„Rhein“ – Versionsunterschied

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=== Grunddaten ===
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Der Rhein hat eine Gesamtlänge von ungefähr 1324&nbsp;km<ref>Wenn diese Kilometerangabe als Grundlage nicht den [[Reno di Medel]], sondern den oft als Rheinquelle dargestellten [[Tomasee]] hat, dann beträgt die Distanz zum mündungsfernsten Punkt etwa 5 Kilometer mehr (1329 km).</ref>, 883 davon sind für die Großschifffahrt nutzbar. Die mittlere [[Abfluss]]menge kurz vor dem [[Flussdelta|Delta]] beträgt 2.330&nbsp;m³/s. Die höchste dort je gemessene Abflussmenge betrug 12.000&nbsp;m³/s (Hochwasser 1926), die niedrigste 600&nbsp;m³/s (Sommer 1947). Seine [[Fließgewässerkennziffer|Gewässerkennzahl]] ist 2.
Der Rhein hat eine Gesamtlänge von ungefähr 1235&nbsp;km<ref>Wenn diese Kilometerangabe als Grundlage nicht den [[Reno di Medel]], sondern den oft als Rheinquelle dargestellten [[Tomasee]] hat, dann beträgt die Distanz zum mündungsfernsten Punkt etwa 5 Kilometer mehr (1240 km).</ref>, 883 davon sind für die Großschifffahrt nutzbar. Die mittlere [[Abfluss]]menge kurz vor dem [[Flussdelta|Delta]] beträgt 2.330&nbsp;m³/s. Die höchste dort je gemessene Abflussmenge betrug 12.000&nbsp;m³/s (Hochwasser 1926), die niedrigste 600&nbsp;m³/s (Sommer 1947). Seine [[Fließgewässerkennziffer|Gewässerkennzahl]] ist 2.


=== Lage ===
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Bei [[Tamins]] vereinigen sich [[Vorderrhein|Vorder-]] und [[Hinterrhein]] zum Alpenrhein. Dieser beschreibt bei Chur einen markanten Knick nach Norden. Seine Fließlänge beträgt knapp 86&nbsp;km, seine Höhenlage sinkt von 599 auf 396&nbsp;m. Er durchströmt ein glaziales, breit ausgeräumtes, alpines [[Tal|Kastental]], das [[Rheintal (Alpenrhein)|Rheintal]]. Bei [[Sargans]] verhindert nur eine wenige Meter hohe Landstufe, dass er durch [[Seeztal]], [[Walensee]] und [[Zürichsee]] Richtung [[Aare]] fließt. Anfangs inmitten des Schweizer Kantons Graubünden und in der Schweiz, bildet der Alpenrhein in den unteren Talbereichen die Grenze zwischen der Schweiz im Westen und Österreich und Liechtenstein im Osten.


Der Mündungsbereich des Rheins in den Bodensee ist als [[Binnendelta]] ausgebildet. Es ist im Westen vom [[Alter Rhein|Alten Rhein]] und im Osten vom unteren Rheindurchstich begrenzt. Diese „[[Rheindelta (Vorarlberg)|Rheindelta]]“ genannte Landschaft ist in weiten Teilen [[Naturschutzgebiet|Natur-]] und [[Vogelschutzgebiet]] und umfasst die österreichischen Ortschaften [[Gaißau]], [[Höchst (Vorarlberg)|Höchst]] und [[Fußach]]. Der natürliche Rhein verzweigte sich einst in mindestens zwei Arme, durch sich ablagerndes Geschiebe entstanden kleine [[Insel]]n. Da in der örtlichen alemannischen Mundart die Einzahl des Wortes als «Isel» ausgesprochen wird, und diese Wortform fälschlich als „[[Hausesel|Esel]]“ verstanden wurde, findet sich dort heute «Esel» als offizieller Flurname.
Der Mündungsbereich des Rheins in den Bodensee ist als [[Binnendelta]] ausgebildet. Es ist im Westen vom [[Alter Rhein|Alten Rhein]] und im Osten vom unteren Rheindurchstich begrenzt. Diese „[[Rheindelta (Vorarlberg)|Rheindelta]]“ genannte Landschaft ist in weiten Teilen [[Naturschutzgebiet|Natur-]] und [[Vogelschutzgebiet]] und umfasst die österreichischen Ortschaften [[Gaißau]], [[Höchst (Vorarlberg)|Höchst]] und [[Fußach]]. Der natürliche Rhein verzweigte sich einst in mindestens zwei Arme, durch sich ablagerndes Geschiebe entstanden kleine [[Insel]]n. Da in der örtlichen alemannischen Mundart die Einzahl des Wortes als «Isel» ausgesprochen wird, und diese Wortform fälschlich als „[[Hausesel|Esel]]“ verstanden wurde, findet sich dort heute «Esel» als offizieller Flurname.

Version vom 30. Januar 2010, 14:07 Uhr

Rhein
Bild
Daten
Gewässerkennzahl CH: 1, DE: 2, FRA---0000
Lage Europa
Flusssystem Rhein
Quelle Alpen
(siehe Rheinquelle)
46° 37′ 57″ N, 8° 40′ 20″ O
Quellhöhe 2345 m ü. M.
Mündung Nordsee
(siehe Rhein-Maas-Delta)Koordinaten: 51° 58′ 52″ N, 4° 4′ 54″ O
51° 58′ 52″ N, 4° 4′ 54″ O
Mündungshöhe m NAP
Höhenunterschied 2345 m
Sohlgefälle Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „,“
Länge Längenangabe ist keine Zahl
Einzugsgebiet 198.735 km²
Linke Nebenflüsse siehe Kapitel Nebenflüsse
Rechte Nebenflüsse siehe Kapitel Nebenflüsse
Durchflossene Seen Bodensee
Großstädte siehe Kapitel Siedlungen
Einwohner im Einzugsgebiet rund 50 Millionen
Schiffbarkeit 883 km (Großes Rheinschiff)

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Der Rhein ist ein Strom im Übergangsbereich von Mittel- und Westeuropa. Sein Einzugsgebiet umfasst weite Teile der Schweiz, Deutschlands und der Niederlande, dazu vor allem Gebiete im Osten Frankreichs und im Westen Österreichs. Die größten zum rheinischen Fluss-System gehörenden Flüsse sind Aare, Mosel und Main, bis 1904 auch die Maas. Der Rhein ist der längste Nordseezufluss und eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt.

Allgemeines

Grunddaten

Der Rhein hat eine Gesamtlänge von ungefähr 1235 km[1], 883 davon sind für die Großschifffahrt nutzbar. Die mittlere Abflussmenge kurz vor dem Delta beträgt 2.330 m³/s. Die höchste dort je gemessene Abflussmenge betrug 12.000 m³/s (Hochwasser 1926), die niedrigste 600 m³/s (Sommer 1947). Seine Gewässerkennzahl ist 2.

Lage

Das Quellgebiet des Rheins liegt im Übergangsbereich von den West- zu den Ostalpen. Die hauptsächlichen naturräumlichen Einheiten, die er durchfließt, sind nördliches Alpenvorland, Oberrheingraben, Mittelgebirgsschwelle und Niederrheinisches Tiefland. Der Rhein ist der größte Zufluss in die Nordsee, weitere wichtige Nordsee-Zuflüsse sind westlich von ihm die Maas, östlich von ihm die Ems, die Weser und dann die Elbe. Seine Fließrichtung auf gröberem Maßstab ist meist nördlich oder nordwestlich.

Einzugsgebiet

Karte europäischer Einzugsgebiete

Das Einzugsgebiet des Rheins umfasst 198.735 km² in neun Staaten und hat Anteil an den kontinentalen Großregionen Westeuropa und Mitteleuropa. Der Rhein durchfließt die Staaten Schweiz, Österreich, Deutschland und Niederlande. Für Liechtenstein und Frankreich ist er Grenzfluss. Sein Einzugsgebiet umfasst auch nahezu ganz Luxemburg und kleine Teile Belgiens und Italiens. Es grenzt (von Westen im Uhrzeigersinn) an jene der Meereszuflüsse Maas, Ems, Weser und Elbe (alle Nordsee), Donau (Schwarzes Meer) sowie Po und Rhône (beide Mittelmeer).

Name

Der Name „Rhein“ geht möglicherweise auf die indogermanische Wurzel H1reiH- für „fließen“ zurück. Aus dieser Wurzel entstanden u. a. auch das deutsche Verb rinnen, das altindische ritih (Strom) und rinah (fließend), das lateinische rivus (Fluss) - daraus dann spanisch rio und englisch river. Die Kelten nannten den Fluss Rhenos, die Römer Rhenus; in der Antike wurde der Fluss zudem als Rhenus Pater verehrt. Möglicherweise wurde der Name zuerst von der vorrömischen (rätischen?) Bevölkerung im Quellgebiet des Rheines benutzt und dann von Kelten und Römern übernommen. Der Name könnte aber auch von den Kelten selbst eingeführt worden sein.

Der Name des Rheins lautet in Dialekten und anderen Sprachen des Einzugsgebiets: rätoromanisch Rein, alemannisch Rhy, französisch Rhin, vorderpfälzisch Rhoi, südpfälzisch Rhei, lëtzebuergesch (luxemburgisch) Rhäin, ripuarisch Rhing, niederländisch, niederdeutsch Rijn, friesisch Ryn.

In sonstigen Sprachen heißt er: englisch Rhine, dänisch und norwegisch Rhinen, schwedisch Rhen, keltisch Rhenos, griechisch Ρήνος Rinos, lateinisch Rhenus, italienisch Reno (gleichzeitig Name eines anderen Flusses), spanisch Río Rin, portugiesisch Rio Reno, rumänisch Rin, russisch Рейн (река), tschechisch Rýn, polnisch und slowenisch Ren, ungarisch und kroatisch Rajna, türkisch Ren Nehri, arabisch نهر الراين, japanisch ライン川, koreanisch 라인 강, chinesisch 莱茵河.

Abschnitte

Man untergliedert den Lauf des Rheins in den Bereich der Quellflüsse (siehe Rheinquelle), den Alpenrhein, den aus Obersee, Seerhein und Untersee bestehenden Bodensee, den Hochrhein, den Oberrhein, den Mittelrhein, den Niederrhein und das Rhein-Maas-Delta.

Quellflüsse

Zwischen dem Gebiet der Quellflüsse und dem Hochrhein

Oberhalb des Zusammenflusses von Vorder- und Hinterrhein zum Alpenrhein bei Tamins liegt das umfangreiche und weitverzweigte Einzugsgebiet der Quellflüsse des Rheins. Es gehört überwiegend zum schweizerischen Kanton Graubünden und reicht vom Gotthardmassiv im Westen über das italienische Valle di Lei im Süden bis zur Davoser Landschaft im Osten. Die fünf größten Quellflüsse sind Vorderrhein, Hinterrhein, Albula, Landwasser und Gelgia (Julia).

Der Vorderrhein entsteht aus zahlreichen Quellbächen in der obersten Surselva und fließt etwa in West-Ost-Richtung. In seinem Unterlauf durchströmt der Vorderrhein die Ruinaulta (Rheinschlucht).

Der Hinterrhein ist oberhalb seines Zusammenflusses mit dem Vorderrhein überwiegend nach Norden orientiert, in seinem Oberlauf nach Osten. Er durchfließt die drei Talkammern Rheinwald, Val Schons und Domleschg-Heinzenberg. Dazwischen liegen die Schluchtlandschaften Rofla und Via Mala. Seine Quellbäche liegen in den Adula-Alpen (Rheinwaldhorn, Rheinquellhorn, Güferhorn).

In den Hinterrhein mündet bei Sils aus Osten die Albula, ein dem Hinterrhein mindestens ebenbürtiger Wasserlauf. Die Albula selbst hat mit der Gelgia (Julia) und dem Landwasser ebenbürtige, wenn nicht bedeutendere Zuflüsse mit großen Einzugsgebieten. Die Quellbäche der Albula liegen um Bergün/Bravuogn, die der Geglia oberhalb Bivios am Julierpass und die des Landwassers in einem weiträumigen Talsystem um Davos.

Lai da Toma, Tomasee auf 2345 m im Kanton Graubünden in der Surselva.
Abfluss des Rein da Tuma aus dem Tomasee (Lai da Tuma)
Der Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein zum Rhein (Alpenrhein) südlich von Tamins. Der Alpenrhein ist oben links

Als Rheinquelle wird oft der im Vorderrheingebiet liegende Lai da Tuma (Tomasee) (2345 m[2]) mit dem ihn durchfließenden Rein da Tuma angesehen. Nimmt man das Kriterium der mündungsfernsten Quelle als entscheidend, müsste allerdings die Quelle des ebenfalls vorderrheinischen Reno di Medel als Rheinquelle betrachtet werden. Der Rein da Tuma wird nach diesem Kriterium auch von Rein da Maighels, Rein da Curnera und Dischmabach übertroffen.

Die Quellen des südlichsten Zuflusses Reno di Lei befinden sich in Italien, um den Lago di Lei. Das vom Reno di Medel entwässerte tessinische Val Cadlimo ist das einzige südlich des geomorphologischen Alpenhauptkamms gelegene Rheingebiet.

Zahlreiche größere und kleinere Quellflüsse enthalten den Namensteil ‹Rhein› bzw. ‹Rein›. Beispiele:

  • Vorderrheingebiet: Vorderrhein/Rein Anteriur, Rein da Medel/Reno di Medel, Rein da Tuma, Rein da Curnera, Rein da Maighels, Rein da Cristallina, Rein da Nalps, Rein da Plattas, Rein da Sumvitg, Rein da Vigliuts, Valser Rhein
  • Hinterrheingebiet: Hinterrhein/Rein Posteriur, Reno di Lei, Madrischer Rhein, Averser Rhein, Jufer Rhein
  • Albula-Landwasser-System: Im Dischma bei Davos, weit weg vom Hinterrhein, befindet sich der Ort Am Rin („Am Rhein“). Ein Seitental des Dischma heißt Riner Tälli. In der Nähe, über dem Sertig, liegt das Rinerhorn.

Alpenrhein

Bei Tamins vereinigen sich Vorder- und Hinterrhein zum Alpenrhein. Dieser beschreibt bei Chur einen markanten Knick nach Norden. Seine Fließlänge beträgt knapp 86 km, seine Höhenlage sinkt von 599 auf 396 m. Er durchströmt ein glaziales, breit ausgeräumtes, alpines Kastental, das Rheintal. Bei Sargans verhindert nur eine wenige Meter hohe Landstufe, dass er durch Seeztal, Walensee und Zürichsee Richtung Aare fließt. Anfangs inmitten des Schweizer Kantons Graubünden und in der Schweiz, bildet der Alpenrhein in den unteren Talbereichen die Grenze zwischen der Schweiz im Westen und Österreich und Liechtenstein im Osten.

Der Mündungsbereich des Rheins in den Bodensee ist als Binnendelta ausgebildet. Es ist im Westen vom Alten Rhein und im Osten vom unteren Rheindurchstich begrenzt. Diese „Rheindelta“ genannte Landschaft ist in weiten Teilen Natur- und Vogelschutzgebiet und umfasst die österreichischen Ortschaften Gaißau, Höchst und Fußach. Der natürliche Rhein verzweigte sich einst in mindestens zwei Arme, durch sich ablagerndes Geschiebe entstanden kleine Inseln. Da in der örtlichen alemannischen Mundart die Einzahl des Wortes als «Isel» ausgesprochen wird, und diese Wortform fälschlich als „Esel“ verstanden wurde, findet sich dort heute «Esel» als offizieller Flurname.

Eine Rheinregulierung mit einem oberen Rheindurchstich bei Diepoldsau und dem unteren Rheindurchstich bei Fußach nahm man vor, um der beständigen Überschwemmungen und der starken Sedimentation im westlichen Rheindelta entgegen zu steuern. Nach ihr musste auch die Dornbirner Ach umgeleitet werden, sie fließt heute parallel zum kanalisierten Rhein in den Bodensee. Ihr Wasser zeigt eine dunklere Farbe als der Rhein, seine hellere Schwebfracht kommt aus dem Hochgebirge. Durch den fortwährenden Eintrag von Sedimentfracht in den Bodensee ist dessen Verlandung absehbar. Ähnliches widerfuhr etwa schon dem ehemaligen Tuggenersee.

Der „Alte Rhein“ bei Höchst

Der abgeschnittene Alte Rhein hinterließ zunächst eine Sumpflandschaft. Er wurde später in einen künstlichen Graben eingepfercht und so flussaufwärts auf rund zwei Kilometern etwa bis Höhe des Schweizer Ortes Rheineck schiffbar gemacht.

Bodensee

Alpenrheindelta am Bodensee

Obersee

Die Strömung des kalten, grauen Gebirgswassers setzt sich noch ein Stück an der Oberfläche des Sees fort und mischt sich zunächst nur wenig mit dem eher warmen, grünlichen Wasser des Obersees. Erst am so genannten Rheinbrech fällt die Strömung auf Grund der größeren Dichte von kaltem Wasser abrupt in die Tiefe ab. Die Strömung drängt erst wieder auf der anderen Seite am nördlichen deutschen Ufer vor der Insel Lindau an die Oberfläche und folgt diesem bis etwa Hagnau am Bodensee. Ein kleiner Teil der Strömung zweigt vor der Insel Mainau in den Überlinger See ab. Die Hauptströmung wird im Konstanzer Trichter von der Rheinrinne aufgenommen und zum Abfluss geleitet. Je nach Wasserstand ist diese Strömung auf der ganzen Länge deutlich wahrzunehmen.

Der Rhein trägt sehr große Mengen an Ablagerungen in den Bodensee ein. Daher ist im Mündungsbereich ein permanenter Kiesabbau mit Schwimmbaggern nötig. Die großen Sedimentfrachten sind auch Folge der umfangreichen Meliorationen flussaufwärts.

Über den Obersee haben drei Staaten direkten Zugang zum Rheinweg, nämlich die Schweiz im Süden, Österreich im Südosten sowie Deutschland mit Bayern im Nordosten, Württemberg im Norden und Baden im Nordwesten.

Seerhein und Untersee

Der nur vier Kilometer lange Fluss Seerhein verbindet den Obersee mit dem etwa 30 cm tiefer gelegenen Untersee. Am Beginn des Seerheins, in der Mitte der alten Konstanzer Rheinbrücke, beginnt die Kilometrierung des Rheins (vgl. Kapitel Kilometrierung). Der Seerhein entstand in den letzten Jahrtausenden durch eine erosionsbedingte Absenkung des Seespiegels um etwa 10 Meter. Zuvor bildeten Obersee und Untersee, wie es die Bezeichnung „Bodensee“ heute nur suggeriert, in der Tat einen See.

Wie im Obersee lässt sich im Untersee die Rheinströmung verfolgen, auch hier vermischt sie sich nur wenig mit dem Seewasser. Die nördlichen Teile des Untersees (Zeller See und Gnadensee) bleiben von der Durchströmung nahezu unberührt. Der südliche von der Rheinströmung durchzogene Teil wird vereinzelt auch „Rheinsee“ genannt. In den Untersee fließen über die Radolfzeller Aach größere Wassermengen aus dem Donausystem. Bei der Absenkung des Bodensees hat sich die Insel Reichenau gebildet.

Seerhein und Untersee bilden auf weite Strecken die Grenze zwischen der Schweiz und Baden. Das Stadtzentrum von Konstanz liegt hingegen südlich des Seerheins, und am Übergang vom Untersee zum Hochrhein liegt das Stadtzentrum der Schweizer Stadt Stein am Rhein am Nordufer.

Hochrhein

Der Hochrhein
Der Rheinfall bei Schaffhausen (Schweiz)

Bei Stein am Rhein am Westende des Untersees beginnt der Hochrhein. Er fließt im Gegensatz zu Alpenrhein und Oberrhein vor allem nach Westen und fällt dabei von 395 m auf 252 m.

Unterhalb von Schaffhausen liegt der Rheinfall, bei einer mittleren Wasserführung von 373 m³/s (mittlerer Sommerabfluss ca. 700 m³/s) hinter dem Dettifoss in Island der zweite Wasserfall Europas nach Fallenergie. Das Bild des Hochrheins wird von seinen zahlreichen Staustufen geprägt. Auf den wenigen verbliebenen natürlichen Abschnitten gibt es jedoch noch mehrere „Laufen“ genannte Stromschnellen. Beim aargauischen Koblenz mündet die Aare, die mit einem durchschnittlichen Abfluss von 557 m³/s deutlich wasserreicher als der Rhein (439 m³/s) ist, der aber den längeren Oberlauf hat.

Der Hochrhein ist fast auf seiner gesamten Strecke Grenze zwischen der Schweiz im Süden und Baden im Norden. Bei Stein am Rhein, bei Schaffhausen und bei Basel ragt die Schweiz jedoch über den Fluss nach Norden.

Oberrhein

Rhein (vorne) und Rheinseitenkanal (hinten) bei Breisach

Im Zentrum von Basel, der ersten Großstadt am Laufe des Stroms, liegt das „Rheinknie“; hier endet der Hochrhein, der Fluss fließt nun als Oberrhein nach Norden durch die etwa 300 km lange und bis zu 40 km breite Oberrheinische Tiefebene, seine Höhe fällt dabei von 252 m auf 76 m. Die wichtigsten Zuflüsse in diesem Bereich sind die Ill unterhalb von Straßburg, der Neckar in Mannheim und der Main gegenüber von Mainz. Bei Mainz verlässt der Rhein den Oberrheingraben und durchfließt das Mainzer Becken.

Blick stromab von Mainz über das Mainzer Becken bei Eltville und Erbach bis Bingen

Die Südhälfte des Oberrheins trennt Frankreich (Elsass) von Deutschland (Baden), die Nordhälfte Rheinland-Pfalz im Westen von Baden und Hessen im Osten und Norden. Eine Kuriosität dieses Grenzverlaufs sind die seit 1945 zu Hessen gehörenden, sogenannten rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz.

Das Oberrheintal war bereits in Antike und Mittelalter eine bedeutende Kulturlandschaft Europas. Heute ist der Oberrhein Standort zahlreicher wichtiger Industrie- und Dienstleistungsbetriebe mit den Zentren Basel, Straßburg und Mannheim-Ludwigshafen. Mit Straßburg, dem Sitz des Europäischen Parlaments, liegt eine der drei europäischen Hauptstädte am Oberrhein.

Die Oberrheinlandschaft hat sich durch die Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert stark verändert. Wegen der Erhöhung der Fließgeschwindigkeit fiel der Grundwasserspiegel beträchtlich, wodurch Seitenarme trockenfielen und der Flussauen-Urwald stark zurückging. In Frankreich wurde der für die Rheinschifffahrt wichtige Rheinseitenkanal angelegt, der einen beträchtlichen Teil des Flusswassers mit sich führt. Mancherorts finden sich größere Ausgleichsbecken, so das riesige Bassin de compensation de Plobsheim im Elsass.

Mittelrhein

Blick ins Mittelrheintal und auf Burg Katz, im Hintergrund die Loreley

Bei Bingen endet das Mainzer Becken, am Binger Loch tritt der Fluss bei Mittelwasser auf 77,4 m Meereshöhe als Mittelrhein ins Rheinische Schiefergebirge ein und wird es auf 50 m wieder verlassen. Linksrheinisch grenzen hier die Gebirgszüge von Hunsrück und Eifel an, rechtsrheinisch Taunus und Westerwald. Die charakteristisch enge Talform entstand erdgeschichtlich durch Tiefenerosion des Flusses in eine sich hebende Scholle. Wichtige Zuflüsse des Mittelrheins sind Lahn und Mosel, die bei Koblenz von rechts und links münden. Fast über die ganze Länge des Mittelrheins verläuft der Fluss im Bundesland Rheinland-Pfalz.

Am Mittelrhein dominieren wirtschaftlich Weinbau und Touristik. Der Talbereich zwischen Rüdesheim und Koblenz zählt zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Bei Sankt Goarshausen umfließt der Rhein den berühmten Loreleyfelsen. Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Siedlungen und den auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen gilt das Mittelrheintal als Inbegriff der Rheinromantik.

Datei:Rhein bei Niedrigwasser bei Düsseldorf 2007 Wolfgang Pehlemann Wiesbaden DSCN1025.jpg
Niedrigwasser in Düsseldorf
Der Niederrhein bei Emmerich

Niederrhein

In Bonn geht der Mittelrhein mit der Mündung der Sieg und dem Eintritt in das Norddeutsche Tiefland in den Niederrhein über. Der Niederrhein liegt zwischen 50 und 12 m. Wichtigste Zuflüsse sind Ruhr und Lippe. Wie schon dem Oberrhein, so wurde auch dem mäandrierenden Niederrhein wasserbaulich ein festes Flussbett geschaffen. Weil die Deiche hier weiter zurückliegen, hat der Niederrhein aber bei Hochwasser mehr Ausdehnungsfläche als der Oberrhein.

Der Niederrhein liegt vollständig in Nordrhein-Westfalen. Seine Ufer sind meist stark besiedelt und industrialisiert, besonders in den Agglomerationen Köln, Düsseldorf und Ruhrgebiet. Hier durchfließt der Niederrhein den größten Ballungsraum Deutschlands, die Metropolregion Rhein-Ruhr. Wichtigste Hafenstadt ist Duisburg mit dem größten Binnenhafen Europas (Duisport). Stromabwärts von Duisburg ist die Region eher agrarisch geprägt. 30 Kilometer flussabwärts zweigt bei Wesel die zweite Ost-West-Schifffahrtsverbindung, der parallel zur Lippe verlaufende Wesel-Datteln-Kanal ab. In Emmerich spannt sich die längste Hängebrücke Deutschlands über den an dieser Stelle mehr als 400 Meter breiten Strom. Bei Krefeld-Uerdingen quert die Uerdinger Linie den Rhein, eine Sprachgrenze, die die niederdeutschen Dialekte von den hochdeutschen trennt.

Delta

An der niederländisch-deutschen Staatsgrenze beginnt mit der Rheinteilung das Rhein-Maas-Delta, die bedeutendste naturräumliche Einheit der Niederlande. Weil der rheinische Zufluss überwiegt, ist auch die kürzere Bezeichnung Rheindelta gebräuchlich, das dann aber vom Binnendelta des Rheins am Bodensee klar zu unterscheiden ist, aber auch die längere Rhein-Maas-Schelde-Delta, weil die Schelde im selben Delta ausläuft.

Die zentralen und nördlichen Teile des Rhein-Maas-Deltas

Bestimmend für die Gestalt des Rheindeltas sind zwei Flussteilungen (Bifurkationen): zum einen die Rheinteilung bei Millingen in Waal und Nederrijn, zum anderen der Abzweig der (Gelderschen) Issel (niederländisch: IJssel) vom Nederrijn bei Arnheim. So entstehen drei Hauptstromverläufe, die jedoch keine durchgehenden Benennungen tragen: der größte und südliche Hauptarm wird vom Stromverlauf Waal – MerwedeNoordNeue MaasNeuer Wasserweg gebildet; der mittlere durch Nederrijn und Lek; der nördliche durch die (Geldersche) Issel. Außer ihnen sind noch drei weitere Stromverläufe aufgrund hoher Abflussmenge bedeutend: die Neue Merwede, die vom südlichen Hauptarm abzweigt; die Alte Maas, gleichfalls ein Seitenfluss des südlichen Hauptarms; sowie das Dordtse Kil, ein Abzweig der Alten Maas.

Verlegung der Maasmündung 1904: hellblau alter Verlauf, dunkelblau heutiger Verlauf

Bis zur Elisabethenflut 1421 floss die Maas etwas südlich der heutigen Linie Merwede-Oude Maas Richtung Nordsee und bildete mit Waal und Lek einen gemeinsamen, archipelartigen Mündungsbereich, dessen damaliger Zustand wegen zahlreicher Meeresbuchten, ästuarartig erweiterter Flussläufe, vieler Inseln sowie beständiger Küstenveränderungen heute schwer fassbar ist. Die Maas mündete später bis 1904 weiter flussaufwärts bei Gorinchem in die Waal. Aus Hochwasserschutzgründen trennte man dann die Maas vom Rhein durch eine Schleuse („Abgedammte Maas“) und grub einen neuen Abfluss für sie. Seitdem fließt sie westlich über diese sogenannte Bergse Maas und danach die Amer in die ehemalige Meeresbucht Hollands Diep.

Der Mündungsbereich ganz im Nordwesten, auf Höhe der hier unterbrochenen Dünenketten, hieß bereits in der Antike und heißt auch heute noch Maasmündung (Maasmond). Dies erklärt vielleicht die vom Mittelalter bis in die neueste Zeit fortdauernde und verwirrende Verwendung des Namens „Maas“ für heute unzweifelhaft rheinische Unterläufe.

Die Hydrographie des heutigen Deltas ist geprägt von den Delta-Hauptarmen, weiteren Stromarmen (Holländische Issel, Linge, Vecht u.a.) sowie kleineren Flüssen und Bächen. Viele Fließgewässer wurden stillgelegt („abgedämmt“) und dienen jetzt wie die zahlreich angelegten Kanäle zur Entwässerung von Poldern. Der Bau der Deltawerke veränderte das Delta in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegend. Gegenwärtig fließt an fünf Stellen Rheinwasser ins Meer oder in von ihm abgetrennte ehemalige Meeresbuchten, und zwar an den Mündungen von Neuer Merwede, Neuem Wasserweg (Neue Maas), Dordtse Kil, Spui und Issel.

Das Rhein-Maas-Delta ist ein Gezeitendelta, denn nicht nur die Sedimentation der Flüsse, sondern auch die der Gezeitenströme bestimmten seine Gestalt. Dies bedeutete im Falle von Sturmfluten höchste Gefahr, weil solche Hochwasser wegen starker Gezeitenströme riesige Landflächen in die See reißen konnten. Vor dem Bau der Deltawerke war der Gezeiteneinfluss bis nach Nijmegen spürbar, selbst heute noch, nach den Regulierungsmaßnahmen der Deltawerke zur Sturmflutsicherung, wirken Ebbe und Flut bis weit ins Landesinnere. An der Waal beispielsweise pendelt die Stelle des am weitesten landwärtigen Gezeiteneinflusses zwischen Brakel und Zaltbommel. Nach dieser Gezeiteneinflussgrenze schied man in der Regel einen oberen von einem unteren Flussabschnitt, etwa Beneden Merwede (Untere Merwede) von Boven Mervede (Obere Merwede) im Falle der Merwede.

Geologie

Die ersten Anfänge des Rheins (Ur-Rhein) lassen sich bis ins obere Miozän vor ca. 10 Millionen Jahren zurückverfolgen. Das Quellgebiet des Urrheins wird im Bereich des Kaiserstuhlmassivs vermutet. Der Urrhein hatte teilweise ein anderes Flussbett als heute. Er floss ab etwa Worms über die Gegend von Alzey mitten durch Rheinhessen und auf die Binger Pforte zu. Die Gegend um Oppenheim und Mainz ließ er dabei rechts liegen.

Geologische und geomorphologische Vorgänge haben die Talverläufe und -formen des Rheins geprägt. So floss der Rhein in frühen Erdzeitaltern in Mäandern auf breitem und flachem Talgrund, der heute noch auf den Rheinhöhen zu erahnen und durch Rheinschotter nachzuweisen ist. Senkungen (Kölner Bucht) bewirkten, dass der Rhein ins Mittelgebirgsvorland Sand und Schotter ablagerte und Hebungen (Rheinische Schiefergebirge), dass er sich in Zwangsmäandern eintiefte. Da die Landschaft sich in Schüben hob, bildete er bei Stillstand jeweils einen breiten Talboden aus, in den er sich bei der nächsten Hebung wiederum einschnitt. Flussterrassen in gleicher Höhe beiderseits des Flusses zeigen heute diese verschiedenen Hebungsphasen an. Die jüngste und niedrigste der Terrassen ist die Inselterrasse im Flusslauf selbst. Im Schotterfächer des Rheins ab der Kölner Bucht unterscheidet man Niederterrasse, Mittelterrasse und Rheinische Hauptterrasse. Außer der Tektonik wirkten bei deren Bildung auch die Unterschiede im Wasserabfluss zwischen den Kalt- und Warmzeiten der Eiszeit entscheidend mit.

Der Rhein war mehrfach von Zufluss durch Lava aus der Eifel betroffen. Auch heute noch treten im Flussbett des Rheins im Bereich des Neuwieder Beckens Gasblasen (Mofetten) empor, ähnlich wie dies auch im Laacher See zu beobachten ist, was von Vulkanologen auf vulkanische Aktivitäten unterhalb des Rheins zurückgeführt wird.

Inseln

Die Rheininseln werden je nach geographischer Lage oder Sprachgebrauch als Wörth, Werth/Werd (vgl. Insel Werd im Untersee), Aue oder einfach als Insel bezeichnet. Einige Inseln sind, bedingt durch Strombaumaßnahmen, keine Inseln im wörtlichen Sinne mehr, werden aber immer noch so bezeichnet. In den meisten von der Großschifffahrt nicht mehr befahrbaren Stromarmen sind Marinas entstanden. Im Ober- und Niederrhein sind wegen der Rheinbegradigung keine Inseln im Sinne des Wortes mehr vorhanden, d.h. sie liegen nicht im Rhein, sondern im Uferbereich.

Klima

Hochwasser

Rheinhochwasser in Köln im Jahr 1970
Hochwassermarken am alten Kranhaus in Koblenz
  • Rheinhochwasser 2007, August 2007 (Hochrhein/Oberrhein)
  • Rheinhochwasser 2002, (Mittelrhein, Niederrhein)
  • Rheinhochwasser 1999, Mai 1999 (Hochrhein/Oberrhein)
  • Rheinhochwasser 1995, Januar 1995 (Mittelrhein/Niederrhein)
  • Rheinhochwasser 1994, Mai 1994 (Hochrhein/Oberrhein)
  • Rheinhochwasser 1993, Dezember 1993 (Mittelrhein/Niederrhein), Pegelstand in Köln: 10,63 m (HSW: 8,30m)
  • Rheinhochwasser 1991, Dezember 1991 (Oberrhein)
  • Rheinhochwasser 1990, Februar 1990 (Oberrhein)
  • Rheinhochwasser 1988, März 1988 (Rhein gesamt), Pegelstand in Köln: 9,95 m
  • Rheinhochwasser 1987, Juni 1987
  • Rheinhochwasser 1983, Mai 1983, Pegelstand in Köln: 9,96 m
  • Rheinhochwasser 1983, April 1983, Pegelstand in Köln: 9,84 m
  • Rheinhochwasser 1980, Februar 1980 (Oberrhein)
  • Rheinhochwasser 1978, Mai 1978 (Oberrhein)
  • Rheinhochwasser 1970, Februar 1970, Pegelstand in Köln: 9,86 m
  • Rheinhochwasser 1926, Januar 1926, Pegelstand in Köln: 10,69 m
  • Rheinhochwasser 1882, Dezember 1882, Pegelstand in Köln: 10,52 m
  • Rheinhochwasser 1784, 27. Februar 1784, mit Eisstau, Pegelstand in Köln: 13,84 m
  • Rheinhochwasser 1374, Pegelstand in Köln: 10,35 m

Niedrigwasser

  • September 2003 (Rhein gesamt), Pegelstand in Kaub: 0,35 m
  • November 1997 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,87 m
  • Oktober 1985 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,72 m
  • Januar 1947 (Rhein gesamt), Pegelstand in Koblenz: 0,43 m

Eisbildung

Der zugefrorene Rhein bei Neuwied 1929

In der Vergangenheit fror der Rhein immer wieder ganz oder teilweise zu. Im 20. Jahrhundert wurden diese Ereignisse durch die zunehmende Einleitung von Abwässern und der Abwärme von Wärmekraftwerken immer seltener. Im Jahr 1929 war der Fluss fast auf seiner gesamten Länge zugefroren. 1947 zerstörte Treibeis in Neuwied die hölzerne Behelfsbrücke. 1954 stellte sich das Eis von Oberwesel bis Mainz. Im Februar 1956 staute sich das Eis von der Loreley über Bingen hinaus auf einer Strecke von 40 km.[3] Im Winter 1962/63 war der Rhein das letzte Mal streckenweise zugefroren. An der Loreley staute sich das Eis so stark, dass keine Eisbrecher mehr durchkamen, es wurde gesprengt. Auf der Waal waren oberhalb Zaltbommel mehrere Schiffe mitten im Strom festgefahren. Da die Niederländer fürchteten, dass beim Losbrechen des Eisstaus die Schiffe die Brücke von Zaltbommel zum Einsturz bringen könnten, sollten die Schiffe gesprengt werden. Sozusagen im letzten Moment konnten Eisbrecher die Schiffe befreien. In kalten Wintern kommt es wegen der geringeren Strömungsgeschwindigkeit im niederländischen Fahrgebiet manchmal zur Eisbildung.

Da es früher noch keine Kühlschränke gab, wurde das Eis aus dem Rhein in Felsenkellern gelagert, in Stroh verpackt und im Sommer verkauft. Es fanden auch Kirmesfeste auf dem Rhein statt, und man nutzte die Eisdecke, um mit Fuhrwerken zum anderen Ufer zu gelangen.

Gefährlich werden Eisstaus, wenn die oberhalb liegenden Orte durch Hochwasser gefährdet werden, oder wenn das Eis sich in Bewegung setzt. Dann können Uferbereiche größere Zerstörungen erfahren.

Nebenflüsse

Die Maas war bis 1904 mit 400 m³/s Abflussmenge und 920 km Länge einer der wichtigsten Zuflüsse im Rheinsystem. Seitdem mündet der Hauptteil des Maaswassers nicht mehr in die Waal, den Hauptarm des Rheindeltas, sondern in die ehemalige Meeresbucht Hollands Diep. Davon unabhängig existiert weiterhin die Benennung wichtiger Abschnitte von Armen des Rheindeltas nach der Maas (vor allem Nieuwe Maas und Oude Maas).

Moselmündung beim Deutschen Eck in Koblenz

Der wasserreichste und zugleich viertlängste Nebenfluss des Rheins ist die Aare. Diese entwässert große Gebiete der Schweiz und bringt mit einem mittleren Jahresabfluss von 590 m³/s deutlich mehr Wasser ein, als der Rhein am Zusammenfluss selbst mitführt (470 m³/s). Jedoch hat der Rhein genannte Flusslauf bis hierhin eine leicht längere Fließstrecke zurückgelegt. Zudem ist der kurz vorher erfolgende Zufluss der zwei großen Alpenflüsse Limmat und Reuss in die Aare zu berücksichtigen. In der Reihe der wasserreichsten Rheinzuflüsse folgen Mosel (290 m³/s), Main (225 m³/s) und Neckar (145 m³/s).

Wassermengen der Zuflüsse über 40 m³/s:

Die beiden längsten heutigen Rheinzuflüsse sind die Mosel mit 544 km und der Main mit 524 km. Eine Fließlänge über 200 Kilometer weisen ferner Neckar, Aare, Lippe, Lahn, Ruhr und die elsässische Ill auf.

Fließlängen der Zuflüsse über 200 km:

In der Tabelle sind alle Zuflüsse mit mindestens 60 Kilometer Fließlänge aufgeführt. Zusätzlich zu erwähnen ist die 32 Kilometer lange, in den Untersee mündende Radolfzeller Aach, da sie Wasser aus der Donauversickerung aufnimmt.

Das Rheinorange markiert die Mündung der Ruhr bei Rheinkilometer 780
Rhein-Km R/L Nebenfluss Länge in km Einzugsgebiet in km² mittlerer Abfluss in m³/s Flussabschnitt
* R Ill (Vorarlberg) 72 Alpenrhein
* R Bregenzer Ach 80 Obersee
* R Argen 78 19,5 Obersee
* R Schussen 62 10,9 Obersee
65,0 L Thur 135 1698 47 Hochrhein
100,17 R Wutach 90 1123 16,2 Hochrhein
102,20 L Aare 291 17620 590 Hochrhein
164,49 L Birs 73 922 15,4 Hochrhein
253,50 R Elz 90 1481 22,4 Oberrhein
298,16 R Kinzig 90 1406 25,4 Oberrhein
311,19 L Ill (Elsass) 217 4761 53,7 Oberrhein
334,50 L Moder 93 1720 16,6 Oberrhein
343,95 L Sauer 70 3,8 Oberrhein
344,45 R Murg 79 617 18,4 Oberrhein
370 R Pfinz 60 2,1 Oberrhein
400,2 L Speyerbach 60 596 2,3 Oberrhein
428,2 R Neckar 367 14000 145 Oberrhein
496,6 R Main 524 27292 225 Oberrhein
518,7 L Selz 63 389 0,8 Oberrhein
529,1 L Nahe 116 4067 30,3 Oberrhein
585,7 R Lahn 246 5924 54 Mittelrhein
592,3 L Mosel 544 28286 290 Mittelrhein
610,2 R Wied 102 771 12,1 Mittelrhein
629,4 L Ahr 89 900 8,9 Mittelrhein
659,35 R Sieg 155 2857 52,8 Niederrhein
703,3 R Wupper 117 827 15 Niederrhein
740,2 L Erft 103 1838 Niederrhein
780,1 R Ruhr 219 4485 79 Niederrhein
797,7 R Emscher 84 775 16 Niederrhein
814,45 R Lippe 220 4888 46 Niederrhein
925,5 L Maas (bis 1904) 920 34548 400 Delta (Waal)
1012,7 L Oude Maas 30 Delta (Nieuwe Maas)
R Alte Issel 80 Delta (IJssel)
R Berkel 110 Delta (IJssel)
R Schipbeek 86 Delta (IJssel)

* oberhalb Rheinkilometer 0 (Konstanz)

Siedlungen

Großstadtgemeinden

An den Ufern des Rheins befinden sich 20 Gemeinden mit 100.000 und mehr Einwohnern. Nicht wenige gingen aus römischen Siedlungen hervor, wie Basel, Straßburg, Mainz, Koblenz, Bonn, Köln, Neuss, Nimwegen, Utrecht und Leiden. Diese gehören zu den wichtigsten Rheinstädten und liegen alle am linken Rheinufer, was mit der Rolle des Rheins als Grenze des Römischen Reiches zusammenhängt. Unter den rechtsrheinischen Großstädten finden sich mit Karlsruhe, Mannheim, Wiesbaden und Düsseldorf auffallend viele jüngere Residenzstädte.

Die drei größten Rheinstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern sind Köln, Rotterdam und Düsseldorf. Über 300.000 Bewohner weisen mit Duisburg, Bonn und Mannheim weitere drei Städte auf. Karlsruhe, Utrecht, Wiesbaden, Straßburg und Krefeld haben über 200.000 Einwohner. Rheinstädte mit staatlichen Hauptstadtfunktionen sind Basel, Straßburg, Wiesbaden, Mainz und Düsseldorf, früher gehörten auch Karlsruhe und Bonn in diese Liste. Die Regierungssitze dreier Bundesländer Deutschlands liegen also am Rhein. Die Rheingroßstädte sind zumeist Zentren von weitaus größeren unmittelbar zusammenhängenden Siedlungsgebieten (Agglomerationen), die im nächsten Kapitel behandelt sind.

Rhein-km Großstadtgemeinde Ewz. Rheinabschnitt Ufer des Stadtkerns
167 Basel 166.000 Oberrhein L (Grossbasel)
294 Straßburg 273.000 Oberrhein L (nicht unmittelbar, an der Ill)
359 Karlsruhe 286.000 Oberrhein R (nicht unmittelbar)
425 Mannheim 308.000 Oberrhein R
425 Ludwigshafen 164.000 Oberrhein L
499 Mainz 196.000 Oberrhein L
503 Wiesbaden 275.000 Oberrhein R
591 Koblenz 106.000 Mittelrhein L
655 Bonn 315.000 Niederrhein L
688 Köln 991.000 Niederrhein L
699 Leverkusen 161.000 Niederrhein R
740 Neuss 153.000 Niederrhein L
743 Düsseldorf 582.000 Niederrhein R
762 Krefeld 241.000 Niederrhein L
777 Duisburg 497.000 Niederrhein R
884 Nimwegen 161.000 Delta L (Waal)
1000 Rotterdam 586.000 Delta R (Nieuwe Maas)
(Nederrijn) Arnheim 143.000 Delta R (Nederrijn)
(Oude Rijn) Utrecht 283.000 Delta R (Oude Rijn)
(Oude Rijn) Leiden 118.000 Delta R (Oude Rijn)

Agglomerationen

Am Rhein liegen 17 Agglomerationen mit mehr als 100.000 Einwohnern. (Unter Agglomeration soll hier verstanden werden eine zusammenhängende Siedlungsfläche, die von staatlichen oder kommunalen Grenzen durchschnitten ist.) Die drei größten Agglomerationen und mit mehr als 1 Mio. Einwohnern sind das Ruhrgebiet, Köln und Mannheim. Über 500.000 Bewohner weisen mit Bonn, Düsseldorf, Rotterdam, Mainz, Basel und Karlsruhe weitere sechs Agglomerationen auf. Die von Straßburg, Utrecht und Koblenz haben über 200.000 Einwohner. Abgesehen vom Ruhrgebiet handelt es sich um monozentrische Agglomerationen. Über Staatsgrenzen hinweg gehen die drei Agglomerationen von Konstanz, Basel und Straßburg. Der Rhein bildet die Hauptentwicklungsachse der Blauen Banane, des zentralen Verdichtungsraums Europas.

Rhein-km Agglomeration Ewz. Rheinabschnitt Größte Gemeinden der Agglomeration
0 Konstanz 111.000 Seerhein Konstanz, Kreuzlingen
165 Basel 731.000 Oberrhein Basel, Saint-Louis, Huningue, Weil am Rhein, Lörrach, Birsfelden, Allschwil, Binningen, Reinach, Münchenstein, Muttenz, Dornach
287 Straßburg 475.000 Oberrhein Straßburg, Kehl, Schiltigheim
362 Karlsruhe 600.161 Oberrhein Karlsruhe
425 Mannheim 1.579.252 Oberrhein Mannheim, Ludwigshafen
500 Mainz-Wiesbaden 795.725 Oberrhein Mainz, Wiesbaden
591 Koblenz 250.000 Mittelrhein Koblenz, Neuwied, Andernach
655 Bonn 899.753 Niederrhein Bonn
688 Köln 1.846.241 Niederrhein Köln, Leverkusen, Frechen
743 Düsseldorf 824.000 Niederrhein Düsseldorf, Neuss, Ratingen
775 Ruhrgebiet 5.300.000 Niederrhein Duisburg, Krefeld, Essen, Bochum, Dortmund (polyzentrische Agglomeration)
884 Nimwegen 161.000 Delta Nimwegen
975 Dordrecht 195.000 Delta Dordrecht, Papendrecht, Zwijndrecht
1000 Rotterdam 820.000 Delta Rotterdam, Schiedam, Vlaardingen, Spijkenisse, Rozenburg
(Nederrijn) Arnheim 143.000 Delta Arnheim
(Oude Rijn) Utrecht 365.000 Delta Utrecht, De Bilt, Maarssen
(Oude Rijn) Leiden 189.000 Delta Leiden, Leiderdorp, Voorschoten, Oegstgeest

Mittelstädte und sonstige Gemeinden

Zu den bedeutendsten Mittelstädten (20.000–100.000 Einwohner) gehören oberhalb Basels Chur, Konstanz und Schaffhausen, am Oberrhein Kehl, Speyer, Worms und Ingelheim, am Mittelrhein Bingen, Andernach, Neuwied und Königswinter, am Niederrhein Wesseling, Dormagen, Meerbusch, Monheim, Wesel und Emmerich sowie im Delta Dordrecht, Deventer und Zwolle.

Zu den bedeutendsten Gemeinden unter 20.000 Einwohnern gehören Vaduz, Breisach, Rüdesheim und Remagen.

Umwelt und Wirtschaft

Fauna

Einen Gesamtüberblick über die Fauna des Rheins und seine Veränderungen im Verlaufe der Zeit gibt es nicht. Im Vergleich zu heute kann man für die Zeit vor den großen Begradigungen und Uferverbauungen und vor den starken anorganisch- und organisch-chemischen Belastungen infolge Industrie und verstärktem Bevölkerungsanstieg, d.h. bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhundert, von einer deutlich reichhaltigeren einheimischen Fauna ausgehen, der praktisch keine durch den Menschen verursachten Einschleppungen (Neozoen) beigemischt waren. Diese letzteren sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vor allem ab Beginn der 1990er Jahre besonders augenfällig geworden[4] und haben dazu geführt, dass heute die Mehrzahl der Steine besiedelnden größeren Wirbellosenarten eingeschleppte Formen darstellen. Darunter fallen zum Beispiel die zahlreichen bei Niedrigwasser beobachtbaren Vertreter der Asiatischen Körbchenmuschel.

Wirbellose

Die Arten größerer Wirbellosen (das tierische Makrobenthos) sind von größenordnungsmäßig rund 160 Arten im Niederrhein um das Jahr 1900 auf rund 25 Arten im Jahre 1971 zurückgegangen und haben sich erst ab den 1980er Jahren wieder deutlich erholt. Sie erreichten gegen 2000 wieder um die 130 Arten. Hinzu kamen während des 20. Jahrhunderts zunehmend mehr eingeschleppte Arten, die um 1998 bereits rund 20 zusätzliche, teilweise massenhaft vorkommende Arten darstellen. Von der Biomasse her dominieren sie heute die Fauna des tierischen Makrobenthos im Rhein.

Fische

Zur Zeit beherbergt der Rhein wieder 63 Fischarten, lediglich der Stör fehlt. Alle auffindbaren Fische sind essbar. Durch den Bau von Fischtreppen an den Wehren können heute auch wieder Wanderfische wie Lachs und Meerforelle bis zum Oberrhein und in die Nebenflüsse aufsteigen und dort laichen. Auch die Artenvielfalt von Muscheln, Schnecken und Insekten hat zugenommen, es sind auch Neueinwanderer darunter.

Den Hauptanteil an den Fischarten haben: Rotauge, Stint, Hecht, Wels, Neunauge, Äsche, Barbe, Döbel, Aal, Ukelei, Flussbarsch und Brachse. Neu eingewanderte Arten sind: Sonnenbarsch und Zander, sowie die aus der Donau stammende Marmorgrundel (Grundeln) und der Weißflossengründling. Der Schneider am Oberrhein und Flunder und Quappe am Niederrhein haben ihre Bestände vergrößert. Der Lachs vermehrt sich seit 1994 in einigen Nebenflüssen zunehmend natürlich. Die Anzahl der Kleintiere lag im Jahr 2000 fast so hoch wie vor 100 Jahren.

Im Niederrhein wurden seit etwa 1800 immer ca. 33–39 einheimische Fischarten gefunden, wobei die unterste Zahl in der Zeit um 1910 bis 1950 auftrat. Der Anteil der eingeführten gebietsfremden Fischarten vergrößerte sich dabei von ursprünglich 1 bis 2 Arten im 19. Jahrhundert auf etwa 11 Arten in den 1990er Jahren (nach Angaben in[5]).

Wasservögel

Schwan im Rhein bei Leverkusen/Hitdorf

Der Rhein ist vom Bodensee bis zu seiner Mündung ein wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet. Er dient auch anderen Vogelarten als Leitlinie beim Vogelzug.

Der Winterbestand an Wasservögeln betrug im Jahr 2000 etwa 2 Millionen Exemplare, verteilt auf 42 Arten. Die wichtigsten Arten sind:

Biotoptypen

Umweltbelastungen

Schadstoffbelastung des Rheins 1985, 1992 und 2000 (Angaben in t)
Schadstoff 1985 1992 2000
Ammonium-N2 37.000 16.800 6.800
AOX 4.675 890 1.100
Blei 550 330 250
Cadmium 9 5,9 5,1
Chrom 500 220 150
Phosphor (total) 32.000 13.000 13.000
Quecksilber 6 3,2 1,6
Zink 3.600 1.900 1.400

Nach den Angaben des Umweltbundesamtes, das für Deutschland ökologische Aufgaben wahrnimmt, nimmt die Schadstoffbelastung des Rheins seit 1960 kontinuierlich ab. Dies ist einerseits auf die systematische Abwasserreinigung durch den Bau von Kläranlagen zurückzuführen und andererseits auf die Tatsache, dass die Industrie immer weniger mit Chemikalien und Schwermetallen belastete Abwässer in den Rhein einleitet. Die oberelsässischen Kaligruben leiten aber immer noch einen großen Teil nicht brauchbarer Salze in den Rhein ab, obwohl diese Einleitungen nach einem Schadensersatzprozess der Stadt Amsterdam vor dem Gericht in Straßburg reduziert sein sollen. Heute leben wieder etwa 63 Fischarten im Rhein. Trotz der deutlichen Reduzierung der Gewässerbelastung durch Haushalts- und Industrieabwässer transportiert der Rhein jährlich noch immer Schwermetalle und Chemikalien wie Pestizide in Richtung Nordsee und belastet damit die Trinkwasserversorgung der Rheinanlieger. Die in der Tabelle angegebenen Werte beziehen sich auf die Messstelle Bimmen am Niederrhein. Diese Daten werden von der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins veröffentlicht. Diese Kommission besteht seit 1950. Einfluss und Bedeutung bekam sie aber erst nach 1986.

Am 1. November 1986 brannte eine Lagerhalle der Firma Sandoz in Schweizerhalle bei Basel am Rhein. Die mit dem Löschwasser in den Rhein gelangten Chemikalien (insbesondere Phosphorsäureester und Quecksilberverbindungen) vernichteten dort einen großen Teil des tierischen und pflanzlichen Lebens. Nach dem Brand bei Sandoz schien der Rhein auf weiten Strecken tot zu sein, doch erholte er sich in den folgenden Monaten und Jahren durch Hochwasser und Wiederbesiedlung. Durch verstärkten Aus- und Neubau von Kläranlagen und weitere Maßnahmen zum Gewässerschutz, hat sich die Rheinbiozönose daher wieder erholt, war danach aber stärker von Neozoen besiedelt als zuvor. Nicht zuletzt als Folge dieses Unfalls wurde die Löschwasserrückhalterichtlinie erlassen.

Andere den Rhein belastende Giftstoffe, zum Beispiel Pestizide und Rückstände von Medikamenten, sind in der Tabelle noch nicht berücksichtigt.

Trinkwasser

Viele Städte entnehmen Wasser aus dem Rhein zur Trinkwassergewinnung, dabei handelt es sich meist um Uferfiltrat wie bei dem Wasserwerk auf der Petersaue, das die Stadt Mainz versorgt. Die Niederlande sind darauf besonders angewiesen.

Es gibt auch Verfahren mit einem System von Schluckbrunnen und Förderbrunnen wie im Wasserwerk Schierstein, das an der Wasserversorgung Wiesbadens einen erheblichen Anteil hat.

Um bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen schnell reagieren zu können, wurde eine Alarmzentrale eingerichtet.

Wirtschaftsfaktoren

Chemische Industrie am Rhein: Bayerwerk in Leverkusen

Der Rhein ist auf weite Strecken Schifffahrtsstraße und dazu beidseitig von Eisenbahnlinien und Autobahnen begleitet. Vor allem an Schnittstellen mit anderen Handelsachsen bildeten sich bedeutende Wirtschaftsstandorte aus (so Köln, Koblenz, Mainz, Ludwigshafen, Basel).

Für die Chemie mit Kohle/Teerfarben, die Petrochemie, die Kunststoffindustrie und die Ölraffinerien werden Kohle und Erdölprodukte billig herangeschafft und weiterverarbeitet; die Chlorchemie (Polyvinylchlorid) bekommt ihr Salz durch die Massentransportschifffahrt. Das Transportaufkommen 2005 betrug 236.765 Mio. Tonnen. Bedeutendster Wirtschaftsfaktor nach Handel und Industrie ist der Tourismus.

Weinanbau und Weinkultur

Wein prägt wie nichts anderes den Natur- und Kulturraum des Rheins. Landschaftsnamen wie Rheingau, Rheinhessen oder Kaiserstuhl (Baden) sind gleichzeitig Weinbaugebiete. Besonders schwer ist der Weinanbau in den Steillagen des Mittelrheintales. An vielen Stellen war die Umwandlung in großflächigere mit Maschinen bebaubare Parzellen nicht möglich. Da aber der Wein in den Steillagen der schiefrigen Hänge besonders gut wird, lohnt sich hier doch manche Mühe. Der Wein ist ein Wirtschaftsfaktor für die Region.

Siehe auch: Mittelrhein (Weinbaugebiet)

Verkehr

Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest (WSD Südwest) in Mainz ist als Mittelbehörde des Bundes zuständig für die Verwaltung des Oberrheins und des Mittelrheins als Bundeswasserstraße von der schweizerischen Grenze bei Basel bis zur nordrhein-westfälischen Landesgrenze. Ihr unterstehen für den Rhein die Wasser- und Schifffahrtsämter Freiburg, Mannheim, Mainz und Bingen. In Nordrhein-Westfalen ist die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West in Münster mit den Wasser- und Schifffahrtsämtern Köln und Duisburg-Rhein zuständig.

Für die polizeilichen Aufgaben auf dem Rhein wird von den einzelnen Bundesländern die Wasserschutzpolizei eingesetzt. In Nordrhein-Westfalen untersteht sie der Direktion Wasserschutzpolizei beim Polizeipräsidium Duisburg. Mainz ist der Sitz des Wasserschutzpolizeiamtes Rheinland-Pfalz und in Mainz-Kastel ist die Wasserschutzpolizeiabteilung der Hessischen Bereitschaftspolizei ansässig. Das Regierungspräsidium Karlsruhe umfasst schließlich für Baden-Württemberg die Wasserschutzpolizei als Referat der Landespolizeidirektion.

Brücken und Fähren

Nibelungenbrücke Worms
Freifahrende Autofähre auf dem Rhein bei km 372, Leimersheim

Brücken prägen das Erscheinungsbild des Rheins wesentlich mit. Die ersten festen Brücken bauten vermutlich die Römer über den Strom, sie benutzen ebenso wie die Brückenbauer des Mittelalters und der Frühneuzeit die Baustoffe Stein oder Holz. Ein Wandel ergab sich darin erst durch die Industrialisierung, die ganz neue Materialien und Techniken aufbrachte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es vor allem Eisenbahnbrücken, die durch Größe und das Material (Stahl) einen neuen Akzent setzten (Vgl. die Hohenzollernbrücke in Köln). In der Hochzeit der Moderne und des Automobilverkehrs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts übernahmen dann zahlreiche neue Straßenbrücken, darunter große Autobahnbrücken, die Führung bei den Neubauten. Deren Erscheinungsbild bestimmten neben Stahl und dem Werkstoff Beton auch neue Brückenbautechniken mit (Vgl. die Südbrücke Koblenz). Einen relativ neuen Akzent setzen seit Ende des 20. Jahrhunderts Fußgänger- und Radfahrerbrücken (vgl. Passerelle des deux Rives bei Straßburg).

Neben den Brücken spielen an manchen Stellen Fähren unterschiedlicher Größe eine wichtige Rolle, beispielsweise bei Rhein-km 372 die freifahrende Autofähre Leimersheim-Leopoldshafen. Die nächsten Brücken finden sich in Karlsruhe (km 362) beziehungsweise Germersheim (km 385).

Datei:Rhein zwei Häfen in Mainz am Rhein Zollhafen und Industriehafen Foto 2008 Wolfgang Pehlemann Wiesbaden IMG 0263.jpg
Mainzer Zollhafen (vorne) und Industriehafen (hinten links)

Siehe auch: Liste der Rheinbrücken, Liste der Rheinfähren

Häfen

Die wichtigsten kommerziellen Rheinhäfen befinden sich am Ober- und Niederrhein: Rheinhäfen beider Basel, Straßburg, Kehl, Karlsruhe, Wörth am Rhein, Germersheim, Speyer, Ludwigshafen, Mannheim, Worms, Gernsheim, Mainz, Lahnstein, Koblenz, Bendorf, Andernach, Bonn, Godorf / Wesseling, Köln-Niehl, Leverkusen, Dormagen, Neuss, Düsseldorf, Krefeld, Duisburg-Ruhrort, Orsoy, Walsum, Rheinberg, Wesel, Emmerich am Rhein, Nimwegen, Dordrecht und Rotterdam.

Kilometrierung

Rheinkilometer 555, unterhalb der Loreley

Die bestehende Kilometrierung für Deutschland bzw. die Niederlande ist seit dem 1. April 1939 gültig, rechnet von Konstanz ab und ersetzt alle vorherigen Einteilungen. Ihr Nullpunkt liegt in der Mitte der alten Konstanzer Rheinbrücke und endet mit Kilometer 1036,20 westlich von Hoek van Holland (Einmündung in die Nordsee bei Kilometer 1032,80). Nach ihr richten sich die Schifffahrt und alle Behörden. Diese Kilometrierung misst für Seerhein, Untersee und Hochrhein 145 km (Konstanz bis Basel, km 0–145), für den Oberrhein 384 km, (Basel bis Bingen, km 145–529), für den Mittelrhein 131 km (Bingen bis Bonn, km 529–660) und für den deutschen Niederrhein 205 km (Bonn bis Grenze, 660-865).[6] Geologisch gesehen beginnt der Mittelrhein jedoch schon in der Nähe von Mainz, wo der Rhein in das Mainzer Becken einfließt.

500-m-Marke am Rhein bei Philippsburg (km 387,5)

Ab dem Pannerdense Kop, unterhalb von Millingen am Rhein in den Niederlanden, läuft die Kilometrierung in den drei Rheinarmen Waal, Nederrijn und Issel gleichlautend weiter. In der Schifffahrt ist es deshalb wichtig, bei einer Kilometerangabe immer auch das jeweilige Fahrwasser zu nennen. Auf niederländischen Strecken ist die Kilometerbezeichnung durch Tafeln mit weißen Ziffern auf schwarzem Grund an jeweils nur einem der Ufer angebracht. Hier werden nur die vollen Kilometer angezeigt.

Die vollen Rheinstrom-Kilometer zeigen große, rechtwinklig zur Stromachse an beiden Ufern stehende Tafeln an. Die 500-Meter-Marken tragen ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund. Die übrigen 100-Meter-Marken, es sind etwa 100 cm × 50 cm große Rechtecke auf etwa 2 m hohen Eisenstangen , sind mit den Ziffern 1 bis 4 und 6 bis 9 beschriftet.

Auf der deutsch-schweizerischen Rheinstrecke zwischen Basel und Stein am Rhein (Hochrhein) misst die Zählung das deutsche Rheinufer ab. Dasselbe Prinzip findet auf der deutsch-französischen Rheinstrecke zwischen Basel und Lauterburg Anwendung, auf der übrigen Strecke zählt man die Länge der Strommittellinie.

Bereits im Jahre 1806 begann Johann Gottfried Tulla, der Leiter des Flussbauwesens in Baden, mit der Erstellung einer zusammenhängenden Karte des Rheins. Ab 1826 wurde unter Tullas Leitung mit der Rheinbegradigung begonnen, dadurch wurde der Rhein zwischen Basel und Bingen um 81 Kilometer verkürzt. Eine durchgehende Längenvermessung wurde aber erst 1839 beendet und im Jahresbericht der „Central-Commission für die Rheinschifffahrt“ von 1844 veröffentlicht. Das heißt aber nicht, dass damit auch eine einheitliche Kilometereinteilung eingeführt worden wäre. Vor 1939 hatten die selbständigen Rheinuferstaaten Baden, Bayern, Hessen und Preußen ebenso wie die Niederlande für ihre Rheinabschnitte eine je eigene Kilometrierung, die immer an der Landesgrenze bei Null anfing und stromabwärts anstieg. So lag z. B. Königswinter am preußischen Kilometer 143 (heute km 645). Einige der als Vermessungsmarken gesetzten Myriametersteine existieren bis heute.

„Kurzer Kilometer“ bei Rüdesheim
100-m-Marke am Rhein bei Karlsruhe (km 373,2)
Myriameterstein 36 bei Rüdesheim am Rhein

Das 1863 beschlossene Gesamt-Nivellement (Höhenvermessung) des Rheines erforderte auch eine erneute Längenvermessung, die 1890 abgeschlossen wurde, aber wegen mangelnder Genauigkeit wiederholt werden musste. 1904 machte Hessen der Zentral-Kommission Mitteilung über den erfolgreichen Abschluss und die Ergebnisse der Längen- und Höhenvermessung auf der hessischen Stromstrecke. Die anderen Länder schlossen ihre Messungen in den darauffolgenden Jahren ab.

Die einzelnen Länder hatten den Sichtzeichen (Kilometertafeln und Einhundertmetersteine) größte Aufmerksamkeit gewidmet und sie teilweise, wie z. B. Hessen, für ihr Stromnivellement mit Höhenbolzen versehen. Da man bei der Gesamtvermessung ab Konstanz an jeder alten Landesgrenze an dem fest eingemessenen Kilometerpunkt festhielt, ergaben sich nun dort teilweise sogenannte Kurze Kilometer: Die Strecke zwischen km 22 und km 23 bei Stein wurde um rund 400 m kürzer als ein voller Kilometer, die zwischen km 436 und km 437 bei Roxheim um rund 365 m und die zwischen km 529 und km 530 bei Bingen um rund 475 m. Der Rhein ist insgesamt ab Konstanz rund 1,2 Kilometer kürzer als die Kilometerzahl an der Mündung ausweist.

Rheinschifffahrt

Rheinschifffahrt bei Karlsruhe

Die Schifffahrt auf dem Rhein und seinen Zuflüssen hat eine lange Tradition, weil schon vor der Neuzeit wichtige Wirtschafts- und Industriegebieten Europas über das Flusssystem verbunden waren oder sogar an seinen Ufern lagen. Heute gehört der Rhein zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt.

Die Rheinschifffahrtsakte vom 31. März 1831 (Mainzer Akte) vereinfachte die Schifffahrt und schaffte beispielsweise das Stapelrecht in Köln und Mainz ab. Man begradigte den Rhein, damit er überhaupt erst gut schiffbar würde. Die Revidierte Rheinschifffahrtsakte vom 17. Oktober 1868 Mannheimer Akte befreite die Schifffahrt unter anderem von bestimmten Gebühren und Abgaben. Man schuf Rheinschifffahrtsgerichte. Seit 1920 residiert im Palais du Rhin in Straßburg die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt.

Wegen des Ausbaus der Fahrrinne und der jahreszeitlich ziemlich regelmäßigen Niederschläge in seinem Einzugsgebiet ist der Rhein heute von der Mündung bis Rheinfelden problemlos ganzjährig schiffbar. Vor Abschluss des Ausbaus waren bis 1988 am Mittelrhein noch Lotsen üblich. Am Oberrhein, zwischen Mannheim und Iffezheim, sind immer noch Lotsen tätig. Oberhalb des Rheinfalls ist der Rhein bis zur Brücke bei Neuhausen am Rheinfall für jeden Schiffsverkehr gesperrt. Von der Rheinbrücke in Schaffhausen ab bis nach Konstanz besteht in den Sommermonaten eine durchgehende Schiffsverbindung; das Stauwehr in Schaffhausen sorgt in diesem Bereich für einen gleichbleibenden Pegelstand bis Diessenhofen. Da die dortige Brücke sehr niedrig ist, „versenken“ manche Schiffe für die Durchfahrt darunter ihre Führerkabine. Flussaufwärts von Stein am Rhein ist der Rhein nicht reguliert, daher je nach Wasserstand schiffbar. Der Alpenrhein ist für die Schifffahrt ganz gesperrt, der „Alte Rhein“ aber auf zwei Kilometern von der Mündung bis nach Rheineck SG schiffbar.

Siehe auch: Wahrschau am Mittelrhein (Schifffahrt), Untiefen des Rheins

Schiffsverbindungen zu anderen Wasserwegen

Die Schifffahrtsroute RotterdamConstanţa ist die kürzeste schiffbare Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer über Rhein, Main, Main-Donau-Kanal, Donau und Donau-Schwarzmeer-Kanal

Der Rhein hat über Kanäle Verbindungen zu anderen Flüssen:

Rhein-Pegel

Pegeluhr in
Emmerich am Rhein

An Pegeln werden die aktuellen Wasserstände angezeigt und elektronisch gespeichert. Die Messwerte werden an die zuständige Wasser- und Schifffahrtsdirektion übertragen. Automatische Anrufbeantworter (in Deutschland Ortsvorwahl plus 19429) und behördliche Internetangebote der Anliegerstaaten und -länder informieren die Öffentlichkeit ständig über Veränderungen.

Pegel Maxau bei Karlsruhe (km 362)

Die wichtigsten Schifffahrtspegel am Rhein sind: Konstanz, Rheinfelden, Basel-Rheinhalle, Iffezheim, Plittersdorf, Maxau, Speyer, Mannheim, Worms, Mainz, Oestrich, Bingen, Kaub, Koblenz, Andernach, Oberwinter, Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg-Ruhrort, Wesel, Rees, Emmerich am Rhein, Lobith, Pannerdense Kop, IJsselkop, Nijmegen Hafen, Tiel, Zaltbommel, Vuren, Krimpen, Dordrecht und Rotterdam.

Am wichtigsten für die Schifffahrt sind die Pegel Karlsruhe-Maxau, Kaub und Duisburg-Ruhrort. Duisburg ist ausschlaggebend für die Strecke bis Koblenz, Karlsruhe-Maxau und Kaub für die südlicheren Rheinabschnitte. Die Pegelstände sind wichtig für die Ladetiefe, die sich aus der möglichen Tauchtiefe bei Niedrigwasser bestimmt. Man lädt so beispielsweise 80 bis 120 cm auf den Pegel Kaub, je nach Risikobereitschaft. Gegebenenfalls muss bei Niedrigwasser ein Hafen oder eine Reede angelaufen werden, um das Schiff zu leichtern. Für die Bergfahrt auf dem Mittelrhein war dies zum Beispiel bis in die 1970er Jahre in Bad Salzig für Tankschiffe möglich und in St. Goarshausen für sonstige Ladungen, heute hat diese Praxis an Bedeutung verloren. Wenn die Schiffe nicht mehr volle Ladung transportieren, verteuert sich die Fracht. Deshalb erheben die Frachtschifffahrtsunternehmen bei tiefen Wasserständen an den Pegeln Duisburg, Köln und Kaub einen Kleinwasserzuschlag (Kwz).

Für alle Rheinpegel sind die Hochwassermarken I und II in der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung festgelegt. Ab Hochwassermarke I soll nur noch im mittleren Drittel des Fahrwassers gefahren werden, zu Tal maximal mit 20 km/h (Ausnahme: auf Gebirgsstrecke 24 km/h). Die Wasserschutzpolizei überwacht die Einhaltung. Wird die Hochwassermarke II erreicht oder überschritten, wird im betreffenden Bereich die Schifffahrt völlig gesperrt. Näheres dazu ist bei „Pegel Köln“ beschrieben.

Seilbahnen

Den Rhein überqueren zwei Seilbahnen. Die Kölner Rheinseilbahn wurde 1957 zur Bundesgartenschau in Höhe der Zoobrücke erbaut. Zur Bundesgartenschau 2011 wird die Koblenzer Rheinseilbahn als Deutschlands erste Dreiseilumlaufbahn den Fluss überqueren. Sie ist die größte Kabinenseilbahn Europas außerhalb der Alpen und wird durch die österreichische Firma Doppelmayr errichtet. Die im Juni 2010 betriebsbereite Seilbahn wird die Rheinanlagen in Höhe der Kastorkirche mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein verbinden.

Rheinromantik

Blick auf das Rheintal bei Königswinter

Bestandteile von Rheinsagen sind Ritter, Drachen, einsame Jungfrauen auf hohen Felsen (Loreley), unachtsame Schiffer im verunglückenden Kahn oder fleißige Zwerge, die Heinzelmännchen. Der Rheinromantik sind abgesehen von einigen Liedern auch wiederaufgebaute Burgen wie Schloss Stolzenfels bei Koblenz oder die Hohkönigsburg im Elsass zu verdanken. Eine der bekanntesten Sagen ist das Nibelungenlied.

Sonstiges

Zitate

Der Rhein ist der Fluss, von dem alle Welt redet und den niemand studiert, den alle Welt besucht und niemand kennt. Dennoch beschäftigen seine Ruinen die geistigen Höhenflüge, und diesen bewundernswerten Fluss lässt das Auge des Poeten wie das Auge des Publizisten unter der Durchsichtigkeit seiner Fluten Vergangenheit und Zukunft Europas ahnen.

Victor Hugo 1845

Einzelnachweise

  1. Wenn diese Kilometerangabe als Grundlage nicht den Reno di Medel, sondern den oft als Rheinquelle dargestellten Tomasee hat, dann beträgt die Distanz zum mündungsfernsten Punkt etwa 5 Kilometer mehr (1240 km).
  2. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1232 Oberalppass, 1:25 000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2005
  3. DIE ZEIT, 23. Februar 1956: Thema der Woche: Eis
  4. Bruno Streit (1992): Zur Ökologie der Tierwelt im Rhein. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft Basel. Band 102: 323-342
  5. Stefan Nehring (2003): Gebietsfremde Arten in den deutschen Gewässern – ein Risiko für die Biodiversität. S. 40–52 in: Angewandte Wissenschaft Heft 498 (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft)
  6. Rheinkilometrierung zwischen Rheinfelden und Lobith bei der Deutschen Transport-Genossenschaft Binnenschiffahrt
  7. wissen.de: „Als Ursprung eines Flusses betrachtet man allgemein die mündungsfernste Quelle, der der längste Quellfluss (Hauptquellfluss) entspringt.“

Siehe auch

Literatur

  • Karsten Keune (Hrsg.): Sehnsucht Rhein. Rheinlandschaften in der Malerei. Mit Beiträgen von Irene Haberland und Elmar Scheuren. Bouvier, Bonn 2007, ISBN 3-416-03096-6
  • Klaus Honnef, Klaus Weschenfelder, Irene Haberland (Hrsg.): Vom Zauber des Rheins ergriffen. Zur Entdeckung der Rheinlandschaft. Klinkhardt & Biermann, München 1992, ISBN 3-7814-0334-3 (Mit zahlreichen Abbildungen der deutschen Burgen und Städte am Rhein in Kunstwerken englischer und niederländischer Künstler der vergangenen Jahrhunderte)
  • Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Brücken über den Rhein. Köln 1996.
  • Josef Smets: Der Rhein. Deutschlands Strom, aber Frankreichs Grenze. Zur Rheinmythologie in Frankreich und in Deutschland vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. In: Jahrbuch für Westdeutsche Landesgeschichte. 1998, S. 7–50.
  • Ingo Runde: Zur Bedeutung und Entwicklung des Rheinhandels im Früh- und Hochmittelalter. In: Schutz des Kulturerbes unter Wasser. Veränderungen europäischer Lebenskultur durch Fluss- und Seehandel. Beiträge zum Internationalen Kongress für Unterwasserarchäologie (IKUWA '99), 18.-21. Februar 1999 in Sassnitz auf Rügen. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Bd 35. Lübstorf 2000, S.297–309, ISSN 0138-4279
  • Gertrude Cepl-Kaufmann, Antje Johanning (Hrsg.): Mythos Rhein. Kulturgeschichte eines Stromes. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-465-X.
  • Gertrude Cepl-Kaufmann, Hella-Sabrina Lange: Der Rhein. Ein literarischer Reiseführer. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-18919-1 (rezensionen.ch).
  • Hans Chr. Hoffmann, Dietmar Keller, Karin Thomas (Hrsg.): Der Rhein – Unser Weltkulturerbe. Dumont, Köln 2003, ISBN 3-8321-7323-4
  • Manfred Fenzl: Der Rhein. Schaffhausen – Nordsee und zum IJsselmeer. Führer für Binnengewässer. 4. Auflage. Delius Klasing, Bielefeld 2005, ISBN 3-89225-466-4
  • Martin Stankowski: Links + Rechts, der andere Rheinreiseführer, vom Kölner Dom bis zur Loreley. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03573-8
  • Sabine Brenner (Sabine Brenner-Wilczek): Das Rheinland aus dem Dornröschenschlaf wecken! Zum Profil der Kulturzeitschrift »Die Rheinlande« (1900–1922). Archiv – Bibliothek – Museum. Bd 10. Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf 2004, ISBN 3-89978-022-1
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