Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.

„Aachen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
AZ: Der Seiteninhalt wurde durch einen anderen Text ersetzt.
K Änderungen von 78.35.156.206 (Diskussion) rückgängig gemacht und letzte Version von Kuhlmac wiederhergestellt
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|erläutert die kreisfreie Stadt Aachen. Für weitere Bedeutungen siehe [[Aachen (Begriffsklärung)]].}}
ja
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = Stadtwappen der kreisfreien Stadt Aachen.svg
|Breitengrad = 50/46/36/N
|Längengrad = 06/05/01/E
|Lageplan = Aachen in AC (2009).svg
|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Aachen in der Städteregion Aachen
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
|Regierungsbezirk = Köln
|Landkreis = [[kreisfreie Stadt]] und <br />[[Städteregion Aachen]]
|Höhe = 173
|Fläche = 160.83
|PLZ = 52062–52080
|PLZ-alt = 5100
|Vorwahl = 0241 / 02403 / 02405 / 02407 / 02408
|Kfz = AC
|Gemeindeschlüssel = 05334002
|NUTS = DEA21
|LOCODE = DE AAH
|Gliederung = 7 [[Stadtbezirk]]e<br /> [[Haaren (Aachen)|Haaren]]<br />[[Laurensberg]]<br />[[Eilendorf]]<br />[[Richterich]]<br />[[Brand (Aachen)|Brand]]<br />[[Kornelimünster/Walheim]]<br />[[Aachen-Mitte]]
|Adresse = Markt<br />52058 Aachen
|Website = [http://www.aachen.de/ www.aachen.de]
|Bürgermeister = [[Marcel Philipp]]
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
|Partei = CDU
}}

[[Datei:Flag de-city of Aachen.svg|miniatur|Flagge der Stadt Aachen]]

{{Audio|De-Aachen.ogg|'''Aachen'''}} oder auch '''Bad Aachen''' (von [[altgermanisch]] ''Ahha'' „Wasser“, [[lateinisch]] ''Aquae Grani'' oder ''Granni'', später ''Aquisgranum'',<ref>{{RE|II, 1|300|301|Aqua, Aquae 44|Maximilian Ihm|RE:Aqua, Aquae 44}}</ref> [[Französische Sprache|franz.]] ''Aix-la-Chapelle,'' [[Niederländische Sprache|niederl.]] ''Aken'', [[Luxemburgische Sprache|luxemb.]] ''Oochen'', [[Öcher Platt]]: ''Oche'') ist eine nordrhein-westfälische [[kreisfreie Stadt]] und [[Kurstadt]] im [[Regierungsbezirk Köln]], Mitglied des [[Landschaftsverband Rheinland|Landschaftsverbandes Rheinland]] und gehört nach dem [[Aachen-Gesetz (2008)|Aachen-Gesetz]] mit Wirkung vom 21. Oktober 2009 als kreisfreie Stadt zur [[Städteregion Aachen]]. 1890 überschritt Aachen erstmals die Einwohnerzahl von 100.000 und ist seitdem die westlichste deutsche [[Großstadt]]. Es zählt heute zu den [[Agglomeration|Verdichtungsräumen]] [[Nordrhein-Westfalen]]s mit mehr als 250.000 Einwohnern. Die Stadt ist bekannt für ihre bis in die [[Jungsteinzeit]] zurückreichende Geschichte und ihr damit verbundenes kulturelles und architektonisches Erbe. Darüber hinaus richtet Aachen jährlich das internationale Pferdesportturnier [[CHIO Aachen|CHIO]] aus und verleiht überdies den internationalen [[Karlspreis]].

Aachen liegt auf [[Deutschland|deutscher]] Seite im Grenzgebiet zu den [[Niederlande]]n und [[Belgien]] ([[Euregio Maas-Rhein]]) am Nordrand der [[Eifel]] bzw. des [[Rheinisches Schiefergebirge|Rheinischen Schiefergebirges]]. Die Eifel (siehe auch [[Nationalpark Eifel]]) und das [[Hohes Venn|Hohe Venn]] im Süden, weite Gebiete zwischen Niederrhein und Nedermaas sowie die [[Ardennen]] sind an Aachen angrenzende Landschaften. Nahe gelegene größere Städte sind [[Köln]], [[Düsseldorf]], [[Bonn]], [[Mönchengladbach]], [[Krefeld]], [[Leverkusen]], [[Lüttich]] (Belgien), [[Maastricht]], [[Heerlen]] und [[Roermond]] (alle Niederlande). Außerdem grenzt Aachen im Norden und Osten an einen städtischen Verdichtungsraum, zu dem die Städte [[Herzogenrath]], [[Übach-Palenberg]], [[Alsdorf]], [[Baesweiler]] und [[Würselen]] nördlich, [[Eschweiler]] nordöstlich und [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]] östlich von Aachen gehören.

Der [[Aachener Dom]], das Wahrzeichen Aachens, und der Domschatz wurden 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die [[UNESCO-Welterbe|Welterbeliste]] der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]] aufgenommen. Aachen ist [[Bistum Aachen|Bischofssitz]]. Mit der [[RWTH Aachen|RWTH]] verfügt Aachen über eine der größten und traditionsreichsten [[Technische Hochschule|technischen Hochschulen]] Europas, die sich mit ihrem Zukunftskonzept 2007 erfolgreich um Förderung im Rahmen der [[Exzellenzinitiative]] bewarb.

== Geographische Lage ==

[[Datei:Ac vaalserberg.JPG|miniatur|Der [[Vaalserberg]] (322,5&nbsp;m), an dem Belgien, die Niederlande und Deutschland aneinander grenzen, westlich von Aachen.]]
[[Datei:Ac lousberg.JPG|miniatur|Blick vom Lousberg über Aachen mit Dom und Rathaus in der Bildmitte, 2009]]

Aachen liegt im [[Dreiländereck]] Deutschland–Belgien–Niederlande, etwa 30&nbsp;km nördlich des [[Hohes Venn|Hohen Venns]] in einer nach Nordosten geöffneten Mulde, in der die [[Wurm (Fluss)|Wurm]] zur [[Rur]] fließt. Die Stadt befindet sich im Einzugsbereich der [[Maas]], direkt in der [[Euregio Maas-Rhein]] am Fuß des [[Rheinisches Schiefergebirge|linksrheinischen Schiefergebirges]] ([[Eifel]]), das südlich der Stadt beginnt.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet beträgt {{Höhe|410|DE-NN|link=true}} und liegt im äußersten Südosten der Stadt. Der tiefste Punkt beträgt {{Höhe|125|DE-NN}} und liegt im Norden der Stadt an der Bundesgrenze. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87,7&nbsp;km, davon 23,8&nbsp;km Grenze zu Belgien und 21,8&nbsp;km Grenze zu den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6&nbsp;km, die größte West-Ost-Ausdehnung 17,2&nbsp;km.

=== Bezeichnung in verschiedenen Sprachen ===
<!-- ###############

beachtet vor dem Hinzufügen weiterer Sprachen:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Aachen&oldid=68812162#Bezeichnung_in_verschiedenen_Sprachen

############
-->
Die Stadt wird in einer Vielzahl von Sprachen unterschiedlich bezeichnet:
{| class="wikitable sortable"
! Sprache !! Name !! class="unsortable" | Aussprache in [[International Phonetic Alphabet|IPA]]
|-
| [[Deutsche Sprache|Deutsch]]
| Aachen
|{{IPA|[ˈaːxən]}}
|-
| [[Öcher Platt]]
| ''Oche''
| {{IPA|[ˈɔxə]}}
|-
| [[Altgermanisch]]
| Ahha
| {{IPA|['axa]}}
|-
| [[Französische Sprache|Französisch]]
| Aix-la-Chapelle
| {{IPA|[ˌɛkslaʃaˈpɛl]}}
|-
| [[Altgriechische Sprache|Altgriechisch]]
| Ἀκυΐσγρανον
| {{IPA|[akyːˈisɡranon]}}
|-
| [[Latein]]
| Aquīsgrānum
| {{IPA|[ˌakwiːsˈgʁaːnum]}}
|-
| [[Limburgische Sprache|Limburgisch]]
| Aoke
| {{IPA|[ˈɔkə]}}
|-
| [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]]
| Oochen
| {{IPA|[ˈɔːxən]}}
|-
| [[Niederländische Sprache|Niederländisch]]
| Aken
| {{IPA|[ˈaːkən]}}
|}

=== Aachener Platt ===

Der Lokaldialekt der Stadt, das [[Aachener Platt]] – Öcher ({{IPA|[ˈœʃə]}}) Platt, gehört der [[Ripuarische Dialektgruppe|Ripuarischen Sprachgruppe]] an.

=== Nachbargemeinden ===

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Aachen. Sie werden im Uhrzeigersinn genannt, beginnend im Nordwesten:

[[Herzogenrath]], [[Würselen]], [[Eschweiler]], [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]] und [[Roetgen]] (alle in der [[Städteregion Aachen]]); [[Raeren]], [[Kelmis]] und [[Plombières]] ([[Lüttich (Provinz)|Provinz Lüttich]] in Belgien) sowie [[Vaals]], [[Gulpen-Wittem]], [[Simpelveld]], [[Heerlen]] und [[Kerkrade]] (alle [[Limburg (Niederlande)|Provinz Limburg]] in den Niederlanden).

=== Stadtgliederung ===

Das Stadtgebiet gliedert sich in sieben Stadtbezirke mit je einer eigenen [[Bezirksvertretung]] und einem [[Bezirksvorsteher]] sowie einem eigenen [[Bezirksamt]]. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Die Stadtbezirke sind für statistische Zwecke teilweise in statistische Bezirke unterteilt. Diese haben eine zweistellige Nummer.

[[Datei:Aussicht Knopp Aachen.jpg|miniatur|Blick auf Eilendorf und einen Teil von Aachen, rechts der [[Lousberg]], am Horizont der [[Aachener Wald]]]]
[[Datei:Dreilaendereck.JPG|miniatur|Das Dreiländereck]]

Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken

* [[Aachen-Mitte]]: 10 Markt, 13 Theater, 14 Lindenplatz, 15 St. Jakob, 16 Westpark, 17 Hanbruch, 18 Hörn, 21 Ponttor, 22 Hansemannplatz, 23 [[Soers]], 24 Jülicher Straße, 25 Kalkofen, 31 Kaiserplatz, 32 Adalbertsteinweg, 33 Panneschopp, 34 [[Rothe Erde]], 35 Trierer Straße, 36 [[Frankenberger Viertel|Frankenberg]], 37 [[Forst (Aachen)|Forst]], 41 Beverau, 42 [[Burtscheid]] Kurgarten, 43 Burtscheid Abtei, 46 Burtscheid Steinebrück, 47 Marschiertor, 48 Hangeweiher
* [[Brand (Aachen)|Brand]]: 51 Brand
* [[Eilendorf]]: 52 Eilendorf
* [[Haaren (Aachen)|Haaren]]: 53 Haaren (mit [[Verlautenheide]])
* [[Kornelimünster/Walheim]]: 61 [[Kornelimünster]], 62 [[Oberforstbach]], 63 [[Walheim (Aachen)|Walheim]]
* [[Laurensberg]]: 64 [[Vaalserquartier]], 65 Laurensberg
* [[Richterich]]: 88 Richterich

Unabhängig von der amtlichen Kennzeichnung besteht Aachen aus 49 Stadtteilen, hier sortiert nach Stadtbezirken:

* Aachen-Mitte: Beverau, Bildchen, Burtscheid, Forst, Frankenberg, Grüne Eiche, Hörn, Lintert, Pontviertel, Preuswald, Ronheide, Rothe Erde, Stadtmitte, Steinebrück, West
* Brand: Brand, Eich, Freund, Hitfeld, Niederforstbach
* Eilendorf: Eilendorf, Nirm
* Haaren: Haaren, Hüls, Verlautenheide
* Kornelimünster/Walheim: Friesenrath, Hahn, Kitzenhaus, Kornelimünster, Krauthausen, [[Lichtenbusch]], [[Nütheim]], Oberforstbach, Sief, Schleckheim, Schmithof, Walheim
* Laurensberg: Gut Kullen, Kronenberg, Laurensberg, [[Lemiers]], Melaten, Orsbach, Seffent, Soers, Steppenberg, Vaalserquartier, [[Vetschau (Aachen)|Vetschau]]
* Richterich: Horbach, Huf, Richterich

=== Bevölkerung ===

[[Datei:Altersstruktur Aachen.svg|miniatur|Altersstruktur der Stadt Aachen]]

Die Stadt Aachen hat 257.645 Einwohner (Stand: 30. Juni 2007), wovon 48,8 % weiblich und 51,2 % männlich sind.<ref>Stadt Aachen: [http://www.aachen.de/de/tourismus_stadtinfo/pdf/statistik/zahlendatenfakten.pdf „Zahlen, Daten, Fakten“]</ref>
Die [[Altersstruktur]] ist wie folgt: 0–18 Jahre: 16,1 %; 18–65 Jahre: 67,2 %; ab 65 Jahre: 16,7 %, wobei das [[Durchschnittsalter]] 39,4 Jahre beträgt (Stand: 14. Januar 2007).

Die [[Arbeitslosenquote]] im Stadtgebiet liegt derzeit bei 11,2 % (Februar 2009).<ref>Aachener Nachrichten: [http://www.an-online.de/lokales/aachen-detail-an/822560?_link=&skip=&_g=Erneut-mehr-Arbeitslose-in-Aachen.html Erneut mehr Arbeitslose in Aachen]</ref>
Ende 2007 lag der [[Ausländeranteil]] in Aachen bei 14,2 %.<ref name="StatJahrbuch2005">Stadt Aachen: [http://www.aachen.de/de/stadt_buerger/pdfs_stadtbuerger/pdf_statistik/statistisches_jahrbuch_2007.pdf Statistisches Jahrbuch 2007]</ref> Ein signifikanter Anteil der ausländischen Bewohner gehört zu den Studierenden der international bekannten Bildungszentren Aachens.<ref>[http://www.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaaagikx]</ref>

=== Raumordnung und Raumplanung: Aachen als Oberzentrum ===

Aachen verfügt über sehr viele Bildungseinrichtungen wie die [[RWTH Aachen]], die [[Fachhochschule Aachen]], diverse Gymnasien und andere Bildungszentren. Neben verschiedenen [[Theater]]n sind auch viele [[Museum|Museen]] vorhanden, die den Bereich der Kultureinrichtungen abdecken. Im Bereich der [[Sportstätte]]n und Einrichtungen für Gesundheit und Soziales mit Spezialkliniken, bei Behörden wie dem [[Landgericht Aachen|Land-]] und [[Amtsgericht Aachen]] und bei sonstigen Dienstleistungen mit spezialisierten Einkaufsmöglichkeiten für den höherwertigen Bedarf sowie Banken erfüllt die Stadt alle Kriterien für ein [[Oberzentrum]]. Ebenfalls verfügt Aachen über den Anschluss an Autobahnen ([[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]], [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]], [[Bundesautobahn 544|A&nbsp;544]]), an das Bundesfernstraßennetz und den [[Intercity-Express|ICE]] und [[Thalys]] im Fernverkehrsnetz der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] (siehe [[Aachen#Verkehr|Verkehr in Aachen]]).

=== Klima ===

[[Datei:Klimadiagramm-Aachen-Deutschland-metrisch-deutsch.png|miniatur|Klimadiagramm von Aachen]]

Aachen und Umgebung gehören zur [[Gemäßigtes Klima|gemäßigten Klimazone]] und weisen ein ozeanisches Klima auf, d.&nbsp;h. feuchtes Wetter, milde Winter und relativ ausgeglichene Temperaturen. Durch die Lage nördlich der [[Eifel]] und des [[Hohes Venn|Hohen Venns]] ist die Niederschlagsmenge (im Schnitt 805&nbsp;mm/Jahr) in Aachen aufgrund der vorherrschenden Westwetterlagen vergleichsweise höher als beispielsweise in Bonn (669&nbsp;mm/Jahr).

Ein weiterer Effekt der Lage am Nordrand der Eifel ist das Auftreten von [[Föhn]] bei südlichen Luftströmungen.
<br style="clear:both;" />

== Geologie ==

[[Datei:Aachen Felsen St.Adalbert.JPG|miniatur|Gefaltete Sandsteine und Tonsteine der oberdevonischen Condroz-Formation unterhalb von St. Adalbert]]

Der Untergrund von Aachen ist sehr heterogen aufgebaut. Die ältesten im Stadtgebiet auftretenden Gesteine sind [[Devon (Geologie)|devonische]] und [[Karbon|karbonische]] [[Sandstein]]e, [[Grauwacke]]n, [[Tonstein]]e und [[Kalkstein]]e. Sie gehören zum [[Rheinisches Schiefergebirge|linksrheinischen Schiefergebirge]] nördlich des [[Hohes Venn|Hohen Venn]]. Im Oberkarbon sind diese Gesteinsschichten während der [[Variszische Orogenese|variszischen Gebirgsbildung]] eingeengt, gefaltet und überschoben worden. Nach der Auffaltung des variszischen Gebirges wurde das Gebiet über einen Zeitraum von 200 Millionen Jahren zunehmend eingeebnet.
Während der [[Kreide (Geologie)|Kreidezeit]] drang das Meer aus Richtung Nordsee bis an den Gebirgsrand bei Aachen vor und lagerte dabei Tone, Sande und [[Kreide (Geologie)|Kreidesedimente]] ab. Während die Tone, die unweit von Aachen in [[Raeren]] Grundlage einer bedeutenden [[Rheinisches Steinzeug|Töpferindustrie]] waren, vorwiegend im Talkessel von Aachen zu finden sind, werden die Höhen des [[Aachener Wald]]es und des [[Lousberg]]es von kreidezeitlichen Sand- und Kreideablagerungen gebildet. Die jüngsten Sedimente, die überwiegend im Norden und Osten Aachens verbreitet sind, stellen [[Tertiär (Geologie)|tertiäre]] und [[Quartär (Geologie)|quartäre]] Fluss- und Windablagerungen dar.

Entlang der großen [[Überschiebung]]sbahnen der variszischen Gebirgsbildung – der Aachener und Burtscheider Überschiebung – treten heute im Stadtgebiet, an oberdevonische Kalksteine gebunden, die über 30 [[Aachener Thermalquellen]] zutage. Den Untergrund von Aachen durchziehen darüber hinaus zahlreiche, auch heute noch aktive tektonische [[Störung (Geologie)|Störungen]], die zum Störungssystem des Rurgrabens gehören, das sich in der Vergangenheit, wie beispielsweise in den Jahren 813, [[Erdbeben bei Düren 1756|1756 bei Düren]] und [[Erdbeben von Roermond 1992|1992 bei Roermond]] in Aachen wie auch im gesamten [[Erdbebengebiet Kölner Bucht]] immer wieder durch [[Erdbeben]] bemerkbar gemacht hat.

== Geschichte ==

[[Datei:Palais charlemagne.svg|miniatur|Modell der Kaiserpfalz]]
[[Datei:Aachener dom altarraum.jpg|miniatur|hochkant|Der Altarraum des Aachener Doms]]

→ ''Hauptartikel: [[Geschichte der Stadt Aachen]]''

Das Gebiet um Aachen wurde schon vor langer Zeit besiedelt. Bereits im [[Neolithikum]] (der Jungsteinzeit) zwischen 3000 und 2500 v.&nbsp;Chr. wurde auf dem [[Lousberg]] [[Feuerstein]] abgebaut. Nach archäologischen Ausgrabungen, die in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre im Aachener Elisengarten stattfanden, geht man auch von einer Besiedlung im Neolithikum aus. In der [[Bronzezeit]] und der frühen [[Eisenzeit]] war Aachen von [[Kelten]] besiedelt, wie [[Hügelgrab|Hügelgräber]] im [[Aachener Wald]] und die Ausgrabungen im Aachener Elisengarten beweisen. Nach den Kelten siedelten die [[Römisches Reich|Römer]] an den [[Aachener Thermalquellen|warmen Quellen]]. Ein römisches Heilbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt.<ref>3D-Rekonstruktion der Münstertherme {{Internetquelle |hrsg=Stadt Aachen |url=http://www.archaeologie-aachen.de/DE/Geschichte/Epochen/R__merzeit/Aachen_R__mische_B__derstadt/index.html |titel=3D-Rekonstruktion der Münstertherme |zugriff=22.Juli 2009 }}</ref> Nach den archäologischen Ausgrabungsergebnissen ist davon auszugehen, dass es seit Christi Geburt eine durch die Römer angelegte Stadtbebauung in der Größe von ca 20 bis 25 Hektar gegeben hat. Zeugnisse späterer Besiedlung sind [[Fränkisches Reich|fränkische]] Gräber aus dem 7. Jahrhundert.

Der fränkische König [[Pippin der Jüngere]] baute in Aachen einen Hof und sorgte für die erste schriftliche Erwähnung Aachens 765 als ''Aquis villa''. Pippins Sohn Karl, später [[Karl der Große]] genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof, den er zu [[Aachener Königspfalz|seiner Residenz]] wählte und zu einer [[Pfalz (Palatium)|Kaiserpfalz]] mit [[Palast]] (an dieser Stelle steht heute das Rathaus) und Kapelle, der so genannten [[Pfalzkapelle]], ausbaute (heute der [[Aachener Dom]]).

Karls Sohn, [[Ludwig der Fromme]], wurde 813 in Anwesenheit seines Vaters im Obergeschoss der Pfalzkapelle zum Mitkaiser gekrönt. Karl der Große wurde am 28. Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung erfolgte Mitte des 9. Jahrhunderts in der Aachener Pfalzkapelle. [[Lothar I. (Frankenreich)|Lothar I.]], der älteste Enkel Karls des Großen, krönte sich hier zum Kaiser.

[[Otto I. (HRR)|Otto I.]] wurde 936 n.&nbsp;Chr. in Aachen zum ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt blieb damit für die nächsten 600&nbsp;Jahre Krönungsort der deutschen Könige. Bis 1531 wurden 31 deutsche Könige im Dom zu Aachen (oder: Aachener Münster) gekrönt, der letzte war [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] Zum Weihnachtsfest im Jahre 1165 n.&nbsp;Chr. ließ [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I.]], genannt Barbarossa, Karl den Großen heilig sprechen. Einige Tage später, am 8. Januar 1166, erhielt Aachen durch das sogenannte ''Karlsprivileg'', einen Freiheitsbrief, die [[Stadtrechte]] sowie das [[Marktrecht|Markt-]] und [[Münzrecht]] verliehen und wurde eine [[freie Reichsstadt]].<ref>Heinrich Gottfried Philipp Gengler: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter'', Erlangen 1863, [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA1 S. 1 ff.].</ref> Seine Einwohner wurden von der [[Lehen]]shörigkeit befreit. Aus dieser Zeit stammt der Adler im Stadtwappen. Am 29. Juli 1215 bestätigte Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] der Stadt Aachen alle Rechte, die sie von Karl dem Großen erhalten hatte.<ref>Joseph Berchtold: ''Die Entwicklung der Landeshoheit in Deutschland in der Periode von Friedrich II. bis einschlüssig zum Tode Rudolfs von Habsburg, staatsrechtlich erörtert''(Habilitationsschrift). München 1863, [http://books.google.de/books?id=DgATAAAAYAAJ&pg=PA108 S. 108-109], </ref>

Der Bau der inneren Stadtmauer geht auf Kaiser Barbarossa zurück und wird deshalb bis heute "Barbarossa-Mauer" genannt. Mit ihrem Bau wurde 1171 n.&nbsp;Chr. begonnen und sie verläuft in etwa entlang dem heutigen "Grabenring". 86&nbsp;Jahre später wurde der äußere Mauerring angelegt, der von [[Richard von Cornwall]] anlässlich seiner Krönung im Jahre 1257 gefördert wurde und dessen Bauzeit ca. 100&nbsp;Jahre dauerte. Diese verläuft entlang des "Alleenringes" und wies 11 Stadttore und 22 Türme auf. Erst 1841 wurde die erste Wohnbebauung außerhalb dieses Stadtwalls errichtet; das Bahnhofsviertel und die Theaterstraße entstanden.

Aachen fiel nach sechsmonatiger Belagerung 1248 n.&nbsp;Chr. an [[Wilhelm von Holland]], der hier zum König gekrönt wurde. Die Belagerung führte nur deshalb zum Erfolg, weil die Belagerer das Wasser der in den Talkessel fließenden Bäche unterhalb der Stadt aufstauten und damit die Stadt unter Wasser setzten.<ref>Kölner Königschronik VIII zu 1248; Continuation de Guillaume de Tyr – dite du manuscript de Rothelin, Kap. 39</ref>

1258 n. Chr. wurde erstmals der [[Tuchwalker]] erwähnt. Die Tuchfabrikation war jahrhundertelang der wesentliche Wirtschaftsfaktor Aachens. Bedingt durch die reichhaltigen Erzvorkommen in der Umgebung, z.&nbsp;B. Zinkerz ([[Smithsonit|Galmei]]) am Altenberg (heute [[Kelmis]]) und in [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]], wurde Aachen ein europäisches Zentrum der Messingindustrie und der Kupferverarbeitung – insbesondere im 16. Jahrhundert. Mit den Religionswirren der Reformationszeit und der Vertreibung der Protestanten verließen viele Kupferschläger, die diesem Glauben angehörten, die Stadt und siedelten sich im liberaleren Umland ([[Vaals]] und Stolberg) an.

Das heutige [[Aachener Rathaus]] wurde im Jahr 1349 auf Initiative der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeisters [[Gerhard Chorus]] auf den Resten der baufälligen Königshalle der Kaiserpfalz errichtet. Zuvor hat das Grashaus diese Funktion innegehabt, wurde aber weiterhin bis ins 18. Jahrhundert hinein für Rats- und Gerichtsversammlungen parallel dazu genutzt. Ein weiteres Rathaus (der Pützer-Bau) wurde im Jahr 1903 am Katschhof errichtet. Es ist im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und in den 1950er Jahren abgerissen worden, heute steht ein Verwaltungsgebäude an dieser Stelle.

Politisch eingebunden wurde Aachen auch 1500, wo Aachen Teil des [[Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis|Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises]] wurde.

Für mehr Leben in der Stadt und mehr Tourismus sorgte die Gründung der [[Aachener Heiligtumsfahrt]].

1601 beschloss man erstmals, eine Einwohnerzählung der Stadt Aachen durchzuführen, die ergab, dass 14.171 Einwohner in Aachen lebten, wovon jedoch nur 2.829 [[Bürger]] waren.

[[Datei:Aachen-Kupferstich-Merian.png|miniatur|Aachen um 1647]]
[[Datei:Komphausbadstrasse 1727.jpg|miniatur|Kurbezirk Komphausbadstraße 1727 mit dem Rosen-, Cornelius- und Karlsbad.]]

Am 2. Mai 1656 brach in der Backstube des Bäckers Peter Maw an der Jakobskirche ein Feuer aus, das fast das ganze gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben, 4.664 Häuser wurden zerstört.

In der Folgezeit baute der aus Lüttich stammende Badearzt [[François Blondel (Arzt)|François Blondel]] Aachen zu einem der modernsten Badeorte Europas aus. In Aachen kursiert seit dieser Zeit der Satz: ''Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.'' Der Kurbetrieb wurde durch Möglichkeiten zum Müßiggang und zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Aachen wurde zum Modebad und beherbergte regelmäßig die europäische Prominenz. Dazu zählten Herrscher wie Zar [[Peter der Große]] von Russland und der preußische König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]] ebenso wie der Komponist [[Georg Friedrich Händel]].

Der [[Devolutionskrieg]] zwischen [[Spanien]] und [[Frankreich]] wurde 1668 mit dem [[Frieden von Aachen (1668)|Ersten Aachener Frieden]] beendet. Darauf folgend fand in Aachen 1748 ein Friedenskongress statt, der den [[Österreichischer Erbfolgekrieg|Österreichischen Erbfolgekrieg]] mit dem [[Frieden von Aachen (1748)|Zweiten Aachener Frieden]] beendete. In der Folge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] besetzten deren Armeen 1794 Aachen und vereinten es mit Frankreich. Zahlreiche [[Kulturgüter]] wurden dabei nach Paris verschleppt. 1798 wurde Aachen zum [[Verwaltungssitz]] des den [[Region Niederrhein|Niederrhein]] umfassenden [[Département de la Roer]]. Im Jahre 1802 wurde Aachen erstmals [[Diözese|Bischofssitz]], der nach 23&nbsp;Jahren aufgelöst und 1930 nach 105 Jahren wieder errichtet wurde und dem [[Erzbistum Köln]] als [[Suffraganbistum]] unterstellt wurde. Nach dem [[Wiener Kongress]] wurde die Stadt 1815 in das [[Königreich Preußen]] eingegliedert und 1816 zunächst in der [[Provinz Großherzogtum Niederrhein]] Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises, wobei die Stadt Aachen kreisfrei wurde. Ab dem 27. Juni 1822 gehört die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk zur [[Rheinprovinz]].

Die Einführung der [[Dampfmaschine|Dampfkraft]], vor allem in der Tuchindustrie, die fortschreitende Mechanisierung und die damit verbundene Arbeitslosigkeit sowie Frauen- und Kinderarbeit bei Niedrigstlöhnen führten zu Unruhen, die 1830 von bewaffneten Bürgern und Soldaten blutig niedergeschlagen wurden.

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] fiel 1918 ein Teil des Aachener Hinterlandes mit dem [[Kreis Eupen]] und Teilen der damaligen Kreise [[Kreis Monschau|Monschau]] und [[Kreis Schleiden|Schleiden]] an Belgien. Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt.

Die Zwischenkriegszeit bedeutete einen tiefen Einschnitt in das Wirtschaftsleben der Stadt Aachen. Insbesondere der sogenannte [[Ruhrbesetzung|Ruhrkampf]], die Verschiebung der Zollgrenze an den Rhein sowie zunehmender [[Schmuggel]] entlang der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden oder auch der [[Rheinische Republik|Separatistenaufstand]] von 1923 trafen Aachen schwer. Hinzu kamen Reparationsleistungen und als negativer Höhepunkt die Weltwirtschaftskrise ab 1929.

1933 wurde die Städteverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen und staatlichen Beamten wurden durch Mitglieder der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ersetzt. Eine [[Aachener Heiligtumsfahrt|Heiligtumsfahrt]] mit 800.000 Teilnehmern fand 1937 statt, die als stummer Protest gegen das [[NS-Regime]] gewertet wurde.

[[Datei:Kriegsgefangene.jpg|miniatur|hochkant|Zug deutscher Kriegsgefangener durch die Ruinen der Stadt Aachen im Oktober 1944, Joseph-von-Görres-Straße]]

Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Aachen stark beschädigt, 65 % des Wohnraums wurden zerstört. Im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf Luftangriffen. Durch die Grenzstadt Aachen kamen zehntausende [[Deportation]]sopfer, die in [[Belgien]] interniert worden waren, um anschließend per [[Deutsche Reichsbahn|Reichsbahn]] durch Deutschland in die [[Konzentrationslager]] geschleust zu werden. 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, das am 21. Oktober 1944 nach sechswöchigem Kampf ''([[Schlacht um Aachen]])'' als erste deutsche Stadt von den [[Alliierte]]n eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzten als neuen Bürgermeister [[Franz Oppenhoff]] ein, der fast fünf Monate später von einer [[Werwolf (Freischärlerbewegung)|Werwolf]]-Gruppe als [[Kollaborateur]] der Alliierten ermordet wurde. Nach ihm wurde später die Oppenhoffallee benannt. Aachen wurde zunächst von amerikanischen, dann von britischen und später von belgischen Truppen besetzt.
Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland starben zwischen 1945 und 1953 40 Menschen an der so genannten [[Aachener Kaffeefront]].
1946 wohnten in Aachen wieder 100.000 Personen. Am 23. August 1946 wurde der Nordteil der bisherigen Rheinprovinz, zu dem auch Aachen gehörte, Teil des neugegründeten Landes [[Nordrhein-Westfalen]]. Vom 1. April 1949 bis 28. August 1958 gehörte der westliche Ortsteil Bildchen zu Belgien ([[Belgische Annexionspläne nach dem Zweiten Weltkrieg|Belgisches Annexionsgebiet]]).

1950 wurde erstmals der ''[[Karlspreis|Internationale Karlspreis der Stadt Aachen]]'' für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in [[Europa]] verliehen.

Bei der [[Gebietsreform]] von 1972 (erstes [[Aachen-Gesetz]]) wurde das Stadtgebiet Aachens durch die Eingemeindung von sieben Gemeinden (Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim) mehr als verdoppelt, die Einwohnerzahl stieg auf 237.108. Der [[Kreis Aachen]] erhielt seine heutige Ausdehnung. Der [[Regierungsbezirk Aachen]] wurde jedoch aufgelöst und dem [[Regierungsbezirk Köln]] angegliedert. Im gleichen Jahr feierte das neue [[Klinikum Aachen]] Richtfest, das im Jahr 1985 vom damaligen Ministerpräsidenten [[Johannes Rau]] offiziell an die [[RWTH Aachen]] übergeben wurde.

Eine neue [[Synagoge]] in Aachen wurde 1995 unter Beteiligung internationaler Ehrengäste eingeweiht.

=== Ursprung des Stadtnamens ===

Der Name der Stadt Aachen leitet sich vom Altgermanischen ''Ahha'' (wird wie ''Acha'' ausgesprochen) ab und bedeutet Wasser. Aachen war bis zur Erbauung des Aachener Doms vor allem wegen seiner zahlreichen Quellen bekannt, die stark schwefelhaltiges, bis zu 74&nbsp;°C heißes Wasser an die Oberfläche bringen. Die Quellen im Stadtteil Burtscheid gehören damit zu den [[Aachener Thermalquellen|heißesten Quellen]] [[Mitteleuropa]]s. Diesen Quellen wird zugeschrieben, dass sie [[Rheuma]] und viele andere Krankheiten heilen sollen. Nicht zuletzt aus diesem Grund etablierte schließlich [[Karl der Große]] den Ort zu einer bedeutenden Stadt. Die mittelalterliche lateinische Ortsbezeichnung ''[[Aquae Granni|Aquisgranum]]'' bewahrt die Erinnerung an den römischen Badeort, der auf den keltisch-römischen Heilgott [[Grannus]] hinweist. Als [[Kurstadt]] darf sich die Stadt ''Bad Aachen'' nennen, jedoch wird diese Bezeichnung kaum verwendet, da die Stadt dann in Listen und Verzeichnissen nicht mehr an erster Stelle genannt würde. Das offizielle Logo der Stadt verzichtet mit der Bezeichnung ''Stadt Aachen'' ebenfalls auf den Titel als Kurbad.

=== Die Karlshymne ===

[[Datei:FrankenburgGlasfensterUrbsAquensis 9441a.jpg|miniatur|Aachen-Hymne auf einem Glasfenster aus dem 18. Jahrhundert in der Burg Frankenberg]]

Die Karlshymne ''[[Urbs Aquensis]]'' ist eine [[Hymne]] aus dem 12. Jahrhundert auf [[Karl der Große|Karl den Großen]], dessen Glanz auf Aachen fällt. Heute ist sie auch die [[Landeshymne]] der Region Aachen, die unter dem Namen ''Urbs Aquensis, urbs regalis'' (lat.: Aachen, Kaiserstadt, du hehre) bekannt ist. Diese wird zu besonderen Anlässen gespielt und gesungen, zum Beispiel jährlich bei der [[Karlspreis]]verleihung von der Festgesellschaft.

=== Religionen ===
==== Christentum ====

[[Datei:Aachen Church CoA.svg|miniatur|Wappen des Bistums Aachen]]

Das Gebiet der Stadt Aachen gehörte von Anfang an zum [[Bistum Lüttich]] beziehungsweise dessen [[Archidiakonat]] [[Hespengau|Hasbanien]], [[Dekanat]] [[Maastricht]]. Im [[Mittelalter]] war die [[Wurm (Fluss)|Wurm]] die Grenze zum [[Erzbistum Köln]]. Kirchliche Rechte hatte der [[Herzogtum Jülich|Herzog von Jülich]]. Im Jahre 1708 gab es in Aachen 17 [[Kloster|Klöster]]. 1802 wurde Aachen Sitz eines eigenen [[Bistum]]s, das jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte das Gebiet zum [[Erzbistum Köln]], bevor 1930 das [[Bistum Aachen]] erneut als [[Suffraganbistum]] Kölns errichtet wurde. [[Kathedrale]] des Bistums Aachen und Hauptkirche der Stadt ist der [[Aachener Dom]]. Die katholischen [[Pfarrgemeinde]]n der Stadt gehören zur „Region Aachen-Stadt“ innerhalb des Bistums.

Um 1530 begann in Aachen die [[Reformation]]. In den Folgejahren ließen sich vor allem [[Protestanten|protestantische]] ([[Calvinismus|calvinistische]]) [[Tuchmacher]]familien in der Stadt nieder. 1544 wurde die erste Gemeinde gebildet, jedoch wurden den evangelischen Bewohnern auf Befehl des Kaisers ab 1550 alle öffentlichen Ämter versperrt. Der Rat der Stadt war aber gespalten, 1559 verließen die evangelischen Mitglieder den Rat, wonach viele Protestanten abwanderten. 1576 konnte dank Unterstützung der [[Zunft|Zünfte]] der Rat wieder mehrheitlich mit Protestanten besetzt werden. In der Folgezeit gab es zunächst eine [[Lutheraner|lutherische]] und drei [[Reformierte Kirche|reformierte]] Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch nicht lange an, da 1598 die [[Reichsacht]] über die Stadt verhängt wurde, infolgedessen der evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser und Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach einem Aufstand der Protestanten konnte 1611/1612 vorübergehend wieder ein protestantischer Rat gebildet werden, doch 1614 wurde erneut die Reichsacht verhängt und die Protestanten ausgewiesen, teilweise sogar hingerichtet. Danach war die Zahl der Protestanten sehr gering, jedoch gab es stets evangelische Bewohner, die immer wieder versuchten, Einfluss in der Stadt zu gewinnen. Da sie jedoch keine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen sich die [[Martin Luther|lutherischen]] und reformierten Bewohner den Gemeinden in [[Vaals]] an.

Dort wurde 1736 eine [[protestantische Kirche]] errichtet. Nach Einmarsch der Franzosen gewannen die Protestanten allmählich ihre [[Gleichheitsrechte]] zu den Katholiken. 1802 erhielten sie die ehemalige [[Annakirche (Aachen)|Klosterkirche St. Anna]] für ihre [[Gottesdienst]]e. Die inzwischen gegründete lutherische und reformierte Gemeinde [[Fusion (Wirtschaft)|fusionierte]] 1837 zur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden war und 1817 die Evangelische Kirche in Preußen als unierte Kirche gebildet worden war, gehörte die Gemeinde in Aachen zu dieser Kirche beziehungsweise zur [[Rheinische Provinzialkirche|rheinischen Provinzialkirche]]. 1838 wurde Aachen Sitz eines [[Superintendent]]en, aus dem später der heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb der [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelischen Kirche im Rheinland]] hervorging. Die Evangelische Kirchen''gemeinde'' Aachen gliedert sich in vier Gemeindebereiche (Aachen-Mitte, Süd, West und Nord) mit jeweils mehreren Pfarrbezirken. Zum Gebiet der Stadt Aachen gehören jedoch noch drei weitere Gemeinden im Südosten: [[Eilendorf]] bildet eine eigene Gemeinde, [[Brand (Aachen)|Brand]] gehört zur Kirchengemeinde [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]], die Orte im Bezirk [[Kornelimünster/Walheim]] gehören zur Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall. Der Evangelische Kirchen''kreis'' Aachen umfasst jedoch außer den Gemeinden in Stadt und Kreis Aachen auch Eifelgemeinden im [[Kreis Euskirchen]].

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Aachen zahlreiche evangelische [[Freikirche]]n, unter anderem die [[Freie evangelische Gemeinde]] und die [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]] ([[Baptisten]]). Unter den weiteren christlichen Vereinigungen und Gemeinden finden sich eine [[Altkatholische Kirche|Alt-Katholische Gemeinde]], Freie Christliche Gemeinden, vier verschiedene [[Orthodoxe Kirche|Orthodoxe Gemeinden]], insbesondere eine große Griechisch-Orthodoxe Gemeinde und eine katholische Koreanische Gemeinde.

Ein großer Teil der verschiedenen christlichen Gemeinden Aachens sind in der lokalen ökumenischen [[Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland|Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen]] (ACK) in Aachen zusammengeschlossen. Dazu zählen die [[Römisch-Katholische Kirche]], die [[Evangelische Kirche]], die [[Griechisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Russisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Serbisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Rumänisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Alt-Katholische Kirche]], die [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]] ([[Baptisten]]), die [[Freie evangelische Gemeinde]], die [[Vineyard]]-Gemeinde, die [[Internationale Christliche Freikirche]] (ICF) und das [[Lighthouse Christliche Zentrum]].

Ferner sind die [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], die [[Zeugen Jehovas]] und die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]], die [[Apostolische Gemeinschaft]] und die [[Neuapostolische Kirche]], in Aachen vertreten.

Aachen ist Sitz der katholischen Hilfswerke [[missio]], [[Misereor]] und [[Sternsinger|Die Sternsinger]].

==== Judentum ====

[[Datei:Aachen Synagoge.jpg|miniatur|Synagoge Aachen mit der [[Hebräische Sprache|hebräischen]] Inschrift: „Mein Haus soll sein ein Haus des Gebets für alle Völker!“]]
[[Datei:Bilal-Moschee, Aachen.jpg|miniatur|Islamisches Zentrum Aachen ([[Bilal-Moschee (Aachen)|Bilal-Moschee]])]]
Die Aachener [[Synagoge]] wurde durch die Stadt Aachen an der Stätte der während der [[Novemberpogrome 1938]] zerstörten alten Synagoge neu erbaut und 1995 der jüdischen Gemeinde übergeben. Die ''Jüdische Gemeinde Aachen'' mit ungefähr 1440 Mitgliedern<ref>Zentralrat der Juden in Deutschland: [http://www.zentralratdjuden.de/de/topic/59.html?gemeinde=47 Jüdische Gemeinde Aachen]</ref> und einer eigenen Bibliothek besitzt auch einen [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhof]] sowie eine eigene Zeitung.

==== Islam ====

In Aachen gibt es zwei [[Moschee]]n, die [[Yunus-Emre-Moschee]] und das islamische Zentrum ([[Islamisches Zentrum Aachen|IZA]]) mit der [[Bilal-Moschee (Aachen)|Bilal-Moschee]]. Des Weiteren sind vier weitere Einrichtungen von islamischen Kulturzentren vorhanden.

==== Interreligiöser Dialog ====

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet sich die ''Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Aachen e.&nbsp;V.'' <ref name="Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit">.[http://www.deutscher-koordinierungsrat.de/Aachen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit]</ref>

=== Eingemeindungen ===

In Aachen wurde am 1. April 1897 die bis dahin eigenständige Stadt ''Burtscheid'' in Aachen [[Eingemeindung|eingemeindet]]. Vor dieser ersten Eingemeindung betrug das Stadtgebiet 3056 [[Hektar|ha]]. Drei weitere Eingemeindungen folgten, die mindestens 14 Gemeinden und Orte beinhalteten. Nach diversen kleineren Grenzänderungen und Neuvermessungen seit 1949 umfasst das Stadtgebiet heute eine Fläche von insgesamt 16.082,9&nbsp;ha.

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Datum
! Orte
! Zuwachs in [[Hektar|ha]]
! Grafik
|-
| 1. April 1897
| [[Burtscheid]]
| 858,6
| rowspan="4" | [[Datei:Eingemeindung Aachen.svg|400px|Die Grafik zeigt die anteilige Fläche der Eingemeindungen an der heutigen Stadt Aachen.]]
|-
| 1. April 1906
| [[Forst (Aachen)|Forst]]
| 1.145,7
|-
| 1. November 1922
| [[Sief]], [[Bildchen]] und [[Lichtenbusch]]
| 789,1
|-
| 1. Januar 1972
| [[Brand (Aachen)|Brand]]*, [[Eilendorf]], [[Haaren (Aachen)|Haaren]]*, <br />[[Kornelimünster]], [[Laurensberg]], [[Richterich]] (ohne [[Herzogenrath-Bank|Bank]] und [[Wilsberg (Aachen)|Wilsberg]]),<br />[[Walheim (Aachen)|Walheim]], [[Oberforstbach]] sowie diverse kleinere Gebiete <br />*''ohne Randgebiete''
| 10.595
|}

=== Einwohnerentwicklung ===
→ ''Hauptartikel: [[Einwohnerentwicklung von Aachen]]''

1855 hatte Aachen mehr als 50.000 Einwohner. 1890 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Wenige Jahre später gemeindete sie die Kreisstadt [[Burtscheid]] aus dem [[Landkreis Aachen]] ein, wodurch sie Sitz der Kreisverwaltung wurde, was sie bis heute ist. Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt 1972 durch mehrere Eingemeindungen – die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die amtliche [[Einwohnerzahl]] für Aachen nach Fortschreibung des [[Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen]] (LDS) 258.208 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen [[Statistische Landesämter|Landesämtern]]), am 31. Dezember 2007 259.030<ref name="AZ-Einwohner">[http://www.az-web.de/sixcms/detail.php?id=554860 ''Statistiker haben 8363 Aachener verloren''], Aachener Zeitung vom 19. Juni 2008</ref> – historischer Höchststand. Der im Vergleich zu den Vorjahren stärkere Anstieg der Bevölkerungszahl im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die [[Zweitwohnsitzsteuer]] einführte, wodurch sich insbesondere viele Studenten gezwungen sahen, ihren Zweitwohnsitz bei der Stadtverwaltung gegen einen [[Hauptwohnsitz]] einzutauschen. Aus der [[Liste der Großstädte in Deutschland]] ist zu entnehmen, dass das jährliche Wachstum der Einwohner bei 0,94 % liegt und somit Aachen hinter [[Mainz]] (1,05 %) auf Platz 2 liegt im Vergleich aller aktueller Großstädte mit der jährlichen Wachstumsrate.

Im Gegensatz zum LDS zählte die Stadtverwaltung lediglich 250.667 Einwohner am 31. Dezember 2007 und damit eine seit Jahren leicht rückläufige Einwohnerzahl. Es ergibt sich also eine Differenz von 8363 Einwohnern zwischen den beiden Statistiken. Sollte der Trend aus der Statistik der Stadtverwaltung anhalten, so würde die Stadt in der städtischen Statistik bereits 2009 weniger als 250.000 Einwohner haben. Der LDS-Bevölkerungsprognose zufolge soll die Einwohnerzahl bis zum Jahre 2025 hingegen auf 282.500 anwachsen.<ref name="AZ-Einwohner" />

== Politik ==

=== Oberbürgermeister und Rat ===

[[Datei:Aachen rathaus entzerrt.JPG|miniatur|Das [[Aachener Rathaus]] von Süden (vom Katschhof aus)]]
[[Datei:aachen rathaus front.jpg|miniatur|hochkant|Das Aachener Rathaus von Norden]]

An der Spitze der Stadt Aachen stand zunächst ein königlicher Beamter. 1250 ging die Leitung auf den Rat über, dem ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder des Rates waren zunächst nur lebenslang amtierende [[Schöffe]]n. Seit dem 15. Jahrhundert waren auch die [[Zunft|Zünfte]] vertreten. Dies wurde im so genannten [[Aachener Gaffelbrief]] von 1450, der bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten die Zünfte erst 1513 ihre ständige Mitgliedschaft im Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An der Spitze standen meist zwei Bürgermeister, die aber nur ein Jahr amtierten und am 25. Mai ihr [[Öffentliches Amt|Amt]] wechselten. Die Ratsmitglieder übten neben ihrer Ratsmitgliedschaft meist noch wichtige Sonderämter in der Stadt aus. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde die [[Gemeinderat (Frankreich)|Munizipalverfassung]] eingeführt. Stadtoberhaupt war der [[Maire]]. Ihm standen drei Beigeordnete und ein 30-köpfiger Rat zur Seite. In preußischer Zeit wurde 1815 aus dem Maire der [[Oberbürgermeister]]. Eine Neuordnung der städtischen [[Verfassung]] wurde erst 1845 mit der rheinischen Gemeindeordnung beziehungsweise 1856 mit der rheinischen [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Städteordnung]] eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin aus dem Oberbürgermeister und dem Rat.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Kommunalverfassung]] nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als [[Vorsitzender|Vorsitzenden]] und [[Abgeordneter|Repräsentanten]] der Stadt, der [[ehrenamt]]lich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen [[hauptamtlich]]en [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Der am 30. August 2009 gewählte Rat der Stadt besteht aus 74 Mitgliedern. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat [[Stimmrecht (Politik)|Stimmrecht]] und leitet die Sitzungen. Derzeit sind im Aachener Rat folgende [[Politische Partei|Parteien]] vertreten: [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] (28 Mitglieder), [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] (20 Mitglieder), [[Bündnis 90/Die Grünen]] (14 Mitglieder), [[Freie Demokratische Partei|FDP]] (6 Mitglieder), [[Die Linke]] (3 Mitglieder) und je ein Mitglied der [[Piratenpartei Deutschland|Piratenpartei]], der [[Wählergruppe|Unabhängigen Wählergemeinschaft]] und der [[Freie Wählergruppe|Freien Wählergruppe]].<ref name="sitze3">LDS.NRW: ''[http://www.wahlergebnisse.nrw.de/kommunalwahlen/2009/Stadtraete_kreistage/dateien/a313000kw0900.html Ergebnisse der Kommunalwahlen 2009 für die Stadt Aachen]''</ref>

Am 26. September 2004 wurde [[Jürgen Linden]] (SPD) für weitere fünf Jahre zum Oberbürgermeister gewählt. Zu den Kommunalwahlen am 30. August 2009 trat Linden nicht mehr an. Sein Nachfolger ist seit dem 21. Oktober 2009 [[Marcel Philipp]] (CDU).

→ [[Liste der Oberbürgermeister der Stadt Aachen]]

{|
|style="vertical-align:top;"|
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Partei || Sitze (1999)<ref name="sitze1">LDS.NRW: ''[http://www.wahlen.lds.nrw.de/kommunalwahlen/1999/einzelergebnisse/raete_kreistag_krfrstaedte/a313kw00.html Ergebnisse der Kommunalwahlen 1999 für die Stadt Aachen]''</ref> || Prozent % (1999)<ref name="sitze1" />
|- align="right"
| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 29 || 49,5
|- align="right"
| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 19 || 32,3
|- align="right"
| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] || 6 || 10,9
|- align="right"
| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || 3 || 4,4
|- align="right"
| [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] || 1 || 2,2
|}
|style="vertical-align:top;"|
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Sitze (2004)<ref name="sitze2">LDS.NRW: ''[http://www.wahlen.lds.nrw.de/kommunalwahlen/2004/stadtraete_kreisraete/a313000kw0400.htm Ergebnisse der Kommunalwahlen 2004 für die Stadt Aachen]''</ref> || Prozent % (2004)<ref name="sitze2" />
|- align="right"
| 22 || 37,3
|- align="right"
| 19 (Ende Sept. '09: 18) || 32,0
|- align="right"
| 10 || 17,6
|- align="right"
| 3 || 5,2
|- align="right"
| 1 (Linke 3) || 2,4
|}
|style="vertical-align:top;"|
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Partei || Sitze (2009)<ref name="sitze3" /> || Prozent % (2009)<ref name="sitze3" />
|- align="right"
| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 28 || 37,74
|- align="right"
| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 20 || 26,4
|- align="right"
| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] || 14 || 19,0
|- align="right"
| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || 6 || 7,5
|- align="right"
| [[Die Linke]] || 3 || 4,1
|- align="right"
| [[Piratenpartei Deutschland|Piratenpartei]] || 1 || 1,7
|- align="right"
| [[Wählergruppe|UWG]] || 1 || 1,6
|- align="right"
| [[Freie Wählergruppe|FWG]] || 1 || 0,8
|}
|}

Die Mehrheit im Stadtrat wurde bis Ende August 2009 von einer Koalition von SPD und Grünen gebildet und durch eine Koalition aus CDU und den Grünen abgelöst. <ref>http://www.aachen.de/DE/Stadt_buerger/politik_verwaltung/stadtrat_gremien/index.html</ref>

→ ''Siehe auch: [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Aachen]]''

=== Wappen ===

[[Datei:Stadtwappen der kreisfreien Stadt Aachen.svg|miniatur|80px|Aktuelles Wappen]]
[[Datei:Wappen-Aachen.PNG|miniatur|80px|Wappen von 1888]]
[[Datei:Aachen Goslar Isny Wappen 1774.jpg|miniatur|80px|Wappen von 1774]]

[[Blasonierung]]: In Gold ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer [[Adler (Wappentier)|Adler]].<!--bei heraldisch nach rechts (von vorne gesehen nach links) ausgerichteten Tieren oder Objekten wird das "rechts" als Standard in der Regel nicht erwähnt.-->

Die Stadtfarben sind schwarz-gold (schwarz-gelb). Der Adler symbolisiert das Reich und bringt so zum Ausdruck, dass Aachen [[Freie Reichsstadt|Reichsstadt]] – dem Kaiser direkt unterstellte Stadt – und lange Zeit Krönungsstätte der deutschen Könige war. Viele Reichsstädte haben einen schwarzen Adler auf Goldgrund im Wappen (Köln: Doppeladler, Frankfurt a/M.: Silberadler in Rot mit Goldrand). Das Wappen wurde zuletzt am 24. Januar 1980 durch die Hauptsatzung der Stadt festgelegt, ist aber schon sehr lange im Gebrauch.

=== Partnerstädte ===

{| style="padding:0em 1em 0em 1em;"
| style="vertical-align:top;" |
| width="350" |
* [[Datei:Flag of Belgium.svg|20px]] [[Lüttich]] ([[Belgien]]), seit 1955
* [[Datei:Flag of France.svg|20px]] [[Reims]] ([[Frankreich]]), seit 1967
* [[Datei:Flag of the United Kingdom.svg|20px]] [[Halifax (West Yorkshire)|Halifax]]/[[Calderdale]] ([[Vereinigtes Königreich|UK]]), seit 1979
* [[Datei:Flag of Spain.svg|20px]] [[Toledo]] ([[Spanien]]), seit 1985
* [[Datei:Flag of the People's Republic of China.svg|20px]] [[Ningbo]] ([[Volksrepublik China|China]]), seit 1986
* [[Datei:Flag of Saxony-Anhalt.svg|20px]] [[Naumburg (Saale)]] ([[Sachsen-Anhalt]]), seit 1988
| valign="top"|
| width="350" |
* [[Datei:Flag of the United States.svg|20px]] [[Arlington County|Arlington]] ([[Virginia]], [[Vereinigte Staaten|USA]]), seit 1993
* [[Datei:Flag of South Africa.svg|20px]] [[Kapstadt]] ([[Südafrika]]), seit 1999
* [[Datei:Flag of Russia.svg|20px]] [[Kostroma]] ([[Russland|Russische Föderation]]), seit 2001
* [[Datei:Flag of Israel.svg|20px]] [[Rosch haAjin]] ([[Israel]]), seit 2007
|}
sowie
{| style="padding:0em 1em 0em 1em;"
| style="vertical-align:top;" |
* [[Datei:Flag of France.svg|20px]] Montebourg (Frankreich), seit 1960 Partnerstadt von [[Walheim (Aachen)|Walheim]]<br />(seit dessen [[Kommunale Neugliederung|Eingemeindung]] 1972 dem Aachener Stadtbezirk [[Kornelimünster/Walheim]] übertragen)
|}

=== Städteregion Aachen ===

Die Stadt Aachen hat durch [[Öffentliches Recht|öffentlich-rechtliche]] Vereinbarungen mit dem Kreis Aachen einige ihrer Aufgaben auf die [[Städteregion Aachen]] übertragen, so [[Schulträger]]aufgaben, [[Straßenverkehrsamt]], Ausländerbehörde, und Teile des Sozialamtes.<ref>[http://www.staedteregion-aachen.de/ Städteregion Aachen]</ref>

== Wirtschaft und Infrastruktur ==

[[Datei:Aachen Ford-Entwicklungszentrum.jpg|miniatur|[[Ford]]-Forschungszentrum in Aachen]]

=== Unternehmen ===

Aachen hat mehrere bedeutende [[Industriezweig]]e. Zu nennen ist hier ein Werk des deutschen Reifenherstellers [[Continental AG]], in dem vor allem besonders anspruchsvolle Reifen (für hohe Geschwindigkeiten) produziert werden.

Seit 1934 unterhält [[Philips]], einer der weltweit größten Elektronikhersteller, Produktionsstätten in Aachen. Zunächst nur für Radiogeräte, seit dem Krieg aber ein Werk zur Produktion von [[Leuchtmittel]]n, in dem heute [[Halogenlampe|Niedervolt-Halogenlampen]] und Autolampen hergestellt werden. Ein weiteres Philips-Werk, in dem [[Bildröhre]]n hergestellt wurden, ist vor einigen Jahren geschlossen worden.

Aachen ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser- und Umwelttechnologie mit jeweils großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt. Viele IT-Unternehmen, die teilweise als Spin-offs der Universität und Fachhochschule gegründet wurden, haben sich gemeinsam mit Forschungseinrichtungen zum Kompetenznetzwerk "Regina e.&nbsp;V. IT/Informatik Aachen" zusammengeschlossen.

Weiterhin ist Aachen als Standort der Automobilindustrie bedeutend, sowohl durch ortsansässige Zulieferindustrie (z.&nbsp;B. Continental und Saint-Gobain) als auch durch bedeutende Institute der ''[[RWTH Aachen]]'', die ihren Fokus auf der Automobiltechnologie haben. Die örtliche Automobilbranche hat sich großteils im [[Euregio Maas-Rhein|euregionalen]] Netzwerk ''competence center automotive region aachen – euregio maas-rhein [[CAR e.&nbsp;V. (Aachen)|(car e.&nbsp;V.)]]'' zusammengeschlossen.
Daneben gibt es eine Reihe von Forschungsbetrieben und [[Hochtechnologie]]unternehmen, oft als [[Ableger (Wirtschaft)|Spin-offs]] der Hochschulen.

Außerdem ist die [[Produktion]] von [[Süßware]]n von bekannten Firmen wie [[Zentis]] (Konfitüren, Süßwaren, [[Fruchtzubereitung]]en), [[Lambertz-Gruppe|Lambertz]] (Lebkuchen, Printen), [[Lindt & Sprüngli]] (Schokolade, [[Praline]]n) bedeutend. Die [[Aachener Printen]] sind weltberühmt.

Neben den oben genannten Unternehmen ist Aachen Standort vieler Industriebetriebe wie [[Grünenthal GmbH|Grünenthal]] (pharmazeutische Produkte), [[Waggonfabrik Talbot|Talbot]] (Schienenfahrzeuge) und [[Compagnie de Saint-Gobain|Saint-Gobain]] (Glas).
Aachen bietet gute Standortvorteile wegen einer dichten Infrastruktur mit Produktions- und Dienstleistungen auf engstem Raum; Internationalität und Mehrsprachigkeit; Platz zur Expansion und Raum zur Erholung; ein großes Potenzial an gut ausgebildeten Ingenieuren.<ref>Stadt Aachen: [http://aachen.de/de/wirtschaft_technologie/wirtschaftsstandort_aachen/index.html Wirtschaftsstandort Aachen – Standort-Vorteile]</ref>

Auch der [[Fremdenverkehr|Tourismus]] spielt eine wichtige Rolle (854.491 Übernachtungen<ref>Tourismus Stadt Aachen: [http://www.aachen.de/de/tourismus_stadtinfo/pdf/statistik/Beherbergungsstatistik_aktuell.pdf Beherbergungsstatistik]</ref> in 4.000 Betten).

In der Vergangenheit war die Produktion von [[Nadel]]n und [[Tuch]]en der wichtigste Wirtschaftsfaktor. So waren in Aachen mehrere hundert Nadelfabriken ansässig. An fast allen Bächen waren Tuchfabriken und -färbereien vorhanden. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich ein sehr deutlicher Strukturwandel vollzogen. Die Herstellung von Nadeln und Tuchen wurde nach [[Ferner Osten|Fernost]] verlagert. Die letzte Aachener Nadelfabrik stellte den Betrieb Ende 2004 ein, von den zahlreichen Tuchfabriken ist noch eine geblieben.
Weitere Bedeutung hatte die Herstellung von [[Schienenfahrzeug]]en, Schirmen und [[Transformator]]en. Auch diese Bereiche sind jedoch inzwischen stark reduziert oder völlig aufgegeben worden.

Größte Arbeitgeber der Stadt Aachen:<ref>Immobilienbericht der Stadt Aachen 2007</ref>
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Rang || Name || Anzahl der Arbeitsplätze
|-
|1. || [[RWTH Aachen]] || 10.000
|-
|2. || Stadtverwaltung Aachen || 3.200
|-
|3. || [[Sparkasse Aachen]] || 2.360
|-
|4. || [[Generali Deutschland]] || 2.300
|-
|5. || [[Lambertz-Gruppe]] || 1.800
|-
|6. || [[Zentis]] || 1.500
|-
|7. || [[Lindt & Sprüngli]] || 1.500
|-
|8. || [[Grünenthal GmbH|Grünenthal]] || 1.400
|-
|9. || [[Philips Licht]] || 1.400
|-
|10. || Continental || 1.400
|-
|11. || [[Schumag]] || 1.150
|-
|12. || [[FH Aachen]] || 1.000
|}

=== Verkehr ===

==== Bahn ====

===== Allgemeines =====

[[Datei:AachenMainStationHDR.jpg|miniatur|Der [[Aachen Hauptbahnhof|Aachener Hauptbahnhof]]]]
[[Datei:Nothnord2g.jpg|miniatur|Die [[Euregiobahn]]]]

Neben dem [[Aachen Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] gibt es die Bahnhöfe [[Bahnhof Aachen West|Aachen West]] und [[Bahnhof Aachen-Rothe Erde|Aachen-Rothe Erde]] sowie die [[Haltepunkt]]e Aachen-Schanz und Eilendorf. Der Schnellzug [[Thalys]] von [[Köln]] nach [[Paris]] fährt über Aachen, [[Lüttich]] und [[Brüssel]]. Auch der [[InterCityExpress|ICE]] International verkehrt auf der Strecke Brüssel–Lüttich–Aachen–Köln und weiter nach Frankfurt. Die Schnellzüge wechseln sich im Stundentakt ab. Aachen liegt somit an einer wichtigen Verbindung des transeuropäischen Schienennetzes. Demgegenüber sind die für Pendler wichtigeren Regionalverbindungen, insbesondere auf der [[Schnellfahrstrecke Köln–Aachen]] ([[NRW-Express]] (RE&nbsp;1) und [[Siegstrecke|Rhein-Sieg-Express]] (RE&nbsp;9)), seit Jahren unverändert stark verspätungsanfällig.<ref>Verkehrsverbund Rhein-Ruhr A.&nbsp;ö.&nbsp;R.: ''[http://www.vrr.de/imperia/md/content/pressemitteilungen/qualitaetsbericht_spnv_2006.pdf Qualitätsbericht SPNV Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für 2006]'', März 2007</ref>
Auf der zweiten von Aachen ausgehenden innerdeutschen [[Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach|Strecke nach Mönchengladbach]] und von dort aus weiter nach Düsseldorf oder Duisburg über Krefeld findet seit etwa zehn Jahren kein Fernverkehr mehr statt.

Beide Strecken sind jedoch wichtige Magistralen des Güterverkehrs. Die zwei von Aachen ausgehenden Strecken nach Belgien – für den Personenverkehr nach Brüssel über Lüttich ([[Wesertalstrecke]]) und für den Güterverkehr nach Antwerpen über [[Tongeren]] ([[Montzenroute]]) – sind die einzigen in Betrieb befindlichen Schienenverbindungen zwischen Deutschland und Belgien.
Die [[Millionenlinie|direkte Verbindung in die Niederlande]] hingegen wurde stillgelegt, wobei eine Reaktivierung im Rahmen der [[Euregiobahn]] in ferner Zukunft geplant ist. Die stillgelegte Strecke wird mit historischen Schienenbussen für touristische Fahrten benutzt. Hierfür ist die Zuid Limburgse Stoomtrein Maatschappij (Südlimburgische Dampfeisenbahngesellschaft) zuständig. Die Strecke Aachen&nbsp;– Vetschau&nbsp;– Maastricht ist die älteste internationale Bahnstrecke der Niederlande.
Es ist beabsichtigt, die Bahnstrecke auf niederländischer Seite in das Eigentum der Dampfbahngesellschaft zu übertragen.

Wichtigere [[Regionalbahn|regionale]] Bahnverbindungen (Stand März 2006):

* [[Regional-Express]] [[Liste der SPNV-Linien in NRW|RE&nbsp;1]]: Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Bahnhof Düren|Düren]]&nbsp;– [[Köln Hauptbahnhof|Köln&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Düsseldorf Hauptbahnhof|Düsseldorf&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Essen Hauptbahnhof|Essen&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Bochum Hauptbahnhof|Bochum&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Bahnhof Hamm (Westfalen)|Hamm&nbsp;(Westf)]] ([[NRW-Express]])
* Regional-Express RE&nbsp;4: Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Mönchengladbach Hauptbahnhof|Mönchengladbach&nbsp;Hbf]]&nbsp;– Düsseldorf&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Wuppertal Hauptbahnhof|Wuppertal&nbsp;Hbf]]&nbsp;– [[Hagen Hauptbahnhof|Hagen&nbsp;Hbf]]&nbsp;– Dortmund&nbsp;Hbf ([[Wupper-Express]])
* Regional-Express RE&nbsp;9: Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– Düren&nbsp;– Köln&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Siegen]] (– [[Bahnhof Gießen|Gießen]]) ([[Rhein-Sieg-Express]])
* Regional-Express RE&nbsp;29: Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Welkenraedt]]&nbsp;– [[Bahnhof Liège-Guillemins|Liège-Guillemins]] ([[euregioAIXpress]])
* Regionalbahn RB&nbsp;33: Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– Mönchengladbach&nbsp;Hbf&nbsp;– Duisburg&nbsp;Hbf ([[Rhein-Niers-Bahn]])
* Regionalbahn RB&nbsp;20: [[Alsdorf]]/[[Heerlen]]&nbsp;– [[Herzogenrath]]&nbsp;– Aachen&nbsp;Hbf&nbsp;– [[Stolberg (Rheinland)|Stolberg]]/[[Eschweiler]]-[[Weisweiler]] ([[euregiobahn]])

===== Besonderheiten =====

Eisenbahnhistorisch hat Aachen zwei Besonderheiten zu bieten: den ältesten noch befahrenen Eisenbahntunnel Deutschlands, den [[Buschtunnel]], sowie den [[Burtscheider Viadukt]]. In der Nähe, in Belgien, befindet sich bei [[Plombières|Moresnet]] das berühmte [[Göhltalviadukt]], das 2004 saniert wurde. Bei Beendigung dieser Maßnahmen gab es einen großen Festakt mit Feuerwerk. Auch wurde eine Rundfahrt in Waggons des legendären [[Orient-Express]] angeboten.

Die traditionsreiche [[Waggonfabrik Talbot]] an der Jülicher Straße produzierte bis Anfang der 1990er Jahre Güter- und Personenwaggons, wie etwa doppelstöckige Wagen für die niederländische Staatsbahn oder den [[Bombardier Talent|Talent]]. Nach der Übernahme durch den [[Kanada|kanadischen]] [[Konzern]] [[Bombardier Transportation|Bombardier]] (seitdem Talbot-Bombardier) wurde ein Großteil der Fertigung nach Ostdeutschland und [[Tschechien]] verlegt. Mittlerweile wird in Aachen der Innenausbau von Personenzügen vorgenommen.

==== ÖPNV ====

Im Jahr 1974 wurde die letzte [[Straßenbahn Aachen|Aachener Straßenbahnlinie]] stillgelegt. Seitdem beschränkt sich der [[ÖPNV|Stadtverkehr]] auf [[Omnibus|Busse]]. Die Linien fahren innerhalb des [[Aachener Verkehrsverbund]]es (AVV) und ins benachbarte [[Ausland]], wie zum Beispiel nach [[Heerlen]] (NL), [[Kerkrade]] (NL) oder [[Eupen]] (B). Es gibt acht Schnellbuslinien nach [[Alsdorf]]/[[Aldenhoven]]/[[Jülich]] (Linie SB11), [[Heerlen]] (Linie 44), [[Eschweiler]] (Linie 52), [[Roetgen]]/[[Simmerath]]/[[Gemünd]] (Linie SB63), Stolberg (Linie 125), [[Herzogenrath]] (Linie 147), [[Baesweiler]] (Linie 151) und [[Maastricht]] (Linie 50 der niederländischen Veolia, kein AVV-Tarif).

[[Datei:Aachen ASEAG Alemannia.jpg|miniatur|Der zur Feier des Aufstiegs 2006 golden beklebte Alemannia-[[Mercedes-Benz Citaro|Citaro]] der ASEAG]]

Den [[ÖPNV]] in der Stadt betreibt hauptsächlich die [[ASEAG]] (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) mit insgesamt 49 Buslinien (Stand 2008). Die Linie 14 wird gemeinsam mit der belgischen TEC, die Linie 44 mit der niederländischen [[Veolia Transport]] betrieben. Außerdem betreibt die [[Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein|RVE]] vier Linien im Aachener Stadtgebiet, eine davon zusammen mit [[Taeter Aachen]]. Dreh- und Angelpunkt des Aachener Liniennetzes sind der Bushof und der [[Elisenbrunnen]], abgesehen von ein paar Ausnahmen werden diese von sämtlichen Aachener Buslinien angefahren.

In Aachen gibt es ein gesondertes [[Nachtverkehr|Nachtbusnetz]]. Dieses besteht aus acht Linien (N1 bis N7 und N13), die die größten Linienachsen mit geändertem Linienweg bedienen. Die Nachtlinien verkehren in den Nächten auf Samstage, Sonntage und Feiertage jeweils um 01:45 und 02:45 Uhr vom Elisenbrunnen/Bushof aus. Die Linienführung verläuft dabei sternförmig aus der Stadt heraus. Als einzige Nachtlinie verkehrt die Linie N1 zusätzlich noch um 03:45 Uhr.

In den 1990er Jahren gab es Versuche, wieder eine Stadt- und Straßenbahn einzuführen, das Projekt scheiterte jedoch an den Kosten und wird seit 1999 nicht mehr weiterverfolgt. Als Ersatz dafür wurden im September 2005 zwei [[Gelenkbus|Doppelgelenkbusse]] des Typs [[VanHool AGG 300]] auf den Linien 5 und 45 zwischen Uniklinik und Driescher Hof bzw. Brand eingesetzt. Im Februar 2008 wurden aufgrund dieses erfolgreichen Probebetriebes sechs weitere Busse dieses Typs für den Verkehr auf den beiden Linien in Dienst gestellt.

==== Straßenanbindung ====

Am [[Autobahnkreuz Aachen]] treffen sich die Autobahnen&nbsp;4, 44 und 544. Die [[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]] führt nach Köln sowie über den Grenzübergang [[Vetschau (Aachen)|Vetschau]] in die Niederlande, die [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]] nach [[Düsseldorf]] sowie nach Belgien. Die [[Bundesautobahn 544|A&nbsp;544]] verbindet das Kreuz Aachen mit dem Europaplatz im Osten Aachens. Als [[Europastraße 40]] ist die A&nbsp;4 von Köln bis zum Aachener Kreuz und ab dort die A&nbsp;44 Richtung Belgien beschildert. Ferner führen die Bundesstraßen [[Bundesstraße 1|1]], [[Bundesstraße 1a|1a]], [[Bundesstraße 57|57]], [[Bundesstraße 258|258]] und [[Bundesstraße 264|264]] durch das Stadtgebiet.

==== Fahrrad ====

Die Stadt Aachen ist ein Mitglied der [[Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen]]. Trotz des sehr hohen Studentenanteils ist der Fahrradverkehr im Vergleich zu anderen studentisch geprägten Städten gering, was mit den starken Steigungen im Innenstadtbereich und der starken Streuung von Universitätsgebäuden über das Stadtgebiet zusammenhängt.

==== Luftanbindung ====

Rund 30&nbsp;km vom [[Stadtzentrum]] entfernt liegt in den Niederlanden der internationale [[Maastricht Aachen Airport]], der unter anderem von der [[Transavia]], [[Sky Airlines]] und von [[Ryanair]] (von/nach [[Girona]], [[Valencia]] und [[Pisa]]) im [[Charterverkehr]] angeflogen wird. Für kleinere Flugzeuge gibt es den [[Flugplatz Merzbrück]]. Die Flughäfen [[Flughafen Köln/Bonn|Köln/Bonn]] (90&nbsp;km) und [[Flughafen Düsseldorf International|Düsseldorf International]] (90&nbsp;km) können vom Aachener Hauptbahnhof respektive mit der Linie RE&nbsp;1 sowie mit vereinzelten nächtlichen Fahrten der Linien RE&nbsp;4 und S&nbsp;13 erreicht werden. Aufgrund der Zuganbindung wurden auch die bis dahin bestehenden regelmäßigen Busverbindungen ''(Airport-Aixpress)'' zum 31. Oktober 2004 eingestellt.

=== Medien ===

Aachen ist Sitz eines [[Fernsehstudio|Studios]] des [[Westdeutscher Rundfunk|Westdeutschen Rundfunks]] (WDR). Hier werden die auf WDR&nbsp;2 wochentags stündlich ausgestrahlten Newsflashs für die Region Aachen produziert, ebenso wie das WDR-Fernsehmagazin ''Lokalzeit aus Aachen,'' das von Sonja Fuhrmann, Gesa Hollermann und Ralf Raspe moderiert wird. Außerdem gibt es mit [[center.tv]] seit dem 5. Mai 2009 einen lokalen Fernsehsender für Aachen und die Region, der sowohl im regionalen [[Kabelfernsehnetz]] von [[Unitymedia]] (Kanal S18) analog sowie digital ([[DVB-C]]), als auch als [[Live-Stream]] im Internet weltweit empfangen werden kann.<ref name="center.tv">{{cite web | title = center.tv Aachen | publisher = [[center.tv]] | url = http://aachen.center.tv | accessdate = 5. Mai 2009}}</ref>

Die beiden [[Tageszeitung]]en, [[Aachener Nachrichten]] (die erste deutsche Nachkriegszeitung) und [[Aachener Zeitung]], erscheinen beide im [[Aachener Zeitungsverlag]]. Auch die Redaktionen wurden inzwischen aus wirtschaftlichen Gründen größtenteils zusammengelegt. Außerdem erscheinen in Aachen mehrere monatliche, kostenlose [[Stadtmagazin]]e: ''Bad Aachen,'' ''[[Klenkes]]'', ''moviebeta'' sowie das zweimonatlich (ebenfalls kostenlos) erscheinende Familien- und Kindermagazin ''King Kalli''. Darüber hinaus gibt es zwei Anzeigenwochenblätter, die ebenfalls zum Aachener Zeitungsverlag gehören: ''Super Mittwoch'' (früher ''Aachener Woche'') und ''Super Sonntag''.

In Aachen senden zwei [[Lokalradio]]s. Zum einen ''[[Radio Aachen]]'' (100,1&nbsp;MHz) mit Sitz in der zentrumsnahen Bahnhofstraße, und zum anderen ''[[107.8 Antenne AC]]'' mit Sitz im benachbarten Würselen-Broichweiden. Beide Sender hatten sich erfolglos vom [[Mantelprogramm]] ''[[Radio NRW]]'' getrennt, übernehmen inzwischen aber wieder das Programm von ''Radio NRW''. Dass eine verhältnismäßig kleine Stadt wie Aachen zwei lokale Radiosender betreibt, liegt an der ursprünglichen Struktur des Lokalfunksystems in NRW, das für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt eine eigene Station vorsah: Die Frequenz UKW 100,1 (Sender [[Mulleklenkes]]) war dabei für die Stadt Aachen gedacht, die Frequenz 107,8 ([[Sender Aachen-Stolberg]]) für den Kreis Aachen.

Durch die Grenznähe ist außerdem eine Vielzahl belgischer und niederländischer Sender zu empfangen, darunter auch deutschsprachige Privatradios aus [[Ostbelgien]] ([[Fantasy Dance FM|Fantasy Dance FM 96.7]]). Der meistgehörte private Sender der Region Aachen / Heinsberg ist nach eigenen Angaben [[100'5 Das Hitradio]] aus Eupen, an dem der [[Belgischer Rundfunk|Belgische Rundfunk]] (BRF) beteiligt ist. Anders als der BRF richtet sich ''100'5'' allerdings in erster Linie an ein Publikum in Deutschland.

Darüber hinaus sendet seit dem 3. Mai 2006 das [[Hochschulradio Aachen]] (Slogan: „Wir sind die Anderen“) auf der Frequenz 99,1&nbsp;MHz mit Sendestandort Rütscher Straße auf einem Hochhaus. Im Kabelnetz ist der Sender auf 95,35&nbsp;MHz zu hören. Das Hochschulradio erhielt am 24. März 2006 eine Lizenz von der [[Landesanstalt für Medien]] und sendet etwa vier Stunden täglich ein moderiertes Live-Programm. Zu den übrigen Zeiten wird Musik aus dem Computer abgespielt. Die musikalische Auswahl ist ganz wesentlich von unkommerziellem Stil mit einem Schwerpunkt bei elektronischer Musik. Der Sender wird aus einem Beitrag von 0,50 Euro finanziert, die jeder Student der [[RWTH]] mit der Rückmeldung bezahlen muss.

Die international renommierte Nachrichtenagentur [[Reuters]], die heute in London ihren Hauptsitz hat, wurde 1850 von [[Paul Julius Reuter]] in Aachen gegründet.

Der Verlag [[Meyer & Meyer (Verlag)|Meyer & Meyer]], der vornehmlich Sport-Sachbücher herausgibt, hat seinen Sitz in Aachen.

=== Öffentliche Einrichtungen ===

Aachen ist Sitz folgender [[Institution]]en und [[Öffentliche Einrichtung|Einrichtungen]] beziehungsweise [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]:

* [[Handwerkskammer]] Aachen – Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, [[Kreis Heinsberg|Heinsberg]], [[Kreis Düren|Düren]] und [[Kreis Euskirchen|Euskirchen]]
* [[IHK Aachen|Industrie- und Handelskammer Aachen]] – Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, Heinsberg, Düren und Euskirchen
* [[Justizzentrum Aachen]], 2004–2007 erstellte Erweiterung des alten Gerichtsgebäudes an Stelle des alten Gefängnisses, seit Dezember 2007/Januar 2008 Sitz aller in Aachen ansässigen Gerichte ([[Landgericht Aachen]], [[Amtsgericht Aachen]], [[Arbeitsgericht Aachen]], [[Verwaltungsgericht Aachen]], [[Sozialgericht Aachen]]) und der [[Staatsanwaltschaft Aachen]].<ref>[[Oberlandesgericht Köln|OLG Köln, Verwaltung, Dezernat für Liegenschaften und Finanzen]]: [http://www.olg-koeln.nrw.de/home/wir/leistung/verwaltu/dez_3.htm#Liegenschaften], Bilder: [http://www.olg-koeln.nrw.de/home/wir/leistung/verwaltu/lg_aach.htm Planung], [http://www.lg-aachen.nrw.de/wir/neubau/2004/intro.htm Bestand 2004], [http://www.lg-aachen.nrw.de/wir/neubau/2006/intro.htm Baufortschritt 2006], [http://www.lg-aachen.nrw.de/wir/neubau/2007/intro.htm April 2007]</ref>
* [[Justizvollzugsanstalt Aachen]], mit 865 Haftplätzen eine der größten des Landes NRW
* [[Universitätsklinikum Aachen]], eine [[Anstalt öffentlichen Rechts]]

=== Medizinische Versorgung ===

* Das größte Krankenhaus ist das [[Universitätsklinikum Aachen]] am westlichen Stadtrand.
* Das [[Franziskushospital Aachen|Franziskushospital]] liegt am ''Morillenhang'' in der Innenstadt.
* Das [[Luisenhospital Aachen|Luisenhospital]] liegt am ''Boxgraben'' in der Innenstadt.
* Das [[Marienhospital Aachen|Marienhospital]] liegt im Stadtteil [[Burtscheid]].

=== Bildung und Forschung ===

[[Datei:RWTH Aachen Hauptgebäude.jpg|miniatur|Hauptgebäude der [[RWTH Aachen]]]]

Die Technische Hochschule Aachen, die [[RWTH Aachen|Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH)]], die 1870 unter dem Namen ''Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen'' gegründet wurde, ist eine der größten und traditionsreichsten Technischen Hochschulen Europas. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Fächern und der Medizin werden auch mehrere Sprachen, diverse Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Architektur angeboten. Darüber hinaus veranstaltet [[RWTHExtern]] regelmäßig Vorträge für interessierte Bürger, um Ergebnisse und Entwicklungen aus Forschung und Lehre nach außen zu tragen.

Des Weiteren befindet sich in Aachen die [[Fachhochschule Aachen]], die eine der größten ihrer Art in Deutschland ist. In [[Jülich]] befindet sich ein weiterer Standort dieser Fachhochschule. Aachen ist auch Standort einer Abteilung der [[Hochschule für Musik und Tanz Köln]].

Die [[Katholische Hochschule NRW]] (KatHO NRW) wurde 1971 (als Katholische Fachhochschule NW) gegründet, indem mehrere Höhere Fachschulen für [[Sozialarbeit]], [[Sozialpädagogik]] und [[Heilpädagogik]] und ein Institut für [[Religionspädagogik]] zu einer Fachhochschule zusammengefasst wurden. Die Hochschule nimmt im bundesdeutschen Vergleich des Studiums der [[Soziale Arbeit|Sozialen Arbeit]] im [[Hochschulranking]] [[Centrum für Hochschulentwicklung |CHE]] regelmäßig Spitzenplätze ein. Neben Aachen befinden sich weitere Abteilungen dieser Hochschule in [[Köln]], [[Münster (Westfalen)|Münster]] und [[Paderborn]]. Damit ist die KatHO NRW die größte deutsche, staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft.

Die [[Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius]] geht zurück auf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St. Gregorius, die 2000 in eine Hochschule umgewandelt wurde und im Wintersemester 2005/2006 noch 22 Studenten hatte<ref name="StatJahrbuch2005" /> – zum 31. März 2007 wurde sie jedoch geschlossen. Träger dieser Hochschule waren das [[Erzbistum Köln]] sowie die Bistümer [[Bistum Aachen|Aachen]], [[Bistum Essen|Essen]] und [[Bistum Trier|Trier]].

Die ''Schwestern vom armen Kinde Jesu'' gründeten im September 1967 die Fachschule Clara-Fey (Clara-Fey-Schule) für Heimerziehung. 1970 wurde sie in eine Fachschule für Sozialpädagogik umgewandelt und in dieser Form 22&nbsp;Jahre von Schwester Leonie geleitet. 1991 wurde die Schule dem Bistum Aachen als neuem Träger unterstellt. Unter dem neuen Schulleiter, Dr. Nottebaum, wurde zusätzlich Elementarerziehung als neuer Ausbildungszweig angeboten. 2001 kam der Bildungsgang ''Einjährige Berufsfachschule'' hinzu. 2002 wurde das Ausbildungsangebot um die Höhere Berufsfachschule im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen erweitert. Die Schule ist von anfangs acht auf nunmehr 240 Schüler angewachsen. Ende 2004 gab das Bistum Aachen die Schließung der Schule im Jahre 2007/2008 bekannt. Damit endet die 40-jährige Geschichte der Clara-Fey-Schule.

Aachen beheimatet eine Reihe von weiteren Einrichtungen: die ''Volkshochschule Aachen'', das Werk- und Bildungszentrum [[Bleiberger Fabrik]], das ''[[Fraunhofer-Institut für Lasertechnik]] (ILT)'', das ''[[Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie]] (IPT)'' und das ''[[Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie]] (IME)''. Außerdem sind in Aachen das ehemalige ''Staatliche Umweltamt Aachen (StUA)'' (jetzt Außenstelle der Bezirksregierung Köln) und das ''Textiles & Flooring Institute GmbH (TFI) – Deutsches Teppich-Forschungsinstitut e.&nbsp;V.'' angesiedelt.

Mit dem Thema ''Energie Leben – Genug LebensEnergie für alle?'' gehört Aachen zu den zehn deutschen Städten zum [[Treffpunkt der Wissenschaft]] im Wissenschaftsjahr 2009.

== Sehenswürdigkeiten ==

=== Aachener Dom ===
→ ''Hauptartikel: [[Aachener Dom]]''

[[Datei:Aachen Cathedral North View at Evening.jpg|miniatur|links|Dom, Nordfassade]]
[[Datei:AachenDomQuerschnitt.jpg|miniatur|Querschnitt der Pfalzkapelle]]
[[Datei:AachenDomGrundriss.jpg|miniatur|Grundriss der Pfalzkapelle]]
[[Datei:KarlSchrein0509.jpg|miniatur|links|hochkant|Stirnseite des Karlsschreins, in der Mitte sitzend: ''Karl der Große'' (idealisierte Darstellung), flankiert von zwei geistlichen Würdenträgern.]]
[[Datei:Barbarossaleuchter 0509.jpg|miniatur|[[Barbarossaleuchter]] in der Pfalzkapelle, von der Empore des [[Aachener Königsthron|Königsthrons]] aus schräg von oben gesehen.]]

Der ursprünglich als Pfalzkapelle [[Karl der Große|Karls des Großen]] errichtete Aachener Dom ist das Wahrzeichen der Stadt Aachen. Der oktogonale Kuppelbau wurde etwa im Jahr 800 vollendet und war rund 400&nbsp;Jahre der größte freischwebende Kuppelbau nördlich der Alpen. Architektonisches Vorbild war die Basilika [[San Vitale]] in [[Ravenna]], die 526 unter Erzbischof Ecclesius noch unter gotischer Herrschaft begonnen und 547 unter Bischof [[Maximianus von Ravenna|Maximian]] unter byzantinischer Herrschaft vollendet wurde. Der Marmorthron Karls des Großen steht noch heute im Obergeschoss des Aachener Oktagons, 30 deutsche Könige „besaßen“ ihn in der Zeit zwischen 936 und 1531.

Als ein Meisterwerk [[Gotik|gotischer]] Baukunst gilt der Anbau der monumentalen Chorhalle aus dem Jahr 1414, dessen Fenster mit der stolzen Höhe von 27 Metern die höchsten dieser Bauepoche darstellen und mit ihren über 1000 Quadratmetern Glasfläche dem Bau den Spitznamen „Glashaus von Aachen“ einbrachten. Im Zentrum des Chorpolygons steht der goldene [[Karlsschrein]] aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen, hinter dem Altar der berühmte [[Marienschrein]]. Er wurde 1239 vollendet und beinhaltet die vier Aachener Heiligtümer, die seit 1349 alle sieben Jahre zur [[Aachenfahrt|Heiligtumsfahrt]] den Pilgern aus aller Welt gezeigt werden.

Hauptsächlich aus der Zeit der Hochgotik stammen die zahlreichen Kapellen, die im Laufe der Jahrhunderte angefügt wurden.

Die Schatzkammer des Aachener Doms birgt den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Neben dem [[Lotharkreuz]] (um 1000) und der silbernen, teils vergoldeten Karlsbüste (etwa 1349) wird hier der Marmorsarkophag ausgestellt, in dem Karl der Große 814 vermutlich bestattet wurde.

Das Ensemble aus Dom und Domschatz wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die [[UNESCO-Welterbe|Welterbeliste]] der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]] aufgenommen.

=== Aachener Rathaus ===
→ ''Hauptartikel: [[Aachener Rathaus]]''

Auf den Grundmauern der Palastaula der karolingischen Kaiserpfalz wurde im 14. Jahrhundert von der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeister [[Gerhard Chorus]] das gotische Rathaus erbaut. Nur der Granusturm zeugt von der ursprünglichen Bebauung aus der Zeit Karls des Großen.

Im ersten Stockwerk befindet sich der Krönungsfestsaal. Fünf Fresken des Aachener Künstlers [[Alfred Rethel]] schmücken die Wände, sie zeigen legendäre Szenen aus dem Leben Karls des Großen. Weiterhin sind Kopien der [[Reichskleinodien]] (Reichsapfel, Reichskrone, Schwerter) und des [[Reichsevangeliar]]s, einer Handschrift aus der Schule Karls des Großen, zu sehen.

Im Erdgeschoss zeugen reich ausgestattete Räume vom Glanz der freien Reichsstadt im 17. und 18. Jahrhundert, als das Rathaus zum [[barock]]en Stadtschloss umgebaut wurde.

Ans Rathaus angelehnt sind das kleine Holz- und das größere Backsteinhaus, die gemeinsam die uralte Gaststätte „Zum Postwagen“ bilden.

Im Zuge der ''Route Charlemagne'' wurden in den Jahren 2008 und 2009 fast alle Räumlichkeiten des Rathauses – wie etwa der Weiße Saal, der Ratssitzungssaal, der Krönungssaal, das Werkmeistergericht, der Friedenssaal und die Werkmeisterküche – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine neue Dauerausstellung und der audiovisuelle Guide [[Aixplorer]] bieten die Möglichkeit, das Haus in seiner historischen Bedeutung zu erkunden.
<ref>''[http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/politik_verwaltung/pressemitteilungen/rathausrenovierung.html Das Rathaus ist erkennbar im Umbruch]'' Pressemitteilung der Stadt Aachen vom 14. August 2008</ref>

=== Grashaus ===
[[Datei:Aachen Grashaus.jpg|miniatur|hochkant|Grashaus]]

Am Fischmarkt steht das sogenannte Grashaus, dessen Fassade vom ältesten Rathaus der Stadt stammt und auf das Jahr 1267 datiert wird, aber vermutlich auf noch älteren Grundmauern steht. Es diente nach dem Bau des neuen Rathauses (Fertigstellung 1349) erst als Gerichtsstätte, später aber auch als Gefängnis und Richtplatz. 1886 erhielt das Gebäude seine heutige Gestalt mit den drei Spitzbogenfenstern und wurde zum Stadtarchiv umgebaut. In den sieben spitzbogigen Figurennischen finden sich die Standbilder der sechs Königswähler, die im Jahre 1273 [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I. von Habsburg]] (dieser ist die 7. Figur in der Mitte) zum König wählten. Lange Zeit hat man geglaubt, dass es sich bei den Statuen um sieben Kurfürsten handelte, doch diese sind 1298 erstmals vollständig zusammengetreten, um [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht I. von Österreich]] zum König zu wählen. Die Statuen sind lediglich Kopien, die 1882 im Rahmen einer umfassenden Restaurierung des Figurenfrieses nach Plänen des Aachener Baumeisters [[Robert Ferdinand Cremer]] ersetzt wurden. Nur eine einzige originale Figur ist noch erhalten, die anderen gelten als verschollen. Im Rahmen des Projekts ''Route Charlemagne'' wird das Grashaus das Thema [[Europa]] repräsentieren und unter anderem ein ''Europäisches Klassenzimmer'' beherbergen.

=== Haus Löwenstein ===
[[Datei:Löwenstein House Aachen (Germany).jpg|miniatur|hochkant|Haus Löwenstein]]

Das Haus Löwenstein am Markt wurde etwa zur gleichen Zeit errichtet wie das Aachener Rathaus und vermutlich 1345 fertiggestellt. Es ist neben Dom und Rathaus eines der wenigen gotischen Bauwerke, die den großen Stadtbrand von 1656 überstanden.

Die ursprüngliche Nutzung des Hauses ist unbekannt. Die noch erhaltenen staufischen Kellergewölbe deuten darauf hin, dass es sich um eine Gaststätte oder ein Weinhaus gehandelt haben könnte. Später diente es wohlhabenden Aachener Bürgern als Wohnhaus; unter anderem wohnte im Jahr 1478 [[Ida von Löwenstein]] in diesem Gebäude und gab ihm vermutlich seinen Namen.

Eine Besonderheit des heute von der Stadt genutzten Hauses Löwenstein ist die Figur des heiligen Nepomuk in der Nische unterhalb des Ecktürmchens. Sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker [[Johann von Nepomuk]].

Heute wird das Haus Löwenstein unter anderem durch das Zentrale Karnevalsarchiv und -Museum des [[Ausschuss Aachener Karneval|Ausschusses Aachener Karneval]] genutzt.

In Haus Löwenstein befindet sich die Infostelle der [[Route Charlemagne]]. Im Rahmen dieses Projekts soll später hier die wirtschafts- und sozialhistorische Entwicklung Aachens behandelt werden.

=== Büchelpalais ===
[[Datei:Aachen,_Büchelpalais,_2007.jpg|miniatur|hochkant|Büchelpalais]]

Der Büchelpalais am Büchel 10 wurde um 1338 erbaut. Im Grafschaftsbuch aus dem Jahre 1460 wird es als „die Wollkuchen“ („Wollküche“) verzeichnet. Im Jahr 1685 wurde das Haus erstmals als Kornhaus aufgeführt und wurde bis 1752 als städtische Kornhalle genutzt. Das gesamte Anwesen sowohl der Wollküche als auch des Kornhauses war allerdings deutlich größer als das jetzige Gebäude. Im 19. Jahrhundert entstand auf dem Grundstück die Markthalle (bis 1857 Adresse „Litera A.1165“). Im Jahr 1855 wurde diese bestehende Halle vom Stadtbaumeister Friedrich Ark durch eine neue Markthalle ersetzt. 1857 erhielt das Haus die Hausnummer 10. Nach Durchbruch der Rethelstraße wurde die Halle im Jahr 1885 abgerissen und 1889 das jetzige Gebäude errichtet.

Bis 2006 war der Büchelpalais im Besitz der Familie von den Driesch, die dort ein Haushaltwarengeschäft betrieb. Bei Umbaumaßnahmen in den Jahren 2006 und 2007, die archäologisch begleitet wurden, stieß man auf eine Wasserleitung, über deren Alter und Zweck man noch spekuliert: Möglicherweise handelt es sich um einen Kanal für das in der Wollküche in großem Umfang benötigte Wasser. Demgegenüber wäre man während der Nutzung als Kornhaus eher darauf bedacht gewesen, das gesamte Gebäude trocken zu halten. Daher erscheint es wahrscheinlich, dass der Kanal aus der Zeit zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert stammt.

Die freigelegte Wasserleitung kann im historischen Tiefkeller des heutigen Geschäftes ''Aixcellent Aachen'' während der Öffnungszeiten besichtigt werden.

=== Elisenbrunnen ===
[[Datei:Elissen Brunnen Nacht.jpg|miniatur|links|Elisenbrunnen bei Nacht]]

Am Friedrich-Wilhelm-Platz finden sich die Wandelhallen des [[Elisenbrunnen]]s. Der [[Klassizismus|klassizistische]] Bau des Landesbauinspektors [[Johann Peter Cremer]] und des Berliner Baumeisters [[Karl Friedrich Schinkel]] wurde 1827 fertiggestellt und ist neben Rathaus und Dom eines der Wahrzeichen der Stadt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vollständig zerstört, wurde er 1953 originalgetreu wieder aufgebaut. Die alten, ursprünglichen Säulen sollen lange Zeit am [[Lousberg]] gelagert haben und zieren heute das Außengelände der [[Carolus Thermen]].

Der Elisenbrunnen besteht aus einer offenen Wandelhalle mit Säulenvorbau und jeweils einem Pavillon links und rechts mit mehreren Räumlichkeiten. Aus zwei Trinkbrunnen fließt das warme, stark schwefelhaltige [[Aachener Thermalquellen|Thermalwasser]] der Kaiserquelle (52&nbsp;°C). Bis zu seiner Zerstörung am 14. Juli 1943 wurde das Thermalwasser im Untergeschoss in einem Trinkraum ausgeschenkt. An die Prominenten, die als Kurgäste das Wasser der Kaiserquelle tranken, erinnern 1883 angebrachte, steinerne Tafeln in der Halle. Darunter sind unter anderem [[Peter der Große]], [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]], [[Giacomo Casanova]] und [[Georg Friedrich Händel]].

=== Mittelalterliche Stadtbefestigung ===
→ ''Hauptartikel: [[Stadtmauer Aachen]]''

[[Datei:Marschiertor Aachen.jpg|miniatur|hochkant|Marschiertor]]

Von der aus zwei Mauerringen und zahlreichen Türmen bestehenden [[Stadtmauer|Stadtbefestigung]] zeugen noch heute zahlreiche Überbleibsel. Von den ehemals 11&nbsp;mächtigen Stadttoren sind zwei erhalten geblieben:

Das [[Ponttor]] am Ende der Pontstraße ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Doppeltoranlagen des Rheinlands. Gebaut wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Teil des äußeren Mauerrings.

Aus dem Jahr 1257 stammt das am Ende der Franzstraße stehende [[Marschiertor]], es gehört zu den größten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas. In früher Zeit mit seinen Räumlichkeiten als Hauptwaffenplatz genutzt, wurde das Marschiertor im Laufe der Jahrhunderte für die verschiedensten Zwecke in Anspruch genommen: Zeitweise als Rumpelkammer, zwischendurch als Obdachlosenheim, später als Jugendherberge und schließlich auch als HJ-Heim. Heute ist das große Stadttor in der Obhut der [[Stadtgarde Oecher Penn]] und wurde in den 1960er Jahren aufwändig restauriert.

Weitere erhaltene Bauwerke der alten Stadtbefestigung sind die [[Marienturm|Marienburg]] an der Ludwigsallee, der [[Langer Turm|Lange Turm]] an der Turmstraße, der [[Lavenstein]] am Boxgraben, das [[Pfaffenturm (Aachen)|Pfaffentürmchen]] in Nähe des Westparks, ein Teil des [[Adalbertstor]]s am Kaiserplatz sowie Reste der alten Stadtmauer an der Pontstraße.

=== Universitätsklinikum Aachen ===
[[Datei:KlinikumAachen.jpg|miniatur|links|Universitätsklinikum Aachen]]

Das [[Universitätsklinikum Aachen]] ist das größte zusammenhängende Krankenhausgebäude Europas. Sein Bau wurde 1971 begonnen. Es wurde 1985 eingeweiht. Wegen der Kombination von Lehre, Forschung und Krankenversorgung unter einem Dach ist es eines der größten Krankenhausgebäude überhaupt. Die Ästhetik seiner außergewöhnlichen Architektur herausragender Aufzugsschächte und extern wie intern unverkleidet verlaufender Lüftungsröhren ist nicht unumstritten, wird jedoch immer wieder mit dem [[Centre Pompidou]] verglichen und führte dazu, dass das Gebäude als „bedeutendstes Zeugnis der High-Tech-Architektur in Deutschland“ unter Denkmalschutz gestellt wurde.

[[Datei:CouvenPavillonBurtscheid.jpg|miniatur|hochkant|Couven-Pavillon]]

=== Weitere sehenswerte Bauwerke ===

In [[Burtscheid]] stehen gleich drei wichtige Bauwerke des Aachener Baumeisters [[Johann Josef Couven|Johann Couven]] nah beieinander: die Kirchen [[St. Johann Aachen-Burtscheid|St. Johann-Baptist]] und [[St. Michael Aachen-Burtscheid|St. Michael]] oberhalb des Burtscheider Kurparks und der Couven-Pavillon direkt im Burtscheider Kurpark. Dieser Pavillon wurde erst einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges an dortiger Stelle aufgebaut. Ursprünglich stand dieses Bauwerk am Seilgraben als Teil des damaligen ersten Couven-Museums, das in den Tagen des Zweiten Weltkrieges völlig zerstört wurde. Nach Abriss der Ruine wurde der Pavillon abgebaut und bis zu seinem Wiederaufbau an heutiger Stelle in den Bauhöfen der Stadt gelagert. In der Jakobstraße steht das [[Haus Zum Horn]], ein denkmalgeschütztes Wohnhaus. Aachens höchste Kirche ist mit 87 Metern die katholische Kirche [[St. Jakob (Aachen)|St. Jakob]] am Jakobsplatz. Mit dem Bau dieser Kirche wurde 1881 begonnen. 1886 wurde die Kirche, die zum Teil aus Steinen der alten Stadtmauer errichtet wurde, vollendet und eingeweiht. Der Turm selbst wurde erst nach dem Abriss der alten Jakobskirche vollendet. Am Umgang des Turmes in ca. 80 Metern Höhe befinden sich die sogenannten Hubertusleuchten. Am Hubertusfest (3.&nbsp;November) sowie an Weihnachten und Ostern sieht man den bunten Lichterkranz über die ganze Stadt aufleuchten.

Weitere denkmalgeschützte Bauwerke in Aachen sind [[Granusturm]], [[Haus Goldene Rose]], [[Domkeller]], [[Burghaus Classen]].

=== Brunnen und Denkmäler ===
[[Datei:AachenKarlDerGrosse.jpg|miniatur|links|hochkant|Karlsbrunnen]]

Vor dem Rathaus befindet sich der ''[[Karlsbrunnen (Aachen)|Karlsbrunnen]]'', der Karl den Großen mit Reichsapfel und Zepter zeigt. Er ist das älteste noch in Funktion befindliche Brunnendenkmal der Stadt. Die Brunnenschale wurde im Jahr 1620 in Aachen gegossen, die barocke Steinfassung (1735) und die bronzenen Fische (1738) wurden später vom Aachener Stadtbaumeister [[Johann Josef Couven]] angefügt. Beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 wurde die Karlsstatue als Kriegsbeute nach Paris verschleppt, konnte aber durch erfolgreiche Verhandlungen des amtierenden Aachener [[Maire]] [[Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem]] im Jahr 1804 zurück erlangt und ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.

Die Brunnenschale, von den Aachenern ''Eäzekomp'' (zu hochdeutsch: Erbsenschüssel) genannt, überlebte als eines von wenigen Brunnendenkmälern der Stadt den Zweiten Weltkrieg. Nachdem alle Bronzefiguren zwecks Munitionsherstellung eingeschmolzen wurden, wurde die Schale auf dem Gelände des Reitturniers in der Aachener Soers vergraben. Die Originalstatue Karls des Großen wurde in einer mit Sand befüllten Kiste im Gewölbe des Rathauses versteckt. In den frühen 1950er-Jahren kehrten beide Elemente unbeschadet an ihren Platz zurück, wobei die Statue seither nicht mehr auf das Rathaus blickt, sondern ihm den Rücken zuwendet. Später jedoch wurde die Karlsstatue durch eine Kopie ersetzt. Das Original ist heute im Krönungssaal des Rathauses zu besichtigen.

In der Krämerstraße steht der ''[[Puppen-Brunnen]]'' des Aachener Bildhauers [[Bonifatius Stirnberg]] aus dem Jahr 1975. Die mit Gelenken ausgestatteten Bronzefiguren laden besonders Kinder zum Spielen ein. Die Figuren symbolisieren typische Figuren des Aachener Lebens: Domherr, Marktfrau, Professor, Reitersmann, Harlekin und Modepuppe.

Der ''Kreislauf des Geldes'' liegt an der Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße und wurde 1977 vom Bildhauer Professor [[Karl-Henning Seemann]] geschaffen. Die sechs Bronzefiguren am Brunnenrand zeigen den Umgang mit Geld, die Kreiselbewegung des Wassers steht für den beständigen Fluss des Geldes.

Am Holzgraben befindet sich das von Bildhauer [[Hubert Löneke]] 1970 geschaffene ''[[Klenkes]]-Denkmal''. Der Begriff „Klenkes“ steht für den hochgereckten kleinen Finger, der bei den Aachenern besonders früher, aber auch heute noch als Erkennungszeichen in aller Welt gilt. Er geht auf die damals blühende Nadelindustrie zurück, bei der der kleine Finger bei der Endkontrolle dazu genutzt wurde, schadhafte Nadeln mit dem kleinen Finger „uuszeklenke“, also auszuklinken.

[[Datei:Aachen Europaplatz nachts.jpg|miniatur|Europaplatz]]
Ebenfalls von Hubert Löneke stammt der ''[[Türelüre-Lißje]]-Brunnen'' von 1967.
Er steht an der Ecke Rennbahn/Klappergasse und stellt ein altes Aachener Kinderlied dar, wonach eine Gruppe von drei Jungen ein Mädchen daran hindern die Toilette aufzusuchen, worauf schließlich ein kleines Bächlein durch die Klappergasse fließt.

Zwischen Elisenbrunnen und Markt befindet sich am Büchel das ''[[Bahkauv]]'' (Bachkalb), ein Denkmal einer Sagengestalt, die früher durch die Aachener Bäche gezogen ist und der Sage nach betrunkenen heimkehrenden Ehemännern auf den Rücken sprang.

Es finden sich zahlreiche weitere sehenswerte Brunnen und Denkmäler im gesamten Stadtgebiet, so zum Beispiel der ''[[Hühnerdieb]]'' auf dem Hühnermarkt, der ''[[Wehrhafter Schmied|Wehrhafte Schmied]]'' an der Jakobstraße, das ''[[Fischpüddelchen]]'' am Fischmarkt und [[Hotmannspiif]] an der Alexanderstraße. Insbesondere nachts unter Beleuchtung ist die hohe Fontäne des großen Brunnens am [[Europaplatz (Aachen)|Europaplatz]] besonders auffällig.

=== Parkanlagen ===

Der [[Elisengarten]] ist durch seine Lage direkt hinter der Trink- und Wandelhalle des [[Elisenbrunnen]]s erwähnenswert. Er ist der einzige Park innerhalb des Alleenrings und wird derzeit umgestaltet. Nachdem man bei den Vorarbeiten auf archäologisch interessante Funde aus [[Römerzeit]] und [[Mittelalter]] gestoßen ist, hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, dort [[Ausgrabung]]en stattfinden zu lassen<ref name="Parkanlagen">Aachener Zeitung: ''[http://neu.az-web.de/sixcms/detail.php?template=az_detail_suche&_starttest=x&_suchbegriff=elisengarten&_id=431819&_wo=Suche:Onlinesuche&skip=#nachoben Zeitreise wird zur Schau für die Bürger]''</ref>, handelt es sich doch um die einzige Fläche der Innenstadt, die in der Neuzeit nie bebaut wurde. Neben dem Elisengarten existieren in der stark bebauten Innenstadt von Aachen nur vereinzelt größere Grünflächen, wie der Lindenplatz und der [[Sandkaulpark]].

Der ''Kurpark Monheimsallee'' liegt im Nordosten den Stadt hinter dem [[Spielbank Aachen|Casino Aachen]], [[Quellenhof]] und [[Eurogress]]. Auf dem großzügig angelegten Gelände befindet sich reichlich Raum für sportliche Aktivitäten, ein Grillplatz, die [[Carolus Thermen]] mit Biergarten, das Observatorium und ein kleiner Weinberg mit exakt 99 Weinstöcken. Direkt an den Kurpark grenzt der Farwickpark.

[[Datei:Aachen Drehturm Belvedere 1.jpg|miniatur|links|hochkant|Drehturm Belvedere auf dem Lousberg]]

Das zweite Kurzentrum der Stadt ist der ''Kurpark Burtscheid'' mit den Kurparkterrassen und Thermalbadehäusern im Zentrum von Burtscheid. Vom Stadtteil Burtscheid aus (nahe dem Burtscheider Kurpark) führt außerdem der Grüngürtel ''Gillesbachtal'' bis zum Aachener Wald.

Im Herzen des Frankenberger Viertels mit seiner teilweise erhaltenen alten Architektur befindet sich der ''Frankenberger Park'' mit der [[Burg Frankenberg]].

Der Park auf dem ''[[Lousberg]]'' wurde bereits 1807 von der Aachener Bürgerschaft angelegt und ist damit die älteste von Bürgern errichtete Parkanlage Europas. Heute finden sich noch Reste der ursprünglichen Parkbebauung wie der Kerstensche Pavillon, der während der französischen Besatzung im Jahr 1807 errichtete Obelisk und die verbliebenen Säulen der Belvedere. Aus dem Jahr 1956 stammt der 48 Meter hohe [[Wasserturm Belvedere]] mit Drehturm-Restaurant und Blick über die Stadt Aachen.

Im Westen der Stadt befindet sich der [[Westpark (Aachen)|Westpark]], er wurde 1882 von dem Textilfabrikanten [[Emil Lochner]] angelegt. Damals befand sich dort ein Zoo mit 50 Riesenschlangen, von dem heute allerdings nur ein Weiher geblieben ist. Durch seine Nähe zur TH ist der Westpark besonders bei Studenten sehr beliebt.[[Datei:KupferbachStauseeAachen 6770.jpg|miniatur|Kupferbach-Stausee]]

Der ''[[Kaiser-Friedrich-Park]]'' rund um den Hangeweiher liegt im Süden der Stadt. Im Park gibt es einen Bootsverleih, ein Ausflugslokal und einen Spielplatz; direkt angrenzend befinden sich das Schwimm- und Freiluftbad Hangeweiher, eine Tennisplatzanlage, der Park des alten Klinikums und die [[Volkssternwarte Aachen|Volkssternwarte]].

Im Drimborner Wäldchen befindet sich der ''[[Aachener Tierpark Euregiozoo]]''. Auf 8,9 Hektar Fläche beherbergt er über 1200 Tiere in 210 Arten und einen 2 Hektar großen See.

Zahlreiche weitere kleine Parks (so z.&nbsp;B. der [[Von-Halfern-Park]] und der Ferberpark) finden sich außerhalb des Zentrums, außerdem erwähnenswert sind das Naherholungsgebiet ''Aachener Wald'' mit dem ''Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande'' und die beiden Stauseen ''Diepenbenden'' und ''Kupferbach''.

== Kultur und Sport ==

=== Museen ===
[[Datei:BurgFrankenberg10.jpg|miniatur|[[Burg Frankenberg]]]]
[[Datei:aachen ludwig forum.jpg|miniatur|Ludwig Forum für Internationale Kunst]]

In der [[Burg Frankenberg]], einer bereits im 13. Jahrhundert vor den Toren der Stadt Aachen erbauten [[Wasserburg (Gebäude)|Wasserburg]], befindet sich das [[Heimatmuseum]] der Stadt Aachen. Es dokumentiert den geschichtlichen Werdegang der Stadt, angefangen mit dem Feuersteinbergbau der [[Jungsteinzeit]] und der Zeit als [[Römisches Reich|römisches]] Militärbad über die [[Romanik|romanischen]] Bauten [[Karl der Große|Karls des Großen]], die Zeit als Krönungsort deutscher Könige und späterer Kur- und Badestadt bis hin zur [[Industrialisierung]]. Der Nebenraum des Hauptgebäudes enthält eine Art Kuriositätenkabinett aus der Museumsgeschichte um 1900, Höhepunkt ist eine ägyptische [[Mumie]] (um 1500 v. Chr.), die allerdings erst etwa 2014 wieder zu sehen sein wird. Im Bergfried findet sich eine Sammlung von antiker Keramik und regionalem Kunsthandwerk, weiterhin existiert ein Münzkabinett mit Münzfunden aus Aachen und der Umgebung.

Das [[Suermondt-Ludwig-Museum]] ist nach seinen größten Stiftern [[Barthold Suermondt]] und dem Ehepaar [[Irene Ludwig|Irene]] und [[Peter Ludwig]] benannt und wurde bereits 1883 vom Aachener Museumsverein gegründet. Seit 1901 residiert es im Stadtpalais „Villa Cassalette“ in der Wilhelmstraße. Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulpturen des 12. bis 20. Jahrhunderts und [[Tapisserie]]n und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom [[Mittelalter]] bis zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der [[Rotfigurige Vasenmalerei|attischen Vasenmalerei]] sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von [[Albrecht Dürer]], [[Rembrandt van Rijn|Rembrandt]] und [[Francisco de Goya]] bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.

Das [[Ludwig Forum für Internationale Kunst]] befindet sich in der ehemaligen Schirmfabrik Emil Bauer in der Jülicher Straße. Das im [[Bauhaus]]-Stil vom Aachener Architekten [[Josef Bachmann]] entworfene Gebäude wurde 1928 erbaut und im Jahr 1988 von der Stadt Aachen komplett entkernt und umgebaut. Die Basis des 1991 eröffneten Museum bildet die Sammlung [[Moderne Kunst|moderner Kunst]] des Ehepaars Irene und Peter Ludwig. Weiterhin bietet das Museum wechselnde Ausstellungen [[Angewandte Kunst|angewandter Kunst]], eine Bibliothek für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, eine Restaurierungswerkstatt und den Skulpturenpark in Außenbereich. Der Verein der Freunde des Ludwig Forums verleiht alle zwei Jahre gemeinsam mit der Stadt Aachen den [[Kunstpreis Aachen]].

Das [[Couven-Museum Aachen|Couven-Museum]] im Haus Monheim am Hühnermarkt beinhaltet eine bemerkenswerte Möbelsammlung aus [[Rokoko]], [[Klassizismus|frühem Klassizismus]], [[Empire (Stilrichtung)|napoleonischem Empirestil]] und [[Biedermeier]]. Das Haus selbst wurde 1662 erbaut und im Jahr 1786 im Auftrag des Apothekers und Aachener Bürgermeisters Andreas Monheim von [[Jakob Couven]], dem Sohn des berühmten Baumeisters [[Johann Josef Couven]], im Rokokostil umgebaut.

Im [[Großes Haus von Aachen|Großen Haus von Aachen]] in der Pontstraße, einem der wenigen erhaltenen Aachener Bürgerhäuser aus [[Gotik|gotischer]] Zeit, residiert das [[Internationales Zeitungsmuseum Aachen|Internationale Zeitungsmuseum]]. Es befasst sich mit der internationalen Pressegeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Eine wichtige Initiative zur Verknüpfung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen im Umfeld der historischen Pfalz Karls des Großen ist die [[Route Charlemagne]]. Mit dem geplanten [[Centre Charlemagne]] am [[Katschhof]] umfasst sie ein museales Projekt, das die Wirkungsgeschichte Karls des Großen und die Stadtentwicklung Aachens in ihren europäischen Bezügen darstellt. Der Dom und die innerstädtisch gelegenen Museen sind in die Route Charlemagne integriert. In weiteren Häusern, so etwa im Grashaus, in der Kirche St. Paul, im [[Haus Löwenstein]] und im ''Super C'' der [[RWTH Aachen]] sind thematische Dauerausstellungen vorgesehen.

Weitere Museen sind das [[Computermuseum Aachen|Computermuseum der RWTH Aachen]], das [[Franz Reiff#Reiff-Museum|Reiff-Museum der RWTH]], das Zollmuseum Friedrichs in Aachen-Horbach, die [[Kunst aus Nordrhein-Westfalen|Sammlung zeitgenössischer Kunst]] in der ehemaligen Reichsabtei in [[Kornelimünster]] sowie das [[Fernmeldemuseum]].

Im Jahre 2003 gründete der Künstler Günther Beckers das erste Künstlermuseum der Stadt. Dieses wurde 2006 in Kooperation mit René Böll zum Künstlermuseum Beckers ° Böll in Aachen und Köln.

=== Theater ===
[[Datei:Aachen Theatre.jpg|miniatur|Theater]]

1822 wurde mit dem Bau des [[Theater Aachen|Theaters]] nach Plänen von [[Johann Peter Cremer]] begonnen. Das Theater wurde 1825 eröffnet. Das bekannteste und größte Theater in Aachen ist das – so früher genannte – Stadttheater mit Großem Haus, Kammerspielen und ''Mörgens'', in dem Opern, Operetten, Schauspiel, Musicals, Ballett, Konzerte und Lesungen stattfinden. Am Aachener Theater war u.&nbsp;a. von 1935 bis 1942 [[Herbert von Karajan]] Generalmusikdirektor. Seit August 2005 ist [[Michael Schmitz-Aufterbeck]] der [[Generalintendant]] der Aachener Bühnen. [[Marcus R. Bosch]] ist seit 2002 [[Generalmusikdirektor]] von Aachen. Aachen verfügt auch über das [[Grenzlandtheater]], das von der [[Grenzlandtheater Aachen|Grenzlandtheater Aachen des Kreises Aachen GmbH]] betrieben wird, das DAS-DA-Theater, die Aachener Stadtpuppenbühne „[[Öcher Schängchen]]“ ''(gegr. 1921)'', mehrere kleine Theater, wie das ''Theater K.'', ''Theater 99'', ''Theater Brand'', ''Bühne 78'' und weitere, sowie verschiedene [[Kleinkunstbühne]]n, Kabarett und freie Theatergruppen (''Blackout-Theater,'' ''Poetischer Anfall,'', „K(l)EINE KUNST“, ''Öcher Nölde'', ''Fliegender Wechsel – Improvisationstheater'' und weitere). Mundartbühnen der Stadt sind die „Alt-Aachener Bühne“ und das „Aachener Heimattheater“.

=== Haus für Musik ===

Seit einigen Jahren ist in Aachen das Haus für Musik geplant. Der Bau des ''Haus für Musik'' wird durch den Förderverein Haus für Musik e.&nbsp;V. und freiwillige Spender unterstützt. Das innovative Betriebskonzept des ''Haus für Musik'' setzt auf einen Mix aus Vermietungen, Eigenveranstaltungen und internationalen Musikfestivals. Geplant ist der Bau an der Monheimsallee, in direkter Nähe zum Hotel Quellenhof, Eurogress und Spielcasino.

=== Musik ===

1959 eröffnete in Aachen die erste Diskothek Deutschlands unter dem Namen [[Scotch-Club]].<ref>[http://www.az-web.de/lokales/aachen-detail-az/992023 ''Wir lassen Wasser in den Saal: Wie DJ Heinrich die Disco erfand''] in der Aachener Zeitung vom 28. Juli 2009</ref>

Neben dem städtischen [[Sinfonieorchester Aachen]], das unter seinem Dirigenten [[Marcus R. Bosch]] überregionale Beachtung findet, tragen vor allem einige international bekannte Chöre wie der seit 1820 bestehende [[Sinfonischer Chor Aachen|Sinfonische Chor Aachen]], der [[Der Junge Chor Aachen|Junge Chor Aachen]], [[Carmina Mundi]], der [[Aachener Bachverein]] oder der [[Aachener Domchor]] zum musikalischen Leben der Stadt bei. Darüber hinaus gibt es ein [[Junges Symphonieorchester Aachen|Jugendsinfonieorchester]], Chor und Orchester des [[Collegium Musicum der RWTH Aachen]] und das Aachener Studentenorchester.

Das Musikspektrum in Aachen reduziert sich nicht allein auf klassische Musik. Das Gesangsensemble ''einKlang'' z.&nbsp;B. steht für moderne Arrangements im [[A cappella|A-Capella]]-Bereich und für die Interpretation von [[Gospel]]musik. Im Jazz hat sich die Aachen Big-Band etabliert. Im Musikbunker Aachen, einem ehemaligen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, stehen 120 Proberäume für Bands und Musiker aller Musikrichtungen zur Verfügung.<ref>[http://www.musikbunker-aachen.de/musikbunker/de/pages/verein/bands.php Seite des Musikbunker Aachen e.&nbsp;V.]</ref>

=== Weitere Einrichtungen ===
[[Datei:Aachen Biest essen Dom auf.jpg|miniatur|hochkant|Eine Aachener Postkartenansicht: ''Et [[Bahkauv]]'']]

* [[Kino]]s: Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] galt Aachen viele Jahre als Stadt mit den meisten Kinos Deutschlands, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des [[Fernsehen]]s wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle – historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme) heute nicht mehr zu finden.<br />Heute (Stand: März 2006) gibt es in Aachen 18 Säle an 4 Spielstätten. Außerdem gibt es regelmäßige Freiluft-Filmvorführungen an verschiedenen Stellen der Stadt und mit dem Filmstudio ein studentisches Kinoprojekt an der RWTH mit wöchentlichen Filmvorführungen. Zu einer kuriosen Situation kam es im Frühsommer 2004, als der UFA-Palast in der Innenstadt seinen Spielbetrieb ohne große Vorankündigung aufgab. Zunächst gab es in der Stadt Aachen kein Kino, das aktuelle Spielfilme zeigte. Allerdings nahmen einige Programmkinos kurzfristig populäre Spielfilme in ihr Programm auf. Auch gab und gibt es in der näheren Umgebung von Aachen genug Multiplex-Kinos.<br />Das gegenüber vom Stadttheater befindliche ehemalige Kino Elysée beherbergt heute eine Gastronomie und Diskothek. Das aus dem Jahr 1950 stammende UFA-Kino Gloria-Palast wurde nach Aufgabe und Leerstand als Gemüseverkaufsstand genutzt und im Jahr 2008 für den Neubau der Kaiserplatz-Galerie komplett abgerissen.<ref>http://www.aachen-kaiserplatz.de/Gloria.htm</ref>
* [[Eurogress]]: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
* Altes Kurhaus im Stadtzentrum mit Klangbrücke und Ballsaal: Konzerte, Ausstellungen, etc.
* Kulturzentrum Barockfabrik
* Kulturzentrum Bleiberger Fabrik
* Musikschule der Stadt Aachen
* [[Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen]] mit großer Zentralbibliothek sowie mehreren Ortsteilbüchereien und [[Fahrbibliothek|Bücherbus]] ''Fabian.'' Die Bestände sind über einen Onlinekatalog recherchierbar.
* In der denkmalgeschützten [[Volkssternwarte Aachen|Sternwarte]] am Hangeweiher werden regelmäßig Führungen und öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.
* Deutsch-Französisches Kulturinstitut
* Minigolf: Es gibt in Aachen mehrere Minigolfplätze: im Stadtpark, am [[Gut Entenpfuhl]] im [[Aachener Wald]], am Hotel Buschhausen sowie im [[Walheim (Aachen)#Ausflugsziele|Freizeitgelände Walheim]].
* [[Zukunftswerkstatt]]: In Aachen haben Bürgerbeteiligungs-Prozesse in der Stadtplanung mit Hilfe von Zukunftswerkstätten Tradition. So wurden 1995–96 im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Landesprogramms vom städtischen Umweltamt Zukunftswerkstätten zur „Ökologischen Stadt der Zukunft“ beauftragt und im August 2005 vom städtischen Planungsamt die Zukunftswerkstatt ''Frankenberger Viertel plus'' begonnen.

=== Sportstätten ===
[[Datei:CarolusThermen01.JPG|miniatur|hochkant|''Carolus Thermen'']]

Die Stadt Aachen verfügt über fünf Schwimmhallen, wobei die [[Elisabethhalle]] besonders zu erwähnen ist, da sie direkt im Stadtzentrum liegt und beide Becken in weitgehend erhaltener [[Jugendstil]]architektur gebaut worden sind. Als weitere Einrichtung zum Schwimmen dient das Freibad Hangeweiher, direkt neben dem gleichnamigen See, dessen Freibadsaison jeweils vom 1. Mai bis zum letzten Sonntag vor dem 16. September geht. Als besondere Einrichtung gelten die [[Carolus Thermen]] in Aachen mit großem [[Wellness]]-Bereich und [[Mineralwasser|Mineral]]-[[Aachener Thermalquellen|Thermalwasser]] aus der Rosenquelle (47&nbsp;°C).

Im Stadtbereich Aachen findet man auch zahlreiche Sportplätze und Sporthallen verschiedener Art vor, die sich für diverse Sportarten eignen. Dazu gehören auch eine Eislaufhalle, die Tivoli-Kletterhalle, sowie eine [[Bouldern|Boulderhalle]]. Das [[Tivoli (Aachen)|Tivoli-Stadion]] ist das Aachener Fußballstadion. Es gibt drei weitere Stadien in Aachen, das Waldstadion, das [[Ludwig Kuhnen|Ludwig-Kuhnen]]-Stadion und das Reitstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), in dem jährlich das [[CHIO Aachen|CHIO]]-Turnier ausgetragen wird.

=== Sport ===
==== Vereine ====

Aachener Sportvereine sind in verschiedensten Sportarten erfolgreich. Im [[Fußball]] ist vor allem [[Alemannia Aachen]] zu nennen, die in der Saison 2006/07 nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder in der [[Fußball-Bundesliga|1. Bundesliga]] spielte, jedoch nach einem Jahr wieder abstieg. Das alte [[Tivoli (Aachen)|Tivoli-Stadion]] mit einem Fassungsvermögen von 21.632 Zuschauern befindet sich an der Krefelder Straße. Davon sind 3.632 überdachte Sitzplätze und 5.800 überdachte Stehplätze. Am 17. Mai 2008 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Stadions. Das [[Neuer Tivoli (Aachen)|neue Tivoli-Stadion]] hat eine Kapazität von 32.900 Plätzen. Es wurde am 12. August 2009 mit einem Freundschaftsspiel gegen den belgischen Fußballclub [[Lierse SK]] eröffnet. Am 17. August 2009 fand das erste Pflichtspiel der Alemannia gegen den [[FC St. Pauli]] im neuen Stadion statt.

Die zweite Mannschaft der Alemannia spielt derzeit in der [[NRW-Liga]]. Die erste Mannschaft der [[Westwacht Aachen|DJK Westwacht 08 Aachen]] spielt in der [[Landesliga]] 2 des [[Fußballverband Mittelrhein|Fußballverbandes Mittelrhein]]. Heimstätte des Vereins ist das Stadion West am Neuenhofer Weg.

Die Volleyball-Damenmannschaft der Alemannia spielt seit der Saison 2008/09 erstmals in der Bundesliga. Weitere Mannschaften sind in der Oberliga und Verbandsliga vertreten.

Des Weiteren ist der DJK-BTB Aachen (Burtscheider Turnerbund) im [[Handball]] in der [[Regionalliga]] West ([[Westdeutscher Handball-Verband|WHV]]) aktiv. Daneben existieren viele weitere Vereine in fast allen darunter liegenden Ligen.

Im Boxen hat der Verein [[MTK Boxen Aachen]] im Jahre 2006 zwei deutsche Meister, einen deutschen Vizemeister, fünf NRW und fünf Mittelrheinmeister aus seinen Reihen geformt. Der Verein wurde für die beste Nachwuchsarbeit des Bezirks Aachen 2006 ausgezeichnet.

In Aachen selbst gibt es auch vier große [[Leichtathletik]]-Vereine: Alemannia Aachen, die [[Aachener Turngemeinde]], [[DJK Frankenberg Aachen]] sowie den [[DLC Aachen]]. Die bekanntesten Leichtathleten der letzten Jahre sind [[Rita Wilden]] (Alemannia Aachen, ehemalige Weltrekordhalterin und Olympiateilnehmerin über 200&nbsp;m, [[Walter Rennschuh]] (DLC-Aachen, mehrfacher Seniorenweltmeister in den technischen Disziplinen und im Sprint) und [[Jens Dautzenberg]] (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher Meister über 400&nbsp;m).

[[Datei:Chio aachen.jpg|miniatur|links|CHIO-Platz in Aachen (2004)]]

Aachen ist bekannt für große Reitsport-Veranstaltungen. Hier findet jährlich der [[Concours Hippique International Officiel|CHIO]], das weltgrößte Turnier für [[Springreiten]], [[Dressurreiten|Dressur]] und [[Fahrsport|Wagenfahren]], statt. Veranstalter ist der [[Aachen-Laurensberger Rennverein]] (ALRV). 2006 fanden die [[Weltreiterspiele 2006|Weltreiterspiele]] (World Equestrian Games) in Aachen statt. Das Stadion in der Soers fasst über 50.000 Zuschauer.

Mit dem Tanzverein [[TSC Schwarz-Gelb Aachen]] stellte Aachen dreimal in Folge – 1996, 1997 und 1998 – den [[Weltmeister]] im lateinamerikanischen [[Formationstanz]]. Weitere wichtige Tanzsportvereine Aachens sind der [[TSC Grün-Weiß Aquisgrana]] als größter Verein (auch mit einer Standardformation in der Regionalliga), sowie der [[Aachener TSC Blau-Silber]] und das [[TSZ Aachen]] mit dem Schwerpunkt lateinamerikanischen [[Formationstanz]]ens (beide 1. Bundesliga).

Im [[Tennis]] spielt der [[TC Kurhaus Aachen]] seit 2004 in der Bundesliga und wurde 2005 Deutscher Vizemeister sowie 2008 (verlustpunktfrei) und 2009 Deutscher Meister. Auch im [[Lacrosse]] gewann die 1. Herrenmannschaft des F.C. Inde Hahn 2006 die deutsche Meisterschaft.

Im [[Basketball]] ist die erste Herrenmannschaft der [[SG Aachen]] im Jahr 2006 in die [[Regionalliga#Basketball|2. Regionalliga]] aufgestiegen. Die letzten großen Erfolge einer Aachener Basketball-Abteilung waren die Gewinne der [[Deutscher Meister (Basketball)#Deutsche Basketball-Meister der Herren|deutschen Basketballmeisterschaft]] durch [[Alemannia Aachen]] in den Jahren 1963 und 1964. In der Basketballjugend hat sich der ''Brander TV'' seit Gründung seiner Basketballabteilung 1995 einen guten Namen gemacht und sich unter die ersten 30 von mehr als 290 Basketballvereinen in NRW geschoben. Von der U12 bis zur U18[[Männliches Geschlecht|M]] sind alle Altersklassen in der Jugendregionalliga vertreten. In 2008 haben sich die ''Haarener TE'' und der ''Brander TV'' zur Spielgemeinschaft ''Brand-Haaren'' zusammengefunden und bilden seitdem den größten Basketballclub im Raume Aachen. In 2009 errangen die "The 4 Tigers" den Deutschen Meistertitel im German Streetbasketball Championship, allesamt Mitglieder des ''Brander Turnverein 1883 e.V.'' und trainiert von Josephina Hoffmann (José).

Ebenso ist die erste Herrenmannschaft des Rugby Club Aachen im Jahr 2006 in die 2. Bundesliga aufgestiegen, im Hockey spielt die erste Herrenmannschaft des Aachener Hockey- und Tennis-Clubs seit 2002 in der Regionalliga.

Seit 2005 besteht der [[American Football]] Club Aachen Vampires, der seine Heimspiele im Ludwig-Kuhnen-Stadion in [[Burtscheid]] austrägt und in der Saison 2009 in der Oberliga NRW antritt.

Der ''Aachener SV von 1856'' ist der älteste [[Schach]]verein im Aachener Schachverband und spielt mit seiner 1. Mannschaft in der NRW-Oberliga (dritthöchste deutsche Spielklasse). In Aachen sind noch sieben weitere Schachvereine ansässig.

Weitere international erfolgreiche Aachener Sportvereine sind die Aachener Schwimmvereinigung 06 im [[Schwimmsport|Schwimmen]], der [[SV Neptun Aachen 1910]] im [[Kunst- und Turmspringen]], der [[Burtscheider Turnverein]] im [[Trampolinturnen]], der [[Allgemeiner Turnverein Aachen|Allgemeine Turnverein Aachen]] im [[Rhönradturnen]] und der [[Aachener Hockey Club]] im [[Feldhockey]].

==== Sportliche Ereignisse ====
[[Datei:Lousberglauf 2006 Start.jpg|miniatur|links|Startschuss beim Lauf 2006]]

Seit mehr als 20&nbsp;Jahren findet jedes Jahr im Juli der 5555&nbsp;Meter lange [[Lousberglauf]] mit mehr als 2000 Teilnehmern statt, der um den [[Lousberg]] herumführt mit einer Höhenamplitude von etwa 75&nbsp;m. Ein weiterer Lauf ist der 18&nbsp;km lange [[ATG Winterlauf]] der [[Aachener Turngemeinde]], der immer am dritten Sonntag im Dezember stattfindet. Mit über 2000 Läufern ist er einer der größten Volksläufe in der Region.

Zwischen Dom und Rathaus auf dem [[Katschhof]] in Aachen findet das Domspringen, ein [[Stabhochsprung]]-Wettbewerb, seit 2005 jedes Jahr statt.
Jährlich finden an mehreren Abenden über den ganzen Sommer verteilt [[Skatenight]]s statt, an denen Skater, Rollschuhfahrer etc. auf abgesperrten Straßen durch die ganze Stadt Aachen und die nähere Umgebung fahren. Ebenfalls einmal jährlich, im Dezember, findet in Aachen das bekannte [[Unicup]]-[[Eishockey]]turnier zwischen den RWTH-Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin statt.
Eher in den Bereich ''Fun-Sport'' gehört das jährliche [[Seifenkistenrennen]] zwischen der [[RWTH Aachen]] und der [[FH Aachen]].
Seit 2002 wird die ''Internationale Aachener Stadtmeisterschaft'' im Boxen ausgetragen. Dieses Turnier, das jedes Jahr im Dezember im ''Josefshaus'' stattfindet und ein boxerisches Großereignis ist, wird vom [[MTK Boxen Aachen]] organisiert und veranstaltet.
Seit 2005 wird jedes Jahr im Juni der Alemannen-Cup, ein [[Badminton]]turnier der Badmintonabteilung der [[Alemannia Aachen]] veranstaltet.

=== Regelmäßige Großereignisse ===
[[Datei:Clinton Karlspreis.jpg|miniatur|[[Bill Clinton]] erhielt den Karlspreis im Jahre 2000 vom damaligen OB [[Jürgen Linden]]]]

Zwei große Ordensverleihungen gibt es jährlich in Aachen: Der [[Karlspreis|Internationale Karlspreis zu Aachen]] wird an [[Christi Himmelfahrt]] für besondere Verdienste um die [[Europäische Einigung]] vergeben. Am [[Antikriegstag]] werden Persönlichkeiten, die von „unten her“ dazu beigetragen haben, die Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu verbessern, mit dem [[Aachener Friedenspreis]] ausgezeichnet.

Wie üblich im Rheinland ist natürlich auch der [[Aachener Karneval]] ein Großereignis. Dazu gehört der Kinderzug am Karnevalssonntag, der Rosenmontagszug und das wilde Treiben der Damen am Fettdonnerstag. Hervorzuheben ist auch der [[Orden wider den tierischen Ernst]], der sich durchaus als anerkannter Kulturpreis bezeichnen lässt. Er wird an Personen, meist Politiker, vergeben, die sich durch besonderen „Humor im Amt“ ausgezeichnet haben.

Bereits im Jahr 1413 wurde der [[Öcher Bend]], die Aachener [[Jahrmarkt|Kirmes]], das erste Mal erwähnt. Damals noch in der Innenstadt, wird seit 1927 der Bendplatz nahe dem Westbahnhof zweimal jährlich (im April und im August) zum Rummelplatz umfunktioniert.

Der [[Aachener Weihnachtsmarkt]] findet in der Adventszeit rund um Dom und Rathaus statt und gilt als einer der drei größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. 50.000 Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt täglich, 1.5 Mio. jährlich.

Im Frühjahr öffnet alljährlich die Euregio-Wirtschaftsschau ihre Tore. Dabei handelt es sich um eine renommierte Endverbrauchermesse, die sich über zehn Tage erstreckt. Sie fand erstmals fand 1986 statt und wuchs in jedem Jahr. Die umgangssprachlich ''EUREGIO'' genannte Veranstaltung wartet mit Themen wie ''Schöner Wohnen, Haus und Garten, Mode und Schönheit'' etc. sowie jährlich neuen Sonderthemen auf.

Über das Jahr verteilt finden zahlreiche Märkte in Aachen statt. Am bekanntesten sind der [[Europamarkt der Kunsthandwerker]] in der Innenstadt und der [[Historischer Jahrmarkt Kornelimünster|Historische Jahrmarkt]] in Aachen-Kornelimünster.

Auch an [[Musikfestival]]s wird einiges geboten: Im Rahmen des [[Aachener Kultursommer]]s spielten bis 2006 renommierte Musiker aus [[Rock (Musik)|Rock]], [[Popmusik|Pop]], [[Jazz]] und [[Klassische Musik|Klassik]] auf dem Katschhof zwischen Dom und Rathaus. An einem Samstag im Frühling fand das [[Jazz]]-Festival ''[[Lust auf Jazz]]'' statt. Dabei treten zahlreiche Jazz-Bands auf verschiedenen Bühnen auf oder marschierten durch die Innenstadt. Beide Veranstaltungen wurden 2007 unter dem Titel ''Aachen September Special'' zusammengelegt. Alljährlich finden zudem im November die Aachener Bachtage, ausgerichtet vom [[Aachener Bachverein]], statt.

Über das Jahr verteilt bieten verschiedene Institutionen einen [[Tag der offenen Tür]]. Dazu gehört der [[Tag des offenen Denkmals]], der [[Tag der Architektur]], die [[Lange Nacht der Museen]], die Aachener [[lange Nacht der Kirchen]] und der [[Aachener Theatertag]]. Die RWTH bietet außerdem die Wissenschaftsnacht und den Dies academicus.

Jeweils Mitte November findet an der RWTH eine Vorführung des Films ''[[Die Feuerzangenbowle (1944)|Die Feuerzangenbowle]]'' statt, nicht nur für Studenten und mit insgesamt ca. 6000 Zuschauern. Anschließend gibt es diverse öffentliche und private Feste, wo [[Feuerzangenbowle]] serviert wird.

Aus literarischer Sicht erwähnenswert sind die [[Aachener Literaturtage]], die [[Aachener Kinder- und Jugendbuchwochen]] und die von der Stadt ideell und finanziell unterstützte Vergabe des [[Walter-Hasenclever-Literaturpreis]]es.

Seit 2003 findet jährlich das Tanzsportwochenende [[Tanzen im Dreiländereck]], auch ''Tanzen im 3LE'' genannt, statt. Es ist eine grenzübergreifende Großveranstaltung, die ursprünglich als Gemeinschaftsveranstaltung von den vier Aachener Tanzsportclubs initiiert wurde. Sie bietet an zwei Tagen Tanzsportturniere in allen Klassen und eine große Abendveranstaltung. Seit 2006 finden die Turniere auch als offizielle Turniere des niederländischen Tanzsportverbandes NADB statt. Ab 2007 wird der belgische Tanzsportverband BDSF mit zu den Veranstaltern gehören.

[[Jüdische Kulturtage im Rheinland]] heißt ein Großprogramm mit sehr unterschiedlichen Kultursparten, an dem die Stadt sich 2002 und 2007 (März) beteiligte. Im Vordergrund steht die Begegnung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Lebenswelten.

=== Kulinarische Spezialitäten ===
[[Datei:Aachen printen figure.jpg|miniatur|hochkant|Öcher Printe]]

Die lukullische Spezialität Aachens ist die [[Aachener Printen|Printe]], ein Lebkuchengebäck mit vielen aromatischen [[Gewürze]]n, häufig mit [[Schokolade]] überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (wie Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten oder Kräuterprinten) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten beziehungsweise in Zwischenstufen erhältlich.
Die Süßwarenhersteller [[Lambertz-Gruppe|Lambertz]] und [[Lindt & Sprüngli|Lindt]] haben einen Werksverkauf in Aachen.

Zu [[Ostern]] wird in Aachen traditionell der [[Poschweck]] gegessen, ein Hefegebäck mit Rosinen, Mandeln, Nüssen, Zitronat und Orangeat.

Weiterhin hervorzuheben ist das nach Angaben der [[Aachener Nachrichten]] in Aachen erfundene Streuselbrötchen, ein Weichbrötchen mit Butterflocken, das außerhalb von Aachen kaum bekannt ist.

[[Öcher Lager]]: Bis in die jüngste Zeit wurde in Aachen ein obergäriges [[Bier]] gebraut, das dem Kölner [[Kölsch (Bier)|Kölsch]] verwandt ist. Hierzu gehörte unter anderem die 1989 geschlossene [[Brauerei]] [[Degraa]], an die noch einige Brauhäuser erinnern.

Herzhafte Spezialitäten sind der [[Rheinischer Sauerbraten|Rheinische Sauerbraten]] und der so genannte Öcher Kaviar: [[Blutwurst|Puttes]]. Die Blutwurst gibt es gebraten mit Kartoffelpüree und „Kompes“ (Sauerkraut) oder geräuchert mit Senf zum Brot.

Auch das sogenannte „Morre-Jemöß“ (Kartoffeln mit Möhren und Zwiebeln untereinander gekocht) erfreut sich großer Beliebtheit. Dazu gibt es [[Rippchen]] oder Bratwurst mit Senf.

== Aachen und die EuRegionale 2008 ==

Die vielfältigen Bezüge der Europastadt Aachen zur europäischen Geschichte und zum europäischen Einigungsprozess ([[Karl der Große]], Krönungsstadt Aachen, Aachener [[Karlspreis]]) sollten als Beitrag der Stadt Aachen zur ''[[Regionale 2008|EuRegionale 2008]]'' in einem neu zu errichtenden europäischen Kultur- und Begegnungszentrum ''(Bauhaus Europa'' genannt) inmitten der Stadt zwischen Dom und Rathaus im Bereich der ehemaligen Kaiserpfalz Karls des Großen dokumentiert werden. Das Bauhaus sollte an die Stelle des alten und sanierungsbedürftigen Stadtverwaltungsgebäudes aus den fünfziger Jahren gebaut werden. Hier sollten u.&nbsp;a. Ausstellungen zur Geschichte Europas, Foren, Diskussionen und sonstige Veranstaltungen zur Zukunft Europas das Nachdenken über die künftige Entwicklung anregen.

Die Baukosten beliefen sich gemäß Voranschlag auf maximal 31 Millionen Euro. Davon sollten 21 Millionen aus Fördermitteln des Landes NRW gedeckt werden. Namentlich nie näher genannte örtliche Sponsoren erklärten sich bereit, finanzielle Mittel in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Der Restbetrag sollte von der Stadt Aachen getragen werden. Die geschätzten jährlichen Betriebskosten in der Folge betrugen etwa 2,1 Millionen Euro, die ebenfalls von der Stadt Aachen zu tragen gewesen wären.<ref>Stadt Aachen: [http://www.bauhaus-europa.eu/finanzierung/index.html Bauhaus Europa – Bau- und Betriebskosten]</ref>

Das Projekt traf bei vielen Bürgern auf Widerstand: Vor allem die ungesicherte Finanzierung, hier besonders die o.&nbsp;g. Betriebskosten als Belastung für den Haushalt der Stadt, und die wenig konkreten Verwendungsvorschläge eines solchen Gebäudes haben dazu geführt, dass nach einem vom Stadtrat überstimmten Bürgerbegehren am 10. Dezember 2006 die Aachener Wahlberechtigten in einem [[Bürgerentscheid]] über die Fortführung des Projektes abstimmen konnten. Mit 56.532 Stimmen übertraf das Ergebnis die erforderliche Mindeststimmenzahl von 36.939 und ersetzt somit den Ratsbeschluss vom 16. August 2006. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,5 Prozent.<ref>Stadt Aachen: [http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/politik_verwaltung/wahlen/buergerentscheid_06/ergebnisse_be06.html Ergebnis Bürgerentscheid Bauhaus Europa 10. Dezember 2006]</ref> Damit war das Projekt ''Bauhaus Europa'' gescheitert.

Eine Alternative als Beitrag der Stadt Aachen zur ''EuRegionale 2008''<ref>EuRegionale: [http://www.bauhaus-europa.eu/euregionale/index.html Über die EuRegionale 2008]</ref><ref>EuRegionale: [http://www.euregionale2008.eu/de/region/index.html ''Wo drei Länder sich treffen'']</ref> ist die ''Route Charlemagne''<ref>Route Charlemagne: [http://museen.aachen.de/content/mus/route_charlemagne/info/index.html Das Projekt, die Stationen, und Kosten (im Rahmen der EuRegionale 2008)]</ref>, ein Entwurf der Maastrichter Agentur ''maurer united,'' in dem 16 kulturhistorische Stätten miteinander verbunden werden. Es ist jedoch schon jetzt abzusehen, dass ein Großteil der Vorschläge nicht realisiert werden kann. Beispielsweise war als zentraler Anlaufpunkt eine Unterwasserpräsentation der Route auf dem Katschhof in einem großen Brunnen geplant. Auch die Umgestaltung des Rathauses als europäisches Klassenzimmer, in dem Schüler mehr über die europäische Geschichte lernen sollen, wird nicht verwirklicht. Ob ein Ausstellungsraum in der für eine Entweihung vorgesehenen Kirche St. Paul eingerichtet wird, ist ebenfalls noch fraglich, da eine dort vorgesehene Präsentation der ''Werte Karls des Großen'' auf große Kritik gestoßen ist.

Im Zuge der Projektentwicklung priorisierte der Rat der Stadt Aachen daher sieben der geplanten Stationen der [[Route Charlemagne]]. Dabei handelt es sich um historische Gebäude und Orte der Innenstadt, an denen dezentrale Ausstellungen die Entwicklung Aachens und die Rolle Karls des Großen behandeln werden. Hierbei spielen die Themen Geschichte, Europa und Wissenschaft eine verbindende Rolle. Kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche Perspektiven sind mit einer Reflexion aktueller Entwicklungen sowie mit Zukunftsszenarien verbunden; ein ambitioniertes Guidesystem soll historische und thematische Zusammenhänge erkennbar machen. Eine zentrale Rolle innerhalb dieses Konzepts kommt dem geplanten [[Centre Charlemagne]] am [[Katschhof]] zu, das als zentrale Anlaufstelle dienen und eine museale Ausstellung über die wichtigsten Phasen der Stadtgeschichte beherbergen wird.

Als erste Station wurde am 27. Juni 2009 das [[Aachener Rathaus|Rathaus]] mit einer neuen Dauerausstellung in sanierten historischen Räumen eröffnet; eine Infostelle in [[Haus Löwenstein]] präsentiert seitdem das Gesamtprojekt. Weitere Stationen der [[Route Charlemagne]] sind der [[Aachener Dom|Dom]] mit der Domschatzkammer und dem neuen Besucherzentrum, das [[Centre Charlemagne]] am [[Katschhof]] zum Thema Geschichte, das Grashaus zum Thema Europa, das [[Zeitungsmuseum]] im [[Großes Haus von Aachen|Großen Haus]] zum Thema Medien; die Kirche St. Paul zum Thema Religion, [[Haus Löwenstein]] zum Thema Wirtschaft und das moderne ''SuperC'' der [[RWTH Aachen]] zum Thema ''Wissenschaft''. Als städtebauliches Projekt soll die ''Achse der Wissenschaft'' den karolingischen Pfalzbereich mit dem innerstädtischen Campus der Universität verbinden. In das Projekt einbezogen sind außerdem das [[Couven-Museum]], der neu gestaltete [[Elisengarten]] und ein geplanter ''Euregiopark''. Das begleitende internationale Kunstfestival [[across the borders]] existiert bereits seit Mai 2008.

== Persönlichkeiten ==

Die Stadt Aachen hat im Laufe der Geschichte 17 Personen zu Ehrenbürgern ernannt, diese finden sich in der [[Liste der Ehrenbürger von Aachen]].<ref>Stadt Aachen: [http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/aachen_profil/aachener_in_aachen/ac_persoenlichkeiten/ehrenbuerger/index.html Ehrenbürger der Stadt Aachen]</ref>

Berühmte Persönlichkeiten aus Aachen sind in der [[Liste der Söhne und Töchter der Stadt Aachen]] zu finden.

== Literatur ==

* Michael Römling: Aachen – Geschichte einer Stadt. Tertulla-Verlag, Soest 2007.
* Heinrich Silbergleit: ''Preußens Städte. Denkschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages.'' Heymanns, Berlin 1908.
* Erich Keyser (Hrsg.): ''Rheinisches Städtebuch. Band III.'' 3. Teilband aus ''Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages.'' Kohlhammer, Stuttgart 1956.
* Michael Schmitt: ''Stadtmappe Aachen''. in: ''Deutscher Städteatlas''. Band: IV, 1. Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e.&nbsp;V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-031-8.
* Michael Nießen: ''Die Aachener Friedensgerichte in französischer und preußischer Zeit''. (Diss.), Aachen 1991, ISBN 3-87519-118-8.
* Elmar Gasten: ''Aachen in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1944''. Frankfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1993 [Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Band 541]. Zugleich: Köln, Univ., Dissertation 1990, ISBN 978-3-631-45697-2.
* Herbert Lepper: ''Von der Emanzipation zum Holocaust. Die Israelitische Synagogengemeinde zu Aachen 1801–1942''. 2 Bände. Mayersche, Aachen 1994, ISBN 3-87519-129-3.
* Harry Seipolt: ''Zwangssterilisation und NS-„Euthanasie“ in der Region Aachen''. Alano Herodot, Aachen 1995, ISBN 978-3-89399-217-1.
* Artikel ''„Aachen“''. In: Ulrike Puvogel/Martin Stankowski: ''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation''. Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Band I: 2. Auflage. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, S. 488–490, ISBN 3-89331-208-0.
* Thomas R. Kraus: ''Europa sieht den Tag leuchten. Der Aachener Friede von 1748''. Schmidt, Neustadt a.&nbsp;d. Aisch 1998, ISBN 3-87707-524-X.
* Gerhard Curdes: ''Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes – Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt.'' Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 1999, ISBN 3-929797-37-2.
* Marc Engels (Bearb.): ''Zwangsarbeit in der Stadt Aachen. Ausländereinsatz in einer westdeutschen Grenzstadt während des Zweiten Weltkrieges''. Mayersche, Aachen 2002, ISBN 978-3-87519-200-1
* Johanna Kamermans: ''Euregio Carolus Magnus – Grenzen in Fluss.'' Mainz Verlag, Aachen 2004, ISBN 3-86130-391-4.
* Achim Walder: ''Sehenswertes in Aachen, der [[Euregio]] und [[Nordeifel]]'', Schwerpunkt Kultur, Historik, Landschaft der Region, Walder Verlag, 2005, ISBN 3-936575-19-3.
* [[Albert Huyskens]]: ''Aachener Heimatgeschichte. Im Auftrage der Stadt Aachen und des Landkreises Aachen in Gemeinschaft mit zahlreichen Fachleuten herausgegeben von Albert Huyskens.'' La Ruelle’sche Accidenzdruckerei, Aachen 1924.
* [[Erich Stephany]]: ''Aachen, mit Aufnahmen von Michael Jeiter'', [[Deutscher Kunstverlag]] München Berlin, 1974.
* Ludwig Falkenstein: ''Aachen''. In: ''[[Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte]]'', 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben von [[Albrecht Cordes]], [[Heiner Lück]], Dieter Werkmüller und Ruth Schmidt-Wiegand als philologischer Beraterin. Redaktion: Falk Hess und Andreas Karg, Band I: Aachen-Geistliche Bank, [[Erich Schmidt Verlag]], Berlin 2008, Sp. 1–6, ISBN 978-3-503-07912-4.
* Anke Schütt: ''Aachener Sagen und Legenden'', mit Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 1998, ISBN 3-930701-47-2.
* Anke Schütt: ''Wo Wasser fließt und Bronze schimmert'', Brunnen und Denkmale in Aachen - Rundwege, mit Fotos von Oskar Hahnbrück und Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 2002, ISBN 3-936342-14-8.
* {{GKD|2027976-0}}

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==

{{Commons|Aachen}}
{{Wikinews|Portal:Aachen|Aachen}}
{{Wikisource|Aachen}}
{{Wiktionary|Aachen}}
{{Wikiquote|Aachen}}
{{BAM|Aachen}}
* [[Portal:Städteregion Aachen|WikiPortal der Städteregion Aachen]]
{{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Nordrhein-Westfalen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/A/Aachen/|Aachen}}
* [http://www.aachen.de Stadt Aachen]
* [http://www.aachen-emotion.com aachen-emotion.com] - Fotos, Interviews, Geschichten, Audio- und Videofiles zu Aachen. Ein Angebot der Stadt.
* [http://stadtgeschichte.isl.rwth-aachen.de/wiki/Hauptseite Portal Stadtgeschichte des Arbeitskreises Denkmalpflege als Wiki]
* [http://aachen.wikia.com/wiki/Hauptseite AachenWiki] − Informationen und Tipps für alle, die in Aachen leben oder für ein paar Tage vorbeischauen

<!-- Links zu einzelnen Stadtteilen gehören auf deren eigene Seiten-->

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Kreise und kreisfreie Städte in Nordrhein-Westfalen
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden in der Städteregion Aachen
|Navigationsleiste Stadtteile von Aachen
}}

{{Lesenswert}}

[[Kategorie:Aachen| ]]
[[Kategorie:Ort in der Städteregion Aachen]]
[[Kategorie:Gemeinde in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Reichsstadt]]
[[Kategorie:Mitglied des Rheinischen Städtebundes]]
[[Kategorie:Kurort in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen|Aachen]]
[[Kategorie:Deutsche Universitätsstadt]]

[[af:Aken]]
[[ar:آخن]]
[[az:Axen]]
[[be-x-old:Аахэн]]
[[bg:Аахен]]
[[br:Aachen]]
[[bs:Aachen]]
[[ca:Aquisgrà]]
[[cs:Cáchy]]
[[cy:Aachen]]
[[da:Aachen]]
[[el:Άαχεν]]
[[en:Aachen]]
[[eo:Aachen]]
[[es:Aquisgrán]]
[[et:Aachen]]
[[eu:Aachen]]
[[fa:آخن]]
[[fi:Aachen]]
[[fr:Aix-la-Chapelle]]
[[ga:Aachen]]
[[he:אאכן]]
[[hr:Aachen]]
[[hu:Aachen]]
[[ia:Aachen]]
[[id:Aachen]]
[[is:Aachen]]
[[it:Aquisgrana]]
[[ja:アーヘン]]
[[ka:აახენი]]
[[kk:Ахен]]
[[ko:아헨]]
[[ksh:Oche (Shtadt)]]
[[la:Aquisgranum]]
[[lb:Oochen]]
[[li:Aoke]]
[[lt:Achenas]]
[[lv:Āhene]]
[[mr:आखन]]
[[ms:Aachen]]
[[nds:Aken]]
[[nl:Aken (stad)]]
[[nn:Aachen]]
[[no:Aachen]]
[[oc:Aquisgran]]
[[pl:Akwizgran]]
[[pnb:آخن]]
[[pt:Aquisgrano]]
[[qu:Aachen]]
[[ro:Aachen]]
[[roa-rup:Aachen]]
[[ru:Ахен]]
[[scn:Aquisgrana]]
[[sh:Aachen]]
[[simple:Aachen]]
[[sk:Aachen]]
[[sl:Aachen]]
[[sr:Ахен]]
[[sv:Aachen]]
[[sw:Aachen]]
[[th:อาเคิน]]
[[tl:Aachen]]
[[tr:Aachen (kent)]]
[[uk:Аахен]]
[[vi:Aachen]]
[[vo:Aachen]]
[[wa:Åxhe]]
[[war:Aachen]]
[[zh:亚琛]]
[[zh-min-nan:Aachen]]

Version vom 11. Mai 2010, 07:07 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Aachen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Aachen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 47′ N, 6° 5′ OKoordinaten: 50° 47′ N, 6° 5′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: kreisfreie Stadt und
Städteregion AachenVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Landkreis existiert nicht
Höhe: 173 m ü. NHN
Fläche: 160,85 km2
Einwohner: 252.769 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1571 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 52062–52080
Vorwahlen: 0241 / 02403 / 02405 / 02407 / 02408
Kfz-Kennzeichen: AC, MON
Gemeindeschlüssel: 05 3 34 002
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
Haaren
Laurensberg
Eilendorf
Richterich
Brand
Kornelimünster/Walheim
Aachen-Mitte
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt
52058 Aachen
Website: www.aachen.de
Oberbürgermeister: Marcel Philipp (CDU)
Lage der Stadt Aachen in der Städteregion Aachen
Karte
Flagge der Stadt Aachen

Aachen/? oder auch Bad Aachen (von altgermanisch Ahha „Wasser“, lateinisch Aquae Grani oder Granni, später Aquisgranum,[2] franz. Aix-la-Chapelle, niederl. Aken, luxemb. Oochen, Öcher Platt: Oche) ist eine nordrhein-westfälische kreisfreie Stadt und Kurstadt im Regierungsbezirk Köln, Mitglied des Landschaftsverbandes Rheinland und gehört nach dem Aachen-Gesetz mit Wirkung vom 21. Oktober 2009 als kreisfreie Stadt zur Städteregion Aachen. 1890 überschritt Aachen erstmals die Einwohnerzahl von 100.000 und ist seitdem die westlichste deutsche Großstadt. Es zählt heute zu den Verdichtungsräumen Nordrhein-Westfalens mit mehr als 250.000 Einwohnern. Die Stadt ist bekannt für ihre bis in die Jungsteinzeit zurückreichende Geschichte und ihr damit verbundenes kulturelles und architektonisches Erbe. Darüber hinaus richtet Aachen jährlich das internationale Pferdesportturnier CHIO aus und verleiht überdies den internationalen Karlspreis.

Aachen liegt auf deutscher Seite im Grenzgebiet zu den Niederlanden und Belgien (Euregio Maas-Rhein) am Nordrand der Eifel bzw. des Rheinischen Schiefergebirges. Die Eifel (siehe auch Nationalpark Eifel) und das Hohe Venn im Süden, weite Gebiete zwischen Niederrhein und Nedermaas sowie die Ardennen sind an Aachen angrenzende Landschaften. Nahe gelegene größere Städte sind Köln, Düsseldorf, Bonn, Mönchengladbach, Krefeld, Leverkusen, Lüttich (Belgien), Maastricht, Heerlen und Roermond (alle Niederlande). Außerdem grenzt Aachen im Norden und Osten an einen städtischen Verdichtungsraum, zu dem die Städte Herzogenrath, Übach-Palenberg, Alsdorf, Baesweiler und Würselen nördlich, Eschweiler nordöstlich und Stolberg östlich von Aachen gehören.

Der Aachener Dom, das Wahrzeichen Aachens, und der Domschatz wurden 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Aachen ist Bischofssitz. Mit der RWTH verfügt Aachen über eine der größten und traditionsreichsten technischen Hochschulen Europas, die sich mit ihrem Zukunftskonzept 2007 erfolgreich um Förderung im Rahmen der Exzellenzinitiative bewarb.

Geographische Lage

Der Vaalserberg (322,5 m), an dem Belgien, die Niederlande und Deutschland aneinander grenzen, westlich von Aachen.
Blick vom Lousberg über Aachen mit Dom und Rathaus in der Bildmitte, 2009

Aachen liegt im Dreiländereck Deutschland–Belgien–Niederlande, etwa 30 km nördlich des Hohen Venns in einer nach Nordosten geöffneten Mulde, in der die Wurm zur Rur fließt. Die Stadt befindet sich im Einzugsbereich der Maas, direkt in der Euregio Maas-Rhein am Fuß des linksrheinischen Schiefergebirges (Eifel), das südlich der Stadt beginnt.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet beträgt 410 m ü. NN und liegt im äußersten Südosten der Stadt. Der tiefste Punkt beträgt 125 m ü. NN und liegt im Norden der Stadt an der Bundesgrenze. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87,7 km, davon 23,8 km Grenze zu Belgien und 21,8 km Grenze zu den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6 km, die größte West-Ost-Ausdehnung 17,2 km.

Bezeichnung in verschiedenen Sprachen

Die Stadt wird in einer Vielzahl von Sprachen unterschiedlich bezeichnet:

Sprache Name Aussprache in IPA
Deutsch Aachen [ˈaːxən]
Öcher Platt Oche [ˈɔxə]
Altgermanisch Ahha ['axa]
Französisch Aix-la-Chapelle [ˌɛkslaʃaˈpɛl]
Altgriechisch Ἀκυΐσγρανον [akyːˈisɡranon]
Latein Aquīsgrānum [ˌakwiːsˈgʁaːnum]
Limburgisch Aoke [ˈɔkə]
Luxemburgisch Oochen [ˈɔːxən]
Niederländisch Aken [ˈaːkən]

Aachener Platt

Der Lokaldialekt der Stadt, das Aachener Platt – Öcher ([ˈœʃə]) Platt, gehört der Ripuarischen Sprachgruppe an.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Aachen. Sie werden im Uhrzeigersinn genannt, beginnend im Nordwesten:

Herzogenrath, Würselen, Eschweiler, Stolberg und Roetgen (alle in der Städteregion Aachen); Raeren, Kelmis und Plombières (Provinz Lüttich in Belgien) sowie Vaals, Gulpen-Wittem, Simpelveld, Heerlen und Kerkrade (alle Provinz Limburg in den Niederlanden).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet gliedert sich in sieben Stadtbezirke mit je einer eigenen Bezirksvertretung und einem Bezirksvorsteher sowie einem eigenen Bezirksamt. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Die Stadtbezirke sind für statistische Zwecke teilweise in statistische Bezirke unterteilt. Diese haben eine zweistellige Nummer.

Blick auf Eilendorf und einen Teil von Aachen, rechts der Lousberg, am Horizont der Aachener Wald
Das Dreiländereck

Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken

Unabhängig von der amtlichen Kennzeichnung besteht Aachen aus 49 Stadtteilen, hier sortiert nach Stadtbezirken:

  • Aachen-Mitte: Beverau, Bildchen, Burtscheid, Forst, Frankenberg, Grüne Eiche, Hörn, Lintert, Pontviertel, Preuswald, Ronheide, Rothe Erde, Stadtmitte, Steinebrück, West
  • Brand: Brand, Eich, Freund, Hitfeld, Niederforstbach
  • Eilendorf: Eilendorf, Nirm
  • Haaren: Haaren, Hüls, Verlautenheide
  • Kornelimünster/Walheim: Friesenrath, Hahn, Kitzenhaus, Kornelimünster, Krauthausen, Lichtenbusch, Nütheim, Oberforstbach, Sief, Schleckheim, Schmithof, Walheim
  • Laurensberg: Gut Kullen, Kronenberg, Laurensberg, Lemiers, Melaten, Orsbach, Seffent, Soers, Steppenberg, Vaalserquartier, Vetschau
  • Richterich: Horbach, Huf, Richterich

Bevölkerung

Altersstruktur der Stadt Aachen

Die Stadt Aachen hat 257.645 Einwohner (Stand: 30. Juni 2007), wovon 48,8 % weiblich und 51,2 % männlich sind.[3] Die Altersstruktur ist wie folgt: 0–18 Jahre: 16,1 %; 18–65 Jahre: 67,2 %; ab 65 Jahre: 16,7 %, wobei das Durchschnittsalter 39,4 Jahre beträgt (Stand: 14. Januar 2007).

Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet liegt derzeit bei 11,2 % (Februar 2009).[4] Ende 2007 lag der Ausländeranteil in Aachen bei 14,2 %.[5] Ein signifikanter Anteil der ausländischen Bewohner gehört zu den Studierenden der international bekannten Bildungszentren Aachens.[6]

Raumordnung und Raumplanung: Aachen als Oberzentrum

Aachen verfügt über sehr viele Bildungseinrichtungen wie die RWTH Aachen, die Fachhochschule Aachen, diverse Gymnasien und andere Bildungszentren. Neben verschiedenen Theatern sind auch viele Museen vorhanden, die den Bereich der Kultureinrichtungen abdecken. Im Bereich der Sportstätten und Einrichtungen für Gesundheit und Soziales mit Spezialkliniken, bei Behörden wie dem Land- und Amtsgericht Aachen und bei sonstigen Dienstleistungen mit spezialisierten Einkaufsmöglichkeiten für den höherwertigen Bedarf sowie Banken erfüllt die Stadt alle Kriterien für ein Oberzentrum. Ebenfalls verfügt Aachen über den Anschluss an Autobahnen (A 4, A 44, A 544), an das Bundesfernstraßennetz und den ICE und Thalys im Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn (siehe Verkehr in Aachen).

Klima

Klimadiagramm von Aachen

Aachen und Umgebung gehören zur gemäßigten Klimazone und weisen ein ozeanisches Klima auf, d. h. feuchtes Wetter, milde Winter und relativ ausgeglichene Temperaturen. Durch die Lage nördlich der Eifel und des Hohen Venns ist die Niederschlagsmenge (im Schnitt 805 mm/Jahr) in Aachen aufgrund der vorherrschenden Westwetterlagen vergleichsweise höher als beispielsweise in Bonn (669 mm/Jahr).

Ein weiterer Effekt der Lage am Nordrand der Eifel ist das Auftreten von Föhn bei südlichen Luftströmungen.

Geologie

Gefaltete Sandsteine und Tonsteine der oberdevonischen Condroz-Formation unterhalb von St. Adalbert

Der Untergrund von Aachen ist sehr heterogen aufgebaut. Die ältesten im Stadtgebiet auftretenden Gesteine sind devonische und karbonische Sandsteine, Grauwacken, Tonsteine und Kalksteine. Sie gehören zum linksrheinischen Schiefergebirge nördlich des Hohen Venn. Im Oberkarbon sind diese Gesteinsschichten während der variszischen Gebirgsbildung eingeengt, gefaltet und überschoben worden. Nach der Auffaltung des variszischen Gebirges wurde das Gebiet über einen Zeitraum von 200 Millionen Jahren zunehmend eingeebnet. Während der Kreidezeit drang das Meer aus Richtung Nordsee bis an den Gebirgsrand bei Aachen vor und lagerte dabei Tone, Sande und Kreidesedimente ab. Während die Tone, die unweit von Aachen in Raeren Grundlage einer bedeutenden Töpferindustrie waren, vorwiegend im Talkessel von Aachen zu finden sind, werden die Höhen des Aachener Waldes und des Lousberges von kreidezeitlichen Sand- und Kreideablagerungen gebildet. Die jüngsten Sedimente, die überwiegend im Norden und Osten Aachens verbreitet sind, stellen tertiäre und quartäre Fluss- und Windablagerungen dar.

Entlang der großen Überschiebungsbahnen der variszischen Gebirgsbildung – der Aachener und Burtscheider Überschiebung – treten heute im Stadtgebiet, an oberdevonische Kalksteine gebunden, die über 30 Aachener Thermalquellen zutage. Den Untergrund von Aachen durchziehen darüber hinaus zahlreiche, auch heute noch aktive tektonische Störungen, die zum Störungssystem des Rurgrabens gehören, das sich in der Vergangenheit, wie beispielsweise in den Jahren 813, 1756 bei Düren und 1992 bei Roermond in Aachen wie auch im gesamten Erdbebengebiet Kölner Bucht immer wieder durch Erdbeben bemerkbar gemacht hat.

Geschichte

Modell der Kaiserpfalz
Der Altarraum des Aachener Doms

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Aachen

Das Gebiet um Aachen wurde schon vor langer Zeit besiedelt. Bereits im Neolithikum (der Jungsteinzeit) zwischen 3000 und 2500 v. Chr. wurde auf dem Lousberg Feuerstein abgebaut. Nach archäologischen Ausgrabungen, die in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre im Aachener Elisengarten stattfanden, geht man auch von einer Besiedlung im Neolithikum aus. In der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit war Aachen von Kelten besiedelt, wie Hügelgräber im Aachener Wald und die Ausgrabungen im Aachener Elisengarten beweisen. Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Ein römisches Heilbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt.[7] Nach den archäologischen Ausgrabungsergebnissen ist davon auszugehen, dass es seit Christi Geburt eine durch die Römer angelegte Stadtbebauung in der Größe von ca 20 bis 25 Hektar gegeben hat. Zeugnisse späterer Besiedlung sind fränkische Gräber aus dem 7. Jahrhundert.

Der fränkische König Pippin der Jüngere baute in Aachen einen Hof und sorgte für die erste schriftliche Erwähnung Aachens 765 als Aquis villa. Pippins Sohn Karl, später Karl der Große genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof, den er zu seiner Residenz wählte und zu einer Kaiserpfalz mit Palast (an dieser Stelle steht heute das Rathaus) und Kapelle, der so genannten Pfalzkapelle, ausbaute (heute der Aachener Dom).

Karls Sohn, Ludwig der Fromme, wurde 813 in Anwesenheit seines Vaters im Obergeschoss der Pfalzkapelle zum Mitkaiser gekrönt. Karl der Große wurde am 28. Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung erfolgte Mitte des 9. Jahrhunderts in der Aachener Pfalzkapelle. Lothar I., der älteste Enkel Karls des Großen, krönte sich hier zum Kaiser.

Otto I. wurde 936 n. Chr. in Aachen zum ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt blieb damit für die nächsten 600 Jahre Krönungsort der deutschen Könige. Bis 1531 wurden 31 deutsche Könige im Dom zu Aachen (oder: Aachener Münster) gekrönt, der letzte war Ferdinand I. Zum Weihnachtsfest im Jahre 1165 n. Chr. ließ Friedrich I., genannt Barbarossa, Karl den Großen heilig sprechen. Einige Tage später, am 8. Januar 1166, erhielt Aachen durch das sogenannte Karlsprivileg, einen Freiheitsbrief, die Stadtrechte sowie das Markt- und Münzrecht verliehen und wurde eine freie Reichsstadt.[8] Seine Einwohner wurden von der Lehenshörigkeit befreit. Aus dieser Zeit stammt der Adler im Stadtwappen. Am 29. Juli 1215 bestätigte Kaiser Friedrich II. der Stadt Aachen alle Rechte, die sie von Karl dem Großen erhalten hatte.[9]

Der Bau der inneren Stadtmauer geht auf Kaiser Barbarossa zurück und wird deshalb bis heute "Barbarossa-Mauer" genannt. Mit ihrem Bau wurde 1171 n. Chr. begonnen und sie verläuft in etwa entlang dem heutigen "Grabenring". 86 Jahre später wurde der äußere Mauerring angelegt, der von Richard von Cornwall anlässlich seiner Krönung im Jahre 1257 gefördert wurde und dessen Bauzeit ca. 100 Jahre dauerte. Diese verläuft entlang des "Alleenringes" und wies 11 Stadttore und 22 Türme auf. Erst 1841 wurde die erste Wohnbebauung außerhalb dieses Stadtwalls errichtet; das Bahnhofsviertel und die Theaterstraße entstanden.

Aachen fiel nach sechsmonatiger Belagerung 1248 n. Chr. an Wilhelm von Holland, der hier zum König gekrönt wurde. Die Belagerung führte nur deshalb zum Erfolg, weil die Belagerer das Wasser der in den Talkessel fließenden Bäche unterhalb der Stadt aufstauten und damit die Stadt unter Wasser setzten.[10]

1258 n. Chr. wurde erstmals der Tuchwalker erwähnt. Die Tuchfabrikation war jahrhundertelang der wesentliche Wirtschaftsfaktor Aachens. Bedingt durch die reichhaltigen Erzvorkommen in der Umgebung, z. B. Zinkerz (Galmei) am Altenberg (heute Kelmis) und in Stolberg, wurde Aachen ein europäisches Zentrum der Messingindustrie und der Kupferverarbeitung – insbesondere im 16. Jahrhundert. Mit den Religionswirren der Reformationszeit und der Vertreibung der Protestanten verließen viele Kupferschläger, die diesem Glauben angehörten, die Stadt und siedelten sich im liberaleren Umland (Vaals und Stolberg) an.

Das heutige Aachener Rathaus wurde im Jahr 1349 auf Initiative der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeisters Gerhard Chorus auf den Resten der baufälligen Königshalle der Kaiserpfalz errichtet. Zuvor hat das Grashaus diese Funktion innegehabt, wurde aber weiterhin bis ins 18. Jahrhundert hinein für Rats- und Gerichtsversammlungen parallel dazu genutzt. Ein weiteres Rathaus (der Pützer-Bau) wurde im Jahr 1903 am Katschhof errichtet. Es ist im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und in den 1950er Jahren abgerissen worden, heute steht ein Verwaltungsgebäude an dieser Stelle.

Politisch eingebunden wurde Aachen auch 1500, wo Aachen Teil des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises wurde.

Für mehr Leben in der Stadt und mehr Tourismus sorgte die Gründung der Aachener Heiligtumsfahrt.

1601 beschloss man erstmals, eine Einwohnerzählung der Stadt Aachen durchzuführen, die ergab, dass 14.171 Einwohner in Aachen lebten, wovon jedoch nur 2.829 Bürger waren.

Aachen um 1647
Kurbezirk Komphausbadstraße 1727 mit dem Rosen-, Cornelius- und Karlsbad.

Am 2. Mai 1656 brach in der Backstube des Bäckers Peter Maw an der Jakobskirche ein Feuer aus, das fast das ganze gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben, 4.664 Häuser wurden zerstört.

In der Folgezeit baute der aus Lüttich stammende Badearzt François Blondel Aachen zu einem der modernsten Badeorte Europas aus. In Aachen kursiert seit dieser Zeit der Satz: Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf. Der Kurbetrieb wurde durch Möglichkeiten zum Müßiggang und zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Aachen wurde zum Modebad und beherbergte regelmäßig die europäische Prominenz. Dazu zählten Herrscher wie Zar Peter der Große von Russland und der preußische König Friedrich der Große ebenso wie der Komponist Georg Friedrich Händel.

Der Devolutionskrieg zwischen Spanien und Frankreich wurde 1668 mit dem Ersten Aachener Frieden beendet. Darauf folgend fand in Aachen 1748 ein Friedenskongress statt, der den Österreichischen Erbfolgekrieg mit dem Zweiten Aachener Frieden beendete. In der Folge der Französischen Revolution besetzten deren Armeen 1794 Aachen und vereinten es mit Frankreich. Zahlreiche Kulturgüter wurden dabei nach Paris verschleppt. 1798 wurde Aachen zum Verwaltungssitz des den Niederrhein umfassenden Département de la Roer. Im Jahre 1802 wurde Aachen erstmals Bischofssitz, der nach 23 Jahren aufgelöst und 1930 nach 105 Jahren wieder errichtet wurde und dem Erzbistum Köln als Suffraganbistum unterstellt wurde. Nach dem Wiener Kongress wurde die Stadt 1815 in das Königreich Preußen eingegliedert und 1816 zunächst in der Provinz Großherzogtum Niederrhein Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises, wobei die Stadt Aachen kreisfrei wurde. Ab dem 27. Juni 1822 gehört die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk zur Rheinprovinz.

Die Einführung der Dampfkraft, vor allem in der Tuchindustrie, die fortschreitende Mechanisierung und die damit verbundene Arbeitslosigkeit sowie Frauen- und Kinderarbeit bei Niedrigstlöhnen führten zu Unruhen, die 1830 von bewaffneten Bürgern und Soldaten blutig niedergeschlagen wurden.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel 1918 ein Teil des Aachener Hinterlandes mit dem Kreis Eupen und Teilen der damaligen Kreise Monschau und Schleiden an Belgien. Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt.

Die Zwischenkriegszeit bedeutete einen tiefen Einschnitt in das Wirtschaftsleben der Stadt Aachen. Insbesondere der sogenannte Ruhrkampf, die Verschiebung der Zollgrenze an den Rhein sowie zunehmender Schmuggel entlang der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden oder auch der Separatistenaufstand von 1923 trafen Aachen schwer. Hinzu kamen Reparationsleistungen und als negativer Höhepunkt die Weltwirtschaftskrise ab 1929.

1933 wurde die Städteverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen und staatlichen Beamten wurden durch Mitglieder der NSDAP ersetzt. Eine Heiligtumsfahrt mit 800.000 Teilnehmern fand 1937 statt, die als stummer Protest gegen das NS-Regime gewertet wurde.

Zug deutscher Kriegsgefangener durch die Ruinen der Stadt Aachen im Oktober 1944, Joseph-von-Görres-Straße

Im Zweiten Weltkrieg wurde Aachen stark beschädigt, 65 % des Wohnraums wurden zerstört. Im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf Luftangriffen. Durch die Grenzstadt Aachen kamen zehntausende Deportationsopfer, die in Belgien interniert worden waren, um anschließend per Reichsbahn durch Deutschland in die Konzentrationslager geschleust zu werden. 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, das am 21. Oktober 1944 nach sechswöchigem Kampf (Schlacht um Aachen) als erste deutsche Stadt von den Alliierten eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzten als neuen Bürgermeister Franz Oppenhoff ein, der fast fünf Monate später von einer Werwolf-Gruppe als Kollaborateur der Alliierten ermordet wurde. Nach ihm wurde später die Oppenhoffallee benannt. Aachen wurde zunächst von amerikanischen, dann von britischen und später von belgischen Truppen besetzt. Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland starben zwischen 1945 und 1953 40 Menschen an der so genannten Aachener Kaffeefront. 1946 wohnten in Aachen wieder 100.000 Personen. Am 23. August 1946 wurde der Nordteil der bisherigen Rheinprovinz, zu dem auch Aachen gehörte, Teil des neugegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Vom 1. April 1949 bis 28. August 1958 gehörte der westliche Ortsteil Bildchen zu Belgien (Belgisches Annexionsgebiet).

1950 wurde erstmals der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in Europa verliehen.

Bei der Gebietsreform von 1972 (erstes Aachen-Gesetz) wurde das Stadtgebiet Aachens durch die Eingemeindung von sieben Gemeinden (Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim) mehr als verdoppelt, die Einwohnerzahl stieg auf 237.108. Der Kreis Aachen erhielt seine heutige Ausdehnung. Der Regierungsbezirk Aachen wurde jedoch aufgelöst und dem Regierungsbezirk Köln angegliedert. Im gleichen Jahr feierte das neue Klinikum Aachen Richtfest, das im Jahr 1985 vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau offiziell an die RWTH Aachen übergeben wurde.

Eine neue Synagoge in Aachen wurde 1995 unter Beteiligung internationaler Ehrengäste eingeweiht.

Ursprung des Stadtnamens

Der Name der Stadt Aachen leitet sich vom Altgermanischen Ahha (wird wie Acha ausgesprochen) ab und bedeutet Wasser. Aachen war bis zur Erbauung des Aachener Doms vor allem wegen seiner zahlreichen Quellen bekannt, die stark schwefelhaltiges, bis zu 74 °C heißes Wasser an die Oberfläche bringen. Die Quellen im Stadtteil Burtscheid gehören damit zu den heißesten Quellen Mitteleuropas. Diesen Quellen wird zugeschrieben, dass sie Rheuma und viele andere Krankheiten heilen sollen. Nicht zuletzt aus diesem Grund etablierte schließlich Karl der Große den Ort zu einer bedeutenden Stadt. Die mittelalterliche lateinische Ortsbezeichnung Aquisgranum bewahrt die Erinnerung an den römischen Badeort, der auf den keltisch-römischen Heilgott Grannus hinweist. Als Kurstadt darf sich die Stadt Bad Aachen nennen, jedoch wird diese Bezeichnung kaum verwendet, da die Stadt dann in Listen und Verzeichnissen nicht mehr an erster Stelle genannt würde. Das offizielle Logo der Stadt verzichtet mit der Bezeichnung Stadt Aachen ebenfalls auf den Titel als Kurbad.

Die Karlshymne

Aachen-Hymne auf einem Glasfenster aus dem 18. Jahrhundert in der Burg Frankenberg

Die Karlshymne Urbs Aquensis ist eine Hymne aus dem 12. Jahrhundert auf Karl den Großen, dessen Glanz auf Aachen fällt. Heute ist sie auch die Landeshymne der Region Aachen, die unter dem Namen Urbs Aquensis, urbs regalis (lat.: Aachen, Kaiserstadt, du hehre) bekannt ist. Diese wird zu besonderen Anlässen gespielt und gesungen, zum Beispiel jährlich bei der Karlspreisverleihung von der Festgesellschaft.

Religionen

Christentum

Wappen des Bistums Aachen

Das Gebiet der Stadt Aachen gehörte von Anfang an zum Bistum Lüttich beziehungsweise dessen Archidiakonat Hasbanien, Dekanat Maastricht. Im Mittelalter war die Wurm die Grenze zum Erzbistum Köln. Kirchliche Rechte hatte der Herzog von Jülich. Im Jahre 1708 gab es in Aachen 17 Klöster. 1802 wurde Aachen Sitz eines eigenen Bistums, das jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte das Gebiet zum Erzbistum Köln, bevor 1930 das Bistum Aachen erneut als Suffraganbistum Kölns errichtet wurde. Kathedrale des Bistums Aachen und Hauptkirche der Stadt ist der Aachener Dom. Die katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehören zur „Region Aachen-Stadt“ innerhalb des Bistums.

Um 1530 begann in Aachen die Reformation. In den Folgejahren ließen sich vor allem protestantische (calvinistische) Tuchmacherfamilien in der Stadt nieder. 1544 wurde die erste Gemeinde gebildet, jedoch wurden den evangelischen Bewohnern auf Befehl des Kaisers ab 1550 alle öffentlichen Ämter versperrt. Der Rat der Stadt war aber gespalten, 1559 verließen die evangelischen Mitglieder den Rat, wonach viele Protestanten abwanderten. 1576 konnte dank Unterstützung der Zünfte der Rat wieder mehrheitlich mit Protestanten besetzt werden. In der Folgezeit gab es zunächst eine lutherische und drei reformierte Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch nicht lange an, da 1598 die Reichsacht über die Stadt verhängt wurde, infolgedessen der evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser und Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach einem Aufstand der Protestanten konnte 1611/1612 vorübergehend wieder ein protestantischer Rat gebildet werden, doch 1614 wurde erneut die Reichsacht verhängt und die Protestanten ausgewiesen, teilweise sogar hingerichtet. Danach war die Zahl der Protestanten sehr gering, jedoch gab es stets evangelische Bewohner, die immer wieder versuchten, Einfluss in der Stadt zu gewinnen. Da sie jedoch keine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen sich die lutherischen und reformierten Bewohner den Gemeinden in Vaals an.

Dort wurde 1736 eine protestantische Kirche errichtet. Nach Einmarsch der Franzosen gewannen die Protestanten allmählich ihre Gleichheitsrechte zu den Katholiken. 1802 erhielten sie die ehemalige Klosterkirche St. Anna für ihre Gottesdienste. Die inzwischen gegründete lutherische und reformierte Gemeinde fusionierte 1837 zur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden war und 1817 die Evangelische Kirche in Preußen als unierte Kirche gebildet worden war, gehörte die Gemeinde in Aachen zu dieser Kirche beziehungsweise zur rheinischen Provinzialkirche. 1838 wurde Aachen Sitz eines Superintendenten, aus dem später der heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. Die Evangelische Kirchengemeinde Aachen gliedert sich in vier Gemeindebereiche (Aachen-Mitte, Süd, West und Nord) mit jeweils mehreren Pfarrbezirken. Zum Gebiet der Stadt Aachen gehören jedoch noch drei weitere Gemeinden im Südosten: Eilendorf bildet eine eigene Gemeinde, Brand gehört zur Kirchengemeinde Stolberg, die Orte im Bezirk Kornelimünster/Walheim gehören zur Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall. Der Evangelische Kirchenkreis Aachen umfasst jedoch außer den Gemeinden in Stadt und Kreis Aachen auch Eifelgemeinden im Kreis Euskirchen.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Aachen zahlreiche evangelische Freikirchen, unter anderem die Freie evangelische Gemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten). Unter den weiteren christlichen Vereinigungen und Gemeinden finden sich eine Alt-Katholische Gemeinde, Freie Christliche Gemeinden, vier verschiedene Orthodoxe Gemeinden, insbesondere eine große Griechisch-Orthodoxe Gemeinde und eine katholische Koreanische Gemeinde.

Ein großer Teil der verschiedenen christlichen Gemeinden Aachens sind in der lokalen ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Aachen zusammengeschlossen. Dazu zählen die Römisch-Katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die Griechisch-Orthodoxe Kirche, die Russisch-Orthodoxe Kirche, die Serbisch-Orthodoxe Kirche, die Rumänisch-Orthodoxe Kirche, die Alt-Katholische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Freie evangelische Gemeinde, die Vineyard-Gemeinde, die Internationale Christliche Freikirche (ICF) und das Lighthouse Christliche Zentrum.

Ferner sind die Christengemeinschaft, die Zeugen Jehovas und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche, in Aachen vertreten.

Aachen ist Sitz der katholischen Hilfswerke missio, Misereor und Die Sternsinger.

Judentum

Synagoge Aachen mit der hebräischen Inschrift: „Mein Haus soll sein ein Haus des Gebets für alle Völker!“
Islamisches Zentrum Aachen (Bilal-Moschee)

Die Aachener Synagoge wurde durch die Stadt Aachen an der Stätte der während der Novemberpogrome 1938 zerstörten alten Synagoge neu erbaut und 1995 der jüdischen Gemeinde übergeben. Die Jüdische Gemeinde Aachen mit ungefähr 1440 Mitgliedern[11] und einer eigenen Bibliothek besitzt auch einen jüdischen Friedhof sowie eine eigene Zeitung.

Islam

In Aachen gibt es zwei Moscheen, die Yunus-Emre-Moschee und das islamische Zentrum (IZA) mit der Bilal-Moschee. Des Weiteren sind vier weitere Einrichtungen von islamischen Kulturzentren vorhanden.

Interreligiöser Dialog

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet sich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Aachen e. V. [12]

Eingemeindungen

In Aachen wurde am 1. April 1897 die bis dahin eigenständige Stadt Burtscheid in Aachen eingemeindet. Vor dieser ersten Eingemeindung betrug das Stadtgebiet 3056 ha. Drei weitere Eingemeindungen folgten, die mindestens 14 Gemeinden und Orte beinhalteten. Nach diversen kleineren Grenzänderungen und Neuvermessungen seit 1949 umfasst das Stadtgebiet heute eine Fläche von insgesamt 16.082,9 ha.

Datum Orte Zuwachs in ha Grafik
1. April 1897 Burtscheid 858,6 Die Grafik zeigt die anteilige Fläche der Eingemeindungen an der heutigen Stadt Aachen.
1. April 1906 Forst 1.145,7
1. November 1922 Sief, Bildchen und Lichtenbusch 789,1
1. Januar 1972 Brand*, Eilendorf, Haaren*,
Kornelimünster, Laurensberg, Richterich (ohne Bank und Wilsberg),
Walheim, Oberforstbach sowie diverse kleinere Gebiete
*ohne Randgebiete
10.595

Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Aachen

1855 hatte Aachen mehr als 50.000 Einwohner. 1890 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Wenige Jahre später gemeindete sie die Kreisstadt Burtscheid aus dem Landkreis Aachen ein, wodurch sie Sitz der Kreisverwaltung wurde, was sie bis heute ist. Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt 1972 durch mehrere Eingemeindungen – die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die amtliche Einwohnerzahl für Aachen nach Fortschreibung des Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (LDS) 258.208 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern), am 31. Dezember 2007 259.030[13] – historischer Höchststand. Der im Vergleich zu den Vorjahren stärkere Anstieg der Bevölkerungszahl im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die Zweitwohnsitzsteuer einführte, wodurch sich insbesondere viele Studenten gezwungen sahen, ihren Zweitwohnsitz bei der Stadtverwaltung gegen einen Hauptwohnsitz einzutauschen. Aus der Liste der Großstädte in Deutschland ist zu entnehmen, dass das jährliche Wachstum der Einwohner bei 0,94 % liegt und somit Aachen hinter Mainz (1,05 %) auf Platz 2 liegt im Vergleich aller aktueller Großstädte mit der jährlichen Wachstumsrate.

Im Gegensatz zum LDS zählte die Stadtverwaltung lediglich 250.667 Einwohner am 31. Dezember 2007 und damit eine seit Jahren leicht rückläufige Einwohnerzahl. Es ergibt sich also eine Differenz von 8363 Einwohnern zwischen den beiden Statistiken. Sollte der Trend aus der Statistik der Stadtverwaltung anhalten, so würde die Stadt in der städtischen Statistik bereits 2009 weniger als 250.000 Einwohner haben. Der LDS-Bevölkerungsprognose zufolge soll die Einwohnerzahl bis zum Jahre 2025 hingegen auf 282.500 anwachsen.[13]

Politik

Oberbürgermeister und Rat

Das Aachener Rathaus von Süden (vom Katschhof aus)
Das Aachener Rathaus von Norden

An der Spitze der Stadt Aachen stand zunächst ein königlicher Beamter. 1250 ging die Leitung auf den Rat über, dem ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder des Rates waren zunächst nur lebenslang amtierende Schöffen. Seit dem 15. Jahrhundert waren auch die Zünfte vertreten. Dies wurde im so genannten Aachener Gaffelbrief von 1450, der bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten die Zünfte erst 1513 ihre ständige Mitgliedschaft im Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An der Spitze standen meist zwei Bürgermeister, die aber nur ein Jahr amtierten und am 25. Mai ihr Amt wechselten. Die Ratsmitglieder übten neben ihrer Ratsmitgliedschaft meist noch wichtige Sonderämter in der Stadt aus. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde die Munizipalverfassung eingeführt. Stadtoberhaupt war der Maire. Ihm standen drei Beigeordnete und ein 30-köpfiger Rat zur Seite. In preußischer Zeit wurde 1815 aus dem Maire der Oberbürgermeister. Eine Neuordnung der städtischen Verfassung wurde erst 1845 mit der rheinischen Gemeindeordnung beziehungsweise 1856 mit der rheinischen Städteordnung eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin aus dem Oberbürgermeister und dem Rat.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Der am 30. August 2009 gewählte Rat der Stadt besteht aus 74 Mitgliedern. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat Stimmrecht und leitet die Sitzungen. Derzeit sind im Aachener Rat folgende Parteien vertreten: CDU (28 Mitglieder), SPD (20 Mitglieder), Bündnis 90/Die Grünen (14 Mitglieder), FDP (6 Mitglieder), Die Linke (3 Mitglieder) und je ein Mitglied der Piratenpartei, der Unabhängigen Wählergemeinschaft und der Freien Wählergruppe.[14]

Am 26. September 2004 wurde Jürgen Linden (SPD) für weitere fünf Jahre zum Oberbürgermeister gewählt. Zu den Kommunalwahlen am 30. August 2009 trat Linden nicht mehr an. Sein Nachfolger ist seit dem 21. Oktober 2009 Marcel Philipp (CDU).

Liste der Oberbürgermeister der Stadt Aachen

Partei Sitze (1999)[15] Prozent % (1999)[15]
CDU 29 49,5
SPD 19 32,3
Grüne 6 10,9
FDP 3 4,4
PDS 1 2,2
Sitze (2004)[16] Prozent % (2004)[16]
22 37,3
19 (Ende Sept. '09: 18) 32,0
10 17,6
3 5,2
1 (Linke 3) 2,4
Partei Sitze (2009)[14] Prozent % (2009)[14]
CDU 28 37,74
SPD 20 26,4
Grüne 14 19,0
FDP 6 7,5
Die Linke 3 4,1
Piratenpartei 1 1,7
UWG 1 1,6
FWG 1 0,8

Die Mehrheit im Stadtrat wurde bis Ende August 2009 von einer Koalition von SPD und Grünen gebildet und durch eine Koalition aus CDU und den Grünen abgelöst. [17]

Siehe auch: Ergebnisse der Kommunalwahlen in Aachen

Wappen

Aktuelles Wappen
Wappen von 1888
Wappen von 1774

Blasonierung: In Gold ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Adler.

Die Stadtfarben sind schwarz-gold (schwarz-gelb). Der Adler symbolisiert das Reich und bringt so zum Ausdruck, dass Aachen Reichsstadt – dem Kaiser direkt unterstellte Stadt – und lange Zeit Krönungsstätte der deutschen Könige war. Viele Reichsstädte haben einen schwarzen Adler auf Goldgrund im Wappen (Köln: Doppeladler, Frankfurt a/M.: Silberadler in Rot mit Goldrand). Das Wappen wurde zuletzt am 24. Januar 1980 durch die Hauptsatzung der Stadt festgelegt, ist aber schon sehr lange im Gebrauch.

Partnerstädte

sowie

Städteregion Aachen

Die Stadt Aachen hat durch öffentlich-rechtliche Vereinbarungen mit dem Kreis Aachen einige ihrer Aufgaben auf die Städteregion Aachen übertragen, so Schulträgeraufgaben, Straßenverkehrsamt, Ausländerbehörde, und Teile des Sozialamtes.[18]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ford-Forschungszentrum in Aachen

Unternehmen

Aachen hat mehrere bedeutende Industriezweige. Zu nennen ist hier ein Werk des deutschen Reifenherstellers Continental AG, in dem vor allem besonders anspruchsvolle Reifen (für hohe Geschwindigkeiten) produziert werden.

Seit 1934 unterhält Philips, einer der weltweit größten Elektronikhersteller, Produktionsstätten in Aachen. Zunächst nur für Radiogeräte, seit dem Krieg aber ein Werk zur Produktion von Leuchtmitteln, in dem heute Niedervolt-Halogenlampen und Autolampen hergestellt werden. Ein weiteres Philips-Werk, in dem Bildröhren hergestellt wurden, ist vor einigen Jahren geschlossen worden.

Aachen ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser- und Umwelttechnologie mit jeweils großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt. Viele IT-Unternehmen, die teilweise als Spin-offs der Universität und Fachhochschule gegründet wurden, haben sich gemeinsam mit Forschungseinrichtungen zum Kompetenznetzwerk "Regina e. V. IT/Informatik Aachen" zusammengeschlossen.

Weiterhin ist Aachen als Standort der Automobilindustrie bedeutend, sowohl durch ortsansässige Zulieferindustrie (z. B. Continental und Saint-Gobain) als auch durch bedeutende Institute der RWTH Aachen, die ihren Fokus auf der Automobiltechnologie haben. Die örtliche Automobilbranche hat sich großteils im euregionalen Netzwerk competence center automotive region aachen – euregio maas-rhein (car e. V.) zusammengeschlossen. Daneben gibt es eine Reihe von Forschungsbetrieben und Hochtechnologieunternehmen, oft als Spin-offs der Hochschulen.

Außerdem ist die Produktion von Süßwaren von bekannten Firmen wie Zentis (Konfitüren, Süßwaren, Fruchtzubereitungen), Lambertz (Lebkuchen, Printen), Lindt & Sprüngli (Schokolade, Pralinen) bedeutend. Die Aachener Printen sind weltberühmt.

Neben den oben genannten Unternehmen ist Aachen Standort vieler Industriebetriebe wie Grünenthal (pharmazeutische Produkte), Talbot (Schienenfahrzeuge) und Saint-Gobain (Glas). Aachen bietet gute Standortvorteile wegen einer dichten Infrastruktur mit Produktions- und Dienstleistungen auf engstem Raum; Internationalität und Mehrsprachigkeit; Platz zur Expansion und Raum zur Erholung; ein großes Potenzial an gut ausgebildeten Ingenieuren.[19]

Auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle (854.491 Übernachtungen[20] in 4.000 Betten).

In der Vergangenheit war die Produktion von Nadeln und Tuchen der wichtigste Wirtschaftsfaktor. So waren in Aachen mehrere hundert Nadelfabriken ansässig. An fast allen Bächen waren Tuchfabriken und -färbereien vorhanden. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich ein sehr deutlicher Strukturwandel vollzogen. Die Herstellung von Nadeln und Tuchen wurde nach Fernost verlagert. Die letzte Aachener Nadelfabrik stellte den Betrieb Ende 2004 ein, von den zahlreichen Tuchfabriken ist noch eine geblieben. Weitere Bedeutung hatte die Herstellung von Schienenfahrzeugen, Schirmen und Transformatoren. Auch diese Bereiche sind jedoch inzwischen stark reduziert oder völlig aufgegeben worden.

Größte Arbeitgeber der Stadt Aachen:[21]

Rang Name Anzahl der Arbeitsplätze
1. RWTH Aachen 10.000
2. Stadtverwaltung Aachen 3.200
3. Sparkasse Aachen 2.360
4. Generali Deutschland 2.300
5. Lambertz-Gruppe 1.800
6. Zentis 1.500
7. Lindt & Sprüngli 1.500
8. Grünenthal 1.400
9. Philips Licht 1.400
10. Continental 1.400
11. Schumag 1.150
12. FH Aachen 1.000

Verkehr

Bahn

Allgemeines
Der Aachener Hauptbahnhof
Die Euregiobahn

Neben dem Hauptbahnhof gibt es die Bahnhöfe Aachen West und Aachen-Rothe Erde sowie die Haltepunkte Aachen-Schanz und Eilendorf. Der Schnellzug Thalys von Köln nach Paris fährt über Aachen, Lüttich und Brüssel. Auch der ICE International verkehrt auf der Strecke Brüssel–Lüttich–Aachen–Köln und weiter nach Frankfurt. Die Schnellzüge wechseln sich im Stundentakt ab. Aachen liegt somit an einer wichtigen Verbindung des transeuropäischen Schienennetzes. Demgegenüber sind die für Pendler wichtigeren Regionalverbindungen, insbesondere auf der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen (NRW-Express (RE 1) und Rhein-Sieg-Express (RE 9)), seit Jahren unverändert stark verspätungsanfällig.[22] Auf der zweiten von Aachen ausgehenden innerdeutschen Strecke nach Mönchengladbach und von dort aus weiter nach Düsseldorf oder Duisburg über Krefeld findet seit etwa zehn Jahren kein Fernverkehr mehr statt.

Beide Strecken sind jedoch wichtige Magistralen des Güterverkehrs. Die zwei von Aachen ausgehenden Strecken nach Belgien – für den Personenverkehr nach Brüssel über Lüttich (Wesertalstrecke) und für den Güterverkehr nach Antwerpen über Tongeren (Montzenroute) – sind die einzigen in Betrieb befindlichen Schienenverbindungen zwischen Deutschland und Belgien. Die direkte Verbindung in die Niederlande hingegen wurde stillgelegt, wobei eine Reaktivierung im Rahmen der Euregiobahn in ferner Zukunft geplant ist. Die stillgelegte Strecke wird mit historischen Schienenbussen für touristische Fahrten benutzt. Hierfür ist die Zuid Limburgse Stoomtrein Maatschappij (Südlimburgische Dampfeisenbahngesellschaft) zuständig. Die Strecke Aachen – Vetschau – Maastricht ist die älteste internationale Bahnstrecke der Niederlande. Es ist beabsichtigt, die Bahnstrecke auf niederländischer Seite in das Eigentum der Dampfbahngesellschaft zu übertragen.

Wichtigere regionale Bahnverbindungen (Stand März 2006):

Besonderheiten

Eisenbahnhistorisch hat Aachen zwei Besonderheiten zu bieten: den ältesten noch befahrenen Eisenbahntunnel Deutschlands, den Buschtunnel, sowie den Burtscheider Viadukt. In der Nähe, in Belgien, befindet sich bei Moresnet das berühmte Göhltalviadukt, das 2004 saniert wurde. Bei Beendigung dieser Maßnahmen gab es einen großen Festakt mit Feuerwerk. Auch wurde eine Rundfahrt in Waggons des legendären Orient-Express angeboten.

Die traditionsreiche Waggonfabrik Talbot an der Jülicher Straße produzierte bis Anfang der 1990er Jahre Güter- und Personenwaggons, wie etwa doppelstöckige Wagen für die niederländische Staatsbahn oder den Talent. Nach der Übernahme durch den kanadischen Konzern Bombardier (seitdem Talbot-Bombardier) wurde ein Großteil der Fertigung nach Ostdeutschland und Tschechien verlegt. Mittlerweile wird in Aachen der Innenausbau von Personenzügen vorgenommen.

ÖPNV

Im Jahr 1974 wurde die letzte Aachener Straßenbahnlinie stillgelegt. Seitdem beschränkt sich der Stadtverkehr auf Busse. Die Linien fahren innerhalb des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) und ins benachbarte Ausland, wie zum Beispiel nach Heerlen (NL), Kerkrade (NL) oder Eupen (B). Es gibt acht Schnellbuslinien nach Alsdorf/Aldenhoven/Jülich (Linie SB11), Heerlen (Linie 44), Eschweiler (Linie 52), Roetgen/Simmerath/Gemünd (Linie SB63), Stolberg (Linie 125), Herzogenrath (Linie 147), Baesweiler (Linie 151) und Maastricht (Linie 50 der niederländischen Veolia, kein AVV-Tarif).

Der zur Feier des Aufstiegs 2006 golden beklebte Alemannia-Citaro der ASEAG

Den ÖPNV in der Stadt betreibt hauptsächlich die ASEAG (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) mit insgesamt 49 Buslinien (Stand 2008). Die Linie 14 wird gemeinsam mit der belgischen TEC, die Linie 44 mit der niederländischen Veolia Transport betrieben. Außerdem betreibt die RVE vier Linien im Aachener Stadtgebiet, eine davon zusammen mit Taeter Aachen. Dreh- und Angelpunkt des Aachener Liniennetzes sind der Bushof und der Elisenbrunnen, abgesehen von ein paar Ausnahmen werden diese von sämtlichen Aachener Buslinien angefahren.

In Aachen gibt es ein gesondertes Nachtbusnetz. Dieses besteht aus acht Linien (N1 bis N7 und N13), die die größten Linienachsen mit geändertem Linienweg bedienen. Die Nachtlinien verkehren in den Nächten auf Samstage, Sonntage und Feiertage jeweils um 01:45 und 02:45 Uhr vom Elisenbrunnen/Bushof aus. Die Linienführung verläuft dabei sternförmig aus der Stadt heraus. Als einzige Nachtlinie verkehrt die Linie N1 zusätzlich noch um 03:45 Uhr.

In den 1990er Jahren gab es Versuche, wieder eine Stadt- und Straßenbahn einzuführen, das Projekt scheiterte jedoch an den Kosten und wird seit 1999 nicht mehr weiterverfolgt. Als Ersatz dafür wurden im September 2005 zwei Doppelgelenkbusse des Typs VanHool AGG 300 auf den Linien 5 und 45 zwischen Uniklinik und Driescher Hof bzw. Brand eingesetzt. Im Februar 2008 wurden aufgrund dieses erfolgreichen Probebetriebes sechs weitere Busse dieses Typs für den Verkehr auf den beiden Linien in Dienst gestellt.

Straßenanbindung

Am Autobahnkreuz Aachen treffen sich die Autobahnen 4, 44 und 544. Die A 4 führt nach Köln sowie über den Grenzübergang Vetschau in die Niederlande, die A 44 nach Düsseldorf sowie nach Belgien. Die A 544 verbindet das Kreuz Aachen mit dem Europaplatz im Osten Aachens. Als Europastraße 40 ist die A 4 von Köln bis zum Aachener Kreuz und ab dort die A 44 Richtung Belgien beschildert. Ferner führen die Bundesstraßen 1, 1a, 57, 258 und 264 durch das Stadtgebiet.

Fahrrad

Die Stadt Aachen ist ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Trotz des sehr hohen Studentenanteils ist der Fahrradverkehr im Vergleich zu anderen studentisch geprägten Städten gering, was mit den starken Steigungen im Innenstadtbereich und der starken Streuung von Universitätsgebäuden über das Stadtgebiet zusammenhängt.

Luftanbindung

Rund 30 km vom Stadtzentrum entfernt liegt in den Niederlanden der internationale Maastricht Aachen Airport, der unter anderem von der Transavia, Sky Airlines und von Ryanair (von/nach Girona, Valencia und Pisa) im Charterverkehr angeflogen wird. Für kleinere Flugzeuge gibt es den Flugplatz Merzbrück. Die Flughäfen Köln/Bonn (90 km) und Düsseldorf International (90 km) können vom Aachener Hauptbahnhof respektive mit der Linie RE 1 sowie mit vereinzelten nächtlichen Fahrten der Linien RE 4 und S 13 erreicht werden. Aufgrund der Zuganbindung wurden auch die bis dahin bestehenden regelmäßigen Busverbindungen (Airport-Aixpress) zum 31. Oktober 2004 eingestellt.

Medien

Aachen ist Sitz eines Studios des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Hier werden die auf WDR 2 wochentags stündlich ausgestrahlten Newsflashs für die Region Aachen produziert, ebenso wie das WDR-Fernsehmagazin Lokalzeit aus Aachen, das von Sonja Fuhrmann, Gesa Hollermann und Ralf Raspe moderiert wird. Außerdem gibt es mit center.tv seit dem 5. Mai 2009 einen lokalen Fernsehsender für Aachen und die Region, der sowohl im regionalen Kabelfernsehnetz von Unitymedia (Kanal S18) analog sowie digital (DVB-C), als auch als Live-Stream im Internet weltweit empfangen werden kann.[23]

Die beiden Tageszeitungen, Aachener Nachrichten (die erste deutsche Nachkriegszeitung) und Aachener Zeitung, erscheinen beide im Aachener Zeitungsverlag. Auch die Redaktionen wurden inzwischen aus wirtschaftlichen Gründen größtenteils zusammengelegt. Außerdem erscheinen in Aachen mehrere monatliche, kostenlose Stadtmagazine: Bad Aachen, Klenkes, moviebeta sowie das zweimonatlich (ebenfalls kostenlos) erscheinende Familien- und Kindermagazin King Kalli. Darüber hinaus gibt es zwei Anzeigenwochenblätter, die ebenfalls zum Aachener Zeitungsverlag gehören: Super Mittwoch (früher Aachener Woche) und Super Sonntag.

In Aachen senden zwei Lokalradios. Zum einen Radio Aachen (100,1 MHz) mit Sitz in der zentrumsnahen Bahnhofstraße, und zum anderen 107.8 Antenne AC mit Sitz im benachbarten Würselen-Broichweiden. Beide Sender hatten sich erfolglos vom Mantelprogramm Radio NRW getrennt, übernehmen inzwischen aber wieder das Programm von Radio NRW. Dass eine verhältnismäßig kleine Stadt wie Aachen zwei lokale Radiosender betreibt, liegt an der ursprünglichen Struktur des Lokalfunksystems in NRW, das für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt eine eigene Station vorsah: Die Frequenz UKW 100,1 (Sender Mulleklenkes) war dabei für die Stadt Aachen gedacht, die Frequenz 107,8 (Sender Aachen-Stolberg) für den Kreis Aachen.

Durch die Grenznähe ist außerdem eine Vielzahl belgischer und niederländischer Sender zu empfangen, darunter auch deutschsprachige Privatradios aus Ostbelgien (Fantasy Dance FM 96.7). Der meistgehörte private Sender der Region Aachen / Heinsberg ist nach eigenen Angaben 100'5 Das Hitradio aus Eupen, an dem der Belgische Rundfunk (BRF) beteiligt ist. Anders als der BRF richtet sich 100'5 allerdings in erster Linie an ein Publikum in Deutschland.

Darüber hinaus sendet seit dem 3. Mai 2006 das Hochschulradio Aachen (Slogan: „Wir sind die Anderen“) auf der Frequenz 99,1 MHz mit Sendestandort Rütscher Straße auf einem Hochhaus. Im Kabelnetz ist der Sender auf 95,35 MHz zu hören. Das Hochschulradio erhielt am 24. März 2006 eine Lizenz von der Landesanstalt für Medien und sendet etwa vier Stunden täglich ein moderiertes Live-Programm. Zu den übrigen Zeiten wird Musik aus dem Computer abgespielt. Die musikalische Auswahl ist ganz wesentlich von unkommerziellem Stil mit einem Schwerpunkt bei elektronischer Musik. Der Sender wird aus einem Beitrag von 0,50 Euro finanziert, die jeder Student der RWTH mit der Rückmeldung bezahlen muss.

Die international renommierte Nachrichtenagentur Reuters, die heute in London ihren Hauptsitz hat, wurde 1850 von Paul Julius Reuter in Aachen gegründet.

Der Verlag Meyer & Meyer, der vornehmlich Sport-Sachbücher herausgibt, hat seinen Sitz in Aachen.

Öffentliche Einrichtungen

Aachen ist Sitz folgender Institutionen und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Medizinische Versorgung

Bildung und Forschung

Hauptgebäude der RWTH Aachen

Die Technische Hochschule Aachen, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), die 1870 unter dem Namen Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen gegründet wurde, ist eine der größten und traditionsreichsten Technischen Hochschulen Europas. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Fächern und der Medizin werden auch mehrere Sprachen, diverse Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Architektur angeboten. Darüber hinaus veranstaltet RWTHExtern regelmäßig Vorträge für interessierte Bürger, um Ergebnisse und Entwicklungen aus Forschung und Lehre nach außen zu tragen.

Des Weiteren befindet sich in Aachen die Fachhochschule Aachen, die eine der größten ihrer Art in Deutschland ist. In Jülich befindet sich ein weiterer Standort dieser Fachhochschule. Aachen ist auch Standort einer Abteilung der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Die Katholische Hochschule NRW (KatHO NRW) wurde 1971 (als Katholische Fachhochschule NW) gegründet, indem mehrere Höhere Fachschulen für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Heilpädagogik und ein Institut für Religionspädagogik zu einer Fachhochschule zusammengefasst wurden. Die Hochschule nimmt im bundesdeutschen Vergleich des Studiums der Sozialen Arbeit im Hochschulranking CHE regelmäßig Spitzenplätze ein. Neben Aachen befinden sich weitere Abteilungen dieser Hochschule in Köln, Münster und Paderborn. Damit ist die KatHO NRW die größte deutsche, staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft.

Die Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius geht zurück auf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St. Gregorius, die 2000 in eine Hochschule umgewandelt wurde und im Wintersemester 2005/2006 noch 22 Studenten hatte[5] – zum 31. März 2007 wurde sie jedoch geschlossen. Träger dieser Hochschule waren das Erzbistum Köln sowie die Bistümer Aachen, Essen und Trier.

Die Schwestern vom armen Kinde Jesu gründeten im September 1967 die Fachschule Clara-Fey (Clara-Fey-Schule) für Heimerziehung. 1970 wurde sie in eine Fachschule für Sozialpädagogik umgewandelt und in dieser Form 22 Jahre von Schwester Leonie geleitet. 1991 wurde die Schule dem Bistum Aachen als neuem Träger unterstellt. Unter dem neuen Schulleiter, Dr. Nottebaum, wurde zusätzlich Elementarerziehung als neuer Ausbildungszweig angeboten. 2001 kam der Bildungsgang Einjährige Berufsfachschule hinzu. 2002 wurde das Ausbildungsangebot um die Höhere Berufsfachschule im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen erweitert. Die Schule ist von anfangs acht auf nunmehr 240 Schüler angewachsen. Ende 2004 gab das Bistum Aachen die Schließung der Schule im Jahre 2007/2008 bekannt. Damit endet die 40-jährige Geschichte der Clara-Fey-Schule.

Aachen beheimatet eine Reihe von weiteren Einrichtungen: die Volkshochschule Aachen, das Werk- und Bildungszentrum Bleiberger Fabrik, das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT), das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) und das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME). Außerdem sind in Aachen das ehemalige Staatliche Umweltamt Aachen (StUA) (jetzt Außenstelle der Bezirksregierung Köln) und das Textiles & Flooring Institute GmbH (TFI) – Deutsches Teppich-Forschungsinstitut e. V. angesiedelt.

Mit dem Thema Energie Leben – Genug LebensEnergie für alle? gehört Aachen zu den zehn deutschen Städten zum Treffpunkt der Wissenschaft im Wissenschaftsjahr 2009.

Sehenswürdigkeiten

Aachener Dom

Hauptartikel: Aachener Dom

Dom, Nordfassade
Querschnitt der Pfalzkapelle
Grundriss der Pfalzkapelle
Stirnseite des Karlsschreins, in der Mitte sitzend: Karl der Große (idealisierte Darstellung), flankiert von zwei geistlichen Würdenträgern.
Barbarossaleuchter in der Pfalzkapelle, von der Empore des Königsthrons aus schräg von oben gesehen.

Der ursprünglich als Pfalzkapelle Karls des Großen errichtete Aachener Dom ist das Wahrzeichen der Stadt Aachen. Der oktogonale Kuppelbau wurde etwa im Jahr 800 vollendet und war rund 400 Jahre der größte freischwebende Kuppelbau nördlich der Alpen. Architektonisches Vorbild war die Basilika San Vitale in Ravenna, die 526 unter Erzbischof Ecclesius noch unter gotischer Herrschaft begonnen und 547 unter Bischof Maximian unter byzantinischer Herrschaft vollendet wurde. Der Marmorthron Karls des Großen steht noch heute im Obergeschoss des Aachener Oktagons, 30 deutsche Könige „besaßen“ ihn in der Zeit zwischen 936 und 1531.

Als ein Meisterwerk gotischer Baukunst gilt der Anbau der monumentalen Chorhalle aus dem Jahr 1414, dessen Fenster mit der stolzen Höhe von 27 Metern die höchsten dieser Bauepoche darstellen und mit ihren über 1000 Quadratmetern Glasfläche dem Bau den Spitznamen „Glashaus von Aachen“ einbrachten. Im Zentrum des Chorpolygons steht der goldene Karlsschrein aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen, hinter dem Altar der berühmte Marienschrein. Er wurde 1239 vollendet und beinhaltet die vier Aachener Heiligtümer, die seit 1349 alle sieben Jahre zur Heiligtumsfahrt den Pilgern aus aller Welt gezeigt werden.

Hauptsächlich aus der Zeit der Hochgotik stammen die zahlreichen Kapellen, die im Laufe der Jahrhunderte angefügt wurden.

Die Schatzkammer des Aachener Doms birgt den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Neben dem Lotharkreuz (um 1000) und der silbernen, teils vergoldeten Karlsbüste (etwa 1349) wird hier der Marmorsarkophag ausgestellt, in dem Karl der Große 814 vermutlich bestattet wurde.

Das Ensemble aus Dom und Domschatz wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Aachener Rathaus

Hauptartikel: Aachener Rathaus

Auf den Grundmauern der Palastaula der karolingischen Kaiserpfalz wurde im 14. Jahrhundert von der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeister Gerhard Chorus das gotische Rathaus erbaut. Nur der Granusturm zeugt von der ursprünglichen Bebauung aus der Zeit Karls des Großen.

Im ersten Stockwerk befindet sich der Krönungsfestsaal. Fünf Fresken des Aachener Künstlers Alfred Rethel schmücken die Wände, sie zeigen legendäre Szenen aus dem Leben Karls des Großen. Weiterhin sind Kopien der Reichskleinodien (Reichsapfel, Reichskrone, Schwerter) und des Reichsevangeliars, einer Handschrift aus der Schule Karls des Großen, zu sehen.

Im Erdgeschoss zeugen reich ausgestattete Räume vom Glanz der freien Reichsstadt im 17. und 18. Jahrhundert, als das Rathaus zum barocken Stadtschloss umgebaut wurde.

Ans Rathaus angelehnt sind das kleine Holz- und das größere Backsteinhaus, die gemeinsam die uralte Gaststätte „Zum Postwagen“ bilden.

Im Zuge der Route Charlemagne wurden in den Jahren 2008 und 2009 fast alle Räumlichkeiten des Rathauses – wie etwa der Weiße Saal, der Ratssitzungssaal, der Krönungssaal, das Werkmeistergericht, der Friedenssaal und die Werkmeisterküche – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine neue Dauerausstellung und der audiovisuelle Guide Aixplorer bieten die Möglichkeit, das Haus in seiner historischen Bedeutung zu erkunden. [25]

Grashaus

Grashaus

Am Fischmarkt steht das sogenannte Grashaus, dessen Fassade vom ältesten Rathaus der Stadt stammt und auf das Jahr 1267 datiert wird, aber vermutlich auf noch älteren Grundmauern steht. Es diente nach dem Bau des neuen Rathauses (Fertigstellung 1349) erst als Gerichtsstätte, später aber auch als Gefängnis und Richtplatz. 1886 erhielt das Gebäude seine heutige Gestalt mit den drei Spitzbogenfenstern und wurde zum Stadtarchiv umgebaut. In den sieben spitzbogigen Figurennischen finden sich die Standbilder der sechs Königswähler, die im Jahre 1273 Rudolf I. von Habsburg (dieser ist die 7. Figur in der Mitte) zum König wählten. Lange Zeit hat man geglaubt, dass es sich bei den Statuen um sieben Kurfürsten handelte, doch diese sind 1298 erstmals vollständig zusammengetreten, um Albrecht I. von Österreich zum König zu wählen. Die Statuen sind lediglich Kopien, die 1882 im Rahmen einer umfassenden Restaurierung des Figurenfrieses nach Plänen des Aachener Baumeisters Robert Ferdinand Cremer ersetzt wurden. Nur eine einzige originale Figur ist noch erhalten, die anderen gelten als verschollen. Im Rahmen des Projekts Route Charlemagne wird das Grashaus das Thema Europa repräsentieren und unter anderem ein Europäisches Klassenzimmer beherbergen.

Haus Löwenstein

Haus Löwenstein

Das Haus Löwenstein am Markt wurde etwa zur gleichen Zeit errichtet wie das Aachener Rathaus und vermutlich 1345 fertiggestellt. Es ist neben Dom und Rathaus eines der wenigen gotischen Bauwerke, die den großen Stadtbrand von 1656 überstanden.

Die ursprüngliche Nutzung des Hauses ist unbekannt. Die noch erhaltenen staufischen Kellergewölbe deuten darauf hin, dass es sich um eine Gaststätte oder ein Weinhaus gehandelt haben könnte. Später diente es wohlhabenden Aachener Bürgern als Wohnhaus; unter anderem wohnte im Jahr 1478 Ida von Löwenstein in diesem Gebäude und gab ihm vermutlich seinen Namen.

Eine Besonderheit des heute von der Stadt genutzten Hauses Löwenstein ist die Figur des heiligen Nepomuk in der Nische unterhalb des Ecktürmchens. Sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker Johann von Nepomuk.

Heute wird das Haus Löwenstein unter anderem durch das Zentrale Karnevalsarchiv und -Museum des Ausschusses Aachener Karneval genutzt.

In Haus Löwenstein befindet sich die Infostelle der Route Charlemagne. Im Rahmen dieses Projekts soll später hier die wirtschafts- und sozialhistorische Entwicklung Aachens behandelt werden.

Büchelpalais

Büchelpalais

Der Büchelpalais am Büchel 10 wurde um 1338 erbaut. Im Grafschaftsbuch aus dem Jahre 1460 wird es als „die Wollkuchen“ („Wollküche“) verzeichnet. Im Jahr 1685 wurde das Haus erstmals als Kornhaus aufgeführt und wurde bis 1752 als städtische Kornhalle genutzt. Das gesamte Anwesen sowohl der Wollküche als auch des Kornhauses war allerdings deutlich größer als das jetzige Gebäude. Im 19. Jahrhundert entstand auf dem Grundstück die Markthalle (bis 1857 Adresse „Litera A.1165“). Im Jahr 1855 wurde diese bestehende Halle vom Stadtbaumeister Friedrich Ark durch eine neue Markthalle ersetzt. 1857 erhielt das Haus die Hausnummer 10. Nach Durchbruch der Rethelstraße wurde die Halle im Jahr 1885 abgerissen und 1889 das jetzige Gebäude errichtet.

Bis 2006 war der Büchelpalais im Besitz der Familie von den Driesch, die dort ein Haushaltwarengeschäft betrieb. Bei Umbaumaßnahmen in den Jahren 2006 und 2007, die archäologisch begleitet wurden, stieß man auf eine Wasserleitung, über deren Alter und Zweck man noch spekuliert: Möglicherweise handelt es sich um einen Kanal für das in der Wollküche in großem Umfang benötigte Wasser. Demgegenüber wäre man während der Nutzung als Kornhaus eher darauf bedacht gewesen, das gesamte Gebäude trocken zu halten. Daher erscheint es wahrscheinlich, dass der Kanal aus der Zeit zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert stammt.

Die freigelegte Wasserleitung kann im historischen Tiefkeller des heutigen Geschäftes Aixcellent Aachen während der Öffnungszeiten besichtigt werden.

Elisenbrunnen

Elisenbrunnen bei Nacht

Am Friedrich-Wilhelm-Platz finden sich die Wandelhallen des Elisenbrunnens. Der klassizistische Bau des Landesbauinspektors Johann Peter Cremer und des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel wurde 1827 fertiggestellt und ist neben Rathaus und Dom eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, wurde er 1953 originalgetreu wieder aufgebaut. Die alten, ursprünglichen Säulen sollen lange Zeit am Lousberg gelagert haben und zieren heute das Außengelände der Carolus Thermen.

Der Elisenbrunnen besteht aus einer offenen Wandelhalle mit Säulenvorbau und jeweils einem Pavillon links und rechts mit mehreren Räumlichkeiten. Aus zwei Trinkbrunnen fließt das warme, stark schwefelhaltige Thermalwasser der Kaiserquelle (52 °C). Bis zu seiner Zerstörung am 14. Juli 1943 wurde das Thermalwasser im Untergeschoss in einem Trinkraum ausgeschenkt. An die Prominenten, die als Kurgäste das Wasser der Kaiserquelle tranken, erinnern 1883 angebrachte, steinerne Tafeln in der Halle. Darunter sind unter anderem Peter der Große, Friedrich der Große, Giacomo Casanova und Georg Friedrich Händel.

Mittelalterliche Stadtbefestigung

Hauptartikel: Stadtmauer Aachen

Marschiertor

Von der aus zwei Mauerringen und zahlreichen Türmen bestehenden Stadtbefestigung zeugen noch heute zahlreiche Überbleibsel. Von den ehemals 11 mächtigen Stadttoren sind zwei erhalten geblieben:

Das Ponttor am Ende der Pontstraße ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Doppeltoranlagen des Rheinlands. Gebaut wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Teil des äußeren Mauerrings.

Aus dem Jahr 1257 stammt das am Ende der Franzstraße stehende Marschiertor, es gehört zu den größten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas. In früher Zeit mit seinen Räumlichkeiten als Hauptwaffenplatz genutzt, wurde das Marschiertor im Laufe der Jahrhunderte für die verschiedensten Zwecke in Anspruch genommen: Zeitweise als Rumpelkammer, zwischendurch als Obdachlosenheim, später als Jugendherberge und schließlich auch als HJ-Heim. Heute ist das große Stadttor in der Obhut der Stadtgarde Oecher Penn und wurde in den 1960er Jahren aufwändig restauriert.

Weitere erhaltene Bauwerke der alten Stadtbefestigung sind die Marienburg an der Ludwigsallee, der Lange Turm an der Turmstraße, der Lavenstein am Boxgraben, das Pfaffentürmchen in Nähe des Westparks, ein Teil des Adalbertstors am Kaiserplatz sowie Reste der alten Stadtmauer an der Pontstraße.

Universitätsklinikum Aachen

Universitätsklinikum Aachen

Das Universitätsklinikum Aachen ist das größte zusammenhängende Krankenhausgebäude Europas. Sein Bau wurde 1971 begonnen. Es wurde 1985 eingeweiht. Wegen der Kombination von Lehre, Forschung und Krankenversorgung unter einem Dach ist es eines der größten Krankenhausgebäude überhaupt. Die Ästhetik seiner außergewöhnlichen Architektur herausragender Aufzugsschächte und extern wie intern unverkleidet verlaufender Lüftungsröhren ist nicht unumstritten, wird jedoch immer wieder mit dem Centre Pompidou verglichen und führte dazu, dass das Gebäude als „bedeutendstes Zeugnis der High-Tech-Architektur in Deutschland“ unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Couven-Pavillon

Weitere sehenswerte Bauwerke

In Burtscheid stehen gleich drei wichtige Bauwerke des Aachener Baumeisters Johann Couven nah beieinander: die Kirchen St. Johann-Baptist und St. Michael oberhalb des Burtscheider Kurparks und der Couven-Pavillon direkt im Burtscheider Kurpark. Dieser Pavillon wurde erst einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges an dortiger Stelle aufgebaut. Ursprünglich stand dieses Bauwerk am Seilgraben als Teil des damaligen ersten Couven-Museums, das in den Tagen des Zweiten Weltkrieges völlig zerstört wurde. Nach Abriss der Ruine wurde der Pavillon abgebaut und bis zu seinem Wiederaufbau an heutiger Stelle in den Bauhöfen der Stadt gelagert. In der Jakobstraße steht das Haus Zum Horn, ein denkmalgeschütztes Wohnhaus. Aachens höchste Kirche ist mit 87 Metern die katholische Kirche St. Jakob am Jakobsplatz. Mit dem Bau dieser Kirche wurde 1881 begonnen. 1886 wurde die Kirche, die zum Teil aus Steinen der alten Stadtmauer errichtet wurde, vollendet und eingeweiht. Der Turm selbst wurde erst nach dem Abriss der alten Jakobskirche vollendet. Am Umgang des Turmes in ca. 80 Metern Höhe befinden sich die sogenannten Hubertusleuchten. Am Hubertusfest (3. November) sowie an Weihnachten und Ostern sieht man den bunten Lichterkranz über die ganze Stadt aufleuchten.

Weitere denkmalgeschützte Bauwerke in Aachen sind Granusturm, Haus Goldene Rose, Domkeller, Burghaus Classen.

Brunnen und Denkmäler

Karlsbrunnen

Vor dem Rathaus befindet sich der Karlsbrunnen, der Karl den Großen mit Reichsapfel und Zepter zeigt. Er ist das älteste noch in Funktion befindliche Brunnendenkmal der Stadt. Die Brunnenschale wurde im Jahr 1620 in Aachen gegossen, die barocke Steinfassung (1735) und die bronzenen Fische (1738) wurden später vom Aachener Stadtbaumeister Johann Josef Couven angefügt. Beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 wurde die Karlsstatue als Kriegsbeute nach Paris verschleppt, konnte aber durch erfolgreiche Verhandlungen des amtierenden Aachener Maire Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem im Jahr 1804 zurück erlangt und ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.

Die Brunnenschale, von den Aachenern Eäzekomp (zu hochdeutsch: Erbsenschüssel) genannt, überlebte als eines von wenigen Brunnendenkmälern der Stadt den Zweiten Weltkrieg. Nachdem alle Bronzefiguren zwecks Munitionsherstellung eingeschmolzen wurden, wurde die Schale auf dem Gelände des Reitturniers in der Aachener Soers vergraben. Die Originalstatue Karls des Großen wurde in einer mit Sand befüllten Kiste im Gewölbe des Rathauses versteckt. In den frühen 1950er-Jahren kehrten beide Elemente unbeschadet an ihren Platz zurück, wobei die Statue seither nicht mehr auf das Rathaus blickt, sondern ihm den Rücken zuwendet. Später jedoch wurde die Karlsstatue durch eine Kopie ersetzt. Das Original ist heute im Krönungssaal des Rathauses zu besichtigen.

In der Krämerstraße steht der Puppen-Brunnen des Aachener Bildhauers Bonifatius Stirnberg aus dem Jahr 1975. Die mit Gelenken ausgestatteten Bronzefiguren laden besonders Kinder zum Spielen ein. Die Figuren symbolisieren typische Figuren des Aachener Lebens: Domherr, Marktfrau, Professor, Reitersmann, Harlekin und Modepuppe.

Der Kreislauf des Geldes liegt an der Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße und wurde 1977 vom Bildhauer Professor Karl-Henning Seemann geschaffen. Die sechs Bronzefiguren am Brunnenrand zeigen den Umgang mit Geld, die Kreiselbewegung des Wassers steht für den beständigen Fluss des Geldes.

Am Holzgraben befindet sich das von Bildhauer Hubert Löneke 1970 geschaffene Klenkes-Denkmal. Der Begriff „Klenkes“ steht für den hochgereckten kleinen Finger, der bei den Aachenern besonders früher, aber auch heute noch als Erkennungszeichen in aller Welt gilt. Er geht auf die damals blühende Nadelindustrie zurück, bei der der kleine Finger bei der Endkontrolle dazu genutzt wurde, schadhafte Nadeln mit dem kleinen Finger „uuszeklenke“, also auszuklinken.

Europaplatz

Ebenfalls von Hubert Löneke stammt der Türelüre-Lißje-Brunnen von 1967. Er steht an der Ecke Rennbahn/Klappergasse und stellt ein altes Aachener Kinderlied dar, wonach eine Gruppe von drei Jungen ein Mädchen daran hindern die Toilette aufzusuchen, worauf schließlich ein kleines Bächlein durch die Klappergasse fließt.

Zwischen Elisenbrunnen und Markt befindet sich am Büchel das Bahkauv (Bachkalb), ein Denkmal einer Sagengestalt, die früher durch die Aachener Bäche gezogen ist und der Sage nach betrunkenen heimkehrenden Ehemännern auf den Rücken sprang.

Es finden sich zahlreiche weitere sehenswerte Brunnen und Denkmäler im gesamten Stadtgebiet, so zum Beispiel der Hühnerdieb auf dem Hühnermarkt, der Wehrhafte Schmied an der Jakobstraße, das Fischpüddelchen am Fischmarkt und Hotmannspiif an der Alexanderstraße. Insbesondere nachts unter Beleuchtung ist die hohe Fontäne des großen Brunnens am Europaplatz besonders auffällig.

Parkanlagen

Der Elisengarten ist durch seine Lage direkt hinter der Trink- und Wandelhalle des Elisenbrunnens erwähnenswert. Er ist der einzige Park innerhalb des Alleenrings und wird derzeit umgestaltet. Nachdem man bei den Vorarbeiten auf archäologisch interessante Funde aus Römerzeit und Mittelalter gestoßen ist, hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, dort Ausgrabungen stattfinden zu lassen[26], handelt es sich doch um die einzige Fläche der Innenstadt, die in der Neuzeit nie bebaut wurde. Neben dem Elisengarten existieren in der stark bebauten Innenstadt von Aachen nur vereinzelt größere Grünflächen, wie der Lindenplatz und der Sandkaulpark.

Der Kurpark Monheimsallee liegt im Nordosten den Stadt hinter dem Casino Aachen, Quellenhof und Eurogress. Auf dem großzügig angelegten Gelände befindet sich reichlich Raum für sportliche Aktivitäten, ein Grillplatz, die Carolus Thermen mit Biergarten, das Observatorium und ein kleiner Weinberg mit exakt 99 Weinstöcken. Direkt an den Kurpark grenzt der Farwickpark.

Drehturm Belvedere auf dem Lousberg

Das zweite Kurzentrum der Stadt ist der Kurpark Burtscheid mit den Kurparkterrassen und Thermalbadehäusern im Zentrum von Burtscheid. Vom Stadtteil Burtscheid aus (nahe dem Burtscheider Kurpark) führt außerdem der Grüngürtel Gillesbachtal bis zum Aachener Wald.

Im Herzen des Frankenberger Viertels mit seiner teilweise erhaltenen alten Architektur befindet sich der Frankenberger Park mit der Burg Frankenberg.

Der Park auf dem Lousberg wurde bereits 1807 von der Aachener Bürgerschaft angelegt und ist damit die älteste von Bürgern errichtete Parkanlage Europas. Heute finden sich noch Reste der ursprünglichen Parkbebauung wie der Kerstensche Pavillon, der während der französischen Besatzung im Jahr 1807 errichtete Obelisk und die verbliebenen Säulen der Belvedere. Aus dem Jahr 1956 stammt der 48 Meter hohe Wasserturm Belvedere mit Drehturm-Restaurant und Blick über die Stadt Aachen.

Im Westen der Stadt befindet sich der Westpark, er wurde 1882 von dem Textilfabrikanten Emil Lochner angelegt. Damals befand sich dort ein Zoo mit 50 Riesenschlangen, von dem heute allerdings nur ein Weiher geblieben ist. Durch seine Nähe zur TH ist der Westpark besonders bei Studenten sehr beliebt.

Kupferbach-Stausee

Der Kaiser-Friedrich-Park rund um den Hangeweiher liegt im Süden der Stadt. Im Park gibt es einen Bootsverleih, ein Ausflugslokal und einen Spielplatz; direkt angrenzend befinden sich das Schwimm- und Freiluftbad Hangeweiher, eine Tennisplatzanlage, der Park des alten Klinikums und die Volkssternwarte.

Im Drimborner Wäldchen befindet sich der Aachener Tierpark Euregiozoo. Auf 8,9 Hektar Fläche beherbergt er über 1200 Tiere in 210 Arten und einen 2 Hektar großen See.

Zahlreiche weitere kleine Parks (so z. B. der Von-Halfern-Park und der Ferberpark) finden sich außerhalb des Zentrums, außerdem erwähnenswert sind das Naherholungsgebiet Aachener Wald mit dem Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande und die beiden Stauseen Diepenbenden und Kupferbach.

Kultur und Sport

Museen

Burg Frankenberg
Ludwig Forum für Internationale Kunst

In der Burg Frankenberg, einer bereits im 13. Jahrhundert vor den Toren der Stadt Aachen erbauten Wasserburg, befindet sich das Heimatmuseum der Stadt Aachen. Es dokumentiert den geschichtlichen Werdegang der Stadt, angefangen mit dem Feuersteinbergbau der Jungsteinzeit und der Zeit als römisches Militärbad über die romanischen Bauten Karls des Großen, die Zeit als Krönungsort deutscher Könige und späterer Kur- und Badestadt bis hin zur Industrialisierung. Der Nebenraum des Hauptgebäudes enthält eine Art Kuriositätenkabinett aus der Museumsgeschichte um 1900, Höhepunkt ist eine ägyptische Mumie (um 1500 v. Chr.), die allerdings erst etwa 2014 wieder zu sehen sein wird. Im Bergfried findet sich eine Sammlung von antiker Keramik und regionalem Kunsthandwerk, weiterhin existiert ein Münzkabinett mit Münzfunden aus Aachen und der Umgebung.

Das Suermondt-Ludwig-Museum ist nach seinen größten Stiftern Barthold Suermondt und dem Ehepaar Irene und Peter Ludwig benannt und wurde bereits 1883 vom Aachener Museumsverein gegründet. Seit 1901 residiert es im Stadtpalais „Villa Cassalette“ in der Wilhelmstraße. Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulpturen des 12. bis 20. Jahrhunderts und Tapisserien und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasenmalerei sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt und Francisco de Goya bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.

Das Ludwig Forum für Internationale Kunst befindet sich in der ehemaligen Schirmfabrik Emil Bauer in der Jülicher Straße. Das im Bauhaus-Stil vom Aachener Architekten Josef Bachmann entworfene Gebäude wurde 1928 erbaut und im Jahr 1988 von der Stadt Aachen komplett entkernt und umgebaut. Die Basis des 1991 eröffneten Museum bildet die Sammlung moderner Kunst des Ehepaars Irene und Peter Ludwig. Weiterhin bietet das Museum wechselnde Ausstellungen angewandter Kunst, eine Bibliothek für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, eine Restaurierungswerkstatt und den Skulpturenpark in Außenbereich. Der Verein der Freunde des Ludwig Forums verleiht alle zwei Jahre gemeinsam mit der Stadt Aachen den Kunstpreis Aachen.

Das Couven-Museum im Haus Monheim am Hühnermarkt beinhaltet eine bemerkenswerte Möbelsammlung aus Rokoko, frühem Klassizismus, napoleonischem Empirestil und Biedermeier. Das Haus selbst wurde 1662 erbaut und im Jahr 1786 im Auftrag des Apothekers und Aachener Bürgermeisters Andreas Monheim von Jakob Couven, dem Sohn des berühmten Baumeisters Johann Josef Couven, im Rokokostil umgebaut.

Im Großen Haus von Aachen in der Pontstraße, einem der wenigen erhaltenen Aachener Bürgerhäuser aus gotischer Zeit, residiert das Internationale Zeitungsmuseum. Es befasst sich mit der internationalen Pressegeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Eine wichtige Initiative zur Verknüpfung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen im Umfeld der historischen Pfalz Karls des Großen ist die Route Charlemagne. Mit dem geplanten Centre Charlemagne am Katschhof umfasst sie ein museales Projekt, das die Wirkungsgeschichte Karls des Großen und die Stadtentwicklung Aachens in ihren europäischen Bezügen darstellt. Der Dom und die innerstädtisch gelegenen Museen sind in die Route Charlemagne integriert. In weiteren Häusern, so etwa im Grashaus, in der Kirche St. Paul, im Haus Löwenstein und im Super C der RWTH Aachen sind thematische Dauerausstellungen vorgesehen.

Weitere Museen sind das Computermuseum der RWTH Aachen, das Reiff-Museum der RWTH, das Zollmuseum Friedrichs in Aachen-Horbach, die Sammlung zeitgenössischer Kunst in der ehemaligen Reichsabtei in Kornelimünster sowie das Fernmeldemuseum.

Im Jahre 2003 gründete der Künstler Günther Beckers das erste Künstlermuseum der Stadt. Dieses wurde 2006 in Kooperation mit René Böll zum Künstlermuseum Beckers ° Böll in Aachen und Köln.

Theater

Theater

1822 wurde mit dem Bau des Theaters nach Plänen von Johann Peter Cremer begonnen. Das Theater wurde 1825 eröffnet. Das bekannteste und größte Theater in Aachen ist das – so früher genannte – Stadttheater mit Großem Haus, Kammerspielen und Mörgens, in dem Opern, Operetten, Schauspiel, Musicals, Ballett, Konzerte und Lesungen stattfinden. Am Aachener Theater war u. a. von 1935 bis 1942 Herbert von Karajan Generalmusikdirektor. Seit August 2005 ist Michael Schmitz-Aufterbeck der Generalintendant der Aachener Bühnen. Marcus R. Bosch ist seit 2002 Generalmusikdirektor von Aachen. Aachen verfügt auch über das Grenzlandtheater, das von der Grenzlandtheater Aachen des Kreises Aachen GmbH betrieben wird, das DAS-DA-Theater, die Aachener Stadtpuppenbühne „Öcher Schängchen(gegr. 1921), mehrere kleine Theater, wie das Theater K., Theater 99, Theater Brand, Bühne 78 und weitere, sowie verschiedene Kleinkunstbühnen, Kabarett und freie Theatergruppen (Blackout-Theater, Poetischer Anfall,, „K(l)EINE KUNST“, Öcher Nölde, Fliegender Wechsel – Improvisationstheater und weitere). Mundartbühnen der Stadt sind die „Alt-Aachener Bühne“ und das „Aachener Heimattheater“.

Haus für Musik

Seit einigen Jahren ist in Aachen das Haus für Musik geplant. Der Bau des Haus für Musik wird durch den Förderverein Haus für Musik e. V. und freiwillige Spender unterstützt. Das innovative Betriebskonzept des Haus für Musik setzt auf einen Mix aus Vermietungen, Eigenveranstaltungen und internationalen Musikfestivals. Geplant ist der Bau an der Monheimsallee, in direkter Nähe zum Hotel Quellenhof, Eurogress und Spielcasino.

Musik

1959 eröffnete in Aachen die erste Diskothek Deutschlands unter dem Namen Scotch-Club.[27]

Neben dem städtischen Sinfonieorchester Aachen, das unter seinem Dirigenten Marcus R. Bosch überregionale Beachtung findet, tragen vor allem einige international bekannte Chöre wie der seit 1820 bestehende Sinfonische Chor Aachen, der Junge Chor Aachen, Carmina Mundi, der Aachener Bachverein oder der Aachener Domchor zum musikalischen Leben der Stadt bei. Darüber hinaus gibt es ein Jugendsinfonieorchester, Chor und Orchester des Collegium Musicum der RWTH Aachen und das Aachener Studentenorchester.

Das Musikspektrum in Aachen reduziert sich nicht allein auf klassische Musik. Das Gesangsensemble einKlang z. B. steht für moderne Arrangements im A-Capella-Bereich und für die Interpretation von Gospelmusik. Im Jazz hat sich die Aachen Big-Band etabliert. Im Musikbunker Aachen, einem ehemaligen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, stehen 120 Proberäume für Bands und Musiker aller Musikrichtungen zur Verfügung.[28]

Weitere Einrichtungen

Eine Aachener Postkartenansicht: Et Bahkauv
  • Kinos: Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Aachen viele Jahre als Stadt mit den meisten Kinos Deutschlands, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des Fernsehens wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle – historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme) heute nicht mehr zu finden.
    Heute (Stand: März 2006) gibt es in Aachen 18 Säle an 4 Spielstätten. Außerdem gibt es regelmäßige Freiluft-Filmvorführungen an verschiedenen Stellen der Stadt und mit dem Filmstudio ein studentisches Kinoprojekt an der RWTH mit wöchentlichen Filmvorführungen. Zu einer kuriosen Situation kam es im Frühsommer 2004, als der UFA-Palast in der Innenstadt seinen Spielbetrieb ohne große Vorankündigung aufgab. Zunächst gab es in der Stadt Aachen kein Kino, das aktuelle Spielfilme zeigte. Allerdings nahmen einige Programmkinos kurzfristig populäre Spielfilme in ihr Programm auf. Auch gab und gibt es in der näheren Umgebung von Aachen genug Multiplex-Kinos.
    Das gegenüber vom Stadttheater befindliche ehemalige Kino Elysée beherbergt heute eine Gastronomie und Diskothek. Das aus dem Jahr 1950 stammende UFA-Kino Gloria-Palast wurde nach Aufgabe und Leerstand als Gemüseverkaufsstand genutzt und im Jahr 2008 für den Neubau der Kaiserplatz-Galerie komplett abgerissen.[29]
  • Eurogress: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
  • Altes Kurhaus im Stadtzentrum mit Klangbrücke und Ballsaal: Konzerte, Ausstellungen, etc.
  • Kulturzentrum Barockfabrik
  • Kulturzentrum Bleiberger Fabrik
  • Musikschule der Stadt Aachen
  • Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen mit großer Zentralbibliothek sowie mehreren Ortsteilbüchereien und Bücherbus Fabian. Die Bestände sind über einen Onlinekatalog recherchierbar.
  • In der denkmalgeschützten Sternwarte am Hangeweiher werden regelmäßig Führungen und öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.
  • Deutsch-Französisches Kulturinstitut
  • Minigolf: Es gibt in Aachen mehrere Minigolfplätze: im Stadtpark, am Gut Entenpfuhl im Aachener Wald, am Hotel Buschhausen sowie im Freizeitgelände Walheim.
  • Zukunftswerkstatt: In Aachen haben Bürgerbeteiligungs-Prozesse in der Stadtplanung mit Hilfe von Zukunftswerkstätten Tradition. So wurden 1995–96 im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Landesprogramms vom städtischen Umweltamt Zukunftswerkstätten zur „Ökologischen Stadt der Zukunft“ beauftragt und im August 2005 vom städtischen Planungsamt die Zukunftswerkstatt Frankenberger Viertel plus begonnen.

Sportstätten

Carolus Thermen

Die Stadt Aachen verfügt über fünf Schwimmhallen, wobei die Elisabethhalle besonders zu erwähnen ist, da sie direkt im Stadtzentrum liegt und beide Becken in weitgehend erhaltener Jugendstilarchitektur gebaut worden sind. Als weitere Einrichtung zum Schwimmen dient das Freibad Hangeweiher, direkt neben dem gleichnamigen See, dessen Freibadsaison jeweils vom 1. Mai bis zum letzten Sonntag vor dem 16. September geht. Als besondere Einrichtung gelten die Carolus Thermen in Aachen mit großem Wellness-Bereich und Mineral-Thermalwasser aus der Rosenquelle (47 °C).

Im Stadtbereich Aachen findet man auch zahlreiche Sportplätze und Sporthallen verschiedener Art vor, die sich für diverse Sportarten eignen. Dazu gehören auch eine Eislaufhalle, die Tivoli-Kletterhalle, sowie eine Boulderhalle. Das Tivoli-Stadion ist das Aachener Fußballstadion. Es gibt drei weitere Stadien in Aachen, das Waldstadion, das Ludwig-Kuhnen-Stadion und das Reitstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), in dem jährlich das CHIO-Turnier ausgetragen wird.

Sport

Vereine

Aachener Sportvereine sind in verschiedensten Sportarten erfolgreich. Im Fußball ist vor allem Alemannia Aachen zu nennen, die in der Saison 2006/07 nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder in der 1. Bundesliga spielte, jedoch nach einem Jahr wieder abstieg. Das alte Tivoli-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 21.632 Zuschauern befindet sich an der Krefelder Straße. Davon sind 3.632 überdachte Sitzplätze und 5.800 überdachte Stehplätze. Am 17. Mai 2008 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Stadions. Das neue Tivoli-Stadion hat eine Kapazität von 32.900 Plätzen. Es wurde am 12. August 2009 mit einem Freundschaftsspiel gegen den belgischen Fußballclub Lierse SK eröffnet. Am 17. August 2009 fand das erste Pflichtspiel der Alemannia gegen den FC St. Pauli im neuen Stadion statt.

Die zweite Mannschaft der Alemannia spielt derzeit in der NRW-Liga. Die erste Mannschaft der DJK Westwacht 08 Aachen spielt in der Landesliga 2 des Fußballverbandes Mittelrhein. Heimstätte des Vereins ist das Stadion West am Neuenhofer Weg.

Die Volleyball-Damenmannschaft der Alemannia spielt seit der Saison 2008/09 erstmals in der Bundesliga. Weitere Mannschaften sind in der Oberliga und Verbandsliga vertreten.

Des Weiteren ist der DJK-BTB Aachen (Burtscheider Turnerbund) im Handball in der Regionalliga West (WHV) aktiv. Daneben existieren viele weitere Vereine in fast allen darunter liegenden Ligen.

Im Boxen hat der Verein MTK Boxen Aachen im Jahre 2006 zwei deutsche Meister, einen deutschen Vizemeister, fünf NRW und fünf Mittelrheinmeister aus seinen Reihen geformt. Der Verein wurde für die beste Nachwuchsarbeit des Bezirks Aachen 2006 ausgezeichnet.

In Aachen selbst gibt es auch vier große Leichtathletik-Vereine: Alemannia Aachen, die Aachener Turngemeinde, DJK Frankenberg Aachen sowie den DLC Aachen. Die bekanntesten Leichtathleten der letzten Jahre sind Rita Wilden (Alemannia Aachen, ehemalige Weltrekordhalterin und Olympiateilnehmerin über 200 m, Walter Rennschuh (DLC-Aachen, mehrfacher Seniorenweltmeister in den technischen Disziplinen und im Sprint) und Jens Dautzenberg (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher Meister über 400 m).

CHIO-Platz in Aachen (2004)

Aachen ist bekannt für große Reitsport-Veranstaltungen. Hier findet jährlich der CHIO, das weltgrößte Turnier für Springreiten, Dressur und Wagenfahren, statt. Veranstalter ist der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV). 2006 fanden die Weltreiterspiele (World Equestrian Games) in Aachen statt. Das Stadion in der Soers fasst über 50.000 Zuschauer.

Mit dem Tanzverein TSC Schwarz-Gelb Aachen stellte Aachen dreimal in Folge – 1996, 1997 und 1998 – den Weltmeister im lateinamerikanischen Formationstanz. Weitere wichtige Tanzsportvereine Aachens sind der TSC Grün-Weiß Aquisgrana als größter Verein (auch mit einer Standardformation in der Regionalliga), sowie der Aachener TSC Blau-Silber und das TSZ Aachen mit dem Schwerpunkt lateinamerikanischen Formationstanzens (beide 1. Bundesliga).

Im Tennis spielt der TC Kurhaus Aachen seit 2004 in der Bundesliga und wurde 2005 Deutscher Vizemeister sowie 2008 (verlustpunktfrei) und 2009 Deutscher Meister. Auch im Lacrosse gewann die 1. Herrenmannschaft des F.C. Inde Hahn 2006 die deutsche Meisterschaft.

Im Basketball ist die erste Herrenmannschaft der SG Aachen im Jahr 2006 in die 2. Regionalliga aufgestiegen. Die letzten großen Erfolge einer Aachener Basketball-Abteilung waren die Gewinne der deutschen Basketballmeisterschaft durch Alemannia Aachen in den Jahren 1963 und 1964. In der Basketballjugend hat sich der Brander TV seit Gründung seiner Basketballabteilung 1995 einen guten Namen gemacht und sich unter die ersten 30 von mehr als 290 Basketballvereinen in NRW geschoben. Von der U12 bis zur U18M sind alle Altersklassen in der Jugendregionalliga vertreten. In 2008 haben sich die Haarener TE und der Brander TV zur Spielgemeinschaft Brand-Haaren zusammengefunden und bilden seitdem den größten Basketballclub im Raume Aachen. In 2009 errangen die "The 4 Tigers" den Deutschen Meistertitel im German Streetbasketball Championship, allesamt Mitglieder des Brander Turnverein 1883 e.V. und trainiert von Josephina Hoffmann (José).

Ebenso ist die erste Herrenmannschaft des Rugby Club Aachen im Jahr 2006 in die 2. Bundesliga aufgestiegen, im Hockey spielt die erste Herrenmannschaft des Aachener Hockey- und Tennis-Clubs seit 2002 in der Regionalliga.

Seit 2005 besteht der American Football Club Aachen Vampires, der seine Heimspiele im Ludwig-Kuhnen-Stadion in Burtscheid austrägt und in der Saison 2009 in der Oberliga NRW antritt.

Der Aachener SV von 1856 ist der älteste Schachverein im Aachener Schachverband und spielt mit seiner 1. Mannschaft in der NRW-Oberliga (dritthöchste deutsche Spielklasse). In Aachen sind noch sieben weitere Schachvereine ansässig.

Weitere international erfolgreiche Aachener Sportvereine sind die Aachener Schwimmvereinigung 06 im Schwimmen, der SV Neptun Aachen 1910 im Kunst- und Turmspringen, der Burtscheider Turnverein im Trampolinturnen, der Allgemeine Turnverein Aachen im Rhönradturnen und der Aachener Hockey Club im Feldhockey.

Sportliche Ereignisse

Startschuss beim Lauf 2006

Seit mehr als 20 Jahren findet jedes Jahr im Juli der 5555 Meter lange Lousberglauf mit mehr als 2000 Teilnehmern statt, der um den Lousberg herumführt mit einer Höhenamplitude von etwa 75 m. Ein weiterer Lauf ist der 18 km lange ATG Winterlauf der Aachener Turngemeinde, der immer am dritten Sonntag im Dezember stattfindet. Mit über 2000 Läufern ist er einer der größten Volksläufe in der Region.

Zwischen Dom und Rathaus auf dem Katschhof in Aachen findet das Domspringen, ein Stabhochsprung-Wettbewerb, seit 2005 jedes Jahr statt. Jährlich finden an mehreren Abenden über den ganzen Sommer verteilt Skatenights statt, an denen Skater, Rollschuhfahrer etc. auf abgesperrten Straßen durch die ganze Stadt Aachen und die nähere Umgebung fahren. Ebenfalls einmal jährlich, im Dezember, findet in Aachen das bekannte Unicup-Eishockeyturnier zwischen den RWTH-Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin statt. Eher in den Bereich Fun-Sport gehört das jährliche Seifenkistenrennen zwischen der RWTH Aachen und der FH Aachen. Seit 2002 wird die Internationale Aachener Stadtmeisterschaft im Boxen ausgetragen. Dieses Turnier, das jedes Jahr im Dezember im Josefshaus stattfindet und ein boxerisches Großereignis ist, wird vom MTK Boxen Aachen organisiert und veranstaltet. Seit 2005 wird jedes Jahr im Juni der Alemannen-Cup, ein Badmintonturnier der Badmintonabteilung der Alemannia Aachen veranstaltet.

Regelmäßige Großereignisse

Bill Clinton erhielt den Karlspreis im Jahre 2000 vom damaligen OB Jürgen Linden

Zwei große Ordensverleihungen gibt es jährlich in Aachen: Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird an Christi Himmelfahrt für besondere Verdienste um die Europäische Einigung vergeben. Am Antikriegstag werden Persönlichkeiten, die von „unten her“ dazu beigetragen haben, die Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu verbessern, mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

Wie üblich im Rheinland ist natürlich auch der Aachener Karneval ein Großereignis. Dazu gehört der Kinderzug am Karnevalssonntag, der Rosenmontagszug und das wilde Treiben der Damen am Fettdonnerstag. Hervorzuheben ist auch der Orden wider den tierischen Ernst, der sich durchaus als anerkannter Kulturpreis bezeichnen lässt. Er wird an Personen, meist Politiker, vergeben, die sich durch besonderen „Humor im Amt“ ausgezeichnet haben.

Bereits im Jahr 1413 wurde der Öcher Bend, die Aachener Kirmes, das erste Mal erwähnt. Damals noch in der Innenstadt, wird seit 1927 der Bendplatz nahe dem Westbahnhof zweimal jährlich (im April und im August) zum Rummelplatz umfunktioniert.

Der Aachener Weihnachtsmarkt findet in der Adventszeit rund um Dom und Rathaus statt und gilt als einer der drei größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. 50.000 Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt täglich, 1.5 Mio. jährlich.

Im Frühjahr öffnet alljährlich die Euregio-Wirtschaftsschau ihre Tore. Dabei handelt es sich um eine renommierte Endverbrauchermesse, die sich über zehn Tage erstreckt. Sie fand erstmals fand 1986 statt und wuchs in jedem Jahr. Die umgangssprachlich EUREGIO genannte Veranstaltung wartet mit Themen wie Schöner Wohnen, Haus und Garten, Mode und Schönheit etc. sowie jährlich neuen Sonderthemen auf.

Über das Jahr verteilt finden zahlreiche Märkte in Aachen statt. Am bekanntesten sind der Europamarkt der Kunsthandwerker in der Innenstadt und der Historische Jahrmarkt in Aachen-Kornelimünster.

Auch an Musikfestivals wird einiges geboten: Im Rahmen des Aachener Kultursommers spielten bis 2006 renommierte Musiker aus Rock, Pop, Jazz und Klassik auf dem Katschhof zwischen Dom und Rathaus. An einem Samstag im Frühling fand das Jazz-Festival Lust auf Jazz statt. Dabei treten zahlreiche Jazz-Bands auf verschiedenen Bühnen auf oder marschierten durch die Innenstadt. Beide Veranstaltungen wurden 2007 unter dem Titel Aachen September Special zusammengelegt. Alljährlich finden zudem im November die Aachener Bachtage, ausgerichtet vom Aachener Bachverein, statt.

Über das Jahr verteilt bieten verschiedene Institutionen einen Tag der offenen Tür. Dazu gehört der Tag des offenen Denkmals, der Tag der Architektur, die Lange Nacht der Museen, die Aachener lange Nacht der Kirchen und der Aachener Theatertag. Die RWTH bietet außerdem die Wissenschaftsnacht und den Dies academicus.

Jeweils Mitte November findet an der RWTH eine Vorführung des Films Die Feuerzangenbowle statt, nicht nur für Studenten und mit insgesamt ca. 6000 Zuschauern. Anschließend gibt es diverse öffentliche und private Feste, wo Feuerzangenbowle serviert wird.

Aus literarischer Sicht erwähnenswert sind die Aachener Literaturtage, die Aachener Kinder- und Jugendbuchwochen und die von der Stadt ideell und finanziell unterstützte Vergabe des Walter-Hasenclever-Literaturpreises.

Seit 2003 findet jährlich das Tanzsportwochenende Tanzen im Dreiländereck, auch Tanzen im 3LE genannt, statt. Es ist eine grenzübergreifende Großveranstaltung, die ursprünglich als Gemeinschaftsveranstaltung von den vier Aachener Tanzsportclubs initiiert wurde. Sie bietet an zwei Tagen Tanzsportturniere in allen Klassen und eine große Abendveranstaltung. Seit 2006 finden die Turniere auch als offizielle Turniere des niederländischen Tanzsportverbandes NADB statt. Ab 2007 wird der belgische Tanzsportverband BDSF mit zu den Veranstaltern gehören.

Jüdische Kulturtage im Rheinland heißt ein Großprogramm mit sehr unterschiedlichen Kultursparten, an dem die Stadt sich 2002 und 2007 (März) beteiligte. Im Vordergrund steht die Begegnung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Lebenswelten.

Kulinarische Spezialitäten

Öcher Printe

Die lukullische Spezialität Aachens ist die Printe, ein Lebkuchengebäck mit vielen aromatischen Gewürzen, häufig mit Schokolade überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (wie Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten oder Kräuterprinten) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten beziehungsweise in Zwischenstufen erhältlich. Die Süßwarenhersteller Lambertz und Lindt haben einen Werksverkauf in Aachen.

Zu Ostern wird in Aachen traditionell der Poschweck gegessen, ein Hefegebäck mit Rosinen, Mandeln, Nüssen, Zitronat und Orangeat.

Weiterhin hervorzuheben ist das nach Angaben der Aachener Nachrichten in Aachen erfundene Streuselbrötchen, ein Weichbrötchen mit Butterflocken, das außerhalb von Aachen kaum bekannt ist.

Öcher Lager: Bis in die jüngste Zeit wurde in Aachen ein obergäriges Bier gebraut, das dem Kölner Kölsch verwandt ist. Hierzu gehörte unter anderem die 1989 geschlossene Brauerei Degraa, an die noch einige Brauhäuser erinnern.

Herzhafte Spezialitäten sind der Rheinische Sauerbraten und der so genannte Öcher Kaviar: Puttes. Die Blutwurst gibt es gebraten mit Kartoffelpüree und „Kompes“ (Sauerkraut) oder geräuchert mit Senf zum Brot.

Auch das sogenannte „Morre-Jemöß“ (Kartoffeln mit Möhren und Zwiebeln untereinander gekocht) erfreut sich großer Beliebtheit. Dazu gibt es Rippchen oder Bratwurst mit Senf.

Aachen und die EuRegionale 2008

Die vielfältigen Bezüge der Europastadt Aachen zur europäischen Geschichte und zum europäischen Einigungsprozess (Karl der Große, Krönungsstadt Aachen, Aachener Karlspreis) sollten als Beitrag der Stadt Aachen zur EuRegionale 2008 in einem neu zu errichtenden europäischen Kultur- und Begegnungszentrum (Bauhaus Europa genannt) inmitten der Stadt zwischen Dom und Rathaus im Bereich der ehemaligen Kaiserpfalz Karls des Großen dokumentiert werden. Das Bauhaus sollte an die Stelle des alten und sanierungsbedürftigen Stadtverwaltungsgebäudes aus den fünfziger Jahren gebaut werden. Hier sollten u. a. Ausstellungen zur Geschichte Europas, Foren, Diskussionen und sonstige Veranstaltungen zur Zukunft Europas das Nachdenken über die künftige Entwicklung anregen.

Die Baukosten beliefen sich gemäß Voranschlag auf maximal 31 Millionen Euro. Davon sollten 21 Millionen aus Fördermitteln des Landes NRW gedeckt werden. Namentlich nie näher genannte örtliche Sponsoren erklärten sich bereit, finanzielle Mittel in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Der Restbetrag sollte von der Stadt Aachen getragen werden. Die geschätzten jährlichen Betriebskosten in der Folge betrugen etwa 2,1 Millionen Euro, die ebenfalls von der Stadt Aachen zu tragen gewesen wären.[30]

Das Projekt traf bei vielen Bürgern auf Widerstand: Vor allem die ungesicherte Finanzierung, hier besonders die o. g. Betriebskosten als Belastung für den Haushalt der Stadt, und die wenig konkreten Verwendungsvorschläge eines solchen Gebäudes haben dazu geführt, dass nach einem vom Stadtrat überstimmten Bürgerbegehren am 10. Dezember 2006 die Aachener Wahlberechtigten in einem Bürgerentscheid über die Fortführung des Projektes abstimmen konnten. Mit 56.532 Stimmen übertraf das Ergebnis die erforderliche Mindeststimmenzahl von 36.939 und ersetzt somit den Ratsbeschluss vom 16. August 2006. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,5 Prozent.[31] Damit war das Projekt Bauhaus Europa gescheitert.

Eine Alternative als Beitrag der Stadt Aachen zur EuRegionale 2008[32][33] ist die Route Charlemagne[34], ein Entwurf der Maastrichter Agentur maurer united, in dem 16 kulturhistorische Stätten miteinander verbunden werden. Es ist jedoch schon jetzt abzusehen, dass ein Großteil der Vorschläge nicht realisiert werden kann. Beispielsweise war als zentraler Anlaufpunkt eine Unterwasserpräsentation der Route auf dem Katschhof in einem großen Brunnen geplant. Auch die Umgestaltung des Rathauses als europäisches Klassenzimmer, in dem Schüler mehr über die europäische Geschichte lernen sollen, wird nicht verwirklicht. Ob ein Ausstellungsraum in der für eine Entweihung vorgesehenen Kirche St. Paul eingerichtet wird, ist ebenfalls noch fraglich, da eine dort vorgesehene Präsentation der Werte Karls des Großen auf große Kritik gestoßen ist.

Im Zuge der Projektentwicklung priorisierte der Rat der Stadt Aachen daher sieben der geplanten Stationen der Route Charlemagne. Dabei handelt es sich um historische Gebäude und Orte der Innenstadt, an denen dezentrale Ausstellungen die Entwicklung Aachens und die Rolle Karls des Großen behandeln werden. Hierbei spielen die Themen Geschichte, Europa und Wissenschaft eine verbindende Rolle. Kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche Perspektiven sind mit einer Reflexion aktueller Entwicklungen sowie mit Zukunftsszenarien verbunden; ein ambitioniertes Guidesystem soll historische und thematische Zusammenhänge erkennbar machen. Eine zentrale Rolle innerhalb dieses Konzepts kommt dem geplanten Centre Charlemagne am Katschhof zu, das als zentrale Anlaufstelle dienen und eine museale Ausstellung über die wichtigsten Phasen der Stadtgeschichte beherbergen wird.

Als erste Station wurde am 27. Juni 2009 das Rathaus mit einer neuen Dauerausstellung in sanierten historischen Räumen eröffnet; eine Infostelle in Haus Löwenstein präsentiert seitdem das Gesamtprojekt. Weitere Stationen der Route Charlemagne sind der Dom mit der Domschatzkammer und dem neuen Besucherzentrum, das Centre Charlemagne am Katschhof zum Thema Geschichte, das Grashaus zum Thema Europa, das Zeitungsmuseum im Großen Haus zum Thema Medien; die Kirche St. Paul zum Thema Religion, Haus Löwenstein zum Thema Wirtschaft und das moderne SuperC der RWTH Aachen zum Thema Wissenschaft. Als städtebauliches Projekt soll die Achse der Wissenschaft den karolingischen Pfalzbereich mit dem innerstädtischen Campus der Universität verbinden. In das Projekt einbezogen sind außerdem das Couven-Museum, der neu gestaltete Elisengarten und ein geplanter Euregiopark. Das begleitende internationale Kunstfestival across the borders existiert bereits seit Mai 2008.

Persönlichkeiten

Die Stadt Aachen hat im Laufe der Geschichte 17 Personen zu Ehrenbürgern ernannt, diese finden sich in der Liste der Ehrenbürger von Aachen.[35]

Berühmte Persönlichkeiten aus Aachen sind in der Liste der Söhne und Töchter der Stadt Aachen zu finden.

Literatur

  • Michael Römling: Aachen – Geschichte einer Stadt. Tertulla-Verlag, Soest 2007.
  • Heinrich Silbergleit: Preußens Städte. Denkschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages. Heymanns, Berlin 1908.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch. Band III. 3. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Kohlhammer, Stuttgart 1956.
  • Michael Schmitt: Stadtmappe Aachen. in: Deutscher Städteatlas. Band: IV, 1. Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-031-8.
  • Michael Nießen: Die Aachener Friedensgerichte in französischer und preußischer Zeit. (Diss.), Aachen 1991, ISBN 3-87519-118-8.
  • Elmar Gasten: Aachen in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1944. Frankfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1993 [Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Band 541]. Zugleich: Köln, Univ., Dissertation 1990, ISBN 978-3-631-45697-2.
  • Herbert Lepper: Von der Emanzipation zum Holocaust. Die Israelitische Synagogengemeinde zu Aachen 1801–1942. 2 Bände. Mayersche, Aachen 1994, ISBN 3-87519-129-3.
  • Harry Seipolt: Zwangssterilisation und NS-„Euthanasie“ in der Region Aachen. Alano Herodot, Aachen 1995, ISBN 978-3-89399-217-1.
  • Artikel „Aachen“. In: Ulrike Puvogel/Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Band I: 2. Auflage. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, S. 488–490, ISBN 3-89331-208-0.
  • Thomas R. Kraus: Europa sieht den Tag leuchten. Der Aachener Friede von 1748. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1998, ISBN 3-87707-524-X.
  • Gerhard Curdes: Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes – Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt. Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 1999, ISBN 3-929797-37-2.
  • Marc Engels (Bearb.): Zwangsarbeit in der Stadt Aachen. Ausländereinsatz in einer westdeutschen Grenzstadt während des Zweiten Weltkrieges. Mayersche, Aachen 2002, ISBN 978-3-87519-200-1
  • Johanna Kamermans: Euregio Carolus Magnus – Grenzen in Fluss. Mainz Verlag, Aachen 2004, ISBN 3-86130-391-4.
  • Achim Walder: Sehenswertes in Aachen, der Euregio und Nordeifel, Schwerpunkt Kultur, Historik, Landschaft der Region, Walder Verlag, 2005, ISBN 3-936575-19-3.
  • Albert Huyskens: Aachener Heimatgeschichte. Im Auftrage der Stadt Aachen und des Landkreises Aachen in Gemeinschaft mit zahlreichen Fachleuten herausgegeben von Albert Huyskens. La Ruelle’sche Accidenzdruckerei, Aachen 1924.
  • Erich Stephany: Aachen, mit Aufnahmen von Michael Jeiter, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1974.
  • Ludwig Falkenstein: Aachen. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben von Albrecht Cordes, Heiner Lück, Dieter Werkmüller und Ruth Schmidt-Wiegand als philologischer Beraterin. Redaktion: Falk Hess und Andreas Karg, Band I: Aachen-Geistliche Bank, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, Sp. 1–6, ISBN 978-3-503-07912-4.
  • Anke Schütt: Aachener Sagen und Legenden, mit Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 1998, ISBN 3-930701-47-2.
  • Anke Schütt: Wo Wasser fließt und Bronze schimmert, Brunnen und Denkmale in Aachen - Rundwege, mit Fotos von Oskar Hahnbrück und Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 2002, ISBN 3-936342-14-8.
  • Vorlage:GKD

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Maximilian Ihm: Aqua, Aquae 44. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II, 1, Stuttgart 1893ff., Sp. 300 f.Vorlage:RE: Ungültige Bandnummer.
  3. Stadt Aachen: „Zahlen, Daten, Fakten“
  4. Aachener Nachrichten: Erneut mehr Arbeitslose in Aachen
  5. a b Stadt Aachen: Statistisches Jahrbuch 2007
  6. [1]
  7. 3D-Rekonstruktion der Münstertherme 3D-Rekonstruktion der Münstertherme. Stadt Aachen, abgerufen am 22. Juli 2009.
  8. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 1 ff..
  9. Joseph Berchtold: Die Entwicklung der Landeshoheit in Deutschland in der Periode von Friedrich II. bis einschlüssig zum Tode Rudolfs von Habsburg, staatsrechtlich erörtert(Habilitationsschrift). München 1863, S. 108-109,
  10. Kölner Königschronik VIII zu 1248; Continuation de Guillaume de Tyr – dite du manuscript de Rothelin, Kap. 39
  11. Zentralrat der Juden in Deutschland: Jüdische Gemeinde Aachen
  12. .Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
  13. a b Statistiker haben 8363 Aachener verloren, Aachener Zeitung vom 19. Juni 2008
  14. a b c LDS.NRW: Ergebnisse der Kommunalwahlen 2009 für die Stadt Aachen
  15. a b LDS.NRW: Ergebnisse der Kommunalwahlen 1999 für die Stadt Aachen
  16. a b LDS.NRW: Ergebnisse der Kommunalwahlen 2004 für die Stadt Aachen
  17. http://www.aachen.de/DE/Stadt_buerger/politik_verwaltung/stadtrat_gremien/index.html
  18. Städteregion Aachen
  19. Stadt Aachen: Wirtschaftsstandort Aachen – Standort-Vorteile
  20. Tourismus Stadt Aachen: Beherbergungsstatistik
  21. Immobilienbericht der Stadt Aachen 2007
  22. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr A. ö. R.: Qualitätsbericht SPNV Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für 2006, März 2007
  23. center.tv Aachen. center.tv, abgerufen am 5. Mai 2009.
  24. OLG Köln, Verwaltung, Dezernat für Liegenschaften und Finanzen: [2], Bilder: Planung, Bestand 2004, Baufortschritt 2006, April 2007
  25. Das Rathaus ist erkennbar im Umbruch Pressemitteilung der Stadt Aachen vom 14. August 2008
  26. Aachener Zeitung: Zeitreise wird zur Schau für die Bürger
  27. Wir lassen Wasser in den Saal: Wie DJ Heinrich die Disco erfand in der Aachener Zeitung vom 28. Juli 2009
  28. Seite des Musikbunker Aachen e. V.
  29. http://www.aachen-kaiserplatz.de/Gloria.htm
  30. Stadt Aachen: Bauhaus Europa – Bau- und Betriebskosten
  31. Stadt Aachen: Ergebnis Bürgerentscheid Bauhaus Europa 10. Dezember 2006
  32. EuRegionale: Über die EuRegionale 2008
  33. EuRegionale: Wo drei Länder sich treffen
  34. Route Charlemagne: Das Projekt, die Stationen, und Kosten (im Rahmen der EuRegionale 2008)
  35. Stadt Aachen: Ehrenbürger der Stadt Aachen
Commons: Aachen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Aachen – in den Nachrichten
Wikisource: Aachen – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Aachen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Aachen – Zitate

Vorlage:BAM

Linkkatalog zum Thema Aachen bei curlie.org (ehemals DMOZ)