tangente des Kurvenbogens. Mindestens 9 Menschen starben.
Chillón (Spanien Spanien)
27. April 1884 – Nach dem unbekannte Täter eine Brücke über den Fluss Alcudia beschädigt hatten, stürzt ein Zug in den Fluss. 59 Menschen kamen dabei ums Leben. Dies war der bis dahin schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte Spaniens.
Verunglückter Hofzug des Zaren
Charkow (Russisches Kaiserreich 1858 Russland)
17. Oktoberjul. / 29. Oktober 1888greg.: Vermutlich kein Attentat lag dem Unfall des Hofzuges des Zaren Alexander III. bei Borki zugrunde. Allerdings hielten sich diesbezüglich hartnäckig Gerüchte. Der Zug entgleiste auf der Fahrt von der Krim nach St. Petersburg südlich von Charkow. 23 Reisende starben. Die Angaben zu den Verletzten schwanken zwischen 12 und 36 Personen. Die Zarenfamilie blieb unverletzt, obwohl der Speisewagen, in dem sie sich zum Unfallzeitpunkt aufhielt, stark beschädigt wurde. Die Unfallursache wurde nie aufgeklärt, da sich Bahngesellschaft und Staatsbeamte gegenseitig die Schuld zuwiesen. Vermutlich war die Unfallursache eine Kombination aus einem zu schweren Zug, der zu schnell auf unzureichendem Oberbau fuhr.
Lincoln (Vereinigte Staaten 37 Vereinigte Staaten)
9. August 1894: – Auf einer 13 Meter hohen und etwa 130 Meter langen Fachwerkbrücke der Chicago, Rock Island and Pacific Railroad wurden bei Wilderness Park in Lincoln, Nebraska, Schienennägel entfernt. Ein Zug aus Fairbury, Nebraska, der aus einer Lokomotive und zwei Reisezugwagen bestand, überquerte die Brücke gegen 21:20 Uhr. Der Zug entgleiste und stürzte ab. Die Feuerbüchse der Lokomotive brach auf und die hölzernen Wagen fingen Feuer. Elf der 33 Fahrgäste des Zuges kamen ums Leben. Die Untersuchung ergab, dass die Bahnanlage vorsätzlich beschädigt worden war und der Zug deswegen entgleiste. Die Polizei verhaftete den Afroamerikaner George Washington Davis, der zum Zeitpunkt des Unfalls in der Nähe der Unfallstelle gesehen worden sein soll. Nach zwei Prozessen vor einer Jury wurde er in einem reinen Indizienprozess – er selbst bestritt die Tat immer – wegen Totschlags verurteilt. Eine Verurteilung wegen Mordes scheiterte. Ein Motiv konnte ihm nie nachgewiesen werden. Er wurde nach zehn Jahren durch Gouverneur John H. Mickey begnadigt.[6]

1900 bis 1909

Horrem (Kerpen) (Deutsches Reich Deutsches Reich)
28. November 1901 – Gegen 19 Uhr entgleiste der Personenzug Nr. 640 von Verviers nach Köln Hauptbahnhof in der Nähe des Bahnhofs Horrem, weil eine ausgewechselte alte Schiene, die zwischen den Gleisen gelagert war, quer über das Gleis gelegt und mit Draht befestigt worden war. Vier Tote, drei Schwerverletzte und zwölf Leichtverletzte waren die Folge.[7]
Drebkau (Deutsches Reich Deutsches Reich)
29. Mai 1903 – Beim Bahnhof Drebkau entgleiste der Personenzug Nr. 983 auf der Bahnstrecke Großenhain–Cottbus, nachdem ein betrunkener Zimmermann eine neben der Strecke gelagerte Bahnschwelle quer über das Gleis gelegt hatte. Die Lokomotive und drei folgende Wagen entgleisten, wobei der der Lokomotive direkt folgende Wagen vollständig zertrümmert wurde. Ein Toter, drei Schwer- und fünf Leichtverletzte waren die Folge.[8]
Rehfelde (Deutsches Reich Deutsches Reich)
3. September 1907 – Nachdem bei einem Schienenstück die Befestigungsschrauben in den Schwellen gelockert worden waren, entgleiste nachts der Schnellzug Nr. 6 von Insterburg nach Berlin mit einer Geschwindigkeit von ca. 85 km/h beim Bahnhof Rehfelde. Ein Teil der Wagen stürzte um. Fettgasbehälter im Speisewagen brachen, das Gas strömte aus und entzündete sich. Der Wagen verbrannte vollständig, die beiden benachbarten Wagen je zur Hälfte. Ein Reisender verbrannte, darüber hinaus wurden acht Menschen verletzt. Für die Ergreifung des Täters oder der Täter wurde eine Belohnung von zunächst 2.000 Mark ausgesetzt, die später auf 5.000 Mark erhöht wurde – vergeblich.[9]

1910 bis 1919

Sarry (Dritte Französische Republik Frankreich) – Absturz nach Brückensprengung
17. September 1914 – Französisches Militär sprengte eine Brücke über die Marne bei Sarry, ohne die zuständigen Eisenbahner zu verständigen oder die Strecke selbst zu sichern. Ein Lazarettzug stürzte in die entstandene Lücke. 57 Menschen kamen ums Leben.
Rossendale-Edenfield (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich)
25. September 1916 – Bei einem Bombenangriff durch ein deutsches Zeppelin-Luftschiff wurde der Bahnhof von Ewood Bridge and Edenfield an der Bahnstrecke von Bury nach Bacup zerstört.[10]
Homburg (Deutsches Reich Deutsches Reich)
9. Februar 1917 – Bei Homburg, auf der Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken, entgleiste der D 32 nach einem Luftangriff.[11]
London (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich)
13. Juni 1917 – Deutsche Flugzeuge des Typs Gotha G.I bombardierten während des Ersten Weltkriegs unter anderem den Bahnhof Liverpool Street. Dies war der erste derartige Angriff. Eine 1000-Pfund-Bombe traf den Bahnhof und tötete 162 Menschen, 432 wurden darüber hinaus verletzt.[12]
Gjunis (Serbien Konigreich 1882 Serbien)
11. Oktober 1917 – Bei Gjunis auf der Bahnstrecke Belgrad–Niš wurden Schienen gesprengt. Dadurch entgleiste ein „Transportzug“[Anm. 1], dessen sämtliche Fahrzeuge einen Bahndamm hinab stürzten. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte.[13]

1920 bis 1929

Schneidemühl (Deutsches Reich Deutsches Reich)
20. Januar 1920 – Zwischen Schönlanke und Schneidemühl lösten drei Täter die Verschraubung der Schienen und brachten damit einen Güterzug zum Entgleisen. Ein nachfolgender Schnellzug konnte nicht mehr rechtzeitig gewarnt werden und fuhr in die Trümmer. Im Zug gab es 18 Tote und 20 Verletzte. Die drei Attentäter wurden gefasst, zum Tode verurteilt und hingerichtet.[14]
Eisenbahnattentat während der Märzkämpfe
Ammendorf (heute Halle Süd) (Deutsches Reich Deutsches Reich)
16. März 1921 – Im Zuge der Märzkämpfe in Mitteldeutschland lösten linksradikale Arbeiter Gleisbefestigungen auf der zweigleisigen Strecke. Zwei Güterzüge entgleisten, drei Eisenbahner starben.[15]
Zwischen Leipzig und Halle (Deutsches Reich Deutsches Reich)
16. Mai 1921 – Im Nachklang der Märzkämpfe in Mitteldeutschland erfolgte ein Anschlag auf einen Schnellzug. 5 Menschen starben, zahlreiche wurden verletzt.[16]
Duisburg (Deutsches Reich Deutsches Reich)
30. Juni 1923 – Während der Alliierten Rheinlandbesetzung explodierte in einem belgischen Militärzug eine Zeitzünderbombe, als der Zug bei Duisburg den Rhein querte. 8 Menschen starben. Die Zahl der Verletzten soll hoch gewesen sein, ist aber nicht bekannt, da die Besatzung bei solchen Unfällen grundsätzlich verhinderte, dass Informationen nach außen drangen.[17]
Starogard Gdański (Polen Polen)
1. Mai 1925 – Der Schnellzug D 4 von Eydtkuhnen nach Berlin Charlottenburg entgleiste. 29 Tote, 10 Schwer- und 23 Leichtverletzte waren die Folge. Die polnische Seite behauptete, die Entgleisung sei Folge eines Anschlags gewesen, die deutsche, dass der Zug wegen Mängeln am Oberbau entgleist sei. Die Unfallursache wurde nie eindeutig geklärt.
Die entgleiste Lokomotive des D 8 nach dem Anschlag bei Leiferde
Leiferde (Deutsches Reich Deutsches Reich)
19. August 1926 – Um einen Bahnpostwagen auszurauben, beschädigten die beiden Täter das Gleis der Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Leiferde und Meinersen, der heutigen Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin. Der D 8 Berlin–Köln entgleiste. 24 Menschen starben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Die Täter wurden gefasst und zum Tode verurteilt, aufgrund eines Gnadengesuchs aber 1927 zu lebenslanger Zuchthausstrafe begnadigt.
Anting (Republik China 1912–1949 Republik China)
26. August 1926 – Eine der Bürgerkriegsparteien entfernte ein Gleisstück aus der Bahnstrecke Shanghai–Nanjing. Vermutlich sollte der Sonderzug eines Generals der Gegenseite zum Entgleisen gebracht werden. Allerdings befuhr die beschädigte Stelle zuerst ein ziviler Zug. 20 Menschen starben.[18]
Shenyang (Mukden) (China Republik 1928 China)
4. Juni 1928 – Japanische Offiziere, die die Expansion Japans in der Mandschurei fördern wollten, verübten ein Sprengstoffattentat auf den chinesischen Machthaber, Marschall Zhang Zuolin, der sich auf dem Rückzug von Peking nach Shenyang (damals: Mukden) befand. Sein Sonderzug musste in den Vororten von Shenyang die Südmandschurische Eisenbahn unterqueren, die von Japan betrieben wurde. Ein Offizier der japanischen Kwantung-Armee ließ hier eine Bombe explodieren, als der Sonderzug unter dem Viadukt durchfuhr, wobei Zhang Zuolin getötet wurde.[19]
Braunschweig (Deutsches Reich Deutsches Reich)
1928–1931 Der Versicherungsangestellte Friedrich Opitz verübte nach Feierabend 64 Anschläge! Drei Eisenbahner wurden verletzt. Nach drei Raubmorden und dutzenden Raubüberfällen wurde er 1936 mit dem Fallbeil hingerichtet.[20]

1930 bis 1939

Jinzhou (China Republik 1928 China)
29. Dezember 1930Räuber beschädigten den Oberbau der Eisenbahnstrecke von Shenyang (damals: Mukden) nach Peking. Ein Schnellzug entgleiste. Mindestens 80 Menschen starben, weitere 20 wurden als Geiseln entführt.
Anzbach (Osterreich Österreich)
31. Dezember 1930 – Der vermutlich geistesgestörte Lehrer Sylvester Matuska verübte bei Anzbach – westlich von Wien – einen folgenlosen Eisenbahnanschlag.
Anzbach (Osterreich Österreich)
30. Januar 1931 – Sylvester Matuska verübte einen zweiten Anschlag an derselben Stelle. Die Lok eines Nachtschnellzugs entgleiste. Es entstand aber nur geringer Schaden.
Jüterbog (Deutsches Reich Deutsches Reich)
8. August 1931 – Sylvester Matuska sprengte gegen 22:00 Uhr bei Jüterbog unter der Lok des Schnellzuges D 43 von Basel nach Berlin ein Stück Schiene weg, was den Zug zum Entgleisen brachte. 82 Verletzte waren die Folge.[21]
Biatorbágy (Ungarn Ungarn)
13. September 1931 – Sylvester Matuska sprengte nahe der westlich von Budapest gelegenen Ortschaft Biatorbágy das Gleis auf der 25 m hohen mehrbogigen Eisenbahnbrücke. Lokomotive, Gepäckwagen, Schlafwagen und drei Personenwagen des Nachtschnellzuges Budapest–Wien stürzten ab. 24 Tote, 14 schwer und zahlreiche leicht Verletzte waren die Folge. In Wien wurde Matuska am 1. Oktober 1931 auf Ersuchen der ungarischen Polizei vernommen, weil er als angeblicher Fahrgast des verunglückten Zuges Schadenersatz forderte. Bei einer zweiten Vernehmung am 7. Oktober 1931 wurde er verhaftet und gab die Taten zu. Im Strafprozess konnten seine Motive nicht eindeutig geklärt werden. Matuska machte zeitweise einen verwirrten Eindruck und äußerte religiöse Wahnvorstellungen. Das Schwurgericht verurteilte ihn wegen zweier Anschläge bei Anzbach zu sechs Jahren schwerem Kerker. Nach vier Jahren Strafverbüßung wurde er wegen des Anschlags von Biatorbágy an Ungarn ausgeliefert. Dort wurde er wegen Mordes zum Tode verurteilt. Österreich hatte für die Auslieferung allerdings eine Begnadigung zur lebenslanger Haft zur Bedingung gemacht.[22]
Japanische Experten inspizieren den Ort des Sprengstoffanschlages auf die Südmandschurische Eisenbahn
Shenyang (Mukden) (China Republik 1928 China)
18. September 1931 – Zwei Offiziere der Kwantung-Armee, einer davon war vermutlich der Spion und spätere Kommandeur der 14. Division, Doihara Kenji, verübten einen Sprengstoff-Anschlag auf die durch Japan betriebene Südmandschurische Eisenbahn. Infolge dieses als „Mukden-Zwischenfall“ bezeichneten Ereignisses wurde die Mandschurei von japanischen Truppen besetzt und im März 1932 der japanische Satellitenstaat Mandschukuo gegründet.
Liaoning (China Republik 1928 China)
27. September 1931 – Räuber entfernen etwa 90 km westlich von Shenyang (damals: Mukden) Schienen aus der Strecke, so dass der Zug von Mukden nach Peking entgleist. Sie rauben den Zug aus und töten dabei auch Reisende und Zugpersonal. 30 Menschen sterben, viele weitere werden darüber hinaus verletzt.[23]
Puçol (Spanien Spanien)
9. Dezember 1933 – Der Schnellzug Barcelona–Sevilla entgleiste, nachdem Anarchisten mit Bomben eine Eisenbahnbrücke beschädigt hatten. 13 Tote waren die Folge.
Bad Abbach (Deutsches Reich NS Deutsches Reich)
24. Juli 1938 – Bei Bad Abbach auf der Donautalbahn wurden Steine auf das Gleis gelegt und ein Güterzug entgleiste.[24]
Songjiang (China Republik 1928 China)
8. September 1938 – Bei einem japanischen Luftangriff auf den Bahnhof von Songjiang wurde auch ein mit Flüchtlingen überfüllter Zug, der dort gehalten hatte, getroffen. Mindestens 300 Menschen starben und 400 weitere wurden darüber hinaus verletzt.
Sant Vicenç de Calders (Spanien Zweite Republik Spanien)
9. Oktober 1938 – Bei einem Luftangriff auf einen Zug während des Spanischen Bürgerkriegs starben 60 Menschen, 100 wurden darüber hinaus verletzt.
Xàtiva (Spanien Zweite Republik Spanien)
12. Februar 1939 – Bei einem Luftangriff auf den Bahnhof von Xàtiva in den letzten Tagen des Spanischen Bürgerkriegs starben 129 Menschen, 200 wurden darüber hinaus verletzt.
Carlin (Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten)
12. August 1939 – Der Fernzug City of San Francisco, der zwischen Chicago und Oakland über Illinois verkehrte, entgleiste bei Carlin, Nevada, in der Wüste von Nevada. Dieser Abschnitt seines Laufweges gehörte zum Netz der Southern Pacific Railroad. Der Zug hatte Verspätung und war mit höchst möglicher Geschwindigkeit unterwegs. Der Unfall ereignete sich um 21:33 Uhr, als der Zug über eine Brücke fuhr, die den Humboldt River überspannte. Fünf Wagen stürzten in den Fluss, drei weitere rutschten die Böschung hinunter. 24 Tote und 121 Verletzte waren die Folge des Unfalls. Sowohl der Coroner als auch ein Sachverständigengremium seitens der Eisenbahn kamen zu der Feststellung, dass eine Eisenbahnschiene entfernt worden war, was die Entgleisung verursacht habe. Wegen der intransparenten Haltung der Bahngesellschaft bei der Unfalluntersuchung blieb allerdings bis heute das Gerücht bestehen, dass die Unfallursache auch ein Fehler von dieser Seite gewesen sein könnte – z. B. zu hohe Geschwindigkeit.[25]
Zwischen Shanghai und Nanjing (China Republik 1928 China)
1. Oktober 1939 – Bei einem Anschlag chinesischer Guerillas entgleiste ein Militärzug der japanischen Besatzungsmacht. 30 Japaner kamen ums Leben, weitere wurden darüber hinaus verletzt.[26]

1940 bis 1949

Yunnan (China Republik 1928 China)
1. Februar 1940 – Bei einem japanischen Luftangriff auf eine Brücke der Yunnan-Bahn bei km 235 (der chinesischen Kilometrierung) wurde auch ein Zug getroffen. 85 Menschen starben, weitere 120 wurden verletzt.
Suzhou (China Republik 1928 China)
29. November 1940 – Guerillas der Kuomintang sprengten den Oberbau unter einem Zug, der von Shanghai nach Nanking unterwegs war. Dabei starben etwa 100 Menschen, weitere 300 sollen verletzt worden sein.
Krylbo (Schweden Schweden)
19. Juli 1941 – Nahe dem Bahnhof des kleinen schwedischen Ortes Krylbo, der heute ein Teil der Stadt Avesta ist, explodierte ein deutscher Güterzug, der mit Munition zum finnischen Tornio unterwegs war. Es ist bis heute nicht eindeutig geklärt, ob es ein Unfall oder ein Attentat des britischen Geheimdienstes Special Operations Executive war. Für letzteres spricht, dass am folgenden Tag der Militärattaché der britischen diplomatischen Vertretung in Schweden, Malcolm Munthe, aus Schweden ausgewiesen wurde. Offiziell wurde der Vorfall als Eisenbahnunfall dargestellt.
Białystok (Polen Polen)
19. September 1943 – Nach einem Anschlag auf den Schnellzug mit Wehrmachtsteil DmW 31 entgleist der Zug. 23 Menschen sterben, 33 weitere werden verletzt.[27]
Verschiedene Orte (Sowjetunion Sowjetunion)
März bis Juni 1944 – Die deutsche Luftwaffe flog mit 350 Bombern in der Sowjetunion Großangriffe auf Eisenbahnzentren, um die sowjetische Sommeroffensive zu stören. Trotz erheblicher Zerstörungen konnte das aber den anschließenden militärischen Erfolg der Sowjetunion und den Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte nicht verhindern.[28]
Köppern (Deutsches Reich NS Deutsches Reich)
4. Oktober 1944 – Der Zug Nr. 2021 von Frankfurt nach Usingen wurde kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Köppern von Tieffliegern angegriffen. 31 Menschen starben. Siehe: hier.
Bahnhof Elm (Deutsches Reich NS Deutsches Reich)
25. November 1944 – Bei einem Luftangriff auf den Bahnhof wurde das Empfangsgebäude komplett zerstört.[29]
Fulda Hauptbahnhof (Deutsches Reich NS Deutsches Reich)
27. Dezember 1944 – Bei einem Luftangriff auf den Bahnhof wurde eine Unterführung unter den Gleisen verschüttet, die eine große Zahl von Menschen als behelfsmäßigen Luftschutzraum aufgesucht hatte. Mehr als 700 Menschen, darunter zahlreiche Zwangsarbeiter, starben.[30]
Snåsa (Norwegen Norwegen)
13. Januar 1945 – Die Kompanie Linge, eine britisch-norwegische Geheimdiensteinheit, die in Norwegen Sabotagen hinter den Linien der deutschen Wehrmacht durchführte, sprengte die Brücke der Nordlandsbanen über den Jørstadelva, einen Fluss bei Snåsa. Die Operation trug den Kodenamen „Woodlark“. Sechs Stunden nach der Sprengung der Brücke überfuhr ein Truppentransportzug der Wehrmacht die Stelle und stürzte in den Fluss. 70–80 Personen starben, etwa 100 wurden verletzt. 1995 wurde an der Brücke dafür ein Denkmal errichtet. Dies ist bis heute der verlustreichste Eisenbahnunfall in Norwegen.[31]
Treuchtlingen (Deutsches Reich NS Deutsches Reich)
23. Februar 1945 – Bei einem Luftangriff auf den Bahnhof Treuchtlingen sterben in einer von Bomben getroffenen Gleisunterführung, die von zahlreichen Menschen als provisorischer Luftschutzkeller aufgesucht worden war, etwa 300 Menschen.[32]
Konkoita (Thailand Thailand)
1. Februar 1947 – Eine hölzerne Eisenbahnbrücke der Thailand-Burma-Eisenbahn war durch Brandstiftung abgebrannt und eingestürzt. Eine vom thailändischen Verkehrsminister Momluang Kri Detchatiwong benutzte Motordraisine stürzte in die so entstandene Lücke. Der Minister und eine Person aus seiner Begleitung kamen ums Leben.
Tientsin (China Republik 1928 China)
Mai 1947 – 100 Menschen starben als ein aus Lokomotive und 13 Wagen bestehender Zug in einem Hinterhalt auf eine von kommunistischen Guerillas gelegte Landmine auffuhr. Der Zug war von Tientsin nach Shenyang (Mukden) unterwegs. Der Anschlag ereignete sich ca. 55 km von Tientsin entfernt. Die Lokomotive und die drei folgenden Wagen entgleisten und wurden beschädigt. Die Guerillas plünderten anschließend den Zug.[33]
Amritsar (Indien Indien)
22. September 1947 – Ein Zug mit mehr als 4.500 moslemischen Flüchtlingen wurde von bewaffneten Sikhs bei Amritsar überfallen und drei Stunden lang beschossen. 3418 Menschen starben oder wurden anschließend vermisst, 1328 weitere wurden verletzt.[34]
Kamoke (Indien Indien)
25. September 1947 – Ein Zug mit Hindu- und Sikh-Flüchtlingen wurde von bewaffneten Moslems in Kamoke überfallen. Dabei starben 340 Flüchtlinge, weitere 250 wurden verletzt.[35]
Lilong (China Republik 1928 China)
3. September 1948 – Mindestens 25 Menschen starben, 98 weitere wurden verletzt, als bei Lilong, Guangdong, ein Zug entgleiste, der von Hankow nach Kanton unterwegs war. Ursache soll eine Manipulation am Oberbau gewesen sein.[36]
Pengpu (China Republik 1928 China)
September 1948 – Kommunistische Guerillas hatten auf einer Bahnstrecke ca. 140 km nordwestlich von Nanking eine Landmine gelegt. Unter einem Zug, der nach Pukow unterwegs war, explodierte sie. Die Lokomotive und der folgende Wagen wurden vollständig zerstört, 100 Menschen starben.[37]
Móra la Nova (Spanien Spanien)
12. Februar 1949 – Der Schnellzug Barcelona–Madrid entgleiste in einer Kurve vor dem Bahnhof Móra la Nova (Streckenkilometer 536,6), die in einem Gefälle lag. Die Lokomotive wurde aus der Kurve in eine darunter liegenden Schlucht getragen, mehrere Wagen fielen auf sie. 40 Menschen starben, etwa 100 wurden darüber hinaus verletzt. Die Franco-Diktatur behauptete als Ursache einen kommunistischen Anschlag. Befestigungen der Schienen seien entfernt worden.[38]
Matsukawa-Zwischenfall
Fukushima (Japan Japan)
17. August 1949 – Nachdem Bolzen und Muttern der Gleisverbindungen gelockert und zahlreiche Nägel, die die Schienen auf den Schwellen fixiert hatten, herausgezogen worden waren, entgleiste ein Zug, der von Aomori nach Ueno fuhr und soeben Matsukawa, das heutige Fukushima, durchquert hatte. Die drei Männer auf der Lokomotive starben. In der damaligen Hysterie der Kommunistenverfolgung wurden 20 Mitglieder der Tōshiba-Matsukawa-Fabrikgewerkschaft, der Kokurō (Eisenbahnergewerkschaft) und der Kommunistischen Partei Japans verhaftet. Die Prozesse zogen sich über 14 Jahre hin und endeten mit Freisprüchen.

1950 bis 1959

Hai-Van-Pass (Vietnam Vietnam)
24. Juni 1953 – Während des Indochinakriegs war der Hai-Van-Pass (auch: Wolkenpass / Col des Nuages), über den auch die Eisenbahnhauptstrecke zwischen Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) führt, als strategisch wichtiger Gebirgspass schwer umkämpft. Als dort ein mit zwei Lokomotiven bespannter Zug auf eine Bogenbrücke fuhr, sprengten die Việt Minh ein Brückensegment. Beide Lokomotiven und 18 Wagen stürzten knapp 20 Meter in die Tiefe. Mehr als 100 Menschen starben.[39]

1960 bis 1969

San Sebastián (Spanien Spanien)
1960 – Die Euskadi Ta Askatasuna (ETA) nahm ihren „Kampf“ auf. Als erste bekanntgewordene Aktion wurde ein Zug zum Entgleisen gebracht. Am 28. Juni 1960 wurden bei einem Bombenattentat im Amara-Bahnhof in San Sebastián mehrere Menschen verletzt und ein Kind kam ums Leben.
Vitry-le-François (Frankreich Frankreich)
18. Juni 1961 – Die Explosion einer vermutlich von der Organisation de l’armée secrète (OAS) gelegten Bombe brachte den Schnellzug Straßburg–Paris zum Entgleisen. 28 Menschen starben, 170 wurden verletzt.
Isenbüttel (Deutschland BR BR Deutschland)
17. Februar 1962 – Durch Steine, die auf die Bahnstrecke Braunschweig–Wieren gelegt worden waren, entgleiste der Zug Pto 3131. 3 Menschen starben, 25 wurden darüber hinaus verletzt.[40]
Norddeutschland (Deutschland BR BR Deutschland)
1966 – Ein Unbekannter „Roy Clark“ forderte Geld von der Deutschen Bundesbahn. Nachdem keine Reaktion erfolgte, kam es zu mehreren Anschlägen. In einem Fall war es Glück, dass sich der Unbekannte im Fahrplan geirrt hatte und anstatt des leichten Triebwagens ein schwerer Güterzug die Strecke befuhr.[41] Am 21. Dezember 1967 konnte der staatenlose ehemalige Fremdenlegionär Alexander Bordan Hembluck als Bombenleger und Drohbriefschreiber überführt werden.[42]
Lumding (Indien Indien)
20. April 1966 – 55 Menschen sterben bei einem Bombenanschlag der Freiheitsbewegung der Naga auf einen Zug im Bahnhof von Lumding. 127 weitere wurden verletzt.[43]
Diphu (Indien Indien)
23. April 1966 – 40 Menschen sterben bei einem Bombenanschlag der Freiheitsbewegung der Naga auf einen Zug im Bahnhof von Diphu, 60 weitere werden verletzt.[44]

Bensheim (Deutschland BR BR Deutschland)
17. September 1966 – Durch Steine, die Kinder auf die Bahnstrecke Bensheim–Worms gelegt hatten, entgleiste ein Personenzug. Ein Mensch starb, 15 wurden darüber hinaus verletzt.[45]
Brennerbahn (Italien Italien)
30. September 1967 – Bei einem Anschlag des Befreiungsausschuss Südtirol starben im Zug Innsbruck–Trient zwei Polizisten.[46]

Hauptstuhl (Deutschland BR BR Deutschland)
16. Oktober 1968 – Auf der Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken wurden Halte- und Sicherungsbolzen einer Eisenbahnweiche entfernt und sie auf Ablenkung gestellt. Lokomotive und 7 Wagen des D 216 entgleisten mit 120 km/h. 1 Mensch starb, 14 wurden darüber hinaus verletzt.[47]
Baden-Württemberg (Deutschland BR BR Deutschland)
24. Februar 1969 – Durch auf die Schienen gelegte Steine entgleiste auf der Höllentalbahn im Schwarzwald ein Triebwagen und stürzte ab. 4 Verletzte waren die Folge.[48]
Dortmund (Deutschland BR BR Deutschland)
5. März 1969 – Der Lokomotivführer eines Güterzugs wird von einem Stein getroffen, den ein Jugendlicher geworfen hat. Der Lokomotivführer ist drei Minuten bewusstlos.[49]
Jajpur Road (Indien Indien)
14. Juli 1969 – Der Auffahrunfall eines Güterzuges auf einen im Bahnhof Jajpur Keonjhar Road stehenden Personenzug wird auf den Eingriff Betriebsfremder in die Signalanlagen zurückgeführt. 85 Menschen starben.

1970 bis 1979

Gioia Tauro (Italien Italien)
22. Juli 1970 – Als Blutbad von Gioia Tauro wird das Attentat auf den italienischen Fernzug Palermo–Turin bezeichnet. Bei einer Explosion und der darauf folgenden Entgleisung des Zuges verloren sechs Menschen ihr Leben. 66 Personen wurden verletzt.
Thalfingen (Deutschland BR BR Deutschland)
24. Januar 1971 – Auf der Bahnstrecke Aalen–Ulm wurde ein Hemmschuh montiert. Der fällige Eilzug 1921 blieb jedoch zuvor wegen eines Getriebeschadens liegen, so dass es zu keinem Unfall kam.[50]
Adelsdorf (Deutschland BR BR Deutschland)
10. Mai 1971 – Kinder legen Steine auf das Gleis der Bahnstrecke Forchheim–Höchstadt, wodurch ein Nahverkehrstriebwagen entgleist. 2 Verletzte sind die Folge.[51]
Solingen (Deutschland BR BR Deutschland)
10. Mai 1971 – Der Nahverkehrszug 2594 nach Wuppertal-Oberbarmen fährt in einen auf das Gleis gesetzten Hemmschuh, schleift ihn mit, bis er in einer Weiche hängen bleibt. Die Lokomotive und zwei Wagen entgleisen.[52]
Darmstadt (Deutschland BR BR Deutschland)
24. Mai 1972 – Spielende Kinder setzen eine Planierraupe in Betrieb, die zwischen den Bahnhöfen Darmstadt Ost und Darmstadt Nord auf der Odenwaldbahn zum Stehen kommt. In sie fährt mit 50 km/h ein Nahverkehrstriebwagen. 9 Menschen werden verletzt.[53]
Erdbach (Deutschland BR BR Deutschland)
13. August 1973 – Durch den Eingriff Betriebsfremder im Bahnhof Mademühlen auf der Westerwaldquerbahn wurden 16 Güterwagen von einem Zug abgekuppelt und begannen im Gefälle bergabwärts zu rollen. Nach 15 km und Querung von 20 Bahnübergängen trafen sie auf den Prellbock des Bahnhofs Erdbach, überfuhren ihn und schlugen 50 Meter weiter in ein Wohnhaus ein, wo eine Frau ums Leben kam.[54]
Dußlingen (Deutschland BR BR Deutschland)
21. Mai 1974 – Durch auf das Gleis der Bahnstrecke Tübingen–Sigmaringen gelegte Steine entgleiste eine Lokomotive.[55]
Denkmal für die Opfer des Bombenanschlags im Bahnhof von San Benedetto Val di Sambro am 4. August 1974
San Benedetto Val di Sambro (Italien Italien)
4. August 1974 – Bei einem Bombenanschlag auf den Italicus Express – den Nachtschnellzug RomMünchen – durch die rechtsextreme Terrororganisation Ordine Nuovo starben 12 Menschen, 48 wurden darüber hinaus verletzt.
Raum Stuttgart (Deutschland BR BR Deutschland)
2. September 1974 – Bei einem Erpressungsversuch, untermauert mit der Drohung eines Anschlags auf den Bahnverkehr, wurden 3,8 Millionen DM gefordert.[56]
Baden-Württemberg (Deutschland BR BR Deutschland)
6. Oktober 1975 – 1978 – Der Erpresser Monsieur X verübt in erpresserischer Absicht eine ganze Reihe von Anschlägen auf Züge der Deutschen Bundesbahn.
Alexandria (Agypten Ägypten)
14. August 1976 – In Alexandria in Ägypten explodierte eine in einem Gepäckfach versteckte Bombe. Acht Menschen starben, 51 wurden verletzt.
Moskau (Sowjetunion Sowjetunion)
8. Januar 1977 – Bombenserie in der Moskauer Metro. Sieben Menschen starben, 37 wurden verletzt.
Riegel am Kaiserstuhl (Deutschland Deutschland)
17. Oktober 1977 – Der Erpresser Monsieur X manipulierte das Gleis und der Italia-Express Kopenhagen–Rom entgleiste bei einer Geschwindigkeit von 140 km/h. 19 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.[57]
Ajaraka (Indien Indien)
23. November 1977 – Nachdem eine Schiene aus dem Gleis entfernt wurde, entgleiste der Nachtzug von Ahmedabad nach Neu-Delhi in der Nähe von Ajaraka. 20 Menschen starben und weitere 21 wurden verletzt. Der oder die Täter konnten nie ermittelt werden.

1980 bis 1989

Dunmurry (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich)
17. Januar 1980 – Eine Bombe der IRA explodierte während eines Transportes vorzeitig in einem Personenzug bei Dunmurry in Nordirland. Drei Menschen kamen ums Leben, darunter einer der Attentäter, fünf weitere wurden verletzt, darunter der zweite Attentäter.
Bologna (Italien Italien)
2. August 1980 – Der Bombenanschlag auf den Hauptbahnhof von Bologna forderte 85 Todesopfer und 200 Verletzte. Verantwortlich für die Tat ist eine rechtsextreme Terrororganisation, die sich Nuclei Armati Rivoluzionari nennt.
Iserlohn (Deutschland Deutschland)
25. September 1980 – Kinder legten Steine in die Spurrillen eines Bahnübergangs beim Bahnhof Iserlohn-Ost. Der Nahverkehrstriebwagen Nto 6127 entgleiste und prallte gegen ein Haus. 13 Menschen wurden verletzt.[58]
Belfast (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich)
12. Oktober 1980 – Eine Bombe der IRA explodierte im zwischen Dublin und Belfast verkehrenden Intercity-Zug in der Nähe des Hauptbahnhofs von Belfast. Eine Reisende kam dabei ums Leben.[59]
Parsberg (Deutschland Deutschland)
5. November 1980 – Beim Verladen von Panzern der US-Streitkräfte auf einen Güterzug schoss ein Soldat eine Granate auf einen anderen Panzer ab. Motiv war Eifersucht. 2 Tote und zwei weitere Verletzte waren die Folge, die Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg musste für längere Zeit gesperrt werden.[60]
München (Deutschland Deutschland)
14. April 1981 – Der Zug „Akropolis“ fährt in eine Baumsperre. Sachschaden.[61]
Gujarat (Indien Indien)
19. Juli 1981 – Vermutlich durch Sabotage entgleiste ein von Neu-Delhi nach Ahmedabad fahrender Zug bei Gujarat. 30 Menschen starben, 70 wurden darüber hinaus verletzt.
Ambazac (Frankreich Frankreich)
29. März 1982 – Im Capitole von Paris nach Toulouse verübte der linksextreme Terrorist Carlos einen Anschlag, bei dem fünf Menschen starben und 29 verletzt wurden. Zwanzig Kilometer vor Limoges explodierte die im zweiten der zehn Wagen deponierte Bombe. Der Zug kam erst zwei Kilometer nach dem Anschlag zum Stehen.

Ostercappeln (Deutschland Deutschland)
2. August 1982 – Zwei Soldaten der britischen Streitkräfte bringen nach einer Amokfahrt ihren Panzer auf den Gleisen der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg zum Stehen. Der D 15233 fährt in den Panzer und zertrümmert ihn. Die beiden Soldaten kommen ums Leben, der Lokomotivführer und 20 Reisende werden verletzt.[62]
Lyon (Frankreich Frankreich)
31. Dezember 1983 – In der Silvesternacht 1983 explodierte in einem TGV südlich von Lyon ein Sprengsatz, außerdem im Bahnhof Marseille-St-Charles. Auch hier war der Terrorist Carlos für die zweifache Bluttat verantwortlich (vier Tote).
Apenninbasistunnel (Italien Italien)
23. Dezember 1984 – bei einem Bombenanschlag der Mafia im Apenninbasistunnel auf den Rapido 904 starben 17 Menschen, 267 wurden darüber hinaus verletzt.
Bunowo (Bulgarien Bulgarien)
9. März 1985 – Sieben Menschen, darunter zwei Kinder, starben als ein Wagen des Schnellzuges Sofia–Burgas explodiert. Der Sprengsatz wurde mittels Zeitzünder zur Explosion gebracht und sollte im naheliegenden Tunnel losgehen und so mehr Opfer fordern. Auf Grund einer Verspätung des Zuges explodierte die Bombe im Bahnhof. Verantwortlich für die Bluttat war die Türkische Befreiungsbewegung in Bulgarien, die bis 1989 weitere vier Attentate verübte.
Cuzco (Peru Peru)
25. Juni 1986 – In Cuzco, Peru, starben sieben Menschen, darunter drei Deutsche, bei einem Anschlag auf einen mit Touristen besetzten Zug. Beschuldigt wurde die Terrorgruppe „Leuchtender Pfad“.

1990 bis 1999

Cherlapally (Indien Indien)
10. Oktober 1990 – Bei einem Anschlag von Naxaliten auf einen Personenzug in Cherlapally bei Hyderabad im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh geriet ein Zug in Brand. 40 Menschen starben.[63]
Mumbai (Indien Indien)
9. November 1991 – Zehn Passagiere starben bei einem Anschlag auf einen Vorortzug in Mumbai (Bombay).
Baku (Aserbaidschan Aserbaidschan)
19. März 1994 – In der U-Bahn von Baku wurden bei einem von Armeniern verübten Anschlag 14 Menschen getötet und 49 verletzt.
Baku (Aserbaidschan Aserbaidschan)
3. Juli 1994 – Ein weiterer Anschlag auf die Metro forderte 13 Tote und 58 Verletzte.
Tokio (Japan Japan)
20. März 1995 – In der U-Bahn von Tokio kostete ein Anschlag mit dem hochgiftigen Nervengas Sarin zwölf Menschen das Leben und forderte etwa 1.000 Verletzte, 37 davon schwer (5.000 melden sich in Krankenhäusern). Verantwortlich für die Tat war Ōmu Shinrikyō, deren Anführer Shōkō Asahara am 16. Mai 1995 festgenommen und im Jahre 2004 zum Tode verurteilt wurde.
Paris (Frankreich Frankreich)
25. Juli 1995 – An der RER-Station Saint-Michel in Paris wurden durch eine Bombenexplosion acht Menschen getötet und 119 verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich die algerische Bewaffnete Islamische Gruppe (GIA).
Paris (Frankreich Frankreich)
6. Oktober 1995 – In der Métro von Paris wurden bei einer Bombenexplosion 16 Menschen verletzt.
Hyder (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
9. Oktober 1995 – Ein Anschlag auf den Fernzug Sunset Limited der Eisenbahngesellschaft Amtrak in der Nähe von Hyder im US-Bundesstaat Arizona forderte einen Toten und 78 Verletzte. Das FBI eröffnete eine Großfahndung, der oder die Täter wurden aber nie gefasst.
Paris (Frankreich Frankreich)
17. Oktober 1995 – Zwischen den Pariser Metrostationen Musée d’Orsay und Saint-Michel explodierte in einem RER-Metrozug ein Sprengsatz, 30 Menschen wurden verletzt.
Moskau (Russland Russland)
11. Juni 1996 – Mitten im morgendlichen Berufsverkehr wurden bei einer Bombenexplosion in der Moskauer Metro vier Menschen getötet und zwölf verletzt.
Paris (Frankreich Frankreich)
3. Dezember 1996 – In der Pariser RER-Metro wurden bei einem Bombenattentat vier Menschen getötet und 91 verletzt. Wegen der Anschlagsserie in der französischen Hauptstadt wurden im Oktober 2002 zwei Algerier als Mittäter zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Assam (Indien Indien)
30. Dezember 1996 – Auf den Brahmaputra Mail, der nach Delhi unterwegs war, wird ein Anschlag verübt. Im Gleis war eine Bombe an einer Stelle der Strecke platziert worden, die der Zug mit hoher Geschwindigkeit befuhr. Die Bombe wurde vermutlich ferngesteuert ausgelöst. Drei Wagen des Zuges wurden zerstört, sechs weitere entgleisten, 33 Menschen starben. Die indische Regierung vermutete assamesische Separatisten hinter dem Anschlag.[64]
Lehra Khanna (Indien Indien)
8. Juli 1997 – Bei einem Bombenanschlag auf einen Reisezug im Bahnhof Lehra Khanna, Punjab, sterben 33 Menschen.[65]
Khaipur (Pakistan Pakistan)
17. Juni 1998 – 23 Menschen wurden bei einem Bombenanschlag auf zwei Züge in Khairpur, Pakistan, getötet.
Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin (Deutschland Deutschland)
8. Dezember 1998 – Ein Erpresser löste bei Uchtspringe (Altmark) Schrauben und hob das Gleis ca. 3 cm an. Trotzdem entgleiste der mit 250 km/h darüber fahrende ICE nicht.[66][67]
Wilmersdorf bei Angermünde (Deutschland Deutschland)
16. Dezember 1998 – Derselbe Erpresser lockerte erneut Schrauben an Schienen, diesmal am Gleis der Angermünde-Stralsunder Eisenbahn.[68]
Klein Bünzow (Deutschland Deutschland)
18. Dezember 1998 – Derselbe Erpresser manipulierte erneut das Gleis der Angermünde-Stralsunder Eisenbahn, diesmal zwischen Anklam und Greifswald. Ein Güterzug entgleiste. Es entstand Sachschaden in Millionenhöhe. Der Erpresser und sein Komplize wurden am 23. Dezember 1998 verhaftet.[69][70]
Grdelica (Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien)
12. April 1999 – Während des Kosovokrieges griff ein F-15E Strike Eagle-Kampfflugzeug der NATO kurz hintereinander zwei Mal die Morava-Brücke bei Grdelica mit Luft-Boden-Rakete des Typs AGM-130 an. Beide Male wurde dabei der Schnellzug D 393 NišRistovac getroffen, der die Brücke gerade befuhr. 14 Tote und 16 Verletzte waren die Folge.

2000 bis 2009

Zenza do Itombe (Angola Angola)
10. August 2001 – 252 Tote und 165 Verletzte forderte der Anschlag auf einen Reisezug im Angolanischen Bürgerkrieg auf der Bahnstrecke Zenza do Itombe–Dondo, einer Zweigstrecke der Luandabahn.
Godhra (Indien Indien) – Brandanschlag
27. Februar 2002 – Aus einer Menschenmenge, die sich hauptsächlich aus Muslimen zusammensetzte, wurde im Bahnhof Goghra Junction ein mit hinduistischen Pilgern besetzter Zug angegriffen. Die Pilger kamen aus Ayodhya und gehörten überwiegend der Bewegung Vishva Hindu Parishad an, die dort 1992 die Babri-Moschee abgerissen hatte, um dort den hinduistischen Ram-Janmabhumi-Tempel (wieder) zu errichten. In einen Wagen des Zuges wurde Petroleum gegossen und angezündet. 59 Menschen starben, 48 wurden darüber hinaus verletzt. Der Anschlag war die Initialzündung für größere Unruhen und Pogrome gegen Muslime im Bundesstaat Gujarat, bei denen 1000 – 2000 Menschen ums Leben kamen.
Rafiganj (Indien Indien) – Entgleisung
10. September 2002 – Der Rajdhani Express, der Kalkutta mit Neu-Delhi verbindet, entgleiste auf der Brücke über den Fluss Dhave beim Bahnhof Rafiganj bei Gaya, zwei Wagen stürzten in den Fluss. Mehr als 130 Menschen starben, 50 wurden vermisst, mehr als 150 verletzt. Die offizielle Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass Laschen an Schienenstößen entfernt worden waren. Es blieb aber umstritten, ob es ein Anschlag oder ein Unfall war.
Gooty (Indien Indien)
21. Dezember 2002 – Nachdem ein Stück des Gleises herausgesägt worden war, entgleiste ein Schnellzug der South Central Railway, der zwischen Hyderabad und Bangalore verkehrte, in der Nähe der Stadt Gooty im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh. 20 Menschen kamen dabei ums Leben. Niemand bekannte sich zu der Tat. Die Beweislage gegen einen Verdächtigen, der 13 Monate nach der Tat verhaftet wurde und der der islamistischen Terrororganisation Laschkar e-Taiba nahestand, blieb dürftig.
Daegu (Korea Sud Südkorea)
18. Februar 2003 – In der Metro von Daegu (Südkorea) starben bei einem Selbstmordversuch 192 Menschen. Darüber hinaus wurden 148 verletzt. Die hohe Zahl der Opfer beruhte auch auf einem äußerst mangelhaften Brandschutz.
Mumbai (Indien Indien)
13. März 2003 – bei einer Serie von Anschlägen am 12. März in Mumbai war indirekt auch ein Regionalzug betroffen. Bei der Explosion eines Sprengsatzes, der in einem Frauen-Abteil der 1. Klasse versteckt war, starben am 13. März elf Menschen.[71]
Kislowodsk (Russland Russland)
3. September 2003 – Sieben Tote und 80 Verletzte gab es bei einer Explosion in einem Vorortzug. Ganz in der Nähe erfolgte der nächste Anschlag:
Jessentuki (Russland Russland)
5. Dezember 2003 – 46 Todesopfer und 170 Verletzte forderte ein Selbstmordanschlag auf einen Eisenbahnzug in Jessentuki/Südrussland.
Moskau (Russland Russland)
6. Februar 2004 – Beim Anschlag auf eine vollbesetzte U-Bahn in Moskau wurden 39 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt.
Madrid (Spanien Spanien)
11. März 2004 – Bei den Madrider Zuganschlägen durch islamische Terroristen explodierten zehn Bomben in Madrider Vorortzügen und zudem im Bahnhof Madrid-Atocha. Sie forderten 191 Tote und 2051 Verletzte.
Uzunovo/Bogatishchevo (Russland Russland)
12. Juni 2005 – Zwischen den Bahnhöfen Uzunovo und Bogatischchewo, 153 km von Moskau entfernt, wird morgens um 7:10 Uhr ein Bombenanschlag auf den Zug Grozny-Moskau verübt. Die Lokomotive und die ersten vier Personenwagen entgleisen. 42 Menschen werden verletzt. Die Ermittler stellen die Zündvorrichtung etwa 50 Meter vom Bahndamm entfernt sicher.[72]
London (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich)
7. Juli 2005 – Anschläge islamistischer Selbstmordattentäter in Londoner U-Bahn-Stationen und Bussen. Insgesamt 56 Tote und etwa 700 Verletzte waren zu beklagen. Drei der Explosionen fanden gleichzeitig um etwa 8:50 Uhr WEZ in fahrenden U-Bahn-Zügen statt. Jeweils sieben Todesopfer forderten die Anschläge bei Liverpool Street und Edgware Road. Der schwerste der Anschläge ereignete sich zwischen King’s Cross St. Pancras und Russell Square mitten im Tunnel statt und forderte 28 Tote.
Jaunpur (Indien Indien)
28. Juli 2005 – Bei einem Bombenanschlag auf den Shramjivi Express bei Jaunpur starben 13 Menschen, weitere 50 wurden verletzt. Die Verantwortung wurde dem Students Islamic Movement of India (SIMI) zugeschrieben.
Mumbai (Indien Indien)
11. Juli 2006 – Mehrere Bombenanschläge auf Nahverkehrszüge in Mumbai mit 207 Toten und 714 Verletzten. Verantwortlich für den Anschlag wurden die Laschkar e-Taiba und die SIMI gemacht.
Belacoba (Indien Indien)
20. November 2006 – In einem Zug explodierte in der Nähe des Bahnhofs Belacoba in Westbengalen eine Bombe. Sieben Menschen starben, 53 wurden darüber hinaus verletzt.[73]
Diwana (Indien Indien)
18. Februar 2007 – Bei einem Bombenanschlag auf den Samjhauta Express starben 68 Menschen, weitere 50 wurden verletzt.
Malaja Wischera (Russland Russland)
14. August 2007 – Auf der Schnellfahrstrecke Sankt Petersburg–Moskau explodierte nahe Malaja Wischera ein Sprengsatz, wodurch der Newski-Express, unterwegs von Moskau nach Sankt Petersburg, bei knapp 130 km/h entgleiste. Von den 250 Fahrgästen an Bord des Zuges wurden 60 verletzt, 38 von ihnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Colombo (Sri Lanka Sri Lanka)
26. Mai 2008 – Bei einem Bombenanschlag auf den Panadura train im Vortortbahnhof Dehiwala station starben acht Menschen, weitere 72 wurden verletzt.
Bologoje (Russland Russland)
27. November 2009 – In der Nähe von Bologoje (Russland) entgleisten nach einer Explosion drei der 14 Waggons des mit etwa 650 Reisenden besetzten Schnellzuges Newski-Express auf der Schnellfahrstrecke Sankt Petersburg–Moskau. Mindestens 26 Fahrgäste kamen dabei ums Leben und rund 100 wurden verletzt. Der Chef der Russischen Staatseisenbahnen, Wladimir Jakunin, sprach offiziell von einem terroristischen Anschlag.[74]

Seit 2010

Moskau (Russland Russland)
29. März 2010 – Bei zwei Explosionen in der Moskauer Metro, die Selbstmordattentäterinnen zugeschrieben werden, starben mindestens 37 Fahrgäste, weitere 70 wurden verletzt.
Manikpara (Indien Indien)
28. Mai 2010 – Bei einem Anschlag maoistischer Naxaliten auf den Jnaneswari Express von Howrah (Kalkutta) nach Mumbai entgleisten alle dreizehn Wagen, vier kippten in das Gleis der Gegenrichtung. Ein entgegenkommender Güterzug fuhr in die Unfallstelle. Der Unfall forderte 148 Tote und mehr als 200 weitere Verletzte.
Minsk (Belarus Belarus)
11. April 2011 – Bei der Detonation eines Sprengsatzes auf dem Bahnsteig der Station Kastrytschnizkaja (Кастрычніцкая) der Metro Minsk kamen 15 Personen ums Leben.
Rangiya (Indien Indien)
10. Juli 2011 – Bei einem Bombenanschlag auf eine Bahnstrecke zwischen Rangiya und Ghagrapar wurde ein Stück des Gleises weg gesprengt. Als anschließend der Schnellzug von Guwahati nach Puri, Nalbari, Assam, die Strecke befuhr, entgleiste er. 100 Menschen wurden verletzt.[75]
Nellore (Indien Indien)
30. Juli 2012 – Im Tamil Nadu Express geriet ein Schlafwagen in Brand. Die Ursache ist ungeklärt. Einige Umstände deuten darauf hin, dass es ein Anschlag war. 32 Menschen starben, 27 wurden darüber hinaus schwer verletzt.
Dozan (Pakistan Pakistan)
16. August 2013 – Zwei Menschen starben bei einem Raketenangriff der Balochistan Liberation Army auf den Jaffar Express in Dozan, einem Vorort von Machh in Belutschistan, kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Bolan.[76]
Naseerabad Distrikt (Pakistan Pakistan)
21. Oktober 2013 – Sieben Menschen wurden bei einem Bombenanschlag auf den Jaffar Express getötet und 17 weitere verletzt.[77]
Kunming (China Volksrepublik Volksrepublik China)
1. März 2014 – Bei einem Messerangriff einer Gruppe uigurischer Separatisten auf Reisende im Bahnhof von Kunming wurden 34 Menschen getötet, 143 weitere verletzt.
Sibi (Pakistan Pakistan)
8. April 2014 – 16 Menschen starben bei einem Bombenanschlag der Terrororganisation United Baluch Army auf den Jaffar Express im Bahnhof von Sibi.[78]
Belgisch-französische Grenze (Frankreich Frankreich, Belgien Belgien)
21. August 2015 – Bei einem vereitelten Anschlag auf einen Thalys-Zug werden mehrere Personen verletzt[Anm. 2].
Brüssel (Belgien Belgien)
22. März 2016 – Bei einem Bombenanschlag auf die Metro Brüssel starben mindestens 20 Menschen, etwa 130 wurden teils schwer verletzt. Etwa eine Stunde vorher detonierten bei einem Anschlag am Flughafen Brüssel-Zaventem zwei Sprengsätze. Beide Anschläge wurden offenbar gemeinsam geplant.
Winterhausen / Würzburg (Deutschland Deutschland)
18. Juli 2016 – Ein als minderjährig und unbegleitet registrierter Flüchtling griff Reisende in einer Regionalbahn auf der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg mit einem Beil und einem Messer an. Vier Reisende aus Hongkong wurden dabei schwer verletzt.[Anm. 3] Der Täter wurde in der Folge von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei erschossen. Die Ermittlungsbehörden gehen von einer islamistisch motivierten Tat aus.
Salez-Sennwald (Schweiz Schweiz)
13. August 2016 – In einem Zug der S4 von Sargans nach St. Gallen ging ein Mann mit einem Messer und Brandbeschleuniger auf Fahrgäste los. Drei Personen – darunter der Täter – starben, sieben weitere erlitten ebenfalls schwere Brand- und Stichverletzungen.[79]
Sulz-Röthis (Osterreich Österreich)
16. August 2016 – In einem Regionalzug der ÖBB, der von Feldkirch nach Bregenz unterwegs war, griff ein geistig verwirrter Mann zwei Reisende mit einem Messer an, die dabei erheblich verletzt wurden.[79]

Siehe auch

Literatur

  • Jack Riley: Terrorism and Rail Security. 2004.
  • Hans-Joachim Ritzau, Jürgen Höstel: Die Katastrophenszenen der Gegenwart = Eisenbahnunfälle in Deutschland Bd. 2. Pürgen 1983, ISBN 3-921304-50-4.
  • Thomas Wunschel: Aus niederen Gründen – Sabotage und Attentate als Unfallursache. In: Martin Weltner: Bahn-Katastrophen. Folgenschwere Zugunfälle und ihre Ursachen. München 2008, ISBN 978-3-7654-7096-7, S. 132–135.

Anmerkungen

  1. Gemeint ist wohl ein Militärtransport.
  2. Unter den Verletzten befindet sich auch der überwältigte Attentäter.
  3. Darüber hinaus verletzte der Täter auf seiner Flucht eine Frau, die ihren Hund ausführte.

Einzelnachweise

  1. Verkehrsmuseum Dresden gGmH (Hrsg.): Deutschland wird mobil. 175 Jahre Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Dresden 2014. ISBN 978-3-936240-03-0, S. 35.
  2. Wunschel, S. 132.
  3. Eine Reproduktion der Zeichnung zum Unfallbericht ist in der Dauerausstellung des Verkehrsmuseums Nürnberg zu sehen.
  4. Preston Filbert: The Half Not Told. The Civil War in a Frontier Town. ISBN 0-8117-1536-1.
  5. Luís Filipe Rosa Santos: Os Acessos a Faro e aos Concelhos Limítrofes na Segunda Metade do Séc. XIX. Faro 1995, S. 130.
  6. Lincoln Journal-Star v. 22. Februar 2010: Epilogue: A forgotten mystery of death and destruction und Original story from 1894: Death by fire.
  7. Ludwig Ritter von Stockert: Eisenbahnunfälle. Ein Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre. Bd. 1, Leipzig 1913, S. 269, Nr. 197. Stockert macht keine Angaben dazu, ob der oder die Täter festgestellt werden konnten.
  8. Ludwig Ritter von Stockert: Eisenbahnunfälle. Ein Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre. Bd. 1, Leipzig 1913, S. 270, Nr. 198.
  9. Ludwig Ritter von Stockert: Eisenbahnunfälle. Ein Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre. Bd. 1, Leipzig 1913, S. 270, Nr. 199.
  10. World War One – News – Rossendale Free Press.
  11. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 72.
  12. Justin D. Murphy: Military Aircraft, Origins to 1918: An Illustrated History of Their Impact. 2005, S. 66; Getting Henry D. Sokolski: MAD: Nuclear Mutual Assured Destruction, Its Origins and Practice. (pdf) 2004. ISBN 1-58487-172-5, S. 19f; Neil Hanson: The first Blitz : the secret German plan to raze London to the ground in 1918. London 2008, S. 126 f.
  13. Ludwig Stockert: Eisenbahnunfälle (Neue Folge) – Ein weiterer Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre. Berlin 1920, Nr. 317.
  14. Wunschel, S. 134.
  15. Wunschel, S. 133.
  16. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 110.
  17. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 84.
  18. Twenty Killed in Shanghai Wreck, United Press. In: The Beaver Falls Tribune v. 26. August 1926, S. 1.
  19. Thomas Weyrauch: Chinas unbeachtete Republik. 100 Jahre im Schatten der Weltgeschichte. Band 1: 1911–1949. Longtai 2009. ISBN 978-3-938946-14-5; Ronald Suleski: Civil Government in Warlord China. Tradition, Modernization and Manchuria = Studies in modern Chinese History 3. New York 2002, ISBN 0-8204-5278-5.
  20. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45522444.html Der Spiegel: Krachen wird es, Ausgabe 1/1968.
  21. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 113.
  22. Julius Donath: Die Psychopathologie des Eisenbahnattentäters Sylvester Matuska. In: International Journal of Legal Medicine. Springer, Berlin, Heidelberg. Band 20, Nr. 1, Dezember 1933. S. 53–58; Bruno Schultz: Der Fall Sylvester Matuska. In: Archiv für Kriminologie. Vogel, Berlin 1932, Band 91, S. 127 ff; Wunschel, S. 133.
  23. NN: Britisher killed by Bandits. In: The Singapore Free Press and Mercantile Advertiser v. 28. September 1931.
  24. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 46.
  25. Howard Hickson: Recalling a Train Wreck. (mit Fotografien); Howard Hickson: Recalling a Train Wreck. In: Northeastern Nevada Historical Society Quarterly (80-1); F.S. Foote, Jr.: City of San Francisco Wreck. In: Northeastern Nevada Historical Society Quarterly (90-1).
  26. NN: Japanese Military Train Derailed. In: The Strait Times v. 2. Oktober 1939.
  27. Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 137.
  28. Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939–1945. Berlin 2004, S. 176.
  29. Rolf Brüning: Mit Dampf auf der Nord-Süd-Strecke zwischen Main und Fulda = Farbbildraritäten aus dem Archiv Dr. Rolf Brüning 9. Hövelhof 2014, S. 83.
  30. Thomas Heiler und Beate Kann: Eisenbahnknotenpunkt Fulda. Erfurt 2011, S. 75.
  31. List of rail accidents and disasters in Norway; Svein Sando: Hommelvikulykken m.m.V (Unfall von Hommelvik u. a.); Fra Vidkun Quisling til Einar Gerhardsen. In: Samfunnsmagasinet v. 21, April 2006.
  32. Gedenktafel im Bahnhof Treuchtlingen.
  33. NN: Land mine wrecks train, killing 100. In: Spokane Daily Chronicle v. 31. Mai 1947.
  34. Special Correspondent: Ghastly Toll in Massacres. In: The Age v. 26. September 1947.
  35. Special Correspondent: Ghastly Toll in Massacres. In: The Age v. 26. September 1947.
  36. NN: 25 Chinese dead in train wreck, Spokane Daily Chronicle v. 4. September 1948.
  37. NN: Mine blows up train in China, 100 killed. In: Eugene Register-Guard v. 16. September 1948.
  38. NN: Descarrila el expreso Barcelona-Madrid, ¿accidente o sabotaje?. In: La Vanguerdia v. 29. November 2014.
  39. Indochina Rail Crash Kills 100. In: Playground News (Fort Walton Beach, Florida) v 25. Juni 1953. 8. Jahrgang, Nr. 22, S. 8.
  40. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 158.
  41. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46196307.html Der Spiegel: Hat mei Bomb gezünd, Ausgabe 43/1967.
  42. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45522444.html Der Spiegel: Krachen wird es, Ausgabe 1/1968.
  43. NN: 55 killed, 127 hurt in India train blast. In: The Miami News v. 21. April 1966.
  44. NN: Train blast death toll climbs to 40. In: The Spokesman-Review v. 25. April 1966.
  45. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 158.
  46. Die Abkürzung AZ ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung.
  47. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 158.
  48. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 158.
  49. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 158.
  50. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 159.
  51. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 159.
  52. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 159.
  53. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 159.
  54. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 159.
  55. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 159.
  56. Ritzau: Katastrophenszenen, S. 159.
  57. Wunschel, S. 135; Ritzau, Katastrophenszenen, S. 159f, nennt 20 Verletzte.
  58. Hans-Joachim Ritzau, Jürgen Höstel: Die Katastrophenszenen der Gegenwart = Eisenbahnunfälle in Deutschland Bd. 2. Pürgen 1983. ISBN 3-921304-50-4, S. 160.
  59. Chronology of the conflict 1978 und Sutton Index of Deaths 1978. In: University of Ulster: Conflict and Politics in Northern Ireland (CAIN).
  60. Hans-Joachim Ritzau, Jürgen Höstel: Die Katastrophenszenen der Gegenwart = Eisenbahnunfälle in Deutschland Bd. 2. Pürgen 1983. ISBN 3-921304-50-4, S. 161.
  61. Hans-Joachim Ritzau, Jürgen Höstel: Die Katastrophenszenen der Gegenwart = Eisenbahnunfälle in Deutschland Bd. 2. Pürgen 1983. ISBN 3-921304-50-4, S. 161.
  62. Hans-Joachim Ritzau, Jürgen Höstel: Die Katastrophenszenen der Gegenwart = Eisenbahnunfälle in Deutschland Bd. 2. Pürgen 1983. ISBN 3-921304-50-4, S. 162.
  63. NN: Major train disasters in Andhra. In: zeenews.india.com.
  64. Smriti Chand: Indian Railway: Significance and Problems of Indian Railways
  65. Smriti Chand: Indian Railway: Significance and Problems of Indian Railways.
  66. Berliner Zeitung vom 9. Dezember 1998, http://www.berliner-zeitung.de/archiv/taeter-loesten-schrauben-und-hoben-gleise-an---zug-wurde-nicht-beschaedigt-erneut-anschlag-auf-ice-strecke-nach-berlin,10810590,9521736.html
  67. Berliner Zeitung vom 21. Dezember 1998, http://www.berliner-zeitung.de/archiv/bundesgrenzschutz-verstaerkt-patrouillen-auf-berlin-strecken,10810590,9527558.html
  68. Berliner Zeitung vom 21. Dezember 1998, http://www.berliner-zeitung.de/archiv/anschlagserie,10810590,9527800.html
  69. Wunschel, S. 135.
  70. Berliner Zeitung vom 24. Dezember 1998, http://www.berliner-zeitung.de/archiv/verdaechtiger-legt-gestaendnis-ab-zwei-maenner-aus-sachsen-in-haft---gsg-9-greift-bei-gelduebergabe-auf-autobahnrastplatz-zu---beteiligung-an-drei-anschlaegen-zugegeben-polizei-nimmt-bahn-erpresser-fest,10810590,10935096.html
  71. Schweizer Eisenbahn-Revue 5/2003 S. 2015.
  72. NN: Railroad Traffic Restored. In: RIA Novosti v. 13. Juni 2005.
  73. Indian Railways – A political Blog.
  74. sda: Verheerender Anschlag. In: Eisenbahn-Revue International. 1/2010, S. 36.
  75. Over 100 hurt in Guwahati-Puri Express train derailment In: Jagran Post, 11. Juli 2011. Abgerufen im 4. September 2014 
  76. Three killed as Jaffar Express attacked in Bolan 31 injured in attack.
  77. Seven killed in bomb explosion in Jaffar Express train in Quetta.
  78. UBA bomb attack on Jaffar Express in Sibi leaves 16 dead, 44 injured.
  79. a b sda: Messerattacken in Zügen. In: Eisenbahn-Revue International, 10/2016, S. 514.