Kasachstan

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Republik Kasachstan
Қазақстан Республикасы

Qazaqstan Respublikasy (kasachisch)
Республика Казахстан (russisch)

Flagge Emblem
ÄgyptenTunesienLibyenAlgerienMarokkoMauretanienSenegalGambiaGuinea-BissauGuineaSierra LeoneLiberiaElfenbeinküsteGhanaTogoBeninNigeriaÄquatorialguineaKamerunGabunRepublik KongoAngolaDemokratische Republik KongoNamibiaSüdafrikaLesothoEswatiniMosambikTansaniaKeniaSomaliaDschibutiEritreaSudanRuandaUgandaBurundiSambiaMalawiSimbabweBotswanaÄthiopienSüdsudanZentralafrikanische RepublikTschadNigerMaliBurkina FasoJemenOmanVereinigte Arabische EmirateSaudi-ArabienIrakIranKuwaitKatarBahrainIsraelSyrienLibanonJordanienZypernTürkeiAfghanistanTurkmenistanPakistanGriechenlandItalienMaltaFrankreichPortugalSpanienMauritiusRéunionMayotteKomorenSeychellenMadagaskarSão Tomé und PríncipeSri LankaIndienIndonesienBangladeschVolksrepublik ChinaNepalBhutanMyanmarKanadaDänemark (Grönland)IslandMongoleiNorwegenSchwedenFinnlandIrlandVereinigtes KönigreichNiederlandeBelgienDänemarkSchweizÖsterreichDeutschlandSlowenienKroatienTschechische RepublikSlowakeiUngarnPolenRusslandLitauenLettlandEstlandBelarusMoldauUkraineNordmazedonienAlbanienMontenegroBosnien und HerzegowinaSerbienBulgarienRumänienGeorgienAserbaidschanArmenienKasachstanUsbekistanTadschikistanKirgisistanRusslandVereinigte StaatenMaledivenJapanNordkoreaSüdkoreaRepublik China (Taiwan)SingapurAustralienMalaysiaBruneiPhilippinenThailandVietnamLaosKambodschaIndienPapua-Neuguinea
Amtssprache Kasachisch (Nationalsprache) und Russisch
Hauptstadt Nur-Sultan
Staats- und Regierungsform präsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Präsident
Qassym-Schomart Toqajew
Regierungschef Premierminister
Asqar Mamin
Fläche 2.724.900 (9.) km²
Einwohnerzahl 18.877.128 (63.)
(1. Jan. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte 7 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung + 1,3 % (Schätzung 2020)[1]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2020[2]
  • 164,8 Milliarden USD (54.)
  • 501,3 Milliarden USD (43.)
  • 8.733 USD (73.)
  • 26.565 USD (59.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,825 (51.) (2019)[3]
Währung Tenge (KZT)
Unabhängigkeit 16. Dezember 1991
(von der Sowjetunion)
National­hymne Meniń Qazaqstanym
Zeitzone UTC+5 und UTC+6
Kfz-Kennzeichen KZ
ISO 3166 KZ, KAZ, 398
Internet-TLD .kz
Telefonvorwahl +7
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Kasachstan (kasachisch Қазақстан Qazaqstan [qɑzɑqˈstɑn], russisch Казахстан, amtlich Republik Kasachstan, kasachisch Қазақстан Республикасы Qazaqstan Respublikasy, russisch Республика Казахстан Respublika Kasachstan) ist ein 2.724.900 km² großer Binnenstaat in Zentralasien mit 18,8 Millionen Einwohnern. Die ehemalige Sowjetrepublik am Kaspischen Meer grenzt im Norden an Russland, im Südosten an China und Kirgisistan sowie im Südwesten an Usbekistan und Turkmenistan.

Hauptstadt des ölreichen Steppenstaates ist Nur-Sultan (ehemals Astana) mit 1,1 Millionen Einwohnern, größte Stadt ist Almaty mit 1,9 Millionen Einwohnern. Weitere wichtige Städte des islamisch geprägten und autoritär regierten Landes sind Schymkent und Qaraghandy. Kasachstan ist der größte Binnenstaat und der neuntgrößte Staat der Welt.

Kurzporträt

Kasachstan liegt größtenteils in Zentralasien. Definiert man die innereurasische Grenze gemäß der Grenzziehung von Strahlenberg, würden etwa 5,4 % der Landesfläche dem äußersten Osteuropa zugerechnet. Die Grenze zu Russland ist die einzige Nordgrenze des Landes und über 7000 Kilometer lang.[4] Im Süden grenzt Kasachstan an Turkmenistan, Usbekistan und Kirgisistan und im Südosten an die Volksrepublik China. Diese Grenze ist knapp 1.600 Kilometer lang.[4]

Bereits im Altertum bestanden auf dem Gebiet des heutigen Kasachstans verschiedene Reiche. Zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert entstand der westliche Teil des Ersten Türk-Kaganats. Im 13. Jahrhundert fielen die Mongolen unter Dschingis Khan ein. Nach der Eroberung durch den Usbeken Timur im 15. Jahrhundert konnten sich die Kasachen wieder vom Usbeken-Khanat trennen und unter einer einheimischen Dschingiskhaniden-Dynastie das Kasachen-Khanat errichten – damit wehrten sich die Kasachen gegen die Einführung des Islam und konnten den überlieferten Traditionen verbunden bleiben. Im 17. und 18. Jahrhundert breitete sich das Dsungarische Khanat aus, bis sich die Kasachen dem russischen Zaren unterstellten. 1936 wurde Kasachstan als Kasachische SSR eine eigenständige Unionsrepublik innerhalb der Sowjetunion.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte sich das Land am 16. Dezember 1991 als Republik Kasachstan unabhängig. Kasachstan ist Vollmitglied in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Die Präsidialrepublik wurde von 1991 bis 2019 von Nursultan Nasarbajew regiert. Das zu den Turksprachen zählende Kasachisch und das den slawischen Sprachen zugehörige Russisch wurden mit der Unabhängigkeit zu Amtssprachen erklärt und die bisherige Hauptstadt Alma-Ata in Almaty umbenannt. 1997 wurde der Regierungs- und Parlamentssitz nach Aqmola verlegt. Die Stadt wurde als offizielle Hauptstadt proklamiert und ein Jahr später in Astana („Hauptstadt“) umbenannt; dieser Name wurde 2019 in Nur-Sultan geändert.

Geographie

Ausdehnung und Grenzen

Kasachstan ist mit einer Fläche von 2.724.900 Quadratkilometern das neuntgrößte Land der Erde und außerdem der größte Binnenstaat. Er liegt etwa in der Mitte Eurasiens und zieht sich von der Ebene der Wolga im Westen bis zum Altai-Gebirge im Osten. Dabei gehören 5 % der Fläche, geographisch betrachtet, zu Europa.[4] Die südliche Begrenzung bilden der Tian-Schan-Gebirgszug, die Flussebene des Syr Darja (Jaxartes der Antike), der Aralsee und die Kysylkum-Wüste. Nach Norden reicht Kasachstan ohne natürliche Begrenzung in das Ural-Gebiet und das Westsibirische Tiefland hinein. Der größte Teil des Landes besteht aus Ebenen (Steppe und Wüste), im Nordwesten liegt das Mugodschar-Gebirge, im Zentrum die Kasachische Schwelle, während sich im Südosten Berge des Tian-Schan bis zu 7010 Meter Höhe erheben.

Kasachstan besitzt im Norden eine 6846 Kilometer lange Grenze mit Russland. Im Osten trifft das kasachische Hoheitsgebiet auf die Volksrepublik China (1533 Kilometer), weiter südlich auf die zentralasiatischen Staaten Kirgisistan (1051 Kilometer), Usbekistan (2203 Kilometer inkl. des 230 km über den Aralsee verlaufenden Grenzabschnitts) und auf Turkmenistan (379 Kilometer). Die Gesamtlänge der Landesgrenzen einschließlich der Küstenlinie am Kaspischen Meer (bislang pseudo-internationaler Gewässer-Status) beträgt 12.012 Kilometer.

Die kasachischen Küstenlinien am nördlichen Ufergebiet des Aralsees – der zunehmend austrocknet – sind 1.070 Kilometer und am Kaspischen Meer 1.894 Kilometer lang.

Landschaft

Der Berg Pik Talgar

Das Relief von Kasachstan ist sehr vielfältig, wobei allerdings der größte Teil des Territoriums aus Ebenen, niedrigen Bergen und Hügeln besteht. Der Westen des Landes wird von der Kaspischen Senke geprägt, ein meist sumpfiges Gebiet unterhalb des Meeresspiegels, das im Osten in das Ustjurt-Plateau übergeht. Westlich dieses Plateaus, auf der Mangghystau-Halbinsel, befindet sich die tiefste Stelle Kasachstans, die Karagije-Senke (132 Meter unter dem Meeresspiegel).

Von Osten wird die Kaspische Senke durch den südlichen Ausläufer des Ural-Gebirges begrenzt, das bis 656 Meter hohe Mugodschar-Gebirge.[5] Weiter südöstlich liegt um den Aralsee die Turanische Senke, die auch die größten Wüsten des Landes mit einschließt, die Kysylkum sowie die Aralkum. Im Zentrum von Kasachstan befindet sich die Kasachische Schwelle (kasachisch Saryarka), ein von Steppen und Halbwüsten geprägtes Gebiet mit vielen mittelgroßen (500 bis 1500 m) Bergen und Gebirgen wie dem Ulutau, dem Kökschetau oder dem Karkaraly. Im Nordwesten wird die Kasachische Schwelle vom Turgai-Plateau und im Norden von der Westsibirischen Ebene begrenzt. In diesen Regionen wird die Landschaft von fruchtbaren Steppen und Waldsteppen mit vielen Seen und Flüssen geprägt. Im Osten der Republik befinden sich die mit Wäldern bedeckten Gebirgsketten des Altai mit dem höchsten Berg der Region, Belucha (4506 Meter), die Sibirien von den mittelasiatischen Wüsten trennen.

Südlich der Kasachischen Schwelle liegt die Hungersteppe (kasachisch Betpak-Dala). Noch weiter südlich dieser Steppe und des Balchaschsees liegt ein Gürtel von Wüsten, Mujunkum, und das in der Vergangenheit fruchtbare Siebenstromland. Ganz im Süden Kasachstans, an den Grenzen zu China und Kirgisistan, liegen Hochgebirge wie das Dsungarische Alatau, das Qaratau und vor allem das Tian Shan (chinesisch „Himmelsgebirge“); letzteres ist eine der höchsten Gebirgsketten der Erde. Die teils von Wäldern und insbesondere von Gletschern bedeckten Gebirge erreichen im benachbarten Kirgisistan 7439 m Höhe. Der höchste Berg Kasachstans ist der Khan Tengri (7010 Meter), im äußersten Südosten gelegen.[6]

Flora und Fauna

Die „Singende Düne“ im Altyn-Emel-Nationalpark
Der Nationalpark Qarqaraly bei Qaraghandy
Steppe im Westen Kasachstans

Wegen seiner Größe und der Ausdehnung über viele Naturzonen besitzt Kasachstan eine ausgesprochen reiche Palette von Flora und Fauna. Die vielfältigen Naturschätze werden in 16 kasachischen Nationalparks und Naturschutzgebieten geschützt.[4]

Im Norden, wo die Steppen und Waldsteppen vorherrschen, die zusammen 28,5 % der Fläche Kasachstans ausmachen, wachsen viele Getreidepflanzen und Gräser, besonders häufig in Steppen sind Federgräser. Auch viele medizinisch nützliche Pflanzen kommen vor, so etwa Adonisröschen (Adonis), Johanniskräuter (Hypericum) und Baldriane (Valeriana). Sehr verbreitet ist Wermut. In den Wald-„Inseln“ wachsen Birken, Espen, Weiden, Johannisbeersträucher; weiter westlich Fichten; nach Westen hin Eiche und Linde. In den Wäldern gibt es viele Beeren. Die typischen Bewohner dieser Zone sind Nagetiere wie Zieselmaus, Murmeltiere, Springmäuse, Eichhörnchen. Es gibt aber auch viele Hasen, Hermeline, Dachse, Wölfe und Füchse. In den Wäldern leben vereinzelt Wildschweine, Wapitis und Rehe, in der Steppe die seltene und geschützte Saiga-Antilope. Vögel gibt es besonders viele, auch Wasservögel, da es in dieser Region über 1.500 Seen gibt. Unter anderem Schwäne, Adler, Trappen (diese sind die größten Vögel Kasachstans, sie erreichen bis zu 16 Kilogramm Gewicht), Geier, Kraniche, Reiher, Enten, Gänse, Waldhühner, Spechte, Lerchen und viele andere.

Über 14 % des Territoriums erstrecken sich Halbwüsten. Hier trifft man auf deutlich geringeren Artenreichtum als in den Steppen. Besonders häufig sind Wermut, Kamillen und Federgräser. Auch Hasen, Zieselmäuse und Springmäuse kann man hier noch finden, man trifft vielfach auf Wölfe und Korsak-Füchse, etwas seltener auf Saiga und Kropfgazelle. Es gibt viele Arten von Eidechsen und Schlangen.

Als Naturraum am weitesten verbreitet sind in Kasachstan die Wüsten. Hier wachsen nur trockene, kleinwüchsige Pflanzen mit langen Wurzeln. Riedgras, Wüstenfedergras und Wermut sind die häufigsten. Im Sommer verbrennen die meisten Pflanzen an der Sonne. Ziemlich verbreitet sind Sträucher, besonders Saxaul. Große Tiere gibt es in der Wüste eher selten. Häufiger sind Huftiere wie Kropfgazellen oder Saigas oder Wildschweine, die nahe den Wasserquellen leben. Noch seltener sind Wölfe und Rohrkatzen. Asiatische Wildesel kommen beispielsweise im Altyn-Emel-Nationalpark und im Barsa Kelmes-Naturreservat vor. In einigen Flusswäldern innerhalb der Trockengebiete kommt der bedrohte Bucharahirsch vor, der einst die Hauptbeute des ausgestorbenen Kaspischen Tigers darstellte. Kleinere Tiere wie Igel, Schildkröten, Springmäuse können sich an die extremen Bedingungen besser anpassen. In der Wüste überall verbreitet sind Reptilien wie verschiedene Agamen und einige Schlangenarten; insgesamt kommen in Kasachstan etwa 50 bis 60 verschiedene Reptilienarten vor. Auch Skorpione gehören zu der in Kasachstan lebenden Fauna.

In den riesigen Bergen des Tian-Schan, die meist von Fichtenwäldern bedeckt sind, trifft man gegenwärtig noch auf den Schneeleoparden – eines der Nationalsymbole Kasachstans. Stabile Populationen dieser Katze findet man allerdings nur noch in den Naturreservaten Aksu-Jabagly und Almaty.[7] Auch der Luchs ist weit verbreitet, und im Altai gibt es zahlreiche Bären. Weiter südlich kommt der Tienschan-Braunbär vor. Beide Gebirge sind zudem Heimat von Sibirischen Steinböcken und Riesenwildschafen. In den südwestlichen Bergsteppen leben Steppenwildschafe.

Einer Verbindung vom Nordpolarmeer bis zum Kaspischen Meer vor der letzten Eiszeit ist zu verdanken, dass am Kaspischen Meer noch heute große Robbenkolonien vorzufinden sind. Die Kaspische Robbe ist neben der Baikalrobbe die einzige Binnenrobbenart.

Naturressourcen

Qarqaraly-Naturschutzgebiet bei Qarqaraly in der Nähe von Qaraghandy

Kasachstan ist eines der rohstoffreichsten Länder der Erde.[8]

Um das Kaspische Meer liegen große Erdöl- und Erdgasfelder, die fast den gesamten Westen des Landes einschließen, besonders die Gebiete von Mangghystau, Atyrau und Aqtöbe. Bedeutendste Quellen sind Makat, Dossor, Usen, Karazhanbas, Karatschaganak. Es werden außerdem Erdölvorkommen um den Aralsee vermutet. Weitere, ärmere Erdöl- und Gasfelder gibt es im Süden des Landes, in den Gebieten von Taras, Schymkent, Schesqasghan und Qysylorda.

Ein weltweit bedeutendes Steinkohlevorkommen ist das Becken von Qaraghandy. Die Region Qaraghandy war eine der wichtigsten Kohlelieferanten in der Sowjetunion. Auch die Becken von Ekibastus und Nur-Sultan sind längst noch nicht ausgeschöpft.

Im Gebiet von Qostanai befinden sich reiche Eisenerzvorkommen. Um Schesqasghan und Balqasch liegen die bedeutendsten Kupfervorkommen des Landes, und in den Altai-Bergen wird Gold gewonnen. Ergiebige Manganvorkommen existieren um Atassu und Schesdy nahe Schesqasghan. Im Gebiet von Aqtöbe liegt Nickel unter der Erde.

Etwa 200 Kilometer südwestlich von Qostanai liegt die einst schöne Stadt Schitiqara (Dschetygara). Das Gold liegt hier buchstäblich unter den Häusern. Viele wurden abgerissen, um an das Gold zu gelangen.[9]

Kasachstan nimmt weltweit den ersten Platz an Vorkommen folgender Rohstoffe ein: Chrom, Vanadium, Wismut, Fluor.[8] Einen der führenden Plätze hat Kasachstan bei den Vorkommen von Uran, Eisen, Kupfer, Kohle, Cobalt, Wolfram, Blei, Zink und Molybdän. Bei der Uranprospektion wurden auch Opale gefunden.

Gewässer

Der Kaindysee im Südosten Kasachstans
Der Aralsee im Jahr 1989 und 2008

In Kasachstan gibt es einige bedeutende Flüsse, die schiffbar sind. Sie alle fließen in den Randregionen des Landes, im zentralen Teil dagegen gibt es fast ausschließlich abflusslose Steppenflüsse, die im Hochsommer häufig austrocknen.

Die längsten Flüsse Kasachstans sind Irtysch (4473 Kilometer, davon 1700 Kilometer in Kasachstan), Syrdarja (2212/1400 Kilometer), Schajyq (russ. und dt. Ural) (2428/1100 Kilometer) und Ili (1001/815 Kilometer). Weitere wichtige Flüsse sind Ischim, Tobol, Emba, Sarysu (der längste abflusslose Steppenfluss), Tschüi, und Nura. Irtysch und Nura verbindet der bedeutendste Kanal des Landes: der Irtysch-Qaraghandy-Kanal (500 Kilometer).

Kasachstan ist reich an Seen, besonders im Norden des Landes. Im ganzen Land gibt es etwa 48.000 große und kleine Seen, die mehrheitlich Salzseen sind.[10] Der größte See Kasachstans ist das Kaspische Meer, das rund 371.000 Quadratkilometer groß ist, etwa ein Viertel seiner Fläche entfällt auf Kasachstan. Der See verfügt über reiche Naturreserven, beispielsweise in Form von Fischen; hier lebt auch die artengeschützte Kaspische Robbe.[11]

Der zweitgrößte See ist der Aralsee, der auszutrocknen droht. Dieser Prozess dauert seit 1975 an und hat bereits zu nachhaltigen Schäden an Mensch und Natur geführt. Es wird auch darauf zurückgeführt, dass Usbekistan über Jahre hinweg große Wassermengen für den Baumwollanbau abführte. Inzwischen hat sich der See in drei Teile aufgeteilt. Soweit bekannt, hat sich die Verkleinerung der Wasseroberfläche in den letzten Jahren stark verlangsamt.

Der Balchaschsee zählt ebenso zu den weltweit bedeutendsten Seen. Er ist 18.428 Quadratkilometer groß und 620 Kilometer lang. Er gehört vollständig zu Kasachstan. Zu den Besonderheiten Balchaschs zählt, dass er als einziger See der Erde zur Hälfte aus Süß- und zur anderen Hälfte aus Salzwasser besteht.

In den Bergen des Altai liegt der naturreiche Saissansee. Weitere größere Seen Kasachstans sind der Siletinizsee im Norden, der Tengiz- und der Karakojynsee im Zentrum und der Alakol-See im Südosten des Landes. Touristisch bedeutend sind die prächtigen Seen von Burabai (Borowoje) und Markakol.

Die größten Stauseen sind der Qapschaghai, Buchtarma und Schardara.

Klima

Das Klima Kasachstans ist kontinental geprägt, das heißt nach kalten Wintern mit bis zu −40 Grad Celsius folgen direkt heiße lange Sommer mit über +40 Grad Celsius.

Wüsten bedecken etwa 44 % der Fläche Kasachstans. Es sind in der Regel Sandwüsten und Kieswüsten.

Verwaltungsgliederung

Kasachstan ist ein in 14 Gebiete (Regionen, kasach. Oblys, Mehrzahl Oblystar) und drei Städte mit Sonderstatus (Stadt republikanischer Bedeutung, kasach. Республикалық маңызы бар қала Republikalyq mangysy bar qala) gegliederter Staat. Diese subnationalen Einheiten sind nochmals in Kreise gegliedert.

Gebiet Hauptstadt Fläche
in km²
Einwohner[12]
(1. Januar 2023)
Wappen Almaty Taldyqorghan 223.911 1.505.984
Wappen Aqmola Kökschetau 146.219 787.971
Wappen Aqtöbe Aqtöbe 300.629 928.185
Wappen Atyrau Atyrau 118.631 693.040
Wappen Mangghystau Aqtau 165.642 766.956
Wappen Nordkasachstan Petropawl 97.993 534.024
Wappen Ostkasachstan Öskemen 283.226 730.172
Wappen Pawlodar Pawlodar 124.755 754.903
Wappen Qaraghandy Qaraghandy 427.982 1.134.753
Wappen Qostanai Qostanai 196.001 832.110
Wappen Qysylorda Qysylorda 226.019 833.531
Wappen Schambyl Taras 144.264 1.217.955
Wappen Türkistan[A 1] Türkistan 117.249 2.119.063
Wappen Westkasachstan Oral 151.339 688.091
TurkmenistanUsbekistanAserbaidschanGeorgienKirgisistanTadschikistanChinaRusslandBaikonurAlmatyAstanaSchymkentMangghystauAtyrauWestkasachstanAqtöbeQostanaiNordkasachstanAqmola (Gebiet)PawlodarQaraghandyQysylordaTürkistanSchambylOstkasachstanAbaiSchetissuUlytauAlmaty
Karte der Gebiete (Oblystar) Kasachstans
Stadt Fläche
in km²
Einwohner
(1. Januar 2023)
Wappen Almaty 682 2.161.695
Wappen Nur-Sultan 720 1.354.435
Wappen Schymkent 1.163 1.191.877
  1. Am 19. Juni 2018 wurde das bisherige Verwaltungszentrum Schymkent aus dem Gebiet Südkasachstan ausgegliedert und zu einer Stadt republikanischer Bedeutung erhoben. Das Gebiet wurde daraufhin in Gebiet Türkistan umbenannt.

Nach der Verwaltungsreform von 1997 wurden folgende Gebiete aufgelöst (Verwaltungszentren in Klammern):

Städte

Blick über Almaty

Hauptstadt und Regierungssitz ist das in Zentralkasachstan gelegene Nur-Sultan mit 1.131.891 Einwohnern. Nur-Sultan ist eines der großen Industrie- und Dienstleistungsballungszentren Kasachstans und Universitätsstadt.

Metropole, größte Stadt des Landes und zugleich wichtigstes wirtschaftliches und kulturelles Ballungszentrum des Landes ist das im Südostkasachstan gelegene Almaty (früher Alma-Ata). Die Stadt hat 1.909.471 Einwohner.[13]

Die im Süden des Landes gelegene Stadt Schymkent ist mit 1.033.478 Einwohnern die drittgrößte kasachische Stadt.[14] Qaraghandy (485.300 Einwohner) in Zentralkasachstan, die Hauptstadt des Gebietes Qaraghandy, ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die kasachische Industrie. Weitere wichtige Städte sind Taras (406.262 Einwohner), Pawlodar (495.554 Einwohner), Öskemen im Nordosten und die Erdölhochburgen Aqtau und Atyrau in Westkasachstan.

Bevölkerung

Bevölkerungspyramide Kasachstans

In Kasachstan kam es nach 1991 zunächst zu einem massiven Bevölkerungsrückgang. In den Jahren 1992 bis 2002 sank die Bevölkerungszahl um 10 % auf unter 15 Millionen Menschen. Gründe dafür waren die Emigration vornehmlich der russischen und deutschen Bevölkerung (insgesamt haben 2,1 Millionen Menschen das Land in den 1990er-Jahren verlassen) sowie die sinkenden Geburtenzahlen. Seit 2003 wächst die Bevölkerung wieder. Laut der letzten Volkszählung im März 2009 hatte Kasachstan 16.009.600 Einwohner.[15] Bis 2017 stieg sie auf knapp 18 Millionen an. Die Lebenserwartung betrug 2015 69,1 Jahre (Männer: 64,3 Jahre, Frauen: 73,9 Jahre)[16]

Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte in Kasachstan beträgt 7 Einwohner pro Quadratkilometer und ist damit eine der niedrigsten der Welt. Am dichtesten besiedelt sind die Kreise im äußersten Süden, um Almaty, Schymkent und Taras, sowie Steppenregionen im Norden, Gebiete von Nur-Sultan, Petropawl, der Norden der Gebiete Qostanai und Qaraghandy; das rechte Ufer des Irtysch. Dazu ist noch anzumerken, dass die höchste Bevölkerungsdichte in Kasachstan bezogen auf Regionen lediglich 25 Einwohner pro Quadratkilometer beträgt, niedriger als in Vorpommern.

Entwicklung der Bevölkerung

Jahr Einwohner
19261 6.500.895
19391 6.151.102
1950 6.703.000
1955 7.992.000
1959 1 9.309.847
1965 11.909.000
1970 1 13.012.955
1975 14.130.000
1979 1 14.688.311
1985 15.789.000
1989 1 16.199.154
Jahr Einwohner
1990 16.297.981
1991 16.358.222
1992 16.451.711
1993 16.426.478
1994 16.334.865
1995 15.956.667
1996 15.675.819
1997 15.480.635
1998 15.188.174
19991 14.955.106
2000 14.901.641
Jahr Einwohner
2001 14.865.610
2002 14.851.059
2003 14.866.837
2004 14.951.200
2005 15.074.767
2006 15.219.291
2007 15.396.878
2008 15.571.506
2009 1 16.009.600
2010 16.203.036
2011 16.440.124
Jahr Einwohner
2012 16.673.077
2013 16.909.776
2014 17.160.774
2015 17.417.673
2016 17.670.579
2017 17.918.214
2018 18.157.078
2019 18.395.660
2020 18.632.169
2021 18.877.128
1 
Volkszählungsergebnis

Quellen: UN,[17] stat.gov.kz,[18] pop-stat.mashke.org[19]

Ethnien

Ethnien in Kasachstan
Ethnie Anteil [%]
Kasachen
  
68,5
Russen
  
18,8
Usbeken
  
3,2
Ukrainer
  
1,4
Uiguren
  
1,4
Tataren
  
1,1
Deutsche
  
1,1
Quelle: [1]

In Kasachstan leben Angehörige von mehr als 50 ethnischen Gruppen mit heute jeweils mehr als 1.000 Angehörigen. Die größte Ethnie bilden laut Zensus 2009 mit 63 % der Bevölkerung die turksprachigen Kasachen (nach Berechnungen bis 2014 gestiegen auf etwa 65,5 %). Eine der größten Minderheiten bilden die Russen mit knapp 24 % (entsprechend knapp 3,8 Millionen, bis 2018 gesunken auf etwa 21,5 %).[20] Zu den turksprachigen Minderheiten gehören die etwa 457.000 Usbeken, 225.000 Uiguren, 204.000 Tataren, 97.000 Mescheten und 85.000 Aserbaidschaner sowie kleinere Gruppen von Baschkiren, Tschuwaschen, Turkmenen, Kirgisen, Karakalpaken, Krimtataren und Balkan-Türken. In den letzten Jahren wanderten jedoch viele Russen aus politischen Gründen nach Russland aus. Weitere Minderheiten europäischer Herkunft stellen Ukrainer (2 %), Deutsche (1,1 %, Kasachstandeutsche) und kleine Gemeinden von Polen, Letten, Litauern, Weißrussen und Griechen. Im Jahre 2017 waren 20 % der Bevölkerung nicht auf dem heutigen kasachischen Staatsgebiet geboren. Gleichzeitig lebten 2,5 Millionen in Kasachstan geborene Personen in Russland und 1 Million in Deutschland.[21][22]

Zu den ebenfalls hier lebenden Kaukasusvölkern zählen einige tausend Armenier sowie Georgier, Tschetschenen, Tscherkessen, Osseten, Awaren und Zachuren. In Kasachstan lebt zudem eine bedeutende Minderheit von etwa 100.000 Koreanern (bzw. Korjo-Saram), gut 0,6 % der Bevölkerung. Ferner leben in Kasachstan kleine iranischsprachige Minderheiten wie Kurden (38.000), Paschtunen und Perser. Andere Minderheiten, wie etwa Burjaten, Mongolen, Tibeter, Dunganen, Chinesen stellen nur einen geringen Bevölkerungsanteil (alle Angaben 2009).

Die meisten Angehörigen der Minderheiten wurden zur Stalinzeit unter Zwang nach Kasachstan deportiert. Viele wurden in Arbeitslagern interniert. Viele immigrierten jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nach Kasachstan. Bis zum Zerfall der UdSSR wurden von fast allen Hochschulen Absolventen mit entsprechender Spezialausbildung nach Kasachstan verpflichtet. Keine andere Sowjetrepublik nahm damals einen derartigen Strom von Migranten auf.

Zum Wandel seit der Unabhängigkeit zählen Bestrebungen der Regierung, die kasachische Sprache statt der russischen als vorherrschende Amtssprache durchzusetzen. Trotz der Bemühungen um ein gutes Verhältnis der verschiedenen Bevölkerungsgruppen breiten sich in Zentralasien Tendenzen zur Verdrängung der ethnischen Minderheiten aus.[23]

Sprachen

Die vorherrschende Sprache in Kasachstan ist nach wie vor das Russische, das von 84,8 % der Einwohner in Wort und Schrift beherrscht wird (mündliches Sprachverständnis 94,4 %), obwohl die Rolle des Kasachischen, einer Turksprache, die von 62,0 % der Einwohner beherrscht wird (mündlich 74,0 %), seit der Unabhängigkeit wächst.[24] Beide Sprachen sind Amtssprachen und Pflichtfach in allen Schulen, es gibt sowohl Schulen mit Kasachisch als auch mit Russisch als Unterrichtssprache. Es herrschen neun Jahre Schulpflicht. Die Rate der Analphabeten ist mit etwa 0,2 % ungefähr so hoch wie in Deutschland. Russisch ist insbesondere in Nordkasachstan vorherrschend, wo ein Großteil der russischen Minderheit lebt, aber auch in den meisten Städten ist es oftmals die im Alltag dominierende Sprache. Auch viele Kasachen (besonders die Ober- und Mittelschicht), insbesondere im Norden des Landes, sprechen oft Russisch als Muttersprache.

Der private Sprachverein Qazaq tili (kasachische Sprache) genießt heute halboffiziellen Status. Er forciert seit 1989/90 den verstärkten Gebrauch der eigenen Sprache und die Entwicklung und Verbreitung des Kasachischen in der Bevölkerung. Die in Angriff genommene Umstellung vom kyrillischen Alphabet auf das lateinische Alphabet hat u. a. die Stärkung des Kasachischen gegenüber dem Russischen zum Ziel.[25] Die Übergangsfrist der Umstellung sollte zunächst bis 2025 betragen.[25] Die Regierung hat für die Umstellung ein Budget von 218 Milliarden Tenge (etwa 550 Millionen Euro) verabschiedet, wovon 90 % für Bildungsprogramme eingesetzt werden sollen. Um die Lautsprache des Kasachischen abbilden zu können, sollen lateinische Buchstaben mit diakritischen Zeichen eingesetzt werden.[26]

Schrift

Kasachstan hat innerhalb von knapp 100 Jahren vier grundlegende Schriftreformen erlebt.[27] Bis zur Oktoberrevolution 1917 war in dem muslimisch geprägten Land die arabische Schrift gebräuchlich.[27][28] De facto wurde diese bei einer Analphabetenrate von ca. 90 % aber nur von wenigen beherrscht.[27] Als 1928 in der Türkei – das Kasachische gehört zur Sprachfamilie der Turksprachen – das arabische durch das lateinische Alphabet ersetzt wurde, führte auch Kasachstan 1929[29] die lateinische Schrift ein.[27] In den 1940ern wurde in der Sowjetunion, der Kasachstan zu dieser Zeit angehörte, flächendeckend das kyrillische Alphabet eingeführt (anders als Georgien, Armenien und die baltischen Staaten wurde Kasachstan von dieser Regel nicht ausgenommen).[27] Seit der Unabhängigkeit des Landes 1991 steht eine Rückkehr zum lateinischen Alphabet auf der innenpolitischen Tagesordnung.[27] 1998 erfolgte formal die Umstellung.[27] Nachdem zunächst eine Übergangsfrist bis 2025 ausgegeben war,[25] wurde im Dezember 2012 die Übergangsfrist der (in der Praxis schleppend verlaufenden)[27] Umstellung auf die lateinisch-kasachische Schrift zwischenzeitlich auf 2015 verkürzt.[27] Am 27. Oktober 2017 wies der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew seine Regierung an, bis 2025 das kyrillische durch das lateinische Alphabet zu ersetzen.[30]

Religionen

Hochzeit in der Moschee

70 % der Bevölkerung sind Muslime und 26 % Christen. Daneben gibt es in den Städten kleine Gemeinden der Juden.

Die Zahl der religiösen Vereinigungen in Kasachstan beträgt 4.173, im Jahre 1990 waren es hingegen insgesamt nur 670. Die religiösen Vereinigungen haben 3129 Kultstätten zur Verfügung – davon 2.229 Moscheen, 258 orthodoxe und 93 katholische Kirchen, 6 Synagogen und mehr als 500 protestantische Kirchen und Gebetshäuser. Es arbeiteten in der Republik 384 Missionare, aus mehr als 20 Ländern, im Jahre 1990 gab es insgesamt erst 12. Die religiösen Feiertage Kurban und Weihnachten sind in Kasachstan arbeitsfreie Feiertage.

Seit 2003 werden in Kasachstan auf Initiative von Präsident Nasarbajew die Kongresse der Führer der Welt- und traditionellen Religionen durchgeführt.[31] Ebenfalls auf Initiative von Präsident Nasarbajew wurde das Jahr 2010 durch eine Resolution der UN-Generalversammlung[32] zum Internationalen Jahr der Annäherung der Kulturen ausgerufen.[33]

Im Jahr 1995 wurde die Vollversammlung des Volkes von Kasachstan als beratendes Organ beim Staatsoberhaupt gegründet.[34]

Trotz des jahrzehntelangen erzwungenen Atheismus durch die Sowjetunion waren einer Schätzung für das Jahr 2009 zufolge nur 2,8 % der Bevölkerung erklärte Atheisten.[35] Im Jahr 2019 waren einer Aussage des Parlamentariers Wladimir Boiko zufolge 18,8 % der Bevölkerung Atheisten.[36]

Islam

Rund 70 % der Bevölkerung gehört dem Islam an, die meisten davon sind Sunniten. Der erste Kontakt zum Islam fand im achten Jahrhundert statt. Durch die Schlacht am Talas im Jahre 751 konnte der chinesische Einfluss durch die Umayyaden aus dem Chorasan in Zentralasien eingedämmt werden, wodurch sich der Islam in der Region schnell ausbreiten konnte. Durch den Mongolensturm geriet diese Entwicklung vorerst ins Stocken. Als einige Mongolenführer zum Islam übertraten, nahm dieser Prozess wieder Fahrt auf. Der von Nomaden besiedelte Norden Kasachstans trat erst später in den Kontakt mit dem Islam. Viele Nomaden führten nach der Konversion ihre schamanistischen Traditionen fort. Unter Katharina II. wurde die islamische Missionarstätigkeit unter den Nomaden als Mittel der „Zivilisierung“ gefördert[37] und der Koran auch in die russische Sprache übersetzt. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nahmen russische Behörden den Islam jedoch zunehmend als Gefahr für ihren Machterhalt wahr. Das Unterrichten der arabischen Schrift wurde verboten und das Publizieren von islamkritischen Büchern gefördert. Zur gleichen Zeit siedelten sich auch christliche Siedler in vorher nomadischen Gebieten an. Während der Sowjetunion wurde der Islam, wie alle anderen Religionen, unterdrückt und alle Moscheen des Landes bis auf wenige Ausnahmen geschlossen oder umfunktioniert.

Die meisten Kasachen sind nach wie vor säkular und praktizieren ihre Religion nur an hohen Feiertagen wie dem Ramadan oder dem Opferfest, teilweise vermischt mit vorislamischen Bräuchen. Dies trifft heute vor allem für die kasachischen Nomaden und für die Kasachen im Norden zu, die während der Sowjetzeit russifiziert wurden. 1991 gab es in ganz Kasachstan wieder über 170 Moscheen und 230 muslimische Gemeinden. Finanzielle Hilfe erhält Kasachstan seit dieser Zeit aus der Türkei, Ägypten und von Saudi-Arabien. Die Zahl der Pilger nach Mekka aus Kasachstan steigt ebenfalls. Während die Zahl der Pilger im Jahr 2001 228 betrug, waren es 2007 bereits 4.300. Im Jahr 2006 wurde der Tag des muslimischen Opferfest zum offiziellen Feiertag erklärt.

Christentum

Heilige Christi-Himmelfahrt-Kathedrale in Almaty

26 % der Bevölkerung bekennen sich zum Christentum. Den größten Anteil bilden die russisch-orthodoxen Christen. Aber auch die Armenische Apostolische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche und Georgische Orthodoxe Apostelkirche sind vertreten. Kasachstandeutsche sind meist Lutheraner (Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan) oder Mennoniten. Viele Einwohner osteuropäischer Abstammung in Kasachstan sind Katholiken, somit Teil der Römisch-katholischen Kirche in Kasachstan oder der Kasachischen Griechisch-Katholischen Kirche.

Die ersten Christen wanderten im dritten und vierten Jahrhundert aus dem heutigen Syrien und dem Byzantinischen Reich über Persien in die zentralasiatische Region ein. Es waren Nestorianer. Diese Glaubensrichtung verschwand spätestens im 14. Jahrhundert.

Die orthodoxe Glaubensrichtung ist die zweitgrößte Religion nach dem Islam. Zu ihrer Größe gelangte die orthodoxe Kirche infolge der russischen Expansion. Nach verschiedenen Einwanderungswellen lebten 1871 bereits ca. 400.000 orthodoxe Christen in Zentralasien; sie unterhielten über 300 Kirchen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion konnten gläubige Menschen wieder ihre Religion in Kasachstan ausüben, was die Kirchen wiederbelebte und den Bau neuer Kirchen ermöglichte. Viele Russen aus Zentralasien wanderten nach Russland aus, da dort der Lebensstandard höher war als in anderen Nachfolgestaaten der UdSSR wie Kasachstan.

Die ersten Protestanten, die nach Kasachstan gelangten, waren Russlanddeutsche, die im russischen Militärdienst standen. In den 1880er-Jahren gab es einen Zustrom von Lutheranern und Baptisten aus dem Westen des russischen Reiches. Durch die Deportation von Russlanddeutschen nach Zentralasien vervielfachte sich dort die Zahl der Protestanten. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stieg die Anzahl der protestantischen Einrichtungen im Lande.

Zurzeit leben etwa 300.000 Katholiken in Kasachstan. Die ersten Missionare waren franziskanische Ordensmänner, die im 13. Jahrhundert nach Zentralasien kamen, um die dortigen regionalen Herrscher für ihre Religion zu gewinnen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Katholiken rasant durch Einwanderung aus westlichen Grenzregionen des russischen Reiches. Nach dem Zerfall der Sowjetunion nutzen viele Katholiken die Chance zur freien Religionsausübung. Durch den Aufbau diplomatischer Beziehungen zwischen Kasachstan und dem Vatikan konnten die kasachischen Katholiken mehr Unterstützung erfahren. Der Vatikan unterstützt zudem seit 1998 die Katholische Hochschule in Qaraghandy. Zurzeit existieren in Kasachstan ca. 80 römisch-katholische und 4 griechisch-katholische Einrichtungen.

Judentum

1989 lebten 18.492 Juden in der Kasachischen SSR. 2010 gab es noch ungefähr 3700 Personen jüdischen Glaubens, ein Anteil von weniger als 0,5 % der Gesamtbevölkerung im Land.[38] Viele von ihnen sind nach Deutschland, in die Vereinigten Staaten oder nach Israel ausgewandert. Fast alle in Kasachstan lebenden Juden sind Aschkenasim. Die ersten Juden wanderten im 14. Jahrhundert über den Iran nach Kasachstan ein. Heute leben viele Juden in den Städten, wie zum Beispiel Nur-Sultan, Almaty, Aqtöbe, Qysylorda, Petropawl, Taras und Schymkent. Insgesamt verfügt das Land über 28 jüdische Einrichtungen. Im Jahre 2004 eröffnete in Astana „Beyt Rahel-Habad Lyubovic“, die größte Synagoge Zentralasiens.[39] Im Gegenzug zu den Juden im usbekischen Buxoro oder Bergjuden in Aserbaidschan ist die jüdische Gemeinde Kasachstans über das ganze Land verstreut. Gerade in Wintermonaten ist es oft schwierig, die abgelegenen jüdischen Ortschaften zu erreichen. Um dem Problem Herr zu werden, bietet American Jewish Joint Distribution Committee mit 13 landesweiten Hesed-Büros soziale Dienste an und versorgt die Gemeinden u. a. mit Lebensmitteln, Medizin und Kleidung.[40]

Buddhismus

Den ersten Kontakt mit dem Buddhismus erhielt Zentralasien wohl im 1. Jahrhundert v. Chr. Im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus gelangten buddhistische Missionare aus Indien in diese Region. Ab dem sechsten Jahrhundert stand die turkstämmige Bevölkerung unter dem Einfluss des Buddhismus.[39] Die Dzungar-Mongolen, von denen sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Kalmücken abspalteten, betrieben vom 16. bis zum 18. Jahrhundert Klöster in der Semiretschje(Siebenstromland)-Region von Ostkasachstan und südlich und östlich vom Balchaschsee. Sie pflegten die Gelug-Tradition des tibetischen Buddhismus.[41] Allerdings konnte sich die Religion nicht in der Gesellschaft verankern. Heute wird der Buddhismus vor allem von aus dem Ausland stammenden Minderheiten wie Sowjet-Koreanern oder Tibetern praktiziert.

Bildung

Die Kasachische Nationale Pädagogische Universität
Medizinische Akademie Semei

In Kasachstan gibt es ein einheitliches, nationales Bildungssystem. Im Alter von fünf bis sechs Jahren steht zunächst der Besuch einer Vorschule an, die für alle Kinder kostenfrei ist. Hier sollen die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Kinder gefördert werden. Wichtigster Bestandteil des kasachischen Bildungsmodells ist die Mittelschule. Sie beginnt mit der Unterstufe (Klasse 1–4), wird mit der Hauptstufe (Klasse 5–7) fortgesetzt und endet mit der Oberstufe (Klasse 10–11 beziehungsweise 12). Der Unterricht für die zirka 3,2 Millionen Schüler erfolgt, je nach Region, in sieben verschiedenen Sprachen (Kasachisch, Russisch, Usbekisch, Uigurisch, Tadschikisch und an jeweils einer Schule auf Ukrainisch und auf Deutsch). 2015 konnten über 99 % der erwachsenen Bevölkerung lesen und schreiben.[42]

Die Hochschulbildung kann man in verschiedenen Einrichtungen absolvieren, unter anderem an der Universität, der Akademie, an einem Institut und diesen gleichgestellte Einrichtungen wie Konservatorium, Hochschule und Fachhochschule. In der Hochschulstruktur gibt es drei Stufen. Am Ende steht der Universitätsabschluss oder der Magister.

Zurzeit gibt es in Kasachstan ungefähr 170 Hochschulen, von denen 110 nicht staatlich sind, und 60 staatliche Universitäten. Zu den größten Universitäten zählen die Staatliche Universität Qaraghandy (KSU), die Staatliche Universität Pawlodar (PSU) und die Al-Farabi-Universität. Des Weiteren gibt es in Almaty auch eine Kasachisch-Britische Technische Universität und eine Deutsch-Kasachische Universität. Technische Universitäten befinden sich mit der Kasachischen Nationalen Technischen Universität Almaty (KAZNPU) in Almaty, in Qaraghandy und in Öskemen.

Im PISA-Ranking von 2015 erreichen kasachische Schüler Platz 42 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 43 in Naturwissenschaften und Platz 51 beim Leseverständnis.[43]

Geschichte

Siedlungsgebiet, Einflusszone und Machtbereich der Kiptschaken um 1200

Altertum und Frühmittelalter

Im Altertum entstanden auf dem Gebiet des späteren Kasachstan verschiedene Reiche. Am bekanntesten sind die Reiche der turkstämmigen Kangly, Scha-t’o, Kirgisen, Kimek und Naimanen, die vor allem das nördliche, südliche und östliche Kasachstan beherrschten. Der Süden wurde vor allem durch das iranische Reich des Choresm-Schah gebildet, dem auch formal die Gebiete der turkstämmigen Karachaniden und der Türgesch untertan waren. Das spätere Westkasachstan unterstand den Reichen der Kyptschaken und der Oghusen.

Kuppel des Mausoleum von Hodscha Ahmad Yasawi in Türkistan

Vom Mittelalter zur Neuzeit

Im 13. Jahrhundert wurde Kasachstan von den Mongolen Dschingis Khans überrannt und seinem Reiche einverleibt: Große Teile des heutigen Kasachstans zählten zu der Orda-Horde. Im Westen des Landes befand sich das Gebiet der Goldenen Horde, während der Süden de jure durch das Khanat Tschagatai kontrolliert wurde. Im südwestlichen Kasachstan, in den Gebieten zwischen dem Kaspischen Meer und dem Aralsee, herrschten de facto seit dem 15. Jahrhundert die Khane der Nogaier-Horde.

Das kasachische Khanat mit Gebiet
  • der Kleinen Horde
  • der Mittleren Horde
  • der Großen Horde
  • Im 14./15. Jahrhundert von Timurs Eroberungen betroffen, bildeten sich nun das Usbekische und Kasachische Khanat heraus. In der Folgezeit entstanden auf Basis des Letzteren drei Nachfolge-Khanate („Älterer/Großer Schus“ im Siebenstromland (kas. ұлы жүз), „Mittlerer Schus“ in Zentralkasachstan (kas. Орта жүз) und „Jüngerer/Kleiner Schus“ (kas. Кіші жүз)). Später gingen sie im Russischen Zarenreich auf. Diese staatsähnlichen Gebilde spielen auch in der Gegenwart eine Rolle.

    Ab 1640 bildeten in der östlichen Nachbarschaft von Kasachstan die mongolischen Oiraten das Dsungarische Khanat und fielen ab dem frühen 18. Jahrhundert immer wieder in Kasachstan ein. 1718 besiegten die Dsungaren die Kasachen am Fluss Ajagus (am Balchaschsee), damit begann die Zeit des „Großen Unglücks“ für die Kasachen. Es folgten wiederholte Übergriffe der Dsungaren auf kasachisches Gebiet, bis 1755 die Chinesen das Dsungarische Khanat besiegten.

    Russische Herrschaft

    Um dem Einverleiben durch China zu entgehen, unterstellte sich das spätere Kasachstan Mitte des 18. Jahrhunderts nach und nach dem russischen Kaiserreich. Es kam nun dort zur Bildung der drei kasak-kirgisischen Horden. Im 19. Jahrhundert begann der kasachische Widerstand gegen die russische Herrschaft: Auf dem Gebiet der einstigen Nogaier-Horde wurde 1812 die kasachische Bökey-Horde begründet, die das Khanat unter ihrer Führung wiederherstellen wollte. Ihr Fürst Bökey war ein Dschingiskhanide und Ende des 18. Jahrhunderts Anwärter auf den Khantitel der Kleinen Horde gewesen. Nachdem er gescheitert war, bat er den russischen Zaren um Aufnahme. Er ließ sich mit seinen Anhängern im Gebiet zwischen Wolga und Ural nieder und Bökey Khan wurde ein treuer Vasall des Zaren. Dieser setzte ihn 1812 als zweiten Khan in der Mittleren Horde ein. Doch wenig später wurden alle Horden aufgelöst und das nachmalige Kasachstan durch General Kaufmann († 1882) unterworfen und dadurch dem Generalgouvernement Turkestan unterstellt.

    Die meisten Städte Kasachstans sind während dieser Periode von Russen gegründet worden. Dazu gehören unter anderem Nur-Sultan, Almaty, Semipalatinsk, Ust-Kamenogorsk, Petropawl und andere.

    Sowjetische Herrschaft

    Nach der Februarrevolution 1917 in Petrograd und dem Sturz des autokratischen Zaren Nikolaus II. wurden auch in Kasachstan die neuen Ideen der Revolution verbreitet. Noch im selben Jahr proklamierte die kasachische Nationalbewegung Alasch die Autonomie Kasachstans innerhalb eines föderativen Russland. Da die Alasch Orda die Anerkennung der Machtübernahme der Bolschewiki verweigerte, geriet sie in Konflikt mit der neuen russischen Sowjetregierung. Im Laufe des russischen Bürgerkrieges war das Gebiet des heutigen Kasachstan zwischen den Bolschewiki, der Alasch Orda sowie russischen antikommunistischen Gruppierungen umkämpft, wobei die Allianzen und Machtverhältnisse mehrmals wechselten. 1919 wurde das Gebiet schließlich von den Sowjets unterworfen.

    Flagge der Kasachischen SSR

    Am 26. August 1920 wurde aus dem nördlichen und zentralen Teil des heutigen Kasachstan die Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik innerhalb der RSFSR gebildet. Deren erste Hauptstadt wurde das heute zu Russland gehörende Orenburg. Das Frauenwahlrecht wurde mit der ersten Verfassung der UdSSR am 31. Januar 1924 anerkannt.[44][45] Nach der Auflösung der ASSR Turkestan wurden der Kirgisischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik 1924/1925 auch das heutige südliche Kasachstan sowie das heutige Karakalpakistan angegliedert. Im April 1925 wurde sie in Kasachische Autonome Sowjetrepublik umbenannt. Orenburg wurde von der Kasachischen ASSR getrennt und unmittelbar Teil der RSFSR, neue Hauptstadt wurde 1925 zunächst Qysylorda, 1929 dann Alma-Ata (heute Almaty).

    Die Bevölkerung Kasachstans litt in den Jahren von 1928 bis 1933 unter einer beispiellosen Agrarkrise, Folge der gewaltsamen und in der gesamten Sowjetunion durchgeführten Zwangskollektivierung und Entkulakisierung und nicht zuletzt der damit einhergehenden administrativen Sesshaftmachung der Nomaden Kasachstans.[46] Die soziale und ökonomische Lage war gekennzeichnet durch massenhafte Enteignungen, Massendeportationen, Massenflucht und weit verbreitete Unruhen. Hungerkatastrophen kosteten zirka 1,3 bis 1,5 Millionen Menschenleben.[47] Andere Stellen sprechen von 1,5 bis 1,7 Millionen Todesopfern sowie bis zu 42 % der Bevölkerung, die dem Hunger zum Opfer fielen.[48]

    Dinmuchamed Kunajew

    Am 5. Dezember 1936 wurde Kasachstan als Kasachische SSR zu einer von der RSFSR getrennten eigenständigen Unionsrepublik der Sowjetunion erklärt, während Karakalpakistan als autonome Republik dem benachbarten Usbekistan zugeschlagen wurde.

    Während der Sowjetzeit kam es zu einem massiven Entwicklungsschub für Kasachstan. Das bis dahin eher nomadisch geprägte Land wurde mit neuen Eisenbahnlinien erschlossen. In den Städten wurden Industriebetriebe angesiedelt, und dank der Einwanderungswelle der Fachkräfte aus Russland kam es zu starkem Bevölkerungswachstum. Im Zweiten Weltkrieg diente Kasachstan sowohl als Evakuierungsort für zahlreiche Menschen aus dem europäischen Teil der Sowjetunion, als auch als Deportationsziel für Völker, die der Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Deutschland bezichtigt wurden (Krimtataren, Tschetschenen, Inguschen, Koreaner, aber auch Russlanddeutsche).

    Nikita Chruschtschow betrieb ein umfangreiches und kostspieliges Agrarprogramm zur landwirtschaftlichen Erschließung der nordkasachischen Steppen.[49] Es entstanden riesige Bewässerungsanlagen, im Gespräch war sogar ein Projekt der Umleitung der sibirischen Flüsse nach Süden, der sogenannte Dawydow-Plan. Unter Chruschtschow wurde in Kasachstan auch der Weltraumbahnhof Baikonur errichtet.

    Unabhängigkeit

    1990 erklärte Kasachstan seine Souveränität innerhalb der UdSSR. Nursultan Nasarbajew wurde Staatsoberhaupt.

    Am 16. Dezember 1991 erklärte die Republik Kasachstan ihre Unabhängigkeit. Kasachisch wurde Amtssprache, die Hauptstadt Alma-Ata wurde in Almaty umbenannt, der 16. Dezember wurde Nationalfeiertag. Nursultan Nasarbajew war bereits am 1. Dezember 1991 in den ersten direkten Wahlen zum Präsidenten gewählt worden. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erhob Kasachstan territoriale Ansprüche gegenüber den Nachbarstaaten. So beanspruchte es beispielsweise von Usbekistan alle von Südkasachen bewohnten Gebietsteile einschließlich der von den Karakalpaken bewohnten Autonomen Republik. Zu dieser Zeit favorisierte auch die Mehrheit dieser ethnischen Minderheit den Anschluss ihrer Gebietsteile an das sprachverwandte Kasachstan.[50]

    1992 gründete Kasachstan zusammen mit Usbekistan, Kirgisistan, Turkmenistan, Aserbaidschan und der Türkei den Zentralasiatisch-Türkischen Gipfel.

    Am 28. Januar 1993 wurde mit der Verfassung des unabhängigen Kasachstan das aktive und passive Frauenwahlrecht anerkannt.[44][45]

    1997 zogen Regierung und Parlament von Almaty nach Aqmola um. Aqmola wurde als offizielle Hauptstadt proklamiert und 1998 in Astana (Hauptstadt) umbenannt. Als Gründe hierfür führte man die besseren langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten Astanas gegenüber dem in einem erdbebengefährdeten Talkessel gelegenen Almaty an. Eine weitere Rolle dürfte die zentralere Lage Astanas gegenüber dem in der Nähe der kirgisischen Grenze gelegenen Almaty gespielt haben. Möglicherweise wollte man separatistischen Tendenzen des von vielen ethnischen Minderheiten (vor allem Russen) bevölkerten Nordens des Landes entgegenwirken, indem man eine näher an diesen Gebieten gelegene Stadt zur Hauptstadt machte.

    Politik

    Staat

    Denkmal für die Opfer politischer Repressionen und des Totalitarismus: „Akmolinsker Lager für Frauen der Verräter der Nation“

    Das Land ist nach der Kasachischen Verfassung von 1995 eine Präsidialrepublik. Die Amtszeit des Staatsoberhauptes beträgt fünf Jahre und sie ist auf zwei Amtszeiten beschränkt – diese Regelung galt indes nicht für Nursultan Nasarbajew, den Präsidenten von der Staatsgründung 1991 bis 2019.

    Das Parlament besteht aus einem Zweikammersystem – aus Senat und Unterhaus.

    Das Unterhaus (Mäschilis) zählt 107 Mitglieder. 98 von ihnen werden im Proporz gewählt, neun vom Präsidenten als Vertreter der ethnischen Minderheiten ernannt. Für den Einzug in die Mäschilis benötigt eine Partei einen Wähleranteil von 7 %.

    Politische Indizes

    Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
    Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr
    Fragile States Index 59,8 von 120 117 von 178 Stabilität des Landes: Stabil
    0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
    2020[51]
    Demokratieindex 3,14 von 10 128 von 167 Autoritäres Regime
    0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
    2020[52]
    Freedom in the World Index 23 von 100 Freiheitsstatus: unfrei
    0 = unfrei / 100 = frei
    2020[53]
    Rangliste der Pressefreiheit 50,28 von 100 155 von 180 Schwierige Lage für die Pressefreiheit
    0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage
    2021[54]
    Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 38 von 100 94 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[55]

    Innenpolitik

    ehemaliger Präsident Nursultan Nasarbajew

    Die Innenpolitik wird auch nach dem autoritären Regierungsstil der Präsidentschaft Nasarbajews weiterhin durch diesen geprägt, blieb dieser doch Vorsitzender des Sicherheitsrates auf Lebenszeit und ist seine Position als „Führer der Nation“ in der Verfassung verankert.[56][57]

    Für Aufsehen sorgte im Februar 2006 der Mord am Oppositionspolitiker Altynbek Sarsenbajew.[58][59]

    Bei den Wahlen im August 2007 erhielt die Partei Nur Otan von Nursultan Nasarbajew 88 % der Stimmen. Da keine der sechs angetretenen Oppositionsparteien[60] die Sieben-Prozent-Hürde überwinden konnte, errang Nur Otan alle 98 Sitze des Parlamentes. Die Opposition hatte bis dahin einen Sitz innegehabt. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erklärte, die Wahl habe vor allem bei der Stimmenauszählung und der Umsetzung neuer Rechtsvorschriften nicht den internationalen Standards entsprochen. Die Oppositionsparteien erkannten das Ergebnis nicht an und sprachen von massiven Manipulationen.[61]

    Somit konnte auch die Kommunistische Partei Kasachstans, deren Vorsitzender Nursultan Nasarbajew bis 1991 selbst war, nicht ins Parlament einziehen.

    Am 15. Januar 2012 fanden vorgezogene Parlamentswahlen statt. Nur Otan erhielt 83 Sitze. Seit den Wahlen 2016 hält Nur Otan 84 Sitze.

    Namensdebatte

    2014 äußerte Präsident Nasarbajew die Absicht, den Namen des Landes zu ändern. Hintergrund der Initiative ist die Abgrenzung zu anderen Staaten, deren Namen die Endung -stan enthalten, insbesondere zu Afghanistan und Pakistan, da der Präsident befürchtet, im Ausland negativ wahrgenommen zu werden, weil der Name Kasachstan negative Assoziationen hervorrufe. Nasarbajew argumentierte, die Mongolei sei für Ausländer interessanter, da der Landesname nicht die Silbe -stan enthalte. Ein Vorschlag für einen neuen Namen ist Kasach Eli, übersetzt Land der Kasachen.[62][63]

    Außenpolitik

    Staaten mit einer kasachischen Botschaft (2009)

    Kasachstan unterhält strategische Partnerschaften mit Russland, China und den USA. Mit dem Nachbarn Russland verbindet Kasachstan der Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe aus dem Jahr 1992; daneben die gemeinsame Grenze, eine starke handelspolitische Verflechtung und ein hoher russischer Bevölkerungsanteil. Auch befindet sich der Weltraumbahnhof Baikonur, der von Russland gepachtet wird, im Süden Kasachstans. Die Partnerschaft mit China existiert seit 2005, sie basiert namentlich auf dem gemeinsamen Interesse, die Transportinfrastruktur zwischen den Nachbarn auszubauen. Die Beziehungen zu den USA sind vor allem geprägt durch das Engagement großer US-amerikanischer Unternehmen im Land, aber auch durch gemeinsame Interessen, wie den Kampf gegen Terrorismus und gegen Drogen. Wegen Wasser- und Energiefragen nicht immer frei von Spannungen ist hingegen das Verhältnis zum Nachbarland Usbekistan.[64] Verstärkt haben sich die Beziehungen mit Europa. Sie gründen auf dem am 23. Januar 1995 in Brüssel unterschriebenen Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit, das am 1. Juli 1999 in Kraft trat.[65]

    Kasachstan ist Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen wie der UNO und allen UNO-Organisationen (z. B. UNESCO), der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit, der GUS, der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Im Jahr 2010 hatte Kasachstan den OSZE-Vorsitz inne. Kasachstan ist des Weiteren aktives Mitglied des Türkischen Rates sowie der TÜRKSOY-Gemeinschaft. In den letzten Jahren hat das Land seine Aktivitäten im Türkischen Rat massiv erhöht und plant, zukünftig eine aktivere Rolle im Rat einzunehmen. So wurde zum Beispiel auf Initiative Kasachstans die südkasachische Stadt Türkistan zur "spirituellen Hauptstadt der türkischen Welt".[66][67]

    In der geostrategischen Analyse von Zbigniew Brzeziński in seinem grundlegenden Werk „Die einzige Weltmacht“ wird Kasachstan aus US-amerikanischer Perspektive als „Schild (Usbekistan als die Seele) des nationalen Erwachens der verschiedenen Völker der Region“ verstanden. Kasachstan schütze die anderen Länder vor direktem russischen Druck, da es allein an Russland grenzt. Kasachstan rivalisiere mit Usbekistan um die regionale Vorherrschaft. Kasachstan sei für Russland „höchst verlockend“, "weil es aufgrund seiner ethnischen Probleme in einer offenen Konfrontation mit Moskau mit Sicherheit den kürzeren zöge." Außerdem wirkt die Angst der Kasachen vor China und die Unruhe der Regierung über den chinesischen Umgang mit den Uiguren in Xinjang zugunsten einer Annäherung an Russland. Eine Abhängigkeit von Russland würde Kirgistan und Tadschikistan in die Einflusssphäre Moskaus bringen, das dann „sowohl Usbekistan als auch Turkmenistan stärker unter Druck setzen könnte“.

    Die Europäische Union formuliert ihre politischen Ziele gegenüber dem Land seit 2007 unter anderen durch ihre EU-Zentralasienstrategie.

    Am 30. November 2015 trat Kasachstan nach 20-jährigen Verhandlungen als 162. Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO) bei.[68]

    Durch das Partnerschaftsabkommen mit der Europäischen Union, welches am 21. Dezember 2015 in Astana unterzeichnet wurde[69], erhofft sich die Regierung Kasachstans, das Land für den Tourismus zu öffnen. Zudem fand die Expo 2017 in der Hauptstadt Astana statt. Deutschland bezog dabei einen der größten Pavillons.

    Militär

    Su-25 der kasachischen Luftwaffe

    Kasachstan gab 2017 knapp 0,8 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 1,3 Milliarden US-Dollar für seine Streitkräfte aus. Das Land ist weiterhin ein Verbündeter Russlands.[70]

    Nukleare Testgebiete

    Von 1949 bis 1989 fanden – ohne Menschen aus dem dünn besiedelten Gebiet abzusiedeln – auf dem im Nordosten des Landes gelegenen Atomwaffentestgelände Semipalatinsk nahe Kurtschatow 470 Atomtests (davon 124 oberirdisch) statt. Das stark verseuchte Areal wurde am 29. August 1991 geschlossen.[71]

    Zu Zeiten der Sowjetunion gab es weitere kleine Atomtestgebiete, u. a. zwei im Nordwesten Kasachstans, auf der kaspischen Halbinsel Mangyschlak und nördlich des Aralsees. Über das Land sind fünf Standorte für Raketentests verteilt. Auf dem Raketentestgelände Saryschagan befindet sich außerdem das Lasertestzentrum Terra-3.

    Menschenrechte

    In Kasachstan ist die Menschenrechtslage angespannt; jedoch hat das Land in den letzten zehn Jahren nach Einschätzung des Auswärtigen Amtes (Stand 2012) begrenzte Fortschritte auf dem Weg zu einem Rechtsstaat gemacht. Im Oktober 2010 hatte der UN-Sonderberichterstatter Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafen in Kasachstan kritisiert. Das Land verberge das volle Ausmaß der Folter und anderer Misshandlungen in seinem Haft- und Gefängnissystem weiterhin. Korruption und politische Intervention im Rechtsbereich sind an der Tagesordnung. In Strafverfahren werden häufig Verfahrensregeln verletzt. Reformanstöße von innen und außen werden zögernd angenommen und umgesetzt.

    Ab 2004 galt ein Moratorium (Aufschiebung, Einstellung) für den Vollzug der Todesstrafe. 2009 hatte Präsident Nasarbajew ein Gesetz zur Aufhebung der Todesstrafe unterzeichnet. Davon ausgenommen waren jedoch einige terroristische Straftaten und Kriegsverbrechen.[72] 2016 wurde Ruslan Kulekbajew, ein Sympathisant der ultraradikalen salafistischen Strömung, zum Tode verurteilt, nachdem er auf einer Polizeistation in der Stadt Almaty zehn Personen, darunter acht Polizisten erschossen hatte.[73] Anfang 2021 schaffte Kasachstan die Todesstrafe endgültig ab; Präsident Toqajew unterzeichnete nach offiziellen Angaben eine entsprechende Verfügung. Das Todesurteil Ruslan Kulekbajews wurde in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.[74]

    Rechtsstaat

    2010 führten die Behörden eine Reihe von Maßnahmen ein, die darauf abzielten, Folter zu verhindern. Dazu gehörten ein erleichterter Zugang unabhängiger öffentlicher Beobachter zu Hafteinrichtungen und eine öffentliche Verpflichtung, gegenüber Folter eine „Null-Toleranz-Politik“ walten zu lassen.

    2010 verschob die Regierung die Einrichtung des Nationalen Präventionsmechanismus, eines unabhängigen Überwachungsmechanismus für Haftanstalten, um drei Jahre. Trotz erster Maßnahmen berichteten Personen laut Amnesty International, die sich im Polizeigewahrsam befanden, dass sie sowohl vor als auch nach der formalen Registrierung ihrer Haft in einer Polizeistation häufig Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt waren. Polizeibeamte verstießen oft gegen das Strafvollzugsgesetz, das eine Registrierung von Gefangenen binnen drei Stunden nach ihrer Inhaftierung vorsieht.

    Meinungsfreiheit

    Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2020, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Kasachstan Platz 157 von 180 Ländern.[75] Laut dem Bericht der Nichtregierungsorganisation ist die Situation der Pressefreiheit im Land „schwierig“. Die Meinungs- und Medienfreiheit ist eingeschränkt. Kritik am Präsidenten und seiner Familie kommt vor, jedoch nur punktuell. Missliebige Journalisten werden drangsaliert und im kasachischen Internet werden bestimmte Seiten blockiert.

    Bolat Atabajew, ein prominenter kasachischer Theaterregisseur und Menschenrechtler, war etwa wegen seiner kritischen Äußerungen im Zusammenhang mit der gewaltsamen Niederschlagung der friedlichen Proteste von Ölarbeitern in der Stadt Schangaösen (siehe Schangaösen-Massaker) im Juni 2012 verhaftet worden. Rund drei Wochen später kam er wieder frei und ging anschließend ins Exil nach Deutschland. Für seinen Einsatz für mehr Demokratie in Kasachstan wurde Atabajew im August desselben Jahres die Goethe-Medaille verliehen.[76]

    Religions- und Versammlungsfreiheit

    Die Religions- und Versammlungsfreiheit wird vom Staat restriktiv gehandhabt. Religiöse Gruppen am Rande des religiösen Spektrums werden als Gefährdung wahrgenommen. Wer sich zu seinem Glauben bekennt, riskiert mehrjährige Haftstrafen. Der UN-Menschenrechtsausschuss forderte Kasachstan daher 2016 auf, seine Verfassung zu ändern, um Religionsfreiheit zu gewähren.[77] Der Islam spielt eine zunehmende Rolle im täglichen Leben, ist aber mit wenig Ausnahmen weitgehend tolerant.

    Frauenrechte und Minderheitenschutz

    Frauen sind in Spitzenpositionen von Politik und Wirtschaft trotz ihrer relativ hohen Bildungs- und Erwerbstätigkeitsquote wenig vertreten. Kernproblem ist der deutliche Lohnnachteil für Frauen, ihre schlechte soziale Absicherung (hohe Alleinerziehungsquote) sowie ihr unzulänglicher Gesundheitsschutz. Die Vielehen (ein Mann und zwei oder mehrere Frauen) nehmen derzeit bei muslimischen Männern zu (Stand 2013). Anders als in anderen Staaten kann hier ein Imam ohne das Standesamt Ehen schließen. Ein entsprechendes Gesetz zur offiziellen Erlaubnis von Vielehen ist geplant.[78] Im Global Gender Gap Report, der die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in einer Gesellschaft misst, belegte Kasachstan 2017 Platz 52 von 144 Ländern.

    Homosexualität

    Homosexualität ist in großen Teilen der Gesellschaft in Kasachstan tabuisiert, seit 1998 jedoch legal. Die vom Staat größtenteils veröffentlichte Meinung diskriminiert homosexuelle Menschen in Kasachstan und staatliche Behörden wie die Polizei bedrängen LGBT-Aktivisten im Land.

    Wahlfreiheit (Präsidentenwahl 2019)

    Wahlfreiheit ist in Kasachstan aufgrund verschiedener Gesetze schwierig, da die Gesetze immer wieder verschärft wurden und somit hohe Barrieren für eine Präsidentschaftskandidatur von der Opposition geschaffen haben[79], zum Beispiel, dass man erst, nachdem man 15 Jahre pausenlos in Kasachstan gelebt hat, zur Präsidentschaftswahl antreten darf.

    Nach der Abdankung des langjährigen Präsidenten Nursultan Nasarbajew fanden am 9. Juni 2019 Präsidentenwahlen statt. Dabei geht die frühere Senatorin Sauresch Battalowa davon aus, dass Nursultan Nasarbajew auch aufgrund seines Strafverfolgungsschutzes („Elbasy“) abgetreten ist. Sein vorbestimmter Nachfolger Qassym-Schomart Toqajew, der Nursultan Nasarbajews langjähriger Vertrauter ist, wird durch diese „Scheinwahl“[80] vereidigt. Zudem wurde Nursultan Nasarbajew nach der Abdankung zum Ehrensenator ernannt. Und als Chef der Regierungspartei Nur-Otan wird er „weiterhin die Politik vorgeben“.[79]

    Frühere Oppositionsführer haben sich meistens in die Nachbarländer (vor allem Russland und Mongolei) abgesetzt um der Strafverfolgung zu entgehen. In dem heutigen Parlament ist eine Opposition nicht zu finden.

    Arbeitnehmerrechte

    Laut einer Studie des Internationalen Gewerkschaftsbundes aus dem 2020 gehört Kasachstan unter den 144 untersuchten Staaten zu den zehn, in denen Arbeitnehmerrechte am schwersten verletzt werden.[81] Der Staat wird insbesondere für das Vorgehen gegen unabhängige Gewerkschaften[82] und die juristische Verfolgung der Vorsitzenden kritisiert. So wurde auf Initiative mehrerer Mineralölkonzerne im Jahr 2021 durch eine Regionalbehörde eine Klage eingereicht, deren Ziel die Auflösung der Gewerkschaft der Energieindustrie ist.[83]

    Wirtschaft

    Der Transport Tower in Nur-Sultan

    Das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre (seit 1999) betrug im Durchschnitt 9,3 %. 2004 legte das BIP (Bruttoinlandsprodukt) um 9,4 % zu. Im 1. Halbjahr 2005 betrug das Wirtschaftswachstum im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum 9,1 % (für das Gesamtjahr auf 8,8 % prognostiziert). Damit ragt Kasachstan in der Region Zentralasien als Vorbild für eine Transformations-Wirtschaft hervor und lässt alle anderen Länder der Region weit hinter sich. Die wirtschaftliche Lage Kasachstans hat sich weiterhin verbessert und die Regierung fördert zunehmend ausländische Direktinvestitionen. Von den Öl- und Gasressourcen des Landes profitiert jedoch nur eine schmale Elite. Seit 2003 erfolgen Versuche zur Reduzierung der Rohstoffabhängigkeit der Wirtschaft. Zu den seit 2008 realisierten Projekten der Intensivierung der Wertschöpfung durch Weiterverarbeitung einheimischer Rohstoffe gehören Walzstahl- und Siliziumwerke in Karaganda, die Chromerzaufbereitung in Aqtöbe und ein Eisenlegierungswerk in Taras.[84] Mit dem Sinken der Rohstoffpreise verlangsamte sich das Wachstum ab 2014 deutlich. 2016 betrug es noch knapp 1 %.

    Kasachstan ist die größte Wirtschaft und das reichste Land Zentralasiens. 2020 betrug das BIP (kaufkraftbereinigt) pro Kopf 26.565 internationale US-Dollar.[85]

    Das Finanzzentrum des Landes ist die ehemalige Hauptstadt Almaty. Hier haben alle großen Kreditinstitute Kasachstans ihren Hauptsitz, unter anderen Kazkommertsbank, Halyk Bank und Alliance Bank. Der BTA Bank stellten viele westliche Großbanken erhebliche Kreditmittel zur Verfügung; ihr ehemaliger Vorstand Muchtar Äbljasow ist derzeit Mittelpunkt von Ermittlungen über den Verbleib der Gelder.[86] Die Kasachische Börse befindet sich im neuen Finanzbezirk Almatys.

    Das Genossenschaftswesen spielt eine gewisse Rolle. An Erzeuger-, Verbraucher-, Mietergenossenschaften usw. sind etwa 5 % bis 10 % der Einwohner Kasachstans beteiligt.

    Als Folge der Krise 2009 wurden von Zollabgaben freie Wirtschaftszonen gegründet. Die Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) konstatiert jedoch deutliche Defizite bei der Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen und bei der Gründungsförderung.[87]

    Kasachstan ist Gründungsmitglied der seit dem 1. Januar 2015 existierenden Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). Im Dezember 2015 trat Kasachstan als 162. Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO) bei. Die Beitrittsverhandlungen dauerten fast 20 Jahre an und werden als die schwierigsten überhaupt bezeichnet. In besonderem Maße haben dazu die Verhandlungen um die Zolltarife mit den Mitgliedstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion beigetragen. Nun soll durch das geschlossene Abkommen der Importzoll des Landes binnen 5 Jahren auf 6,1 %, für Agrargüter auf 7,6 % gesenkt werden. Aus Sicht des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew ergeben sich durch die Mitgliedschaft weitere Möglichkeiten für das Wachstum der kasachischen Wirtschaft, bereits circa 90 % des Handels entfielen auf WTO-Staaten.[88]

    Bei dem Weltwirtschaftsforum 2016 in Davos warb der kasachische Ministerpräsident Kärim Mässimow verstärkt um Investoren. Er betonte die investorfreundlichen Reformen und meinte, dass der niedrige Ölpreis eine ideale Voraussetzung für die Umsetzung solcher Reformen bilde. Zudem wolle Kasachstan beim nächsten Weltwirtschaftsforum in einer verbesserten Ausgangssituation dastehen.[89]

    Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegte Kasachstan Platz 53 von 138 Ländern (Stand 2016–2017). Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegte Kasachstan 2017 Platz 42 von 180 Ländern.[90][91] Der Staat hat nach wie vor viel Einfluss auf die kasachische Wirtschaft, auch wenn in den letzten Jahren zahlreiche Privatisierungen durchgeführt wurden.

    Rohstoffe

    Unternehmenssitz von KazMunayGas

    Erdöl- und Erdgasförderung sowie Ölprodukte bilden die Basis der kasachischen Wirtschaft. In den 1990er-Jahren wurden im Norden des Kaspischen Meeres und in der kasachischen Steppe die größten Erdölreserven der letzten 30 Jahre gefunden. Experten schätzen sie auf rund neun Milliarden Barrel. Die Ausbeutung erfolgt mit Hilfe ausländischer Gesellschaften. Sie müssen von der Fördermenge zwischen 40 % und 50 % an den kasachischen Staat abgeben. Allein im Jahr 2002 wurden in Kasachstan rund 360 Millionen Barrel im Wert von 7 Milliarden Euro gefördert. Dank der zunehmenden Ausbeutung der in den 1990er-Jahren entdeckten riesigen Vorkommen konnte die Fördermenge bis zum Jahr 2010 auf rund 580 Millionen Barrel gesteigert werden. Dank dem gleichzeitig stark gestiegenen Ölpreis stiegen die Öleinkünfte daher um ein Vielfaches und verhelfen Kasachstan zu einem sehr starken Wirtschaftswachstum.

    Die Fördermenge soll auch in Zukunft weiter ausgeweitet werden, da wichtige Felder im Kaspischen Meer noch erschlossen werden. Die Gasförderung in Kasachstan hat sich in den zehn Jahren zwischen 2000 und 2010 von 10,4 Milliarden m³ auf 33,6 Milliarden m³ mehr als verdreifacht. Kasachstan ist eines der Länder, die in der strategischen Ellipse liegen. In Kasachstan sind weite Landstriche durch die radioaktiven Abfälle aus Öl- und Gasförderung verseucht.[92]

    Als Energieträger hat Steinkohle nach wie vor große Bedeutung. Kasachstan besitzt außerdem reiche Reserven an Zinn, Uran, Blei, Zink, Bauxit, Eisen, Gold, Silber, Phosphor, Mangan, Kupfer und anderem.[93]

    Produktion

    Sehr gut entwickelt ist auch die Hüttenindustrie (Schwarz- und Buntmetalle) sowie deren Erzeugnisse. In Kasachstan werden zudem chemische Erzeugnisse (Dünger, Kunststoffe), Maschinen, Ausrüstungen, Textilien und Lebensmittel hergestellt. Die wichtigsten Industriezentren sind Almaty, Qaraghandy, Schymkent, Pawlodar und Aqtöbe.

    Landwirtschaft

    Rund 75 % der Landesfläche sind landwirtschaftlich nutzbar. So deckt Kasachstan seinen Bedarf an Getreide dank der fruchtbaren Steppenböden und trotz geringer Erträge aufgrund von Trockenheit vollständig selbst und exportiert die Überschüsse in Höhe von vier bis fünf Millionen Tonnen. Seit 2005 wird ein Teil der Exporte über die lettischen Hafenstädte Liepāja und Ventspils abgewickelt. Das von den beiden Staaten gemeinsam errichtete Ventspils Grain Terminal ist für die Verschiffung von jährlich 2,5 Millionen Tonnen Getreide ausgelegt. Im Norden besteht um die Hauptstadt Nur-Sultan ein landwirtschaftlich gut erschlossenes Gebiet. Der russische Name der Stadt von 1961 bis 1991 (Zelinograd,Neulandstadt“) deutet darauf hin, dass es sich um urbar gemachtes Steppenland handelt, das auf Geheiß des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion unter Nikita Chruschtschow ab 1954 erschlossen wurde. Während das Niveau der Getreideerträge in den ersten Jahrzehnten nach der Urbarmachung weit hinter den Erwartungen zurückblieb, gelang nach der Jahrtausendwende eine Stabilisierung.[49] In den südlichen Gebieten von Almaty bis Schymkent werden Früchte angebaut. Von großer Bedeutung vor allem für die Bewohner der Halbwüsten- und Wüstengebiete ist die Viehhaltung. Es werden hauptsächlich Schafe gezüchtet, außerdem Ziegen, Kühe und Pferde. In russisch oder früher deutsch dominierten Regionen ist auch Schweinezucht verbreitet.

    Im Süden steht der Aralsee infolge extensiver Wasserentnahme – auf kasachischer Seite entlang dem Syr-Darja, einem der beiden Hauptzuflüsse – zur landwirtschaftlichen Kultivierung der Region vor dem Austrocknen, was eine der größten ökologischen Katastrophen der heutigen Zeit darstellt.

    Wirtschaftskennzahlen

    Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen: Bruttoinlandsprodukt und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:

    Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real (Quelle: Weltbank[94])
    Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
    Veränderung in % gg. Vj. 9,7 10,7 8,9 3,3 1,2 7,3 7,4 4,8 6,0 4,2 1,2 1,0 4,0
    Entwicklung des BIP (nominal) (Quelle: Weltbank[95])
    Jahr 2015 2016 2017
    BIP (in Mrd. US$) 184,4 133,7 159,4
    BIP je Einw. (in Tsd. US$) 10,5 7,7 8,8
    Haupthandelspartner (2016) (Quelle: GTAI[96])
    Ausfuhr (in %) nach Einfuhr (in %) von
    Italien Italien 20,3 Russland Russland 36,3
    China Volksrepublik Volksrepublik China 11,5 China Volksrepublik Volksrepublik China 14,6
    Russland Russland 09,5 Deutschland Deutschland 05,7
    Niederlande Niederlande 08,9 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 05,1
    Schweiz Schweiz 07,3 Italien Italien 03,3
    Frankreich Frankreich 04,9 Frankreich Frankreich 02,6
    Spanien Spanien 02,7 Turkei Türkei 02,5
    Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Staaten 34,9 Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Staaten 29,9
    Entwicklung des Außenhandels (Quelle: GTAI[96])
    Jahr 2014 2015 2016
    Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj.
    Einfuhr +41,3 −15,4 +30,6 −26,0 +25,2 −17,6
    Ausfuhr +79,5 0−6,2 +46,0 −42,2 +36,8 −20,0
    Saldo +38,2 +15,4 +11,6

    Staatshaushalt

    Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 27,25 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 23,35 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,9 % des BIP.[97]
    Die Staatsverschuldung betrug 2016 21,1 % des BIP.[98]

    2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

    Infrastruktur

    Eisenbahn

    Das Streckennetz in Kasachstan wird von der staatlichen Bahngesellschaft Kasachstan Temir Scholy (KTZ) betrieben, es umfasst 13.700 Kilometer Strecken in der Russischen Breitspur (1.520 Millimeter Spurweite), davon sind 3.700 Kilometer elektrifiziert (2006).

    Die bekannteste Verkehrsachse ist die Turkestan-Sibirische Eisenbahn (Turksib) von Semei über Almaty nach Arys. Von der Station Schu, 300 km westlich von Almaty, erfolgt der direkte Anschluss der Turksib über die Karaganda-Eisenbahn (Карагандинская железная дорога Karagandinskaja schelesnaja doroga) nach Karaganda an das nordkasachische Streckennetz. In Arys werden die westkasachischen Städte Aqtöbe, Atyrau und Aqtau über die Strecke, die durch Qysylorda verläuft, verbunden.

    Bis 2015 soll der Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen der Hauptstadt Nur-Sultan und Almaty beendet sein. Auf der Strecke sollen die Züge eine Geschwindigkeit von 350 Kilometer pro Stunde erreichen können und fünf Millionen Passagiere jährlich transportieren. Beim Bau der Strecke wird eng mit der Volksrepublik China zusammengearbeitet.[100]

    Kasachstan ist ein wichtiges Transitland im Güterverkehr, weil durch das Land die kürzeste Eisenbahnverbindung zwischen Europa und China verläuft. Dies wurde mit Testzügen des Trans-Eurasia-Express bewiesen. Bisher wurde hierzu der Grenzübergang Alashankou/Dostyk benutzt, über den jährlich mehr als 15 Millionen Tonnen Fracht abgewickelt werden. Zur Erweiterung der Kapazitäten wurde am 22. Dezember 2012 die weiter südlich verlaufende, 293 Kilometer lange Neubaustrecke Korgas–Zhetygen eröffnet, die für ein ähnlich hohes Gütervolumen vorgesehen ist. Da Kasachstan und China unterschiedliche Spurweiten benutzen, sind in den beiden Grenzbahnhöfen Dostyk und Korgas Umspurungsanlagen vorhanden.[101]

    Straßennetz

    Karte von Kasachstan mit eingetragenen Straßen und Eisenbahnverbindungen

    Das Fernstraßennetz ist auf dem Papier durchschnittlich entwickelt und umfasst etwa 141.000 Kilometer, europäischen Standards entspricht lediglich die Magistrale Nur-Sultan–Almaty. Die Fernstraßen sind außerhalb der Ballungsgebiete nicht wie die Schnellstraßen oder Autobahnen ausgebaut und auch bei größeren breiten Straßen nicht voneinander durch Leitplanken getrennt. In Nordkasachstan erinnern einsame, aber fertig ausgebaute, Autobahnkreuze am Stadtrand einiger mittelgroßer Städte daran, wie groß einmal die sowjetischen Pläne für das Straßennetz waren. Von diesen Inseln abgesehen ist das Straßennetz nur im Großraum Almaty einigermaßen gut und sicher befahrbar. Im Norden und Osten des Landes weisen die Straßen regelmäßig große Schäden auf, die Fahrzeug und Insassen stark gefährden können. Vereinzelt (z. B. die A7 südlich des Alakölsee) sind Fernstraßen sogar nur im Schritttempo befahrbar (Sommer 2014). Im Süden des Landes herrscht zwar vermehrte Bautätigkeit an Straßen, aufgrund der enormen Größe Kasachstans wird es jedoch voraussichtlich noch Jahrzehnte dauern, bis zumindest die Fernstraßen sicher befahrbar sein werden (vgl. Kasachstan 2050). Durch das Investitionsprogramm Nurly Schol investiert die kasachische Regierung seit 2015 jährlich mehrere Hundert Millionen € in den Neu- und Ausbau von Straßen in Kasachstan.

    Die wichtigsten internationalen Fernstraßen in Kasachstan sind die M32, M36 und M38.

    Wasserstraßen

    In Atyrau und Aqtau befinden sich Häfen am Kaspischen Meer. Wichtige Wasserstraßen sind Irtysch und Schajyq.

    Flugverkehr

    Flughafen Astana

    Die größten Flughäfen Kasachstans sind die in der Hauptstadt Nur-Sultan und in Almaty. Sie werden von mehreren internationalen Fluggesellschaften angeflogen. Die Lufthansa verbindet die beiden Städte mit Frankfurt am Main.[102] Ein weiterer wichtiger Flughafen ist der Flughafen Qaraghandy Sary-Arka. Daneben verfügt beinahe jede Großstadt des Landes über einen kleineren Flughafen.

    Die Air Astana ist die nationale Fluggesellschaft und war bis Ende 2016 die einzige aus Kasachstan, die nicht auf der Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union steht. Eine weitere große Fluggesellschaft ist SCAT Airlines.

    Nahverkehr

    Straßenbahn in Almaty (Wagen aus Dresden)

    Der öffentliche Nahverkehr war zu sowjetischen Zeiten gut aufgebaut, in den größeren Städten verkehrten Straßenbahnen und Oberleitungsbusse. Diese wurden im unabhängigen Kasachstan deutlich reduziert. In Almaty wurde bereits zu sowjetischer Zeit mit dem Bau einer Metro begonnen, die erste Strecke wurde 2011 eröffnet. Das Projekt der Stadtbahn Astana ist jünger, der erste Teilabschnitt soll 2014 eröffnet werden.

    Weltraumbahnhof

    In Baikonur befindet sich der größte Weltraumbahnhof der Welt (Kosmodrom Baikonur). Er ist von Russland für 115 Millionen Dollar jährlich bis 2050 gepachtet worden. Seit 2012 baut Russland am Kosmodrom Wostotschny auf eigenem Staatsgebiet.[103]

    Tourismus und Sehenswürdigkeiten

    Bajanaul

    Das Ministerium für Sport und Tourismus hat im März 2011 zur Förderung des Fremdenverkehrs in Deutschland ein offizielles Tourismusbüro eröffnet. Für die Einreise in die Republik Kasachstan ist für deutsche Staatsangehörige ein gültiger Reisepass, aber seit 2014 kein Visum mehr notwendig.[104]

    Weltkulturerbe und Weltnaturerbe

    Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen folgende kasachische Stätten:

    In die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes wurden folgende Dokumente aus Kasachstan aufgenommen:[105]

    • Sammlung von Manuskripten von Chodscha Ahmed Yasavi, Nationalbibliothek der Republik Kasachstan, Astana (2003)
    • Audiovisuelle Dokumente der internationalen Anti-Atom-Bewegung „Nevada-Semipalatinsk“, Semei (2005)
    • Das Archiv zum Aralsee, welches dessen ökologische Veränderungen von 1965 bis 1990 dokumentiert (2011).

    Kultur

    Literatur, Kunst

    Film

    Kasachfilm ist die staatliche Filmgesellschaft. Sie wurde 1934 als Filmstudio in Alma-Ata gegründet und war während der Sowjetunion für praktisch alle kasachischen Filme verantwortlich. In den 1980er-Jahren entstand mit der „Neuen kasachischen Welle“ eine Bewegung junger kasachischer Filmhochschulabsolventen, die sich vom klassischen Propagandafilm entfernten und künstlerisch innovative Filme schufen, die international auf Filmfestivals Erfolg hatten. Zu ihren Vertretern zählen unter anderem Raschid Nugmanow und Dareshan Omirbaew.[106]

    Medien

    Die Medienfreiheit ist nicht gegeben. Die Medien liegen in staatlicher Hand und werden zensiert.[107] In Kasachstan erscheinen 8 national verbreitete Tageszeitungen. Zu den auflagenstärksten Blättern gehören die regierungsamtlichen Zeitungen Kasachstanskaja Prawda und Egemen Qazaqstan und die private Wremja. Daneben erscheinen mehrere Wochenzeitungen. Auf Englisch erscheinen The Kazakhstan Monitor und The Almaty Herald, auf Deutsch erscheint die Deutsche Allgemeine Zeitung.[108]

    Im Jahr 2019 nutzten 82 Prozent der Einwohner Kasachstans das Internet.[109] Anfang Juli 2009 ließ Nursultan Nasarbajew eine Internet-Zensur einführen.

    Sport

    In Kasachstan erfährt Sport eine relativ hohe Wertschätzung, was auf den sehr hohen Stellenwert und die dazugehörige Sportförderung in der UdSSR zurückgeführt werden kann (siehe auch: Sport in der Sowjetunion). Die beliebtesten Sportarten der Kasachen sind Fußball und Eishockey, aber auch Boxen, Ringen, Judo und Gewichtheben sind in dem zentralasiatischen Land sehr beliebt.

    Boxen

    Im Boxen zählt das Land weltweit zur Spitze; zwischen 1993 und 2016 erkämpften kasachische Boxer 22 Medaillen (7 × Gold, 7 × Silber und 8 × Bronze) bei Olympischen Sommerspielen und 34 Medaillen (10 × Gold, 10 × Silber 14 × Bronze) bei Weltmeisterschaften. In diesem Zeitraum fanden sechs Olympische Sommerspiele und zwölf Weltmeisterschaften statt; keines dieser Ereignisse war ohne kasachischem Medaillengewinn. Wie sehr kasachische Boxer allein den asiatischen Raum dominieren, zeigten die Ergebnisse der Asienmeisterschaften 2013 in Jordanien. Dabei wurden in zehn Gewichtsklassen gleich sieben Goldmedaillen und eine Silbermedaille erkämpft. Mit einem Olympiasieger und vier Weltmeistern in ihren Reihen, war Kasachstan im Jahr 2014 erfolgreichste Boxnation der Welt. Darüber hinaus befanden sich in sieben der zehn Gewichtsklassen, kasachische Boxer unter den Top-3 der AIBA-Weltrangliste.

    Außerdem war Kasachstan bereits Austragungsort internationaler Wettkämpfe im Amateurboxsport. In Astana etwa, wurden der Weltcup 2002, die Juniorenweltmeisterschaften 2011 und die asiatischen Olympiaqualifikationen der Jahre 2008 und 2012 abgehalten, während in Almaty die Universitätsweltmeisterschaften 2006 und die Weltmeisterschaften 2013 stattfanden.

    Erfolgreichster Profiboxer des Landes ist mit Oktober 2015 der Mittelgewichts-Rekordweltmeister Gennadi Golowkin, der als bester Boxer dieser Gewichtsklasse weltweit gilt.

    Fußball

    Die höchste Spielklasse im kasachischen Fußball ist die Premjer-Liga. Die wichtigsten Fußballvereine sind neben dem Rekordmeister Irtysch Pawlodar, der kasachische Vorzeigeverein zu den Sowjetzeiten Kairat Almaty, der seit 2005 dominierende FK Aqtöbe, der stets in den oberen Rängen zu findende Tobol Qostanai und der wiedererstarkte Schachtjor Qaraghandy. Obwohl das kasachische Staatsgebiet fast ausschließlich in Asien liegt, ist der kasachische Fußballverband Mitglied der UEFA und nimmt an deren Turnieren (Europameisterschaft, Champions-League, Europa League) teil.

    Radsport

    Die kasachische Radsportmannschaft Team Astana wird zu den führenden Mannschaften weltweit gezählt. Zum Kader des Teams gehörten bereits prominente Fahrer wie Lance Armstrong, Andreas Klöden, Levi Leipheimer, Haimar Zubeldia, Alberto Contador und Alexander Winokurow, der 2012 bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille im Straßenrennen gewinnen konnte.

    Eishockey

    Das Eishockeyteam Barys Astana, dem neben den besten kasachischen Spielern auch namhafte Legionäre wie Branislav Mezei, Kevin Dallman, Tomáš Klouček, Trevor Letowski, Jozef Stümpel angehören, spielt auf höchstem Niveau in der russischen KHL. Ein weiterer bedeutender Eishockeyverein ist Kaszink-Torpedo Ust-Kamenogorsk.

    Rugby

    Die kasachische Rugbynationalmannschaft der Männer gehört zu den führenden Mannschaften im asiatischen Raum und konnte bei den Asian Five Nations 2009 sogar den zweiten Rang erkämpfen, ist jetzt aber in die zweite Division Asiens abgestiegen. Die Frauen-Rugby-Nationalmannschaft qualifiziert sich fast regelmäßig als Asien-Sieger (meist vor Japan) für die Weltmeisterschaften. So auch wieder für 2014.

    Weiteres

    Die Kasachen konnten seit ihrer Unabhängigkeit bisher 16 Olympiasieger feiern (Stand: 12. August 2016). Insgesamt wurden 69 olympische Medaillen gewonnen. Zu den Sommerspielen 2008 in Peking sandte Kasachstan 132 Athleten, für 2012 in London wurden insgesamt 116 Athleten in 16 Sportarten nominiert.

    Beschbarmak mit Schafskopf für besondere Anlässe

    Die Metropolen Astana und Almaty richteten 2011 zum ersten Mal die Winter-Asienspiele in Kasachstan aus. Die asiatischen Meisterschaften im Gewichtheben fanden 2009 in Taldyqorghan im Süd-Osten des Landes statt.

    Bei den Weltmeisterschaften im Gewichtheben 2009 belegten die Athleten aus Kasachstan hinter China den zweiten Rang in der Nationenwertung.

    Küche

    Typisch für die kasachische Küche ist Beschbarmaq. Die Speise wird mit fettem gekochtem Hammel- oder Pferdefleisch zubereitet und mit lasagneähnlichen hauchdünn ausgerollten, gekochten Teigfladen mit der Hand gegessen. Plow, ein für ganz Zentralasien typisches Reisgericht mit Hammelfleisch, und das auch im Ausland bekannte Schaschlik sind weitere populäre Gerichte. Im Sommer wird bevorzugt Kumys getrunken.

    Die kasachische Küche ist auf Grund von Lage, Sprache, Kultur und Religion eng mit den benachbarten zentralasiatischen und slawischen Ländern verbunden.

    Siehe auch

    Portal: Kasachstan – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Kasachstan

    Literatur

    • Jonathan Aitken: Kazakhstan: Surprises and Stereotypes After 20 Years of Independence. Continuum Intl., New York 2012, ISBN 978-1-4411-1654-3 (englisch).
    • Gundula Bahro: Durch die Atomindustrie verseuchte Gebiete in Kasachstan. In: Ernst Giese, Gundula Bahro, Dirk Betke: Umweltzerstörungen in Trockengebieten Zentralasiens (West- und Ost-Turkestan). Ursachen, Auswirkungen, Maßnahmen. Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07374-4, S. 33 ff.
    • Sally N. Cummings: Kazakhstan: Power and the Elite. I.B. Tauris, London 2005, ISBN 1-86064-854-1 (englisch).
    • Michael Fergus, Janar Jandosova: Kazakhstan: coming of age. Stacey International, London 2003, ISBN 1-900988-61-5 (englisch).
    • Valerija Ibraeva: Die Kunst Kasachstans als politisches Projekt. In: Boris Groys, Anne von der Heiden, Peter Weibel (Hrsg.): Zurück aus der Zukunft. Osteuropäische Kulturen im Zeitalter des Postkommunismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-12452-8, S. 407–471.
    • Philipp Meuser (Hg.): Architekturführer Kasachstan. Berlin 2014, ISBN 978-3-86922-272-1.
    • Martha Brill Olcott: Kazakhstan: Unfulfilled Promise? Carnegie Endowment for International Peace, Washington DC 2010, ISBN 978-0-87003-243-1 (englisch).
    • Sebastian Schiek: Widersprüchliche Staatsbildung. Kasachstans konservative Modernisierung. Nomos, Baden-Baden 2014, ISBN 978-3-8487-0765-2.
    • Sebastian Schiek: Das politische System Kasachstans. In: Jakob Lempp, Sebastian Mayer, Alexander Brand (Hrsg.): Die politischen Systeme Zentralasiens. Interner Wandel, externe Akteure, regionale Kooperation. Springer VS, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-31633-4, S. 43–56.
    • Boris Shiryayev: Großmächte auf dem Weg zur neuen Konfrontation? Das „Great Game“ am Kaspischen Meer. Eine Untersuchung der neuen Konfliktlage am Beispiel Kasachstan. Dr. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3749-1.
    • Thomas Kunze: Zentralasien. Porträt einer Region. Christoph Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-86153-995-7.
    • Michael Reinhard Heß: Uiguren in Kasachstan. Untersuchungen zu Demographie, Geschichte und Sprache. Shaker, Düren 2019, ISBN 978-3-8440-6867-2.

    Studien und Zeitschriftenartikel

    Weblinks

     Wikinews: Themenportal Kasachstan – in den Nachrichten
    Wiktionary: Kasachstan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Commons: Kazakhstan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikisource: Kasachstan – Quellen und Volltexte

    Einzelnachweise

    1. a b Численность населения Республики Казахстан по полу в разрезе областей и столицы, городов, районов, районных центров и поселков на 1 января 2021 года. stat.gov.kz, abgerufen am 28. März 2021 (russisch).
    2. World Economic Outlook Database April 2021. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2021, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).
    3. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York, S. 343 (undp.org [PDF]).
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    7. O. Loginov: Status and Conservation of Snow Leopard in Kazakstan. 8th International Snow Leopard Symposium Proceedings. Washington 1995, S. 39–41.
    8. a b Kasachstan lockt mit seinen Rohstoffvorkommen. GTAI, 2. Oktober 2013, abgerufen am 26. Januar 2015.
    9. P J Chernis: Petrographic analyses of URL-2 and URL-6 special thermal conductivity samples. Natural Resources Canada/ESS/Scientific and Technical Publishing Services, 1985, doi:10.4095/315247.
    10. Übersichtskarte von Kasachstan | Länder | Kasachstan | Goruma. Abgerufen am 13. September 2018.
    11. Deutsche Welle (www.dw.com): Unser Appetit auf Kaviar gefährdet die Kaspische Robbe | DW | 5. Juli 2016. Abgerufen am 13. September 2018.
    12. Численность населения Республики Казахстан в разрезе областей, городов, районов, районных центров и поселков на 1 января 2023 года. (Excel; 109 KB) new.stat.gov.kz, abgerufen am 12. März 2023 (russisch).
    13. Численность населения Алматы превысила 1,9 млн человек. Abgerufen am 29. Dezember 2020 (russisch).
    14. Численность населения Алматы превысила 1,9 млн человек. Abgerufen am 29. Dezember 2020 (russisch).
    15. Agentur für Statistik der Republik Kasachstan: The results of the national population census in 2009. (Memento vom 13. Mai 2012 im Internet Archive) (englisch)
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    27. a b c d e f g h i Schreiben die Kasachen bald lateinisch? – Vierte Schriftreform innerhalb von 100 Jahren geplant. Neues Deutschland – Sozialistische Tageszeitung, 24. Januar 2013, abgerufen am 3. Mai 2014.
    28. Kasachstan: Präsident für Alphabet-Wechsel. Russland-Aktuell, 25. Oktober 2006, abgerufen am 3. Mai 2014.
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    30. Kasachstan steigt auf lateinisches Alphabet um, derStandard.at, 27. Oktober 2017, abgerufen am 6. November 2017
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    32. @1@2Vorlage:Toter Link/www.unesco.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2017. Suche in Webarchiven) Resolution der Generalversammlung. (PDF; 29 kB) unesco.ch, 25. Januar 2008.
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    48. Siehe Boris Barth: Genozid. Völkermord im 20. Jahrhundert. Geschichte, Theorien, Kontroversen. (= Beck’sche Reihe. Band 1672). Beck, München 2006, ISBN 3-406-52865-1, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
    49. a b Martin Petrick: Sechzig Jahre Neulanderschließung in Kasachstan – später Erfolg eines zentralstaatlichen Entwicklungsmodells? In: Zentralasien-Analysen. 77/2014, laender-analysen.de (PDF; 1,2 MB)
    50. Roland Götz, Uwe Halbach: Politisches Lexikon GUS. S. 295/296.
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    56. Kasachischer Präsident Nursultan Nasarbajew tritt zurück, Die Zeit, 19. März 2019
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    88. Kasachstan ist 162. Mitglied der WTO
    89. Euronews: Weltwirtschaftsforum in Davos: Kasachstan will im neuen industriellen Zeitalter dabei sein
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    92. Jürgen Döschner (WDR): Strahlender Abfall von Öl und Gas (Memento vom 8. Dezember 2009 im Internet Archive) tagesschau.de 7. Dezember 2009 01:22 Uhr.
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    104. Offizielles Tourismusportal Kasachstans in Deutschland
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    106. Peter Rollberg: Historical Dictionary of Russian and Soviet Cinema. Scarecrow Press, 2008, S. 329 ff.
    107. Menschenrechte in Kasachstan
    108. Medien in Kasachstan
    109. Individuals using the Internet (% of population). Weltbank, abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch).

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