Mercedes-Benz SK

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Mercedes-Benz
SK 1953 (1994–1998)
SK 1953 (1994–1998)
SK 1953 (1994–1998)
Schwere Klasse (SK)
Hersteller: Daimler-Benz
Verkaufsbezeichnung: SK
Produktionszeitraum: 1988–1998
Vorgängermodell: Neue Generation (NG)
Nachfolgemodell: Actros
Technische Daten
Motoren: 6,0–15,1 Liter
Leistung: 125–390 kW
zul. Gesamtgewicht: 17–41 t

Die Schwere Klasse (SK) war eine Lkw-Baureihe des Herstellers Daimler-Benz. Am 4. Juli 1988 vorgestellt, kam die neue schwere Nutzfahrzeugreihe „SK“ mit neuen Dieselmotoren, geänderten Fahrerhäusern, neuen Getrieben und Fahrgestellen ab 17 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht hervor. Die Fahrzeuge der Schweren Klasse wurden bis 1998 produziert und dann vom Actros abgelöst, der bereits ab 1996 parallel angeboten wurde.

Erste Serie

SK der 1. Serie, 1989–1994

Die Schwere Klasse entstand aus einer Überarbeitung der Neuen Generation „NG“. Das Fahrerhaus unterschied sich vom NG nur unwesentlich: Kühlergrill und Windleitbleche wurden optisch miteinander verbunden und die Unterkanten der Fensterrahmen in den Türen fielen nach vorne hin ab. Dieses Merkmal war bereits 1977 beim T 1 und 1984 bei den LK-Typen eingeführt worden. Zur IAA 1989 präsentierte Mercedes-Benz das neue SK-Spitzenmodell 1748, der mit dem bekannten 14,6-Liter-Motor bestückt war.

Ab Werk waren die Fahrerhausvarianten Großraum G, Lang, Mittellang und Kurz S sowie auch ein kurzes Fahrerhaus mit Top-Sleeper lieferbar. Das integrale Antriebssystem wurde weiter ausgebaut, das bedeutet, dass alle Komponenten vom Motor über Getriebe bis zu Hinterachse Mercedes-Benz-Teile sind. Das Getriebe G4 wurden neu entwickelt und bietet 9 oder 16 Gänge mit einem leichten Alu-Gehäuse. Oberhalb einer Motorisierung von 290 PS wird serienmäßig die elektro-pneumatische Schalthilfe EPS eingesetzt. Ebenfalls serienmäßig verbaut ist eine Zentralschmieranlage. Eine Neuentwicklung ist der ab Frühjahr 1989 angebotene 330 PS starke V6-Motor. Bei den Saugmotoren wurde die Bohrung von 128 auf 130 mm vergrößert. Im Typenschild sind die Motorleistungen noch nach dem alten Netto-Messverfahren, also mit Lüfter, angegeben. In Analogie wurde die leichte Lkw-Baureihe, die zuvor intern LN2 hieß, nun als „LK“ für „Leichte Klasse“ bezeichnet.

Die SK-Reihe wurde 1990 zum Truck of the Year gekürt. Ab Herbst 1990 wurden die Fahrzeuge entsprechend einer Gesetzesänderung von 17 t auf 18 t zGG bzw. von 24 t auf 25 t aufgelastet. Seit 1990 bot Mercedes-Benz eine verbesserte Motorbremse „Konstantdrossel“ an. Damit konnte aus hubraumschwachen Motoren ein verbessertes Bremsmoment entlockt werden. Durch ein zusätzliches, durch Druckluft angesteuertes Ventil im Zylinderkopf, wird verhindert, dass durch komprimierte Luft der Kolben in seiner Bewegung nach unten unterstützt wird. Der Auslass dieses Ventils mündet in den Krümmer, wohin die komprimierte Luft entweichen kann. Dadurch reduziert sich auch die Belastung der Ventile und das Motorbremsgeräusch. Die LEV-Motoren erfüllten fortan die Euro-1-Abgasnorm. Ab 1990 wurden Leistungsangaben nach ISO-Richtlinie mit „lose mitlaufendem Viskolüfter“ gemacht. Damit erhöhten sich formal die Leistungsangaben geringfügig.

Zweite Serie

2. Serie: „SK Deflektor“, mit den markanten Windabweisern, 1994–1998

1994 erhielten die SK-Modelle, die abgesehen von den Motoren größtenteils noch immer auf der NG-Konstruktion von 1973 beruhten, eine Modellpflege, die sich durch die leicht modifizierte Frontgestaltung auszeichnet. Das Fahrerhaus wurde wegen der optisch sehr dominanten seitlichen Windabweiser auch als „Deflektor-Fahrerhaus“ bezeichnet. Die gravierendste der vielen Änderungen am SK war die 1994 vollbrachte Umstellung auf Euro 2: Turboaufladung, Ladeluftkühlung, elektronisches Motorenmanagement wurden notwendig. Die Einspritzung erfolgte nun über eine Hubschieberpumpe, die, jetzt elektronisch gesteuert, 1200 bar Druck erzeugt. Die Kraftstoffmenge wird nicht mehr mechanisch gesteuert, sondern über ein elektromagnetisches Stellwerk, das den Förderbeginn dem jeweiligen Lastkollektiv anpasst, und anstelle von 5-Loch-Düsen wurden nun solche mit 6 Löchern verwendet.

Neues Topmodell war fortan der 390 kW starke SK 1853, dessen 14,6-Liter-Motor es auf ein maximales Drehmoment von 2300 Nm brachte.

Mittelschwere Klasse (MK)

MK 1820 (1990–1994)
MK 1827 L (1994–1998)
MK 2524 (1994–1998)

Zwei Jahre nach der Umstellung von Neuer Generation (NG) auf Schwere Klasse (SK) erfolgte der gleiche Schritt bei den mittelschweren Lkw, fortan MK (Mittlere Klasse) genannt. Das Fahrerhaus war das gleiche wie beim SK. Die Fahrzeuge der mittelschweren Klasse wurden auch in den verschiedenen Achs- und Antriebskonfigurationen als Drei- und Vierachser geliefert. Nennenswert sind hier u. a. die Typen 2020 6×2/4, 2222 6×2/4, 2224 6×2, 2224 6×4, 2420 6×2, 2422 6×2, 2422 6×2/4, 2426 6×2/4, 2426 6×4, 2527 6×4, 3234 8×4/4.

Tonnage MK-Modelle
12 1222
14 1420
16 1624
17 1717, 1720, 1722, 1726, 1733
18 1827, 1831, 1834
20 2020
22 2222, 2224
24 2420, 2422, 2426
25 2527
32 3234
weitere Kombinationen möglich

SK-Modelle

SK 2538 (1994–1998)
SK 5653 S 10x8/6

SK-Fahrgestelle gab es mit 17, 18, 19, 20, 22, 24, 25, 26, 27, 28, 32, 33, 35, 36 und 41 Tonnen technisch zul. Gesamtgewicht. An Radformeln gab es 4×2, 4×4, 6×2 mit Vorlaufachse, mit Nachlaufachse, mit doppelt bereifter Nachlaufachse, liftbar, gelenkt usw., 6×4, 6×6, 8×4, 8×6 und 8×8.

Tonnage SK-Modelle
17 1728, 1729, 1735, 1748
18 1831, 1834, 1838, 1840, 1844, 1850, 1853
19 1922, 1929, 1935, 1945, 1948
20 2024, 2027, 2031, 2038, 2044, 2050, 2055
24 2422, 2429, 2434, 2435, 2448
25 2531, 2534, 2538, 2544, 2550, 2553
26 2629, 2631, 2634, 2635, 2638, 2644, 2645, 2648, 2650, 2653
30 3050, 3053
32 3229, 3233, 3234, 3235, 3236, 3238, 3244, 3248, 3250, 3253, 3255
35 3529, 3534, 3535, 3538, 3544, 3548, 3550, 3553
40 4050
48 4844, 4850
weitere Kombinationen möglich

Technische Daten

Verkaufsbezeichnung Hubraum

cm³

Bohrung × Hub

mm

Motorenbaureihe Motorleistung*

kW (PS) bei min−1

Max. Drehmoment*

Nm bei min−1

Verdichtung Bauzeitraum Abgasnorm
R6-Motoren
xx17 5.958 ø97,5 × 133 OM 366 A

(Aufladung)

125 (170)

2600

560

1400

1988–
xx20 OM 366 LA

(Ladeluftkühlung,
Aufladung)

147 (201)

2600

640

1400

1988–
V6-Motoren
xx22 11.309 ø130 × 142 OM 441 160 (218)

2100

834

1000–1600

1988–
xx24 9.572 ø125 × 130 OM 401 LA

(Ladeluftkühlung,
Aufladung)

180 (245)
xx24 10.964 ø128 × 142 OM 441 180 (245) 950

1200

xx27 9.572 ø125 × 130 OM 401 LA

(Ladeluftkühlung,
Aufladung)

200 (272)

2100

1090

1200

xx27 10.964 ø128 × 142 OM 441 A

(Aufladung)

200 (272)

2100

1250

1100

Euro 2
xx31 9.572 ø125 × 130 OM 401 LA

(Ladeluftkühlung,
Aufladung)

230 (313)

1900

1340

1250

16,75:1 1991–1994 Euro 1
xx31 10.964 ø128 × 142 OM 441 LA

(Ladeluftkühlung,
Aufladung)

230 (313)

1900

1450

1100

1994–1998 Euro 2
xx33 243 (330)

2100

1350

1000–1600

16,25:1
xx34 250 (340)

2100

1365

1000–1600

16,25:1 1988–
V8-Motoren
xx26 15.078 ø130 × 142 OM 442.II 191 (260)

2100

981

1000–1600

1988–
xx29 OM 442 213 (290)

2100

1100

1000–1600

1988–
xx35 14.618 ø128 × 142 OM 442 A

(Aufladung)

260 (354)

2100

1600

1000–1600

16,25 :1 1988–
xx38 12.763 ø125 × 130 OM 402 LA

(Ladeluftkühlung,
Aufladung)

280 (381)

1900

1775

1200

1991–1994 Euro 1
xx38 14.618 ø128 × 142 OM 442 A

(Aufladung)

280 (381) 1850 16,75:1 1994–1998 Euro 2
xx44 OM 442 LA

(Ladeluftkühlung,
Aufladung)

320 (435) 1765

1100–1600

1988–1994 Euro 0
xx44 320 (435) 1900

1200

16,25:1 1991–1994 Euro 1
xx44 320 (435)

1900

2100 1994–1998 Euro 2
xx48 353 (480)

2100

2000

1000–1600

16,25:1 1988– Euro 0
xx50 370 (503)

1900

2020

1100–1600

16,75:1 1991–1994 Euro 1
xx53 390 (530)

1900

2300

1100

17,25:1 1994–1998 Euro 2
*Angaben nach DIN (ohne Gewähr)

Literatur

  • Tim Cole: Mercedes-Benz Lastwagen. Bechtermünz-Verlag, 1999.
Commons: Mercedes-Benz SK – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien