Sender Weimar (Ettersberg)

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Sender Weimar
Funkübertragungsstelle Weimar 7
Bild des Objektes
Datei:Sendeanlage Weimar (Ettersberg).JPG
Basisdaten
Ort: Großer Ettersberg bei Weimar
Land: Thüringen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 478 m ü. NN
Koordinaten: 51° 0′ 49,7″ N, 11° 15′ 31,1″ O
Verwendung: A-Turm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeanlage öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T, DAB, Richtfunk
Positionskarte
Sender Weimar (Thüringen)
Sender Weimar (Thüringen)
Sender Weimar
Lokalisierung von Thüringen in Deutschland

Der Sender Weimar (Ettersberg) befindet sich auf dem Großen Ettersberg nördlich von Weimar, in der Nähe des ehemaligen KZ Buchenwald. Neben dem Sender Weimar (südlich von der Stadt), befindet sich dieser ebenfalls auf einer Liegenschaft der Deutschen Funkturm GmbH einem Tochterunternehmen der Deutschen Telekom AG.

Dieser Standort wird heute zur Verbreitung von digitalen Fernsehen (DVB-T2), analogen Rundfunk (UKW), digitalen Rundfunk (DAB) genutzt.

Weiterhin dient er als Antennenstandort für den Mobilfunk sowie für Richtfunkstrecken.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszug aus dem Schema der Netzebene 1

Die Liegenschaft inklusive des Sendebetriebsgebäudes (A-Turm) wurde ursprünglich als Bezirksrichtfunkzentrale (BzRFuZ) Erfurt[1], als Teil der Netzebene 1 des Richtfunknetz der Partei (SED)[2][3], erschlossen. Das Netz arbeitete im offenen Regime ohne Einsatz von Schlüsseltechnik und wurde bereits in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre von der Fernmeldeaufklärung der Bundeswehr, gemäß einer Vereinbarung mit dem Bundesnachrichtendienst (BND), abgehört. In der Folge wurde die Nutzung des Netzes stark eingeschränkt. Mit dem Ausbau des Sondernetzes 1 verlor das Richtfunknetz an Bedeutung für die tägliche Kommunikation. Hauptsächlich war es für den Kriegsfall vorbereitet. Es wurde per 1. Januar 1984 kostenfrei an die Deutsche Post übertragen. Gemäß einer Vereinbarung zwischen der DP und der NVA wurde eine definierte Anzahl von Reservekanälen für Führungsstellen gegen Gebühr weiterhin bis 1990 für die NVA zur Verfügung gestellt. Der Standort wurde weiterhin für die Übertragung von Zeitungsdrucksätzen der Zeitung des Zentralorgans der Partei Neues Deutschland zu den Druckeinrichtungen im Bezirk Erfurt genutzt. Mitte der 1980er Jahre kam dann UKW und TV (Füllsender) hinzu. Infolge der Wiedervereinigung wurden die bis dahin genutzten Richtfunkstrecken eingestellt, und die Liegenschaft wurde an die Deutsche Bundespost übereignet.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordseite
Südseite

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges Radio (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sendenetzbetreiber Media Broadcast:

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/ gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/ vertikal (V)
89,2 Landeswelle Thüringen LANDESW. D8F9 Mitte 0,25 D (310°-80°, 100°-130°, 230°-290°) H
93,3 MDR Thüringen MDR_THUE D4F1 Erfurt 5 D (20°-280°) H
107,2 Radio Top 40 *TOP 40* DAFA - 0,25 D (40°-120°, 200°-320°) H

Digitales Radio (DAB)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1. August 2011 wird DAB wird im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt[4], wobei mit vertikaler Polarisation Richtung Südost/Südwest und horizontal Polarisation Nordwest/Nordost gesendet wird. Am 1. Dezember 2012 erfolgte zusätzlich die Aufschaltung des landesweiten Multiplex mit den Hörfunkprogrammen des Mitteldeutschen Rundfunks im DAB-Kanal 9C[5]. Im Zuge der Restrukturierung auf eine einheitliche Frequenz für Thüringen, im Dezember 2014, wurde der DAB Block 9C auf den Block 8B gewechselt.

Block Programme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)/
gemischt (M)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DR Deutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 10 ND M


5D
Antenne DE
(D__00364)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

10 ND M
8B
Thueringen
(D__00229)
DAB+ Block des MDR: 8 ND M Altenburg, Bleßberg (Sonneberg), Dingelstädt, Erfurt (Funkhaus), Gera (Langenberg), Hoher Meißner, Inselsberg, Jena (Oßmaritz), Kreuzberg, Kulpenberg, Lobenstein (Sieglitzberg), Reichenbach (Netzschkau), Saalfeld (Kulm), Saalfeld (Remda), Suhl (Erleshügel), Weimar (Ettersberg)


12B
DAB Thueringen
DAB+ Block der TLM 10 ND M Erfurt-Hochheim, Inselsberg, Jena-Oßmaritz, Weimar (Ettersberg)

Digitales Fernsehen (DVB-T2)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 25. April 2018 senden im DVB-T2-Standard die Programme der ARD (MDR-Mux), des ZDF sowie das kommerzielle Angebot von freenet TV (in Irdeto verschlüsselt) im HEVC-Videokodierverfahren und in Full-HD-Auflösung. Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen aus Weimar sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Senderstandorten.

Alle kursiv dargestellten Sender sind verschlüsselt und nur über die DVB-T2 HD-Plattform freenet TV empfangbar.

Kanal Fre­quenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
An­tennen­dia­gramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polari­sation
hori­zontal (H) /
vertikal (V)
Modu­lations­ver­fahren FEC Guard­inter­vall Bitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
27 522 MDR 1 (ARD) 50 ND V 64-QAM 3/5 19/256 23,6 Weimar (Ettersberg), Erfurt-Windischholzhausen, Jena (Kernberge), Gera, Inselsberg
21 474 MDR 2 (ARD)
  • arte HD
  • PHOENIX HD
  • ONE HD
  • BR Fernsehen HD
  • hr-fernsehen HD
  • WDR HD Köln
  • ARD-alpha HD (Internet) 1)
  • SWR BW HD (Internet) 1)
50 ND V 64-QAM 3/5 19/256 23,6 Weimar (Ettersberg), Erfurt-Windischholzhausen, Jena (Kernberge)
41 634 Substream 0:

ZDF

(ZDFmobil)

Substream 1: MEDIA BROADCAST

Substream 0:

Substream 1:

50 ND V 64-QAM 3/5 19/128 22 Weimar (Ettersberg), Erfurt-Windischholzhausen, Jena (Kernberge), Inselsberg
44 658 MEDIA BROADCAST

(RTL Group)

50 ND V 64-QAM 2/3 1/16 27,6 Weimar (Ettersberg), Erfurt-Windischholzhausen, Jena (Kernberge)
33 570 MEDIA BROADCAST

(ProSiebenSat.1 Media)

50 ND V 64-QAM 2/3 1/16 27,6 Weimar (Ettersberg), Erfurt-Windischholzhausen, Jena (Kernberge)
47 682 MEDIA BROADCAST Substream 0:

Substream 1:

  • freenet.TV Info
  • ssu (System Software Update service)
50 ND V 64-QAM 2/3 1/16 27,6 Weimar (Ettersberg), Erfurt-Windischholzhausen, Jena (Kernberge), Gera

 1)Für den Empfang von ARD-alpha HD (Internet) und SWR BW HD (Internet) ist ein hbb-TV fähiges Endgerät erforderlich.

Digitales Fernsehen (DVB-T)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DVB-T-Ausstrahlungen wurden am 25. April 2018 eingestellt.

Sendenetzbetreiber Media Broadcast:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
21 474 ARD Digital (MDR) 25 ND V 64-QAM 2/3 1/4 19,91 Saalfeld (Kulm), Sonneberg (Bleßberg), Erfurt-Windischholzhausen, Weimar (Großer Ettersberg)
27 522 ARD regional (MDR) Thüringen 25 ND V 64-QAM 2/3 1/4 19,91 Saalfeld (Kulm), Sonneberg (Bleßberg), Erfurt-Windischholzhausen, Weimar (Großer Ettersberg), Gera-Roschütz
50 706 ZDFmobil 25 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Saalfeld (Kulm), Sonneberg (Bleßberg), Großer Inselsberg, Erfurt-Windischholzhausen, Weimar (Großer Ettersberg)

Analoges Fernsehen (PAL)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende analogen Fernsehprogramme gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
26 511,25 Das Erste (MDR) 0,32 D H
36 591,25 MDR Fernsehen Thüringen 0,32 D H
46 671,25 ZDF 0,16 D H

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sender Weimar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1] www.sperrgebiet.eu Bunker und Militäranlagen
  2. [2] Arbeitsgruppe Betriebsgeschichte ROBOTRON Radeberg – historische Richtfunknetze ZK-Netz
  3. [3] RFN der Partei und RFN der NVA
  4. [4] PM Media Broadcast vom 1. August 2011 – Bundesweites Digitalradio-Sendernetz nimmt Sendebetrieb auf
  5. [5] PM Media Broadcast vom 1. Dezember 2011 – Pressemitteilung Geschäftsstelle Digitaler Rundfunk Mitteldeutschland