Neufchâteau (Vosges)
Neufchâteau | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Vosges (88) | |
Arrondissement | Neufchâteau | |
Kanton | Neufchâteau | |
Gemeindeverband | Ouest Vosgien | |
Koordinaten | 48° 21′ N, 5° 42′ O | |
Höhe | 274–373 m | |
Fläche | 23,81 km² | |
Einwohner | 6.580 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 276 Einw./km² | |
Postleitzahl | 88300 | |
INSEE-Code | 88321 | |
Website | www.ccov.fr/neufchateau | |
Place Jeanne d’Arc in Neufchâteau |
Neufchâteau [französische Stadt mit 6580 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie ist eine der Unterpräfekturen des Départements und Verwaltungssitz des Gemeindeverbands Communauté de communes de l’Ouest Vosgien. Die Bewohner werden Néocastriens und Néocastriennes genannt.
] (deutsch veraltet Neuenburg) ist eineDie Gemeinde erhielt 2024 die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neufchâteau liegt etwa 60 Kilometer westnordwestlich von Épinal in der historischen Landschaft Lothringen. Das Ortsgebiet wird entwässert von der Maas, die es von Süd nach Nord durchquert, und vom Mouzon, der im Zentrum von Neufchâteau in die Maas mündet. Das Zentrum befindet sich auf einer Höhe von etwa 290 m. Das Bodenrelief ist gekennzeichnet durch die Lage der Täler von Maas und Mouzon mit beidseitigen Hochebenen mit maximal 373 m im Süden und einer minimalen Höhe von 274 m beim Austritt der Maas aus dem Ortsgebiet.
Teile des Gebiets von Neufchâteau gehören zum Natura 2000-Schutzgebiet „Milieux forestiers et prairies humides des vallées du Mouzon et de l'Anger“ (FR4100191) und zu fünf ZNIEFF-Naturzonen.[2] Rund 48 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, rund 28 % sind bewaldet, hauptsächlich im Nordosten und Südwesten, rund 14 % entfallen auf bebaute Flächen, rund 8 % auf Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen, rund 2 % auf künstlich angelegte, nicht landwirtschaftliche Grünflächen (Stand: 2018).[3]
Umgeben wird Neufchâteau von den neun Nachbargemeinden:
Frebécourt | Coussey | Soulosse-sous-Saint-Élophe |
Mont-lès-Neufchâteau | Rollainville | |
Fréville | Bazoilles-sur-Meuse | Rebeuville Circourt-sur-Mouzon |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Neufchâteau ist einer der ältesten Lothringens. Das römische Noviomagus war ein Markt an der Römerstraße von Lyon nach Trier. Dietrich II., Herzog von Lothringen, ließ hier im 11. Jahrhundert eine Burg bauen: der Ort wurde 1094 als Novum Castrum bezeichnet.
Neufchâteau wurde regelmäßig ausgewählt, wenn es darum ging, Differenzen zwischen Frankreich und Lothringen zu regeln. Hier versammelte Herzogin Christine 1545 die Generalstände. 1436 wurde die Stadt als Pfand für das Lösegeld gegeben, mit dem Herzog René I. freikommen sollte, und daraufhin von einer burgundischen Garnison besetzt. Die Stadt wurde vom Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen (Hunger, Pest, Truppendurchzug). Kardinal Richelieu ließ die Mauern der Stadt und der Burg schleifen.
Mit der Französischen Revolution wurde Neufchâteau (unter dem Namen Mouzon-Meuse) Unterpräfektur des Départements Vosges.
Laut der Fondation pour la mémoire de la déportation bestand in Neufchâteau von Dezember 1939 bis Januar 1940 ein Lager für Staatsangehörige der feindlichen Mächte, das zugleich über zwei Anhänge verfügte: um ein Camp in Harchéchamp und um ein Camp in Sionne. Außer der Tatsache, dass es sich um ein administratives Lager für Deutsche gehandelt haben soll, also um ein Lager, in das Personen ohne Gerichtsurteil und nur auf der Basis einer Verwaltungsanordnung eingeliefert wurden, sind weitere Details nicht bekannt.[4]
Während des Westfeldzugs der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg errichtete die Luftwaffe im Mai 1940 einen Feldflugplatz bei Neufchâteau.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2013 | 2020 |
Einwohner | 7328 | 7971 | 8741 | 8343 | 7803 | 7533 | 7133 | 6602 | 6644 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche Saint Christophe (13.–14. Jahrhundert), seit 1908 als Monument historique klassifiziert. Sie birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind, darunter eine große Anzahl, die als Monument historique der beweglichen Objekte klassifiziert sind.
- Kirche Saint-Nicolas (12.–15. Jahrhundert), seit 1908 als Monument historique klassifiziert. Sie birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind, darunter eine große Anzahl, die als Monument historique der beweglichen Objekte klassifiziert sind.
- Kirche Sainte-Ursule im Ortsteil Noncourt
- Kirche Saint-Martin im Ortsteil Rouceux
- Kapelle Saint-Esprit und ehemaliges Hospital (13. Jahrhundert), Kapelle seit 1926 als Monument historique eingeschrieben
- Hôtel de Houdreville, das heutige Rathaus (Hôtel de ville), aus dem 13.–15. Jahrhundert, seit 1908 und 1981 jeweils in Teilen als Monument historique klassifiziert
- Hôtel de Malte, ehemals Hospital Saint-Jean-de-Jerusalem, die heutige Unterpräfektur, im 16. Jahrhundert teilweise neu gebaut, seit 2000 in Teilen als Monument historique eingeschrieben
- Ehemaliges Kloster der Congrégation Notre-Dame, anschließend Justizgebäude (17. Jahrhundert), seit 2012 als Monument historique eingeschrieben
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Kirche Saint-Christophe
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Kirche Saint-Nicolas
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Kirche Sainte-Ursule im Ortsteil Noncourt
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Kirche Saint-Martin im Ortsteil Rouceux
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Kapelle Saint-Esprit und ehemaliges Hospital
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Hôtel de ville (Rathaus) im Hôtel de Houdreville
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Hôtel de Malte, ehemals Hospital Saint-Jean-de-Jerusalem, heutige Unterpräfektur
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Fassade des ehemaligen Klosters der Congrégation Notre-Dame
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 14. August 1867 eröffnete die Compagnie des chemins de fer de l’Est (EST) den Abschnitt von Bologne nach Neufchâteau der Bahnstrecke Bologne–Pagny-sur-Meuse. Diese Strecke wurde 1873 nach Vaucouleurs verlängert. Im Jahr 1875 kam die Bahnstrecke Nançois-Tronville–Neufchâteau und 1878 die Bahnstrecke Neufchâteau–Épinal hinzu, wodurch der Bahnhof zum Eisenbahnknoten wurde. 1884 folgte schließlich der Abschnitt Merrey–Neufchâteau und 1889 jener von Neufchâteau nach Barisey-la-Côte der Bahnstrecke Culmont-Chalindrey–Toul.
Im Deutsch-Französischen Krieg wurde der Bahnhof stark zerstört, im Zweiten Weltkrieg das Empfangsgebäude 1944 von den deutschen Besatzern in Brand gesteckt. Das aktuelle Gebäude ersetzt seit 1957 ein Provisorium aus Holz. Von 2006 bis 2018 hielten in Neufchâteau TGV-Hochgeschwindigkeitszüge der Relation Metz–Nizza, aktuell wird der Bahnhof nur von Regionalzügen des TER Grand Est bedient.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hamm, Deutschland (ursprünglich seit 1967 mit Herringen, 1975 von Hamm übernommen)
- Miranda do Corvo, Portugal, seit 1997
- Śmigiel, Polen, seit 2001
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henriette von Lothringen (1605–1660), Prinzessin von Phalsbourg und Lixheim, verstorben in Neufchâteau
- Nicolas-Louis François de Neufchâteau (1750–1828), französischer Staatsmann und Dichter, Mitglied des Directoire (1797), Innenminister (1797–1799)
- Étienne-François Dralet (1760–1844), französischer Jurist, geboren in Neufchâteau
- Émile Thomas (1843–1923), französischer Philologe, geboren in Neufchâteau
- Paul Prosper Henrys (1862–1943), französischer General, geboren in Neufchâteau
- Jean-François Hory (1949–2017), französischer Politiker (MRG/PRG), geboren in Neufchâteau
- Stéphan Grégoire (* 1969), französischer Autorennfahrer und Unternehmer, geboren in Neufchâteau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auguste Digot: Histoire de Neufchâteau, Ed. Lorisse, 2004, ISBN 2-87760-424-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Neufchâteau. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ Biodiversité dans les territoires - Neufchâteau. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
- ↑ Fondation pour la mémoire de la déportation: Camp d'internement Neufchâteau & Michel Annet: Les Camps d’Internement Français en 1939-1944 – Etude philatélique et historique, présenté par L' Association Philatélique de Rouen et Agglomération, 2006 (Online)