„Berlin-Buch“ – Versionsunterschied

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=== Gliederung ===
=== Gliederung ===
[[Datei:Berlin-Buch BB002 Schlossparkpassage II.jpg|mini|In den Jahren 2007/2008 erbaute Schlossparkpassage II im [[Innenstadt|Zentrum]] von Buch<ref name="Bielka2010_5">{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Frieling-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Kapitel=5.&nbsp;Entwicklungen im 20.&nbsp;Jahrhundert: Ein neues Buch | Seiten=63–92 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}</ref>]]
[[Datei:Berlin-Buch BB002 Schlossparkpassage II.jpg|mini|In den Jahren 2007/2008 erbaute Schlossparkpassage II im [[Innenstadt|Zentrum]] von Buch<ref name="Bielka2010_5">{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Frieling-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Kapitel=5.&nbsp;Entwicklungen im 20. Jahrhundert: Ein neues Buch | Seiten=63–92 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}</ref>]]


Das [[Innenstadt|Zentrum]] erstreckt sich um den [[Bahnhof Berlin-Buch|Bahnhof Buch]]. Daran schließt sich im Osten der historische Dorfkern um Alt-Buch an. Dieser geht eine gelungene Verbindung mit dem weitgehend leerstehenden [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heimstätte für Brustkranke|Waldhaus]] ein und eine unglückliche mit dem Plattenbaugebiet Buch III, das sich südlich der Wiltbergstraße fortsetzt. Außerdem gruppieren sich lose um die historische Mitte: die Siedlung Zepernicker Straße, der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Alte-Leute-Heim|Ludwigpark]], die Bucher Spitze (Städtische Zentrale Buch), der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Hufeland-Klinikcampus]], die Siedlung Buch (Siedlungsstraße) und Buch II. Den Südosten des Ortsteils nehmen der [[Campus Berlin-Buch]], Buch I und IV ein. Im Osten schmiegt sich die Siedlung Alpenberge (Straße 4) an die Landesgrenze. Die bebaute Fläche liegt größtenteils östlich der [[Bahnstrecke Berlin–Szczecin]] bzw. der [[Panke]]. Westlich gruppieren sich die Kolonie Buch, das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Ludwig-Hoffmann-Quartier]], die Klinikum-Siedlung (Südteil Röbellweg) und die Sandhäuser. An der Hobrechtsfelder Chaussee stehen zwei ungenutzte Krankenhäuser und tief im Bucher Wald der Wohnpark [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heil- und Pflegestätte Buch|Allées des Châteaux]]. Im äußersten Westen befindet sich beiderseits des [[Bundesautobahn 10|Berliner Rings]] ein Gewerbegebiet. Die Struktur der verschiedenen Quartiere ist recht vielgestaltig. Etwa die Hälfte der Gemarkung ist unbebaut.<!-- Nirgendwo wird der Aufbau von Buch richtig gut beschrieben, daher diese freihändige Formulierung ohne Referenz. Der Stil der Karte http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtplanerische_konzepte/leitbild_buch/download/masterplan_buch_morphologie_a3.pdf zeigt am deutlichsten die Vielschichtigkeit der Quartiere, eine Wikipedia-Karte in diesem Sinne würde den Text merklich anschaulicher machen. -->
Das [[Innenstadt|Zentrum]] erstreckt sich um den [[Bahnhof Berlin-Buch|Bahnhof Buch]]. Daran schließt sich im Osten der historische Dorfkern um Alt-Buch an. Dieser geht eine gelungene Verbindung mit dem weitgehend leerstehenden [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heimstätte für Brustkranke|Waldhaus]] ein und eine unglückliche mit dem Plattenbaugebiet Buch III, das sich südlich der Wiltbergstraße fortsetzt. Außerdem gruppieren sich lose um die historische Mitte: die Siedlung Zepernicker Straße, der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Alte-Leute-Heim|Ludwigpark]], die Bucher Spitze (Städtische Zentrale Buch), der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Hufeland-Klinikcampus]], die Siedlung Buch (Siedlungsstraße) und Buch II. Den Südosten des Ortsteils nehmen der [[Campus Berlin-Buch]], Buch I und IV ein. Im Osten schmiegt sich die Siedlung Alpenberge (Straße 4) an die Landesgrenze. Die bebaute Fläche liegt größtenteils südöstlich der [[Bahnstrecke Berlin–Szczecin]] bzw. der [[Panke]]. Nordwestlich gruppieren sich die Kolonie Buch, das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Ludwig-Hoffmann-Quartier]], die Klinikum-Siedlung (Südteil Röbellweg) und die Sandhäuser. An der Hobrechtsfelder Chaussee stehen zwei ungenutzte Krankenhäuser und tief im Bucher Wald der Wohnpark [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heil- und Pflegestätte Buch|Allées des Châteaux]]. Im äußersten Westen befindet sich beiderseits des [[Bundesautobahn 10|Berliner Rings]] ein Gewerbegebiet. Die Struktur der verschiedenen Quartiere ist recht vielgestaltig. Etwa die Hälfte der Gemarkung ist unbebaut.<!-- Nirgendwo wird der Aufbau von Buch richtig gut beschrieben, daher diese freihändige Formulierung ohne Referenz. Der Stil der Karte http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtplanerische_konzepte/leitbild_buch/download/masterplan_buch_morphologie_a3.pdf zeigt am deutlichsten die Vielschichtigkeit der Quartiere, eine Wikipedia-Karte in diesem Sinne würde den Text merklich anschaulicher machen. -->


Die Erschließung der Fläche zwischen der [[Moorlinse Buch]] und der A&nbsp;10 soll die Zentrumsfunktion des Bahnhofs stärken, widerspricht aber dem [[Naturschutz]].<ref>{{Literatur| Herausgeber=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung | Titel=Planwerk Nordostraum. Leitbilder, Konzepte, Strategien | Verlag=Kulturbuchverlag | Ort=Berlin | Jahr=2006 | Monat=Dezember | Kapitel=Vertiefung Buch | Seiten=26 | ISBN=978-3-88961-199-4 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/planwerke/de/planwerk_nordost/download/nordostraum_text_umschlag_72dpi.pdf PDF; 2,97&nbsp;MB], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin] | Zugriff=2015-07-05}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Kerstin Schlopsnies, Hannelore Sigbjoernsen (Autoren) | Herausgeber=Kulturring in Berlin e.&nbsp;V. | Titel=Pankower Landschaften. Auf Tour zwischen dem alten Panke-Wanderweg und dem Barnimer Dörferweg | TitelErg=Vorwort von Matthias Köhne | Verlag=Medienpoint Kulturverein Prenzlauer Berg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=Moorlinse Buch | Seiten=10–11}}</ref>
Die Erschließung der Fläche zwischen der [[Moorlinse Buch]] und der A&nbsp;10 soll die Zentrumsfunktion des Bahnhofs stärken, widerspricht aber dem [[Naturschutz]].<ref>{{Literatur| Herausgeber=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung | Titel=Planwerk Nordostraum. Leitbilder, Konzepte, Strategien | Verlag=Kulturbuchverlag | Ort=Berlin | Jahr=2006 | Monat=Dezember | Kapitel=Vertiefung Buch | Seiten=26 | ISBN=978-3-88961-199-4 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/planwerke/de/planwerk_nordost/download/nordostraum_text_umschlag_72dpi.pdf PDF; 2,97&nbsp;MB], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin] | Zugriff=2015-07-05}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Kerstin Schlopsnies, Hannelore Sigbjoernsen (Autoren) | Herausgeber=Kulturring in Berlin e.&nbsp;V. | Titel=Pankower Landschaften. Auf Tour zwischen dem alten Panke-Wanderweg und dem Barnimer Dörferweg | TitelErg=Vorwort von Matthias Köhne | Verlag=Medienpoint Kulturverein Prenzlauer Berg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=Moorlinse Buch | Seiten=10–11}}</ref>


=== Oberflächenform ===
=== Oberflächenform ===
Im Osten begleitet eine fast zusammenhängende, relativ steil ansteigende [[Grundmoräne]] das linke Ufer der [[Panke]]. Dort markiert der [[Stener Berg]] mit 83&nbsp;Meter den höchsten Punkt. Das Gebiet westlich des [[Höhenzug|Höhenrückens]] zeigt ein geringeres Maß an Höhenlagen und -unterschieden. Den größten Teil füllt ein [[Sander]] aus. Die östliche Abflussrinne des Wandlitz-Ladeburger Sanders vereinigt sich nördlich von Buch mit dem Panke-Sander. Zunächst schlauchartig, verengt er sich auf seinem Weg gen Süden zum [[Berliner Urstromtal]] trichterförmig. Ganz im Westen liegt die Mühlenbecker Grundmoräne, durchbrochen von der [[Niederung]] der Fennbuchte<ref group="Anm." name="Fennbuchte" />. An beiden besitzt Buch einen kleinen Anteil. Insgesamt zeigt die Landschaft eine leichte Ost-West-Wellenform und ein Nord-Süd-Gefälle.<ref name="ChPankow_Lschaft">{{Literatur | Autor=Hans Ebert | Titel=Zur Geschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=1995 | Kapitel=Landschaft und Oberflächenformen | Seiten=7 | ISBN=3-89468-202-7}}</ref><ref name="DiB_Naturraum" /><ref name="GeoFuehr5_II-2">{{Literatur | Autor=Peter Gärtner, Gerhard Ginzel | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=II-2 Niederungen des Westlichen Barnims | Seiten=110–135 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="RiesHb_LsGeschichte" /><ref name="GeoFuehr5_I-2">{{Literatur | Autor=Bernhard Nitz, Ines Schulz | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=I-2 Landschaftsentwicklung – Grundzüge | Seiten=47–65 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="GeoFuehr5_I-3">{{Literatur | Autor=Rolf Schmidt | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=I-3 Böden | Seiten=66–74 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="DiB_UrFrueh">{{Literatur | Autor=Michael Hofmann | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Geschichte und Stadtentwicklung von Berlin-Buch. Zur Ur- und Frühgeschichte der Gemarkung Buch | Seiten=9–16 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="UwAtlas_Hoehen">{{Internetquelle | url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/karten/pdf/01_08_2009.pdf | titel=Geländehöhen Maßstab 1:50000 | autor=J. Gerstenberg | hrsg=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtententwicklung Berlin] | werk=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ Umweltatlas Berlin] | seiten=01.08 | datum=2010 | zugriff=2015-06-28 | sprache=de, en | format=PDF; 14,8 MB | kommentar=lange Ladezeit}}</ref><!-- Die meisten Referenzen stehen nur für eine Information. DiB_Naturraum: höchster Berg; DiB_UrFrueh: Eigenname Fennbuchte; GeoFuehr5_I-2: Eigenname Panke-Sander; GeoFuehr5_I-3: Eigenname Mühlenbecker Grundmoräne; RiesHb_LsGeschichte: Karte S. 6 für Erkenntnis östliche Abflussrinne; UwAtlas_Hoehen: N-S-Gefälle -->
Im Osten begleitet eine fast zusammenhängende, relativ steil ansteigende [[Grundmoräne]] das linke Ufer der [[Panke]]. Dort markiert der [[Stener Berg]] mit 83&nbsp;Meter den höchsten Punkt. Das Gebiet westlich des [[Höhenzug|Höhenrückens]] zeigt ein geringeres Maß an Höhenlagen und -unterschieden. Den größten Teil füllt ein [[Sander]] aus. Die östliche Abflussrinne des Wandlitz-Ladeburger Sanders vereinigt sich nördlich von Buch mit dem Panke-Sander. Zunächst schlauchartig, verengt er sich auf seinem Weg gen Süden zum [[Berliner Urstromtal]] trichterförmig. Ganz im Westen liegt die Mühlenbecker Grundmoräne, durchbrochen von der [[Niederung]] der Fennbuchte.<ref group="Anm." name="Fennbuchte" /> An beiden besitzt Buch einen kleinen Anteil. Insgesamt zeigt die Landschaft eine leichte Ost-West-Wellenform und ein Nord-Süd-Gefälle.<ref name="ChPankow_Lschaft">{{Literatur | Autor=Hans Ebert | Titel=Zur Geschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=1995 | Kapitel=Landschaft und Oberflächenformen | Seiten=7 | ISBN=3-89468-202-7}}</ref><ref name="DiB_Naturraum" /><ref name="GeoFuehr5_II-2">{{Literatur | Autor=Peter Gärtner, Gerhard Ginzel | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=II-2 Niederungen des Westlichen Barnims | Seiten=110–135 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="RiesHb_LsGeschichte" /><ref name="GeoFuehr5_I-2">{{Literatur | Autor=Bernhard Nitz, Ines Schulz | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=I-2 Landschaftsentwicklung – Grundzüge | Seiten=47–65 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="GeoFuehr5_I-3">{{Literatur | Autor=Rolf Schmidt | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=I-3 Böden | Seiten=66–74 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="DiB_UrFrueh">{{Literatur | Autor=Michael Hofmann | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Geschichte und Stadtentwicklung von Berlin-Buch. Zur Ur- und Frühgeschichte der Gemarkung Buch | Seiten=9–16 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="UwAtlas_Hoehen">{{Internetquelle | url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/karten/pdf/01_08_2009.pdf | titel=Geländehöhen Maßstab 1:50000 | autor=J. Gerstenberg | hrsg=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtententwicklung Berlin] | werk=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ Umweltatlas Berlin] | seiten=01.08 | datum=2010 | zugriff=2015-06-28 | sprache=de, en | format=PDF; 14,8 MB | kommentar=lange Ladezeit}}</ref><!-- Die meisten Referenzen stehen nur für eine Information. DiB_Naturraum: höchster Berg; DiB_UrFrueh: Eigenname Fennbuchte; GeoFuehr5_I-2: Eigenname Panke-Sander; GeoFuehr5_I-3: Eigenname Mühlenbecker Grundmoräne; RiesHb_LsGeschichte: Karte S. 6 für Erkenntnis östliche Abflussrinne; UwAtlas_Hoehen: N-S-Gefälle -->


Der Sander präsentiert sich nur auf den ersten Blick als vollkommen eben. In ihn haben sich die Niederungen der Panke sowie des [[Lietzengraben]]s und seiner Nebenbäche eingegraben. Den Niveauunterschied zeigen mitunter prägnante Geländekanten an. Zudem sind in die [[Tal|Täler]] nochmals eine Vielzahl kleiner [[Becken (Geomorphologie)|Becken]] wie die [[Moorlinse Buch]], die [[Karower Teiche]] oder der [[Bogensee (Berlin-Buch)|Bogensee]] eingetieft. Nördlich und nordöstlich von letzterem existieren noch einige kurze [[Tal#Sohlental, Kastental|Kastentäler]]. Die Panke durchfließt nur eine schmale Rinne. Das Einzugsgebiet des Lietzengrabens geht hingegen stärker in die Breite. Sein eigentliches Tal verengt sich kurz vor der Panke&shy;[[Mündung (Gewässer)|mündung]], im Umfeld des [[Bundesautobahn 10|Berliner Rings]] auf nur 50&nbsp;Meter.<ref name="GeoFuehr5_II-2" /><ref name="UwAtlas_Hoehen" />
Der Sander präsentiert sich nur auf den ersten Blick als vollkommen eben. In ihn haben sich die Niederungen der Panke sowie des [[Lietzengraben]]s und seiner Nebenbäche eingegraben. Den Niveauunterschied zeigen mitunter prägnante Geländekanten an. Zudem sind in die [[Tal|Täler]] nochmals eine Vielzahl kleiner [[Becken (Geomorphologie)|Becken]] wie die [[Moorlinse Buch]], die [[Karower Teiche]] oder der [[Bogensee (Berlin-Buch)|Bogensee]] eingetieft. Nördlich und nordöstlich von letzterem existieren noch einige kurze [[Tal#Sohlental, Kastental|Kastentäler]]. Die Panke durchfließt nur eine schmale Rinne. Das Einzugsgebiet des Lietzengrabens geht hingegen stärker in die Breite. Sein eigentliches Tal verengt sich kurz vor der Panke[[Mündung (Gewässer)|mündung]], im Umfeld des [[Bundesautobahn 10|Berliner Rings]] auf nur 50&nbsp;Meter.<ref name="GeoFuehr5_II-2" /><ref name="UwAtlas_Hoehen" />


=== Erdgeschichte ===
=== Erdgeschichte ===
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[[Datei:EisrandlagenNorddeutschland.png|mini|{{Farblegende|red|Größte Ausdehnung des Eises in der [[Weichsel-Kaltzeit]],}}{{Farblegende|yellow|in der [[Saale-Komplex|Saale-Kaltzeit]] und}}{{Farblegende|blue|in der [[Elster-Kaltzeit]]}}]]
[[Datei:EisrandlagenNorddeutschland.png|mini|{{Farblegende|red|Größte Ausdehnung des Eises in der [[Weichsel-Kaltzeit]],}}{{Farblegende|yellow|in der [[Saale-Komplex|Saale-Kaltzeit]] und}}{{Farblegende|blue|in der [[Elster-Kaltzeit]]}}]]


Die jüngere [[Historische Geologie|Erdgeschichte]] setzte vor 1,8&nbsp;Millionen Jahren mit dem [[Quartär (Geologie)|Quartär]] ein. In Berlin-Brandenburg prägte dieses [[System (Geologie)|System]] das bis heute anhaltende [[Känozoisches Eiszeitalter|Quartäre Eiszeitalter]]. In der ersten [[Serie (Geologie)|Serie]] des Quartärs, dem [[Pleistozän]] wechselten sich mehrere [[Kaltzeit|Kalt-]] und [[Warmzeit]]en ab. Die zweite Serie, der [[Holozän]] besteht bisher aus einer Warmzeit.<ref name="GeoFuehr5_I-1.3">{{Literatur | Autor=Lutz Schirrmeister, Johannes H. Schroeder, Volker Strauß | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=I-1.3 Quartär | Seiten=19–46 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref>
Die jüngere [[Historische Geologie|Erdgeschichte]] setzte vor 1,8 Millionen Jahren mit dem [[Quartär (Geologie)|Quartär]] ein. In Berlin-Brandenburg prägte dieses [[System (Geologie)|System]] das bis heute anhaltende [[Känozoisches Eiszeitalter|Quartäre Eiszeitalter]]. In der ersten [[Serie (Geologie)|Serie]] des Quartärs, dem [[Pleistozän]] wechselten sich mehrere [[Kaltzeit|Kalt-]] und [[Warmzeit]]en ab. Die zweite Serie, der [[Holozän]] besteht bisher aus einer Warmzeit.<ref name="GeoFuehr5_I-1.3">{{Literatur | Autor=Lutz Schirrmeister, Johannes H. Schroeder, Volker Strauß | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=I-1.3 Quartär | Seiten=19–46 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref>


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Zu Beginn der [[Frankfurt-Phase]] pausierte das Abschmelzen. Die Eisrandlage verlief auf dem Barnim von [[Prenden]] über [[Rüdnitz]] nach [[Tempelfelde]], weiter über [[Werneuchen]] nach [[Buckow (Märkische Schweiz)|Buckow]], bei unterschiedlich starker Ausprägung. Nach Wiedereinsetzen des Niedertauens überspülten zwei bis fünf Meter Sand und Kies das Toteis, zudem entstand im [[Subpolare Zone|subarktischen Klima]] ein [[Permafrostboden|Dauerfrostboden]]. Dieser doppelte Schutz bewahrte die Gletscherreste rund 4.000 Jahre lang. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand zog sich das Eis weit nach Norden zurück, vielleicht sogar bis in den südlichen [[Ostsee]]-Raum. Während der [[Pommern-Phase]] stieß es erneut vor. Die Eisrandlage im Raum [[Joachimsthal]]–[[Chorin]]–[[Oderberg]] schuf später das [[Eberswalder Urstromtal]]. Schmelzwasser spielte seitdem in der Bucher Gegend keine Rolle mehr.<ref name="GeoFuehr5_I-2" /><ref name="GeoFuehr5_II-3">{{Literatur | Autor=Siegfried M. Chrobok, Peter Gärtner | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=II-3 Ladeburg-Albertshofer Schwellenzone | Seiten=136–145 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="RiesHb_LsGeschichte" />
Zu Beginn der [[Frankfurt-Phase]] pausierte das Abschmelzen. Die Eisrandlage verlief auf dem Barnim von [[Prenden]] über [[Rüdnitz]] nach [[Tempelfelde]], weiter über [[Werneuchen]] nach [[Buckow (Märkische Schweiz)|Buckow]], bei unterschiedlich starker Ausprägung. Nach Wiedereinsetzen des Niedertauens überspülten zwei bis fünf Meter Sand und Kies das Toteis, zudem entstand im [[Subpolare Zone|subarktischen Klima]] ein [[Permafrostboden|Dauerfrostboden]]. Dieser doppelte Schutz bewahrte die Gletscherreste rund 4.000 Jahre lang. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand zog sich das Eis weit nach Norden zurück, vielleicht sogar bis in den südlichen [[Ostsee]]-Raum. Während der [[Pommern-Phase]] stieß es erneut vor. Die Eisrandlage im Raum [[Joachimsthal]]–[[Chorin]]–[[Oderberg]] schuf später das [[Eberswalder Urstromtal]]. Schmelzwasser spielte seitdem in der Bucher Gegend keine Rolle mehr.<ref name="GeoFuehr5_I-2" /><ref name="GeoFuehr5_II-3">{{Literatur | Autor=Siegfried M. Chrobok, Peter Gärtner | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=II-3 Ladeburg-Albertshofer Schwellenzone | Seiten=136–145 | ISBN=3-928651-06-4}}</ref><ref name="RiesHb_LsGeschichte" />


Ab Anfang des [[Weichsel-Kaltzeit#Weichsel-Spätglazial|Weichsel-Spätglazials]] löste sich der Permafrostboden langsam auf. Das Lockermaterial darüber sackte nach und brachte kleine [[See]]n hervor. In diese lagerten sich im Wechsel der Jahreszeiten [[Sand#Begrifflichkeiten|Feinsand]] und [[Schluff]] ab. Am flachen Rand der Becken bildete sich Wiesenkalk, z.&nbsp;B. im Nordteil der [[Karower Teiche]], im [[Mittelbruch (Berlin-Buch)|Mittelbruch]] oder im gesamten Panketal. Das Wegtauen der Gletscherreste löste auch die [[Erosion (Geologie)|Erosion]] von Panke und Lietzengraben in die Tiefe aus. Ihr Talbeginn verschob sich stetig gen Norden. Wo der Dauerfrost noch vorhanden war, verhinderte er eine Seitenabtragung, so entstanden [[Tal#Sohlental, Kastental|Kastentäler]] mit steilen Talflanken. Die [[Tundra]] unterbrachen nur gelegentlich [[Zwergstrauch|Zwergsträucher]]. In der [[Ältere Dryaszeit|Älteren Dryaszeit]] begann das Verfüllen der Becken mit [[Mudde]]. Im [[Alleröd-Interstadial]] startete die Ver&shy;[[moor]]&shy;ung sowie mit [[Birken]] und [[Kiefern]] die Wiederbewaldung. Die Grundmoränen und höheren Bereiche des Sanders beeinflusste im Spätglazial hauptsächlich [[Äolischer Transport|Windtransport]]. Markante [[Düne]]n formten sich aber erst außerhalb von Buch.<ref name="GeoFuehr5_II-2" /><ref name="GeoFuehr5_I-2" /><ref name="RiesHb_LsGeschichte" />
Ab Anfang des [[Weichsel-Kaltzeit#Weichsel-Spätglazial|Weichsel-Spätglazials]] löste sich der Permafrostboden langsam auf. Das Lockermaterial darüber sackte nach und brachte kleine [[See]]n hervor. In diese lagerten sich im Wechsel der Jahreszeiten [[Sand#Begrifflichkeiten|Feinsand]] und [[Schluff]] ab. Am flachen Rand der Becken bildete sich Wiesenkalk, z.&nbsp;B. im Nordteil der [[Karower Teiche]], im [[Mittelbruch (Berlin-Buch)|Mittelbruch]] oder im gesamten Panketal. Das Wegtauen der Gletscherreste löste auch die [[Erosion (Geologie)|Erosion]] von Panke und Lietzengraben in die Tiefe aus. Ihr Talbeginn verschob sich stetig gen Norden. Wo der Dauerfrost noch vorhanden war, verhinderte er eine Seitenabtragung, so entstanden [[Tal#Sohlental, Kastental|Kastentäler]] mit steilen Talflanken. Die [[Tundra]] unterbrachen nur gelegentlich [[Zwergstrauch|Zwergsträucher]]. In der [[Ältere Dryaszeit|Älteren Dryaszeit]] begann das Verfüllen der Becken mit [[Mudde]]. Im [[Alleröd-Interstadial]] startete die Ver[[moor]]&shy;ung sowie mit [[Birken]] und [[Kiefern]] die Wiederbewaldung. Die Grundmoränen und höheren Bereiche des Sanders beeinflusste im Spätglazial hauptsächlich [[Äolischer Transport|Windtransport]]. Markante [[Düne]]n formten sich aber erst außerhalb von Buch.<ref name="GeoFuehr5_II-2" /><ref name="GeoFuehr5_I-2" /><ref name="RiesHb_LsGeschichte" />


Mit der [[holozän]]en Klimaerwärmung wanderte Etappenweise die heutige Pflanzen- und Tierwelt ein. Panke und Lietzengraben [[Mäander|mäandrierten]] durch Täler mit schwach vermoorten Randbereichen. Die meist nur flachen Seen verlandeten recht schnell, bis Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts waren aus ihnen Moore mit mehreren Meter mächtigen [[Torf]]- und Mudde-Schichten geworden. Der Mensch begann ab der [[Jungsteinzeit]] den Wald für Felder, Weiden und Siedlungen zu roden. Während der [[Deutsche Ostsiedlung|Deutschen Ostsiedlung]] im [[Mittelalter]] wurden entlang der Panke [[Mühlteich]]e aufgestaut. Der dadurch angehobene Grundwasserspiegel ließ die Moore an den Talrändern stärker anwachsen. Die kleiner gewordenen Wälder dienten als [[Hutewald|Viehweide]]. In der [[Neuzeit]] kamen [[Entwässerung]]s&shy;systeme, [[Teichwirtschaft|Fischteiche]], [[Flussbegradigung]]en, monotone Kiefern-[[Forst]]e, [[Rieselfeld]]er, [[Torfstich]]e und eine stärkere Bebauung hinzu. Trotz, manchmal wegen der menschlichen Eingriffe birgt die Bucher Landschaft einen immensen natürlichen Wert.<ref name="DiB_UrFrueh" /><ref name="RiesHb_LsGeschichte" />
Mit der [[holozän]]en Klimaerwärmung wanderte Etappenweise die heutige Pflanzen- und Tierwelt ein. Panke und Lietzengraben [[Mäander|mäandrierten]] durch Täler mit schwach vermoorten Randbereichen. Die meist nur flachen Seen verlandeten recht schnell, bis Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts waren aus ihnen Moore mit mehreren Meter mächtigen [[Torf]]- und Mudde-Schichten geworden. Der Mensch begann ab der [[Jungsteinzeit]] den Wald für Felder, Weiden und Siedlungen zu roden. Während der [[Deutsche Ostsiedlung|Deutschen Ostsiedlung]] im [[Mittelalter]] wurden entlang der Panke [[Mühlteich]]e aufgestaut. Der dadurch angehobene Grundwasserspiegel ließ die Moore an den Talrändern stärker anwachsen. Die kleiner gewordenen Wälder dienten als [[Hutewald|Viehweide]]. In der [[Neuzeit]] kamen [[Entwässerung]]s&shy;systeme, [[Teichwirtschaft|Fischteiche]], [[Flussbegradigung]]en, monotone Kiefern-[[Forst]]e, [[Rieselfeld]]er, [[Torfstich]]e und eine stärkere Bebauung hinzu. Trotz, manchmal wegen der menschlichen Eingriffe birgt die Bucher Landschaft einen immensen natürlichen Wert.<ref name="DiB_UrFrueh" /><ref name="RiesHb_LsGeschichte" />
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! Ausgangsmaterial !! Leitboden !! Begleitboden !! Nutzung !! Gefährdung
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| [[Grundmoräne]]n&shy;platten mit [[Sand|sandigen]] Deckschichten || [[Braunerde]]-[[Fahlerde]], Braunerde || [[Braunerde]]-[[Gley]], Braunerde-[[Pseudogley]], [[Kolluvisol]] || [[Siedlung]]en, großflächiges [[Acker]]&shy;land || [[Flächenversiegelung]], [[Bodenerosion]] durch Wasser und Wind, teilweise Strukturschäden durch [[Bodenverdichtung]]
| [[Grundmoräne]]n&shy;platten mit [[Sand|sandigen]] Deckschichten || [[Braunerde]]-[[Fahlerde]], Braunerde || Braunerde-[[Gley]], Braunerde-[[Pseudogley]], [[Kolluvisol]] || [[Siedlung]]en, großflächiges [[Acker]]&shy;land || [[Flächenversiegelung]], [[Bodenerosion]] durch Wasser und Wind, teilweise Strukturschäden durch [[Bodenverdichtung]]
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| [[Tal|Täler]] und Rinnen, teilweise [[Moor]]e || [[Braunerde]], [[Podsol]]-Braunerde, [[Gley#Systematik|Humusgley]] || [[Gley]], [[Gley#Systematik|Anmoorgley]], Nieder&shy;[[moorboden]] || [[Mischwald]], teilweise [[Bruchwald#Erlenbrüche|Erlenbruch]], [[Grünland]] || Moor&shy;[[Bodendegradation|degradierung]] bei Grundwassersenkung
| [[Tal|Täler]] und Rinnen, teilweise [[Moor]]e || Braunerde, [[Podsol]]-Braunerde, [[Gley#Systematik|Humusgley]] || Gley, [[Gley#Systematik|Anmoorgley]], Nieder[[moorboden]] || [[Mischwald]], teilweise [[Bruchwald#Erlenbrüche|Erlenbruch]], [[Grünland]] || Moor[[Bodendegradation|degradierung]] bei Grundwassersenkung
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| Einstige [[Rieselfeld]]er || [[Regosol]], [[Podsol]]-[[Braunerde]], [[Kolluvisol]], Podsol-[[Gley]] || || [[Aufforstung]], [[Ödland]] || Anreicherung mit [[Schadstoff]]en, [[Bodenversauerung]]
| Einstige [[Rieselfeld]]er || [[Regosol]], Podsol-Braunerde, [[Kolluvisol]], Podsol-Gley || || [[Aufforstung]], [[Ödland]] || Anreicherung mit [[Schadstoff]]en, [[Bodenversauerung]]
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=== Gewässer ===
=== Gewässer ===
[[Datei:Lietzengraben LG01 Furt.jpg|mini|hochkant|[[Furt]] über den [[Lietzengraben]] zwischen Eisen- und Autobahn an einem regnerischen Sommertag]]
[[Datei:Lietzengraben LG01 Furt.jpg|mini|hochkant|[[Furt]] über den [[Lietzengraben|Lietzen&shy;graben]] zwischen Eisen- und Autobahn an einem regnerischen Sommertag]]


Die [[Eisrandlage]] der [[Frankfurt-Phase]] während der [[Weichsel-Kaltzeit]] hinterließ die Ladeburg-Albertshofer Schwellenzone. Die [[Endmoräne]] stellt abschnittsweise eine Haupt&shy;[[wasserscheide]] dar. Die Nordostseite entwässert zur [[Oder]] und damit in die [[Ostsee]]. Das wichtigste [[Fließgewässer]] von Buch, die [[Panke]] entspringt auf der Südwestseite. Daher führt sie ihr Wasser über [[Spree]], [[Havel]] und [[Elbe]] der [[Nordsee]] zu. Ihr Nebenbach, der [[Lietzengraben]] tritt unweit der Schwelle, westlich von [[Schönow (Bernau bei Berlin)|Schönow]] hervor. Auch die [[Niederung]] des Waldgrabens<!-- In Denkmale in Berlin 2010 Kapitel Ur- und Frühgeschichte ist von vier Niederungen die Rede, eine davon ist die Karpfenseekette. Ihre Fundstätten 1, 2, 6, 21 und 22 schließen den Waldgraben ein. Rückschluss daraus Waldgraben in der letzten Eiszeit entstanden. --> blickt auf eine eiszeitliche Vergangenheit zurück. Sein Wasser und das des Seegrabens, eine <!-- künstliche? -->Abzweigung vom Lietzengraben, vereinigen sich im nördlichsten der [[Bogensee (Berlin-Buch)|Bucher Teiche]] und durchströmen die ganze [[Karpfenteiche (Berlin-Buch)|Kette]] als Graben 18&nbsp;Buch, um schließlich im Lietzengraben aufzugehen.<ref name="GeoFuehr5_II-3" /><ref name="GeoFuehr5_I-4.1" /><ref name="GeoFuehr5_II-2" /><ref name="DiB_UrFrueh" /><ref name="FIS_Gewaesser">{{Internetquelle | url=http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/gisbroker.do;jsessionid=22EE5CA4DA0330453FD866C1F27713E8?cmd=navigationShowResult&mid=K.gewkarte%40senstadt | titel=Gewässerkarte – Gewässerverzeichnis | hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt | werk=[http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/ FIS-Broker] | zugriff=2015-08-08 | kommentar=Kartenausschnitt ganz im Nordosten bestimmen}}</ref>
Die [[Eisrandlage]] der [[Frankfurt-Phase]] während der [[Weichsel-Kaltzeit]] hinterließ die Ladeburg-Albertshofer Schwellenzone. Die [[Endmoräne]] stellt abschnittsweise eine Haupt[[wasserscheide]] dar. Die Nordostseite entwässert zur [[Oder]] und damit in die [[Ostsee]]. Das wichtigste [[Fließgewässer]] von Buch, die [[Panke]] entspringt auf der Südwestseite. Daher führt sie ihr Wasser über [[Spree]], [[Havel]] und [[Elbe]] der [[Nordsee]] zu. Ihr Nebenbach, der [[Lietzengraben]] tritt unweit der Schwelle, westlich von [[Schönow (Bernau bei Berlin)|Schönow]] hervor. Auch die [[Niederung]] des Waldgrabens<!-- In Denkmale in Berlin 2010 Kapitel Ur- und Frühgeschichte ist von vier Niederungen die Rede, eine davon ist die Karpfenseekette. Ihre Fundstätten 1, 2, 6, 21 und 22 schließen den Waldgraben ein. Rückschluss daraus Waldgraben in der letzten Eiszeit entstanden. --> blickt auf eine eiszeitliche Vergangenheit zurück. Sein Wasser und das des Seegrabens, eine <!-- künstliche? -->Abzweigung vom Lietzengraben, vereinigen sich im nördlichsten der [[Bogensee (Berlin-Buch)|Bucher Teiche]] und durchströmen die ganze [[Karpfenteiche (Berlin-Buch)|Kette]] als Graben 18 Buch, um schließlich im Lietzengraben aufzugehen.<ref name="GeoFuehr5_II-3" /><ref name="GeoFuehr5_I-4.1" /><ref name="GeoFuehr5_II-2" /><ref name="DiB_UrFrueh" /><ref name="FIS_Gewaesser">{{Internetquelle | url=http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/gisbroker.do;jsessionid=22EE5CA4DA0330453FD866C1F27713E8?cmd=navigationShowResult&mid=K.gewkarte%40senstadt | titel=Gewässerkarte – Gewässerverzeichnis | hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt | werk=[http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/ FIS-Broker] | zugriff=2015-08-08 | kommentar=Kartenausschnitt ganz im Nordosten bestimmen}}</ref>


Die meisten der Fließgewässer auf dem Bucher [[Sander]] sind künstlichen Ursprungs, verlaufen daher weitgehend gerade und besitzen ein kaum strukturiertes [[Gewässerbett|Bett]]. Eine Karte von 1876 zeigte landwirtschaftliche [[Melioration|Entwässerungs]]&shy;gräben. Beim Anlegen der hiesigen [[Berliner Rieselfelder]] ab 1898 wurden sie ins Netz der Zu- und Abflussgräben für die [[Rieselfelder]] eingebunden. Das Erbe von rund 80&nbsp;Jahren Bewirtschaftung waren u.&nbsp;a. eine starke Belastung mit [[Nährstoff (Pflanze)|Nähr-]] und [[Schadstoff]]en. Der Haupt&shy;[[grundwasserleiter]], dem auch das [[Trinkwasser]] entnommen wird, ist aber gut gegen den [[Gewässerverschmutzung|Eintrag]] geschützt. Nach der Aufgabe der Verrieselung 1985 senkte sich der Grundwasserspiegel und nahm der oberirdische Abfluss ab. Viele der Gräben trockneten ganz aus, die verbliebenen versiegen teilweise im Sommer. Nur Panke, Lietzen- und Seegraben führen ständig Wasser. Zur Stabilisierung des Wasserhaushalts dienen kleine [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] und die Einleitung von gereinigtem Wasser aus dem Klärwerk Schönerlinde.<ref name="UwAtlas_Fisch2014-07">{{Internetquelle | url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/db208_07.htm | titel=Fischfauna (Ausgabe 2014) | titelerg=Gräben, Meliorationsgräben | hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt | werk=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ Umweltatlas Berlin] | seiten=02.08 | datum=2014 | zugriff=2015-07-11}}</ref><ref name="GeoFuehr5_I-4.1" /><ref>{{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann | Titel-P=Natürlich Berlin! | Auflage=2. | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Kapitel=Naturschutzgebiet Bogenseekette und Lietzengrabenniederung | Seiten=46–51 | ISBN=978-3-9810058-9-9 | Online=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/schutzgebiete/de/nsg/nsg32.shtml Kurzversion], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]}}</ref><ref name="NaturB_Mittel">{{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann | Titel-P=Natürlich Berlin! | Auflage=2. | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Kapitel=Naturschutzgebiet Mittelbruch | Seiten=58–61 | ISBN=978-3-9810058-9-9 | Online=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/schutzgebiete/de/nsg/nsg19.shtml Kurzversion], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]}}</ref>
Die meisten der Fließgewässer auf dem Bucher [[Sander]] sind künstlichen Ursprungs, verlaufen daher weitgehend gerade und besitzen ein kaum strukturiertes [[Gewässerbett|Bett]]. Eine Karte von 1876 zeigte landwirtschaftliche [[Melioration|Entwässerungs]]&shy;gräben. Beim Anlegen der hiesigen [[Berliner Rieselfelder]] ab 1898 wurden sie ins Netz der Zu- und Abflussgräben für die [[Rieselfelder]] eingebunden. Das Erbe von rund 80&nbsp;Jahren Bewirtschaftung waren u.&nbsp;a. eine starke Belastung mit [[Nährstoff (Pflanze)|Nähr-]] und [[Schadstoff]]en. Der Haupt[[grundwasserleiter]], dem auch das [[Trinkwasser]] entnommen wird, ist aber gut gegen den [[Gewässerverschmutzung|Eintrag]] geschützt. Nach der Aufgabe der Verrieselung 1985 senkte sich der Grundwasserspiegel und nahm der oberirdische Abfluss ab. Viele der Gräben trockneten ganz aus, die verbliebenen versiegen teilweise im Sommer. Nur Panke, Lietzen- und Seegraben führen ständig Wasser. Zur Stabilisierung des Wasserhaushalts dienen kleine [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] und die Einleitung von gereinigtem Wasser aus dem Klärwerk Schönerlinde.<ref name="UwAtlas_Fisch2014-07">{{Internetquelle | url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/db208_07.htm | titel=Fischfauna (Ausgabe 2014) | titelerg=Gräben, Meliorationsgräben | hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt | werk=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/ Umweltatlas Berlin] | seiten=02.08 | datum=2014 | zugriff=2015-07-11}}</ref><ref name="GeoFuehr5_I-4.1" /><ref>{{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann | Titel-P=Natürlich Berlin! | Auflage=2. | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Kapitel=Naturschutzgebiet Bogenseekette und Lietzengrabenniederung | Seiten=46–51 | ISBN=978-3-9810058-9-9 | Online=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/schutzgebiete/de/nsg/nsg32.shtml Kurzversion], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]}}</ref><ref name="NaturB_Mittel">{{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann | Titel-P=Natürlich Berlin! | Auflage=2. | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Kapitel=Naturschutzgebiet Mittelbruch | Seiten=58–61 | ISBN=978-3-9810058-9-9 | Online=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/schutzgebiete/de/nsg/nsg19.shtml Kurzversion], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]}}</ref>


Die Eigennamen folgen hauptsächlich einem wenig prosaischen Muster aus Graben – Nummer – Ort, also z.&nbsp;B. Graben 22&nbsp;Buch oder Graben 132&nbsp;Lindenhof. Der Röntgentaler Graben zweigt etwa auf der Grenze zum Nachbarort [[Röntgental]] vom Waldgraben ab und entwässert den [[Mittelbruch (Berlin-Buch)|Mittelbruch]]. Am einfallsreichsten wurde der [[Moorlinse Buch#Zick-Zack-Graben|Zick-Zack-Graben]] bedacht, der Grund für diese Wahl erschließt sich vor Ort oder beim Blick auf eine Landkarte. Der Zick-Zack-Tanz, das Laichritual des [[Dreistachliger Stichling|Dreistachligen Stichlings]] war sicher nicht der Namensgeber. Dieser und der [[Neunstachliger Stichling|Zwergstichling]] leben in fast allen Rieselgräben. Sie sind an solche extremen [[Biotop|Lebensräume]] angepasst und finden hier ein [[Habitat|Rückzugsgebiet]].<ref name="FIS_Gewaesser" /><ref name="NaturB_Mittel" /><ref name="UwAtlas_Fisch2014-07" /><ref>{{Literatur | Autor=Hans-Joachim Paepke | Titel=Die Stichlinge: Gasterosteidae | Verlag=Westarp Wissenschaften | Ort=Magdeburg | Jahr=1996 | Seiten=21, 27, 125&nbsp;ff. | ISBN=3-89432-492-9}}</ref>
Die Eigennamen folgen hauptsächlich einem wenig prosaischen Muster aus Graben – Nummer – Ort, also z.&nbsp;B. Graben 22 Buch oder Graben 132 Lindenhof. Der Röntgentaler Graben zweigt etwa auf der Grenze zum Nachbarort [[Röntgental]] vom Waldgraben ab und entwässert den [[Mittelbruch (Berlin-Buch)|Mittelbruch]]. Am einfallsreichsten wurde der [[Moorlinse Buch#Zick-Zack-Graben|Zick-Zack-Graben]] bedacht, der Grund für diese Wahl erschließt sich vor Ort oder beim Blick auf eine Landkarte. Der Zick-Zack-Tanz, das Laichritual des [[Dreistachliger Stichling|Dreistachligen Stichlings]] war sicher nicht der Namensgeber. Dieser und der [[Neunstachliger Stichling|Zwergstichling]] leben in fast allen Rieselgräben. Sie sind an solche extremen [[Biotop|Lebensräume]] angepasst und finden hier ein [[Habitat|Rückzugsgebiet]].<ref name="FIS_Gewaesser" /><ref name="NaturB_Mittel" /><ref name="UwAtlas_Fisch2014-07" /><ref>{{Literatur | Autor=Hans-Joachim Paepke | Titel=Die Stichlinge: Gasterosteidae | Verlag=Westarp Wissenschaften | Ort=Magdeburg | Jahr=1996 | Seiten=21, 27, 125&nbsp;ff. | ISBN=3-89432-492-9}}</ref>


Während auf Bucher Territorium der Panke von rechts ausschließlich der Lietzengraben zufließt, zweigen von links doppelt<!-- Scherz --> so viele Nebengewässer ab bzw. kommen hinzu. Die Kanäle im Schlosspark Buch entstanden ab 1670 beim Bau des [[Geschichte der Gartenkunst#Niederlande|niederländischen Gartens]] und wurden später mehrfach verändert. Bereits im Ostteil des Parks mündet der Werkgraben in den Schlosskanal. Hier stand offenbar das Werk Buch, eine übliche Bezeichnung für die Städtische Zentrale Buch, als Namenspate. Der Kappgraben ([[Slawische Sprachen|slawisch]] ''Kopati'' ‚Graben‘) durchschneidet die [[Grundmoräne]] und markiert<!-- bei anderem Verlauf? --> die einstige Grenze zu [[Berlin-Karow|Karow]]. Seine Nebengräben erhielten ihre Bezeichnungen wohl von zwei Einrichtungen aus der [[Weimarer Republik]], der Baumschulengraben von einer durch das Gartenamt Pankow betriebenen [[Baumschule]] und der Institutsgraben vom [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung]].<ref name="FIS_Gewaesser" /><ref name="DiB_GeschichtePark">{{Literatur | Autor=Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Der Schlosspark in Buch | Seiten=26–29 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="NaturB_Park">{{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann | Titel-P=Natürlich Berlin! | Auflage=2. | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Kapitel=Natura 2000-Gebiet Schlosspark Buch | Seiten=62–65 | ISBN=978-3-9810058-9-9 | Online=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/natura2000/de/gebiete/schlosspark_buch.shtml Kurzversion], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]}}</ref><ref name="Bielka2010_5" /><!-- Bielka 2010 dient nur zur Bestätigung des Namens Werk Buch, dass der Werkgraben seinen Namen davon hat, wird in der Referenz nicht erwähnt, liegt aber nahe. --><ref name="ChPankow_12bis13Jh">{{Literatur | Autor=Hans Ebert | Titel=Zur Geschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=1995 | Kapitel=Deutsche Besiedlung | Seiten=10–11 | ISBN=3-89468-202-7}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;84 | Seiten=122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Pharus_Nordvor">{{Literatur| Titel=Pharus-Plan Berlin. Nördliche Vororte | Verlag=[[Pharus-Plan|Verlag Pharus-Plan]] | Ort=Berlin | Jahr=2007 | Monat=März | ISBN=978-3-86514-129-3 | Kommentar=Nachdruck des gleichnamigen Pharus-Plans von 1930}}</ref><!-- Gleiche Situation wie beim Werkgraben. Graben und KWI sind verzeichnet, der Name Institutsgraben aber nicht. -->
Während auf Bucher Territorium der Panke von rechts ausschließlich der Lietzengraben zufließt, zweigen von links doppelt<!-- Scherz --> so viele Nebengewässer ab bzw. kommen hinzu. Die Kanäle im Schlosspark Buch entstanden ab 1670 beim Bau des [[Geschichte der Gartenkunst#Niederlande|niederländischen Gartens]] und wurden später mehrfach verändert. Bereits im Ostteil des Parks mündet der Werkgraben in den Schlosskanal. Hier stand offenbar das Werk Buch, eine übliche Bezeichnung für die Städtische Zentrale Buch, als Namenspate. Der Kappgraben ([[Slawische Sprachen|slawisch]] ''Kopati'' ‚Graben‘) durchschneidet die [[Grundmoräne]] und markiert<!-- bei anderem Verlauf? --> die einstige Grenze zu [[Berlin-Karow|Karow]]. Seine Nebengräben erhielten ihre Bezeichnungen wohl von zwei Einrichtungen aus der [[Weimarer Republik]], der Baumschulengraben von einer durch das Gartenamt Pankow betriebenen [[Baumschule]] und der Institutsgraben vom [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung]].<ref name="FIS_Gewaesser" /><ref name="DiB_GeschichtePark">{{Literatur | Autor=Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Der Schlosspark in Buch | Seiten=26–29 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="NaturB_Park">{{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann | Titel-P=Natürlich Berlin! | Auflage=2. | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Kapitel=Natura 2000-Gebiet Schlosspark Buch | Seiten=62–65 | ISBN=978-3-9810058-9-9 | Online=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/natura2000/de/gebiete/schlosspark_buch.shtml Kurzversion], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]}}</ref><ref name="Bielka2010_5" /><!-- Bielka 2010 dient nur zur Bestätigung des Namens Werk Buch, dass der Werkgraben seinen Namen davon hat, wird in der Referenz nicht erwähnt, liegt aber nahe. --><ref name="ChPankow_12bis13Jh">{{Literatur | Autor=Hans Ebert | Titel=Zur Geschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=1995 | Kapitel=Deutsche Besiedlung | Seiten=10–11 | ISBN=3-89468-202-7}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;84 | Seiten=122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Pharus_Nordvor">{{Literatur| Titel=Pharus-Plan Berlin. Nördliche Vororte | Verlag=[[Pharus-Plan|Verlag Pharus-Plan]] | Ort=Berlin | Jahr=2007 | Monat=März | ISBN=978-3-86514-129-3 | Kommentar=Nachdruck des gleichnamigen Pharus-Plans von 1930}}</ref><!-- Gleiche Situation wie beim Werkgraben. Graben und KWI sind verzeichnet, der Name Institutsgraben aber nicht. -->
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Die mittlere jährliche [[Niederschlag#Niederschlagsmessung|Niederschlagsmenge]] von 564,3&nbsp;mm<ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU21/klimadaten/german/nieder__6190__akt__html,templateId=raw,property=publicationFile.html/nieder_6190_akt_html.html | titel=Niederschlag: langjährige Mittelwerte 1961–1990 | titelerg=Berlin-Buch | hrsg=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst]| werk=[http://www.dwd.de/mittelwerte Mittelwerte 30-jähriger Perioden] | datum=2013-06-11 | zugriff=2015-07-05}}</ref> ist geringer als der bundesweite Durchschnitt von rund 800&nbsp;mm. Der meiste Niederschlag fällt in den Sommermonaten Juni bis August mit einem Spitzenwert von 66&nbsp;mm im Juni. Im Februar fällt der geringste Niederschlag mit 34&nbsp;mm. Pro Jahr scheint die Sonne durchschnittlich 1595&nbsp;Stunden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU21/klimadaten/german/sonne__6190__akt__html,templateId=raw,property=publicationFile.html/sonne_6190_akt_html.html | titel=Sonnenscheindauer: langjährige Mittelwerte 1961–1990 | titelerg=Berlin-Buch | hrsg=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst] | werk=[http://www.dwd.de/mittelwerte Mittelwerte 30-jähriger Perioden] | datum=2013-06-11 | zugriff=2015-07-05}}</ref> Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,8&nbsp;°C<ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU21/klimadaten/german/temp__6190__akt__html,templateId=raw,property=publicationFile.html/temp_6190_akt_html.html | titel=Temperatur: langjährige Mittelwerte 1961–1990 | titelerg=Berlin-Buch | hrsg=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst] | werk=[http://www.dwd.de/mittelwerte Mittelwerte 30-jähriger Perioden] | datum=2013-06-11 | zugriff=2015-07-05}}</ref>.
Die mittlere jährliche [[Niederschlag#Niederschlagsmessung|Niederschlagsmenge]] von 564,3&nbsp;mm<ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU21/klimadaten/german/nieder__6190__akt__html,templateId=raw,property=publicationFile.html/nieder_6190_akt_html.html | titel=Niederschlag: langjährige Mittelwerte 1961–1990 | titelerg=Berlin-Buch | hrsg=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst]| werk=[http://www.dwd.de/mittelwerte Mittelwerte 30-jähriger Perioden] | datum=2013-06-11 | zugriff=2015-07-05}}</ref> ist geringer als der bundesweite Durchschnitt von rund 800&nbsp;mm. Der meiste Niederschlag fällt in den Sommermonaten Juni bis August mit einem Spitzenwert von 66&nbsp;mm im Juni. Im Februar fällt der geringste Niederschlag mit 34&nbsp;mm. Pro Jahr scheint die Sonne durchschnittlich 1595&nbsp;Stunden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU21/klimadaten/german/sonne__6190__akt__html,templateId=raw,property=publicationFile.html/sonne_6190_akt_html.html | titel=Sonnenscheindauer: langjährige Mittelwerte 1961–1990 | titelerg=Berlin-Buch | hrsg=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst] | werk=[http://www.dwd.de/mittelwerte Mittelwerte 30-jähriger Perioden] | datum=2013-06-11 | zugriff=2015-07-05}}</ref> Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,8&nbsp;°C<ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU21/klimadaten/german/temp__6190__akt__html,templateId=raw,property=publicationFile.html/temp_6190_akt_html.html | titel=Temperatur: langjährige Mittelwerte 1961–1990 | titelerg=Berlin-Buch | hrsg=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst] | werk=[http://www.dwd.de/mittelwerte Mittelwerte 30-jähriger Perioden] | datum=2013-06-11 | zugriff=2015-07-05}}</ref>.


Die höchste in Buch gemessene Temperatur betrug 38,2&nbsp;°C am 11. Juli 2010, die tiefste wurde am 9. Februar 1956 mit −24,5&nbsp;°C gemessen. Der wärmste Monat war bisher in der Messreihe seit 1951 der Juli 2006 mit einer Durchschnittstemperatur von 23,3&nbsp;°C. Der meiste Niederschlag fiel am 8. August 1978 mit 108,5&nbsp;l/m².
Die höchste in Buch gemessene Temperatur betrug 38,2&nbsp;°C am 11.&nbsp;Juli 2010, die tiefste −24,5&nbsp;°C am 9.&nbsp;Februar 1956. Der wärmste Monat der Messreihe seit 1951 war mit einer Durchschnittstemperatur von 23,3&nbsp;°C der Juli 2006. Der meiste Niederschlag fiel mit 108,5&nbsp;l/m² am 8.&nbsp;August 1978.


Die regelmäßige Wetteraufzeichnung begann 1951 mit der Eröffnung einer Forschungsstelle für [[Bioklimatologie]] auf dem Gelände des [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Hufeland-Krankenhauses]]. 1955 wurde daraus ein Forschungsinstitut, das 1961 in einen Neubau am [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Lindenberger Weg*|Lindenberger Weg]]&nbsp;24 einzog. Seit 1990 befindet sich dort der [[Deutscher Wetterdienst|Deutsche Wetterdienst]] (DWD) – Außenstelle der Abteilung [[Hydrometeorologie]].<ref name="ChBuch_Usicht">{{Literatur | Herausgeber=Interessengemeinschaft Bucher Chronik | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Chronologische Übersichten 1898–1998 | Seiten=162–165 | ISBN=3-00-002655-X}}</ref><ref name="Bielka2010_5" /><ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=_dwdwww_wir_ueberuns_praesenz&T169200169141245397232939gsbDocumentPath=Content%2FOeffentlichkeit%2FKU%2FKUPK%2FWir__ueber__uns%2FPraesenz%2FDienststellen%2FTeaser__Dienststellen.html&_state=maximized&_windowLabel=T169200169141245397232939&lastPageLabel=_dwdwww_wir_ueberuns_praesenz | titel=Deutscher Wetterdienst – Außenstelle Berlin-Buch der Abteilung Hydrometeorologie | hrsg=Deutscher Wetterdienst | werk=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst] | zugriff=2015-07-10}}</ref>
Die regelmäßige Wetteraufzeichnung begann 1951 mit der Eröffnung einer Forschungsstelle für [[Bioklimatologie]] auf dem Gelände des [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Hufeland-Krankenhauses]]. 1955 wurde daraus ein Forschungsinstitut, das 1961 in einen Neubau am [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Lindenberger Weg*|Lindenberger Weg]] 24 einzog. Seit 1990 befindet sich dort der [[Deutscher Wetterdienst|Deutsche Wetterdienst]] (DWD) – Außenstelle der Abteilung [[Hydrometeorologie]].<ref name="ChBuch_Usicht">{{Literatur | Herausgeber=Interessengemeinschaft Bucher Chronik | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Chronologische Übersichten 1898–1998 | Seiten=162–165 | ISBN=3-00-002655-X}}</ref><ref name="Bielka2010_5" /><ref>{{Internetquelle | url=http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=_dwdwww_wir_ueberuns_praesenz&T169200169141245397232939gsbDocumentPath=Content%2FOeffentlichkeit%2FKU%2FKUPK%2FWir__ueber__uns%2FPraesenz%2FDienststellen%2FTeaser__Dienststellen.html&_state=maximized&_windowLabel=T169200169141245397232939&lastPageLabel=_dwdwww_wir_ueberuns_praesenz | titel=Deutscher Wetterdienst – Außenstelle Berlin-Buch der Abteilung Hydrometeorologie | hrsg=Deutscher Wetterdienst | werk=[http://www.dwd.de/ Deutscher Wetterdienst] | zugriff=2015-07-10}}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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* vom ersten Nachweis einer Besiedlung in der [[Mittelsteinzeit]] (8.&nbsp;bis&nbsp;4. Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z.) bis zum Ende der [[Entstehung der Mark Brandenburg#Die slawische Einwanderung im 7. Jahrhundert|Slawenzeit]],
* vom ersten Nachweis einer Besiedlung in der [[Mittelsteinzeit]] (8.&nbsp;bis&nbsp;4. Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z.) bis zum Ende der [[Entstehung der Mark Brandenburg#Die slawische Einwanderung im 7. Jahrhundert|Slawenzeit]],
* ab der Gründung des deutschen Dorfs (frühes 13.&nbsp;Jahrhundert), eine durch die [[Bauernstand|Bauern]] und [[Landwirt]]e bzw. [[Grundherr|Grund-]] und [[Gutsherr]]n geprägte Ära,
* ab der Gründung des deutschen Dorfs (frühes 13.&nbsp;Jahrhundert), eine durch die [[Bauernstand|Bauern]] und [[Landwirt]]e bzw. [[Grundherr|Grund-]] und [[Gutsherr]]n geprägte Ära,
* ab 1898 mit dem Entstehen der Gesundheitsregion Berlin-Buch<!-- Begriff wird auf http://www.berlin.de/ba-pankow/ueber-den-bezirk/sehenswertes/ verwendet --> ([[Heilanstalten in Berlin-Buch]], [[Campus Berlin-Buch]]).
* mit dem Entstehen der Gesundheitsregion Berlin-Buch<!-- Begriff wird auf http://www.berlin.de/ba-pankow/ueber-den-bezirk/sehenswertes/ verwendet --> (ab 1898), verkörpert durch die [[Heilanstalten in Berlin-Buch]] und den [[Campus Berlin-Buch]]).


=== Herkunft und Entwicklung des Ortsnamens ===
=== Herkunft und Entwicklung des Ortsnamens ===
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=== Steinzeit ===
=== Steinzeit ===
Am Ende der [[Weichsel-Kaltzeit]] gab das [[Eisschild|Inlandeis]] den Berliner Raum seit dem 15.&nbsp;Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z. wieder frei. Auf dem [[Barnim]] entstand eine [[Tundra|tundren]]&shy;artige Landschaft, in der Gemarkung durchzogen von den [[Niederung]]en der Fennbuchte<ref group="Anm." name="Fennbuchte" />, des [[Lietzengraben]]s, des Waldgrabens<!-- Die Funde liegen nicht nur unmittelbar an Bogensee und Karpfenteichen, sondern auch am Waldgraben, daher diese Bezeichnung gewählt. Der Name eines Fließgewässers passt auch besser zu einer Niederung. --> und der [[Panke]]. An den Gewässern bildeten sich oft mehrere hundert Meter breite [[Feuchtbiotop|Feuchtgebiete]], darunter teilweise [[Moor#Niedermoore|Niedermoore]]. Den eingewanderten Großsäugern wie [[Ren]]tier und [[Moschusochse]] folgten seit dem 10.&nbsp;Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z. die Menschen der [[Jungpaläolithikum|Jüngeren Altsteinzeit]].<ref name="DiB_UrFrueh" />
Am Ende der [[Weichsel-Kaltzeit]] gab das [[Eisschild|Inlandeis]] den Berliner Raum seit dem 15.&nbsp;Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z. wieder frei. Auf dem [[Barnim]] entstand eine [[Tundra|tundren]]&shy;artige Landschaft, in der Gemarkung durchzogen von den [[Niederung]]en der Fennbuchte,<ref group="Anm." name="Fennbuchte" /> des [[Lietzengraben]]s, des Waldgrabens<!-- Die Funde liegen nicht nur unmittelbar an Bogensee und Karpfenteichen, sondern auch am Waldgraben, daher diese Bezeichnung gewählt. Der Name eines Fließgewässers passt auch besser zu einer Niederung. --> und der [[Panke]]. An den Gewässern bildeten sich oft mehrere hundert Meter breite [[Feuchtbiotop|Feuchtgebiete]], darunter teilweise [[Moor#Niedermoore|Niedermoore]]. Den eingewanderten Großsäugern wie [[Ren]]tier und [[Moschusochse]] folgten seit dem 10.&nbsp;Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z. die Menschen der [[Jungpaläolithikum|Jüngeren Altsteinzeit]].<ref name="DiB_UrFrueh" />


Buch zählt zu den [[Archäologie|archäologisch]] am besten erforschten Gebieten in Berlin mit einer Fülle an [[Urgeschichte|ur-]] und [[Frühgeschichte|frühgeschichtlichen]] Fundplätzen. Fast alle stammten vom Rand der Niederungen aus etwas höheren und so trockeneren Sandböden. Bisher konnte kein Fund eindeutig dem Jungpaläolithikum zugeordnet werden. Da die vielen Gewässer den Menschen einen idealen Lebensraum boten, muss aber von einer Besiedlung ausgegangen werden. Die [[Nomade]]n lebten in Zelten oder einfachen Hütten, um das Wild [[Jäger und Sammler|jagen]] sowie auf größeren Gebieten Früchte und Wurzeln [[Jäger und Sammler|sammeln]] zu können.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Buch zählt zu den [[Archäologie|archäologisch]] am besten erforschten Gebieten in Berlin mit einer Fülle an [[Urgeschichte|ur-]] und [[Frühgeschichte|frühgeschichtlichen]] Fundplätzen. Fast alle stammten vom Rand der Niederungen aus etwas höheren und so trockeneren Sandböden. Bisher konnte kein Fund eindeutig dem Jungpaläolithikum zugeordnet werden. Da die vielen Gewässer den Menschen einen idealen Lebensraum boten, muss aber von einer Besiedlung ausgegangen werden. Die [[Nomade]]n lebten in Zelten oder einfachen Hütten, um das Wild [[Jäger und Sammler|jagen]] sowie auf größeren Gebieten Früchte und Wurzeln [[Jäger und Sammler|sammeln]] zu können.<ref name="DiB_UrFrueh" />
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[[Datei:Ur-painting blank.jpg|mini|Zeichnung eines [[Auerochse]]n]]
[[Datei:Ur-painting blank.jpg|mini|Zeichnung eines [[Auerochse]]n]]


In der [[Mittelsteinzeit]] (8.–4.&nbsp;Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z.) entwickelte sich durch die [[Holozän|holozäne]] Klimaerwärmung im brandenburgischen Raum ein dichter [[Wald]], der die nacheiszeitliche Flora und Fauna verdrängte. Die Auswahl an Jagdbeute, z.&nbsp;B. [[Auerochse]], [[Elch]], [[Reh]], [[Rothirsch]], [[Wildschwein]] und [[Wisent]], stieg an, ebenso die Vielfalt der pflanzlichen Nahrung. Besonders stark breitete sich der [[Gemeine Hasel|Haselstrauch]] aus, der nahrhafte und lagerungsfähige [[Nussfrucht|Nüsse]] lieferte. Auch der Fischfang gewann an Bedeutung. Vermutlich waren die Menschen noch nicht sesshaft und wohnten ähnlich wie im Jungpaläolithikum.<ref name="DiB_UrFrueh" />
In der [[Mittelsteinzeit]] (8.–4. Jahrtausend v.&nbsp;u.&nbsp;Z.) entwickelte sich durch die [[Holozän|holozäne]] Klimaerwärmung im brandenburgischen Raum ein dichter [[Wald]], der die nacheiszeitliche Flora und Fauna verdrängte. Die Auswahl an Jagdbeute, z.&nbsp;B. [[Auerochse]], [[Elch]], [[Reh]], [[Rothirsch]], [[Wildschwein]] und [[Wisent]], stieg an, ebenso die Vielfalt der pflanzlichen Nahrung. Besonders stark breitete sich der [[Gemeine Hasel|Haselstrauch]] aus, der nahrhafte und lagerungsfähige [[Nussfrucht|Nüsse]] lieferte. Auch der Fischfang gewann an Bedeutung. Vermutlich waren die Menschen noch nicht sesshaft und wohnten ähnlich wie im Jungpaläolithikum.<ref name="DiB_UrFrueh" />


Für Buch liegen drei sichere mesolithische Fundstellen vor. Im Jahr 1935 wurden an den [[Karpfenteiche (Berlin-Buch)|Bucher Teichen]] mehrere Geräte aus [[Feuerstein]] ausgegraben, darunter [[Mikrolith|mikrolithische]] [[Abschlag (Archäologie)|Abschläge]], [[Klinge#Klingen der Steinzeit|Klingen]], [[Pfeilspitze|Pfeil-]] und andere [[Spitze (Archäologie)|Spitzen]]. Die zweite Fundstätte am Westufer des Lietzengrabens brachte ebenfalls Mikrolithen zu Tage, interessanter war aber ein nur etwa 6,9&nbsp;Zentimeter langes [[Kernbeil]] aus Feuerstein. 2007 wurde der dritte Fundort aus der Endphase des Mesolithikums auf einem ehemaligen Acker südlich der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Am Sandhaus*|Am Sandhaus]] untersucht. Im unteren Teil einer ovalen, zirka 70&nbsp;× 40&nbsp;Zentimeter großen, hellbraunbeigen Grube lag ein äußerst gut erhaltenes, geschliffenes [[Walzenbeil]] aus [[Naturstein|Felsgestein]]. Trotz Fehlens menschlicher Knochen, in den hiesigen Böden wird organisches Material sehr schnell zersetzt, deuteten Fund und Größe der Grube auf eine [[Hockergrab|Hocker-]] oder [[Teilbestattung]] hin. Mehrere Klingen und Abschläge aus Feuerstein sprachen außerdem für eine nahe, temporäre Siedlung.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Für Buch liegen drei sichere mesolithische Fundstellen vor. Im Jahr 1935 wurden an den [[Karpfenteiche (Berlin-Buch)|Bucher Teichen]] mehrere Geräte aus [[Feuerstein]] ausgegraben, darunter [[Abschlag (Archäologie)|Abschläge]], [[Klinge#Klingen der Steinzeit|Klingen]], [[Pfeilspitze|Pfeil-]] und andere [[Spitze (Archäologie)|Spitzen]] in Form von [[Mikrolith]]en. Die zweite Fundstätte am Westufer des Lietzengrabens brachte ebenfalls Mikrolithen zu Tage, interessanter war aber ein nur etwa 6,9&nbsp;Zentimeter langes [[Kernbeil]] aus Feuerstein. 2007 wurde der dritte Fundort aus der Endphase des Mesolithikums auf einem ehemaligen Acker südlich der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Am Sandhaus*|Am Sandhaus]] untersucht. Im unteren Teil einer ovalen, zirka 70&nbsp;× 40&nbsp;Zentimeter großen, hellbraunbeigen Grube lag ein äußerst gut erhaltenes, geschliffenes [[Walzenbeil]] aus [[Naturstein|Felsgestein]]. Trotz Fehlens menschlicher Knochen, in den hiesigen Böden wird organisches Material sehr schnell zersetzt, deuteten Fund und Größe der Grube auf eine [[Hockergrab|Hocker-]] oder [[Teilbestattung]] hin. Mehrere Klingen und Abschläge aus Feuerstein sprachen außerdem für eine nahe, temporäre Siedlung.<ref name="DiB_UrFrueh" />


Ab der [[Jungsteinzeit]], im Raum Berlin etwa 3000–1800 v.&nbsp;u.&nbsp;Z., siedelten in Buch sesshafte [[Landwirt|Bauern]]. Die veränderte Lebensweise drückte sich durch stabile Häuser aus. Die technologischen Neuerungen der Ära hießen u.&nbsp;a. [[Töpferei|Tongefäß]], [[Feuerstein#Schleiftechnik|Feuersteinschliff]], [[Spinnen]] und [[Weben]] von [[Wolle]], [[Pflug#Ritzpfluggerät|Hakenpflug]], [[Reibmühle]] und [[Sichel (Werkzeug)|Sichel]]. An zwei neolithischen Fundplätzen wurden neben einem [[Steinbeil (Steinzeit)|Steinbeil]] aus Felsgestein mehrere aus Feuerstein geborgenen. Von letzteren waren einige an der Breitseite geschliffen und zeigten leicht gerundete Schneiden. Ein besonders prächtiges, zirka 17&nbsp;Zentimeter langes Beil vom Rand der Fennbuchte wurde der mittelneolithischen (etwa 2600–2200&nbsp;v.&nbsp;u.&nbsp;Z.) [[Kugelamphorenkultur]] zugerechnet.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Ab der [[Jungsteinzeit]], im Raum Berlin etwa 3000–1800 v.&nbsp;u.&nbsp;Z., siedelten in Buch sesshafte [[Landwirt|Bauern]]. Die veränderte Lebensweise drückte sich durch stabile Häuser aus. Die technologischen Neuerungen der Ära hießen u.&nbsp;a. [[Töpferei|Tongefäß]], [[Feuerstein#Schleiftechnik|Feuersteinschliff]], [[Spinnen]] und [[Weben]] von [[Wolle]], [[Pflug#Ritzpfluggerät|Hakenpflug]], [[Reibmühle]] und [[Sichel (Werkzeug)|Sichel]]. An zwei neolithischen Fundplätzen wurden neben einem [[Steinbeil (Steinzeit)|Steinbeil]] aus Felsgestein mehrere aus Feuerstein geborgenen. Von letzteren waren einige an der Breitseite geschliffen und zeigten leicht gerundete Schneiden. Ein besonders prächtiges, zirka 17&nbsp;Zentimeter langes Beil vom Rand der Fennbuchte wurde der mittelneolithischen (etwa 2600–2200 v.&nbsp;u.&nbsp;Z.) [[Kugelamphorenkultur]] zugerechnet.<ref name="DiB_UrFrueh" />


=== Bronzezeit ===
=== Bronzezeit ===
In der [[Bronzezeit]], im Berliner Raum etwa 1800–700&nbsp;v.&nbsp;u.&nbsp;Z., nahm die Bevölkerung in Buch deutlich zu. Von den 18 bekannten Fundstellen dieser Epoche stammten 11 aus der [[Späte Bronzezeit|Jungbronzezeit]] (1200–700&nbsp;v.&nbsp;u.&nbsp;Z.). Weiterhin bevorzugten die Menschen die Hanglagen der [[Niederung]]en, aber auch mehrere hundert Meter von den Gewässern entfernt ließen sie sich nieder. Eine der jungbronzezeitlichen Siedlung lag an der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Wiltbergstraße*|Wiltbergstraße]]. Sie wurde beim Bau der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|IV.&nbsp;Städtischen Irrenanstalt]] entdeckt. Ihre großflächige [[Ausgrabung]] in den Jahren 1910–1914 schrieb [[Archäologie]]&shy;geschichte. Erstmals in Deutschland konnte [[Albert Kiekebusch]] vom [[Märkisches Museum (Berlin)|Märkischen Museum]] Hausgrundrisse aus der Bronzezeit sicher erfassen sowie Ausdehnung und Aufbau eines Dorfes aufzeigen. Die von ihm während der Grabungen entwickelten Methoden und Techniken für sandige Böden setzten für die nächsten Jahrzehnte den Standard.<ref name="DiB_UrFrueh" />
In der [[Bronzezeit]], im Berliner Raum etwa 1800–700 v.&nbsp;u.&nbsp;Z., nahm die Bevölkerung in Buch deutlich zu. Von den 18 bekannten Fundstellen dieser Epoche stammten 11 aus der [[Späte Bronzezeit|Jungbronzezeit]] (1200–700 v.&nbsp;u.&nbsp;Z.). Weiterhin bevorzugten die Menschen die Hanglagen der [[Niederung]]en, aber auch mehrere 100&nbsp;Meter von den Gewässern entfernt ließen sie sich nieder. Eine der jungbronzezeitlichen Siedlung lag an der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Wiltbergstraße*|Wiltbergstraße]]. Sie wurde beim Bau der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|IV.&nbsp;Städtischen Irrenanstalt]] entdeckt. Ihre großflächige [[Ausgrabung]] in den Jahren 1910–1914 schrieb [[Archäologie]]&shy;geschichte. Erstmals in Deutschland konnte [[Albert Kiekebusch]] vom [[Märkisches Museum (Berlin)|Märkischen Museum]] Hausgrundrisse aus der Bronzezeit sicher erfassen sowie Ausdehnung und Aufbau eines Dorfes aufzeigen. Die von ihm während der Grabungen entwickelten Methoden und Techniken für sandige Böden setzten für die nächsten Jahrzehnte den Standard.<ref name="DiB_UrFrueh" />


Ohne die Siedlungsgrenze zu erreichen wurden über einhundert Hausgrundstücke festgestellt, davon waren während der mehren Siedlungsstufen zwischen 1200 und 800&nbsp;v.&nbsp;u.&nbsp;Z. vermutlich nur zehn gleichzeitig bewohnt. Neben den üblichen ebenerdigen, kleinen [[Pfostenbau]]ten (20–30&nbsp;Quadratmeter Fläche, 5,5–7,0&nbsp;Meter Länge, Wände aus lehmverschmierten Flechtwerk) existierten auch einige Gebäude in [[Blockbau]]&shy;weise. Als [[Friedhof]] diente den Altbuchern von der Wiltbergstraße vermutlich das zeitgleich bestehende [[Brandgrab|Urnen]]-[[Gräberfeld]] in [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Alt-Buch*|Alt-Buch]]&nbsp;74, das während der Arbeiten für die [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heimstätte für Brustkranke|Heimstätte für Brustkranke]] 1904 und 1912/1913 untersucht wurde. Im Südwestzipfel von Buch, am [[Dählingsberg]] stand eine weitere bronzezeitliche Ortschaft.<ref name="DiB_UrFrueh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;10 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>
Ohne die Siedlungsgrenze zu erreichen wurden über 100 Hausgrundstücke festgestellt, davon waren während der mehren Siedlungsstufen zwischen 1200 und 800 v.&nbsp;u.&nbsp;Z. vermutlich nur 10 gleichzeitig bewohnt. Neben den üblichen ebenerdigen, kleinen [[Pfostenbau]]ten (20–30&nbsp;Quadratmeter Fläche, 5,5–7,0&nbsp;Meter Länge, Wände aus lehmverschmierten Flechtwerk) existierten auch einige Gebäude in [[Blockbau]]&shy;weise. Als [[Friedhof]] diente den Altbuchern von der Wiltbergstraße vermutlich das zeitgleich bestehende [[Brandgrab|Urnen]]-[[Gräberfeld]] in [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Alt-Buch*|Alt-Buch]] 74, das während der Arbeiten für die [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heimstätte für Brustkranke|Heimstätte für Brustkranke]] 1904 und 1912/1913 untersucht wurde. Im Südwestzipfel von Buch, am [[Dählingsberg]] stand eine weitere bronzezeitliche Ortschaft.<ref name="DiB_UrFrueh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;10 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>


Östlich der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]] wurde 1984 bei Bauarbeiten ein Bronze&shy;[[Depotfund|hort]] entdeckt. Die drei [[Schwert]]er, der Schwert&shy;[[Heft (Griffstück)|griff]] und die abgebrochene [[Lanze]]n&shy;spitze gehörten typologisch ins 9./8.&nbsp;Jahrhundert&nbsp;v.&nbsp;u.&nbsp;Z. Die Verzierung im [[Schwert#Konstruktion und Bestandteile|Knauf]] eines der Schwerter war bereits aus [[Eisen#Geschichte|Eisen]] gefertigt. Vermutlich wurden die Waffen von den Bewohnern der nahen Siedlung westlich der Karower Chaussee hergestellt und als [[Opfer (Religion)|Opfergabe]] vergraben. Diese jungbronzezeitliche Ortschaft schlug mit ihrer [[Eisenzeit|eisenzeitlichen]] und [[Slawen|slawischen]] Besiedlung eine Brücke in die nachfolgenden Epochen.<ref name="DiB_UrFrueh" /><ref name="Bielka2010_2">{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Frieling-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Kapitel=2.&nbsp;Frühe Siedler: Germanen und Slawen | Seiten=13–28 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}</ref>
Östlich der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]] wurde 1984 bei Bauarbeiten ein Bronze[[Depotfund|hort]] entdeckt. Die drei [[Schwert]]er, der Schwert[[Heft (Griffstück)|griff]] und die abgebrochene [[Lanze]]n&shy;spitze gehörten typologisch ins 9./8. Jahrhundert v.&nbsp;u.&nbsp;Z. Die Verzierung im [[Schwert#Konstruktion und Bestandteile|Knauf]] eines der Schwerter war bereits aus [[Eisen#Geschichte|Eisen]] gefertigt. Vermutlich wurden die Waffen von den Bewohnern der nahen Siedlung westlich der Karower Chaussee hergestellt und als [[Opfer (Religion)|Opfergabe]] vergraben. Diese jungbronzezeitliche Ortschaft schlug mit ihrer [[Eisenzeit|eisenzeitlichen]] und [[Slawen|slawischen]] Besiedlung eine Brücke in die nachfolgenden Epochen.<ref name="DiB_UrFrueh" /><ref name="Bielka2010_2">{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Frieling-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Kapitel=2.&nbsp;Frühe Siedler: Germanen und Slawen | Seiten=13–28 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}</ref>


=== Eisenzeit ===
=== Eisenzeit ===
Die [[Eisenzeit]] begann im Berliner etwa ab 700&nbsp;v.&nbsp;u.&nbsp;Z., rund 100&nbsp;Jahre später als in [[Süddeutschland]]. Der frühe Abschnitt bis zum Beginn der Zeitrechnung wird als [[Vorrömische Eisenzeit]] bezeichnet. Für diese Epoche führte die Geschichtsschreibung mit den [[Germanen]] erstmals einen hiesigen Völkernamen auf. Wegen einer [[Klimawandel|Klimaverschlechterung]] wanderte im 7./6.&nbsp;Jahrhundert v.&nbsp;u.&nbsp;Z. vermutlich ein Großteil der Einwohner ab. Zu den nur vier Fundstätten, alle im Bereich der [[Panke]], zählte die Siedlung westlich der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]].<ref name="DiB_UrFrueh" />
Die [[Eisenzeit]] begann im Berliner etwa ab 700 v.&nbsp;u.&nbsp;Z., rund 100 Jahre später als in [[Süddeutschland]]. Der frühe Abschnitt bis zum Beginn der Zeitrechnung wird als [[Vorrömische Eisenzeit]] bezeichnet. Für diese Epoche führte die Geschichtsschreibung mit den [[Germanen]] erstmals einen hiesigen Völkernamen auf. Wegen einer [[Klimawandel|Klimaverschlechterung]] wanderte im 7./6. Jahrhundert v.&nbsp;u.&nbsp;Z. vermutlich ein Großteil der Einwohner ab. Zu den nur vier Fundstätten, alle im Bereich der [[Panke]], zählte die Siedlung westlich der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]].<ref name="DiB_UrFrueh" />


Am besten untersucht wurde das schon o.&nbsp;g. Gelände südlich von [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Am Sandhaus*|Am Sandhaus]]. Das dort 2006 erfasste [[Wohnstallhaus]] (zirka 21&nbsp;Meter lang × 5&nbsp;Meter breit, durch Trennwand in 5&nbsp;× 5&nbsp;Meter großen Wohnbereich und 5&nbsp;× 16&nbsp;Meter großen Stall untergliedert, Ausrichtung in Ost-West-Richtung) wurde mittels der [[Radiokarbonmethode]] auf die Zeit zwischen 521 und 407&nbsp;v.&nbsp;u.&nbsp;Z. datiert. Seine Einordnung ins 5.&nbsp;Jahrhundert v.&nbsp;u.&nbsp;Z. schloss eine chronologische Lücke in der Berlin-Brandenburger Hausforschung. Ein 2007 freigelegter, quadratischer Neun-[[Pfostenbau|Pfosten-Speicher]] konnte durch die gleiche Methode ebenfalls in die Vorrömische Eisenzeit einsortiert werden. Zuvor war dieser Haustyp nur aus dem nachfolgenden Abschnitt bekannt.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Am besten untersucht wurde das schon o.&nbsp;g. Gelände südlich von [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Am Sandhaus*|Am Sandhaus]]. Das dort 2006 erfasste [[Wohnstallhaus]] (zirka 21&nbsp;Meter lang × 5&nbsp;Meter breit, durch Trennwand in 5&nbsp;× 5&nbsp;Meter großen Wohnbereich und 16&nbsp;× 5&nbsp;Meter großen Stall untergliedert, Ausrichtung in Ost-West-Richtung) wurde mittels der [[Radiokarbonmethode]] auf die Zeit zwischen 521 und 407 v.&nbsp;u.&nbsp;Z. datiert. Seine Einordnung ins 5. Jahrhundert v.&nbsp;u.&nbsp;Z. schloss eine chronologische Lücke in der Berlin-Brandenburger Hausforschung. Ein 2007 freigelegter, quadratischer Neun-[[Pfostenbau|Pfosten-Speicher]] konnte durch die gleiche Methode ebenfalls in die Vorrömische Eisenzeit einsortiert werden. Zuvor war dieser Haustyp nur aus dem nachfolgenden Abschnitt bekannt.<ref name="DiB_UrFrueh" />


Die späte Eisenzeit zwischen dem Jahr&nbsp;1 und dem Ende des 4.&nbsp;Jahrhunderts wird [[Römische Kaiserzeit]] genannt. Die Schriftquellen verorteten im Berliner Raum die germanischen Stämme der [[Semnonen]] und [[Burgunden]]. Die Bevölkerungszahl stieg wieder an, die acht bekannten Fundorte lagen v.&nbsp;a. an Panke, Wald- und [[Lietzengraben]]. Die systematische Erfassung des Areals Am Sandhaus ermöglichte detaillierte Erkenntnisse über Ortschaftsstruktur, Hausbau, Wirtschaft und materielle Kultur einer germanischen Niederlassung des 2./3&nbsp;Jahrhunderts.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Die späte Eisenzeit zwischen dem Jahr 1 und dem Ende des 4. Jahrhunderts wird [[Römische Kaiserzeit]] genannt. Die Schriftquellen verorteten im Berliner Raum die germanischen Stämme der [[Semnonen]] und [[Burgunden]]. Die Bevölkerungszahl stieg wieder an, die acht bekannten Fundorte lagen v.&nbsp;a. an Panke, Wald- und [[Lietzengraben]]. Die systematische Erfassung des Areals Am Sandhaus ermöglichte detaillierte Erkenntnisse über Ortschaftsstruktur, Hausbau, Wirtschaft und materielle Kultur einer germanischen Niederlassung des 2./3 Jahrhunderts.<ref name="DiB_UrFrueh" />


Zwischen etwa 150 und 300 bestanden drei Siedlungsphasen. Fließe und Sümpfe boten im Norden, Osten und Westen einen natürlichen Schutz, nach Süden lag vermutlich offenes Gelände bis zur 700 bis 800&nbsp;Meter entfernten Panke. Jeweils ein ebenerdiges [[Langhaus (Wohngebäude)|Langhaus]] bildete das Haupt- und Wohngebäude eines [[Gehöft]]es, umgeben von zahlreichen Kleinbauten. Die meisten Langbauten waren zwei&shy;[[Kirchenschiff|schiffig]] bei unterschiedlichen Größen (10,2–20&nbsp;Meter Länge, 3–6&nbsp;Meter Breite) und Grundrissen, darunter ein [[Trapez (Geometrie)|trapez]]&shy;förmiger. Neun von insgesamt zehn erfassten Langhäusern besaßen keine Untergliederung. Die Unterteilung (Wohnbereich, Diele und Stall) des Einen, seine Dimensionen (vierschiffig, 37,0&nbsp;× 5,0–5,5&nbsp;Meter) und die größere Zahl an Nebengebäuden sprachen für eine sozial privilegierte Familie. Die 31&nbsp;entdeckten Kleinbauten der Ortschaft variierten in Größe und Aufbau. Sie dienten u.&nbsp;a. als Arbeitshütten, Speicher sowie Ställe. Bei einem [[Grubenhaus]] konnte 2005 erstmals ein [[Pflaster (Belag)|gepflasterter]] Zugang nachgewiesen werden.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Zwischen etwa 150 und 300 bestanden drei Siedlungsphasen. Fließe und Sümpfe boten im Norden, Osten und Westen einen natürlichen Schutz, nach Süden lag vermutlich offenes Gelände bis zur 700 bis 800&nbsp;Meter entfernten Panke. Jeweils ein ebenerdiges [[Langhaus (Wohngebäude)|Langhaus]] bildete das Haupt- und Wohngebäude eines [[Gehöft]]es, umgeben von zahlreichen Kleinbauten. Die meisten Langbauten waren zwei&shy;[[Kirchenschiff|schiffig]] bei unterschiedlichen Größen (10,2–20,0&nbsp;Meter Länge, 3,0–6,0&nbsp;Meter Breite) und Grundrissen, darunter ein [[Trapez (Geometrie)|trapez]]&shy;förmiger. Neun von insgesamt zehn erfassten Langhäusern besaßen keine Untergliederung. Die Unterteilung (Wohnbereich, Diele und Stall) des Einen, seine Dimensionen (vierschiffig, 37,0&nbsp;× 5,0–5,5&nbsp;Meter) und die größere Zahl an Nebengebäuden sprachen für eine sozial privilegierte Familie. Die 31 entdeckten Kleinbauten der Ortschaft variierten in Größe und Aufbau. Sie dienten u.&nbsp;a. als Arbeitshütten, Speicher sowie Ställe. Bei einem [[Grubenhaus]] konnte 2005 erstmals ein [[Pflaster (Belag)|gepflasterter]] Zugang nachgewiesen werden.<ref name="DiB_UrFrueh" />


Schlachtabfälle zeigten die [[Tierproduktion|Haltung]] von [[Hausgans|Gänsen]], [[Hauspferd|Pferden]], [[Hausrind|Rindern]], [[Hausschaf|Schafen]], [[Hausschwein|Schweinen]] und [[Hausziege|Ziegen]] sowie die [[Jagd]] auf [[Feldhase|Hasen]], [[Rothirsch]]e und [[Wildschwein]]e. Wichtigste tierische Nahrung war Rindfleisch. Über den Umfang und die Vielfalt des [[Ackerbau]]s ließen sich keine Aussagen treffen, da wie schon erwähnt Pflanzenreste im Bucher Boden schnell verrotten und eine [[Palynologie|Pollenanalyse]] nicht (Stand Oktober 2009) vorliegt. Der Fund des Bodensteins einer [[Handdrehmühle]] und mehrerer Läufersteine von [[Reibmühle]]n wiesen die Getreideverarbeitung aber indirekt nach.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Schlachtabfälle zeigten die [[Tierproduktion|Haltung]] von [[Hausgans|Gänsen]], [[Hauspferd|Pferden]], [[Hausrind|Rindern]], [[Hausschaf|Schafen]], [[Hausschwein|Schweinen]] und [[Hausziege|Ziegen]] sowie die [[Jagd]] auf [[Feldhase|Hasen]], [[Rothirsch]]e und [[Wildschwein]]e. Wichtigste tierische Nahrung war Rindfleisch. Über den Umfang und die Vielfalt des [[Ackerbau]]s ließen sich keine Aussagen treffen, da wie schon erwähnt Pflanzenreste im Bucher Boden schnell verrotten und eine [[Palynologie|Pollenanalyse]] nicht (Stand Oktober 2009) vorliegt. Der Fund des Bodensteins einer [[Handdrehmühle]] und mehrerer Läufersteine von [[Reibmühle]]n wiesen die Getreideverarbeitung aber indirekt nach.<ref name="DiB_UrFrueh" />
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=== Völkerwanderungs- und Slawenzeit ===
=== Völkerwanderungs- und Slawenzeit ===
Zu Beginn der [[Völkerwanderung]] im 4.&nbsp;Jahrhundert verließen die [[Germanen]] größtenteils den Berliner Raum Richtung [[Rhein]] und [[Donau]]. Für das 5./6.&nbsp;Jahrhundert konnte deshalb für Buch keine Besiedlung nachgewiesen werden. Mit der [[Entstehung der Mark Brandenburg#Die slawische Einwanderung im 7. Jahrhundert|Einwanderung der Slawen]] im 7.&nbsp;Jahrhundert aus dem heutigen [[Polen]] und [[Tschechien]] erhöhte sich die Bevölkerungszahl wieder. Die [[Slawen#Nördliche Westslawen|Westslawen]] formten im 8. oder 9.&nbsp;Jahrhundert zwei Stammesherrschaften: die [[Heveller]] mit dem Hauptsitz [[Spandauer Burgwall|Burg Spandau]] und die [[Sprewanen]] mit ihrem Zentrum [[Schlossinsel (Köpenick)|Burg Köpenick]]. Buch gehörte vermutlich zur Herrschaft [[Berlin-Köpenick#Geschichte|Köpenick]]. Zwei nah beieinander liegende Fundplätze am linken Ufer der [[Panke]] belegten für das 9. bis 12.&nbsp;Jahrhundert die Anwesenheit von [[Wenden|Elbslawen]]. Die 1982 untersuchte Siedlungen westlich der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]] wurde ins 11. und 12.&nbsp;Jahrhundert datiert. Die Feuerstellen, Vorrats- und Abfallgruben bargen [[Keramik]]&shy;reste sowie Knochen von [[Hausrind|Rindern]], [[Hausschaf|Schafen]], [[Hausschwein|Schweinen]], [[Hausziege|Ziegen]] und [[Rothirsch]]en.<ref name="DiB_UrFrueh" />
Zu Beginn der [[Völkerwanderung]] im 4. Jahrhundert verließen die [[Germanen]] größtenteils den Berliner Raum Richtung [[Rhein]] und [[Donau]]. Für das 5./6. Jahrhundert konnte deshalb für Buch keine Besiedlung nachgewiesen werden. Mit der [[Entstehung der Mark Brandenburg#Die slawische Einwanderung im 7. Jahrhundert|Einwanderung der Slawen]] im 7. Jahrhundert aus dem heutigen [[Polen]] und [[Tschechien]] erhöhte sich die Bevölkerungszahl wieder. Die [[Slawen#Nördliche Westslawen|Westslawen]] formten im 8. oder 9. Jahrhundert zwei Stammesherrschaften: die [[Heveller]] mit dem Hauptsitz [[Spandauer Burgwall|Burg Spandau]] und die [[Sprewanen]] mit ihrem Zentrum [[Schlossinsel (Köpenick)|Burg Köpenick]]. Buch gehörte vermutlich zur Herrschaft [[Berlin-Köpenick#Geschichte|Köpenick]]. Zwei nah beieinander liegende Fundplätze am linken Ufer der [[Panke]] belegten für das 9. bis 12. Jahrhundert die Anwesenheit von [[Wenden|Elbslawen]]. Die 1982 untersuchte Siedlungen westlich der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]] wurde ins 11. und 12. Jahrhundert datiert. Die Feuerstellen, Vorrats- und Abfallgruben bargen [[Keramik]]&shy;reste sowie Knochen von [[Hausrind|Rindern]], [[Hausschaf|Schafen]], [[Hausschwein|Schweinen]], [[Hausziege|Ziegen]] und [[Rothirsch]]en.<ref name="DiB_UrFrueh" />


=== Anfänge des deutschen Dorfs ===
=== Anfänge des deutschen Dorfs ===
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[[Johann I. (Brandenburg)|Johann I.]] und [[Otto III. (Brandenburg)|Otto III.]] regierten gemeinsam die [[Entstehung der Mark Brandenburg#Der Aufstieg der Markgrafen zu den Königswählern unter den Brüdern Johann I. und Otto III. (1220–1266/1267)|Mark Brandenburg]]. Die zwei [[Askanier]] erweiterten sie ab 1220 u.&nbsp;a. um den [[Barnim]] und den [[Teltow (Landschaft)|Teltow]]. Ab dieser Zeit wurden beide Gebiete im Rahmen der [[Deutsche Ostsiedlung|Deutschen Ostsiedlung]] systematisch erschlossen. Ihre Bevölkerungszahl stieg von zirka 5.000–10.000 anno 1150 auf etwa 35.000–40.000 im Jahr 1250.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;17 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>
[[Johann I. (Brandenburg)|Johann I.]] und [[Otto III. (Brandenburg)|Otto III.]] regierten gemeinsam die [[Entstehung der Mark Brandenburg#Der Aufstieg der Markgrafen zu den Königswählern unter den Brüdern Johann I. und Otto III. (1220–1266/1267)|Mark Brandenburg]]. Die zwei [[Askanier]] erweiterten sie ab 1220 u.&nbsp;a. um den [[Barnim]] und den [[Teltow (Landschaft)|Teltow]]. Ab dieser Zeit wurden beide Gebiete im Rahmen der [[Deutsche Ostsiedlung|Deutschen Ostsiedlung]] systematisch erschlossen. Ihre Bevölkerungszahl stieg von zirka 5.000–10.000 anno 1150 auf etwa 35.000–40.000 im Jahr 1250.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;17 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>


Buch entstand im frühen 13.&nbsp;Jahrhundert als [[Straßendorf|Straßen-]] oder [[Straßenangerdorf]]. Vieles<!-- der Name Wendisch Buch, der gesonderte Acker Wendenstücke, die slawischen Funde des 12. Jahrhunderts in Buch selbst, spätslawische Funde in südlich des Dorfs gelegenen Siedlungen, die allgemeine Einschätzung der Geschichtswissenschaft, dass keine Verdrängung, sondern eine Einbeziehung der Slawen stattfand --> spricht dafür, dass die angestammten [[Wenden|elbslawischen]] Einwohner und die [[deutsche]]n Einwanderer zusammen eine [[Dorf]]&shy;gemeinschaft formten. Entlang der Dorfstraße (heute etwa [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Alt-Buch*|Alt-Buch]] und anschließender Teil der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Walter-Friedrich-Straße*|Walter-Friedrich-Straße]]<!-- Ergibt sich aus den Messtischblättern Nr. 3346/3347 von 1888/1889, abgedruckt in Denkmale in Berlin 2010, S. 17 -->) reihten sich die [[Gehöft]]e<!-- Wenn nur ein Grundstück auf der Nordseite durch die Dorfkirche belegt war und sich der Gutshof nördlich davon befand, ist die von Pfannschmidt 1927 getroffene Aussage, die meisten Gehöfte lagen auf der Südseite, scheinbar unzutreffend. --> der [[Hufner|Vollbauern]] und [[Kossäten]]. Auf der Nordseite, ziemlich genau in der Ortsmitte lagen die [[Schlosskirche Buch|Dorfkirche Buch]] und dahinter, etwas abseits der Dorfstraße, das Gutshaus Buch. An der [[Panke]] klapperte eine [[Wassermühle]], der Bach war zu einem [[Mühlenteich|Mühlteich]] angestaut. Deshalb hieß der Südteil des heutigen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Pölnitzweg*|Pölnitzwegs]] über Jahrhunderte Mühlenweg. An seiner Einmündung in die Dorfstraße stand vermutlich schon damals die [[Schmiede]] (Erstnennung 1624).<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="DiB_UrFrueh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;21 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Pfann_III" /><ref name="Denk2012">{{Literatur | Autor=Kerstin Lindstädt (Autorin) | Herausgeber=Bezirksamt Pankow von Berlin | Titel=Denkmalschutzbericht 2012. Die Pankower Dörfer als Zeugnis der Siedlungsgeschichte des Berliner Raums | Ort=Berlin | Jahr=2012 | Kapitel=3.3&nbsp;Buch | Seiten=14–15 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.berlin.de/imperia/md/content/bapankow/stapl/denkmalschutzbericht2012.pdf?start&ts=1351603055&file=denkmalschutzbericht2012.pdf PDF; 4.603&nbsp;kB], In: [http://www.berlin.de/ berlin.de] | Zugriff=2015-06-28}}</ref>
Buch entstand im frühen 13. Jahrhundert als [[Straßendorf|Straßen-]] oder [[Straßenangerdorf]]. Vieles<!-- der Name Wendisch Buch, der gesonderte Acker Wendenstücke, die slawischen Funde des 12. Jahrhunderts in Buch selbst, spätslawische Funde in südlich des Dorfs gelegenen Siedlungen, die allgemeine Einschätzung der Geschichtswissenschaft, dass keine Verdrängung, sondern eine Einbeziehung der Slawen stattfand --> spricht dafür, dass die angestammten [[Wenden|elbslawischen]] Einwohner und die [[deutsche]]n Einwanderer zusammen eine [[Dorf]]&shy;gemeinschaft formten. Entlang der Dorfstraße (heute etwa [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Alt-Buch*|Alt-Buch]] und anschließender Teil der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Walter-Friedrich-Straße*|Walter-Friedrich-Straße]]<!-- Ergibt sich aus den Messtischblättern Nr. 3346/3347 von 1888/1889, abgedruckt in Denkmale in Berlin 2010, S. 17 -->) reihten sich die [[Gehöft]]e<!-- Wenn nur ein Grundstück auf der Nordseite durch die Dorfkirche belegt war und sich der Gutshof nördlich davon befand, ist die von Pfannschmidt 1927 getroffene Aussage, die meisten Gehöfte lagen auf der Südseite, scheinbar unzutreffend. --> der [[Hufner|Vollbauern]] und [[Kossäten]]. Auf der Nordseite, ziemlich genau in der Ortsmitte lagen die [[Schlosskirche Buch|Dorfkirche Buch]] und dahinter, etwas abseits der Dorfstraße, das Gutshaus Buch. An der [[Panke]] klapperte eine [[Wassermühle]], der Bach war zu einem [[Mühlenteich|Mühlteich]] angestaut. Deshalb hieß der Südteil des heutigen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Pölnitzweg*|Pölnitzwegs]] über Jahrhunderte Mühlenweg. An seiner Einmündung in die Dorfstraße stand vermutlich schon damals die [[Schmiede]] (Erstnennung 1624).<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="DiB_UrFrueh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;21 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Pfann_III" /><ref name="Denk2012">{{Literatur | Autor=Kerstin Lindstädt (Autorin) | Herausgeber=Bezirksamt Pankow von Berlin | Titel=Denkmalschutzbericht 2012. Die Pankower Dörfer als Zeugnis der Siedlungsgeschichte des Berliner Raums | Ort=Berlin | Jahr=2012 | Kapitel=3.3&nbsp;Buch | Seiten=14–15 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.berlin.de/imperia/md/content/bapankow/stapl/denkmalschutzbericht2012.pdf?start&ts=1351603055&file=denkmalschutzbericht2012.pdf PDF; 4.603&nbsp;kB], In: [http://www.berlin.de/ berlin.de] | Zugriff=2015-06-28}}</ref>


Die erste urkundliche Erwähnung von Buch stammte aus dem Jahr 1342 ([[Brandenburgisches Landeshauptarchiv|BLHA]]. Pr.Br.Rep.08, Stadt Prenzlau, Urkunde 56 oder 5b).<ref name="ChBuch_vor1898">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Bucher Geschichte vor 1898 | Seiten=6–15 | ISBN=3-00-002655-X}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;16 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><!-- Bucher Chronik 1998 sagt Urkunde 56, Bez. Pankow OT Buch 2010 hingegen 5b -->
Die erste urkundliche Erwähnung von Buch stammte aus dem Jahr 1342 ([[Brandenburgisches Landeshauptarchiv|BLHA]]. Pr.Br.Rep.08, Stadt Prenzlau, Urkunde 56 oder 5b).<ref name="ChBuch_vor1898">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Bucher Geschichte vor 1898 | Seiten=6–15 | ISBN=3-00-002655-X}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;16 | Seiten=120 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><!-- Bucher Chronik 1998 sagt Urkunde 56, Bez. Pankow OT Buch 2010 hingegen 5b -->
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Die Zinszahlung soll für Gratze jeweils zu Martini und für Buch jeweils zu Michaelis und Nicolaus erfolgen. Als Bürgen und Sachwalter werden die Knappen Andreas [von] Sparr und Hans von Bredow benannt, sie verpflichten sich, im Falle der Nichtzahlung der 25&nbsp;Pfund Zinsen, Meyer bei der Pfändung dieser Summe in den beiden genannten Dörfern zu helfen bzw. zum Einlager in der Stadt Berlin, bei Verweigerung des Einlagers soll der jeweilige Vogt zu Spandau Meyer zu Hilfe bei der Pfändung in Höhe seiner Forderung verpflichtet sein.|Arno Kalinich<ref name="ChBuch_vor1898" />}}
Die Zinszahlung soll für Gratze jeweils zu Martini und für Buch jeweils zu Michaelis und Nicolaus erfolgen. Als Bürgen und Sachwalter werden die Knappen Andreas [von] Sparr und Hans von Bredow benannt, sie verpflichten sich, im Falle der Nichtzahlung der 25&nbsp;Pfund Zinsen, Meyer bei der Pfändung dieser Summe in den beiden genannten Dörfern zu helfen bzw. zum Einlager in der Stadt Berlin, bei Verweigerung des Einlagers soll der jeweilige Vogt zu Spandau Meyer zu Hilfe bei der Pfändung in Höhe seiner Forderung verpflichtet sein.|Arno Kalinich<ref name="ChBuch_vor1898" />}}


[[Datei:Berlin-Buch BB006 Alt-Buch 53.jpg|mini|[[Gehöft]] Alt-Buch&nbsp;53, letzter komplett erhaltener [[Vierseithof]], ursprünglich der [[Kossäte]]n&shy;familie Damerow/Besch gehörig, heutige Gebäude zirka zwischen 1890 und 1930<ref name="Bielka2010_5" /><ref name="DiB_HofAlt-Buch53">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Hofanlage Alt-Buch 53 | Seiten=88–89 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>]]
[[Datei:Berlin-Buch BB006 Alt-Buch 53.jpg|mini|[[Gehöft]] Alt-Buch 53, letzter komplett erhaltener [[Vierseithof]], ursprünglich der [[Kossäte]]n&shy;familie Damerow/Besch gehörig, heutige Gebäude zirka zwischen 1890 und 1930<ref name="Bielka2010_5" /><ref name="DiB_HofAlt-Buch53">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Hofanlage Alt-Buch 53 | Seiten=88–89 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>]]


Das [[Kredit]]geschäft fiel in die [[wittelsbach]]er Herrschaft über die Mark. Bei großen Zahlungen wurden die [[Münze]]n nicht einzeln gezählt, sondern gewogen. 1&nbsp;Pfund ({{lang|la|''talentum''}}) entsprach 240&nbsp;Brandenburgischen [[Pfennig]] ({{lang|la|''denarii''}}). Ein einzelner, zwischen 1334 und 1347 in [[Prenzlau]] geprägter Pfennig<!-- Unter anderem in Prenzlau wurden Brandenburgische Pfennig geprägt, in Berlin hingegen Berlinische Pfennig. --> hatte ein [[Fein- und Raugewicht|Feingewicht]] von 0,61&nbsp;Gramm [[Silber#Währung und Wertanlage|Silber]]. Insgesamt lieh sich die Familie [[Bredow (Adelsgeschlecht)|von Bredow]] also 18,3&nbsp;Kilogramm des Edelmetalls (125&nbsp;Pfund ×&nbsp;240&nbsp;Pfennig/Pfund ×&nbsp;0,00061&nbsp;kg Feinsilber/Pfennig = 18,3&nbsp;kg Feinsilber). Zum Vergleich, anno 1346 kostete das Nähen einer Hose&nbsp;1, eines Männer&shy;[[Rock (Kleidung)|rocks]]&nbsp;4 und ein Frauenrocks 6&nbsp;Pfennig. Im Gegenzug bekam der Schneider für 1&nbsp;Pfennig 2&nbsp;bis 4&nbsp;Brote oder 1&nbsp;großes Bier. [[Heckelberg-Brunow#Gemeindegliederung|Gratze]] war und ist ein Dorf 21&nbsp;Kilometer nordöstlich.<ref name="ChBuch_vor1898" /><ref>{{Literatur | Autor=Artur Suhle | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Die Münzverhältnisse in der Mark Brandenburg im 14.&nbsp;Jahrhundert | Seiten=462–469}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Lew Hohmann | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Löhne, Währungen, Preise | Seiten=34 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref>
Das [[Kredit]]geschäft fiel in die [[wittelsbach]]er Herrschaft über die Mark. Bei großen Zahlungen wurden die [[Münze]]n nicht einzeln gezählt, sondern gewogen. 1&nbsp;Pfund ({{lang|la|''talentum''}}) entsprach 240&nbsp;Brandenburgischen [[Pfennig]] ({{lang|la|''denarii''}}). Ein einzelner, zwischen 1334 und 1347 in [[Prenzlau]] geprägter Pfennig<!-- Unter anderem in Prenzlau wurden Brandenburgische Pfennig geprägt, in Berlin hingegen Berlinische Pfennig. --> hatte ein [[Fein- und Raugewicht|Feingewicht]] von 0,61&nbsp;Gramm [[Silber#Währung und Wertanlage|Silber]]. Insgesamt lieh sich die Familie [[Bredow (Adelsgeschlecht)|von Bredow]] also 18,3&nbsp;Kilogramm des Edelmetalls (125&nbsp;Pfund × 240&nbsp;Pfennig/Pfund × 0,00061&nbsp;kg Feinsilber/Pfennig = 18,3&nbsp;kg Feinsilber). Zum Vergleich, anno 1346 kostete das Nähen einer Hose&nbsp;1, eines Männer[[Rock (Kleidung)|rocks]]&nbsp;4 und ein Frauenrocks 6&nbsp;Pfennig. Im Gegenzug bekam der Schneider für 1&nbsp;Pfennig 2&nbsp;bis 4&nbsp;Brote oder 1&nbsp;großes Bier. [[Heckelberg-Brunow#Gemeindegliederung|Gratze]] war und ist ein Dorf 21&nbsp;Kilometer nordöstlich.<ref name="ChBuch_vor1898" /><ref>{{Literatur | Autor=Artur Suhle | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Die Münzverhältnisse in der Mark Brandenburg im 14. Jahrhundert | Seiten=462–469}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Lew Hohmann | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Löhne, Währungen, Preise | Seiten=34 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref>


Das [[Landbuch Karls IV.|Landbuch der Mark Brandenburg]] von 1375 führte im Dorfverzeichnis die Ortschaft {{lang|la|''Buch slavica''}} auf und machte im Dorfregister unter ''Wentschenbug'', ''Wentzschenbůk'' bzw. ''Wentschenbůk'' erstmals genauere Angaben. Die überlieferten [[Manuskript|Handschriften]] des Landbuchs unterschieden sich zeitlich und inhaltlich teilweise, daher die drei abweichenden Schreibweisen.<ref>{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Nomina villarum Barnym | Seiten=69}}</ref><ref name="LB1375_Wentz">{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Barnym. Districtus Berlin. Wentzschenbůk | Seiten=118–119}}</ref><ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="LB1375_Einfuehr">{{Literatur | Autor=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Zur Einführung | Seiten=11–23}}</ref>
Das [[Landbuch Karls IV.|Landbuch der Mark Brandenburg]] von 1375 führte im Dorfverzeichnis die Ortschaft {{lang|la|''Buch slavica''}} auf und machte im Dorfregister unter ''Wentschenbug'', ''Wentzschenbůk'' bzw. ''Wentschenbůk'' erstmals genauere Angaben. Die überlieferten [[Manuskript|Handschriften]] des Landbuchs unterschieden sich zeitlich und inhaltlich teilweise, daher die drei abweichenden Schreibweisen.<ref>{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Nomina villarum Barnym | Seiten=69}}</ref><ref name="LB1375_Wentz">{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Barnym. Districtus Berlin. Wentzschenbůk | Seiten=118–119}}</ref><ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="LB1375_Einfuehr">{{Literatur | Autor=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Zur Einführung | Seiten=11–23}}</ref>
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<!-- Die Reihenfolge der Übersetzung folgt nicht der im Landbuch, sondern ist nach Zusammenhängen sortiert. -->
<!-- Die Reihenfolge der Übersetzung folgt nicht der im Landbuch, sondern ist nach Zusammenhängen sortiert. -->
Wendisch Buch umfasste 40&nbsp;[[Hufe]]n, davon hielten der [[Pfarrer]] und der Schmetstorp jeweils 4&nbsp;freie Hufen. Schmetstorp war für sein [[Rittergut]] zum [[Lehnswesen#Rechtsbeziehung zwischen Lehnsherren und Vasallen|Lehnsdienst]] verpflichtet. Die Vollbauern mussten für ihr Land [[Abgabe]]n leisten. Pro Hufe waren zu zahlen an [[Landbuch Karls IV.#Pacht|Pacht]] 2&nbsp;[[Scheffel (Maßeinheit)|Scheffel]] Gerste, je 7&nbsp;Scheffel Roggen und Hafer, an [[Landbuch Karls IV.#Zins|Zins]] 2&nbsp;[[Landbuch Karls IV.#Waehrung|Schilling]], an [[Landbuch Karls IV.#Bede|Bede]] 5&nbsp;Schilling, je 0,5&nbsp;Scheffel Roggen und Hafer. Für die nicht in den 40&nbsp;Hufen enthaltenden Hufen der Wendenstücke war die gleiche Pacht und Bede zu zahlen, vom Zins waren slawische Hufen generell befreit. Die Lehnsdienste des [[Schultheiß]]en waren durch Geldleistungen abgelöst worden. Er zahlte für das [[Lehnwesen#Begriffe|Lehen]] 1,5&nbsp;[[Landbuch Karls IV.#Waehrung|Zählstücke]], anstelle des Lehnspferds 0,5&nbsp;Zählstücke. Jeder der 22&nbsp;Kossäten<!-- in der Edition des Landbuchs von Ernst Fidicin waren es 21 Kossäten, was dann vielfach übernommen wurde --> zahlte 1&nbsp;Schilling, 1&nbsp;Huhn. Der [[Krugrecht|Krüger]] zahlte an Pacht und Zins 10&nbsp;Schilling, an Bede das gleiche wie für 1&nbsp;Hufe. Die Mühle zahlte an die von Röbels 1&nbsp;[[Wispel]] Roggen, an die von Bredows 1&nbsp;Schilling, 1&nbsp;Scheffel Hafer, je 1&nbsp;Scheffel Roggen und Gerste.<br />
Wendisch Buch umfasste 40&nbsp;[[Hufe]]n, davon hielten der [[Pfarrer]] und der Schmetstorp jeweils 4 freie Hufen. Schmetstorp war für sein [[Rittergut]] zum [[Lehnswesen#Rechtsbeziehung zwischen Lehnsherren und Vasallen|Lehnsdienst]] verpflichtet. Die Vollbauern mussten für ihr Land [[Abgabe]]n leisten. Pro Hufe waren zu zahlen an [[Landbuch Karls IV.#Pacht|Pacht]] 2&nbsp;[[Scheffel (Maßeinheit)|Scheffel]] Gerste, je 7&nbsp;Scheffel Roggen und Hafer, an [[Landbuch Karls IV.#Zins|Zins]] 2&nbsp;[[Landbuch Karls IV.#Währung|Schilling]], an [[Landbuch Karls IV.#Bede|Bede]] 5&nbsp;Schilling, je 0,5&nbsp;Scheffel Roggen und Hafer. Für die nicht in den 40&nbsp;Hufen enthaltenden Hufen der Wendenstücke war die gleiche Pacht und Bede zu zahlen, vom Zins waren slawische Hufen generell befreit. Die Lehnsdienste des [[Schultheiß]]en waren durch Geldleistungen abgelöst worden. Er zahlte für das [[Lehnwesen#Begriffe|Lehen]] 1,5&nbsp;[[Landbuch Karls IV.#Währung|Zählstücke]], anstelle des Lehnspferds 0,5&nbsp;Zählstücke. Jeder der 22&nbsp;Kossäten<!-- in der Edition des Landbuchs von Ernst Fidicin waren es 21 Kossäten, was dann vielfach übernommen wurde --> zahlte 1&nbsp;Schilling, 1&nbsp;Huhn. Der [[Krugrecht|Krüger]] zahlte an Pacht und Zins 10&nbsp;Schilling, an Bede das gleiche wie für 1&nbsp;Hufe. Die Mühle zahlte an die von Röbels 1&nbsp;[[Wispel]] Roggen, an die von Bredows 1&nbsp;Schilling, 1&nbsp;Scheffel Hafer, je 1&nbsp;Scheffel Roggen und Gerste.<br />
An Hans und Tamme von Röbel flossen die Pacht aus 10&nbsp;Hufen, der Zins über 14&nbsp;Schilling. An Schmetstorp flossen die Pacht und der Zins über 3&nbsp;Zählstücke, über 8&nbsp;Scheffel. An Ritter Wichusen floss die Pacht über 22&nbsp;Scheffel. An Albert Rathenow, Bürger in Berlin, floss die Pacht über 18&nbsp;Scheffel. Gleichermaßen flossen an den Altar in Berlin (Altar Sankt Martin der [[Nikolaikirche (Berlin)|Nikolaikirche zu Berlin]]) 2&nbsp;Wispel, 1&nbsp;Scheffel. An Fritz und Klaus von Bredow flossen die Pacht und der Zins über 6&nbsp;Zählstücke. An den Schultheiß floss die Pacht aus 6&nbsp;Hufen. An die von Bredows flossen die Bede, die Einnahmen als Gerichtsherrn des Schulzengerichts<!-- Das dörfliche Schulzengericht war in der spätmittelalterlichen Mark Brandenburg eine Mischung aus Niederem und Höherem Gericht --> und ihnen stand der [[Hand- und Spanndienste|Pflugdienst]] der [[Bauernstand|Bauern]] zu. Diese Rechte hatten sie vor über 30&nbsp;Jahren von Ritter Betkin Wiltberg erworben. Die Zahlungen aus den Wendenstücken flossen an den Schultheiß und die von Bredows, die Lehnszahlung des Schultheißen an die von Bredows<!-- Dies könnte ein Indiz für den einstigen Erwerb des Guts Buch durch die von Bredow sein. -->. Alle aufgeführten Zahlungen waren jährlich zu leisten.<ref name="LB1375_Wentz" /><ref name="LB1375_SuW">{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Sachverzeichnis und Worterklärungen | Seiten=458–461}}</ref><ref name="LB1375_Einfuehr" /><ref name="RuM_Landvolk">{{Literatur | Autor=Joachim Stephan | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen | Auflage=1. | Verlag=Lukas Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Die Landbevölkerung in der spätmittelalterlichen Mark Brandenburg | Seiten=284–293 | ISBN=978-3-86732-118-1}}</ref><ref name="Pfann_III" />
An Hans und Tamme von Röbel flossen die Pacht aus 10&nbsp;Hufen, der Zins über 14&nbsp;Schilling. An Schmetstorp flossen die Pacht und der Zins über 3&nbsp;Zählstücke, über 8&nbsp;Scheffel. An Ritter Wichusen floss die Pacht über 22&nbsp;Scheffel. An Albert Rathenow, Bürger in Berlin, floss die Pacht über 18&nbsp;Scheffel. Gleichermaßen flossen an den Altar in Berlin (Altar Sankt Martin der [[Nikolaikirche (Berlin)|Nikolaikirche zu Berlin]]) 2&nbsp;Wispel, 1&nbsp;Scheffel. An Fritz und Klaus von Bredow flossen die Pacht und der Zins über 6&nbsp;Zählstücke. An den Schultheiß floss die Pacht aus 6&nbsp;Hufen. An die von Bredows flossen die Bede, die Einnahmen als Gerichtsherrn des Schulzengerichts<!-- Das dörfliche Schulzengericht war in der spätmittelalterlichen Mark Brandenburg eine Mischung aus Niederem und Höherem Gericht --> und ihnen stand der [[Hand- und Spanndienste|Pflugdienst]] der [[Bauernstand|Bauern]] zu. Diese Rechte hatten sie vor über 30 Jahren von Ritter Betkin Wiltberg erworben. Die Zahlungen aus den Wendenstücken flossen an den Schultheiß und die von Bredows, die Lehnszahlung des Schultheißen an die von Bredows<!-- Dies könnte ein Indiz für den einstigen Erwerb des Guts Buch durch die von Bredow sein. -->. Alle aufgeführten Zahlungen waren jährlich zu leisten.<ref name="LB1375_Wentz" /><ref name="LB1375_SuW">{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Sachverzeichnis und Worterklärungen | Seiten=458–461}}</ref><ref name="LB1375_Einfuehr" /><ref name="RuM_Landvolk">{{Literatur | Autor=Joachim Stephan | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen | Auflage=1. | Verlag=Lukas Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Die Landbevölkerung in der spätmittelalterlichen Mark Brandenburg | Seiten=284–293 | ISBN=978-3-86732-118-1}}</ref><ref name="Pfann_III" />


Die ersten [[Grundherrschaft|Grundherren]] liegen im Dunkel der Geschichte. Es ist nicht auszuschließen, dass die Bredows mit dem Kredit von 1342 neben den im Landbuch von 1375 erwähnten Rechten und Abgaben auch das Gut Buch erwarben und der Verkäufer Betkin Wiltberg war. Konkrete Belege dafür fehlen. Die ''Beschreibung der Mark Brandenburg'' von 1373 verzeichnete die Bredows als Edle Ritter mit [[Burg Friesack|Burg]] und [[Friesack|Städtchen Friesack]] ({{lang|la|''Nobiles de Bredow cum castro et opido Frizsak''}}). Somit war [[Ritter]] Schmetstorp der erste namentlich bekannte Inhaber des Guts. Die erstmals im [[Matrikel]] des [[Bistum Brandenburg|Bistums Brandenburg]] von 1459 ersichtliche Zuordnung zum [[Archidiakonat]]<!-- Zu dieser Zeit wurden Archidiakonate in Mark Brandenburg auch Propstei genannt. --> von [[Bernau bei Berlin|Bernau]] galt wohl schon bei der Dorfgründung. Da das Landbuch weder die Zahl der Vollbauern, noch die Größe der Wendenstücke angab, ließ sich keine Aussage zur Einwohnerzahl treffen.<!-- Die Angabe von 135 Einwohnern bei Pfannschmidt 1927 für die Zeit der Dorfgründung ist nicht verwendbar. Sowohl die Angaben von 1375, als auch die von 1598 weisen entscheidende Lücken auf und lassen sich keineswegs auf den Anfang des 13. Jahrhunderts übertragen, seitdem war viel passiert. Außerdem ist die Gleichsetzung der Kossäten mit den Slawen unzutreffend und in der Landbuch-Edition Schultze 1940 beträgt ihre Zahl 22 und nicht 21. --> Auch wenn für Buch keine Namen überliefert wurden, im [[Mittelalter]] bestimmten die Mittel- und Großbauern das dörfliche Leben.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="ChBuch_vor1898" /><ref>{{Literatur | Autor=[[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] | Titel=Die Mark Brandenburg. Zweiter Band. Die Mark unter Herrschaft der Wittelsbacher und Luxemburger (1319–1415) | Sammelwerk=Die Mark Brandenburg | Auflage=Vierte | Verlag=[[Duncker & Humblot]] | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=II.&nbsp;1. Kaiser Karl&nbsp;IV. (1373–1378) | Seiten=161–175 | ISBN=978-3-428-13480-9}}</ref><ref>{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Beschreibung der Mark Brandenburg 1373 | Seiten=1–5}}</ref><ref name="LB1375_Wentz" /><ref name="LB1375_Einfuehr" /><ref name="Pfann_III" /><ref name="RuM_Landvolk" />
Da das Landbuch weder die Zahl der Vollbauern, noch die Größe der Wendenstücke angab, ließ sich keine Aussage zur Einwohnerzahl treffen.<!-- Die Angabe von 135 Einwohnern bei Pfannschmidt 1927 für die Zeit der Dorfgründung ist nicht verwendbar. Sowohl die Angaben von 1375, als auch die von 1598 weisen entscheidende Lücken auf und lassen sich keineswegs auf den Anfang des 13. Jahrhunderts übertragen, seitdem war viel passiert. Außerdem ist die Gleichsetzung der Kossäten mit den Slawen unzutreffend und in der Landbuch-Edition Schultze 1940 beträgt ihre Zahl 22 und nicht 21. --> Im [[Mittelalter]] bestimmten die Mittel- und Großbauern das dörfliche Leben. Mit dem ''Hans Smides Hoff'' überlieferte das markgräfliche [[Mannbuch|Lehnsregister]] von 1431 den ersten Namen. Die frühen [[Grundherr]]en liegen im Dunkel der Geschichte. Es ist nicht auszuschließen, dass die Bredows mit dem Kredit von 1342 neben den im Landbuch von 1375 erwähnten Rechten und Abgaben auch das Gut Buch erwarben und der Verkäufer Betkin Wiltberg war. Konkrete Belege dafür fehlen. Die ''Beschreibung der Mark Brandenburg'' von 1373 verzeichnete die Bredows als Edle Ritter mit [[Burg Friesack|Burg]] und [[Friesack|Städtchen Friesack]] ({{lang|la|''Nobiles de Bredow cum castro et opido Frizsak''}}). Somit war [[Ritter]] Schmetstorp der erste namentlich bekannte Inhaber des Guts. Auf ihn folgten laut dem Lehnsregister von 1416 Henning [[Ritter von Krummensee|von Krummensee]] und sein Bruder. Die im [[Matrikel]] des [[Bistum Brandenburg|Bistums Brandenburg]] von 1459 ersichtliche Zuordnung zum [[Archidiakonat]]<!-- Zu dieser Zeit wurden Archidiakonate in Mark Brandenburg auch Propstei genannt. --> von [[Bernau bei Berlin|Bernau]] galt wohl schon bei der Dorfgründung.<ref name="LB1375_Wentz" /><ref name="LB1375_Einfuehr" /><ref name="RuM_Landvolk" /><ref name="Pfann_III" /><ref name="ChBuch_vor1898" /><ref>{{Literatur | Herausgeber=Johannes Schultze | Titel=Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 | Verlag=Kommissionsverlag von Gsellius | Ort=Berlin | Jahr=1940 | Kapitel=Beschreibung der Mark Brandenburg 1373 | Seiten=1–5}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=[[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] | Titel=Die Mark Brandenburg. Zweiter Band. Die Mark unter Herrschaft der Wittelsbacher und Luxemburger (1319–1415) | Sammelwerk=Die Mark Brandenburg | Auflage=Vierte | Verlag=[[Duncker & Humblot]] | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=II.&nbsp;1. Kaiser Karl&nbsp;IV. (1373–1378) | Seiten=161–175 | ISBN=978-3-428-13480-9}}</ref><ref name="Pfann_IV">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=IV.&nbsp;1375 bis zur Reformation | Seiten=40–47}}</ref>


=== Unter den von Röbels bis den von Pölnitz ===
=== Unter den von Röbels bis den von Pölnitz ===
Die Herren [[Röbel (Adelsgeschlecht)|von Röbel]] zählten im 15. Jahrhundert zum führenden [[Adel]] der [[Mark Brandenburg]]. Tamme und Czander von Robil sowie deren Vettern und Brüder [[Huldigung|huldigten]] im August 1412 [[Friedrich I. (Brandenburg)|Friedrich&nbsp;VI. von Nürnberg]]. Der neue Hauptmann und [[Verweser]] von Brandenburg, ab 1415 als Friedrich&nbsp;I. der erste Markgraf von Brandenburg aus dem Haus [[Hohenzollern]], bestätigte dafür ihre [[Lehnwesen#Begründung des Lehens|Belehnungen]]. Dazu gehörten u.&nbsp;a. 16&nbsp;Zählstücke und das Höhere Gericht in ''windischen Buck'' sowie das 8&nbsp;[[Hufe]]n große [[Rittergut]] in [[Berlin-Blankenburg|Blankenburg]], vermutlich der Hauptwohnsitz dieser Röbellinie.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="Pfann_IV" /><ref name="BbgGesch_169–171">{{Literatur | Autor=[[Heidelore Böcker]] | Titel=Brandenburgische Geschichte | Verlag=Akademie Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1995 | Kapitel=Die Belehnung Burggraf Friedrich&nbsp;VI. | Seiten=169–171 | ISBN=3-05-002508-5}}</ref>
Der Beginn der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] ließ sich für die [[Mark Brandenburg#Unter den Hohenzollern (1415–1815)|Mark Brandenburg]] auf ein konkretes Ereignis festlegen. Kurfürst [[Joachim II. (Brandenburg)|Joachim&nbsp;II.]] führte die [[Reformation]] nach [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherischem]] Bekenntnis ein. Auf seinen Druck übernahm das [[Bistum Brandenburg]] die zwei zentralen Repräsentationsformen – den [[Kelchkommunion|Laienkelch]] und die Priesterehe. Anno 1539 reichte [[Matthias von Jagow]], Bischof von Brandenburg in der [[St. Nikolai (Spandau)|Nikolaikirche zu Spandau]] dem Markgrafen das [[Abendmahlsgottesdienst|Heilige Abendmahl]] mit Brot und Wein. Der [[Kelch (Liturgie)|Messkelch]] mit dem [[Blut Christi]] war zuvor nur für die [[Priester]] bestimmt. Im Jahr 1541 musste der greise Matthias auf der bischöflichen Residenz [[Burg Ziesar]] Katharina [[Rochow (Adelsgeschlecht)|von Rochow]] ehelichen. Kurfürst Joachim wohnte persönlich dem [[Geschlechtsverkehr]] der frisch Vermählten und damit der Abschaffung des [[Zölibat]]s bei. Die neue, mit einem Nachwort des Brandenburger Bischofs versehende Kirchenordnung erließ er 1540. Die beiden anderen märkischen [[Bistum Havelberg|Bischöfe von Havelberg]] und [[Bistum Lebus|Lebus]] lehnten die neue Lehre weiterhin ab.<ref>{{Literatur | Autor=Mario Müller | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen | Auflage=1. | Verlag=Lukas Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Religiöses Leben in der spätmittelalterlichen Mark Brandenburg | Seiten=158–293 | ISBN=978-3-86732-118-1}}</ref>


Das [[Schoss (Steuer)|Schoss]]&shy;register von 1450 führte für ''Wendeschen Buk'' 45&nbsp;[[Hufe]]n auf. Davon gehörten 12 freie Hufen den Herren von Röbel. Sie besaßen auch Land in [[Dorf|Dörfern]] der Umgebung ([[Birkholz (Bernau)|Birkholz]], Blankenburg, [[Berlin-Alt-Hohenschönhausen|Hohenschönhausen]], [[Schöneiche bei Berlin|Schöneiche]], [[Schönfließ (Mühlenbecker Land)|Schönfließ]] und [[Berlin-Wartenberg|Wartenberg]]). Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurden dem Gut Buch fast alle weiteren [[Hufner|Vollbauern]]- und [[Kossäten]]&shy;höfe einverleibt. Eine Urkunde vom 5.&nbsp;April 1459 nannte ''Tamme Robel to buck'', eine vom 10.&nbsp;September 1475 ''Tomas Röbel to Buck u. Hanß Röbel to Blankenburch''. Doch erst die Belehnung vom 8.&nbsp;April 1483 vermerkte ausdrücklich, dass Thomas, Achim, Diderike, Hansen und Claus von Robel hier wohnten. Buch war zum Stammsitz des Röbelschen Familienzweigs geworden.<ref name="Pfann_IV" /><ref name="DiB_Ende19Jh" />
In Buch und generell auf dem Lande vollzog sich noch eine weitere Veränderung – die Etablierung der [[Gutsherr]]&shy;schaft. Diese kennzeichnete folgende Kriterien: ein weitgehend zusammenhängender Gutskomplex, der hauptsächlich in Eigenregie bewirtschaftet wurde und in dem ausschließlich der Gutsherr die Gerichtsherrschaft ausübte sowie die [[Frondienst|Dienstleistungen]] der Landbevölkerung überstiegen in ihrer Bedeutung die in [[Naturalien]] und [[Geld]] zu zahlenden [[Abgabe]]n. Aus zuvor freien [[Hufner|Vollbauern]] wurden Untertanen. Die Geschichte bis zum Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts prägten nun zunehmend die wechselnden Inhaber des Guts Buch. Sie bauten den Ort zum repräsentativen [[Adel]]s&shy;sitz aus. Einige der [[Feudalismus|Feudal]]&shy;herren spielten als hohe [[Öffentliches Amt|Amtsträger]] eine herausragende Rolle in der Geschichte der Mark Brandenburg und des [[Königreich Preußen|Königreichs Preußen]].<ref>{{Literatur | Autor=Joachim Stephan | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen | Auflage=1. | Verlag=Lukas Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Der märkische Adel im späten Mittelalter | Seiten=294–305 | ISBN=978-3-86732-118-1}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Lew Hohmann | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Siedler und Lokatoren – die Kolonisierung der Mark | Seiten=21–23 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref><ref name="DiB_Ende19Jh" />


Die [[Spätmittelalterliche Agrarkrise]] des 14. Jahrhunderts und die steigende Getreidenachfrage seit Mitte des 15. Jahrhundert bereiteten den Boden für die Entstehung der [[Gutsherr]]&shy;schaft. Diese kennzeichnete folgende Kriterien: ein weitgehend zusammenhängender Gutskomplex, der hauptsächlich in Eigenregie bewirtschaftet wurde und in dem ausschließlich der Gutsherr die Gerichtsherrschaft ausübte sowie die [[Frondienste]] der Landbevölkerung überstiegen in ihrer Bedeutung die in [[Naturalien]] und [[Geld]] zu zahlenden [[Abgabe]]n. Aus zuvor freien Vollbauern wurden Untertanen. Mit voller Wucht setzte der Prozess in der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]] ein, deren Beginn sich hierzulande auf die [[Mark Brandenburg#Einführung der Reformation|Einführung der Reformation]] 1539–1541 festlegen ließ. Die Geschichte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts prägten nun zunehmend die wechselnden Inhaber des Guts Buch. Sie bauten den Ort zum repräsentativen [[Adel]]s&shy;sitz aus. Einige der [[Feudalismus|Feudal]]&shy;herren spielten als hohe [[Öffentliches Amt|Amtsträger]] eine herausragende Rolle in der Geschichte der Mark Brandenburg und des [[Königreich Preußen|Königreichs Preußen]].<ref name="RuM_Adel">{{Literatur | Autor=Joachim Stephan | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen | Auflage=1. | Verlag=Lukas Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Der märkische Adel im späten Mittelalter | Seiten=294–305 | ISBN=978-3-86732-118-1}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Lew Hohmann | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Siedler und Lokatoren – die Kolonisierung der Mark | Seiten=21–23 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Mario Müller | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen | Auflage=1. | Verlag=Lukas Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Religiöses Leben in der spätmittelalterlichen Mark Brandenburg | Seiten=158–293 | ISBN=978-3-86732-118-1}}</ref><ref name="DiB_Ende19Jh" />
Das markgräfliche [[Mannbuch|Lehnsregister]] zeigte, dass bis zur Mitte des 15.&nbsp;Jahrhunderts fast alle Abgaben und Rechte in Buch an die Herren von Röbel übergingen, denen weitere Dörfer in der Umgebung gehörten. 1483 wurde die Ortschaft zum Wohnsitz der Familie. Das Gut bestand inzwischen aus zwölf [[Hufe]]n, im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurden ihm fast alle weiteren Vollbauern- und [[Kossäten]]&shy;höfe einverleibt. Hans von Röbel (†&nbsp;1563) wurde nach letzten Übernahmen von Abgaben 1541 und dem Tod seines Bruders Valentin 1559 alleiniger [[Lehnwesen#Begriffe|Lehns]]&shy;empfänger in Buch. Der kurbrandenburgische Rat und Förderer der Reformation war mit [[Philipp Melanchthon]] befreundet<!-- Bei Fontane 1882 ist der Sohn Joachim mit Melanchthon befreundet. -->, der mehrfach in Buch weilte. Auch die Söhne des Hans von Röbel bekleideten wichtige Staatsposten, [[Joachim von Roebel|Joachim]] als [[Generalfeldmarschall|Feldmarschall]] und Zacharias (*&nbsp;1522, †&nbsp;1575)<!-- Bielka 2010 nennt versehentlich † 1570 --> als [[Kommandant]] der [[Zitadelle Spandau|Festung Spandau]]. Hans Dietrich von Röbel (*&nbsp;1595, †&nbsp;1654), der Enkel von Joachim, stieg im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zum Kommissar (Vorläufer des preußischen [[Landrat (Deutschland)|Landrats]]) des [[Landkreis Niederbarnim|Niederbarnims]] auf und lebte ab 1640 auf dem Gut. Die von ihm gestiftete [[Gruft]] der Kirche ist das einzig erhaltene architektonische Vermächtnis der Röbels in Buch. Dort wurde Hans Dietrich als erster und letzter seiner Familie bestattet.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="Kaupert_Roebelweg">{{LuiseLexStr | art=a | bez=19 | id=R383 | zlb98= | kaupert=Roebellweg-13125-Berlin | name=Röbellweg}}</ref><ref name="Bielka2010_3" /><ref>{{Literatur | Autor=[[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] | Titel=Die Mark Brandenburg. Vierter Band. Von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden (1535–1648) | Sammelwerk=Die Mark Brandenburg | Auflage=Vierte | Verlag=[[Duncker & Humblot]] | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Kriegskommissare, Kriegssteuern | Seiten=235–236 | ISBN=978-3-428-13480-9}}</ref>


Anno 1540 setze die Generalvisitation ein, eine Aufnahme des Bestandes der Kirchen und Klöster sowie des Zustands der Kirchengemeinden. Diese vermeldete, dass die [[Dorfkirche Karow]] eine Filiale der von [[Schlosskirche Buch|Buch]] war. Vermutlich in jenen Jahren erfolgte die Zuordnung der am Südwestrand des [[Barnim]]s, nördlich von [[Alt-Berlin|Berlin]]-[[Cölln]] gelegenen Dörfer zum [[Archidiakonat]] der [[Residenzstadt]]. Ab der [[Reformation]]s&shy;zeit lagen Angaben über die Ämter der von Röbels vor. Das Visitationsprotokoll nannte Hans (†&nbsp;1563) und Valentin (†&nbsp;1559) von Röbel als [[Kirchenpatronat|Kirchenpatrone]] von Buch und Karow. Hans fungierte zudem als kurbrandenburgischer Rat. Nach letzten Übernahmen von Abgaben 1541 und dem Tod seines Bruders Valentin 1559 wurde er alleiniger [[Lehnwesen#Begriffe|Lehns]]&shy;empfänger in Buch. Von nun an bezeichneten sich die Röbels als Erbsassen oder Erbherren von Buch.<ref>{{Literatur | Autor=Frank Göse | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen | Auflage=1. | Verlag=Lukas Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Das Ende des Mittelalters? Die Reformation in der Mark Brandenburg | Seiten=214–226 | ISBN=978-3-86732-118-1}}</ref><ref name="Pfann_VI">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=VI.&nbsp;Das Reformationszeitalter | Seiten=56–73}}</ref><ref name="Pfann_IV" /><ref name="DiB_Ende19Jh" />
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) und mehrere [[Pest]]&shy;epidemien wirkten sich auch auf Buch verheerend aus. Von wohl 26&nbsp;Familien und geschätzten 135&nbsp;Einwohnern anno 1598 sank die Zahl auf fünf Familien um 1650, die Gutsherren nicht mit eingerechnet. Allein die Pest raffte im genannten Zeitraum über 150&nbsp;Menschen dahin. In dieser Lage verkauften Joachim Adolf und Georg Christian von Röbel 1669/1670 die Güter Buch, [[Berlin-Karow|Karow]] und [[Birkholz (Bernau)|Birkholz]] an den reichen [[Gerhard Bernhard von Pölnitz]]. Er zog wahrscheinlich schon 1670 nach Buch. Kurz danach ließ der Bewunderer der [[Niederlande|niederländischen]] Garten- und Baukunst den bereits existierenden Schlosspark im [[Geschichte der Gartenkunst#Niederlande|holländischen Stil]] umgestalten und das Herrenhaus umbauen. Ab 1700 verpachteten die Freiherrn von Pölnitz das Gut. Im Jahr 1717 wurde aus dem [[Lehnswesen|Lehn-]] ein [[Allod|Eigengut]]. Zu diesem Zeitpunkt bestand es aus vierzehn Ritter- und fünf Bauernhufen. Den Rest der [[Flur (Gelände)|Flur]] bewirtschafteten fünf noch ansässige Vollbauern mit je drei Hufen und zehn Kossäten mit zusammen sieben Hufen.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="NaturB_Park" /><ref name="Bielka2010_3" />

Auch die Söhne des Hans von Röbel bekleideten wichtige Posten: [[Joachim von Roebel|Joachim]] als [[Generalfeldmarschall|Feldmarschall]] in Diensten von [[Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]], [[Kurfürstentum Sachsen|Kursachen]] und Kurbrandenburg sowie Zacharias von Röbel (*&nbsp;1522; †&nbsp;1575)<!-- Falls jemand darüber stolpert, Bielka 2010 nennt versehentlich † 1570. --> als [[Kommandant]] der [[Zitadelle Spandau|Festung Spandau]]. Zacharias starb drei Jahre nach seinem Bruder ohne Kinder zu hinterlassen. Bei der [[Realteilung|Erbteilung]] vom 20.&nbsp;Oktober 1587 unter den sechs Söhnen Joachims fiel Buch an Zacharias von Röbel (*&nbsp;1564; †&nbsp;1617). Die Aufzeichnungen zu den Bucher Hausstellen für das Jahr 1598 ergab eine Schätzung<!-- Zur von Pfannschmidt 1927 abweichenden Rechnung siehe Abschnitt „Einwohnerentwicklung“! --> über 30&nbsp;Familien mit 150&nbsp;Einwohnern. Später im Jahr brach eine Pest[[epidemie]] ([[latein]]isch {{lang|la|''pestis''}} ,Seuche‘, auch ,Pest‘) mit 152&nbsp;Todesopfern aus. Aus der Notiz im [[Kirchenbuch]] ging nicht hervor, ob die Zahl nur für eine Ortschaft oder die gesamte Gemeinde Buch-Karow galt. Noch im Jahr 1608 lag Karow [[Wüstung|wüst]], ebenso Birkholz.<ref name="Pfann_IV" /><ref name="Pfann_VI" /><ref name="Pfann_V">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=V.&nbsp;Der bäuerliche Besitz bis zum Jahre 1598 | Seiten=48–55}}</ref><ref name="Pfann_III" /><ref name="Pfann_VIII">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=VIII.&nbsp;Die letzten Röbels in Buch und Karow | Seiten=84–87}}</ref><ref name="Pfann_VII">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=VII.&nbsp;Im Dreißigjährigen Krieg | Seiten=74–83}}</ref>

[[Datei:Berlin-Buch BB009 Küsterhaus.jpg|mini|[[Küster]]&shy;haus Alt-Buch 38, anstelle eines Vorgängerbaus 1886 errichtet, bis 1903 die [[Volksschule|Dorfschule]], dann ein Wohngebäude<ref name="DiB_Kuesterei">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Küsterei und Dorfschule Alt-Buch 38 | Seiten=87 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>]]

Laut der Kirchenvisitation von 1600 gab ein [[Pfarrhaus]], der Bau eines [[Küster]]&shy;hauses war angewiesen. Da ein Vermerk von 1672 die Existenz von Letzterem bestätigte, muss das zugleich als [[Volksschule|Dorfschule]] dienende Gebäude irgendwann zwischen diesen beiden Jahren errichtet worden sein. Nach der Tabelle ''Die Bucher Höfe'' in ''Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow'' standen beide Häuser westlich der Kirche auf dem Gelände der späteren Gutsgärtnerei, wobei das Küsterhaus die Kirchenscheune ersetzte. Der erste namentlich bekannte Küsterlehrer von Buch war Bartholomäus Augustin (†&nbsp;3.&nbsp;November 1603). Auf ihn folgten fünf Generationen aus der Familie Koch. Während Bartholomäus Koch, Küster von Buch (1606–1640) noch den Nebenberuf des [[Leineweber]]s ausübte, reichte bei seinen Nachfolgern das Gehalt offenbar für den Lebensunterhalt, denn bei keinem wurde eine weitere Tätigkeit angeben.<ref name="Pfann_VI" /><ref name="Pfann_VII" /><ref name="Pfann_V" /><ref name="Pfann_XV">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=XV.&nbsp;Die Schulen von Buch und Karow | Seiten=167–172}}</ref>

Der 1618 ausgebrochene [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] betraf das Land vorerst kaum. Erst 1626 begann die Leidenszeit des [[Mark Brandenburg#Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs in der Mark Brandenburg]]. Das Land rückte in den Blickpunkt fremder Interessen und wurde wegen seiner zentralen Lage zum Durchmarschgebiet. Dazu kam ein lavierender [[Georg Wilhelm (Brandenburg)|Georg Wilhelm]], Kurfürst von Brandenburg (1619–1640) und fehlende eigene militärische Stärke. Ob Feinde oder Verbündete durchzogen, machte keinen Unterschied. Die [[Geschichte Dänemarks#Neuzeit bis zum Wiener Kongress|dänischen]], [[Römisch-deutscher Kaiser|kaiserlichen]], [[Katholische Liga (1609)|ligistischen]], [[Geschichte Schwedens#Schweden als Großmacht (1611–1719)|schwedischen]], [[Königreich Polen|polnischen]], [[Geschichte Russlands#Moskauer Tradition und Vorboten der Modernisierung|russischen]] und [[Kurfürstentum Sachsen|sächsischen]] Truppen verheerten die Mark. Sie plünderten, raubten, mordeten und vergewaltigten, lösten [[Hungersnot|Hungersnöte]] und [[Epidemie]]n aus.<ref>{{Literatur | Autor=Lew Hohmann | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Der Dreißigjährige Krieg | Seiten=67–69 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref>

Der [[Barnim#Siedlungsgeschichte|Barnim]] zählte zu den am schwersten betroffenen Gebieten. Rückten die Truppen ein, bedurfte es vor Ort einen Ansprechpartner, um Einquartierung, Verpflegungen und Besoldung zu organisieren. Dafür wurden Kriegskommissare eingesetzt, aus denen sich später die preußischen [[Landrat (Deutschland)|Landräte]] entwickelten. Im [[Landkreis Niederbarnim|Kreis Niederbarnim]], die [[ritter]]lichen Bereiche einer Landschaft hießen von alters her Kreis, war einer davon Hans Dietrich von Röbel (*&nbsp;1595; †&nbsp;1654). Er konnte aber nicht verhindern, dass der Nachbarort [[Schwanebeck (Panketal)|Schwanebeck]] etliche Jahre wüst lag. Laut Kirchenbuch fand in Buch ab 1634 etwa sieben Jahre lang keine einzige Hochzeit statt und kamen nur vier Kinder zur Welt. Wobei zu beachten war, dass im Krieg der Einfluss der Kirche stark zurückging. Auf den ersten Seuchentoten, Hans Uten am Donnerstag nach [[Bartholomäustag|Bartholomi]] um 8 Uhr, folgten bis 1638 noch 111 weitere.<ref name="BbgGesch_304–316">{{Literatur | Autor=[[Wolfgang Neugebauer (1953)|Wolfgang Neugebauer]] | Titel=Brandenburgische Geschichte | Verlag=Akademie Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1995 | Kapitel=Strukturen von langer Dauer und Krisenkompensation im 17. Jahrhundert | Seiten=304–316 | ISBN=3-05-002508-5}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Johannes Schultze | Titel=Die Mark Brandenburg. Vierter Band. Von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden (1535–1648) | Sammelwerk=Die Mark Brandenburg | Auflage=Vierte | Verlag=Duncker & Humblot | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Kapitel=Kriegskommissare, Kriegssteuern | Seiten=235–236 | ISBN=978-3-428-13480-9}}</ref><ref name="Pfann_VII" /><ref name="Pfann_VIII" />

{| class="wikitable" style="float:right"
|+ Seuchenfälle in Buch im Dreißigjährigen Krieg<ref name="Pfann_VII" />
|-
! Jahr !! Tote !! Bemerkung von Pfarrer Weigelius
|-
| 1630 || align="right" | 23 ||
|-
| 1631 || align="right" | 17 ||
|-
| 1636 || align="right" | 11 || Jammerjahr
|-
| 1637 || align="right" | 32 || Elendjahr
|-
| 1638 || align="right" | 29 || Hungerjahr
|-
| gesamt || align="right" | 112 ||
|}

Hans Dietrich von Röbel war zwar seit 1617 der Erbsasse von Buch, hielt sich aber hauptsächlich in seinem Berliner Haus [[Klosterstraße (Berlin-Mitte)|Klosterstraße]] 72 auf. Erst als sich unter [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]], Kurfürst von Brandenburg (1640–1688) die Lage etwas stabilisierte, zog er wieder nach Buch. Die erste Trauung nach langer Zeit am 17.&nbsp;Oktober 1641 begleiteten merkwürdige Umstände. Auf dem Kossätenhof 5 feierten die Witwe des Vorbesitzers Ambrosius Schmedicke und Adam Gottschalk. Für den Gang des Brautpaars zur Kirche musste erst das Gestrüpp auf der Dorfstraße mit einer Sense entfernt werden. Während der Kriegszeit bekleidete George Danewitz die Ämter des Dorf[[Schultheiß|schulzen]] und Kirchenvorstehers. Der [[Westfälischer Friede|Westfälische Frieden]] von 1648 beendete den Dreißigjährigen Krieg.<ref name="Pfann_VII" /><ref name="BbgGesch_304–316" /><ref>{{Literatur | Autor=Lew Hohmann | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Jeder zweite Brandenburger ist tot oder verschollen | Seiten=73 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref>

Danach gewann die Entwicklung der Gutsherrschaft durch das verstärkte [[Bauernlegen (Geschichte)|Bauernlegen]] eine neue Dynamik. Um 1650 waren in Buch von den 26 bäuerlichen Hausstellen 18<!-- Pfannschmidt 1927, S. 78 sagt 19, zählt man die Tabelle S. 49–51 durch, sind es aber 18 --> unbesetzt. Die jeweils 4&nbsp;Hufen großen Vollbauerngüter Nr. 2 und 3 vergrößerten das Gut Buch auf 20&nbsp;Hufen. Anna Danewitz, die Tochter von George Danewitz, heiratete 1653 Michael Mewes aus [[Neuenhagen bei Berlin|Neuenhagen]]. Dieses Paar sollten die Ahnen von zahlreichen hiesigen Mewes werden. Die durch Hans Dietrich von Röbel gestiftete [[Gruft]] der Kirche blieb das einzig erhaltene architektonische Vermächtnis der Adelsfamilie in Buch. Er wurde dort am 19.&nbsp;Juni 1654 als als erster und letzter seiner Familie bestattet. Seine Nachfolger Joachim Adolf (*&nbsp;1595; †&nbsp;1670) und Georg Christoph von Röbel waren Erbherren von [[Friedland (Niederlausitz)|Friedland]] bzw. [[Garzau-Garzin|Garzau]] und wohnten weiterhin dort. Die drei Güter Birkholz, Buch und Karow bewirtschafteten zunächst Verwalter, 1669/1670 wurden sie für 15.000 [[Taler]] verkauft.<ref name="RuM_Adel" /><ref name="Pfann_V" /><ref name="Pfann_VII" /><ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="Pfann_VIII" /><ref name="Pfann_IX">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=IX.&nbsp;Die Zeit der Pölnitzen in Buch-Karow | Seiten=88–95}}</ref>

Der neue Gutsherr [[Gerhard Bernhard von Pölnitz]] hatte bereits unter [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]], Kurfürst von Brandenburg (1640–1688) Karriere gemacht. Im ereignisreichen Jahr 1670 ernannte ihn [[Leopold I. (HRR)|Leopold&nbsp;I.]], Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1658–1705) zum Freiherrn, er zog wohl nach Buch und ließ den damals noch wesentlich kleineren Schlosspark im [[Geschichte der Gartenkunst#Niederlande|niederländischen Stil]] umgestalten. Dies entsprach dem Zeitgeist, zudem war der Freiherr in den [[Republik der Sieben Vereinigten Provinzen|Vereinigten Niederlanden]] ausgebildet worden und hatte dort Helianor [[Oranien|von Nassau]]<!-- (* um 1620; † zwischen 1693 und 1703) --> geheiratet. Bereits 1672 rechnete [[Johann Sigismund Elsholtz]] in ''Garten-Baw'' den Park zu den schönsten der Mark Brandenburg. Im selben Jahr ließ der Kirchenpatron gegenüber dem Küsterhaus ein neues Pfarrhaus erbauen. Gerhard Bernhard starb 1679 und hinterließ die Güter seiner Gattin.<ref name="Pfann_IX" /><ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;31 | Seiten=121 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>

Die Enkel Henriette Charlotte (†&nbsp;1722), Friedrich Moritz (*&nbsp;1690) und [[Karl Ludwig von Pöllnitz|Karl Ludwig von Pölnitz]] erbten um 1700 und verpachteten die drei Güter. [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;I.]], König von Preußen (1713–1740) erklärte 1717 alle [[Lehnswesen|Lehngüter]] der Ritter und Lehnschulzen zu [[Allod|Eigengütern]]. Das Gut Buch umfasste zu diesem Zeitpunkt 14&nbsp;Ritter- und 5&nbsp;Bauernhufen. Den Rest der [[Flur (Gelände)|Flur]] bewirtschafteten fünf noch ansässige Vollbauern mit je 3&nbsp;Hufen und zehn Kossäten mit zusammen 7&nbsp;Hufen.<ref name="Pfann_IX" /><ref name="DiB_Ende19Jh" />


=== Unter Adam Otto von Viereck bis den von Voß ===
=== Unter Adam Otto von Viereck bis den von Voß ===
[[Datei:Adam Otto von Viereck nach 1750.jpg|mini|hochkant|[[Adam Otto von Viereck]], ein [[Kupferstich]] von Johann Ernst Gericke, 1760]]
[[Datei:Adam Otto von Viereck nach 1750.jpg|mini|hochkant|[[Adam Otto von Viereck]], ein [[Kupferstich]] von Johann Ernst Gericke, 1760]]


Anno 1724 veräußerte Friedrich Moritz [[Pölnitz (Adelsgeschlecht)|von Pölnitz]] Dorf und Rittergut an [[Adam Otto von Viereck]], der eine umfangreiche Bautätigkeit entfaltete. Noch im selben Jahr ließ er den Schlosspark Buch im [[Barockgarten|französischen Stil]] neu gestalten und beauftragte [[Friedrich Wilhelm Diterichs]] mit dem Umbau des Herrenhauses zum [[Barock#Baukunst|barocken]] Schloss Buch. Viereck, als Präsident der Kurmärkischen [[Kriegs- und Domänenkammer]] zugleich der Vorgesetzte des Bauinspektors, übertrug Diterichs auch den Neubau der [[Schlosskirche Buch]] zwischen 1731 und 1736 anstelle der abgebrochenen Dorfkirche. Das [[Pfarrhaus]] entstand 1740 direkt neben der Kirche (heute andere Straßenseite)<!-- Das Baujahr des Pfarrhauses stammt aus Wikipedia-Artikel „Otto Adam von Viereck“, dort keine Referenz dafür angegeben. -->, das auch als [[Dorfschule]] genutzte [[Küster]]&shy;haus etwa 1750. Die um 1760 errichtete [[Orangerie]] Buch vollendete die barocke Gestaltung des Parks.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="DiB_Kuesterei">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Küsterei und Dorfschule Alt-Buch 38 | Seiten=87 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="DiB_GeschichtePark" />
Anno 1724 veräußerte Friedrich Moritz [[Pölnitz (Adelsgeschlecht)|von Pölnitz]] Dorf und Rittergut für 47.000 [[Taler]] an [[Adam Otto von Viereck]], der eine umfangreiche Bautätigkeit entfaltete. Noch im selben Jahr ließ er den Schlosspark Buch im [[Barockgarten|französischen Stil]] neu gestalten und beauftragte [[Friedrich Wilhelm Diterichs]] mit dem Umbau des Herrenhauses zum [[Barock#Baukunst|barocken]] Schloss Buch. Viereck, als Präsident der Kurmärkischen [[Kriegs- und Domänenkammer]] zugleich der Vorgesetzte des Bauinspektors, übertrug Diterichs auch den Neubau der [[Schlosskirche Buch]] zwischen 1731 und 1736 anstelle der abgebrochenen Dorfkirche. Das [[Pfarrhaus]] entstand 1740 direkt neben der Kirche (heute andere Straßenseite)<!-- Das Baujahr des Pfarrhauses stammt aus Wikipedia-Artikel „Otto Adam von Viereck“, dort keine Referenz dafür angegeben. -->, das auch als [[Dorfschule]] genutzte [[Küster]]&shy;haus etwa 1750. Die um 1760 errichtete [[Orangerie]] Buch vollendete die barocke Gestaltung des Parks.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="Pfann_IX" /><ref name="DiB_Kuesterei" /><ref name="DiB_GeschichtePark" />


Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] (1756–1763) tobte nur etwa 40&nbsp;Kilometer entfernt am 12.&nbsp;August 1759 die [[Schlacht bei Kunersdorf]]. In der Folge zogen [[Russisches Kaiserreich|russische]] Soldaten plündernd und brandschatzend durch das Dorf, beschädigten die Kirche und schändeten die Särge in der Gruft. Vermutlich auch wegen der Kriegswirren wurde erst 1761, drei Jahre nach dem Tod von Adam Otto von Viereck, dessen Erbfolge entschieden. Buch, [[Berlin-Französisch Buchholz|Buchholz]] und Karow gingen an seine Tochter Amalie Ottilie (*&nbsp;1736, †&nbsp;1767), verheiratet mit Friedrich Christoph Hieronymus [[Voß (mecklenburgisches Adelsgeschlecht)|von Voß]] (*&nbsp;1724, †&nbsp;1784). Dieser ließ den Schlosspark erweitern, die Kirche instandsetzen und 1763 durch ein [[Epitaph]] für seinen Schwiegervater Adam Otto von Viereck ergänzen. Kurz vor ihrem Tod stiftete Amalie Ottilie ihr Eigentum als [[Fideikommiss]]. Zeitgleich verteilte eine staatliche Kommission die Äcker der Dorfflur neu, wobei die Gutsfelder ausgesondert und zusammengefasst wurden.<ref name="Bielka2010_3" /><ref name="DiB_Ende19Jh" />
Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] (1756–1763) tobte nur etwa 40&nbsp;Kilometer entfernt am 12.&nbsp;August 1759 die [[Schlacht bei Kunersdorf]]. In der Folge zogen [[Russisches Kaiserreich|russische]] Soldaten plündernd und brandschatzend durch das Dorf, beschädigten die Kirche und schändeten die Särge in der Gruft. Vermutlich auch wegen der Kriegswirren wurde erst 1761, drei Jahre nach dem Tod von Adam Otto von Viereck, dessen Erbfolge entschieden. Buch, [[Berlin-Französisch Buchholz|Buchholz]] und Karow gingen an seine Tochter Amalie Ottilie (*&nbsp;1736; †&nbsp;1767), verheiratet mit Friedrich Christoph Hieronymus [[Voß (mecklenburgisches Adelsgeschlecht)|von Voß]] (*&nbsp;1724; †&nbsp;1784). Dieser ließ den Schlosspark erweitern, die Kirche instandsetzen und 1763 durch ein [[Epitaph]] für seinen Schwiegervater Adam Otto von Viereck ergänzen. Kurz vor ihrem Tod stiftete Amalie Ottilie ihr Eigentum als [[Fideikommiss]]. Zeitgleich verteilte eine staatliche Kommission die Äcker der Dorfflur neu, wobei die Gutsfelder ausgesondert und zusammengefasst wurden.<ref name="Bielka2010_3" /><ref name="DiB_Ende19Jh" />


Nach dem Tod seines Vaters 1784 erbte [[Otto Carl Friedrich von Voß]] die drei Dörfer. Nach seiner Dienstzeit im preußischen Staat zog er sich 1795 auf seine Güter zurück und initiierte noch vor den [[Preußische Reformen|Preußischen Reformen]] die Ablösung der bäuerlichen [[Frondienst]]e. Durch die [[Separation (Flurbereinigung)|Separation]] verstreuter Felder entstanden zudem größere, zusammenhängende Äcker. Die verbliebenen drei [[Hufner|Vollbauern]], zwei Ganz&shy;[[Kötter|kossäten]] und drei Halbkossäten in Buch wurden nun Eigentümer ihrer [[Bauernhof|Höfe]]. Über das Schicksal seiner Schwester [[Julie von Voß]] verfasste [[Theodor Fontane]] ein ganzes Kapitel in seinen ''[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg]]''.<ref name="DiB_Ende19Jh" />
Nach dem Tod seines Vaters 1784 erbte [[Otto Carl Friedrich von Voß]] die drei Dörfer. Nach seiner Dienstzeit im preußischen Staat zog er sich 1795 auf seine Güter zurück und initiierte noch vor den [[Preußische Reformen|Preußischen Reformen]] die Ablösung der bäuerlichen [[Frondienst]]e. Durch die [[Separation (Flurbereinigung)|Separation]] verstreuter Felder entstanden zudem größere, zusammenhängende Äcker. Die verbliebenen drei [[Hufner|Vollbauern]], zwei Ganz- und drei Halb[[kossäten]] in Buch wurden nun Eigentümer ihrer [[Bauernhof|Höfe]]. Über das Schicksal seiner Schwester [[Julie von Voß]] verfasste [[Theodor Fontane]] ein ganzes Kapitel in seinen ''[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg]]''.<ref name="DiB_Ende19Jh" />


Zu den baulichen Veränderungen seiner Zeit zählten der Neubau des Pfarrhauses 1788 am jetzigen Standort auf der Südseite von Alt-Buch und das Inspektorenhaus um 1810 auf dem Gutshof. Von 1790 bis 1820 dehnte Otto Carl Friedrich durch Zukäufe den Schlosspark östlich des Mühlenwegs (heute Südteil des [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Pölnitzweg*|Pölnitzwegs]]) aus und gestaltete diesen Teil im [[Englischer Landschaftsgarten|englischen Stil]]. Die Orangerie erhielt um 1800 an der Rückseite einen [[Neugotik|neogotischen]] Anbau. Mit dem 1818 gegründeten ''[[Vorwerk (Gutshof)|Vorwerk]] Bücklein'', anfänglich ''Schäferei Büchlein'' genannt, wurde erstmals Land außerhalb der mittelalterlichen Dorfgrenzen besiedelt. Ein Brand im Oktober 1822 vernichtete den Schlosskrug und mehrere Wirtschaftsgebäude auf dem Gutshof. Der Gutsherr zog sich bei den Löscharbeiten eine Erkältung zu, an der er im Januar 1823 verstarb.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="NaturB_Park" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;250 | Seiten=125 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Denk2012" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;45 | Seiten=121 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>
Zu den baulichen Veränderungen seiner Zeit zählten der Neubau des Pfarrhauses 1788 am jetzigen Standort auf der Südseite von Alt-Buch und das Inspektorenhaus um 1810 auf dem Gutshof. Von 1790 bis 1820 dehnte Otto Carl Friedrich durch Zukäufe den Schlosspark östlich des Mühlenwegs (heute Südteil des [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Pölnitzweg*|Pölnitzwegs]]) aus und gestaltete diesen Teil im [[Englischer Landschaftsgarten|englischen Stil]]. Die Orangerie erhielt um 1800 an der Rückseite einen [[Neugotik|neogotischen]] Anbau. Mit dem 1818 gegründeten ''[[Vorwerk (Gutshof)|Vorwerk]] Bücklein'', anfänglich ''Schäferei Büchlein'' genannt, wurde erstmals Land außerhalb der mittelalterlichen Dorfgrenzen besiedelt. Ein Brand im Oktober 1822 vernichtete den Schlosskrug und mehrere Wirtschaftsgebäude auf dem Gutshof. Der Gutsherr zog sich bei den Löscharbeiten eine Erkältung zu, an der er im Januar 1823 verstarb.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="NaturB_Park" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;250 | Seiten=125 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Denk2012" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;45 | Seiten=121 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>


Der Schlosskrug wurde bereits 1823 wiederaufgebaut. Der Erbe und Sohn Wilhelm Friedrich Maximilian von Voß (*&nbsp;1782, †&nbsp;1847) beseitigte die Brandschäden auf dem Gutshof um 1830, erweiterte dabei das Inspektorenhaus mit einem Anbau und wurde 1840 in den Stand eines [[Graf]]en erhoben. Die 1839 erstmals erwähnten ''Neuen Häuser'' an der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Am Sandhaus*|Am Sandhaus]] vergrößerten das Dorfgebiet abermals, sie hießen später ''Kolonie Buch''<ref group="Anm." name="Kolonie1" /> und dann ''Sandhäuser''. 1847 beerbte Karl Otto Friedrich von Voß (*&nbsp;1786, †&nbsp;1864) seinen älteren Bruder und beendete bis 1859 die von seinem Vater begonnene Ablöse und Separation. Da er kinderlos starb, fiel das Eigentum 1864 an die Nachfahren seines Onkels Albrecht Leopold von Voß, den Familienzweig von Voß-Flotow. Zu ihren wenigen Baumaßnahmen gehörten auf dem Gutshof neue Wirtschaftsgebäude 1865 und das Gesindehaus 1870 sowie der Neubau der Ausspanne um 1870.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;49 | Seiten=121 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="DiB_Gutshof">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Gutshof Alt-Buch 45/51 | Seiten=83–85 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Denk2012" /><ref name="ChBuch_Strassen">{{Literatur | Autor=Walter Ziemer | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Straßen in Buch | Seiten=158–160 | ISBN=3-00-002655-X}}</ref>
Der Schlosskrug wurde bereits 1823 wiederaufgebaut. Der Erbe und Sohn Wilhelm Friedrich Maximilian von Voß (*&nbsp;1782; †&nbsp;1847) beseitigte die Brandschäden auf dem Gutshof um 1830, erweiterte dabei das Inspektorenhaus mit einem Anbau und wurde 1840 in den Stand eines [[Graf]]en erhoben. Die 1839 erstmals erwähnten ''Neuen Häuser'' an der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Am Sandhaus*|Am Sandhaus]] vergrößerten das Dorfgebiet abermals, sie hießen später ''Kolonie Buch''<ref group="Anm." name="Kolonie1" /> und dann ''Sandhäuser''. 1847 beerbte Karl Otto Friedrich von Voß (*&nbsp;1786; †&nbsp;1864) seinen älteren Bruder und beendete bis 1859 die von seinem Vater begonnene Ablöse und Separation. Da er kinderlos starb, fiel das Eigentum 1864 an die Nachfahren seines Onkels Albrecht Leopold von Voß, den Familienzweig von Voß-Flotow. Zu ihren wenigen Baumaßnahmen gehörten auf dem Gutshof neue Wirtschaftsgebäude 1865 und das Gesindehaus 1870 sowie der Neubau der Ausspanne um 1870.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;49 | Seiten=121 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="DiB_Gutshof">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Gutshof Alt-Buch 45/51 | Seiten=83–85 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Denk2012" /><ref name="ChBuch_Strassen">{{Literatur | Autor=Walter Ziemer | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Straßen in Buch | Seiten=158–160 | ISBN=3-00-002655-X}}</ref>


Seit 1842 führte die [[Bahnstrecke Berlin–Szczecin|Bahnstrecke Berlin–Stettin]] von Südwesten nach Nordosten ungefähr parallel zur [[Panke]] über die Gemarkung, aber erst 1879 eröffnete der [[Bahnhof Berlin-Buch|Haltepunkt Buch]]. 1881 erbte Gustav Hermann von Voß-Flotow (*&nbsp;1822, †&nbsp;1892), er ließ das Schloss um- und ausbauen sowie 1891 die Kirche restaurieren. Auf Gustav Hermann folgte 1892 sein Bruder Georg von Voß-Flotow.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="DiB_bis1945" />
Seit 1842 führte die [[Bahnstrecke Berlin–Szczecin|Bahnstrecke Berlin–Stettin]] von Südwesten nach Nordosten ungefähr parallel zur [[Panke]] über die Gemarkung, aber erst 1879 eröffnete der [[Bahnhof Berlin-Buch|Haltepunkt Buch]]. 1881 erbte Gustav Hermann von Voß-Flotow (*&nbsp;1822; †&nbsp;1892), er ließ das Schloss um- und ausbauen sowie 1891 die Kirche restaurieren. Auf Gustav Hermann folgte 1892 sein Bruder Georg von Voß-Flotow.<ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="DiB_bis1945" />


=== Ab dem Verkauf an Berlin ===
=== Ab dem Verkauf an Berlin ===
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Um den letzten der zwölf Teilabschnitte zu realisieren kaufte die Stadt Berlin 1898 Gut und Dorf Buch für 3,5&nbsp;Millionen [[Mark (1871)|Mark]] (kaufkraftbereinigt heute rund {{Inflation|DE|3.5|1898}}&nbsp;Millionen [[Euro]]) von Georg von Voß-Flotow. Die [[Berliner Rieselfelder]] westlich des Dorfkerns bewirtschaftete der bestehende Gutshof. Das [[Berliner Stadtgüter|Rieselgut]] spezialisierte sich auf die [[Milchproduktion|Milchwirtschaft]], deshalb wuchs auf den Feldern hauptsächlich [[Gras]]. Die nördlichen Ländereien wurden mit später erworbenen Flächen von [[Bernau bei Berlin|Bernau]], [[Schönerlinde]], [[Schönow (Bernau bei Berlin)|Schönow]] sowie [[Zepernick]] zusammengelegt und vom ab 1906 völlig neu erbauten [[Hobrechtsfelde]] aus bearbeitet.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="RiesHb_Stadtgut">{{Literatur | Autor=Andreas Schulze | Titel=Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde | Verlag=Public Agentur für Kommunikation | Ort=Wandlitz | Jahr=2015 | Kapitel=Das Berliner Stadtgut Hobrechtsfelde und die Rieselfeldbewirtschaftung | Seiten=30–38}}</ref>
Um den letzten der zwölf Teilabschnitte zu realisieren kaufte die Stadt Berlin 1898 Gut und Dorf Buch für 3,5&nbsp;Millionen [[Mark (1871)|Mark]] (kaufkraftbereinigt heute rund {{Inflation|DE|3.5|1898}}&nbsp;Millionen [[Euro]]) von Georg von Voß-Flotow. Die [[Berliner Rieselfelder]] westlich des Dorfkerns bewirtschaftete der bestehende Gutshof. Das [[Berliner Stadtgüter|Rieselgut]] spezialisierte sich auf die [[Milchproduktion|Milchwirtschaft]], deshalb wuchs auf den Feldern hauptsächlich [[Gras]]. Die nördlichen Ländereien wurden mit später erworbenen Flächen von [[Bernau bei Berlin|Bernau]], [[Schönerlinde]], [[Schönow (Bernau bei Berlin)|Schönow]] sowie [[Zepernick]] zusammengelegt und vom ab 1906 völlig neu erbauten [[Hobrechtsfelde]] aus bearbeitet.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="RiesHb_Stadtgut">{{Literatur | Autor=Andreas Schulze | Titel=Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde | Verlag=Public Agentur für Kommunikation | Ort=Wandlitz | Jahr=2015 | Kapitel=Das Berliner Stadtgut Hobrechtsfelde und die Rieselfeldbewirtschaftung | Seiten=30–38}}</ref>


Noch im Jahr 1898 beschloss die [[Berliner Stadtverordnetenversammlung]] einen Teil der Gutsflächen für die Errichtung der [[Heilanstalten in Berlin-Buch|Heilanstalten in Buch]] zu nutzen. Eine Entscheidung, die aus der beschaulichen Landgemeinde innerhalb kurzer Zeit eine ansehnliche Kleinstadt machen sollte. Die Einwohnerzahl stieg von knapp 400 auf fast 6.500 im Jahr 1919. [[Ludwig Hoffmann (Architekt)|Ludwig Hoffmann]], Berliner [[Stadtbaurat]] für [[Hochbau]] (1896–1924) entwarf fünf Anstaltskomplexe, die bis 1929 eröffnet wurden. Zunächst entstand die [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heimstätte für Brustkranke|Heimstätte für männliche Brustkranke]] 1901–1905, dann folgten die [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|III.&nbsp;Städtische Irrenanstalt]] 1900–1907, das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Alte-Leute-Heim|Alte-Leute-Heim]] 1905–1909, das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Genesungsheim für Kinder]] 1909–1916<!-- Rohbau bis Ende 1914, Weiterbau bis 1916 --> und das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heil- und Pflegestätte Buch|Hospital Buch-West]] 1914–1916, fertiggestellt unter dem Amtsnachfolger [[Martin Wagner (Architekt)|Martin Wagner]] 1927–1929. Dazu kamen die Städtische Zentrale Buch 1904–1913 als Versorgungs- und Verwaltungsanlage für alle Einrichtungen sowie der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Anstaltsfriedhof Buch|Anstaltsfriedhof]] 1907–1908. Buch war damals der größte und modernste Heilstandort Europas.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Hoffmann">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Ludwig Hoffmann (1852–1932) | Seiten=44 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="DiB_Liste">{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Denkmalliste Berlin. Berlin-Pankow. Ortsteil Buch | Seiten=132–133 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Bielka2010_12">{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Frieling-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Kapitel=12.&nbsp;Stätten irdischer Endlichkeit: Gräber und Totengedenken | Seiten=183–199 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}</ref>
Noch im Jahr 1898 beschloss die [[Berliner Stadtverordnetenversammlung]] einen Teil der Gutsflächen für die Errichtung der [[Heilanstalten in Berlin-Buch|Heilanstalten in Buch]] zu nutzen. Eine Entscheidung, die aus der beschaulichen Landgemeinde innerhalb kurzer Zeit eine ansehnliche Kleinstadt machen sollte. Die Einwohnerzahl stieg von knapp 400 auf fast 6500 im Jahr 1919. [[Ludwig Hoffmann (Architekt)|Ludwig Hoffmann]], Berliner [[Stadtbaurat]] für [[Hochbau]] (1896–1924) entwarf fünf Anstaltskomplexe, die bis 1929 eröffnet wurden. Zunächst entstand die [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heimstätte für Brustkranke|Heimstätte für männliche Brustkranke]] 1901–1905, dann folgten die [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|III.&nbsp;Städtische Irrenanstalt]] 1900–1907, das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Alte-Leute-Heim|Alte-Leute-Heim]] 1905–1909, das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Genesungsheim für Kinder]] 1909–1916<!-- Rohbau bis Ende 1914, Weiterbau bis 1916 --> und das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Heil- und Pflegestätte Buch|Hospital Buch-West]] 1914–1916, fertiggestellt unter dem Amtsnachfolger [[Martin Wagner (Architekt)|Martin Wagner]] 1927–1929. Dazu kamen die Städtische Zentrale Buch 1904–1913 als Versorgungs- und Verwaltungsanlage für alle Einrichtungen sowie der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Anstaltsfriedhof Buch|Anstaltsfriedhof]] 1907–1908. Buch war damals der größte und modernste Heilstandort Europas.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Hoffmann">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Ludwig Hoffmann (1852–1932) | Seiten=44 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="DiB_Liste">{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Denkmalliste Berlin. Berlin-Pankow. Ortsteil Buch | Seiten=132–133 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Bielka2010_12">{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Frieling-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Kapitel=12.&nbsp;Stätten irdischer Endlichkeit: Gräber und Totengedenken | Seiten=183–199 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}</ref>


Außerhalb der Heil- und Pflegestätten war die Bautätigkeit nach dem Verkauf an Berlin geringer. Um 1900 entstanden die große [[Scheune]] auf dem Gutshof, einige Wohnhäuser für [[Landarbeiter]], die Erweiterungen des Schlosskruges um [[Biergarten]] und [[Pavillon]] sowie die Neubausiedlung ''Kolonie Buch''<ref group="Anm." name="Kolonie2" /> nordwestlich der Bahnstrecke zwischen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Viereckweg*|Viereck-]], [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Hörstenweg*|Hörsten-]] und [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Pölnitzweg*|Pölnitzweg]]. Wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl reichten die Schulräume in der Küsterei nicht mehr aus. Die 1903 errichtete, 1908 und 1915 erweiterte Schule (heute Grundschule Am Sandhaus) auf dem Küsteracker nordwestlich der Bahnlinie schuf Abhilfe. 1905 wurde der Schlosspark öffentlich zugänglich gemacht. Den Ausbau des Schlosses ab 1905 zum Sommerwohnsitz des [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Berliner Oberbürgermeisters]], das Wohnhaus für die Gutsschäferei 1908 und das Kaiserliche Postamt 1908–1910 realisierte Ludwig Hoffmann. Das Pfarrhaus wurde 1911/1912 durch einen Neubau ersetzt.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Schule">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Die Bauten rund um das Dorf Buch. Schulgebäude Wiltbergstraße 37/39 | Seiten=109 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.berlin.de/sen/bildung/schulverzeichnis_und_portraets/anwendung/Schulportrait.aspx?IDSchulzweig=10700 | titel=Schulporträt Grundschule Am Sandhaus | hrsg=BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co. KG | werk=[http://www.berlin.de/ berlin.de] Das offizielle Hauptstadtportal | zugriff=2015-06-23}}</ref><ref name="Bielka2010_5" /><ref name="DiB_Pfarrei">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Pfarrhaus und das Gemeindehaus Alt-Buch 36 | Seiten=87 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>
Außerhalb der Heil- und Pflegestätten war die Bautätigkeit nach dem Verkauf an Berlin geringer. Um 1900 entstanden die große [[Scheune]] auf dem Gutshof, einige Wohnhäuser für [[Landarbeiter]], die Erweiterungen des Schlosskruges um [[Biergarten]] und [[Pavillon]] sowie die Neubausiedlung ''Kolonie Buch''<ref group="Anm." name="Kolonie2" /> nordwestlich der Bahnstrecke zwischen [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Viereckweg*|Viereck-]], [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Hörstenweg*|Hörsten-]] und [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Pölnitzweg*|Pölnitzweg]]. Wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl reichten die Schulräume in der Küsterei nicht mehr aus. Die 1903 errichtete, 1908 und 1915 erweiterte Schule (heute Grundschule Am Sandhaus) auf dem Küsteracker nordwestlich der Bahnlinie schuf Abhilfe. 1905 wurde der Schlosspark öffentlich zugänglich gemacht. Den Ausbau des Schlosses ab 1905 zum Sommerwohnsitz des [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Berliner Oberbürgermeisters]], das Wohnhaus für die Gutsschäferei 1908 und das Kaiserliche Postamt 1908–1910 realisierte Ludwig Hoffmann. Das Pfarrhaus wurde 1911/1912 durch einen Neubau ersetzt.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Schule">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Die Bauten rund um das Dorf Buch. Schulgebäude Wiltbergstraße 37/39 | Seiten=109 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.berlin.de/sen/bildung/schulverzeichnis_und_portraets/anwendung/Schulportrait.aspx?IDSchulzweig=10700 | titel=Schulporträt Grundschule Am Sandhaus | hrsg=BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co. KG | werk=[http://www.berlin.de/ berlin.de] Das offizielle Hauptstadtportal | zugriff=2015-06-23}}</ref><ref name="Bielka2010_5" /><ref name="DiB_Pfarrei">{{Literatur | Autor=Haila Ochs | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Die Denkmale in Buch. Das Dorf Buch. Pfarrhaus und das Gemeindehaus Alt-Buch 36 | Seiten=87 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>
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[[Datei:Axel Schulz - Gedenktafel für Oskar und Cécile Vogt.jpg|mini|Gedenktafel für [[Oskar Vogt|Oskar]] und [[Cécile Vogt]], von [[Axel Schulz (Bildhauer)|Axel Schulz]], 1965]]
[[Datei:Axel Schulz - Gedenktafel für Oskar und Cécile Vogt.jpg|mini|Gedenktafel für [[Oskar Vogt|Oskar]] und [[Cécile Vogt]], von [[Axel Schulz (Bildhauer)|Axel Schulz]], 1965]]


Die Volkszählung vom 8. Oktober 1919 ergab für Buch-[[Preußische Landgemeindeordnung|Landgemeinde]] 3.917 und für Buch-[[Gutsbezirk]] 2.562, also zusammen 6.479 Einwohner. Mit Inkrafttreten des [[Groß-Berlin-Gesetz]]es am 1.&nbsp;Oktober 1920 wurde aus der [[Freistaat Preußen|preußischen]] Ortschaft im [[Landkreis Niederbarnim]] im [[Regierungsbezirk Potsdam]] der [[Provinz Brandenburg]] ein [[Ortsteil]] des [[Bezirk Pankow|Bezirks Pankow]] von Berlin. Für Buch änderte sich relativ wenig, da der [[Magistrat von Berlin|Berliner Magistrat]] bereits zuvor Dorf, Gut und Krankenanstalten verwaltete.<ref name="DiB_Merk69">{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;69 | Seiten=121 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="DiB_bis1945" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;79 | Seiten=122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>
Die Volkszählung vom 8. Oktober 1919 ergab für Buch-[[Preußische Landgemeindeordnung|Landgemeinde]] 3917 und für Buch-[[Gutsbezirk]] 2562, also zusammen 6479 Einwohner. Mit Inkrafttreten des [[Groß-Berlin-Gesetz]]es am 1.&nbsp;Oktober 1920 wurde aus der [[Freistaat Preußen|preußischen]] Ortschaft im [[Landkreis Niederbarnim]] im [[Regierungsbezirk Potsdam]] der [[Provinz Brandenburg]] ein [[Ortsteil]] des [[Bezirk Pankow|Bezirks Pankow]] von Berlin. Für Buch änderte sich relativ wenig, da der [[Magistrat von Berlin|Berliner Magistrat]] bereits zuvor Dorf, Gut und Krankenanstalten verwaltete.<ref name="DiB_Merk69">{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;69 | Seiten=121 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="DiB_bis1945" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;79 | Seiten=122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref>


Um der Wohnungsnot nach dem Krieg zu begegnen ließ die Berliner Hochbauverwaltung als eine der ersten Maßnahmen ein neues Wohngebiet in Buch errichten. So entstand 1919–1922 nach Entwurf von [[Ludwig Hoffmann (Architekt)|Ludwig Hoffmann]] eine Siedlung mit [[Reihenhaus|Reihen-]] und [[Doppelhaus|Doppelhäusern]] am Straßendreieck [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]]/[[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Lindenberger Weg*|Lindenberger Weg]]. In den 1920er Jahren wurde das Gebiet nördlich des Alte-Leute-Heims mit kleinen Einfamilienhäusern erschlossen. Um den Bahnhof entwickelte sich ein erstes kleines Geschäftszentrum. Um 1925 zählte der Ort zehn [[Kolonialwaren]]&shy;geschäfte, je vier Bäcker, Fleischer und Frisöre und zwei Drogerien. Die Gaststätten besuchten sowohl Ortsansässige als auch Ausflügler. Zusammen mit der Bahnstrecke ging Buch in die [[Geschichte der Berliner S-Bahn]] ein, am 8.&nbsp;August 1924 fuhr zwischen dem [[Berlin Nordbahnhof#Der Vorortbahnhof|Stettiner Vorortbahnhof]] und dem Bahnhof Bernau der erste (elektrische) S-Bahn-Zug. Die 1929 eröffnete [[Busverkehr in Berlin|Buslinie]] A&nbsp;42 zwischen [[Ostseestraße|Ostsee-]] und Lindenhofstraße (heute Wiltbergstraße) erweiterte den [[Öffentlicher Personennahverkehr|Öffentlichen Nahverkehr]].<ref name="DiB_bis1945" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;71 | Seiten=121–122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Bielka2010_5" />
Um der Wohnungsnot nach dem Krieg zu begegnen ließ die Berliner Hochbauverwaltung als eine der ersten Maßnahmen ein neues Wohngebiet in Buch errichten. So entstand 1919–1922 nach Entwurf von [[Ludwig Hoffmann (Architekt)|Ludwig Hoffmann]] eine Siedlung mit [[Reihenhaus|Reihen-]] und [[Doppelhaus|Doppelhäusern]] am Straßendreieck [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Karower Chaussee*|Karower Chaussee]]/[[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Lindenberger Weg*|Lindenberger Weg]]. In den 1920er Jahren wurde das Gebiet nördlich des Alte-Leute-Heims mit kleinen Einfamilienhäusern erschlossen. Um den Bahnhof entwickelte sich ein erstes kleines Geschäftszentrum. Um 1925 zählte der Ort zehn [[Kolonialwaren]]&shy;geschäfte, je vier Bäcker, Fleischer und Frisöre und zwei Drogerien. Die Gaststätten besuchten sowohl Ortsansässige als auch Ausflügler. Zusammen mit der Bahnstrecke ging Buch in die [[Geschichte der Berliner S-Bahn]] ein, am 8.&nbsp;August 1924 fuhr zwischen dem [[Berlin Nordbahnhof#Der Vorortbahnhof|Stettiner Vorortbahnhof]] und dem Bahnhof Bernau der erste (elektrische) S-Bahn-Zug. Die 1929 eröffnete [[Busverkehr in Berlin|Buslinie]] A&nbsp;42 zwischen [[Ostseestraße|Ostsee-]] und Lindenhofstraße (heute Wiltbergstraße) erweiterte den [[Öffentlicher Personennahverkehr|Öffentlichen Nahverkehr]].<ref name="DiB_bis1945" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;71 | Seiten=121–122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref name="Bielka2010_5" />


In den Jahren 1925/1926 erhielten [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Alt-Buch*|Alt-Buch]] ein neues [[Pflaster (Belag)|Pflaster]] und die Pankebrücke eine Instandsetzung. 1927 setzten sich die umfangreichen Baumaßnahmen fort, das [[Pfarrhaus]] ergänzte ein Anbau des [[Gemeindezentrum (Religion)|Gemeindehauses]], der Park und die Orangerie wurden großzügig erneuert, das Schloss und die [[Schlosskirche Buch|Schlosskirche]] umfassend saniert. Südlich des Dorfkerns, zwischen Karower Chaussee und Lindenberger Weg eröffnete 1925 der Zweite Städtische Zentralfriedhof, konnte aber nicht zweckentsprechend genutzt werden. Die Politik sah dies als Chance das [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung]] (KWI für Hirnforschung) in Berlin zu halten und bot der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften]] (KWG) für den Nordteil einen langfristigen Erbpachtvertrag an. Übergangsweise bezog das KWI im Jahr 1928 das Haus 231<!-- Siehe Kalinich/Wolff 2010 Lageplan III. Irrenanstalt S. 23 --> der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Heil- und Pflegeanstalt Buch]]. Währenddessen errichtete [[Carl Sattler]] auf dem Gelände bis 1930 drei neue Gebäude, die am 1.&nbsp;Juni 1931 feierlich eröffnet wurden. Institutsleiter [[Oskar Vogt]] und die Abteilungsleiterin [[Cécile Vogt]] konzentrierten sich innerhalb der [[Neurobiologie]] auf die [[Anatomie]] des [[Gehirn]]s, das Fachgebiet von Abteilungsleiter [[Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski|Nikolaj Vladimirovič Timofeev-Resovskij]] war die [[Genetik]]. Ab diesem Zeitpunkt verknüpfte sich am [[Medizin]]&shy;standort Buch die Versorgung Kranker und Pflegebedürftiger mit der Forschung und Lehre. Zu den wenigen Neubauten der frühen 1930er Jahre zählten die [[Neurologie|Neurologische]] Forschungsklinik für das KWI und der Erweiterungsbau der Schule, beide von 1932.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Liste" /><ref name="KStadt_KWI">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Buch | Seiten= 98–108 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref>
In den Jahren 1925/1926 erhielten [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Buch#Alt-Buch*|Alt-Buch]] ein neues [[Pflaster (Belag)|Pflaster]] und die Pankebrücke eine Instandsetzung. 1927 setzten sich die umfangreichen Baumaßnahmen fort, das [[Pfarrhaus]] ergänzte ein Anbau des [[Gemeindezentrum (Religion)|Gemeindehauses]], der Park und die Orangerie wurden großzügig erneuert, das Schloss und die [[Schlosskirche Buch|Schlosskirche]] umfassend saniert. Südlich des Dorfkerns, zwischen Karower Chaussee und Lindenberger Weg eröffnete 1925 der Zweite Städtische Zentralfriedhof, konnte aber nicht zweckentsprechend genutzt werden. Die Politik sah dies als Chance das [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung]] (KWI für Hirnforschung) in Berlin zu halten und bot der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften]] (KWG) für den Nordteil einen langfristigen Erbpachtvertrag an. Übergangsweise bezog das KWI im Jahr 1928 das Haus 231<!-- Siehe Kalinich/Wolff 2010 Lageplan III. Irrenanstalt S. 23 --> der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Heil- und Pflegeanstalt Buch]]. Währenddessen errichtete [[Carl Sattler]] auf dem Gelände bis 1930 drei neue Gebäude, die am 1.&nbsp;Juni 1931 feierlich eröffnet wurden. Institutsleiter [[Oskar Vogt]] und die Abteilungsleiterin [[Cécile Vogt]] konzentrierten sich innerhalb der [[Neurobiologie]] auf die [[Anatomie]] des [[Gehirn|Hirns]], das Fachgebiet von Abteilungsleiter [[Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski|Nikolaj Vladimirovič Timofeev-Resovskij]] war die [[Genetik]]. Ab diesem Zeitpunkt verknüpfte sich am [[Medizin]]&shy;standort Buch die Versorgung Kranker und Pflegebedürftiger mit der Forschung und Lehre. Zu den wenigen Neubauten der frühen 1930er Jahre zählten die [[Neurologie|Neurologische]] Forschungsklinik für das KWI und der Erweiterungsbau der Schule, beide von 1932.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="DiB_Liste" /><ref name="KStadt_KWI">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung in Buch | Seiten= 98–108 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref>


=== Zwölf Jahre Tausendjähriges Reich ===
=== Zwölf Jahre Tausendjähriges Reich ===
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{{Hauptartikel|Portal:Nationalsozialismus|titel1=Portal Nationalsozialismus}}


Mit der [[Machtergreifung|Machtübergabe]] am 30.&nbsp;Januar 1933 begann die [[Zeit des Nationalsozialismus]]. Schnell unterwarfen die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] den Umgang mit den Patienten und dem Personal sowie die Forschungsinhalte in den medizinischen Einrichtungen von Buch ihren politischen Vorstellungen. Die Krankenhäuser und Pflegeheime unterlagen in den zwölf Jahren einem permanenten, nur auszugsweise dargestellten Wechsel an Nutzungen und Namen. Ab April 1933 rollte eine große [[Politische Säuberung|Säuberungswelle]] durch die Anstalten. Zur Legitimation des Unrechts diente das [[Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums]] vom 7.&nbsp;April 1933. Die Führung lag bei Wilhelm Klein<!-- "Wilhelm Klein (Mediziner)" (1887–1948) -->, Berliner Staatskommissar für das Gesundheitswesen, die Organisation beim Hauptgesundheitsamt Berlin. Ungefähr einhundert jüdische und/oder politisch missliebige Mitarbeitern wurden entlassen. Dazu zählten die drei Ärztlichen Direktoren Karl Birnbaum (*&nbsp;1878, †&nbsp;1950)<!-- Heil- und Pflegeanstalt Buch -->, Lasar Dünner (*&nbsp;1885, †&nbsp;1959)<!-- Hospital Buch-West --> und Otto Maas <!-- (* ?, † ?) Hospital Buch-Ost --> sowie der Chefarzt des Waldhauses Buch Reinhold Hirz (*&nbsp;1875)<!-- (, † ?) Abteilung vom Hospital Buch-Ost -->. Danach gab es große Schwierigkeiten die vielen leeren Stellen überhaupt und angemessen zu besetzen. Der Ärztliche Direktor der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Kinderheilanstalt Buch]], Iwan Rosenstern (*&nbsp;1882, †&nbsp;1973) durfte als Veteran des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] zunächst noch bleiben. Im Zuge der Auflösung der Anstalt am 28.&nbsp;Februar 1934 wurde auch er entlassen. In die Räumlichkeiten zog bis etwa Oktober 1934 das Hufeland-Hospital<!-- "Klinikum Prenzlauer Berg" auf "Liste der Krankenhäuser in Berlin" ein roter Wikilink --> aus dem [[Berlin-Prenzlauer Berg|Prenzlauer Berg]] ein, auch der Name wanderte mit.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="Kstadt_Zeittafel">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Zeittafeln | Seiten=361–373 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="KStadt_Namen">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Personenverzeichnis | Seiten=333–385 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref>
Mit der [[Machtergreifung|Machtübergabe]] am 30.&nbsp;Januar 1933 begann die [[Zeit des Nationalsozialismus]]. Schnell unterwarfen die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] den Umgang mit den Patienten und dem Personal sowie die Forschungsinhalte in den medizinischen Einrichtungen von Buch ihren politischen Vorstellungen. Die Krankenhäuser und Pflegeheime unterlagen in den zwölf Jahren einem permanenten, nur auszugsweise dargestellten Wechsel an Nutzungen und Namen. Ab April 1933 rollte eine große [[Politische Säuberung|Säuberungswelle]] durch die Anstalten. Zur Legitimation des Unrechts diente das [[Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums]] vom 7.&nbsp;April 1933. Die Führung lag bei Wilhelm Klein<!-- "Wilhelm Klein (Mediziner)" (* 1887; † 1948) -->, Berliner Staatskommissar für das Gesundheitswesen, die Organisation beim Hauptgesundheitsamt Berlin. Ungefähr einhundert jüdische und/oder politisch missliebige Mitarbeitern wurden entlassen. Dazu zählten die drei Ärztlichen Direktoren Karl Birnbaum (*&nbsp;1878; †&nbsp;1950)<!-- Heil- und Pflegeanstalt Buch -->, Lasar Dünner (*&nbsp;1885; †&nbsp;1959)<!-- Hospital Buch-West --> und Otto Maas <!-- (* ?; † ?) Hospital Buch-Ost --> sowie der Chefarzt des Waldhauses Buch Reinhold Hirz (*&nbsp;1875)<!-- (; † ?) Abteilung vom Hospital Buch-Ost -->. Danach gab es große Schwierigkeiten die vielen leeren Stellen überhaupt und angemessen zu besetzen. Der Ärztliche Direktor der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Kinderheilanstalt Buch]], Iwan Rosenstern (*&nbsp;1882; †&nbsp;1973) durfte als Veteran des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] zunächst noch bleiben. Im Zuge der Auflösung der Anstalt am 28.&nbsp;Februar 1934 wurde auch er entlassen. In die Räumlichkeiten zog bis etwa Oktober 1934 das Hufeland-Hospital<!-- "Klinikum Prenzlauer Berg" auf "Liste der Krankenhäuser in Berlin" ein roter Wikilink --> aus dem [[Berlin-Prenzlauer Berg|Prenzlauer Berg]] ein, auch der Name wanderte mit.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="Kstadt_Zeittafel">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Zeittafeln | Seiten=361–373 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="KStadt_Namen">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Personenverzeichnis | Seiten=333–385 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref>


Direktor [[Oskar Vogt]] weigerte sich am [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung|KWI für Hirnforschung]] jüdische oder linke Mitarbeiter zu entlassen. Im März und Juni 1933 drangen Horden der [[Sturmabteilung]] (SA) in die Gebäude ein und verhafteten Mitarbeiter. Das Haus 231 der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Heil- und Pflegeanstalt Buch]] diente der SA als Kaserne und [[Folter]]&shy;stätte, nachgewiesen für den Mai 1933. Durch Proteste der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften|KWG]] konnten weitere Übergriffe unterbunden werden. Die Anfeindungen gegen [[Cécile Vogt|Cécile]] und Oskar Vogt gipfelten 1935 in ihrer Zwangs[[emeritierung]]. Die 1934/1935 errichtete katholische [[Mater Dolorosa (Berlin-Buch)|Mater Dolorosa Kirche]] folgte in ihrem Stil noch gänzlich dem [[Expressionismus (Architektur)|Expressionismus]] der späten 1920er Jahre.<ref name="KStadt_KWI" /><ref name="Bielka2010_5" /><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="DiB_bis1945" />
Direktor [[Oskar Vogt]] weigerte sich am [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung|KWI für Hirnforschung]] jüdische oder linke Mitarbeiter zu entlassen. Im März und Juni 1933 drangen Horden der [[Sturmabteilung]] (SA) in die Gebäude ein und verhafteten Mitarbeiter. Das Haus 231 der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Heil- und Pflegeanstalt Buch]] diente der SA als Kaserne und [[Folter]]&shy;stätte, nachgewiesen für den Mai 1933. Durch Proteste der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften|KWG]] konnten weitere Übergriffe unterbunden werden. Die Anfeindungen gegen [[Cécile Vogt|Cécile]] und Oskar Vogt gipfelten 1935 in ihrer Zwangs[[emeritierung]]. Die 1934/1935 errichtete katholische [[Mater Dolorosa (Berlin-Buch)|Mater Dolorosa Kirche]] folgte in ihrem Stil noch gänzlich dem [[Expressionismus (Architektur)|Expressionismus]] der späten 1920er Jahre.<ref name="KStadt_KWI" /><ref name="Bielka2010_5" /><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="DiB_bis1945" />


Die menschenverachtende Unterscheidung von „minder- und höherwertigem Leben“ brachte u.&nbsp;a. das [[Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses]] hervor, das am 1.&nbsp;Januar 1934 in Kraft trat. Ziel war die [[Zwangssterilisation]] aller als erbkrank, arbeitsscheu, alkohol- oder drogensüchtig geltenden Personen. Zunächst mussten alle in Frage Kommenden und ihre Angehörigen erfasst werden. Dafür erhielt jede psychiatrische Klinik im Land einen Erbarzt. Den Posten an der Heil- und Pflegeanstalt Buch trat der aus [[Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik#1933 bis 1945|Wittenau]] gekommene Werner Pfleger an. Im Prinzip alle verbliebenen Ärzte, angefangen beim neuen Ärztlichen Leiter Wilhelm Bender<!-- Wilhelm Bender (Arzt) (1900–1960) --> zeigten großen Eifer bei der Umsetzung. Die Meldungen gingen ans zuständige [[Erbgesundheitsgericht|Erbgesundheits-]] bzw. Erbgesundheitsobergericht, einer extra neu geschaffenen Instanz. Dort entschieden ein Richter und zwei beisitzende Ärzte anhand der Akten, nur selten hörten sie die Betroffenen selbst an. Am Ende wurden hunderte Bucher Patienten per Operation oder Röntgenbestrahlung zwangsweise unfruchtbar gemacht.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="TotWitt_Rasse">{{Literatur | Autor=Marianne Hühn (Autor) | Herausgeber=Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Titel=Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten. Seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Reihe=Reihe Deutsche Vergangenheit. Stätten der Geschichte Berlin | Band=Band&nbsp;17 | Auflage=3. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=2002 | Kapitel=Rasseideologie wird Gesetz | Seiten=93–103 | ISBN=3-926175-64-8}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" />
Die menschenverachtende Unterscheidung von „minder- und höherwertigem Leben“ brachte u.&nbsp;a. das [[Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses]] hervor, das am 1.&nbsp;Januar 1934 in Kraft trat. Ziel war die [[Zwangssterilisation]] aller als erbkrank, arbeitsscheu, alkohol- oder drogensüchtig geltenden Personen. Zunächst mussten alle in Frage Kommenden und ihre Angehörigen erfasst werden. Dafür erhielt jede psychiatrische Klinik im Land einen Erbarzt. Den Posten an der Heil- und Pflegeanstalt Buch trat der aus [[Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik#1933 bis 1945|Wittenau]] gekommene Werner Pfleger an. Im Prinzip alle verbliebenen Ärzte, angefangen beim neuen Ärztlichen Leiter Wilhelm Bender (*&nbsp;1900; †&nbsp;1960) zeigten großen Eifer bei der Umsetzung. Die Meldungen gingen ans zuständige [[Erbgesundheitsgericht|Erbgesundheits-]] bzw. Erbgesundheitsobergericht, einer extra neu geschaffenen Instanz. Dort entschieden ein Richter und zwei beisitzende Ärzte anhand der Akten, nur selten hörten sie die Betroffenen selbst an. Am Ende wurden hunderte Bucher Patienten per Operation oder Röntgenbestrahlung zwangsweise unfruchtbar gemacht.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="TotWitt_Rasse">{{Literatur | Autor=Marianne Hühn (Autor) | Herausgeber=Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Titel=Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten. Seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Reihe=Reihe Deutsche Vergangenheit. Stätten der Geschichte Berlin | Band=Band&nbsp;17 | Auflage=3. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=2002 | Kapitel=Rasseideologie wird Gesetz | Seiten=93–103 | ISBN=3-926175-64-8}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="KStadt_Namen" />


Mangels Nachfolger blieb Oskar Vogt bis 1937 kommissarischer Leiter des KWI, danach zog das Ehepaar Vogt mit einigen Mitarbeitern nach [[Titisee-Neustadt|Neustadt im Schwarzwald]]. Dort gründeten sie das private [[Institut für Hirnforschung und allgemeine Biologie|Institut der Deutschen Hirnforschungsgesellschaft]]. Der neue Direktor des KWI, [[Hugo Spatz]] verlagerte dessen Schwerpunkte. Neben der Untersuchung von [[Neurologie|neurologischen]] Krankheiten und Tumoren rückten die wissenschaftlich nicht haltbare [[Eugenik]]- und [[Rassentheorie|Rasse]]&shy;forschung ins Zentrum. Diese waren zwar keine Erfindungen der Nationalsozialisten, dienten aber zur Rechtfertigung ihrer Politik. Die Bucher Krankenhäuser wurden 1938 dem [[Bezirk Pankow]] unterstellt.<ref name="DiB_bis1945" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;92 | Seiten=122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Mirco Tomic | Titel=Ich wäre so gern heimgekommen! NS-Euthanasie im „Dritten Reich“ | TitelErg=Wolfgang Wirtz-Nentwig (Redaktion) | Reihe=Geschichte im Ersten | Verlag=[[Saarländischer Rundfunk]] | Ort=Saarbrücken | Jahr=2015 | Monat=07 | Tag=20 | Online=[https://www.youtube.com/watch?v=MRlPcHgxN9k Video; 29:36 min], In: [https://www.youtube.com/ youtube] | Zugriff=2015-08-17 | Kommentar=Wegen der 7-Tage-Regel nicht in der Mediathek des Ersten verfügbar}}</ref><ref name="TotWitt_Rasse" /><ref name="KStadt_1933-1945" />
Mangels Nachfolger blieb Oskar Vogt bis 1937 kommissarischer Leiter des KWI, danach zog das Ehepaar Vogt mit einigen Mitarbeitern nach [[Titisee-Neustadt|Neustadt im Schwarzwald]]. Dort gründeten sie das private [[Institut für Hirnforschung und allgemeine Biologie|Institut der Deutschen Hirnforschungsgesellschaft]]. Der neue Direktor des KWI, [[Hugo Spatz]] verlagerte dessen Schwerpunkte. Neben der Untersuchung von [[Neurologie|neurologischen]] Krankheiten und Tumoren rückten die wissenschaftlich nicht haltbare [[Eugenik]]- und [[Rassentheorie|Rasse]]&shy;forschung ins Zentrum. Diese waren zwar keine Erfindungen der Nationalsozialisten, dienten aber zur Rechtfertigung ihrer Politik. Die Bucher Krankenhäuser wurden 1938 dem [[Bezirk Pankow]] unterstellt.<ref name="DiB_bis1945" /><ref>{{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | Verlag=Michael Imhof Verlag | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | Kapitel=Anmerkung&nbsp;92 | Seiten=122 | ISBN=978-3-86568-543-8}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Mirco Tomic | Titel=Ich wäre so gern heimgekommen! NS-Euthanasie im „Dritten Reich“ | TitelErg=Wolfgang Wirtz-Nentwig (Redaktion) | Reihe=Geschichte im Ersten | Verlag=[[Saarländischer Rundfunk]] | Ort=Saarbrücken | Jahr=2015 | Monat=07 | Tag=20 | Online=[https://www.youtube.com/watch?v=MRlPcHgxN9k Video; 29:36 min], In: [https://www.youtube.com/ youtube] | Zugriff=2015-08-17 | Kommentar=Wegen der 7-Tage-Regel nicht in der Mediathek des Ersten verfügbar}}</ref><ref name="TotWitt_Rasse" /><ref name="KStadt_1933-1945" />
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Wilhelm Bender und die drei anderen Leiter der Berliner Heil- und Pflegeanstalten ([[Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge#Fachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Berlin-Lichtenberg|Herzberge]], Wittenau und [[Vivantes Klinikum Hellersdorf#Geschichte|Wuhlgarten]]) beteiligten sich direkt an der landesweiten Vorbereitung der [[Aktion T4]]. Eins der entsprechenden Treffen fand in Buch statt. Der von Bender mitverfasste Runderlass vom 9.&nbsp;Oktober 1939 forderte die [[Psychiatrische Klinik|psychiatrischen Kliniken]] auf Angaben über ihre Einrichtung und Patienten zu machen. Seine eigene Anstalt war zu diesem Zeitpunkt mit etwa 2800&nbsp;Menschen belegt. Außerdem waren mehr als 1500&nbsp;Bucher Patienten wegen Platzmangel in der [[Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde|Obrawalder]] und in privaten Anstalten untergebracht. Wie viele davon gemeldet wurden, konnte nicht ermittelt werden. Anhand der an die T4-Zentrale gesandten Listen entschieden Gutachter, wer ermordet wird. Aus den erhaltenen Quellen sind nur für Buch 731&nbsp;Menschen namentlich bekannt, die in die [[Gaskammer (Massenmord)|Gaskammern]] der [[Aktion T4#Aufbau der Tötungsanstalten|Tötungsanstalten]] geschickt wurden. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen. Die Heil- und Pflegeanstalt gab aber auch die Patienten ab, die noch weiterleben durften. Am 1.&nbsp;November 1940 war die Einrichtung geräumt und geschlossen. Mit Erlass vom 28.&nbsp;Februar 1941 zog das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Hufeland-Hospital]] hierher und brachte den Namen mit. In der einstigen Kinderheilanstalt wurde ab dem 1.&nbsp;April 1941 nach und nach das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Städtische Krankenhaus]] eingerichtet.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="TotWitt_T4">{{Literatur | Autor=[[Götz Aly]] (Autor) | Herausgeber=Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Titel=Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten. Seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Reihe=Reihe Deutsche Vergangenheit. Stätten der Geschichte Berlin | Band=Band&nbsp;17 | Auflage=3. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=2002 | Kapitel=Die „Aktion T4“ und die Stadt Berlin | Seiten=137–149 | ISBN=3-926175-64-8}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="Kstadt_Zeittafel" />
Wilhelm Bender und die drei anderen Leiter der Berliner Heil- und Pflegeanstalten ([[Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge#Fachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Berlin-Lichtenberg|Herzberge]], Wittenau und [[Vivantes Klinikum Hellersdorf#Geschichte|Wuhlgarten]]) beteiligten sich direkt an der landesweiten Vorbereitung der [[Aktion T4]]. Eins der entsprechenden Treffen fand in Buch statt. Der von Bender mitverfasste Runderlass vom 9.&nbsp;Oktober 1939 forderte die [[Psychiatrische Klinik|psychiatrischen Kliniken]] auf Angaben über ihre Einrichtung und Patienten zu machen. Seine eigene Anstalt war zu diesem Zeitpunkt mit etwa 2800&nbsp;Menschen belegt. Außerdem waren mehr als 1500&nbsp;Bucher Patienten wegen Platzmangel in der [[Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde|Obrawalder]] und in privaten Anstalten untergebracht. Wie viele davon gemeldet wurden, konnte nicht ermittelt werden. Anhand der an die T4-Zentrale gesandten Listen entschieden Gutachter, wer ermordet wird. Aus den erhaltenen Quellen sind nur für Buch 731&nbsp;Menschen namentlich bekannt, die in die [[Gaskammer (Massenmord)|Gaskammern]] der [[Aktion T4#Aufbau der Tötungsanstalten|Tötungsanstalten]] geschickt wurden. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen. Die Heil- und Pflegeanstalt gab aber auch die Patienten ab, die noch weiterleben durften. Am 1.&nbsp;November 1940 war die Einrichtung geräumt und geschlossen. Mit Erlass vom 28.&nbsp;Februar 1941 zog das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|Hufeland-Hospital]] hierher und brachte den Namen mit. In der einstigen Kinderheilanstalt wurde ab dem 1.&nbsp;April 1941 nach und nach das [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Genesungsheim|Städtische Krankenhaus]] eingerichtet.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="TotWitt_T4">{{Literatur | Autor=[[Götz Aly]] (Autor) | Herausgeber=Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Titel=Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten. Seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik | Reihe=Reihe Deutsche Vergangenheit. Stätten der Geschichte Berlin | Band=Band&nbsp;17 | Auflage=3. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=2002 | Kapitel=Die „Aktion T4“ und die Stadt Berlin | Seiten=137–149 | ISBN=3-926175-64-8}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="Kstadt_Zeittafel" />


[[Datei:Berlin-Buch BB005 Wenn ich gross bin.jpg|mini|''Wenn ich groß bin, dann…'' <br />– Zur Erinnerung an die Opfer national&shy;sozialistischer [[Euphemismus|Euthanasieverbrechen]] am [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung|KWI für Hirnforschung]], [[Anna Franziska Schwarzbach]] 2000<ref>{{Internetquelle | url=http://www.franziska-schwarzbach.de/arbeiten-im-stadtraum/berlin-buch-mdc/ | titel=Arbeiten im Stadtraum – Berlin-Buch – MDC | titelerg=Mahnmal für die Opfer der Hirnforschung (1939–44) |autor=Franziska Schwarzbach | werk=[http://www.franziska-schwarzbach.de/ Anna Franziska Schwarzbach] | zugriff=2015-08-31}}</ref>]]
[[Datei:Berlin-Buch BB005 Wenn ich gross bin.jpg|mini|''Wenn ich groß bin, dann… – Zur Erinnerung an die Opfer [[Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus|national&shy;sozialistischer Euthanasieverbrechen]]''<!-- bis hierhin gehören die Worte zum Titel --> am [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung|KWI für Hirnforschung]], von [[Anna Franziska Schwarzbach]] 2000<ref>{{Internetquelle | url=http://www.franziska-schwarzbach.de/arbeiten-im-stadtraum/berlin-buch-mdc/ | titel=Arbeiten im Stadtraum – Berlin-Buch – MDC | titelerg=Mahnmal für die Opfer der Hirnforschung (1939–44) |autor=Franziska Schwarzbach | werk=[http://www.franziska-schwarzbach.de/ Anna Franziska Schwarzbach] | zugriff=2015-08-31}}</ref>]]


Die Heil- und Pflegeanstalt Buch und das KWI für Hirnforschung arbeiteten eng zusammen. [[Julius Hallervorden]], ab 1938 Professor für [[Neuropathologie]] am Institut, blieb zugleich [[Prosektor]] der Psychiatrischen Provinzialanstalt Brandenburg-Görden. Unmittelbar daneben befand sich eine der Mordstätten der Aktion T4, die [[Altes Zuchthaus Brandenburg an der Havel#Nutzung als Tötungsanstalt 1939–1940|Tötungsanstalt Brandenburg]]. Hallervorden regte die dortige Prosektur an, ihm möglichst viele [[Gehirn|Hirne]] der Ermordeten zu schicken, was in mehreren Raten auch geschah. Hermann Wentzel, Bucher Sektionsgehilfe und Krankenpfleger entnahm in der [[Tötungsanstalt Hartheim]] Hirne. Insgesamt erhielt das KWI mindestens 700 Organe. Nach öffentlich Werden der Aktion T4 und wegen Kompetenzstreitigkeiten wurde sie offiziell am 24.&nbsp;August 1941 eingestellt.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="TodBuch_Aussond">{{Literatur | Autor=Rosemarie Pumb (Autorin) | Herausgeber=Albatros e.&nbsp;V. Redaktion Bucher Bote | Titel=In den Tod geschickt. Was in den Jahren 1939/40 in der 3. Heil- und Pflegeanstalt Berlin-Buch geschah. Beiträge zu den Euthanasie-Verbrechen während der Hitler-Diktatur | Ort=Berlin | Jahr=2005 | Kapitel=Die Ausgesonderten | Seiten=24–35}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="TotWitt_T4" />
Die Heil- und Pflegeanstalt Buch und das KWI für Hirnforschung arbeiteten eng zusammen. [[Julius Hallervorden]], ab 1938 Professor für [[Neuropathologie]] am Institut, blieb zugleich [[Prosektor]] der Psychiatrischen Provinzialanstalt Brandenburg-Görden. Unmittelbar daneben befand sich eine der Mordstätten der Aktion T4, die [[Altes Zuchthaus Brandenburg an der Havel#Nutzung als Tötungsanstalt 1939–1940|Tötungsanstalt Brandenburg]]. Hallervorden regte die dortige Prosektur an, ihm möglichst viele [[Gehirn|Hirne]] der Ermordeten zu schicken, was in mehreren Raten auch geschah. Hermann Wentzel, Bucher Sektionsgehilfe und Krankenpfleger entnahm in der [[Tötungsanstalt Hartheim]] Hirne. Insgesamt erhielt das KWI mindestens 700 Organe. Nach öffentlich Werden der Aktion T4 und wegen Kompetenzstreitigkeiten wurde sie offiziell am 24.&nbsp;August 1941 eingestellt.<ref name="DiB_bis1945" /><ref name="TodBuch_Aussond">{{Literatur | Autor=Rosemarie Pumb (Autorin) | Herausgeber=Albatros e.&nbsp;V. Redaktion Bucher Bote | Titel=In den Tod geschickt. Was in den Jahren 1939/40 in der 3. Heil- und Pflegeanstalt Berlin-Buch geschah. Beiträge zu den Euthanasie-Verbrechen während der Hitler-Diktatur | Ort=Berlin | Jahr=2005 | Kapitel=Die Ausgesonderten | Seiten=24–35}}</ref><ref name="KStadt_1933-1945" /><ref name="TotWitt_T4" />
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Im Jahr 1943 starteten die massiven [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin]]. Das Flächenbombardement richtete sich gegen die Kriegswirtschaft und die Bevölkerung. Dass auf den Ortsteil überhaupt Bomben fielen, lag aber wohl an den hier stationierten [[Flugabwehrkanone]]n. Am 18.&nbsp;November 1943 traf eine [[Brandbombe]] die [[Schlosskirche Buch|Schlosskirche]], der niedergebrannte Turm stürzte ins Innere und zerstörte dieses ebenfalls. Von den Heilanstalten war das Hufeland-Hospital am größten betroffen. Schäden traten u.&nbsp;a. an einem Bettenhaus, einem Labor, der Kapelle und dem Röntgenhaus auf. Am 7.&nbsp;Mai 1944 zerstörten die Bomben hauptsächlich Wohnhäuser der benachbarten [[Stadtrandsiedlung Buch]], aber auch in Buch brannten einige aus. Am 23.&nbsp;März 1945 wurden im [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Alte-Leute-Heim|Ludwig-Hoffmann-Hospital]] die Dachstühle eines Bettenhauses sowie des Wasserturms ganz und der eines Wirtschaftsgebäudes teilweise zum Opfer der Flammen. Verglichen mit anderen Berliner Ortsteilen oder deutschen Städten blieben die Verwüstungen in Buch aber gering.<ref name="ChronikBB_2WKrieg" /><ref name="ChPankow_Faschismus" /><ref name="ChBuch_Usicht" />
Im Jahr 1943 starteten die massiven [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin]]. Das Flächenbombardement richtete sich gegen die Kriegswirtschaft und die Bevölkerung. Dass auf den Ortsteil überhaupt Bomben fielen, lag aber wohl an den hier stationierten [[Flugabwehrkanone]]n. Am 18.&nbsp;November 1943 traf eine [[Brandbombe]] die [[Schlosskirche Buch|Schlosskirche]], der niedergebrannte Turm stürzte ins Innere und zerstörte dieses ebenfalls. Von den Heilanstalten war das Hufeland-Hospital am größten betroffen. Schäden traten u.&nbsp;a. an einem Bettenhaus, einem Labor, der Kapelle und dem Röntgenhaus auf. Am 7.&nbsp;Mai 1944 zerstörten die Bomben hauptsächlich Wohnhäuser der benachbarten [[Stadtrandsiedlung Buch]], aber auch in Buch brannten einige aus. Am 23.&nbsp;März 1945 wurden im [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Alte-Leute-Heim|Ludwig-Hoffmann-Hospital]] die Dachstühle eines Bettenhauses sowie des Wasserturms ganz und der eines Wirtschaftsgebäudes teilweise zum Opfer der Flammen. Verglichen mit anderen Berliner Ortsteilen oder deutschen Städten blieben die Verwüstungen in Buch aber gering.<ref name="ChronikBB_2WKrieg" /><ref name="ChPankow_Faschismus" /><ref name="ChBuch_Usicht" />


Die [[Rote Armee#Zweiter Weltkrieg|Rote Armee]] erreichte am 30.&nbsp;Januar 1945 die [[Oder]], überschritt den gefrorenen Fluss und baute in [[Kienitz]] einen [[Brückenkopf]] auf. Als Folge der näher rückenden Kampfhandlungen stellte am 12.&nbsp;April 1945 die Omnibuslinie A&nbsp;42 den Betrieb ein. Am 16.&nbsp;April 1945 startete der entscheidende Vorstoß der [[Zentralfront#1. Weißrussische Front|1.&nbsp;Belorussischen Front]] zur [[Schlacht um Berlin]]. Einen Tag nach [[Bernau bei Berlin|Bernau]] stand sie am Morgen des 21.&nbsp;Aprils in [[Zepernick]]. Zwischen dem Vorort und Buch geriet ein S-Bahn-Zug unter Artilleriebeschuss, worauf die gesamte Strecke den Betrieb einstelle. Um die Kranken und Verwundeten in den Heilanstalten nicht zu gefährden, verzichtete Marschall [[Georgi Konstantinowitsch Schukow]] beim Sturm auf den Ortsteil aber auf Artillerie. [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangene]] und Zwangsarbeiter, die sich in inzwischen selbst befreit hatten, zeigten die letzten Widerstandsnester der Deutschen an. Am Mittag des 21.&nbsp;Aprils 1945 war Buch befreit. Dass sowjetische Soldaten auch hier Plünderungen, Gewalttaten gegen Zivilisten und vor allem massenhafte [[Vergewaltigung]]en an Frauen und Mädchen verübten, ließ sich nur aus der allgemeinen Literatur schließen. Am 2.&nbsp;Mai kapitulierten die deutschen Truppen in Berlin, am 8.&nbsp;Mai 1945 war der Krieg vorbei.<ref name="ChronikBB_2WKrieg" /><ref name="ChBuch_Usicht" /><ref name="ChronikBB_letzteSchlacht">{{Literatur | Autor=Johannes Unger | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Die letzte Schlacht | Seiten=196–199 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref><ref name="ChPankow_Faschismus" /><ref name="Strow_Stettin">{{Literatur | Autor=Bernhard Strowitzki | Titel=S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs | Auflage=2. | Verlag=Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=Stettiner Bahn. Richtung Norden. Von Nordbahnhof nach Bernau | Seiten=129–152 | ISBN=3-89218-073-3}}</ref><ref name="DiB_bis1989" />
Die [[Rote Armee#Zweiter Weltkrieg|Rote Armee]] erreichte am 30.&nbsp;Januar 1945 die [[Oder]], überschritt den gefrorenen Fluss und baute in [[Kienitz]] einen [[Brückenkopf]] auf. Als Folge der näher rückenden Kampfhandlungen stellte am 12.&nbsp;April 1945 die Omnibuslinie A&nbsp;42 den Betrieb ein. Am 16.&nbsp;April 1945 startete der entscheidende Vorstoß der [[Zentralfront#1. Weißrussische Front|1.&nbsp;Belorussischen Front]] zur [[Schlacht um Berlin]]. Einen Tag nach [[Bernau bei Berlin|Bernau]] stand sie am Morgen des 21.&nbsp;Aprils 1945 in [[Zepernick]]. Zwischen dem Vorort und Buch geriet ein S-Bahn-Zug unter Artilleriebeschuss, worauf die gesamte Strecke den Betrieb einstelle. Um die Kranken und Verwundeten in den Heilanstalten nicht zu gefährden, verzichtete Marschall [[Georgi Konstantinowitsch Schukow]] beim Sturm auf den Ortsteil aber auf Artillerie. [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangene]] und Zwangsarbeiter, die sich in inzwischen selbst befreit hatten, zeigten die letzten Widerstandsnester der Deutschen an. Am Mittag des 21.&nbsp;Aprils 1945 war Buch befreit. Dass sowjetische Soldaten auch hier Plünderungen, Gewalttaten gegen Zivilisten und vor allem massenhafte [[Vergewaltigung]]en an Frauen und Mädchen verübten, ließ sich nur aus der allgemeinen Literatur schließen. Am 2.&nbsp;Mai kapitulierten die deutschen Truppen in Berlin, am 8.&nbsp;Mai 1945 war der Krieg vorbei.<ref name="ChronikBB_2WKrieg" /><ref name="ChBuch_Usicht" /><ref name="ChronikBB_letzteSchlacht">{{Literatur | Autor=Johannes Unger | Titel=Die Brandenburger | Verlag=Be.Bra Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1998 | Kapitel=Die letzte Schlacht | Seiten=196–199 | ISBN=3-930863-47-2}}</ref><ref name="ChPankow_Faschismus" /><ref name="Strow_Stettin">{{Literatur | Autor=Bernhard Strowitzki | Titel=S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs | Auflage=2. | Verlag=Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen | Ort=Berlin | Jahr=2004 | Kapitel=Stettiner Bahn. Richtung Norden. Von Nordbahnhof nach Bernau | Seiten=129–152 | ISBN=3-89218-073-3}}</ref><ref name="DiB_bis1989" />


Aus dem Städtischen Krankenhaus war das sowjetische Armeefeldlazaretts&nbsp;496 geworden. Hier spielte sich eines der letzten Kapitel des Kriegs ab. [[Adolf Hitler]] und [[Eva Braun]] begingen am 30.&nbsp;April 1945 im Bunker der [[Kanzlei des Führers|Führerkanzlei]] gemeinschaftlich [[Suizid|Selbstmord]]. Die sowjetische Militärführung veranlasste eine Überführung ihrer Leichen nach Buch, wo am 8.&nbsp;Mai 1945 die [[Obduktion]]en stattfanden. Faust Schkararawskij leitete das Team der Sachverständigen. Da die Körper stark verbrannt waren, lieferte [[Hugo Blaschke]] die entscheidenden Hinweise. Der Leibzahnarzt Hitlers stellte anhand der erhaltenen Gebisse die Identitäten zweifelsfrei fest. Auch die gerichtsmedizinischen Untersuchungen von [[Joseph Goebbels|Joseph]] und [[Magda Goebbels]], ihrer sechs Kinder sowie [[Hans Krebs (Offizier)|Hans Krebs]] sollen hier stattgefunden haben. Der Bucher Anteil der Ereignisse blieb allerdings mehr Gerücht als belegte Realität.<ref name="ChPankow_Faschismus" /><!-- Hugo Blaschke aus Vorgängerversion, bin noch auf Suche nach Referenz --><ref name="KStadt_1945-1962">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Die Bucher Krankenhäuser von 1945 bis 1962 | Seiten=150–193 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref>
Aus dem Städtischen Krankenhaus war das sowjetische Armeefeldlazaretts&nbsp;496 geworden. Hier spielte sich eines der letzten Kapitel des Kriegs ab. [[Adolf Hitler]] und [[Eva Braun]] begingen am 30.&nbsp;April 1945 im Bunker der [[Kanzlei des Führers|Führerkanzlei]] gemeinschaftlich [[Suizid|Selbstmord]]. Die sowjetische Militärführung veranlasste eine Überführung ihrer Leichen nach Buch, wo am 8.&nbsp;Mai 1945 die [[Obduktion]]en stattfanden. Faust Schkararawskij leitete das Team der Sachverständigen. Da die Körper stark verbrannt waren, lieferte [[Hugo Blaschke]] die entscheidenden Hinweise. Der Leibzahnarzt Hitlers stellte anhand der erhaltenen Gebisse die Identitäten zweifelsfrei fest. Auch die gerichtsmedizinischen Untersuchungen von [[Joseph Goebbels|Joseph]] und [[Magda Goebbels]], ihrer sechs Kinder sowie [[Hans Krebs (Offizier)|Hans Krebs]] sollen hier stattgefunden haben. Der Bucher Anteil der Ereignisse blieb allerdings mehr Gerücht als belegte Realität.<ref name="ChPankow_Faschismus" /><!-- Hugo Blaschke aus Vorgängerversion, bin noch auf Suche nach Referenz --><ref name="KStadt_1945-1962">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Die Bucher Krankenhäuser von 1945 bis 1962 | Seiten=150–193 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref>
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[[Datei:Buch MDC.JPG|mini|Das [[Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski|Timoféeff-Ressovsky]]-Haus im [[Campus Berlin-Buch]]]]
[[Datei:Buch MDC.JPG|mini|Das [[Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski|Timoféeff-Ressovsky]]-Haus im [[Campus Berlin-Buch]]]]


Teile der [[Heilanstalten in Berlin-Buch|Krankenhausstadt Berlin-Buch]] beherbergen bis heute medizinische Einrichtungen verschiedener Träger ([[Charité]], [[Helios Kliniken]]). Das KWI ging nach 1947 im [[Institut für Medizin und Biologie]] auf, das später Bestandteil der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]] wurde. Hier befand sich ein Forschungszentrum auf den Gebieten der Krebs- und Herz-/Kreislaufforschung.
Teile der [[Heilanstalten in Berlin-Buch|Krankenhausstadt Berlin-Buch]] beherbergen bis heute medizinische Einrichtungen verschiedener Träger ([[Charité]], [[Helios Kliniken]]). Das KWI ging nach 1947 im [[Institut für Medizin und Biologie]] auf, das später Bestandteil der [[Akademie der Wissenschaften der DDR]] wurde. Hier befand sich ein Forschungszentrum auf den Gebieten der Krebs- und Herz-/Kreislaufforschung. Seit 1992 ist auf einer 32&nbsp;[[Hektar]] großen Fläche mit dem [[Campus Berlin-Buch]] ein Wissenschafts- und Technologiestandort mit biomedizinischen Forschungseinrichtungen, einem [[BiotechPark Berlin-Buch|BiotechPark]] und Serviceeinrichtungen entstanden. Berlin-Buch gehört zu den bedeutenden Akteuren der Gesundheitsstadt Berlin und des Clusters Gesundheitswirtschaft – einem Schwerpunkt der gemeinsamen Innovationsstrategie Berlin-Brandenburg. So gehört das hier ansässige [[Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin]] (MDC) zu den TOP&nbsp;20 der biomedizinischen Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit der [[Charité]]–Universitätsmedizin Berlin betreibt das MDC auf dem Campus Berlin-Buch im Rahmen des Experimental and Clinical Research Centers Hochschulambulanzen.

Seit 1992 ist auf einer 32 [[Hektar]] großen Fläche mit dem [[Campus Berlin-Buch]] ein Wissenschafts- und Technologiestandort mit biomedizinischen Forschungseinrichtungen, einem [[BiotechPark Berlin-Buch|BiotechPark]] und Serviceeinrichtungen entstanden. Berlin-Buch gehört zu den bedeutenden Akteuren der Gesundheitsstadt Berlin und des Clusters Gesundheitswirtschaft – einem Schwerpunkt der gemeinsamen Innovationsstrategie Berlin-Brandenburg. So gehört das hier ansässige [[Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin]] (MDC) zu den TOP&nbsp;20 der biomedizinischen Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit der [[Charité]]–Universitätsmedizin Berlin betreibt das MDC auf dem Campus Berlin-Buch im Rahmen des Experimental and Clinical Research Centers Hochschulambulanzen.


Am [[Autobahndreieck Pankow]] wurde die [[Windkraftanlage Pankow]] errichtet. Die Netzeinspeisung seit dem 31.&nbsp;Juli 2008 machte sie zur ersten [[Windkraftanlage]] Berlins und ihre Höhe von 179&nbsp;Meter ([[Nabe]] 138&nbsp;Meter plus Rotor[[radius]] 41&nbsp;Meter) zum höchsten Bauwerk des [[Bezirk Pankow|Bezirks Pankow]].<ref>{{Internetquelle | url=http://windenergie-berlin.de/historie.htm | titel=Historie | hrsg=NEB Neue Energie Berlin GmbH & Co. KG | werk=[http://windenergie-berlin.de/ Windenergie Berlin] | zugriff=2015-06-24}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Silke Lüers, Knud Rehfeldt, Anna-Kathrin Wallasch (Autoren) | Herausgeber=Deutsche WindGuard GmbH | Titel=Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland. 1.&nbsp;Halbjahr 2014 | Ort=Varel | Jahr=2014 | Kapitel=Tabelle&nbsp;4: Kumulierte Leistung und Anlagenzahl in den Bundesländern | Seiten=6 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.vdma.org/documents/106078/913186/Fact-Sheet-Status-Windenergieausbau-Onshore-Statistik-1.Halbjahr-2014.pdf/284c583e-ddee-43d6-9c31-899ba8205b89 PDF; 537&nbsp;kB], In: [http://www.vdma.org/ VDMA] | Zugriff=2015-07-18}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.enercon.de/de-de/62.htm | titel=E-82 E 2 / 2.000 KW | titelerg=Technische Daten | hrsg=ENERCON GmbH | werk=[http://www.enercon.de/de-de/ ENERCON Energie für die Welt] | zugriff=2015-07-18}}</ref><!-- Info höchstes Bauwerk aus Artikel „Bezirk Pankow“, dort keine Referenz dafür angegeben -->
Am [[Autobahndreieck Pankow]] wurde die [[Windkraftanlage Pankow]] errichtet. Die Netzeinspeisung seit dem 31.&nbsp;Juli 2008 machte sie zur ersten [[Windkraftanlage]] Berlins und ihre Höhe von 179&nbsp;Meter ([[Nabe]] 138&nbsp;Meter plus Rotor[[radius]] 41&nbsp;Meter) zum höchsten Bauwerk des [[Bezirk Pankow|Bezirks Pankow]].<ref>{{Internetquelle | url=http://windenergie-berlin.de/historie.htm | titel=Historie | hrsg=NEB Neue Energie Berlin GmbH & Co. KG | werk=[http://windenergie-berlin.de/ Windenergie Berlin] | zugriff=2015-06-24}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Silke Lüers, Knud Rehfeldt, Anna-Kathrin Wallasch (Autoren) | Herausgeber=Deutsche WindGuard GmbH | Titel=Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland. 1.&nbsp;Halbjahr 2014 | Ort=Varel | Jahr=2014 | Kapitel=Tabelle&nbsp;4: Kumulierte Leistung und Anlagenzahl in den Bundesländern | Seiten=6 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.vdma.org/documents/106078/913186/Fact-Sheet-Status-Windenergieausbau-Onshore-Statistik-1.Halbjahr-2014.pdf/284c583e-ddee-43d6-9c31-899ba8205b89 PDF; 537&nbsp;kB], In: [http://www.vdma.org/ VDMA] | Zugriff=2015-07-18}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.enercon.de/de-de/62.htm | titel=E-82 E 2 / 2.000 KW | titelerg=Technische Daten | hrsg=ENERCON GmbH | werk=[http://www.enercon.de/de-de/ ENERCON Energie für die Welt] | zugriff=2015-07-18}}</ref><!-- Info höchstes Bauwerk aus Artikel „Bezirk Pankow“, dort keine Referenz dafür angegeben -->


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Die erste halbwegs verlässliche Schätzung der Einwohnerzahl verdanken wir Bartholomäus Augustin. Der [[Küster]] zeichnete die Bucher Grundstücke mit ihren Inhabern vor dem Ausbruch der Pest im Jahr 1598 auf. Die Angaben blieben durch eine Übertragung in die Chronik von Johann George Friedrich Ulrici, [[Pfarrer]] von Buch (1740–1773) erhalten. Am Ende des 16. Jahrhunderts bestanden 10&nbsp;[[Hufner|Vollbauern]]-, und 15&nbsp;[[Kossäten]]&shy;gehöfte (darunter [[Krugrecht|Krug]] und Weinmeister), dazu kamen Kirche mit Pfarrgehöft<!-- Da Karow eine Filiale von Buch war, wohnte der Pfarrer wohl hier. --> und Kirchenscheune, Gutshaus, Mühle, Hirtenhaus und Adelswohnung. Die Schmiede wurde von [[Berlin-Karow|Karow]] aus bedient. Eventuell fehlte in dieser Aufstellung noch Bartholomäus Augustin selbst. Vorausgesetzt alle Häuser waren bewohnt, ergaben sich bei 30&nbsp;Familien<!-- Pfannschmidt 1927, S. 30 bezieht in seine Rechnung nur die 25 Bauernfamilien, Gutshaus und Mühle ein. --> und 5&nbsp;Personen je Familie insgesamt 150&nbsp;Einwohner.<ref name="Pfann_V" /><ref name="Pfann_III" /><ref name="Pfann_XVI">{{Literatur | Autor=Martin Pfannschmidt | Titel=Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow | Verlag=Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen | Ort=Berlin | Jahr=1927 | Kapitel=XVI.&nbsp;Die Pfarrer von Buch und Karow | Seiten=173–174}}</ref>
[[Datei:Coat of arms de-be buch 1987.png|mini|links|hochkant=0.5|Ehemaliges [[Wappen des Bezirks Pankow#Buch|Wappen von Buch]]]]


Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]], um 1650 lagen 18<!-- Pfannschmidt 1927, S. 78 sagt 19, zählt man die Tabelle S. 49–51 durch, sind es aber 18 --> Bauernhäuser [[Wüstung|wüst]]. Bei noch immer 30 Grundstücken und einer gewissen Erholung seit 1643 lebten in Buch schätzungsweise 60&nbsp;Menschen, möglicherweise durch die Kriegsfolgen weniger.<ref name="Pfann_V" /><ref name="DiB_Ende19Jh" /><ref name="Pfann_VII" />

[[Datei:Coat of arms de-be buch 1987.png|mini|links|hochkant=0.5|Ehemaliges [[Wappen des Bezirks Pankow#Buch|Wappen von Buch]]]]
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| 1598
| 1598
| align="right" | geschätzt 135<!-- zuvor etwa 100 Pesttote -->
| align="right" | geschätzt 150
| <ref name="Pfann_V" /><ref name="Pfann_III" /><!-- Zur von Pfannschmidt 1927 abweichenden Rechnung siehe obigen Text! -->
| <ref name="DiB_Ende19Jh" />
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| 1650
| align="right" | geschätzt&nbsp;&nbsp;&nbsp;25
| align="right" | geschätzt&nbsp;&nbsp;&nbsp;60
| <ref name="DiB_Ende19Jh" /><!-- selbst geschätzt, i. d. R. wird mit 5 Personen je Familien gerechnet, durch Krieg und Epidemien auch geringere Zahl möglich -->
| <ref name="Pfann_V" /><!-- selbst geschätzt, zur Rechnung siehe obigen Text -->
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=== Bauwerke ===
=== Bauwerke ===
[[Datei:Künstlerhof Buch Schmiedeskulptur von Ingolf Eschenbach.png|mini|hochkant|Der Künstlerhof Buch; ''Windharfe'' von Ingolf Eschenbach, [[Metallplastik|Metallbildhauer]] und [[Kunstschmied]]. Im Hintergrund das Gutshaus und Schlosskirche.]]
[[Datei:Künstlerhof Buch Schmiedeskulptur von Ingolf Eschenbach.png|mini|hochkant|Der Künstlerhof Buch; ''Windharfe'' von Ingolf Eschenbach, [[Metallplastik|Metallbildhauer]] und [[Kunstschmied]]. Im Hintergrund das Inspektoren- und Küchenhaus sowie die [[Schlosskirche Buch|Schlosskirche]].]]
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Buch}}
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Buch}}


Buch besitzt zahlreiche unter [[Denkmalschutz]] stehende Bauwerke. Am bedeutendsten ist die 1736 vollendete [[Schlosskirche Buch|Schlosskirche]]. Die Kirche wurde zwischen 1950 und 1953 wiederaufgebaut und von 1995 bis 2000 saniert. Von der Kirchenleitung wird für die nächsten Jahre geplant, auch den 1943 im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstörte Kirchturm wieder zu errichten. Als eine von vier erhaltenen [[Kirche (Bauwerk)#Barock|Barockkirchen]] Berlins gehörte sie einst zur Gutsschlossanlage von Buch und bildet heute gemeinsam mit dem Schlosspark und ehemaligen Gutshof einen architektonischen Mittelpunkt Buchs.
Buch besitzt zahlreiche unter [[Denkmalschutz]] stehende Bauwerke. Am bedeutendsten ist die 1736 vollendete [[Schlosskirche Buch|Schlosskirche]]. Die Kirche wurde zwischen 1950 und 1953 wiederaufgebaut und von 1995 bis 2000 saniert. Von der Kirchenleitung wird für die nächsten Jahre geplant, auch den 1943 im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstörte Kirchturm wieder zu errichten. Als eine von vier erhaltenen [[Kirche (Bauwerk)#Barock|Barockkirchen]] Berlins gehörte sie einst zur Gutsschlossanlage von Buch und bildet heute gemeinsam mit dem Schlosspark und ehemaligen Gutshof einen architektonischen Mittelpunkt Buchs.


Der ehemalige Gutshof liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schlosskirche und wurde noch bis um 1964 landwirtschaftlich genutzt. Bereits in den 1920er Jahren schwärmte [[Käthe Kollwitz]] in einem offenen Brief von dem einzigartigen Ensemble des damaligen Gutshofes und hätte ihn sich als einen Künstlerhof vorgestellt. Nach einer Initiative engagierter kunstsinniger Menschen, die sich unter anderem auf den Brief von Käthe Kollwitz beriefen, wurde in den 1980er Jahren der damals sehr verfallene Gutshof von der DDR-Führung zum „Künstlerhof Buch“ umgebaut und eingerichtet. Zu jener Zeit arbeiteten etwa 30 Künstler auf diesen Hof, um zunächst vorrangig staatliche Auftragskunst zu produzieren.
Der Gutshof Buch liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schlosskirche und wurde noch bis Ende der 1970er Jahre landwirtschaftlich genutzt. Bereits in den 1920er Jahren schwärmte [[Käthe Kollwitz]] in einem offenen Brief vom einzigartigen Ensemble und stellte ihn sich als Künstlerhof vor. Während der DDR-Zeit verfielen die Gebäude zusehends. Eine Initiative engagierter, kunstsinniger Menschen berief sich u.&nbsp;a. auf den Brief von Käthe Kollwitz und erreichte, dass der Gutshof 1980 an das Büro für architekturbezogene Kunst übergeben und anschließend saniert wurde. Damals arbeiteten hier etwa 30 Künstler und entwarfen vorrangig staatliche Auftragskunst.


Nach einer Initiative des seinerzeitigen Kultursenators [[Ulrich Roloff-Momin]] übernahm 1992 die [[Akademie der Künste (Berlin)|Akademie der Künste]] das Areal, unter deren Regie der ehemalige Gutshof teilweise saniert und weiter ausgebaut wurde. Die kurze Blütezeit, in der neben zahlreichen Ausstellungen auch klassische Konzerte und Theater gezeigt und aufgeführt wurden, fand durch die Einstellung der vergleichsweise geringen Förderung durch das Land Berlin 2003 ein Ende. In dem ungewissen Schicksal, durch den Liegenschaftsfonds an einen potenten Investor verkauft zu werden, arbeiten derzeit unter der Leitung des „Künstlerhof Berlin-Buch e.&nbsp;V.“ etwa 25 Künstler (Maler, Bildhauer, Klang-, Licht- und Installationskünstler) sowie Restauratoren auf dem Areal. Auf dem weiträumigen Gutshof sind einige bis sechs Meter hohe Metallskulpturen zu sehen.
Nach einer Initiative des seinerzeitigen Kultursenators [[Ulrich Roloff-Momin]] übernahm 1992 die [[Akademie der Künste (Berlin)|Akademie der Künste]] das Areal, unter deren Regie der ehemalige Gutshof teilweise saniert und weiter ausgebaut wurde. Die kurze Blütezeit, in der neben zahlreichen Ausstellungen auch klassische Konzerte und Theater gezeigt und aufgeführt wurden, fand durch die Einstellung der vergleichsweise geringen Förderung durch das Land Berlin 2003 ein Ende. In dem ungewissen Schicksal, durch den Liegenschaftsfonds an einen potenten Investor verkauft zu werden, arbeiten derzeit unter der Leitung des „Künstlerhof Berlin-Buch e.&nbsp;V.“ etwa 25 Künstler (Maler, Bildhauer, Klang-, Licht- und Installationskünstler) sowie Restauratoren auf dem Areal. Auf dem weiträumigen Gutshof sind einige bis sechs Meter hohe Metallskulpturen zu sehen.


Gesäumt wird der Hof mit dem um 1800 erbauten, restaurierten Gutshaus, einer großen Scheune und ehemaligen Ställen, in dem gut ausgebaute Werkstätten, wie eine große Holzwerkstatt und die lebendige [[Schmiede]] zu finden sind. Weiter sind der ehemalige [[Speicher]], eine Galerie, der ehemalige [[Taubenhaus|Taubenturm]] als Wahrzeichen des Künstlerhofs oder das [[Gesindehaus]] zu sehen.
Gesäumt wird der Hof mit dem um 1800 erbauten, restaurierten Inspektoren- und Küchenhaus, einer großen Scheune und ehemaligen Ställen, in dem gut ausgebaute Werkstätten, wie eine große Holzwerkstatt und die lebendige [[Schmiede]] zu finden sind. Weiter sind der ehemalige [[Speicher]], eine Galerie, der ehemalige [[Taubenhaus|Taubenturm]] als Wahrzeichen des Künstlerhofs oder das [[Gesindehaus]] zu sehen.


Das [[Barock#Baukunst|barocke]] Schloss unmittelbar westlich des Gutshofs überstand den Zweiten Weltkrieg mit geringen Schäden, wurde zunächst als Kinderheim genutzt, jedoch 1964 wegen Bauschäden infolge mangelnder Instandhaltung abgerissen.
Das [[Barock#Baukunst|barocke]] Schloss unmittelbar westlich des Gutshofs überstand den Zweiten Weltkrieg mit geringen Schäden, wurde zunächst als Kinderheim genutzt, jedoch 1964 wegen Bauschäden infolge mangelnder Instandhaltung abgerissen.
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=== Grünflächen und Naherholung ===
=== Grünflächen und Naherholung ===
{{Anker|Landschaftsschutzgebiet Buch}}
{{Anker|Landschaftsschutzgebiet Buch}}
Das ''[[Landschaftsschutzgebiet#Deutschland|Landschaftsschutzgebiet]] Buch'' umfasst beinahe die Hälfte<!-- Buch 1.815 ha / (LSG 863,1 ha – Buchholzer Anteil) = beinahe Hälfte --> des Orts. Gegründet am 23.&nbsp;Juni 2002, misst es 863,1&nbsp;[[Hektar]], nach einer Verkleinerung am 30.&nbsp;November 2007 um 5,9&nbsp;Hektar. Es reicht von der Landesgrenze im Norden bis zur [[S-Bahn Berlin#S8|S-Bahnlinie 8]] im Süden, wo ein kleiner Bereich in [[Berlin-Französisch Buchholz|Französisch Buchholz]] liegt. Die Naturschutzgebiete [[Mittelbruch (Berlin-Buch)|Mittelbruch]], [[Karower Teiche]] (Nordteil gehört zu Buch, Südteil zu Buchholz), [[Bogenseekette und Lietzengrabenniederung]] sowie die kleine [[Moorlinse Buch]] sind ins LSG eingebettet bzw. grenzen daran an. Das gesamte Areal zeigt eine große Vielfalt an [[Habitat|Lebensräumen]], die vom letzten [[Hochwald (Waldbau)|Hochwald]] im Norden Berlins über [[Feuchtbiotop|Feuchtgebiete]], Sand- und Wiesenbereiche bis zu halboffenen Flächen auf ehemaligen [[Rieselfeld]]ern reicht. In [[Brandenburg]] besteht ein nahtloser Übergang zum LSG Westbarnim, alles zusammen gehört wiederum zum [[Naturpark Barnim]].<ref>Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: ''Verordnung zum Schutz der Landschaft in Buch und über das Naturschutzgebiet Bogenseekette und Lietzengrabenniederung im Bezirk Pankow von Berlin.'' Berlin 23.&nbsp;Juni 2002 mit Änderung 30.&nbsp;November 2007, (Digitale Ausgabe: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/downloads/rechtsgrundlagen/landesvo/lsg/lsg47.pdf PDF; 410&nbsp;kB], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]).</ref><ref>{{Literatur | Autor=Gabriele Wolf | Titel=Bucher Forst. Bunter Mischwald auf schwarzen Boden | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Monat=März | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.bb-naturfotos.de/downloads/bucher_forst.pdf PDF; 1,11&nbsp;MB], In: [http://www.bb-naturfotos.de/ Naturfotografie Gabriele Wolf] | Zugriff=2015-06-24}}</ref><ref name="Verordnung_NSG21" />
Das [[Landschaftsschutzgebiet#Deutschland|Landschaftsschutzgebiet]] Buch umfasst beinahe die Hälfte<!-- Buch 1.815 ha / (LSG 863,1 ha – Buchholzer Anteil) = beinahe Hälfte --> des Orts. Gegründet am 23.&nbsp;Juni 2002, misst es 863,1&nbsp;[[Hektar]], nach einer Verkleinerung am 30.&nbsp;November 2007 um 5,9&nbsp;Hektar. Es reicht von der Landesgrenze im Norden bis zur [[S-Bahn Berlin#S8|S-Bahnlinie 8]] im Süden, wo ein kleiner Bereich in [[Berlin-Französisch Buchholz|Französisch Buchholz]] liegt. Die Naturschutzgebiete [[Mittelbruch (Berlin-Buch)|Mittelbruch]], [[Karower Teiche]] (Nordteil gehört zu Buch, Südteil zu Buchholz), [[Bogenseekette und Lietzengrabenniederung]] sowie die kleine [[Moorlinse Buch]] sind ins LSG eingebettet bzw. grenzen daran an. Das gesamte Areal zeigt eine große Vielfalt an [[Habitat|Lebensräumen]], die vom letzten [[Hochwald (Waldbau)|Hochwald]] im Norden Berlins über [[Feuchtbiotop|Feuchtgebiete]], Sand- und Wiesenbereiche bis zu halboffenen Flächen auf ehemaligen [[Rieselfeld]]ern reicht. In [[Brandenburg]] besteht ein nahtloser Übergang zum LSG Westbarnim, alles zusammen gehört wiederum zum [[Naturpark Barnim]].<ref>Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: ''Verordnung zum Schutz der Landschaft in Buch und über das Naturschutzgebiet Bogenseekette und Lietzengrabenniederung im Bezirk Pankow von Berlin.'' Berlin 23.&nbsp;Juni 2002 mit Änderung 30.&nbsp;November 2007, (Digitale Ausgabe: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/downloads/rechtsgrundlagen/landesvo/lsg/lsg47.pdf PDF; 410&nbsp;kB], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin]).</ref><ref>{{Literatur | Autor=Gabriele Wolf | Titel=Bucher Forst. Bunter Mischwald auf schwarzen Boden | Ort=Berlin | Jahr=2011 | Monat=März | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.bb-naturfotos.de/downloads/bucher_forst.pdf PDF; 1,11&nbsp;MB], In: [http://www.bb-naturfotos.de/ Naturfotografie Gabriele Wolf] | Zugriff=2015-06-24}}</ref><ref name="Verordnung_NSG21" />


Um den Gutshof befindet sich der nach [[Geschichte der Gartenkunst#Niederlande|holländischem]], [[Barockgarten|französischem]] und [[Englischer Landschaftsgarten|englischem Stil]] angelegte ''Schlosspark Buch'' mit altem Baumbestand. Die historischen Wege und die in mehrere Wasserläufe mit vielen Brücken aufgeteilte [[Panke]] werden in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt. Die im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] beschädigte [[Orangerie]] wurde 1955 abgerissen. Auf einem abgegrenzten Teil des Parks an der Wiltbergstraße befindet sich das [[Sowjetisches Ehrenmal (Berlin-Buch)|Sowjetische Ehrenmal Buch]].
Der Schlosspark Buch nördlich der Straße Alt-Buch wurde nach [[Geschichte der Gartenkunst#Niederlande|niederländischem]], [[Barockgarten|französischem]] und [[Englischer Landschaftsgarten|englischem Stil]] angelegt. Seinen Reiz machen der alte Baumbestand, die historischen Wege und die von vielen Brücken überspannten Wasserläufe aus. Die ursprüngliche Form des Parks soll wieder hergestellt werden. Die im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] beschädigte [[Orangerie]] wurde 1955 abgerissen. Auf einem abgegrenzten Teil an der Wiltbergstraße befindet sich das [[Sowjetisches Ehrenmal (Berlin-Buch)|Sowjetische Ehrenmal Buch]].


=== Sport ===
=== Sport ===
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* [[Eckert & Ziegler|Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG]], Robert-Rössle-Straße&nbsp;10
* [[Eckert & Ziegler|Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG]], Robert-Rössle-Straße 10
* [[Helios Klinikum Berlin-Buch]], Schwanebecker Chaussee&nbsp;50
* [[Evangelische Lungenklinik Berlin]], Lindenberger Weg 27
* [[Heizkraftwerk Berlin-Buch|Vattenfall Heizkraftwerk Buch]], Schwanebecker Chaussee&nbsp;11–15
* [[Helios Klinikum Berlin-Buch]], Schwanebecker Chaussee 50
* [[Heizkraftwerk Berlin-Buch|Vattenfall Heizkraftwerk Buch]], Schwanebecker Chaussee 11–15
* Immanuel Krankenhaus Berlin, Lindenberger Weg 19


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Berlin-Buch BB003 Eckert & Ziegler Zentrale.jpg|Konzernzentrale [[Eckert & Ziegler|Eckert & Ziegler AG]]
Berlin-Buch BB003 Eckert & Ziegler Zentrale.jpg|[[Eckert & Ziegler|Eckert & Ziegler AG]] Konzernzentrale
Berlin-Buch BB008 Helios Klinikum Berlin-Buch Hauptgebaeude.jpg|Hauptgebäude [[Helios Klinikum Berlin-Buch]]
Berlin-Buch BB008 Helios Klinikum Berlin-Buch Hauptgebaeude.jpg|[[Helios Klinikum Berlin-Buch]] Hauptgebäude
Berlin-Buch BB007 Heizkraftwerk Buch.jpg|[[Heizkraftwerk Berlin-Buch|Vattenfall Heizkraftwerk Buch]]
Berlin-Buch BB007 Heizkraftwerk Buch.jpg|[[Heizkraftwerk Berlin-Buch|Vattenfall Heizkraftwerk Buch]]
Berlin-Buch BB004 Stener Bruch Heuernte.jpg|Einfahren der Heuernte im Stener Bruch
Berlin-Buch BB004 Stener Bruch Heuernte.jpg|Einfahren der Heuernte im Stener Bruch
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=== Medien ===
=== Medien ===
* Bucher Bote
* Bucher Bote, Franz-Schmidt-Straße 8–10

=== Forschung und Lehre ===
Auch hier dominiert der [[Medizin]]&shy;bereich.

* Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e.&nbsp;V., Schwanebecker Chaussee 4
* [[Deutscher Wetterdienst]] (DWD) – Außenstelle der Abteilung [[Hydrometeorologie]], Lindenberger Weg 24
* Experimental Clinical and Research Center (ECRC), Robert-Rössle-Straße 10
* [[Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie]] (FMP), Robert-Rössle-Straße 10
* [[Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft]] (MDC für Molekulare Medizin), Robert-Rössle-Straße 10

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Berlin-Buch BB010 DWD Hydrometeorologie.jpg|[[Deutscher Wetterdienst]] (DWD)
Berlin-Buch BB011 Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie Haus C81.jpg|[[Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie]] Haus C81
Berlin-Buch BB012 Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Max-Delbrück-Haus.jpg|[[Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft|MDC für Molekulare Medizin]] [[Max Delbrück (Biophysiker)|Max-Delbrück]]-Haus
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=== Verkehr ===
=== Verkehr ===

==== Öffentlicher Verkehr ====
Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel ist die [[S-Bahn Berlin#S2|S-Bahn-Linie&nbsp;2]]. Die [[Busverkehr in Berlin#Nummernschema der heutigen Linien|Buslinien]]&nbsp;150 (zweite Endstation am [[U-Bahnhof Osloer Straße]] in [[Berlin-Wedding]]) und 158 (entspricht etwa der 1929 eröffneten Linie A&nbsp;42) verbinden Buch mit den anderen [[Bezirk Pankow|Pankower]] Ortsteilen. Die Endstationen der Linie&nbsp;259 liegen mit [[Berlin-Französisch Buchholz|Buchholz]] und [[Berlin-Weißensee|Weißensee]] im Bezirk Pankow, dazwischen fährt sie einen Bogen durch den [[Landkreis Barnim]] und den [[Bezirk Lichtenberg]]. Die [[Berliner Verkehrsbetriebe]] (BVG) betreiben außerdem die Linie&nbsp;353 (Anbindung der Quartiere nordwestlich der Bahnstrecke sowie des [[Campus Berlin-Buch]] und zusammen mit der [[Barnimer Busgesellschaft]] (BBG) die Linie&nbsp;893 (von [[Panketal]] über einen Schwenk durch Buch zum Bezirk Lichtenberg, alle Angaben zum Linienverlauf Stand 2015).<ref>{{Internetquelle | url=SU-Bahn_ABC.pdf | titel=Berlin Liniennetz | hrsg=[[Berliner Verkehrsbetriebe]] | werk=[http://www.bvg.de/de/ BVG] | datum=2015-02-25 | zugriff=2015-07-29 | format=PDF; 243&nbsp;kB}}</ref>
<ref>{{Internetquelle | url=http://www.bvg.de/images/content/linienverlaeufe/LinienverlaufBus150.pdf | titel=Linienverlauf Bus 150 | hrsg=[[Berliner Verkehrsbetriebe]] | werk=[http://www.bvg.de/de/ BVG] | zugriff=2015-09-16 | format=PDF; 38,6&nbsp;kB}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.bvg.de/images/content/linienverlaeufe/LinienverlaufBus158.pdf | titel=Linienverlauf Bus 158 | hrsg=[[Berliner Verkehrsbetriebe]] | werk=[http://www.bvg.de/de/ BVG] | zugriff=2015-09-16 | format=PDF; 39,1&nbsp;kB}}</ref><ref name="Bielka2010_5"/><ref>{{Internetquelle | url=http://www.bvg.de/images/content/linienverlaeufe/LinienverlaufBus259.pdf | titel=Linienverlauf Bus 259 | hrsg=[[Berliner Verkehrsbetriebe]] | werk=[http://www.bvg.de/de/ BVG] | zugriff=2015-09-16 | format=PDF; 39&nbsp;kB}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.bvg.de/images/content/linienverlaeufe/LinienverlaufBus353.pdf | titel=Linienverlauf Bus 353 | hrsg=[[Berliner Verkehrsbetriebe]] | werk=[http://www.bvg.de/de/ BVG] | zugriff=2015-09-16 | format=PDF; 35,5&nbsp;kB}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.bvg.de/images/content/linienverlaeufe/LinienverlaufBus893.pdf | titel=Linienverlauf Bus 893 | hrsg=[[Berliner Verkehrsbetriebe]] | werk=[http://www.bvg.de/de/ BVG] | zugriff=2015-09-16 | format=PDF; 37,4&nbsp;kB}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.bbg-eberswalde.de/downloads/fahrplan/2015/893.pdf | titel=Buslinie 893 | hrsg=[[Barnimer Busgesellschaft]] | werk=[http://www.bbg-eberswalde.de/ BBG] | zugriff=2015-07-29 | format=PDF; 43,6&nbsp;kB}}</ref>

==== Individualverkehr ====
Im Süden bzw. Südwesten verlaufen der [[Bundesautobahn 10|Berliner Ring]] und der [[Bundesautobahn 114|Autobahnzubringer Pankow]]. Die Schönerlinder Straße und die Hobrechtsfelder Chaussee leiten zu den Anschlussstellen, die wie das [[Autobahndreieck Pankow]] alle außerhalb von Buch liegen. Hauptzufahrtsstraße zum Ortsteil ist die Wiltbergstraße. Über Alt-Buch und Zepernicker Straße bzw. Schwanebecker Chaussee sind die angrenzenden Vororte erreichbar. Ebenfalls von übergeordneter Bedeutung ist die Karower Chaussee mit einer Verbindungsfunktion in den Osten des [[Bezirk Pankow|Bezirks Pankow]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/strassen_kfz/strassennetz/download/Uebergeordnetes_Strassennetz_Bestand_2015_h.pdf | titel=Übergeordnetes Straßennetz Bestand 2015 | hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin | werk=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/ Verkehr Berlin] | datum=2015-06 | zugriff=2015-07-10 | format=PDF; 10,3&nbsp;MB}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Ursula Flecken, Anja Kneiding (Bearbeitung) | Herausgeber=Planergemeinschaft Hannes Dubach, Urs Kohlbrenner | Titel=Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (INSEK) Ortsteil Buch. Überarbeitung – Schlussbericht | Ort=Berlin | Jahr=2008 | Kapitel=2.5&nbsp;Verkehr | Seiten=38–39 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadtumbau/fileadmin/_migrated/content_uploads/INSEK__Buch_01.pdf PDF; 9,1&nbsp;MB], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin] | Zugriff=2015-06-28}}</ref>
Im Süden bzw. Südwesten verlaufen der [[Bundesautobahn 10|Berliner Ring]] und der [[Bundesautobahn 114|Autobahnzubringer Pankow]]. Die Schönerlinder Straße und die Hobrechtsfelder Chaussee leiten zu den Anschlussstellen, die wie das [[Autobahndreieck Pankow]] alle außerhalb von Buch liegen. Hauptzufahrtsstraße zum Ortsteil ist die Wiltbergstraße. Über Alt-Buch und Zepernicker Straße bzw. Schwanebecker Chaussee sind die angrenzenden Vororte erreichbar. Ebenfalls von übergeordneter Bedeutung ist die Karower Chaussee mit einer Verbindungsfunktion in den Osten des [[Bezirk Pankow|Bezirks Pankow]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/strassen_kfz/strassennetz/download/Uebergeordnetes_Strassennetz_Bestand_2015_h.pdf | titel=Übergeordnetes Straßennetz Bestand 2015 | hrsg=Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin | werk=[http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/ Verkehr Berlin] | datum=2015-06 | zugriff=2015-07-10 | format=PDF; 10,3&nbsp;MB}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Ursula Flecken, Anja Kneiding (Bearbeitung) | Herausgeber=Planergemeinschaft Hannes Dubach, Urs Kohlbrenner | Titel=Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (INSEK) Ortsteil Buch. Überarbeitung – Schlussbericht | Ort=Berlin | Jahr=2008 | Kapitel=2.5&nbsp;Verkehr | Seiten=38–39 | Online=Digitale Ausgabe: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadtumbau/fileadmin/_migrated/content_uploads/INSEK__Buch_01.pdf PDF; 9,1&nbsp;MB], In: [http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ Stadtentwicklung Berlin] | Zugriff=2015-06-28}}</ref>


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Im Ortsteil Buch gibt es laut amtlichem Straßenverzeichnis 49&nbsp;[[Widmung (Recht)|gewidmete]] Straßen, aber keinen einzigen Platz.<ref>{{Literatur | Herausgeber=Amt für Statistik Berlin-Brandenburg | Titel=Adressverzeichnis für die lebensweltlich orientierten Räume Berlin-Pankow. Stand Januar 2015 | Ort=Berlin | Jahr=2015 | Online=Digitale Ausgabe: [https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/produkte/verzeichnisse/VZ_AdrVerzeichnisLOR03_2015_BE.pdf PDF; 859&nbsp;kB], In: [https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/ Statistik Berlin-Brandenburg] | Zugriff=2015-07-03}}</ref>
Im Ortsteil Buch gibt es laut amtlichem Straßenverzeichnis 49&nbsp;[[Widmung (Recht)|gewidmete]] Straßen, aber keinen einzigen Platz.<ref>{{Literatur | Herausgeber=Amt für Statistik Berlin-Brandenburg | Titel=Adressverzeichnis für die lebensweltlich orientierten Räume Berlin-Pankow. Stand Januar 2015 | Ort=Berlin | Jahr=2015 | Online=Digitale Ausgabe: [https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/produkte/verzeichnisse/VZ_AdrVerzeichnisLOR03_2015_BE.pdf PDF; 859&nbsp;kB], In: [https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/ Statistik Berlin-Brandenburg] | Zugriff=2015-07-03}}</ref>


Über die Gemarkung führen zwei [[mittelalter]]liche Straßenverbindungen: die [[Bernauer Heerstraße]] ganz im Norden durch den Hobrechtswald und die [[Bernauer Heerstraße#Weitere Heerstraßen über Bernau|Uckermärkische Heerstraße]] am rechten Ufer der [[Panke]].<ref name="RiesHb_Heerweg">{{Literatur | Autor=Uwe Michas | Titel=Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde | Verlag=Public Agentur für Kommunikation | Ort=Wandlitz | Jahr=2015 | Kapitel=Der Bernauer Heerweg | Seiten=18–20}}</ref><ref name="Bielka2010_3" />
Über die Gemarkung führen zwei [[mittelalter]]liche Straßenverbindungen: die [[Bernauer Heerstraße]] ganz im Norden durch den Hobrechtswald und die [[Bernauer Heerstraße#Weitere Heerstraßen über Bernau|Uckermärkische Heerstraße]] am rechten Ufer der [[Panke]]. Noch zu Zeiten von [[Martin Eckart Pfannschmidt|Martin Pfannschmidt]], Pfarrer der Gemeinde [[Schlosskirche Buch|Buch]]-[[Dorfkirche Karow|Karow]] (1913–1933) hieß die heutige Buchenallee in [[Zepernick]] im Volksmund der Heerweg.<ref name="RiesHb_Heerweg">{{Literatur | Autor=Uwe Michas | Titel=Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde | Verlag=Public Agentur für Kommunikation | Ort=Wandlitz | Jahr=2015 | Kapitel=Der Bernauer Heerweg | Seiten=18–20}}</ref><ref name="Bielka2010_3" /><ref name="Pfann_VII" />


== Persönlichkeiten des Ortsteils ==
== Persönlichkeiten ==
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* [[Heinz Bielka]] (* 1929), [[Krebs (Medizin)|Krebs]]&shy;forscher, [[Biochemie|Biochemiker]] und [[Molekularbiologie|Molekularbiologe]], international beachtete [[Ribosom]]en&shy;forschung, seit der [[Emeritierung]] auch Ortschronist
=== Gutsherren ===
* [[Gerhard Bernhard von Pölnitz]] (* 1617; † 1679), Kammerherr, Oberst der Leibgarde zu Fuß, Generalwachtmeister und Geheimer Kriegsrat unter [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]], Kurfürst von Brandenburg
* [[Gerhard Bernhard von Pölnitz]] (* 1617; † 1679 in Buch), Kammerherr, Oberst der Leibgarde zu Fuß, Generalwachtmeister und Geheimer Kriegsrat unter [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]], Kurfürst von [[Mark Brandenburg|Brandenburg]]<ref name="Pfann_IX" />
* [[Ada Raev]] (geb. Ada Fischer; * 1955), Kunsthistorikerin
* Hans von Röbel († 1563), kurbrandenburgischer Rat (vergleichbar Landesminister), befreundet mit [[Philipp Melanchthon]]
* Hans von Röbel († 1563), kurbrandenburgischer Rat (vergleichbar Landesminister)<ref name="Pfann_IV" />
* [[Joachim von Roebel|Joachim von Röbel]] (* 1515; † 1572), [[Generalfeldmarschall|Feldmarschall]] und Geheimer Kriegsrat in [[Römisch-deutscher Kaiser|kaiserlichen]], kurbrandenburgischen und [[Kursachsen|kursächsischen]] Diensten<ref name="Pfann_IV" /><ref name="Pfann_VI" />
* [[Adam Otto von Viereck]] (* 1684; † 1758), [[Königreich Preußen|preußischer]] [[Staatsminister (Deutschland)|Staatsminister]] und Geheimer Etatsrat
* [[Adam Otto von Viereck]] (* 1684; † 1758), Wirklicher Geheimer Etatsrat und Dirigierender Minister im Generaldirektorium des [[Königreich Preußen|Königreichs Preußen]], erst Protektor, dann Kurator der [[Königliche Akademie der Wissenschaften|Königlichen Akademie der Wissenschaften]]<ref name="Bielka2010_4" />
* [[Cécile Vogt]] (* 1875; † 1962), [[Neurologie|Neurologin]] und [[Hirnforschung|Hirnforscherin]]
* [[Otto von Voß|Otto Carl Friedrich von Voß]] (* 1755; † 1823), Präsident der Kurmärkischen [[Kriegs- und Domänenkammer]], Staatsminister im Generaldirektorium des Königreichs Preußens, Verwalter der Provinz [[Südpreußen]]<ref name="DiB_Ende19Jh" />
* [[Oskar Vogt]] (* 1870; † 1959), Hirnforscher, Gründer und Direktor des [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung|Kaiser-Wilhelm-Instituts für Hirnforschung]]

* [[Julie von Voß]] (* 1766; † 1789), zunächst [[Hofdame]] der preußischen Königin [[Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern|Elisabeth Christine]], dann Ehefrau des preußischen Königs [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;II.]]
=== Mediziner und Medizinerinnen ===
* [[Otto Carl Friedrich von Voß]] (* 1755; † 1823), Präsident der Kurmärkischen [[Kriegs- und Domänenkammer]], Staatsminister im Generaldirektorium des Königreichs Preußens, Verwalter der Provinz [[Südpreußen]]
[[Datei:Sabina Grzimek - Karl Lohmann.jpg|mini|hochkant|[[Karl Lohmann (Biochemiker)|Karl-Lohmann]]-Büste, von [[Sabina Grzimek]], 1998]]

* [[Heinz Bielka]] (* 1929), [[Krebs (Medizin)|Krebs]]&shy;forscher, [[Biochemie|Biochemiker]] und [[Molekularbiologie|Molekularbiologe]], international beachtete [[Ribosom]]en&shy;forschung, Direktor des [[Institut für Zellphysiologie (DAW)|Instituts für Zellphysiologie]], seit der [[Emeritierung]] auch Ortschronist
* [[Charles Coutelle]] (* 1939), [[Humangenetik]]er, molekulare Analyse genetisch bedingter Krankheiten (u.&nbsp;a. [[Phenylketonurie]] und [[Mukoviszidose|Cystische Fibrose]]), Bereichsleiter [[Genetik]] im [[Zentralinstitut für Molekularbiologie]]<ref name="KStadt_Namen" /><ref name="KStadt_AdW">{{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3. | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | Kapitel=Die Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR | Seiten=280–287 | ISBN=978-3-938304-42-6}}</ref>
* [[Arnold Graffi]] (* 1910; † 2006), Krebsforscher, Biochemiker, umfangreiche Arbeiten über Tumor[[Mitochondrium|mitochondrien]], Beziehungen zwischen [[Stoffwechsel]] und [[Tumor]]&shy;wachstum sowie chemische [[Karzinogen]]e, Entdeckungen von [[onkogen|geschwulsterzeugenden]] Viren (z.&nbsp;B. Graffi-Virus), Direktor des [[Zentralinstitut für Krebsforschung (Akademieinstitut)|Instituts für experimentelle Krebsforschung]]<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Arnold Graffi | Seiten=173–174 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref><ref name="KStadt_Namen" /><ref name="KStadt_AdW" />
* [[Friedrich Jung]] (* 1915; † 1997, Grab in Berlin-Buch), Biochemiker, eine der ersten [[Elektronenmikroskop|elektromikroskopischen]] Abbildungen der [[Zellmembran]] von [[Erythrozyt|roten Blutkörperchen]], Aufklärung der [[Biotransformation]] zahlreicher Arzneimittel, Entwicklung von [[Biosensor]]en, Direktor des Zentralinstituts für Molekularbiologie<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Friedrich Jung | Seiten=175 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref><ref name="KStadt_AdW" />
* [[Karl Lohmann (Biochemiker)|Karl Lohmann]] (* 1898; † 1978, Grab in Berlin-Buch), Biochemiker, Stoffwechselforscher, Entdecker des [[Adenosintriphosphat]], der „Lohmannschen Reaktion“ bei der [[Muskelkontraktion]] und der [[Aldolase]], Mitentdecker des [[Kreatinphosphat]]s, Direktor des Instituts für Biochemie im [[Institut für Medizin und Biologie]]<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka, Peter Langen | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Karl Lohmann | Seiten=175–177 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref>
* [[Erwin Negelein]] (* 1897; † 1979, Grab in Berlin-Buch), Biochemiker, Stoffwechselforscher, erstmalige [[Kristallisation]] der [[Alkoholdehydrogenase]] und der Pyrovatkynase, Entdecker der 1,3-Diphosphoglyzerinsäure (Negelein-Ester), Verfahren zur Kultivierung von [[Aszites]]&shy;tumorzellen in [[Submers]]&shy;kultur, Direktor des [[Institut für Zellphysiologie (DAW)|Instituts für Zellphysiologie]]<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Erwin Negelein | Seiten=177–178 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref>
* [[Nikolai Wladimirowitsch Timofejew-Ressowski|Nikolaj Vladimirovič Timofeev-Resovskij]] (* 1900, † 1981), [[Genetik]]er, [[Strahlenbiologie|Radiobiologe]], Mitautor von ''Über die Natur der Genmutation und der Genstruktur'', das zu den Klassikern der Genetik zählt, im Rahmen eines deutsch-sowjetischen Austauschprogramms Aufbau der Abteilung Genetik am [[Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung|KWI für Hirnforschung]]<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Nikolai Wladimirovich Timoféeff-Ressovsky | Seiten=180–182 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref>
* [[Cécile Vogt]] (* 1875 als ''Cécile Mugnier''; † 1962), [[Neurologie|Neurologin]] und [[Hirnforschung|Hirnforscherin]], Forschung an der [[Pathologie]] des striären Systems und der [[Pathoklise]], arbeitete eng und veröffentlichte zusammen mit Oskar Vogt, Stellung am KWI für Hirnforschung<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Cécile Vogt | Seiten=182–183 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref>
* [[Oskar Vogt]] (* 1870; † 1959), Hirnforscher, [[Neurobiologie|Neurobiologe]], einer der Begründer der architektonischen Hirnforschung und funktionsbezogenen Neurobiologie, Gründer und Direktor des KWI für Hirnforschung<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Oskar Vogt | Seiten=183–184 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref>
* [[Albert Wollenberger]] (* 1912; † 2000 in Berlin-Buch), Kreislaufforscher, Entwicklung des ultraschnellen Frier-Stopp-Verfahrens von Geweben („Wollenberger-Clamp“), mehrere Entdeckungen in der [[Kardiologie]], Direktor des [[Zentralinstitut für Herz-Kreislaufforschung|Instituts für Kreislaufforschung]], Mitbegründer und Präsident der Internationalen Gesellschaft für Herzforschung<ref>{{Literatur | Autor=Ernst-Georg Krause | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Albert Wollenberger | Seiten=185–186 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref>

=== Weitere Berufe und Berufungen ===
* [[Walter Friedrich (Biophysiker)|Walter Friedrich]] (* 1883; † 1968), [[Biophysik]]er, [[Strahlung]]s&shy;forscher, die Mitentdeckung von [[Interferenz]]&shy;erscheinungen von [[Röntgenstrahlung|Röntgenstrahlen]] an Kristallen bewies dessen elektromagnetische Natur, [[Max von Laue]] erhielt dafür den [[Nobelpreis für Physik]], Direktor des [[Institut für Medizin und Biologie|Instituts für Medizin und Biologie]], Rektor der [[Humboldt Universität|Humboldt-Universität Berlin]], Präsident der [[Akademie der Wissenschaften der DDR|Deutschen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | Kapitel=9.&nbsp;Biographien. Walter Friedrich | Seiten=172–173 | ISBN=978-3-642-93393-6}}</ref>
* [[Ada Raev]] (* 1955 als ''Ada Fischer'' in Berlin-Buch), [[Kunsthistoriker]]in
* [[Julie von Voß]] (* 1766 in Buch; † 1789), zunächst [[Hofdame]] der preußischen Königin [[Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern|Elisabeth Christine]], dann Ehefrau des preußischen Königs [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;II.]]<ref>{{Literatur | Autor=Theodor Fontane | Titel=Spreeland. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow | Sammelwerk=Wanderungen durch die Mark Brandenburg | Verlag=Magnus Verlag | Ort=Essen | Kapitel=Rechts der Spree. Buch | Seiten=819–829 | ISBN=3-88400-702-5}}</ref>
* [[Adolf Wermuth]] (* 1885; † 1927, Grab in Berlin-Buch), Reichsschatzsekretär, [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Oberbürgermeister von Berlin]], eine treibende Kraft bei der Bildung von [[Groß-Berlin]], Wohnsitz im Schloss Buch<ref>{{Literatur | Autor=Michael Erbe (Autor) | Herausgeber=Wolfgang Ribbe | Titel=Geschichte Berlins. Zweiter Band. Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart | Sammelwerk=Geschichte Berlins. Von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart | Auflage=3., erweiterte und aktualisierte | Verlag=[[Berliner Wissenschafts-Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=2002 | Kapitel=Berlin als Brennpunkt der Politik | Seiten=755–777 | ISBN=3-8305-0166-8}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Henning Köhler (Autor) | Herausgeber=Wolfgang Ribbe | Titel=Geschichte Berlins. Zweiter Band. Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart | Sammelwerk=Geschichte Berlins. Von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart | Auflage=3., erweiterte und aktualisierte | Verlag=[[Berliner Wissenschafts-Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=2002 | Kapitel=Die Schaffung von Groß-Berlin und der Sturz Wermuths | Seiten=814–824 | ISBN=3-8305-0166-8}}</ref><ref name="Bielka2010_6">{{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=Frieling-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2010 | Kapitel=6.&nbsp;Der´s Euch gebaut, hat´s gut gemeint: Hoffmanns Krankenanstalten | Seiten=93–118 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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* {{Literatur | Autor=Hans Ebert (Autor) | Herausgeber=Freundeskreis der Chronik Pankow e.&nbsp;V. | Titel=Zur Geschichte von Berlin-Buch. Von der ersten Besiedlung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges | Reihe= Deutsche Vergangenheit | Band=Band&nbsp;123 | Auflage=1. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=1995 | ISBN=3-89468-202-7}}
* {{Literatur | Autor=Hans Ebert (Autor) | Herausgeber=Freundeskreis der Chronik Pankow e.&nbsp;V. | Titel=Zur Geschichte von Berlin-Buch. Von der ersten Besiedlung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges | Reihe= Deutsche Vergangenheit | Band=Band&nbsp;123 | Auflage=1. | Verlag=Edition Hentrich | Ort=Berlin | Jahr=1995 | ISBN=3-89468-202-7}}
* {{Literatur| Herausgeber=Interessengemeinschaft Bucher Chronik | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | ISBN=3-00-002655-X}}
* {{Literatur| Herausgeber=Interessengemeinschaft Bucher Chronik | Titel=Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998 | Auflage=1. | Ort=Berlin | Jahr=1998 | ISBN=3-00-002655-X}}
* {{Literatur | Autor=[[Heinz Bielka]] | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=[[Frieling-Verlag Berlin|Frieling-Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=2010 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}
* {{Literatur | Autor=[[Heinz Bielka]] | Titel=Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch | Auflage=2., überarbeitete und erweiterte | Verlag=[[Springer-Verlag]] | Ort=Berlin, Heidelberg | Jahr=2002 | ISBN=978-3-642-93393-6 | Kommentar=[[Book-on-Demand|Buch auf Bestellung]]}}
* {{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch | Auflage=1. | Verlag=[[Frieling-Verlag Berlin|Frieling-Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=2010 | ISBN=978-3-8280-2837-1}}
* {{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Herausgeber=[[Landesdenkmalamt Berlin]] | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | TitelErg=Vorwort von Jörg Haspel | Sammelwerk=Denkmale in Berlin | Reihe=Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland | Verlag=[[Michael Imhof Verlag]] | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | ISBN=978-3-86568-543-8}}
* {{Literatur | Autor=Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka | Herausgeber=[[Landesdenkmalamt Berlin]] | Titel=Bezirk Pankow – Ortsteil Buch | TitelErg=Vorwort von Jörg Haspel | Sammelwerk=Denkmale in Berlin | Reihe=Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland | Verlag=[[Michael Imhof Verlag]] | Ort=Petersberg | Jahr=2010 | ISBN=978-3-86568-543-8}}
* {{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3.,&nbsp;unveränderte | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | ISBN=978-3-938304-42-6}}
* {{Literatur | Autor=Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff | Titel=Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch | Auflage=3.,&nbsp;unveränderte | Verlag=Mabuse-Verlag | Ort=Frankfurt am Main | Jahr=2010 | ISBN=978-3-938304-42-6}}
* {{Literatur | Autor=[[Heinz Bielka]] | Titel=Streifzüge durch die Orts- und Medizingeschichte von Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=[[Frieling-Verlag Berlin|Frieling-Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=2011 | ISBN=978-3-8280-2441-0}}
* {{Literatur | Autor=Heinz Bielka | Titel=Streifzüge durch die Orts- und Medizingeschichte von Berlin-Buch | Auflage=2. | Verlag=[[Frieling-Verlag Berlin|Frieling-Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=2011 | ISBN=978-3-8280-2441-0}}
* {{Literatur | Herausgeber=Freundeskreis der Chronik Pankow e.&nbsp;V. | Titel=Vom Gestern und Heute in Berlin-Buch | TitelErg=Vorwort von [[Matthias Köhne]] | Reihe=Mitteilungsblatt zur Pankower Heimatgeschichte | Nummer=2/3-2014 | Auflage=2. | Ort=Berlin | Jahr=2014}}
* {{Literatur | Herausgeber=Freundeskreis der Chronik Pankow e.&nbsp;V. | Titel=Vom Gestern und Heute in Berlin-Buch | TitelErg=Vorwort von [[Matthias Köhne]] | Reihe=Mitteilungsblatt zur Pankower Heimatgeschichte | Nummer=2/3-2014 | Auflage=2. | Ort=Berlin | Jahr=2014}}
* {{Literatur| Herausgeber=Förderverein Naturpark Barnim e.&nbsp;V. | Titel=Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde. Nutzung, Umgestaltung und Entwicklung einer intensiv von Menschen geprägten Landschaft im Norden Berlins | TitelErg=Vorwort von Bernd Hoffmann | Verlag=Public Agentur für Kommunikation | Ort=Wandlitz | Jahr=2015 | Monat=Februar}}
* {{Literatur| Herausgeber=Förderverein Naturpark Barnim e.&nbsp;V. | Titel=Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde. Nutzung, Umgestaltung und Entwicklung einer intensiv von Menschen geprägten Landschaft im Norden Berlins | TitelErg=Vorwort von Bernd Hoffmann | Verlag=Public Agentur für Kommunikation | Ort=Wandlitz | Jahr=2015 | Monat=Februar}}
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* {{Literatur | Autor=[[Theodor Fontane]] | Titel=[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg#Spreeland-4|Spreeland]]. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow | Sammelwerk=[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg]] | Band=Band&nbsp;4 | Verlag=Verlag von Wilhelm Hertz | Ort=Berlin | Jahr=1882 | Kapitel=Rechts der Spree. Buch | Seiten=165–186 | Online={{DTAW|fontane_brandenburg04_1882}}}}
* {{Literatur | Autor=[[Theodor Fontane]] | Titel=[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg#Spreeland-4|Spreeland]]. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow | Sammelwerk=[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg]] | Band=Band&nbsp;4 | Verlag=Verlag von Wilhelm Hertz | Ort=Berlin | Jahr=1882 | Kapitel=Rechts der Spree. Buch | Seiten=165–186 | Online={{DTAW|fontane_brandenburg04_1882}}}}
* [[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] (Hrsg.): [[Landbuch Karls IV.#Editionen|''Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375'']] (= ''Brandenburgische Landbücher''. Band&nbsp;2; ''Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin''. Band&nbsp;VIII,&nbsp;2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940 (außer Begleittexten auf [[Latein]], [http://digital.ub.uni-potsdam.de/content/titleinfo/214409 Digitalisat] in [[Universitätsbibliothek Potsdam]]).<!-- ohne Vorlage:Literatur, weil sonst „Band 2“ in Kursivschrift -->
* [[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] (Hrsg.): [[Landbuch Karls IV.#Editionen|''Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375'']] (= ''Brandenburgische Landbücher''. Band&nbsp;2; ''Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin''. Band&nbsp;VIII,&nbsp;2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940 (außer Begleittexten auf [[Latein]], [http://digital.ub.uni-potsdam.de/content/titleinfo/214409 Digitalisat] in [[Universitätsbibliothek Potsdam]]).<!-- ohne Vorlage:Literatur, weil sonst „Band 2“ in Kursivschrift -->
* {{Literatur | Herausgeber=[[Ingo Materna]], [[Wolfgang Ribbe]] | Titel=Brandenburgische Geschichte | Verlag=[[Akademie Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=1995 | ISBN=3-05-002508-5}}
* {{Literatur | Autor=Lew Hohmann, Johannes Unger | Titel=Die Brandenburger. Chronik eines Landes. Begleitbuch zur TV-Reihe mit [[Kurt Böwe]] | TitelErg=Vorwort von [[Hansjürgen Rosenbauer]] | Verlag=[[Be.bra verlag|Be.Bra Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=1998 | ISBN=3-930863-47-2}}
* {{Literatur | Autor=Lew Hohmann, Johannes Unger | Titel=Die Brandenburger. Chronik eines Landes. Begleitbuch zur TV-Reihe mit [[Kurt Böwe]] | TitelErg=Vorwort von [[Hansjürgen Rosenbauer]] | Verlag=[[Be.bra verlag|Be.Bra Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=1998 | ISBN=3-930863-47-2}}
* {{Literatur | Herausgeber=Johannes H. Schroeder | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. Naturpark Barnim | Reihe=Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg | Band=Nr.&nbsp;5 | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | ISBN=3-928651-06-4}}
* {{Literatur | Herausgeber=Johannes H. Schroeder | Titel=Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. Naturpark Barnim | Reihe=Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg | Band=Nr.&nbsp;5 | Auflage=1. | Verlag=Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.&nbsp;V. | Ort=Berlin | Jahr=2004 | ISBN=3-928651-06-4}}
* {{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann (und andere Autoren) | Herausgeber= Landesbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin | Titel=Natürlich Berlin! Naturschutz- und Natura 2000-Gebiete in Berlin | Auflage=2.,&nbsp;korrigierte | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Monat=Juni | ISBN= 978-3-9810058-9-9}}
* {{Literatur | Autor=Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann (und andere Autoren) | Herausgeber= Landesbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin | Titel=Natürlich Berlin! Naturschutz- und Natura 2000-Gebiete in Berlin | Auflage=2.,&nbsp;korrigierte | Verlag=Verlag Natur und Text | Ort=Rangsdorf | Jahr=2009 | Monat=Juni | ISBN= 978-3-9810058-9-9}}
* {{Literatur | Herausgeber=Clemens Bergstedt, [[Heinz-Dieter Heimann]], Knut Kiesant, Peter Knüvener, Mario Müller, Kurt Winkler | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen. Die Mark Brandenburg im späten Mittelalter | TitelErg=Begleitband zum Ausstellungsverbund Raubritter und Schöne Madonnen | Reihe=Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte | Band=Band&nbsp;6 | Auflage=1. | Verlag=[[Lukas Verlag]] für Kunst- und Geistesgeschichte | Ort=Berlin | Jahr=2011 | ISBN=978-3-86732-118-1}}
* {{Literatur | Herausgeber=Clemens Bergstedt, [[Heinz-Dieter Heimann]], Knut Kiesant, Peter Knüvener, Mario Müller, Kurt Winkler | Titel=Im Dialog mit Raubrittern und Schönen Madonnen. Die Mark Brandenburg im späten Mittelalter | TitelErg=Begleitband zum Ausstellungsverbund Raubritter und Schöne Madonnen | Reihe=Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte | Band=Band&nbsp;6 | Auflage=1. | Verlag=[[Lukas Verlag]] für Kunst- und Geistesgeschichte | Ort=Berlin | Jahr=2011 | ISBN=978-3-86732-118-1}}
* {{Literatur | Autor=[[Johannes Schultze (Historiker)|Johannes Schultze]] | Titel=Die Mark Brandenburg | WerkErg=Vorwort von Werner Vogel | Band= 5&nbsp;Bände | Auflage=Vierte | Verlag=[[Duncker & Humblot]] | Ort=Berlin | Jahr=2011 | ISBN=978-3-428-13480-9 | Kommentar=Neudruck der von 1961 bis 1969 erschienenen Bände 1 bis 5 in einem Buch}}


=== Berlin-Buch in der Belletristik ===
=== Berlin-Buch in der Belletristik ===
* {{Literatur | Autor=[[Alfred Döblin]] | Titel=[[Berlin Alexanderplatz (Roman)|Berlin Alexanderplatz]]: Die Geschichte von Franz Biberkopf | Auflage=1. | Verlag=[[S. Fischer Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=1929 | Kommentar=dort spielt das Feste Haus der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|III.&nbsp;Städtischen Irrenanstalt]] eine Rolle}}
* {{Literatur | Autor=[[Alfred Döblin]] | Titel=[[Berlin Alexanderplatz (Roman)|Berlin Alexanderplatz]]. Die Geschichte von Franz Biberkopf | Auflage=1. | Verlag=[[S. Fischer Verlag]] | Ort=Berlin | Jahr=1929 | Kommentar=ein Kapitel behandelt das Feste Haus der [[Heilanstalten in Berlin-Buch#Klinikcampus C. W. Hufeland|III.&nbsp;Städtischen Irrenanstalt]]}}
* {{Literatur | Autor=[[Trude Hesterberg]] | Titel-P=Was ich noch sagen wollte... | Auflage=1. | Verlag=Henschelverlag Kunst und Gesellschaft | Ort=Berlin | Jahr=1971 | Kommentar=autobiografische Anmerkungen u.&nbsp;a. zum Schlosspark Buch}}
* {{Literatur | Autor=[[Trude Hesterberg]] | Titel-P=Was ich noch sagen wollte... | Auflage=1. | Verlag=Henschelverlag Kunst und Gesellschaft | Ort=Berlin | Jahr=1971 | Kommentar=autobiografische Anmerkungen u.&nbsp;a. zum Schlosspark Buch}}

{{Zitat|An der Mauer steht ein junges Fräulein aus dem Dorfe, unterhält sich mit einem der Wärter: „Sieht man, daß ich geweint habe?“ „Nee, bloß die eine Backe ist dick.“ „Der ganze Kopf, der Hinterschädel, alles. Ja.“ Sie weint, holt sich ein Taschentuch aus dem Täschchen, das Gesicht zieht sich sauer zusammen. „Dabei hab ich gar nicht weiter gemacht. Ich wollte zum Bäcker gehen, was holen, kenn ich das Fräulein und frag ihr, was sie macht, sagt sie mir, sie geht heut zum Bäckerball. Kann man denn immer zu Hause sitzen bei dem schlechten Wetter. Und sie hat noch ein Billett und will mich mitnehmen. Kost kein Pfennig. Ist doch nett von dem Fräulein, nicht?“ „Aber ja.“ „Aber da müssen Sie meine Eltern hören, meine Mutter. Ich soll nicht gehen. Warum denn nicht, ist doch ein anständiger Ball, und man will sich doch auch mal amüsieren, was hat man denn vom Leben. Nee, du kommst nicht weg, ist so schlechtes Wetter, und der Vater ist krank. Und ich geh doch weg. Da hab ich solche Keile gekriegt, ist das hübsch?“ Sie weint, pliert vor sich. |Alfred Döblin<ref>{{Literatur | Autor=Alfred Döblin | Titel=Berlin Alexanderplatz | Auflage=Ungekürzte | Verlag=[[Dtv Verlagsgesellschaft|Deutscher Taschenbuchverlag]] | Ort=München | Jahr=1961 | Monat=April | Kapitel=Irrenanstalt Buch, festes Haus | Seiten=377–382 | ISBN=3-423-00295-6}}</ref>}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 24. September 2015, 04:12 Uhr

Buch
Ortsteil von Berlin
Buch auf der Karte von PankowBerlinBrandenburgBuchKarowWilhelmsruhRosenthalBlankenfeldeNiederschönhausenHeinersdorfBlankenburgFranzösisch BuchholzPankowPrenzlauer BergWeißenseeStadtrandsiedlung Malchow
Buch auf der Karte von Pankow
Koordinaten 52° 38′ 11″ N, 13° 29′ 33″ OKoordinaten: 52° 38′ 11″ N, 13° 29′ 33″ O
Höhe 56,2 m ü. NHN
Fläche 18,15 km²
Einwohner 17.500 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 964 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Neugründung  1230
Postleitzahl 13125
Ortsteilnummer 0309
Bezirk Pankow

Buch ist der nördlichste Ortsteil des Bezirks Pankow und damit von Berlin. Den an der Panke liegenden Ort prägen der historische Dorfkern, der Schlosspark, umfassende Krankenhaus-Anlagen und modernere Neubausiedlungen.

Geografie

Buch im Barnim

Buch liegt auf dem Barnim, dessen Hochfläche sich recht deutlich über die umgebenden Talungen erhebt, im Norden und Nordosten das Eberswalder Urstromtal mit dem Oder-Havel-Kanal und dem Oderbruch, im Südosten die Buckower Rinne, im Süden das Berliner Urstromtal mit der Spree sowie im Westen das Zwischenurstromtal der Havel. Die Ostränder vom Panke­tal und dem Biesenthaler Becken bilden die Grenze zwischen dem tieferen Westbarnim und dem höheren Mittelbarnim.[1][2]

In Buch befindet sich der nördlichste Punkt von Berlin Welt-Icon. Nachbarn sind, jeweils von West nach Ost betrachtet, die brandenburgischen Gemeinden Wandlitz und Panketal im Norden sowie die Pankower Ortsteile Blankenfelde, Französisch Buchholz und Karow im Süden.

Gliederung

In den Jahren 2007/2008 erbaute Schlossparkpassage II im Zentrum von Buch[3]

Das Zentrum erstreckt sich um den Bahnhof Buch. Daran schließt sich im Osten der historische Dorfkern um Alt-Buch an. Dieser geht eine gelungene Verbindung mit dem weitgehend leerstehenden Waldhaus ein und eine unglückliche mit dem Plattenbaugebiet Buch III, das sich südlich der Wiltbergstraße fortsetzt. Außerdem gruppieren sich lose um die historische Mitte: die Siedlung Zepernicker Straße, der Ludwigpark, die Bucher Spitze (Städtische Zentrale Buch), der Hufeland-Klinikcampus, die Siedlung Buch (Siedlungsstraße) und Buch II. Den Südosten des Ortsteils nehmen der Campus Berlin-Buch, Buch I und IV ein. Im Osten schmiegt sich die Siedlung Alpenberge (Straße 4) an die Landesgrenze. Die bebaute Fläche liegt größtenteils südöstlich der Bahnstrecke Berlin–Szczecin bzw. der Panke. Nordwestlich gruppieren sich die Kolonie Buch, das Ludwig-Hoffmann-Quartier, die Klinikum-Siedlung (Südteil Röbellweg) und die Sandhäuser. An der Hobrechtsfelder Chaussee stehen zwei ungenutzte Krankenhäuser und tief im Bucher Wald der Wohnpark Allées des Châteaux. Im äußersten Westen befindet sich beiderseits des Berliner Rings ein Gewerbegebiet. Die Struktur der verschiedenen Quartiere ist recht vielgestaltig. Etwa die Hälfte der Gemarkung ist unbebaut.

Die Erschließung der Fläche zwischen der Moorlinse Buch und der A 10 soll die Zentrumsfunktion des Bahnhofs stärken, widerspricht aber dem Naturschutz.[4][5]

Oberflächenform

Im Osten begleitet eine fast zusammenhängende, relativ steil ansteigende Grundmoräne das linke Ufer der Panke. Dort markiert der Stener Berg mit 83 Meter den höchsten Punkt. Das Gebiet westlich des Höhenrückens zeigt ein geringeres Maß an Höhenlagen und -unterschieden. Den größten Teil füllt ein Sander aus. Die östliche Abflussrinne des Wandlitz-Ladeburger Sanders vereinigt sich nördlich von Buch mit dem Panke-Sander. Zunächst schlauchartig, verengt er sich auf seinem Weg gen Süden zum Berliner Urstromtal trichterförmig. Ganz im Westen liegt die Mühlenbecker Grundmoräne, durchbrochen von der Niederung der Fennbuchte.[Anm. 1] An beiden besitzt Buch einen kleinen Anteil. Insgesamt zeigt die Landschaft eine leichte Ost-West-Wellenform und ein Nord-Süd-Gefälle.[6][1][7][2][8][9][10][11]

Der Sander präsentiert sich nur auf den ersten Blick als vollkommen eben. In ihn haben sich die Niederungen der Panke sowie des Lietzengrabens und seiner Nebenbäche eingegraben. Den Niveauunterschied zeigen mitunter prägnante Geländekanten an. Zudem sind in die Täler nochmals eine Vielzahl kleiner Becken wie die Moorlinse Buch, die Karower Teiche oder der Bogensee eingetieft. Nördlich und nordöstlich von letzterem existieren noch einige kurze Kastentäler. Die Panke durchfließt nur eine schmale Rinne. Das Einzugsgebiet des Lietzengrabens geht hingegen stärker in die Breite. Sein eigentliches Tal verengt sich kurz vor der Pankemündung, im Umfeld des Berliner Rings auf nur 50 Meter.[7][11]

Erdgeschichte

Einführung

  • Größte Ausdehnung des Eises in der Weichsel-Kaltzeit,
  • in der Saale-Kaltzeit und
  • in der Elster-Kaltzeit
  • Die jüngere Erdgeschichte setzte vor 1,8 Millionen Jahren mit dem Quartär ein. In Berlin-Brandenburg prägte dieses System das bis heute anhaltende Quartäre Eiszeitalter. In der ersten Serie des Quartärs, dem Pleistozän wechselten sich mehrere Kalt- und Warmzeiten ab. Die zweite Serie, der Holozän besteht bisher aus einer Warmzeit.[12]

    Gliederung des Quartärs[12]
    Serie Kalt- und Warmzeiten
    Holozän Holozän-Warmzeit
    Pleistozän Weichsel-Kaltzeit
    Eem-Warmzeit
    Saale-Kaltzeit
    Holstein-Warmzeit
    Elster-Kaltzeit

    Während der Kaltzeiten dehnte sich der Fennoskandische Eisschild von Nordwesten nach Südosten aus bzw. zog sich in entgegengesetzter Richtung zurück. Örtlich gab es von dieser Hauptrichtung erhebliche Abweichungen. Zudem formte der Eisrand keine gerade Front, sonder glich eher einer Girlande. Während einer Kaltzeit traten zwei verschiedene Phasen auf. Während eines Stadials stieß das Eisschild schnell vor, in einem Interstadial war die Vorwärtsbewegung verlangsamt, stand still oder das Eis zog sich zurück. Dort wo der Gletscher stoppte, befand sich eine Eisrandlage. Setzte danach ein Abschmelzen ein, bildete sich meist eine Glaziale Serie. Vom Eiszentrum aus betrachtet, folgten auf die Grundmoräne, die Endmoräne, der Sander und das Urstromtal. Daher dienten Eisrandlagen als sicherste Methode zur Gliederung der Kaltzeiten. Ablagerungen des Schmelzwassers aus Sand, Kies und/oder Schotter vor dem vorrückenden Eis heißen Vorschüttung, vor dem abtauenden Eis Nachschüttung.[12][13]

    Bucher Erdgeschichte

    Die zeitliche Datierung des Quartärs im Berliner Raum ist unter Geologen in der Diskussionsphase (Stand 2004) und weicht teilweise erheblich voneinander ab. Daher werden in diesem Abschnitt keine Zeiten angegeben oder sind mit Vorsicht zu betrachten. Als Bezugspunkt dient das Jahr 2000.[12]

    Seine Hauptprägung erhielt der Barnim während der Saale-Kaltzeit. Sie legte u. a. die Täler von Panke und Lietzengraben an. Während der Eem-Warmzeit durchflossen sie eine baum­bestandene Landschaft. Im Streifen von NiederschönhausenPankow im Süden über Buchholz–Buch in der Mitte bis Ladeburg im Norden fanden Bohrungen statt. Die Pollenanalyse der Bohrkerne belegte den Eem-Wald. Die Weichsel-Kaltzeit nutzte die älteren Formen des Saale-Komplexes, veränderte sie aber nicht wesentlich.[2][7]

    Die Maximalausdehnung der letzten Eiszeit erreichte die Brandenburg-Phase. Die Eisrandlage beschrieb ungefähr die Linie BeelitzLuckenwaldeBaruthLübbenGuben. Schon unter dem abtauenden Inlandeis floss Schmelzwasser. Dabei nutzte es wohl bereits die Entwässerungsbahnen von Panke und Lietzengraben. Als das Eis die Bucher Landschaft vor etwa 18.000 Jahren freigab, blieben Grundmoränen sowie in den oben erwähnten Kleinbecken Reste des Gletscher­eises zurück. Diese Toteis­blöcke verhinderten ein Auffüllen. Die Flüsse verbanden kleine Tümpel in einer fast unbewachsenen Gegend. Sie trugen in ihren Bereichen die weichselzeitliche Grundmoräne weitgehend ab, die Panke arbeitete sie auch zu einer Steinsohle auf. Als Nachschüttung hinterließen beide Sande und Kiese. Der Abschluss des Schichtpakets aus Eiskeilen, Flugsanden, Windkantern und pollenführenden Stillgewässer-Sedimenten wurde als Karower Interstadial interpretiert.[8][7][2]

    Zu Beginn der Frankfurt-Phase pausierte das Abschmelzen. Die Eisrandlage verlief auf dem Barnim von Prenden über Rüdnitz nach Tempelfelde, weiter über Werneuchen nach Buckow, bei unterschiedlich starker Ausprägung. Nach Wiedereinsetzen des Niedertauens überspülten zwei bis fünf Meter Sand und Kies das Toteis, zudem entstand im subarktischen Klima ein Dauerfrostboden. Dieser doppelte Schutz bewahrte die Gletscherreste rund 4.000 Jahre lang. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand zog sich das Eis weit nach Norden zurück, vielleicht sogar bis in den südlichen Ostsee-Raum. Während der Pommern-Phase stieß es erneut vor. Die Eisrandlage im Raum JoachimsthalChorinOderberg schuf später das Eberswalder Urstromtal. Schmelzwasser spielte seitdem in der Bucher Gegend keine Rolle mehr.[8][14][2]

    Ab Anfang des Weichsel-Spätglazials löste sich der Permafrostboden langsam auf. Das Lockermaterial darüber sackte nach und brachte kleine Seen hervor. In diese lagerten sich im Wechsel der Jahreszeiten Feinsand und Schluff ab. Am flachen Rand der Becken bildete sich Wiesenkalk, z. B. im Nordteil der Karower Teiche, im Mittelbruch oder im gesamten Panketal. Das Wegtauen der Gletscherreste löste auch die Erosion von Panke und Lietzengraben in die Tiefe aus. Ihr Talbeginn verschob sich stetig gen Norden. Wo der Dauerfrost noch vorhanden war, verhinderte er eine Seitenabtragung, so entstanden Kastentäler mit steilen Talflanken. Die Tundra unterbrachen nur gelegentlich Zwergsträucher. In der Älteren Dryaszeit begann das Verfüllen der Becken mit Mudde. Im Alleröd-Interstadial startete die Vermoor­ung sowie mit Birken und Kiefern die Wiederbewaldung. Die Grundmoränen und höheren Bereiche des Sanders beeinflusste im Spätglazial hauptsächlich Windtransport. Markante Dünen formten sich aber erst außerhalb von Buch.[7][8][2]

    Mit der holozänen Klimaerwärmung wanderte Etappenweise die heutige Pflanzen- und Tierwelt ein. Panke und Lietzengraben mäandrierten durch Täler mit schwach vermoorten Randbereichen. Die meist nur flachen Seen verlandeten recht schnell, bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren aus ihnen Moore mit mehreren Meter mächtigen Torf- und Mudde-Schichten geworden. Der Mensch begann ab der Jungsteinzeit den Wald für Felder, Weiden und Siedlungen zu roden. Während der Deutschen Ostsiedlung im Mittelalter wurden entlang der Panke Mühlteiche aufgestaut. Der dadurch angehobene Grundwasserspiegel ließ die Moore an den Talrändern stärker anwachsen. Die kleiner gewordenen Wälder dienten als Viehweide. In der Neuzeit kamen Entwässerungs­systeme, Fischteiche, Flussbegradigungen, monotone Kiefern-Forste, Rieselfelder, Torfstiche und eine stärkere Bebauung hinzu. Trotz, manchmal wegen der menschlichen Eingriffe birgt die Bucher Landschaft einen immensen natürlichen Wert.[10][2]

    Geologie und Böden

    Den Untergrund bilden größtenteils Sand, Kies und Geschiebemergel aus den Eiszeiten. Die Sedimente der Elster-Kaltzeit stehen in Buch relativ dicht unter der Oberfläche, die Hauptablagerungen stammen aus der nachfolgenden Saale-Kaltzeit. Darüber folgt abschnittsweise eine Mudde- und Torf-Schicht aus der Eem-Warmzeit, z. B. erschlossen im Germanenbad. Die Weichsel-Kaltzeit zeigt sich nur in geringer Mächtigkeit. Auf den Grundmoränen ist der Geschiebemergel übersandet. Im Sander stehen anstelle der ausgeräumten bzw. zur Steinsohle aufgearbeiteten Grundmoräne nur 1,5 bis 5 Meter Schmelzwasserablagerungen an. Die Torf­entstehung reicht bis ins Holozän.[7]

    Die Bodengesellschaften in Buch und Umgebung[9]
    Ausgangsmaterial Leitboden Begleitboden Nutzung Gefährdung
    Grundmoränen­platten mit sandigen Deckschichten Braunerde-Fahlerde, Braunerde Braunerde-Gley, Braunerde-Pseudogley, Kolluvisol Siedlungen, großflächiges Acker­land Flächenversiegelung, Bodenerosion durch Wasser und Wind, teilweise Strukturschäden durch Bodenverdichtung
    Täler und Rinnen, teilweise Moore Braunerde, Podsol-Braunerde, Humusgley Gley, Anmoorgley, Niedermoorboden Mischwald, teilweise Erlenbruch, Grünland Moordegradierung bei Grundwassersenkung
    Einstige Rieselfelder Regosol, Podsol-Braunerde, Kolluvisol, Podsol-Gley Aufforstung, Ödland Anreicherung mit Schadstoffen, Bodenversauerung

    Die Berliner Rieselfelder hinterließen besonders wegen der unsachgemäßen Anwendung des ursprünglichen Konzepts eine hohe Anreicherung der Böden mit Nähr- und Schadstoffen. Das zur ökologischen Sanierung entwickelte Bucher Verfahren kam erstmals 1998 im Bucher Forst zur Anwendung.[15][16][7]

    Gewässer

    Furt über den Lietzen­graben zwischen Eisen- und Autobahn an einem regnerischen Sommertag

    Die Eisrandlage der Frankfurt-Phase während der Weichsel-Kaltzeit hinterließ die Ladeburg-Albertshofer Schwellenzone. Die Endmoräne stellt abschnittsweise eine Hauptwasserscheide dar. Die Nordostseite entwässert zur Oder und damit in die Ostsee. Das wichtigste Fließgewässer von Buch, die Panke entspringt auf der Südwestseite. Daher führt sie ihr Wasser über Spree, Havel und Elbe der Nordsee zu. Ihr Nebenbach, der Lietzengraben tritt unweit der Schwelle, westlich von Schönow hervor. Auch die Niederung des Waldgrabens blickt auf eine eiszeitliche Vergangenheit zurück. Sein Wasser und das des Seegrabens, eine Abzweigung vom Lietzengraben, vereinigen sich im nördlichsten der Bucher Teiche und durchströmen die ganze Kette als Graben 18 Buch, um schließlich im Lietzengraben aufzugehen.[14][15][7][10][17]

    Die meisten der Fließgewässer auf dem Bucher Sander sind künstlichen Ursprungs, verlaufen daher weitgehend gerade und besitzen ein kaum strukturiertes Bett. Eine Karte von 1876 zeigte landwirtschaftliche Entwässerungs­gräben. Beim Anlegen der hiesigen Berliner Rieselfelder ab 1898 wurden sie ins Netz der Zu- und Abflussgräben für die Rieselfelder eingebunden. Das Erbe von rund 80 Jahren Bewirtschaftung waren u. a. eine starke Belastung mit Nähr- und Schadstoffen. Der Hauptgrundwasserleiter, dem auch das Trinkwasser entnommen wird, ist aber gut gegen den Eintrag geschützt. Nach der Aufgabe der Verrieselung 1985 senkte sich der Grundwasserspiegel und nahm der oberirdische Abfluss ab. Viele der Gräben trockneten ganz aus, die verbliebenen versiegen teilweise im Sommer. Nur Panke, Lietzen- und Seegraben führen ständig Wasser. Zur Stabilisierung des Wasserhaushalts dienen kleine Wehre und die Einleitung von gereinigtem Wasser aus dem Klärwerk Schönerlinde.[18][15][19][20]

    Die Eigennamen folgen hauptsächlich einem wenig prosaischen Muster aus Graben – Nummer – Ort, also z. B. Graben 22 Buch oder Graben 132 Lindenhof. Der Röntgentaler Graben zweigt etwa auf der Grenze zum Nachbarort Röntgental vom Waldgraben ab und entwässert den Mittelbruch. Am einfallsreichsten wurde der Zick-Zack-Graben bedacht, der Grund für diese Wahl erschließt sich vor Ort oder beim Blick auf eine Landkarte. Der Zick-Zack-Tanz, das Laichritual des Dreistachligen Stichlings war sicher nicht der Namensgeber. Dieser und der Zwergstichling leben in fast allen Rieselgräben. Sie sind an solche extremen Lebensräume angepasst und finden hier ein Rückzugsgebiet.[17][20][18][21]

    Während auf Bucher Territorium der Panke von rechts ausschließlich der Lietzengraben zufließt, zweigen von links doppelt so viele Nebengewässer ab bzw. kommen hinzu. Die Kanäle im Schlosspark Buch entstanden ab 1670 beim Bau des niederländischen Gartens und wurden später mehrfach verändert. Bereits im Ostteil des Parks mündet der Werkgraben in den Schlosskanal. Hier stand offenbar das Werk Buch, eine übliche Bezeichnung für die Städtische Zentrale Buch, als Namenspate. Der Kappgraben (slawisch Kopati ‚Graben‘) durchschneidet die Grundmoräne und markiert die einstige Grenze zu Karow. Seine Nebengräben erhielten ihre Bezeichnungen wohl von zwei Einrichtungen aus der Weimarer Republik, der Baumschulengraben von einer durch das Gartenamt Pankow betriebenen Baumschule und der Institutsgraben vom Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung.[17][22][23][3][24][25][26]

    Die Teile des Naturschutzgebiets Karower Teiche entlang der A 10 gehören zwar zu Buch, die Teiche selbst aber zu Buchholz. Der Brende- und Buchholzer Graben bilden die Niederung der Fennbuchte[Anm. 1] und kommen von der Mühlenbecker Grundmoräne. Auf dieser liegt ebenfalls der Lindenhofer Teich.[27][10][17][9][2]

    Klima

    Klimadiagramm Berlin-Buch

    In Buch herrscht das für den Berliner Raum übliche gemäßigte Klima, das von Norden und Westen vom atlantischen Klima und aus dem Osten vom kontinentalen Klima beeinflusst wird. Wetterextreme wie Stürme, starker Hagel oder überdurchschnittlicher Schneefall sind selten.

    Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge von 564,3 mm[28] ist geringer als der bundesweite Durchschnitt von rund 800 mm. Der meiste Niederschlag fällt in den Sommermonaten Juni bis August mit einem Spitzenwert von 66 mm im Juni. Im Februar fällt der geringste Niederschlag mit 34 mm. Pro Jahr scheint die Sonne durchschnittlich 1595 Stunden.[29] Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,8 °C[30].

    Die höchste in Buch gemessene Temperatur betrug 38,2 °C am 11. Juli 2010, die tiefste −24,5 °C am 9. Februar 1956. Der wärmste Monat der Messreihe seit 1951 war mit einer Durchschnittstemperatur von 23,3 °C der Juli 2006. Der meiste Niederschlag fiel mit 108,5 l/m² am 8. August 1978.

    Die regelmäßige Wetteraufzeichnung begann 1951 mit der Eröffnung einer Forschungsstelle für Bioklimatologie auf dem Gelände des Hufeland-Krankenhauses. 1955 wurde daraus ein Forschungsinstitut, das 1961 in einen Neubau am Lindenberger Weg 24 einzog. Seit 1990 befindet sich dort der Deutsche Wetterdienst (DWD) – Außenstelle der Abteilung Hydrometeorologie.[31][3][32]

    Geschichte

    Die Geschichte von Buch lässt sich in drei Phasen einteilen:

    Herkunft und Entwicklung des Ortsnamens

    Martin Pfannschmidt nahm in Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow an, dass eine Übertragung des Ortsnamens vom Buch in der Altmark stattfand. Heute wird der Ursprung in der slawischen Sprache (Buckow ‚Rotbuchenhain‘ oder Buck ,Waldhöhe‘, auch ,Buche‘) gesehen. Noch das Prokurations­register des Bistums Brandenburg 1527–1529 vermerkte Buck slavica. Irgendwann setzte sich die hochdeutsche Schreibart Buch durch. Mit der Bildung von Groß-Berlin zum 1. Oktober 1920 wurde daraus Berlin-Buch.[33][34][35][36]

    Steinzeit

    Am Ende der Weichsel-Kaltzeit gab das Inlandeis den Berliner Raum seit dem 15. Jahrtausend v. u. Z. wieder frei. Auf dem Barnim entstand eine tundren­artige Landschaft, in der Gemarkung durchzogen von den Niederungen der Fennbuchte,[Anm. 1] des Lietzengrabens, des Waldgrabens und der Panke. An den Gewässern bildeten sich oft mehrere hundert Meter breite Feuchtgebiete, darunter teilweise Niedermoore. Den eingewanderten Großsäugern wie Rentier und Moschusochse folgten seit dem 10. Jahrtausend v. u. Z. die Menschen der Jüngeren Altsteinzeit.[10]

    Buch zählt zu den archäologisch am besten erforschten Gebieten in Berlin mit einer Fülle an ur- und frühgeschichtlichen Fundplätzen. Fast alle stammten vom Rand der Niederungen aus etwas höheren und so trockeneren Sandböden. Bisher konnte kein Fund eindeutig dem Jungpaläolithikum zugeordnet werden. Da die vielen Gewässer den Menschen einen idealen Lebensraum boten, muss aber von einer Besiedlung ausgegangen werden. Die Nomaden lebten in Zelten oder einfachen Hütten, um das Wild jagen sowie auf größeren Gebieten Früchte und Wurzeln sammeln zu können.[10]

    Zeichnung eines Auerochsen

    In der Mittelsteinzeit (8.–4. Jahrtausend v. u. Z.) entwickelte sich durch die holozäne Klimaerwärmung im brandenburgischen Raum ein dichter Wald, der die nacheiszeitliche Flora und Fauna verdrängte. Die Auswahl an Jagdbeute, z. B. Auerochse, Elch, Reh, Rothirsch, Wildschwein und Wisent, stieg an, ebenso die Vielfalt der pflanzlichen Nahrung. Besonders stark breitete sich der Haselstrauch aus, der nahrhafte und lagerungsfähige Nüsse lieferte. Auch der Fischfang gewann an Bedeutung. Vermutlich waren die Menschen noch nicht sesshaft und wohnten ähnlich wie im Jungpaläolithikum.[10]

    Für Buch liegen drei sichere mesolithische Fundstellen vor. Im Jahr 1935 wurden an den Bucher Teichen mehrere Geräte aus Feuerstein ausgegraben, darunter Abschläge, Klingen, Pfeil- und andere Spitzen in Form von Mikrolithen. Die zweite Fundstätte am Westufer des Lietzengrabens brachte ebenfalls Mikrolithen zu Tage, interessanter war aber ein nur etwa 6,9 Zentimeter langes Kernbeil aus Feuerstein. 2007 wurde der dritte Fundort aus der Endphase des Mesolithikums auf einem ehemaligen Acker südlich der Straße Am Sandhaus untersucht. Im unteren Teil einer ovalen, zirka 70 × 40 Zentimeter großen, hellbraunbeigen Grube lag ein äußerst gut erhaltenes, geschliffenes Walzenbeil aus Felsgestein. Trotz Fehlens menschlicher Knochen, in den hiesigen Böden wird organisches Material sehr schnell zersetzt, deuteten Fund und Größe der Grube auf eine Hocker- oder Teilbestattung hin. Mehrere Klingen und Abschläge aus Feuerstein sprachen außerdem für eine nahe, temporäre Siedlung.[10]

    Ab der Jungsteinzeit, im Raum Berlin etwa 3000–1800 v. u. Z., siedelten in Buch sesshafte Bauern. Die veränderte Lebensweise drückte sich durch stabile Häuser aus. Die technologischen Neuerungen der Ära hießen u. a. Tongefäß, Feuersteinschliff, Spinnen und Weben von Wolle, Hakenpflug, Reibmühle und Sichel. An zwei neolithischen Fundplätzen wurden neben einem Steinbeil aus Felsgestein mehrere aus Feuerstein geborgenen. Von letzteren waren einige an der Breitseite geschliffen und zeigten leicht gerundete Schneiden. Ein besonders prächtiges, zirka 17 Zentimeter langes Beil vom Rand der Fennbuchte wurde der mittelneolithischen (etwa 2600–2200 v. u. Z.) Kugelamphorenkultur zugerechnet.[10]

    Bronzezeit

    In der Bronzezeit, im Berliner Raum etwa 1800–700 v. u. Z., nahm die Bevölkerung in Buch deutlich zu. Von den 18 bekannten Fundstellen dieser Epoche stammten 11 aus der Jungbronzezeit (1200–700 v. u. Z.). Weiterhin bevorzugten die Menschen die Hanglagen der Niederungen, aber auch mehrere 100 Meter von den Gewässern entfernt ließen sie sich nieder. Eine der jungbronzezeitlichen Siedlung lag an der Wiltbergstraße. Sie wurde beim Bau der IV. Städtischen Irrenanstalt entdeckt. Ihre großflächige Ausgrabung in den Jahren 1910–1914 schrieb Archäologie­geschichte. Erstmals in Deutschland konnte Albert Kiekebusch vom Märkischen Museum Hausgrundrisse aus der Bronzezeit sicher erfassen sowie Ausdehnung und Aufbau eines Dorfes aufzeigen. Die von ihm während der Grabungen entwickelten Methoden und Techniken für sandige Böden setzten für die nächsten Jahrzehnte den Standard.[10]

    Ohne die Siedlungsgrenze zu erreichen wurden über 100 Hausgrundstücke festgestellt, davon waren während der mehren Siedlungsstufen zwischen 1200 und 800 v. u. Z. vermutlich nur 10 gleichzeitig bewohnt. Neben den üblichen ebenerdigen, kleinen Pfostenbauten (20–30 Quadratmeter Fläche, 5,5–7,0 Meter Länge, Wände aus lehmverschmierten Flechtwerk) existierten auch einige Gebäude in Blockbau­weise. Als Friedhof diente den Altbuchern von der Wiltbergstraße vermutlich das zeitgleich bestehende Urnen-Gräberfeld in Alt-Buch 74, das während der Arbeiten für die Heimstätte für Brustkranke 1904 und 1912/1913 untersucht wurde. Im Südwestzipfel von Buch, am Dählingsberg stand eine weitere bronzezeitliche Ortschaft.[10][37]

    Östlich der Karower Chaussee wurde 1984 bei Bauarbeiten ein Bronzehort entdeckt. Die drei Schwerter, der Schwertgriff und die abgebrochene Lanzen­spitze gehörten typologisch ins 9./8. Jahrhundert v. u. Z. Die Verzierung im Knauf eines der Schwerter war bereits aus Eisen gefertigt. Vermutlich wurden die Waffen von den Bewohnern der nahen Siedlung westlich der Karower Chaussee hergestellt und als Opfergabe vergraben. Diese jungbronzezeitliche Ortschaft schlug mit ihrer eisenzeitlichen und slawischen Besiedlung eine Brücke in die nachfolgenden Epochen.[10][38]

    Eisenzeit

    Die Eisenzeit begann im Berliner etwa ab 700 v. u. Z., rund 100 Jahre später als in Süddeutschland. Der frühe Abschnitt bis zum Beginn der Zeitrechnung wird als Vorrömische Eisenzeit bezeichnet. Für diese Epoche führte die Geschichtsschreibung mit den Germanen erstmals einen hiesigen Völkernamen auf. Wegen einer Klimaverschlechterung wanderte im 7./6. Jahrhundert v. u. Z. vermutlich ein Großteil der Einwohner ab. Zu den nur vier Fundstätten, alle im Bereich der Panke, zählte die Siedlung westlich der Karower Chaussee.[10]

    Am besten untersucht wurde das schon o. g. Gelände südlich von Am Sandhaus. Das dort 2006 erfasste Wohnstallhaus (zirka 21 Meter lang × 5 Meter breit, durch Trennwand in 5 × 5 Meter großen Wohnbereich und 16 × 5 Meter großen Stall untergliedert, Ausrichtung in Ost-West-Richtung) wurde mittels der Radiokarbonmethode auf die Zeit zwischen 521 und 407 v. u. Z. datiert. Seine Einordnung ins 5. Jahrhundert v. u. Z. schloss eine chronologische Lücke in der Berlin-Brandenburger Hausforschung. Ein 2007 freigelegter, quadratischer Neun-Pfosten-Speicher konnte durch die gleiche Methode ebenfalls in die Vorrömische Eisenzeit einsortiert werden. Zuvor war dieser Haustyp nur aus dem nachfolgenden Abschnitt bekannt.[10]

    Die späte Eisenzeit zwischen dem Jahr 1 und dem Ende des 4. Jahrhunderts wird Römische Kaiserzeit genannt. Die Schriftquellen verorteten im Berliner Raum die germanischen Stämme der Semnonen und Burgunden. Die Bevölkerungszahl stieg wieder an, die acht bekannten Fundorte lagen v. a. an Panke, Wald- und Lietzengraben. Die systematische Erfassung des Areals Am Sandhaus ermöglichte detaillierte Erkenntnisse über Ortschaftsstruktur, Hausbau, Wirtschaft und materielle Kultur einer germanischen Niederlassung des 2./3 Jahrhunderts.[10]

    Zwischen etwa 150 und 300 bestanden drei Siedlungsphasen. Fließe und Sümpfe boten im Norden, Osten und Westen einen natürlichen Schutz, nach Süden lag vermutlich offenes Gelände bis zur 700 bis 800 Meter entfernten Panke. Jeweils ein ebenerdiges Langhaus bildete das Haupt- und Wohngebäude eines Gehöftes, umgeben von zahlreichen Kleinbauten. Die meisten Langbauten waren zwei­schiffig bei unterschiedlichen Größen (10,2–20,0 Meter Länge, 3,0–6,0 Meter Breite) und Grundrissen, darunter ein trapez­förmiger. Neun von insgesamt zehn erfassten Langhäusern besaßen keine Untergliederung. Die Unterteilung (Wohnbereich, Diele und Stall) des Einen, seine Dimensionen (vierschiffig, 37,0 × 5,0–5,5 Meter) und die größere Zahl an Nebengebäuden sprachen für eine sozial privilegierte Familie. Die 31 entdeckten Kleinbauten der Ortschaft variierten in Größe und Aufbau. Sie dienten u. a. als Arbeitshütten, Speicher sowie Ställe. Bei einem Grubenhaus konnte 2005 erstmals ein gepflasterter Zugang nachgewiesen werden.[10]

    Schlachtabfälle zeigten die Haltung von Gänsen, Pferden, Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen sowie die Jagd auf Hasen, Rothirsche und Wildschweine. Wichtigste tierische Nahrung war Rindfleisch. Über den Umfang und die Vielfalt des Ackerbaus ließen sich keine Aussagen treffen, da wie schon erwähnt Pflanzenreste im Bucher Boden schnell verrotten und eine Pollenanalyse nicht (Stand Oktober 2009) vorliegt. Der Fund des Bodensteins einer Handdrehmühle und mehrerer Läufersteine von Reibmühlen wiesen die Getreideverarbeitung aber indirekt nach.[10]

    Außer als Ackerbauern, Viehzüchter und Jäger arbeiteten die Bucher in zahlreichen handwerklichen Berufen: Töpfern, Spinnen und Weben von Wolle, Verarbeitung von Bronze sowie Herstellung von Holzkohle, Pech und Teer. Die Produktion von Branntkalk belegten fünf Kalköfen. Meist wurde darin zuvor oberflächennah in den Feuchtgebieten abgebauter Wiesenkalk verarbeitet. Der Rohstoff für einen 2005 entdeckten Ofen und die Schollen der benachbarten Vorratsgrube waren aber nachweislich Rüdersdorfer Kalkstein, deren Abbaubeginn wurde zuvor auf das deutsche Mittelalter datiert. In der Umgebung gewonnenes Raseneisenerz hinterließ bei seiner Verhüttung in Rennöfen als Abfallprodukt Schlacken. Ihre Untersuchung ergab, dass zur Prozessverbesserung Kalk zugegeben wurde. Wahrscheinlich wurde das Eisen auch vor Ort weiterverarbeitet.[10]

    Völkerwanderungs- und Slawenzeit

    Zu Beginn der Völkerwanderung im 4. Jahrhundert verließen die Germanen größtenteils den Berliner Raum Richtung Rhein und Donau. Für das 5./6. Jahrhundert konnte deshalb für Buch keine Besiedlung nachgewiesen werden. Mit der Einwanderung der Slawen im 7. Jahrhundert aus dem heutigen Polen und Tschechien erhöhte sich die Bevölkerungszahl wieder. Die Westslawen formten im 8. oder 9. Jahrhundert zwei Stammesherrschaften: die Heveller mit dem Hauptsitz Burg Spandau und die Sprewanen mit ihrem Zentrum Burg Köpenick. Buch gehörte vermutlich zur Herrschaft Köpenick. Zwei nah beieinander liegende Fundplätze am linken Ufer der Panke belegten für das 9. bis 12. Jahrhundert die Anwesenheit von Elbslawen. Die 1982 untersuchte Siedlungen westlich der Karower Chaussee wurde ins 11. und 12. Jahrhundert datiert. Die Feuerstellen, Vorrats- und Abfallgruben bargen Keramik­reste sowie Knochen von Rindern, Schafen, Schweinen, Ziegen und Rothirschen.[10]

    Anfänge des deutschen Dorfs

    Gründung eines Dorfs während der Deutschen Ostsiedlung, Heidelberger Sachsenspiegel

    Johann I. und Otto III. regierten gemeinsam die Mark Brandenburg. Die zwei Askanier erweiterten sie ab 1220 u. a. um den Barnim und den Teltow. Ab dieser Zeit wurden beide Gebiete im Rahmen der Deutschen Ostsiedlung systematisch erschlossen. Ihre Bevölkerungszahl stieg von zirka 5.000–10.000 anno 1150 auf etwa 35.000–40.000 im Jahr 1250.[35][39]

    Buch entstand im frühen 13. Jahrhundert als Straßen- oder Straßenangerdorf. Vieles spricht dafür, dass die angestammten elbslawischen Einwohner und die deutschen Einwanderer zusammen eine Dorf­gemeinschaft formten. Entlang der Dorfstraße (heute etwa Alt-Buch und anschließender Teil der Walter-Friedrich-Straße) reihten sich die Gehöfte der Vollbauern und Kossäten. Auf der Nordseite, ziemlich genau in der Ortsmitte lagen die Dorfkirche Buch und dahinter, etwas abseits der Dorfstraße, das Gutshaus Buch. An der Panke klapperte eine Wassermühle, der Bach war zu einem Mühlteich angestaut. Deshalb hieß der Südteil des heutigen Pölnitzwegs über Jahrhunderte Mühlenweg. An seiner Einmündung in die Dorfstraße stand vermutlich schon damals die Schmiede (Erstnennung 1624).[35][10][40][33][41]

    Die erste urkundliche Erwähnung von Buch stammte aus dem Jahr 1342 (BLHA. Pr.Br.Rep.08, Stadt Prenzlau, Urkunde 56 oder 5b).[42][43]

    „Gegeben am 13. Dezember 1342
    Markwart von Lauterbach, markgräflich Brandenburgischer Vogt der Vogtei Spandau urkundet, daß vor ihm der Knappe Arndt von Bredow, dessen Ehefrau Anna und ihre beiden mündigen Söhne Otto und Hans dem Juden Meyer zu Berlin und dessen Erben 16 Pfund brandenburgische Pfennige aus der Bede des Dorfes Gratze und 9 Pfund aus der Bede des Dorfes Wendeschen Buk gegen ein Kapital von 125 Pfund auf die Dauer von 5 Jahren verpfändet haben.
    Die Zinszahlung soll für Gratze jeweils zu Martini und für Buch jeweils zu Michaelis und Nicolaus erfolgen. Als Bürgen und Sachwalter werden die Knappen Andreas [von] Sparr und Hans von Bredow benannt, sie verpflichten sich, im Falle der Nichtzahlung der 25 Pfund Zinsen, Meyer bei der Pfändung dieser Summe in den beiden genannten Dörfern zu helfen bzw. zum Einlager in der Stadt Berlin, bei Verweigerung des Einlagers soll der jeweilige Vogt zu Spandau Meyer zu Hilfe bei der Pfändung in Höhe seiner Forderung verpflichtet sein.“

    Arno Kalinich[42]
    Gehöft Alt-Buch 53, letzter komplett erhaltener Vierseithof, ursprünglich der Kossäten­familie Damerow/Besch gehörig, heutige Gebäude zirka zwischen 1890 und 1930[3][44]

    Das Kreditgeschäft fiel in die wittelsbacher Herrschaft über die Mark. Bei großen Zahlungen wurden die Münzen nicht einzeln gezählt, sondern gewogen. 1 Pfund (talentum) entsprach 240 Brandenburgischen Pfennig (denarii). Ein einzelner, zwischen 1334 und 1347 in Prenzlau geprägter Pfennig hatte ein Feingewicht von 0,61 Gramm Silber. Insgesamt lieh sich die Familie von Bredow also 18,3 Kilogramm des Edelmetalls (125 Pfund × 240 Pfennig/Pfund × 0,00061 kg Feinsilber/Pfennig = 18,3 kg Feinsilber). Zum Vergleich, anno 1346 kostete das Nähen einer Hose 1, eines Männerrocks 4 und ein Frauenrocks 6 Pfennig. Im Gegenzug bekam der Schneider für 1 Pfennig 2 bis 4 Brote oder 1 großes Bier. Gratze war und ist ein Dorf 21 Kilometer nordöstlich.[42][45][46]

    Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 führte im Dorfverzeichnis die Ortschaft Buch slavica auf und machte im Dorfregister unter Wentschenbug, Wentzschenbůk bzw. Wentschenbůk erstmals genauere Angaben. Die überlieferten Handschriften des Landbuchs unterschieden sich zeitlich und inhaltlich teilweise, daher die drei abweichenden Schreibweisen.[47][48][35][49]

    „Wentzschenbůk sunt 40 mansi, quorum plebanus habet 4; Smetstorp habet 4 mansos ad curiam, tenetur ad servicium. Ad pactum solvit quilibet mansus 7 modius siliginis, 2 ordei et 7 modius avene; ad censum quilibet 2 solidos; ad precariam solvit quilibet mansus quinque solidos den. et ½ modium siliginis, ½ ordei et 1 avene.
    Tabernator dat 10 solidos ad pactum et censum, item ad precariam sicut unus mansus. Molendinum solvit 1 chorum siliginis dictis de Ro̊bel, ultra hoc solvit dictis de Bredow 1 modium siliginis, 1 ordei et 2 modios avene et 10 solidos den. Item ager, qui dicitur Wendestucke, solvit prefecto et dictis de Bredow tantum quantum unus mansus.
    Cossati sunt 22, quilibet solvit 1 solidum den. et 1 pullum. Hans et Tamme dicti de Robel habent pactum super 10 mansos et 14 solidos ad censum. Smetstorpp habet 3 frusta et 8 modios in pacto et censu; Wichusen habet 22 modius in pacto; Albertus Rathenow, civis in Berlin, 18 modios in pacto. Item 2 chori et 1us modius spectant ad altare in Berlin. Fritze et Claus Bredow habent in pacto et censu 6 frusta. Schultetus habet pactum super 6 mansos et solvit annuatim dictis de Bredow 1½ frustum pro pheudo et ½ frustum pro equo pheudali.
    Precariam, supremum iudicium et servicium curruum habent dicti de Bredow, habuerunt ultra 30 annos, emerunt a Betkino Wiltberg, milite.“

    Wendisch Buch umfasste 40 Hufen, davon hielten der Pfarrer und der Schmetstorp jeweils 4 freie Hufen. Schmetstorp war für sein Rittergut zum Lehnsdienst verpflichtet. Die Vollbauern mussten für ihr Land Abgaben leisten. Pro Hufe waren zu zahlen an PachtScheffel Gerste, je 7 Scheffel Roggen und Hafer, an ZinsSchilling, an Bede 5 Schilling, je 0,5 Scheffel Roggen und Hafer. Für die nicht in den 40 Hufen enthaltenden Hufen der Wendenstücke war die gleiche Pacht und Bede zu zahlen, vom Zins waren slawische Hufen generell befreit. Die Lehnsdienste des Schultheißen waren durch Geldleistungen abgelöst worden. Er zahlte für das Lehen 1,5 Zählstücke, anstelle des Lehnspferds 0,5 Zählstücke. Jeder der 22 Kossäten zahlte 1 Schilling, 1 Huhn. Der Krüger zahlte an Pacht und Zins 10 Schilling, an Bede das gleiche wie für 1 Hufe. Die Mühle zahlte an die von Röbels 1 Wispel Roggen, an die von Bredows 1 Schilling, 1 Scheffel Hafer, je 1 Scheffel Roggen und Gerste.
    An Hans und Tamme von Röbel flossen die Pacht aus 10 Hufen, der Zins über 14 Schilling. An Schmetstorp flossen die Pacht und der Zins über 3 Zählstücke, über 8 Scheffel. An Ritter Wichusen floss die Pacht über 22 Scheffel. An Albert Rathenow, Bürger in Berlin, floss die Pacht über 18 Scheffel. Gleichermaßen flossen an den Altar in Berlin (Altar Sankt Martin der Nikolaikirche zu Berlin) 2 Wispel, 1 Scheffel. An Fritz und Klaus von Bredow flossen die Pacht und der Zins über 6 Zählstücke. An den Schultheiß floss die Pacht aus 6 Hufen. An die von Bredows flossen die Bede, die Einnahmen als Gerichtsherrn des Schulzengerichts und ihnen stand der Pflugdienst der Bauern zu. Diese Rechte hatten sie vor über 30 Jahren von Ritter Betkin Wiltberg erworben. Die Zahlungen aus den Wendenstücken flossen an den Schultheiß und die von Bredows, die Lehnszahlung des Schultheißen an die von Bredows. Alle aufgeführten Zahlungen waren jährlich zu leisten.[48][50][49][51][33]

    Da das Landbuch weder die Zahl der Vollbauern, noch die Größe der Wendenstücke angab, ließ sich keine Aussage zur Einwohnerzahl treffen. Im Mittelalter bestimmten die Mittel- und Großbauern das dörfliche Leben. Mit dem Hans Smides Hoff überlieferte das markgräfliche Lehnsregister von 1431 den ersten Namen. Die frühen Grundherren liegen im Dunkel der Geschichte. Es ist nicht auszuschließen, dass die Bredows mit dem Kredit von 1342 neben den im Landbuch von 1375 erwähnten Rechten und Abgaben auch das Gut Buch erwarben und der Verkäufer Betkin Wiltberg war. Konkrete Belege dafür fehlen. Die Beschreibung der Mark Brandenburg von 1373 verzeichnete die Bredows als Edle Ritter mit Burg und Städtchen Friesack (Nobiles de Bredow cum castro et opido Frizsak). Somit war Ritter Schmetstorp der erste namentlich bekannte Inhaber des Guts. Auf ihn folgten laut dem Lehnsregister von 1416 Henning von Krummensee und sein Bruder. Die im Matrikel des Bistums Brandenburg von 1459 ersichtliche Zuordnung zum Archidiakonat von Bernau galt wohl schon bei der Dorfgründung.[48][49][51][33][42][52][53][54]

    Unter den von Röbels bis den von Pölnitz

    Die Herren von Röbel zählten im 15. Jahrhundert zum führenden Adel der Mark Brandenburg. Tamme und Czander von Robil sowie deren Vettern und Brüder huldigten im August 1412 Friedrich VI. von Nürnberg. Der neue Hauptmann und Verweser von Brandenburg, ab 1415 als Friedrich I. der erste Markgraf von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern, bestätigte dafür ihre Belehnungen. Dazu gehörten u. a. 16 Zählstücke und das Höhere Gericht in windischen Buck sowie das 8 Hufen große Rittergut in Blankenburg, vermutlich der Hauptwohnsitz dieser Röbellinie.[35][54][55]

    Das Schoss­register von 1450 führte für Wendeschen Buk 45 Hufen auf. Davon gehörten 12 freie Hufen den Herren von Röbel. Sie besaßen auch Land in Dörfern der Umgebung (Birkholz, Blankenburg, Hohenschönhausen, Schöneiche, Schönfließ und Wartenberg). Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurden dem Gut Buch fast alle weiteren Vollbauern- und Kossäten­höfe einverleibt. Eine Urkunde vom 5. April 1459 nannte Tamme Robel to buck, eine vom 10. September 1475 Tomas Röbel to Buck u. Hanß Röbel to Blankenburch. Doch erst die Belehnung vom 8. April 1483 vermerkte ausdrücklich, dass Thomas, Achim, Diderike, Hansen und Claus von Robel hier wohnten. Buch war zum Stammsitz des Röbelschen Familienzweigs geworden.[54][35]

    Die Spätmittelalterliche Agrarkrise des 14. Jahrhunderts und die steigende Getreidenachfrage seit Mitte des 15. Jahrhundert bereiteten den Boden für die Entstehung der Gutsherr­schaft. Diese kennzeichnete folgende Kriterien: ein weitgehend zusammenhängender Gutskomplex, der hauptsächlich in Eigenregie bewirtschaftet wurde und in dem ausschließlich der Gutsherr die Gerichtsherrschaft ausübte sowie die Frondienste der Landbevölkerung überstiegen in ihrer Bedeutung die in Naturalien und Geld zu zahlenden Abgaben. Aus zuvor freien Vollbauern wurden Untertanen. Mit voller Wucht setzte der Prozess in der Frühen Neuzeit ein, deren Beginn sich hierzulande auf die Einführung der Reformation 1539–1541 festlegen ließ. Die Geschichte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts prägten nun zunehmend die wechselnden Inhaber des Guts Buch. Sie bauten den Ort zum repräsentativen Adels­sitz aus. Einige der Feudal­herren spielten als hohe Amtsträger eine herausragende Rolle in der Geschichte der Mark Brandenburg und des Königreichs Preußen.[56][57][58][35]

    Anno 1540 setze die Generalvisitation ein, eine Aufnahme des Bestandes der Kirchen und Klöster sowie des Zustands der Kirchengemeinden. Diese vermeldete, dass die Dorfkirche Karow eine Filiale der von Buch war. Vermutlich in jenen Jahren erfolgte die Zuordnung der am Südwestrand des Barnims, nördlich von Berlin-Cölln gelegenen Dörfer zum Archidiakonat der Residenzstadt. Ab der Reformations­zeit lagen Angaben über die Ämter der von Röbels vor. Das Visitationsprotokoll nannte Hans († 1563) und Valentin († 1559) von Röbel als Kirchenpatrone von Buch und Karow. Hans fungierte zudem als kurbrandenburgischer Rat. Nach letzten Übernahmen von Abgaben 1541 und dem Tod seines Bruders Valentin 1559 wurde er alleiniger Lehns­empfänger in Buch. Von nun an bezeichneten sich die Röbels als Erbsassen oder Erbherren von Buch.[59][60][54][35]

    Auch die Söhne des Hans von Röbel bekleideten wichtige Posten: Joachim als Feldmarschall in Diensten von Kaiser, Kursachen und Kurbrandenburg sowie Zacharias von Röbel (* 1522; † 1575) als Kommandant der Festung Spandau. Zacharias starb drei Jahre nach seinem Bruder ohne Kinder zu hinterlassen. Bei der Erbteilung vom 20. Oktober 1587 unter den sechs Söhnen Joachims fiel Buch an Zacharias von Röbel (* 1564; † 1617). Die Aufzeichnungen zu den Bucher Hausstellen für das Jahr 1598 ergab eine Schätzung über 30 Familien mit 150 Einwohnern. Später im Jahr brach eine Pestepidemie (lateinisch pestis ,Seuche‘, auch ,Pest‘) mit 152 Todesopfern aus. Aus der Notiz im Kirchenbuch ging nicht hervor, ob die Zahl nur für eine Ortschaft oder die gesamte Gemeinde Buch-Karow galt. Noch im Jahr 1608 lag Karow wüst, ebenso Birkholz.[54][60][61][33][62][63]

    Küster­haus Alt-Buch 38, anstelle eines Vorgängerbaus 1886 errichtet, bis 1903 die Dorfschule, dann ein Wohngebäude[64]

    Laut der Kirchenvisitation von 1600 gab ein Pfarrhaus, der Bau eines Küster­hauses war angewiesen. Da ein Vermerk von 1672 die Existenz von Letzterem bestätigte, muss das zugleich als Dorfschule dienende Gebäude irgendwann zwischen diesen beiden Jahren errichtet worden sein. Nach der Tabelle Die Bucher Höfe in Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow standen beide Häuser westlich der Kirche auf dem Gelände der späteren Gutsgärtnerei, wobei das Küsterhaus die Kirchenscheune ersetzte. Der erste namentlich bekannte Küsterlehrer von Buch war Bartholomäus Augustin († 3. November 1603). Auf ihn folgten fünf Generationen aus der Familie Koch. Während Bartholomäus Koch, Küster von Buch (1606–1640) noch den Nebenberuf des Leinewebers ausübte, reichte bei seinen Nachfolgern das Gehalt offenbar für den Lebensunterhalt, denn bei keinem wurde eine weitere Tätigkeit angeben.[60][63][61][65]

    Der 1618 ausgebrochene Dreißigjährige Krieg betraf das Land vorerst kaum. Erst 1626 begann die Leidenszeit des Dreißigjährigen Kriegs in der Mark Brandenburg. Das Land rückte in den Blickpunkt fremder Interessen und wurde wegen seiner zentralen Lage zum Durchmarschgebiet. Dazu kam ein lavierender Georg Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg (1619–1640) und fehlende eigene militärische Stärke. Ob Feinde oder Verbündete durchzogen, machte keinen Unterschied. Die dänischen, kaiserlichen, ligistischen, schwedischen, polnischen, russischen und sächsischen Truppen verheerten die Mark. Sie plünderten, raubten, mordeten und vergewaltigten, lösten Hungersnöte und Epidemien aus.[66]

    Der Barnim zählte zu den am schwersten betroffenen Gebieten. Rückten die Truppen ein, bedurfte es vor Ort einen Ansprechpartner, um Einquartierung, Verpflegungen und Besoldung zu organisieren. Dafür wurden Kriegskommissare eingesetzt, aus denen sich später die preußischen Landräte entwickelten. Im Kreis Niederbarnim, die ritterlichen Bereiche einer Landschaft hießen von alters her Kreis, war einer davon Hans Dietrich von Röbel (* 1595; † 1654). Er konnte aber nicht verhindern, dass der Nachbarort Schwanebeck etliche Jahre wüst lag. Laut Kirchenbuch fand in Buch ab 1634 etwa sieben Jahre lang keine einzige Hochzeit statt und kamen nur vier Kinder zur Welt. Wobei zu beachten war, dass im Krieg der Einfluss der Kirche stark zurückging. Auf den ersten Seuchentoten, Hans Uten am Donnerstag nach Bartholomi um 8 Uhr, folgten bis 1638 noch 111 weitere.[67][68][63][62]

    Seuchenfälle in Buch im Dreißigjährigen Krieg[63]
    Jahr Tote Bemerkung von Pfarrer Weigelius
    1630 23
    1631 17
    1636 11 Jammerjahr
    1637 32 Elendjahr
    1638 29 Hungerjahr
    gesamt 112

    Hans Dietrich von Röbel war zwar seit 1617 der Erbsasse von Buch, hielt sich aber hauptsächlich in seinem Berliner Haus Klosterstraße 72 auf. Erst als sich unter Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg (1640–1688) die Lage etwas stabilisierte, zog er wieder nach Buch. Die erste Trauung nach langer Zeit am 17. Oktober 1641 begleiteten merkwürdige Umstände. Auf dem Kossätenhof 5 feierten die Witwe des Vorbesitzers Ambrosius Schmedicke und Adam Gottschalk. Für den Gang des Brautpaars zur Kirche musste erst das Gestrüpp auf der Dorfstraße mit einer Sense entfernt werden. Während der Kriegszeit bekleidete George Danewitz die Ämter des Dorfschulzen und Kirchenvorstehers. Der Westfälische Frieden von 1648 beendete den Dreißigjährigen Krieg.[63][67][69]

    Danach gewann die Entwicklung der Gutsherrschaft durch das verstärkte Bauernlegen eine neue Dynamik. Um 1650 waren in Buch von den 26 bäuerlichen Hausstellen 18 unbesetzt. Die jeweils 4 Hufen großen Vollbauerngüter Nr. 2 und 3 vergrößerten das Gut Buch auf 20 Hufen. Anna Danewitz, die Tochter von George Danewitz, heiratete 1653 Michael Mewes aus Neuenhagen. Dieses Paar sollten die Ahnen von zahlreichen hiesigen Mewes werden. Die durch Hans Dietrich von Röbel gestiftete Gruft der Kirche blieb das einzig erhaltene architektonische Vermächtnis der Adelsfamilie in Buch. Er wurde dort am 19. Juni 1654 als als erster und letzter seiner Familie bestattet. Seine Nachfolger Joachim Adolf (* 1595; † 1670) und Georg Christoph von Röbel waren Erbherren von Friedland bzw. Garzau und wohnten weiterhin dort. Die drei Güter Birkholz, Buch und Karow bewirtschafteten zunächst Verwalter, 1669/1670 wurden sie für 15.000 Taler verkauft.[56][61][63][35][62][70]

    Der neue Gutsherr Gerhard Bernhard von Pölnitz hatte bereits unter Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg (1640–1688) Karriere gemacht. Im ereignisreichen Jahr 1670 ernannte ihn Leopold I., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1658–1705) zum Freiherrn, er zog wohl nach Buch und ließ den damals noch wesentlich kleineren Schlosspark im niederländischen Stil umgestalten. Dies entsprach dem Zeitgeist, zudem war der Freiherr in den Vereinigten Niederlanden ausgebildet worden und hatte dort Helianor von Nassau geheiratet. Bereits 1672 rechnete Johann Sigismund Elsholtz in Garten-Baw den Park zu den schönsten der Mark Brandenburg. Im selben Jahr ließ der Kirchenpatron gegenüber dem Küsterhaus ein neues Pfarrhaus erbauen. Gerhard Bernhard starb 1679 und hinterließ die Güter seiner Gattin.[70][35][71]

    Die Enkel Henriette Charlotte († 1722), Friedrich Moritz (* 1690) und Karl Ludwig von Pölnitz erbten um 1700 und verpachteten die drei Güter. Friedrich Wilhelm I., König von Preußen (1713–1740) erklärte 1717 alle Lehngüter der Ritter und Lehnschulzen zu Eigengütern. Das Gut Buch umfasste zu diesem Zeitpunkt 14 Ritter- und 5 Bauernhufen. Den Rest der Flur bewirtschafteten fünf noch ansässige Vollbauern mit je 3 Hufen und zehn Kossäten mit zusammen 7 Hufen.[70][35]

    Unter Adam Otto von Viereck bis den von Voß

    Adam Otto von Viereck, ein Kupferstich von Johann Ernst Gericke, 1760

    Anno 1724 veräußerte Friedrich Moritz von Pölnitz Dorf und Rittergut für 47.000 Taler an Adam Otto von Viereck, der eine umfangreiche Bautätigkeit entfaltete. Noch im selben Jahr ließ er den Schlosspark Buch im französischen Stil neu gestalten und beauftragte Friedrich Wilhelm Diterichs mit dem Umbau des Herrenhauses zum barocken Schloss Buch. Viereck, als Präsident der Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer zugleich der Vorgesetzte des Bauinspektors, übertrug Diterichs auch den Neubau der Schlosskirche Buch zwischen 1731 und 1736 anstelle der abgebrochenen Dorfkirche. Das Pfarrhaus entstand 1740 direkt neben der Kirche (heute andere Straßenseite), das auch als Dorfschule genutzte Küster­haus etwa 1750. Die um 1760 errichtete Orangerie Buch vollendete die barocke Gestaltung des Parks.[35][70][64][22]

    Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) tobte nur etwa 40 Kilometer entfernt am 12. August 1759 die Schlacht bei Kunersdorf. In der Folge zogen russische Soldaten plündernd und brandschatzend durch das Dorf, beschädigten die Kirche und schändeten die Särge in der Gruft. Vermutlich auch wegen der Kriegswirren wurde erst 1761, drei Jahre nach dem Tod von Adam Otto von Viereck, dessen Erbfolge entschieden. Buch, Buchholz und Karow gingen an seine Tochter Amalie Ottilie (* 1736; † 1767), verheiratet mit Friedrich Christoph Hieronymus von Voß (* 1724; † 1784). Dieser ließ den Schlosspark erweitern, die Kirche instandsetzen und 1763 durch ein Epitaph für seinen Schwiegervater Adam Otto von Viereck ergänzen. Kurz vor ihrem Tod stiftete Amalie Ottilie ihr Eigentum als Fideikommiss. Zeitgleich verteilte eine staatliche Kommission die Äcker der Dorfflur neu, wobei die Gutsfelder ausgesondert und zusammengefasst wurden.[34][35]

    Nach dem Tod seines Vaters 1784 erbte Otto Carl Friedrich von Voß die drei Dörfer. Nach seiner Dienstzeit im preußischen Staat zog er sich 1795 auf seine Güter zurück und initiierte noch vor den Preußischen Reformen die Ablösung der bäuerlichen Frondienste. Durch die Separation verstreuter Felder entstanden zudem größere, zusammenhängende Äcker. Die verbliebenen drei Vollbauern, zwei Ganz- und drei Halbkossäten in Buch wurden nun Eigentümer ihrer Höfe. Über das Schicksal seiner Schwester Julie von Voß verfasste Theodor Fontane ein ganzes Kapitel in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg.[35]

    Zu den baulichen Veränderungen seiner Zeit zählten der Neubau des Pfarrhauses 1788 am jetzigen Standort auf der Südseite von Alt-Buch und das Inspektorenhaus um 1810 auf dem Gutshof. Von 1790 bis 1820 dehnte Otto Carl Friedrich durch Zukäufe den Schlosspark östlich des Mühlenwegs (heute Südteil des Pölnitzwegs) aus und gestaltete diesen Teil im englischen Stil. Die Orangerie erhielt um 1800 an der Rückseite einen neogotischen Anbau. Mit dem 1818 gegründeten Vorwerk Bücklein, anfänglich Schäferei Büchlein genannt, wurde erstmals Land außerhalb der mittelalterlichen Dorfgrenzen besiedelt. Ein Brand im Oktober 1822 vernichtete den Schlosskrug und mehrere Wirtschaftsgebäude auf dem Gutshof. Der Gutsherr zog sich bei den Löscharbeiten eine Erkältung zu, an der er im Januar 1823 verstarb.[35][23][72][41][73]

    Der Schlosskrug wurde bereits 1823 wiederaufgebaut. Der Erbe und Sohn Wilhelm Friedrich Maximilian von Voß (* 1782; † 1847) beseitigte die Brandschäden auf dem Gutshof um 1830, erweiterte dabei das Inspektorenhaus mit einem Anbau und wurde 1840 in den Stand eines Grafen erhoben. Die 1839 erstmals erwähnten Neuen Häuser an der Straße Am Sandhaus vergrößerten das Dorfgebiet abermals, sie hießen später Kolonie Buch[Anm. 2] und dann Sandhäuser. 1847 beerbte Karl Otto Friedrich von Voß (* 1786; † 1864) seinen älteren Bruder und beendete bis 1859 die von seinem Vater begonnene Ablöse und Separation. Da er kinderlos starb, fiel das Eigentum 1864 an die Nachfahren seines Onkels Albrecht Leopold von Voß, den Familienzweig von Voß-Flotow. Zu ihren wenigen Baumaßnahmen gehörten auf dem Gutshof neue Wirtschaftsgebäude 1865 und das Gesindehaus 1870 sowie der Neubau der Ausspanne um 1870.[35][74][75][41][76]

    Seit 1842 führte die Bahnstrecke Berlin–Stettin von Südwesten nach Nordosten ungefähr parallel zur Panke über die Gemarkung, aber erst 1879 eröffnete der Haltepunkt Buch. 1881 erbte Gustav Hermann von Voß-Flotow (* 1822; † 1892), er ließ das Schloss um- und ausbauen sowie 1891 die Kirche restaurieren. Auf Gustav Hermann folgte 1892 sein Bruder Georg von Voß-Flotow.[35][36]

    Ab dem Verkauf an Berlin

    Im Jahr 1868 war James Hobrecht vom Magistrat nach Berlin zurückberufen worden, um für die angehende Reichshauptstadt ein Plan für die Abwasser­entsorgung zu erarbeiten. Auf seinen Vorschlag wurde das zu entwässernde Gebiet in zwölf einzelne Radialsysteme unterteilt, jedes mit eigenem unterirdischem Kanalnetz. Das gemischte Schmutz- und Niederschlagswasser wurde mittels natürlichem Gefälle in Sammelbecken geleitet, von dort durch eiserne Druckrohre aus der Stadt gepumpt und schließlich auf Rieselfelder geleitet. Trotz großer Widerstände wurde das Vorhaben ab 1873 umgesetzt.[36][77]

    Um den letzten der zwölf Teilabschnitte zu realisieren kaufte die Stadt Berlin 1898 Gut und Dorf Buch für 3,5 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt heute rund 28 Millionen Euro) von Georg von Voß-Flotow. Die Berliner Rieselfelder westlich des Dorfkerns bewirtschaftete der bestehende Gutshof. Das Rieselgut spezialisierte sich auf die Milchwirtschaft, deshalb wuchs auf den Feldern hauptsächlich Gras. Die nördlichen Ländereien wurden mit später erworbenen Flächen von Bernau, Schönerlinde, Schönow sowie Zepernick zusammengelegt und vom ab 1906 völlig neu erbauten Hobrechtsfelde aus bearbeitet.[36][35][78]

    Noch im Jahr 1898 beschloss die Berliner Stadtverordnetenversammlung einen Teil der Gutsflächen für die Errichtung der Heilanstalten in Buch zu nutzen. Eine Entscheidung, die aus der beschaulichen Landgemeinde innerhalb kurzer Zeit eine ansehnliche Kleinstadt machen sollte. Die Einwohnerzahl stieg von knapp 400 auf fast 6500 im Jahr 1919. Ludwig Hoffmann, Berliner Stadtbaurat für Hochbau (1896–1924) entwarf fünf Anstaltskomplexe, die bis 1929 eröffnet wurden. Zunächst entstand die Heimstätte für männliche Brustkranke 1901–1905, dann folgten die III. Städtische Irrenanstalt 1900–1907, das Alte-Leute-Heim 1905–1909, das Genesungsheim für Kinder 1909–1916 und das Hospital Buch-West 1914–1916, fertiggestellt unter dem Amtsnachfolger Martin Wagner 1927–1929. Dazu kamen die Städtische Zentrale Buch 1904–1913 als Versorgungs- und Verwaltungsanlage für alle Einrichtungen sowie der Anstaltsfriedhof 1907–1908. Buch war damals der größte und modernste Heilstandort Europas.[36][79][80][81]

    Außerhalb der Heil- und Pflegestätten war die Bautätigkeit nach dem Verkauf an Berlin geringer. Um 1900 entstanden die große Scheune auf dem Gutshof, einige Wohnhäuser für Landarbeiter, die Erweiterungen des Schlosskruges um Biergarten und Pavillon sowie die Neubausiedlung Kolonie Buch[Anm. 3] nordwestlich der Bahnstrecke zwischen Viereck-, Hörsten- und Pölnitzweg. Wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl reichten die Schulräume in der Küsterei nicht mehr aus. Die 1903 errichtete, 1908 und 1915 erweiterte Schule (heute Grundschule Am Sandhaus) auf dem Küsteracker nordwestlich der Bahnlinie schuf Abhilfe. 1905 wurde der Schlosspark öffentlich zugänglich gemacht. Den Ausbau des Schlosses ab 1905 zum Sommerwohnsitz des Berliner Oberbürgermeisters, das Wohnhaus für die Gutsschäferei 1908 und das Kaiserliche Postamt 1908–1910 realisierte Ludwig Hoffmann. Das Pfarrhaus wurde 1911/1912 durch einen Neubau ersetzt.[36][82][83][3][84]

    Gespeist aus dem 1908/1909 erbauten Dampfkraftwerk der Städtischen Zentrale Buch wurde 1910 die Straße Alt-Buch erstmals elektrisch beleuchtet, im selben Jahr erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Zwischen 1909 und 1916 wurde die Stettiner Bahn vom Bahnhof Pankow bis zum Bahnhof Bernau teilweise auf einen Damm verlegt und um zwei Gleise erweitert. Ersteres ermöglichte die kreuzungsfreie Überquerung der Straßen, letzteres die bauliche Trennung der Fern- und Gütergleise vom Vorortverkehr. Im Zuge des Ausbaus entstand anstelle des Haltepunkts 1912–1914 der Bahnhof Buch. In den Schützengräben des Ersten Weltkriegs (1914–1918) starben 86 Bucher Männer.[3][80][36][85]

    Ab der Bildung von Groß-Berlin

    Gedenktafel für Oskar und Cécile Vogt, von Axel Schulz, 1965

    Die Volkszählung vom 8. Oktober 1919 ergab für Buch-Landgemeinde 3917 und für Buch-Gutsbezirk 2562, also zusammen 6479 Einwohner. Mit Inkrafttreten des Groß-Berlin-Gesetzes am 1. Oktober 1920 wurde aus der preußischen Ortschaft im Landkreis Niederbarnim im Regierungsbezirk Potsdam der Provinz Brandenburg ein Ortsteil des Bezirks Pankow von Berlin. Für Buch änderte sich relativ wenig, da der Berliner Magistrat bereits zuvor Dorf, Gut und Krankenanstalten verwaltete.[86][36][87]

    Um der Wohnungsnot nach dem Krieg zu begegnen ließ die Berliner Hochbauverwaltung als eine der ersten Maßnahmen ein neues Wohngebiet in Buch errichten. So entstand 1919–1922 nach Entwurf von Ludwig Hoffmann eine Siedlung mit Reihen- und Doppelhäusern am Straßendreieck Karower Chaussee/Lindenberger Weg. In den 1920er Jahren wurde das Gebiet nördlich des Alte-Leute-Heims mit kleinen Einfamilienhäusern erschlossen. Um den Bahnhof entwickelte sich ein erstes kleines Geschäftszentrum. Um 1925 zählte der Ort zehn Kolonialwaren­geschäfte, je vier Bäcker, Fleischer und Frisöre und zwei Drogerien. Die Gaststätten besuchten sowohl Ortsansässige als auch Ausflügler. Zusammen mit der Bahnstrecke ging Buch in die Geschichte der Berliner S-Bahn ein, am 8. August 1924 fuhr zwischen dem Stettiner Vorortbahnhof und dem Bahnhof Bernau der erste (elektrische) S-Bahn-Zug. Die 1929 eröffnete Buslinie A 42 zwischen Ostsee- und Lindenhofstraße (heute Wiltbergstraße) erweiterte den Öffentlichen Nahverkehr.[36][88][3]

    In den Jahren 1925/1926 erhielten Alt-Buch ein neues Pflaster und die Pankebrücke eine Instandsetzung. 1927 setzten sich die umfangreichen Baumaßnahmen fort, das Pfarrhaus ergänzte ein Anbau des Gemeindehauses, der Park und die Orangerie wurden großzügig erneuert, das Schloss und die Schlosskirche umfassend saniert. Südlich des Dorfkerns, zwischen Karower Chaussee und Lindenberger Weg eröffnete 1925 der Zweite Städtische Zentralfriedhof, konnte aber nicht zweckentsprechend genutzt werden. Die Politik sah dies als Chance das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung (KWI für Hirnforschung) in Berlin zu halten und bot der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG) für den Nordteil einen langfristigen Erbpachtvertrag an. Übergangsweise bezog das KWI im Jahr 1928 das Haus 231 der Heil- und Pflegeanstalt Buch. Währenddessen errichtete Carl Sattler auf dem Gelände bis 1930 drei neue Gebäude, die am 1. Juni 1931 feierlich eröffnet wurden. Institutsleiter Oskar Vogt und die Abteilungsleiterin Cécile Vogt konzentrierten sich innerhalb der Neurobiologie auf die Anatomie des Hirns, das Fachgebiet von Abteilungsleiter Nikolaj Vladimirovič Timofeev-Resovskij war die Genetik. Ab diesem Zeitpunkt verknüpfte sich am Medizin­standort Buch die Versorgung Kranker und Pflegebedürftiger mit der Forschung und Lehre. Zu den wenigen Neubauten der frühen 1930er Jahre zählten die Neurologische Forschungsklinik für das KWI und der Erweiterungsbau der Schule, beide von 1932.[36][80][89]

    Zwölf Jahre Tausendjähriges Reich

    Heil- und Pflegeanstalt Buch Haus 231, im Jahr 1933 eine Folter­stätte der SA[90]

    Mit der Machtübergabe am 30. Januar 1933 begann die Zeit des Nationalsozialismus. Schnell unterwarfen die Nationalsozialisten den Umgang mit den Patienten und dem Personal sowie die Forschungsinhalte in den medizinischen Einrichtungen von Buch ihren politischen Vorstellungen. Die Krankenhäuser und Pflegeheime unterlagen in den zwölf Jahren einem permanenten, nur auszugsweise dargestellten Wechsel an Nutzungen und Namen. Ab April 1933 rollte eine große Säuberungswelle durch die Anstalten. Zur Legitimation des Unrechts diente das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933. Die Führung lag bei Wilhelm Klein, Berliner Staatskommissar für das Gesundheitswesen, die Organisation beim Hauptgesundheitsamt Berlin. Ungefähr einhundert jüdische und/oder politisch missliebige Mitarbeitern wurden entlassen. Dazu zählten die drei Ärztlichen Direktoren Karl Birnbaum (* 1878; † 1950), Lasar Dünner (* 1885; † 1959) und Otto Maas sowie der Chefarzt des Waldhauses Buch Reinhold Hirz (* 1875). Danach gab es große Schwierigkeiten die vielen leeren Stellen überhaupt und angemessen zu besetzen. Der Ärztliche Direktor der Kinderheilanstalt Buch, Iwan Rosenstern (* 1882; † 1973) durfte als Veteran des Ersten Weltkriegs zunächst noch bleiben. Im Zuge der Auflösung der Anstalt am 28. Februar 1934 wurde auch er entlassen. In die Räumlichkeiten zog bis etwa Oktober 1934 das Hufeland-Hospital aus dem Prenzlauer Berg ein, auch der Name wanderte mit.[36][91][90][92]

    Direktor Oskar Vogt weigerte sich am KWI für Hirnforschung jüdische oder linke Mitarbeiter zu entlassen. Im März und Juni 1933 drangen Horden der Sturmabteilung (SA) in die Gebäude ein und verhafteten Mitarbeiter. Das Haus 231 der Heil- und Pflegeanstalt Buch diente der SA als Kaserne und Folter­stätte, nachgewiesen für den Mai 1933. Durch Proteste der KWG konnten weitere Übergriffe unterbunden werden. Die Anfeindungen gegen Cécile und Oskar Vogt gipfelten 1935 in ihrer Zwangsemeritierung. Die 1934/1935 errichtete katholische Mater Dolorosa Kirche folgte in ihrem Stil noch gänzlich dem Expressionismus der späten 1920er Jahre.[89][3][90][36]

    Die menschenverachtende Unterscheidung von „minder- und höherwertigem Leben“ brachte u. a. das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses hervor, das am 1. Januar 1934 in Kraft trat. Ziel war die Zwangssterilisation aller als erbkrank, arbeitsscheu, alkohol- oder drogensüchtig geltenden Personen. Zunächst mussten alle in Frage Kommenden und ihre Angehörigen erfasst werden. Dafür erhielt jede psychiatrische Klinik im Land einen Erbarzt. Den Posten an der Heil- und Pflegeanstalt Buch trat der aus Wittenau gekommene Werner Pfleger an. Im Prinzip alle verbliebenen Ärzte, angefangen beim neuen Ärztlichen Leiter Wilhelm Bender (* 1900; † 1960) zeigten großen Eifer bei der Umsetzung. Die Meldungen gingen ans zuständige Erbgesundheits- bzw. Erbgesundheitsobergericht, einer extra neu geschaffenen Instanz. Dort entschieden ein Richter und zwei beisitzende Ärzte anhand der Akten, nur selten hörten sie die Betroffenen selbst an. Am Ende wurden hunderte Bucher Patienten per Operation oder Röntgenbestrahlung zwangsweise unfruchtbar gemacht.[36][93][90][92]

    Mangels Nachfolger blieb Oskar Vogt bis 1937 kommissarischer Leiter des KWI, danach zog das Ehepaar Vogt mit einigen Mitarbeitern nach Neustadt im Schwarzwald. Dort gründeten sie das private Institut der Deutschen Hirnforschungsgesellschaft. Der neue Direktor des KWI, Hugo Spatz verlagerte dessen Schwerpunkte. Neben der Untersuchung von neurologischen Krankheiten und Tumoren rückten die wissenschaftlich nicht haltbare Eugenik- und Rasse­forschung ins Zentrum. Diese waren zwar keine Erfindungen der Nationalsozialisten, dienten aber zur Rechtfertigung ihrer Politik. Die Bucher Krankenhäuser wurden 1938 dem Bezirk Pankow unterstellt.[36][94][95][93][90]

    Wilhelm Bender und die drei anderen Leiter der Berliner Heil- und Pflegeanstalten (Herzberge, Wittenau und Wuhlgarten) beteiligten sich direkt an der landesweiten Vorbereitung der Aktion T4. Eins der entsprechenden Treffen fand in Buch statt. Der von Bender mitverfasste Runderlass vom 9. Oktober 1939 forderte die psychiatrischen Kliniken auf Angaben über ihre Einrichtung und Patienten zu machen. Seine eigene Anstalt war zu diesem Zeitpunkt mit etwa 2800 Menschen belegt. Außerdem waren mehr als 1500 Bucher Patienten wegen Platzmangel in der Obrawalder und in privaten Anstalten untergebracht. Wie viele davon gemeldet wurden, konnte nicht ermittelt werden. Anhand der an die T4-Zentrale gesandten Listen entschieden Gutachter, wer ermordet wird. Aus den erhaltenen Quellen sind nur für Buch 731 Menschen namentlich bekannt, die in die Gaskammern der Tötungsanstalten geschickt wurden. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen. Die Heil- und Pflegeanstalt gab aber auch die Patienten ab, die noch weiterleben durften. Am 1. November 1940 war die Einrichtung geräumt und geschlossen. Mit Erlass vom 28. Februar 1941 zog das Hufeland-Hospital hierher und brachte den Namen mit. In der einstigen Kinderheilanstalt wurde ab dem 1. April 1941 nach und nach das Städtische Krankenhaus eingerichtet.[36][96][90][91]

    Wenn ich groß bin, dann… – Zur Erinnerung an die Opfer national­sozialistischer Euthanasieverbrechen am KWI für Hirnforschung, von Anna Franziska Schwarzbach 2000[97]

    Die Heil- und Pflegeanstalt Buch und das KWI für Hirnforschung arbeiteten eng zusammen. Julius Hallervorden, ab 1938 Professor für Neuropathologie am Institut, blieb zugleich Prosektor der Psychiatrischen Provinzialanstalt Brandenburg-Görden. Unmittelbar daneben befand sich eine der Mordstätten der Aktion T4, die Tötungsanstalt Brandenburg. Hallervorden regte die dortige Prosektur an, ihm möglichst viele Hirne der Ermordeten zu schicken, was in mehreren Raten auch geschah. Hermann Wentzel, Bucher Sektionsgehilfe und Krankenpfleger entnahm in der Tötungsanstalt Hartheim Hirne. Insgesamt erhielt das KWI mindestens 700 Organe. Nach öffentlich Werden der Aktion T4 und wegen Kompetenzstreitigkeiten wurde sie offiziell am 24. August 1941 eingestellt.[36][98][90][96]

    Das gleich 1933 eingeweihte Kriegerdenkmal am Westrand des Schlossparks ließ erahnen, dass die Faschisten Krieg im Sinn hatten. Die Ende August 1939 im ganzen Reich ausgegeben Lebensmittelkarten ließen die Gerüchte und Spekulationen anschwellen. Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Die auf dem Gutshof sowie in der Heil- und Pflegeanstalt Buch bzw. deren Nachfolgeeinrichtung untergebrachten Zwangsarbeiter mussten in der Landwirtschaft sowie den Krankenhäusern arbeiten. Ihr Elend spielte sich in aller Öffentlichkeit ab und konnte den Buchern nicht verborgen bleiben. Von den unmittelbaren Auswirkungen des Kriegs blieb der Ortsteil zunächst verschont.[99][100][101][90][102]

    Im Jahr 1943 starteten die massiven Luftangriffe der Alliierten auf Berlin. Das Flächenbombardement richtete sich gegen die Kriegswirtschaft und die Bevölkerung. Dass auf den Ortsteil überhaupt Bomben fielen, lag aber wohl an den hier stationierten Flugabwehrkanonen. Am 18. November 1943 traf eine Brandbombe die Schlosskirche, der niedergebrannte Turm stürzte ins Innere und zerstörte dieses ebenfalls. Von den Heilanstalten war das Hufeland-Hospital am größten betroffen. Schäden traten u. a. an einem Bettenhaus, einem Labor, der Kapelle und dem Röntgenhaus auf. Am 7. Mai 1944 zerstörten die Bomben hauptsächlich Wohnhäuser der benachbarten Stadtrandsiedlung Buch, aber auch in Buch brannten einige aus. Am 23. März 1945 wurden im Ludwig-Hoffmann-Hospital die Dachstühle eines Bettenhauses sowie des Wasserturms ganz und der eines Wirtschaftsgebäudes teilweise zum Opfer der Flammen. Verglichen mit anderen Berliner Ortsteilen oder deutschen Städten blieben die Verwüstungen in Buch aber gering.[100][99][31]

    Die Rote Armee erreichte am 30. Januar 1945 die Oder, überschritt den gefrorenen Fluss und baute in Kienitz einen Brückenkopf auf. Als Folge der näher rückenden Kampfhandlungen stellte am 12. April 1945 die Omnibuslinie A 42 den Betrieb ein. Am 16. April 1945 startete der entscheidende Vorstoß der 1. Belorussischen Front zur Schlacht um Berlin. Einen Tag nach Bernau stand sie am Morgen des 21. Aprils 1945 in Zepernick. Zwischen dem Vorort und Buch geriet ein S-Bahn-Zug unter Artilleriebeschuss, worauf die gesamte Strecke den Betrieb einstelle. Um die Kranken und Verwundeten in den Heilanstalten nicht zu gefährden, verzichtete Marschall Georgi Konstantinowitsch Schukow beim Sturm auf den Ortsteil aber auf Artillerie. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die sich in inzwischen selbst befreit hatten, zeigten die letzten Widerstandsnester der Deutschen an. Am Mittag des 21. Aprils 1945 war Buch befreit. Dass sowjetische Soldaten auch hier Plünderungen, Gewalttaten gegen Zivilisten und vor allem massenhafte Vergewaltigungen an Frauen und Mädchen verübten, ließ sich nur aus der allgemeinen Literatur schließen. Am 2. Mai kapitulierten die deutschen Truppen in Berlin, am 8. Mai 1945 war der Krieg vorbei.[100][31][103][99][104][101]

    Aus dem Städtischen Krankenhaus war das sowjetische Armeefeldlazaretts 496 geworden. Hier spielte sich eines der letzten Kapitel des Kriegs ab. Adolf Hitler und Eva Braun begingen am 30. April 1945 im Bunker der Führerkanzlei gemeinschaftlich Selbstmord. Die sowjetische Militärführung veranlasste eine Überführung ihrer Leichen nach Buch, wo am 8. Mai 1945 die Obduktionen stattfanden. Faust Schkararawskij leitete das Team der Sachverständigen. Da die Körper stark verbrannt waren, lieferte Hugo Blaschke die entscheidenden Hinweise. Der Leibzahnarzt Hitlers stellte anhand der erhaltenen Gebisse die Identitäten zweifelsfrei fest. Auch die gerichtsmedizinischen Untersuchungen von Joseph und Magda Goebbels, ihrer sechs Kinder sowie Hans Krebs sollen hier stattgefunden haben. Der Bucher Anteil der Ereignisse blieb allerdings mehr Gerücht als belegte Realität.[99][105]

    1945 bis heute

    Das Timoféeff-Ressovsky-Haus im Campus Berlin-Buch

    Teile der Krankenhausstadt Berlin-Buch beherbergen bis heute medizinische Einrichtungen verschiedener Träger (Charité, Helios Kliniken). Das KWI ging nach 1947 im Institut für Medizin und Biologie auf, das später Bestandteil der Akademie der Wissenschaften der DDR wurde. Hier befand sich ein Forschungszentrum auf den Gebieten der Krebs- und Herz-/Kreislaufforschung. Seit 1992 ist auf einer 32 Hektar großen Fläche mit dem Campus Berlin-Buch ein Wissenschafts- und Technologiestandort mit biomedizinischen Forschungseinrichtungen, einem BiotechPark und Serviceeinrichtungen entstanden. Berlin-Buch gehört zu den bedeutenden Akteuren der Gesundheitsstadt Berlin und des Clusters Gesundheitswirtschaft – einem Schwerpunkt der gemeinsamen Innovationsstrategie Berlin-Brandenburg. So gehört das hier ansässige Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) zu den TOP 20 der biomedizinischen Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit der Charité–Universitätsmedizin Berlin betreibt das MDC auf dem Campus Berlin-Buch im Rahmen des Experimental and Clinical Research Centers Hochschulambulanzen.

    Am Autobahndreieck Pankow wurde die Windkraftanlage Pankow errichtet. Die Netzeinspeisung seit dem 31. Juli 2008 machte sie zur ersten Windkraftanlage Berlins und ihre Höhe von 179 Meter (Nabe 138 Meter plus Rotorradius 41 Meter) zum höchsten Bauwerk des Bezirks Pankow.[106][107][108]

    Einwohnerentwicklung

    Die erste halbwegs verlässliche Schätzung der Einwohnerzahl verdanken wir Bartholomäus Augustin. Der Küster zeichnete die Bucher Grundstücke mit ihren Inhabern vor dem Ausbruch der Pest im Jahr 1598 auf. Die Angaben blieben durch eine Übertragung in die Chronik von Johann George Friedrich Ulrici, Pfarrer von Buch (1740–1773) erhalten. Am Ende des 16. Jahrhunderts bestanden 10 Vollbauern-, und 15 Kossäten­gehöfte (darunter Krug und Weinmeister), dazu kamen Kirche mit Pfarrgehöft und Kirchenscheune, Gutshaus, Mühle, Hirtenhaus und Adelswohnung. Die Schmiede wurde von Karow aus bedient. Eventuell fehlte in dieser Aufstellung noch Bartholomäus Augustin selbst. Vorausgesetzt alle Häuser waren bewohnt, ergaben sich bei 30 Familien und 5 Personen je Familie insgesamt 150 Einwohner.[61][33][109]

    Nach dem Dreißigjährigen Krieg, um 1650 lagen 18 Bauernhäuser wüst. Bei noch immer 30 Grundstücken und einer gewissen Erholung seit 1643 lebten in Buch schätzungsweise 60 Menschen, möglicherweise durch die Kriegsfolgen weniger.[61][35][63]

    Ehemaliges Wappen von Buch
    Jahr Einwohner Ref.
    1598 geschätzt 150 [61][33]
    1650 geschätzt   60 [61]
    1734 152 [41]
    1801 228 [34]
    1872 239 [110]
    Jahr Einwohner Ref.
    1880 253 [91]
    1890 271 [91]
    1895 298 [41]
    1898 395 [35][111]
    1905 1.197 [112]
    Jahr Einwohner Ref.
    1919 6.479 [86]
    1938 12.609 [113]
    1945 8.747 [91]
    1948 8.458 [114]
    1964 7.796 [115]
    Jahr Einwohner Ref.
    1991 16.750
    2012 12.968 [116]
    2013 13.701 [117]
    2014 14.507 [118]

    Kultur und Sehenswürdigkeiten

    Theater und Museen

    • Das schräge Brett, ein Zimmertheater von Evelyn Heidenreich (Viereckweg 2)[119]

    Musik

    Die Schlosskirche Buch

    Bauwerke

    Der Künstlerhof Buch; Windharfe von Ingolf Eschenbach, Metallbildhauer und Kunstschmied. Im Hintergrund das Inspektoren- und Küchenhaus sowie die Schlosskirche.

    Buch besitzt zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Bauwerke. Am bedeutendsten ist die 1736 vollendete Schlosskirche. Die Kirche wurde zwischen 1950 und 1953 wiederaufgebaut und von 1995 bis 2000 saniert. Von der Kirchenleitung wird für die nächsten Jahre geplant, auch den 1943 im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirchturm wieder zu errichten. Als eine von vier erhaltenen Barockkirchen Berlins gehörte sie einst zur Gutsschlossanlage von Buch und bildet heute gemeinsam mit dem Schlosspark und ehemaligen Gutshof einen architektonischen Mittelpunkt Buchs.

    Der Gutshof Buch liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schlosskirche und wurde noch bis Ende der 1970er Jahre landwirtschaftlich genutzt. Bereits in den 1920er Jahren schwärmte Käthe Kollwitz in einem offenen Brief vom einzigartigen Ensemble und stellte ihn sich als Künstlerhof vor. Während der DDR-Zeit verfielen die Gebäude zusehends. Eine Initiative engagierter, kunstsinniger Menschen berief sich u. a. auf den Brief von Käthe Kollwitz und erreichte, dass der Gutshof 1980 an das Büro für architekturbezogene Kunst übergeben und anschließend saniert wurde. Damals arbeiteten hier etwa 30 Künstler und entwarfen vorrangig staatliche Auftragskunst.

    Nach einer Initiative des seinerzeitigen Kultursenators Ulrich Roloff-Momin übernahm 1992 die Akademie der Künste das Areal, unter deren Regie der ehemalige Gutshof teilweise saniert und weiter ausgebaut wurde. Die kurze Blütezeit, in der neben zahlreichen Ausstellungen auch klassische Konzerte und Theater gezeigt und aufgeführt wurden, fand durch die Einstellung der vergleichsweise geringen Förderung durch das Land Berlin 2003 ein Ende. In dem ungewissen Schicksal, durch den Liegenschaftsfonds an einen potenten Investor verkauft zu werden, arbeiten derzeit unter der Leitung des „Künstlerhof Berlin-Buch e. V.“ etwa 25 Künstler (Maler, Bildhauer, Klang-, Licht- und Installationskünstler) sowie Restauratoren auf dem Areal. Auf dem weiträumigen Gutshof sind einige bis sechs Meter hohe Metallskulpturen zu sehen.

    Gesäumt wird der Hof mit dem um 1800 erbauten, restaurierten Inspektoren- und Küchenhaus, einer großen Scheune und ehemaligen Ställen, in dem gut ausgebaute Werkstätten, wie eine große Holzwerkstatt und die lebendige Schmiede zu finden sind. Weiter sind der ehemalige Speicher, eine Galerie, der ehemalige Taubenturm als Wahrzeichen des Künstlerhofs oder das Gesindehaus zu sehen.

    Das barocke Schloss unmittelbar westlich des Gutshofs überstand den Zweiten Weltkrieg mit geringen Schäden, wurde zunächst als Kinderheim genutzt, jedoch 1964 wegen Bauschäden infolge mangelnder Instandhaltung abgerissen.

    Der Bahnhof Berlin-Buch wurde zwischen 1912 und 1914 erbaut und lässt deutlich den Ursprung des bereits 1879 errichteten Bahnhofs der Stettiner Bahn erkennen, durch den Buch an die Region Groß-Berlin angeschlossen wurde. Der Bahnhof gehört zu den denkmalgeschützten Stationen der Stettiner Bahn. Die Bahnhofshalle wird über eine geschwungene Freitreppe mit mächtigen geschmiedeten Handläufen erreicht. Weitere Kleinode der Schmiedekunst sind innerhalb der Halle zu sehen.

    Grünflächen und Naherholung

    Das Landschaftsschutzgebiet Buch umfasst beinahe die Hälfte des Orts. Gegründet am 23. Juni 2002, misst es 863,1 Hektar, nach einer Verkleinerung am 30. November 2007 um 5,9 Hektar. Es reicht von der Landesgrenze im Norden bis zur S-Bahnlinie 8 im Süden, wo ein kleiner Bereich in Französisch Buchholz liegt. Die Naturschutzgebiete Mittelbruch, Karower Teiche (Nordteil gehört zu Buch, Südteil zu Buchholz), Bogenseekette und Lietzengrabenniederung sowie die kleine Moorlinse Buch sind ins LSG eingebettet bzw. grenzen daran an. Das gesamte Areal zeigt eine große Vielfalt an Lebensräumen, die vom letzten Hochwald im Norden Berlins über Feuchtgebiete, Sand- und Wiesenbereiche bis zu halboffenen Flächen auf ehemaligen Rieselfeldern reicht. In Brandenburg besteht ein nahtloser Übergang zum LSG Westbarnim, alles zusammen gehört wiederum zum Naturpark Barnim.[120][121][27]

    Der Schlosspark Buch nördlich der Straße Alt-Buch wurde nach niederländischem, französischem und englischem Stil angelegt. Seinen Reiz machen der alte Baumbestand, die historischen Wege und die von vielen Brücken überspannten Wasserläufe aus. Die ursprüngliche Form des Parks soll wieder hergestellt werden. Die im Zweiten Weltkrieg beschädigte Orangerie wurde 1955 abgerissen. Auf einem abgegrenzten Teil an der Wiltbergstraße befindet sich das Sowjetische Ehrenmal Buch.

    Sport

    Regelmäßige Veranstaltungen

    • Bucher Kirchenmusiktage, 1960 gegründet vom Kantor Gottfried Weigle[119]

    Wirtschaft und Infrastruktur

    Unternehmen

    Am wichtigsten für Buch ist die Medizin­branche, daneben gibt es weitere Wirtschaftszweige, u. a. wird noch Landwirtschaft betrieben.

    Medien

    • Bucher Bote, Franz-Schmidt-Straße 8–10

    Forschung und Lehre

    Auch hier dominiert der Medizin­bereich.

    Verkehr

    Öffentlicher Verkehr

    Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel ist die S-Bahn-Linie 2. Die Buslinien 150 (zweite Endstation am U-Bahnhof Osloer Straße in Berlin-Wedding) und 158 (entspricht etwa der 1929 eröffneten Linie A 42) verbinden Buch mit den anderen Pankower Ortsteilen. Die Endstationen der Linie 259 liegen mit Buchholz und Weißensee im Bezirk Pankow, dazwischen fährt sie einen Bogen durch den Landkreis Barnim und den Bezirk Lichtenberg. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) betreiben außerdem die Linie 353 (Anbindung der Quartiere nordwestlich der Bahnstrecke sowie des Campus Berlin-Buch und zusammen mit der Barnimer Busgesellschaft (BBG) die Linie 893 (von Panketal über einen Schwenk durch Buch zum Bezirk Lichtenberg, alle Angaben zum Linienverlauf Stand 2015).[122] [123][124][3][125][126][127][128]

    Individualverkehr

    Im Süden bzw. Südwesten verlaufen der Berliner Ring und der Autobahnzubringer Pankow. Die Schönerlinder Straße und die Hobrechtsfelder Chaussee leiten zu den Anschlussstellen, die wie das Autobahndreieck Pankow alle außerhalb von Buch liegen. Hauptzufahrtsstraße zum Ortsteil ist die Wiltbergstraße. Über Alt-Buch und Zepernicker Straße bzw. Schwanebecker Chaussee sind die angrenzenden Vororte erreichbar. Ebenfalls von übergeordneter Bedeutung ist die Karower Chaussee mit einer Verbindungsfunktion in den Osten des Bezirks Pankow.[129][130]

    Die Straßennetzplanung für 2025 sieht eine Herabstufung der Schönerlinder Straße von übergeordnet zu örtlich vor, außerdem eine neue Verbindung zwischen Hobrechtsfelder und Karower Chaussee nördlich der A 10.[131]

    Der Radfernweg Berlin–Usedom zählt zum Hauptnetz der Berliner Fahrradrouten, in Buch verläuft er entlang der Panke.[132]

    Straßen und Plätze

    Im Ortsteil Buch gibt es laut amtlichem Straßenverzeichnis 49 gewidmete Straßen, aber keinen einzigen Platz.[133]

    Über die Gemarkung führen zwei mittelalterliche Straßenverbindungen: die Bernauer Heerstraße ganz im Norden durch den Hobrechtswald und die Uckermärkische Heerstraße am rechten Ufer der Panke. Noch zu Zeiten von Martin Pfannschmidt, Pfarrer der Gemeinde Buch-Karow (1913–1933) hieß die heutige Buchenallee in Zepernick im Volksmund der Heerweg.[134][34][63]

    Persönlichkeiten

    Gutsherren

    Mediziner und Medizinerinnen

    Karl-Lohmann-Büste, von Sabina Grzimek, 1998

    Weitere Berufe und Berufungen

    Literatur

    Bucher Geschichte(n)

    Martin Pfannschmidt: Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow – der Klassiker zur Ortsgeschichte
    • Martin Pfannschmidt: Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow. Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen, Berlin Dezember 1927 (es gibt einen Nachdruck von 1994).
    • Rudolf Dörrier, Joachim Hartfeld, Philipp Hummel, Arwed Steinhausen (Autoren): Pankow. Chronik eines Berliner Stadtbezirks. Vorwort von Horst Ansorge. Hrsg.: Rat des Stadtbezirks Berlin-Pankow. Berlin 1971.
    • Hans Ebert (Autor): Zur Geschichte von Berlin-Buch. Von der ersten Besiedlung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Hrsg.: Freundeskreis der Chronik Pankow e. V. (= Deutsche Vergangenheit. Band 123). 1. Auflage. Edition Hentrich, Berlin 1995, ISBN 3-89468-202-7.
    • Interessengemeinschaft Bucher Chronik (Hrsg.): Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998. 1. Auflage. Berlin 1998, ISBN 3-00-002655-X.
    • Heinz Bielka: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6 (Buch auf Bestellung).
    • Heinz Bielka: Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch. 1. Auflage. Frieling-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8280-2837-1.
    • Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Vorwort von Jörg Haspel. In: Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmale in Berlin (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8.
    • Arno Kalinich, Horst-Peter Wolff: Zur Geschichte der Krankenhausstadt Berlin-Buch. 3., unveränderte Auflage. Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-938304-42-6.
    • Heinz Bielka: Streifzüge durch die Orts- und Medizingeschichte von Berlin-Buch. 2. Auflage. Frieling-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8280-2441-0.
    • Freundeskreis der Chronik Pankow e. V. (Hrsg.): Vom Gestern und Heute in Berlin-Buch. Vorwort von Matthias Köhne (= Mitteilungsblatt zur Pankower Heimatgeschichte. Nr. 2/3-2014). 2. Auflage. Berlin 2014.
    • Förderverein Naturpark Barnim e. V. (Hrsg.): Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde. Nutzung, Umgestaltung und Entwicklung einer intensiv von Menschen geprägten Landschaft im Norden Berlins. Vorwort von Bernd Hoffmann. Public Agentur für Kommunikation, Wandlitz Februar 2015.

    Region Brandenburg-Berlin

    Berlin-Buch in der Belletristik

    „An der Mauer steht ein junges Fräulein aus dem Dorfe, unterhält sich mit einem der Wärter: „Sieht man, daß ich geweint habe?“ „Nee, bloß die eine Backe ist dick.“ „Der ganze Kopf, der Hinterschädel, alles. Ja.“ Sie weint, holt sich ein Taschentuch aus dem Täschchen, das Gesicht zieht sich sauer zusammen. „Dabei hab ich gar nicht weiter gemacht. Ich wollte zum Bäcker gehen, was holen, kenn ich das Fräulein und frag ihr, was sie macht, sagt sie mir, sie geht heut zum Bäckerball. Kann man denn immer zu Hause sitzen bei dem schlechten Wetter. Und sie hat noch ein Billett und will mich mitnehmen. Kost kein Pfennig. Ist doch nett von dem Fräulein, nicht?“ „Aber ja.“ „Aber da müssen Sie meine Eltern hören, meine Mutter. Ich soll nicht gehen. Warum denn nicht, ist doch ein anständiger Ball, und man will sich doch auch mal amüsieren, was hat man denn vom Leben. Nee, du kommst nicht weg, ist so schlechtes Wetter, und der Vater ist krank. Und ich geh doch weg. Da hab ich solche Keile gekriegt, ist das hübsch?“ Sie weint, pliert vor sich.“

    Alfred Döblin[149]
    Commons: Berlin-Buch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Anmerkungen

    1. a b c Dass die Fennbuchte westlich vom Lindenhof liegt, indirekt aus dem Buch Bezirk Pankow – Ortsteil Buch geschlossen, genauer aus der Fundkarte auf S. 9 und den im Kapitel Zur Ur- und Frühgeschichte der Gemarkung Buch beschriebenen Funden.
    2. Nicht zu verwechseln mit der um 1900 gegründeten Kolonie Buch zwischen Viereck-, Hörsten- und Pölnitzweg.
    3. Nicht zu verwechseln mit der 1839 erstmals genannten Kolonie Buch an der Straße Am Sandhaus.

    Einzelnachweise

    1. a b Haila Ochs: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Geschichte und Stadtentwicklung von Berlin-Buch. Der Naturraum, S. 9.
    2. a b c d e f g h Peter Gärtner: Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde. Public Agentur für Kommunikation, Wandlitz 2015, Ein Exkurs in die Landschaftsgeschichte, S. 6–10.
    3. a b c d e f g h i Heinz Bielka: Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch. 1. Auflage. Frieling-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8280-2837-1, 5. Entwicklungen im 20. Jahrhundert: Ein neues Buch, S. 63–92.
    4. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hrsg.): Planwerk Nordostraum. Leitbilder, Konzepte, Strategien. Kulturbuchverlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-88961-199-4, Vertiefung Buch, S. 26 (Digitale Ausgabe: PDF; 2,97 MB, In: Stadtentwicklung Berlin [abgerufen am 5. Juli 2015]).
    5. Kerstin Schlopsnies, Hannelore Sigbjoernsen (Autoren): Pankower Landschaften. Auf Tour zwischen dem alten Panke-Wanderweg und dem Barnimer Dörferweg. Vorwort von Matthias Köhne. Hrsg.: Kulturring in Berlin e. V. Medienpoint Kulturverein Prenzlauer Berg e. V., Berlin 2004, Moorlinse Buch, S. 10–11.
    6. Hans Ebert: Zur Geschichte von Berlin-Buch. 1. Auflage. Edition Hentrich, Berlin 1995, ISBN 3-89468-202-7, Landschaft und Oberflächenformen, S. 7.
    7. a b c d e f g h Peter Gärtner, Gerhard Ginzel: Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. 1. Auflage. Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e. V., Berlin 2004, ISBN 3-928651-06-4, II-2 Niederungen des Westlichen Barnims, S. 110–135.
    8. a b c d Bernhard Nitz, Ines Schulz: Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. 1. Auflage. Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e. V., Berlin 2004, ISBN 3-928651-06-4, I-2 Landschaftsentwicklung – Grundzüge, S. 47–65.
    9. a b c Rolf Schmidt: Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. 1. Auflage. Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e. V., Berlin 2004, ISBN 3-928651-06-4, I-3 Böden, S. 66–74.
    10. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Michael Hofmann: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Geschichte und Stadtentwicklung von Berlin-Buch. Zur Ur- und Frühgeschichte der Gemarkung Buch, S. 9–16.
    11. a b J. Gerstenberg: Geländehöhen Maßstab 1:50000. (PDF; 14,8 MB) In: Umweltatlas Berlin. Stadtententwicklung Berlin, 2010, S. 01.08, abgerufen am 28. Juni 2015 (deutsch, englisch, lange Ladezeit).
    12. a b c d Lutz Schirrmeister, Johannes H. Schroeder, Volker Strauß: Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. 1. Auflage. Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e. V., Berlin 2004, ISBN 3-928651-06-4, I-1.3 Quartär, S. 19–46.
    13. Marion Müller: Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. 1. Auflage. Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e. V., Berlin 2004, ISBN 3-928651-06-4, VI Fachwörter, S. 307–313.
    14. a b Siegfried M. Chrobok, Peter Gärtner: Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. 1. Auflage. Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e. V., Berlin 2004, ISBN 3-928651-06-4, II-3 Ladeburg-Albertshofer Schwellenzone, S. 136–145.
    15. a b c Gerhard Ginzel, Anne Heeling, Gerhard Hotzan: Nordwestlicher Barnim – Eberswalder Urstromtal. 1. Auflage. Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e. V., Berlin 2004, ISBN 3-928651-06-4, I-4.1 Die Ressource Wasser, S. 75–94.
    16. Christian Hoffmann: Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde. Public Agentur für Kommunikation, Wandlitz 2015, Von der Altlast zum Erholungsgebiet, S. 58–60.
    17. a b c d Gewässerkarte – Gewässerverzeichnis. In: FIS-Broker. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, abgerufen am 8. August 2015 (Kartenausschnitt ganz im Nordosten bestimmen).
    18. a b Fischfauna (Ausgabe 2014). Gräben, Meliorationsgräben. In: Umweltatlas Berlin. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, 2014, S. 02.08, abgerufen am 11. Juli 2015.
    19. Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann: Natürlich Berlin! 2. Auflage. Verlag Natur und Text, Rangsdorf 2009, ISBN 978-3-9810058-9-9, Naturschutzgebiet Bogenseekette und Lietzengrabenniederung, S. 46–51 (Kurzversion, In: Stadtentwicklung Berlin).
    20. a b Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann: Natürlich Berlin! 2. Auflage. Verlag Natur und Text, Rangsdorf 2009, ISBN 978-3-9810058-9-9, Naturschutzgebiet Mittelbruch, S. 58–61 (Kurzversion, In: Stadtentwicklung Berlin).
    21. Hans-Joachim Paepke: Die Stichlinge: Gasterosteidae. Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1996, ISBN 3-89432-492-9, S. 21, 27, 125 ff.
    22. a b Caroline Rolka: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Der Schlosspark in Buch, S. 26–29.
    23. a b Klaus-Detlef Kühnel, Roland Lehmann: Natürlich Berlin! 2. Auflage. Verlag Natur und Text, Rangsdorf 2009, ISBN 978-3-9810058-9-9, Natura 2000-Gebiet Schlosspark Buch, S. 62–65 (Kurzversion, In: Stadtentwicklung Berlin).
    24. Hans Ebert: Zur Geschichte von Berlin-Buch. 1. Auflage. Edition Hentrich, Berlin 1995, ISBN 3-89468-202-7, Deutsche Besiedlung, S. 10–11.
    25. Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Anmerkung 84, S. 122.
    26. Pharus-Plan Berlin. Nördliche Vororte. Verlag Pharus-Plan, Berlin 2007, ISBN 978-3-86514-129-3 (Nachdruck des gleichnamigen Pharus-Plans von 1930).
    27. a b Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin: Verordnung über das Naturschutzgebiet Karower Teiche im Bezirk Pankow von Berlin. Berlin 20. Juni 1994 mit Änderung 30. November 2007, (Digitale Ausgabe: PDF; 155 kB, In: Stadtentwicklung Berlin).
    28. Niederschlag: langjährige Mittelwerte 1961–1990. Berlin-Buch. In: Mittelwerte 30-jähriger Perioden. Deutscher Wetterdienst, 11. Juni 2013, abgerufen am 5. Juli 2015.
    29. Sonnenscheindauer: langjährige Mittelwerte 1961–1990. Berlin-Buch. In: Mittelwerte 30-jähriger Perioden. Deutscher Wetterdienst, 11. Juni 2013, abgerufen am 5. Juli 2015.
    30. Temperatur: langjährige Mittelwerte 1961–1990. Berlin-Buch. In: Mittelwerte 30-jähriger Perioden. Deutscher Wetterdienst, 11. Juni 2013, abgerufen am 5. Juli 2015.
    31. a b c Interessengemeinschaft Bucher Chronik (Hrsg.): Aus einhundert Jahren Bucher Geschichte 1898–1998. 1. Auflage. Berlin 1998, ISBN 3-00-002655-X, Chronologische Übersichten 1898–1998, S. 162–165.
    32. Deutscher Wetterdienst – Außenstelle Berlin-Buch der Abteilung Hydrometeorologie. In: Deutscher Wetterdienst. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 10. Juli 2015.
    33. a b c d e f g Martin Pfannschmidt: Geschichte der Berliner Vororte Buch und Karow. Verlagsbuchhandlung Fr. Zillessen, Berlin 1927, III. Die deutsche Besiedlung des Barnim, besonders von Buch und Karow, S. 23–39.
    34. a b c d Heinz Bielka: Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch. 1. Auflage. Frieling-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8280-2837-1, 3. Und sodann: Deutsche Adlige, Ritter und Patrone, S. 29–52.
    35. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Haila Ochs: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Geschichte und Stadtentwicklung von Berlin-Buch. Das Dorf Buch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, S. 17–25.
    36. a b c d e f g h i j k l m n o p Haila Ochs: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Geschichte und Stadtentwicklung von Berlin-Buch. Buch 1898–1945, S. 30–37.
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    38. Heinz Bielka: Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch. 1. Auflage. Frieling-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8280-2837-1, 2. Frühe Siedler: Germanen und Slawen, S. 13–28.
    39. Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Anmerkung 17, S. 120.
    40. Michael Hofmann, Haila Ochs, Caroline Rolka: Bezirk Pankow – Ortsteil Buch. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-543-8, Anmerkung 21, S. 120.
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    137. Heinz Bielka: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Friedrich Jung, S. 175.
    138. Heinz Bielka, Peter Langen: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Karl Lohmann, S. 175–177.
    139. Heinz Bielka: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Erwin Negelein, S. 177–178.
    140. Heinz Bielka: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Nikolai Wladimirovich Timoféeff-Ressovsky, S. 180–182.
    141. Heinz Bielka: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Cécile Vogt, S. 182–183.
    142. Heinz Bielka: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Oskar Vogt, S. 183–184.
    143. Ernst-Georg Krause: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Albert Wollenberger, S. 185–186.
    144. Heinz Bielka: Geschichte der Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-93393-6, 9. Biographien. Walter Friedrich, S. 172–173.
    145. Theodor Fontane: Spreeland. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow. In: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Magnus Verlag, Essen, ISBN 3-88400-702-5, Rechts der Spree. Buch, S. 819–829.
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    147. Henning Köhler (Autor): Geschichte Berlins. Zweiter Band. Von der Märzrevolution bis zur Gegenwart. In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Geschichte Berlins. Von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. 3., erweiterte und aktualisierte Auflage. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-8305-0166-8, Die Schaffung von Groß-Berlin und der Sturz Wermuths, S. 814–824.
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    149. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Ungekürzte Auflage. Deutscher Taschenbuchverlag, München 1961, ISBN 3-423-00295-6, Irrenanstalt Buch, festes Haus, S. 377–382.