Sender Geyer
Sender Geyer Funkübertragungsstelle Geyer 1
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Basisdaten | ||
Ort: | Geyer | |
Land: | Sachsen | |
Staat: | Deutschland | |
Höhenlage: | 738 m ü. NHN | |
Koordinaten: 50° 37′ 20,5″ N, 12° 52′ 13″ O | ||
Verwendung: | Fernmeldeturm, Rundfunksender | |
Zugänglichkeit: | Sendeturm öffentlich nicht zugänglich | |
Besitzer: | Deutsche Funkturm | |
Turmdaten | ||
Bauzeit: | 1970–1973 | |
Betriebszeit: | seit 1973 | |
Gesamthöhe: | 185,5 m | |
Daten zur Sendeanlage | ||
Letzter Umbau (Sender): | Januar 2013 | |
Wellenbereich: | UKW-Sender | |
Rundfunk: | UKW-Rundfunk | |
Sendetypen: | DVB-T, Mobilfunk, Richtfunk, DAB | |
Positionskarte | ||
Der Sender Geyer, die ehemalige Funksendestelle Geyerscher Wald, bei Geyer im sächsischen Erzgebirgskreis ist eine von 1972 bis 1973 errichtete Sendeanlage für Richtfunk, Mobilfunk, digitales Fernsehen (DVB-T), analoges Radio UKW und digitales Radio (DAB/DAB+).
Als Antennenträger dient ein freistehender, 185,5 m hoher Stahlbetonturm. Dieser Turm verfügt über keine für die Öffentlichkeit regulär zugänglichen Bereiche. Das Sendegebiet erstreckt sich nicht nur in Sachsen, denn es reicht weit nach Thüringen, Bayern und Böhmen hinein.
Geographische Lage
Der Sender Geyer liegt im Mittleren Erzgebirge zwischen der aus nur einer Ortschaft bestehenden Stadt Geyer im Osten und dem Kernort der Stadt Zwönitz im Westen. Er befindet sich etwa 300 m südöstlich vom Gipfel des höchsten Berges (745,1 m ü. NHN) im Geyerschen Wald, welcher der höchsten Stelle der Geyerschen Gemarkung entspricht, zwischen den 735- und 740 m-Höhenlinien.[1] Auch in rund 300 m Entfernung verläuft im Süden die sächsische Staatsstraße 260 (Zwönitzer Straße) von Geyer in Richtung Zwönitz zur Staatsstraße 258 am Sender vorbei. Direkt südlich der Stelle, wo der zum Sender führende Waldweg von der Staatsstraße abzweigt, befindet sich neben einer 731,8 m hohen Stelle ein Dreilagenstein.
Geschichte und Beschreibung
Deutsche Demokratische Republik
Der Sender Geyer wurde von 1970 bis 1973 von der Deutschen Post der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) errichtet. Diese betrieb die Anlage, deren aus Stahlbeton errichteter Sendeturm zur Ausstrahlung der Programme des DDR-Hörfunks und -Fernsehens diente. Im Herbst 1971 war die Grundplatte für den Betonschaft fertig und man begann den Turmschaft zu betonieren. Am 31. August 1973 war die Montage des Stahlträgers beendet und es begann die Montage der Antenne. Die Gesamthöhe des Turmes betrug damals 188,5 Meter. Anfang Oktober 1973 erfolgte die Erste Abstrahlung des 2. Fernsehprogrammes der DDR in Farbe. Die Abstrahlung des 1. Fernsehprogrammes folgte am 15. Januar 1974. Erst am 5. Januar 1976 erfolgte die Inbetriebnahme der UKW-Sender. Folgende Programme des Rundfunks kamen zur Abstrahlung. Auf der Frequenz 87,75 MHz Radio DDR I, 89,85 MHz Berliner Rundfunk, 92,85 MHz Radio DDR II mit dem Regionalprogramm aus Chemnitz und 97,05 MHz Stimme der DDR. Die Programme kamen über die Richtfunkstrecke, Rundfunkleitungen.
Bundesrepublik Deutschland
Mit der Deutschen Wiedervereinigung ging der Sender in den Besitz der Deutschen Funkturm GmbH über.
Sein Sendeturm diente von Oktober 2001 bis Anfang April 2003 auch zur Verbreitung des Programms von Megaradio auf der Frequenz 1116 kHz im Mittelwellenbereich mit einer Sendeleistung von 5 Kilowatt, wobei vom Turm eine Drahtantenne zum Erdboden gespannt wurde.
Bis zur Umstellung auf DVB-T am 23. Juli 2007 wurde analoges Fernsehen ausgestrahlt.
Am 25. März 2013 wurde der digitale Hörfunk (DAB/DAB+) in Betrieb genommen.
In 57 Metern Höhe befinden sich dreimal zwei Sektorantennen für das D1-Netz der Telekom Deutschland GmbH, welche die Mobilfunkdienste GSM (900 MHz) und LTE (800 MHz & 900 MHz) ausstrahlen.[2][3]
Frequenzen und Programme
Analoges Radio (UKW)
Frequenz (MHz) |
Programm | RDS PS | RDS PI | Regionalisierung | ERP (kW) |
Antennen- diagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
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87,7 | MDR Kultur | __MDR___ _KULTUR_ | D3C3 | − | 100 | ND | H |
89,8 | MDR Jump | MDR_JUMP | D3C2 | – | 100 | ND | H |
92,8 | MDR Sachsen | MDR SN C | D5C1 | Chemnitz | 100 | ND | H |
97,0 | Deutschlandfunk | __Dlf___ | D210 | – | 100 | ND | H |
100,0 | Radio PSR | RADIOPSR | D3C8 | Chemnitz | 100 | ND | H |
105,4 | Hitradio RTL Sachsen | HRRTL_Ch | D3C9 | Chemnitz | 100 | D (70–40°) | H |
Digitales Radio (DAB)
DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.
Digitales Fernsehen (DVB-T2)
Am 26. September 2018 erfolgte am Sender Geyer die Umstellung auf das DVB-T2 HD-System. Die Ausstrahlungen sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Senderstandorten. Es werden die Programme der ARD (MDR-Mux), des ZDF sowie das kommerzielle Angebot von freenet TV (in Irdeto verschlüsselt) im HEVC-Videokodierverfahren und in Full-HD-Auflösung verbreitet.
Alle kursiv dargestellten Sender sind verschlüsselt und nur über die DVB-T2 HD-Plattform freenet TV empfangbar.
Kanal | Frequenz (MHz) |
Multiplex | Programme im Multiplex | ERP (kW) |
Antennendiagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H) / vertikal (V) |
Modulationsverfahren | FEC | Guardintervall | Bitrate (MBit/s) |
Gleichwellennetz (SFN) |
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32 | 562 | MDR 1 (ARD) | 50 | ND | V | 64-QAM | 3/5 | 19/256 | 23,6 | Chemnitz/Geyer, Chemnitz (Reichenhain) | |
25 | 506 | MDR 2 (ARD) | 50 | ND | V | 64-QAM | 3/5 | 19/256 | 23,6 | Chemnitz/Geyer, Chemnitz (Reichenhain), Gera | |
22 | 482 | Substream 0:
ZDF (ZDFmobil) Substream 1: MEDIA BROADCAST |
Substream 0:
Substream 1: |
50 | ND | V | 64-QAM | 3/5 | 19/128 | 22 | Chemnitz/Geyer, Chemnitz (Reichenhain), Gera, Leipzig/Messegrund, Halle-Stadt |
46 | 674 | MEDIA BROADCAST | 50 | ND | V | 64-QAM | 2/3 | 1/16 | 27,6 | Chemnitz/Geyer, Chemnitz (Reichenhain), Dresden | |
29 | 538 | MEDIA BROADCAST | 50 | ND | V | 64-QAM | 2/3 | 1/16 | 27,6 | Chemnitz/Geyer, Chemnitz (Reichenhain), Dresden | |
42 | 642 | MEDIA BROADCAST | Substream 0:
Substream 1:
|
50 | ND | V | 64-QAM | 2/3 | 1/16 | 27,6 | Chemnitz/Geyer, Chemnitz (Reichenhain), Dresden |
1)Für den Empfang von ARD-alpha HD (Internet) und SWR BW HD (Internet) ist ein HbbTV fähiges Endgerät erforderlich.
Digitales Fernsehen (DVB-T)
Wegen der Umstellung auf DVB-T2HD wurde am 26. September 2018 die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen nach dem DVB-T-Standard beendet.
Kanal (Frequenz) |
Multiplex | Programme im Multiplex | ERP (kW) |
Antennen- diagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
Modu- lations- ver- fahren |
FEC | Guard- inter- vall |
Bitrate (MBit/s) |
Gleichwellennetz (SFN) |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
22 (482 MHz) |
ZDFmobil | 50 | ND | V | 16-QAM | 2/3 | 1/4 | 13,27 | Chemnitz-Reichenhain, Gera, Geyer, Schöneck/Vogtl. | |
25 (506Mhz) |
ARD Digital (MDR) | 50 | ND | V | 64-QAM | 2/3 | 1/4 | 19,91 | Chemnitz-Reichenhain, Gera, Geyer, Schöneck/Vogtl. | |
32 (562 MHz) |
ARD regional (MDR) Sachsen | 50 | ND | V | 64-QAM | 2/3 | 1/4 | 19,91 | Chemnitz-Reichenhain, Geyer, Schöneck/Vogtl. |
Analoges Fernsehen
Die Abstrahlung der analogen Fernsehsender wurde mit der Einführung von DVB-T eingestellt.
Kanal | Frequenz (MHz) |
Programm | ERP (kW) |
Antennen- diagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
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8 | 196,25 | Das Erste (MDR) | 100 | ND | H |
32 | 559,25 | MDR Fernsehen (Sachsen) | 500 | ND | H |
49 | 695,25 | ZDF | 500 | ND | H |
56 | 751,25 | Sat.1 | 50 | D | H |
Ähnliche Türme
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ CellMapper: Cellular Tower and Signal Map. Abgerufen am 18. August 2020 (englisch).
- ↑ 262 1 16550 128887 – CellMapper Wiki. Abgerufen am 18. August 2020.