„Mercedes-Benz R 129“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Müdigkeit (Diskussion | Beiträge)
K Änderungen von 87.122.253.118 (Diskussion) rückgängig gemacht und letzte Version von SieBot wiederhergestellt
Zeile 61: Zeile 61:


{| class="prettytable"
{| class="prettytable"
|- style="background:#cccccc;"
|- styüöüöle="background:#cccccc;"
! Modell || Motor || Zylinder/Ventile || Hubraum || Leistung || Drehmoment || Baumuster || Bauzeit
! Modell || Motor || Zylinder/Ventile || Hubraum || Leistung || Drehmoment || Baumuster || Bauzeit
|-
|-

Version vom 21. Mai 2010, 12:19 Uhr

Mercedes-Benz
R129
Verkaufsbezeichnung: SL-Klasse
Produktionszeitraum: 1989–2001
Klasse: Sportwagen, Oberklasse
Karosserieversionen: Roadster, Stoffverdeck
Motoren: Ottomotoren:
2,8–7,3 Liter
(140–386 kW)
Länge: 4499 mm
Breite: 1812 mm
Höhe: 1296 mm
Radstand: 2515 mm
Leergewicht: 1700–2050 kg
Vorgängermodell Mercedes-Benz R107
Nachfolgemodell Mercedes-Benz R230
Heckansicht

Der Mercedes R129 ist ein Roadster, ein Zweisitzer-Sportwagen. Er gehört zur SL-Baureihe von Mercedes-Benz.

Der Mercedes R129 wurde als Nachfolgemodell des R107 von 1989 bis 2001 produziert. 2001 wurde er durch den R230 abgelöst. Während der langen Bauzeit des Modells wurde die Mercedes-Nomenklatur geändert, sodass die frühen Exemplare als SL-Modell (mit hintenangestelltem SL, z. B. 300 SL) verkauft wurden. Ab 1993 wurden die Klassenbezeichnungen eingeführt und der R129 wurde zur SL-Klasse (mit vorangestelltem SL, z. B. SL 500).

Technik

Der R129 nutzt bei eigenständiger und kürzerer, jedoch aus Stabilitätsgründen nicht leichterer Karosserie im wesentlichen die Antriebstechnik der jeweils parallel gebauten Mercedes-Benz S-Klasse, zunächst der S-Klasse (W140), dann dessen Nachfolger S-Klasse (W220). Da die Bauzeit der SL-Modelle typischerweise (auch beim R129) deutlich länger reicht als die der entsprechenden Limousinen, gab es auch beim R129 einen Modellübergang mit teilweisem Wechsel der Antriebstechnik. Hier war der Übergang von den klassischen Vierventil-Reihen-Sechszylindern zu den neuen Dreiventil-V6-Motoren, die wesentlich preiswerter zu produzieren und beim Frontalaufprall sicherer sind, markant. Auch bei den Achtzylindern wurde von Vier- auf Drei-Ventiltechnik gewechselt.

Innovationen

Beim R129 wurde zum ersten Mal ein automatischer Überrollbügel verwendet, der im Falle eines Überschlags blitzschnell binnen 0,3 Sekunden ausfährt. Ein weiteres Sicherheitsfeature sind die A-Säulen, die für den Fall eines Überschlags weitgehend knicksicher sind. Neu waren die Integralsitze, bei denen der Gurt und die Kopfstütze in den Sitz integriert sind. Sie bieten deutlich besseren Seitenhalt als die bis dahin verwendeten Sitze. Ab September 1989 war für den 300 SL-24 ein Fünfgang-Automatikgetriebe lieferbar. (Für die Achtzylinder waren zu dieser Zeit die schmalen Zahnradsätze noch nicht stabil genug.)

Zum Lieferumfang des Fahrzeugs gehört ein Hardtop, welches im Winterbetrieb statt des Stoffverdeckes empfohlen wird.

Modellpflegen

1. Modellpflege September 1995; vorgestellt auf der Frankfurter IAA
  • neugestaltete Front- und Heckstoßfänger
  • farblose Deckgläser an den vorderen Blinkleuchten
  • dezent veränderter Kühlergrill mit nunmehr sechs Lamellen
  • Seitenwandverkleidungen und Stoßfänger nicht mehr in Kontrast- sondern in Wagenfarbe
  • rot erscheinende, bichromatische Heckleuchten
  • neue Leichtmetallräder im 12-Loch-Design
  • Türverkleidungen, Lenkrad und Sitzdesign leicht modifiziert
  • neues 5-Gang-Automatikgetriebe für SL 500 und SL 600
  • modifizierter V12- und 5,0-l-V8-Motor
  • Elektronisches Stabilitäts-Programm (ESP) (Serie nur beim SL 600)
  • Aluminium-Hardtop mit Glasdach und Sonnenrollo (Option)
  • Xenon-Scheinwerfer (Option)
  • ab Juni 1996 neues Automatikgetriebe auch für SL 280 und SL 320, Niveauregulierung Serie für SL 500
  • ab Dezember 1996 Bremsassistent (BAS) in Serie
zweites Modell, mit Hardtop
2. Modellpflege April 1998; vorgestellt auf dem Turiner Automobilsalon
  • neue V6- und V8-Motoren mit Drei-Ventiltechnik
  • neue, ovale Abgasendrohre
  • Außenspiegel im SLK-Design
  • Türgriffe und Karosserie-Anbauteile in Wagenfarbe lackiert
  • neugestaltete Fünfloch-Leichtmetallräder mit Reifen der Dimension 245/45 ZR 17
  • ab Juni 1998 kein SL 60 AMG mehr lieferbar

Motoren

Im R129 wurden durchgängig Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder angeboten. Zu Anfang standen 300 SL, 300 SL-24 und der 500 SL in den Preislisten. Ab 1992 war dann der erste Zwölfzylinder im SL, der SL 600 lieferbar. Nach und nach bekam der SL die moderneren V6- und V8-Motoren aus der S-Klasse. Diese hatten Doppelzündung und drei Ventile pro Zylinder.

Modell Motor Zylinder/Ventile Hubraum Leistung Drehmoment Baumuster Bauzeit
280 SL
SL 280
M104.94x R6/24 2799 cm³ 142 kW (193 PS) 270 Nm 129.058 1993–1998
SL 280 M112 E28 V6/18 2799 cm³ 150 kW (204 PS) 270 Nm 129.059 1998–2001
300 SL M103.984 R6/12 2960 cm³ 140 kW (190 PS) 260 Nm 129.060 1989–1993
300 SL-24 M104.98x R6/24 2960 cm³ 170 kW (231 PS) 272 Nm 129.061 1989–1993
320 SL
SL 320
M104.99x R6/24 3199 cm³ 170 kW (231 PS) 315 Nm 129.063 1993–1998
SL 320 M112 E32 V6/18 3199 cm³ 165 kW (224 PS) 315 Nm 129.064 1998–2001
500 SL
SL 500
M119 E50 V8/32 4973 cm³ 240 kW (326 PS) 480 Nm 129.066 1989–1998
SL 500 M113 E50 V8/24 4966 cm³ 225 kW (306 PS) 460 Nm 129.068 1998–2001
600 SL
SL 600
M120 E60 V12/48 5987 cm³ 290 kW (394 PS) 570 Nm 129.076 1992–2001
SL 73 AMG

AMG-Varianten

Stückzahlenmäßig eine kleine Rolle spielten die AMG-Versionen. Ab 1993 bot Mercedes-AMG den SL 60 AMG mit auf sechs Liter aufgebortem M119-Achtzylinder an. Er stand bis 1998 offiziell in den Mercedes-Preislisten und kostete in seinem letzten Produktionsjahr zirka 220.000 DM. Mit dem damals erschienenen Facelift der Baureihe fiel er aus dem Programm.

Ende der 1990er kamen als Zwölfzylinder der SL 70 AMG und der SL 73 AMG dazu. Diese Fahrzeuge standen nie offiziell in den Preislisten von Mercedes-Benz. Sie liefen bei Mercedes als SL 600 mit AMG-Styling-Paket und AMG-Rädern vom Band und wurden dann bei AMG in Affalterbach umgebaut. Neben der Hubraumerhöhung auf 7,0 bzw. 7,3 Liter inkl. weiterer feinmotorischer Maßnahmen wurden außerdem die Antriebswellen und die Bremsanlage modifiziert, um der höheren Leistung gerecht zu werden. Das ADS-Fahrwerk des Ausgangsmodells wurde beibehalten, auch Getriebe- und Differenzialübersetzung blieben gleich. Diese Technikpakete kosteten damals 81.657,04 DM (SL 70 AMG) bzw. 99.180 DM im SL 73 AMG (aus AMG-Manufaktur Preisliste 04/1999), zusätzlich zum Grundpreis von mindestens 240.000 DM für den SL 600 mit AMG-Styling-Paket und AMG-Rädern.

Auch der ebenfalls 1999 vorgestellte SL 55 AMG war ein Manufakturprodukt, der nicht offiziell in den Preislisten von Mercedes-Benz erschien. Den SL 55 AMG treibt der hubraumgleiche modifizierte 5,4-Liter-V8 an, der auch im E 55 AMG (W210) verbaut wurde. Der Preis für das Technikpaket (bei angeliefertem SL 500 mit AMG-Styling-Paket und AMG-Rädern) betrug 37.120 DM.

Modell Motor Zylinder/Ventile Hubraum Leistung Drehmoment Baumuster Bauzeit
SL 55 AMG M113 E55 V8/24 5439 cm³ 260 kW (354 PS) 530 Nm 129.068 1999–2001
SL 60 AMG M119 E60 V8/32 5956 cm³ 280 kW (381 PS) 580 Nm 129.066 1993–1998
SL 70 AMG M120 E70 V12/48 7055 cm³ 365 kW (496 PS) 720 Nm 129.076 1997–2000
SL 73 AMG M297 E73 V12/48 7291 cm³ 386 kW (525 PS) 750 Nm 129.076 1999–2001

Sondermodelle

Modell Baujahr Stückzahl Ausgangsmodell Änderungen
Mille Miglia April 1994 10 500 SL Außen: Karosse, Stoßfänger und Verkleidungsteile in Brillantsilber, Mille-Miglia-Emblem an den seitlichen Luftaustritten.
Innen: Leder exclusiv in blau, Sitzmittelbahnen, Türverkleidungseinsätze in blauem Sonderstoff Karo vom 300-SL-Flügeltürer als Reminiszenz an ihn, sämtliche Holzverkleidungen in Vogelaugenahorn dunkelblau, Holz-Lederlenkrad ebenfalls mit blauem Leder und dunkelblauen Vogelaugenahorneinsätzen, oben im Automatik-Wahlhebel ist die Produktionsnummer sowie das Mille-Miglia-Symbol eingesetzt
Mille Miglia 1995 630 ? Zielflagge hinter den Kiemen der vorderen Kotflügeln, schwarz/rote Lederausstattung, Blinker in US-Ausführung, Carbon statt Wurzelholz, Lenkrad und hinterer Verdeckkasten mit roten Nähten, das Modell gab es nur in silber
40th Anniversary Roadster Edition 1997 750 ? ?
Special Edition 1998 500 ? Obsidian-schwarz, rotes Verdeck, rote Instrumentenumrahmung, rote Ledersitze (designo).
designo MB UK 1998 ? ? Spezielle zweifarbige Lederausstattung grün/Schwarz
designo MB Japan 1998 150 ? Spezielle zweifarbige Lederausstattung
Mille Miglia 1999 12 ? Sitze,Carbonleisten, Soundsystem, alle designosilber
SL Edition 2000 700 ? ?
Final Edition 2000 674 ? ?
FormulaOne Edition 2000 20 ? Interieur im Alu Look (Mittelkonsole und Teile des Lenkrades)
Mille Miglia 2000 12 10x SL 320 und 2x SL 500 Beleuchtete Einstiegsschienen Mille Miglia 2000
SilverArrow Edition USA 2001 1550 ? Chrom-Schachtleisten, Windschott, Rahmen Verdeckkastendeckel, vordere Seitenpappen geändert (Luftauslässe), Final Edition
Mille Miglia 2001 13 ? ?

Stückzahlen

  • SL 280: 12.319
  • SL 300: 39.004
  • SL 320: 39.293
  • SL 500: 94.048
  • SL 600: 11.089
  • SL 55 AMG: 65
  • SL 60 AMG: 633
  • SL 70 AMG: 150
  • SL 73 AMG: 42

Insgesamt produzierte Mercedes-Benz in 13 Jahren 204.940 Modelle der Baureihe R129.

Commons: Mercedes-Benz R129 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien