„Tōhoku-Erdbeben 2011“ – Versionsunterschied

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Aufgrund der nichtstrukturellen Tsunami-Gegenmaßnahmen an den gefährdeten japanischen Küsten, also umfassender Tsunami-Warnsysteme und gut einstudierter Evakuierungspläne, blieben die Opferzahlen im Vergleich zu den durch den Tsunami verursachten Zerstörungen dennoch verhältnismäßig begrenzt.<ref name="RabyEtAl2015_IJDRR_14_4_pp332-346" /> Nach der Katastrophe von 2011 begann wieder eine Rückbesinnung auf die Bedeutung einer ausgeglichenen Mischung von strukturellen und nichtstrukturellen Gegenmaßnahmen.<ref name="NakasuEtAl2018_IJDRR_27_pp21-36" />
Aufgrund der nichtstrukturellen Tsunami-Gegenmaßnahmen an den gefährdeten japanischen Küsten, also umfassender Tsunami-Warnsysteme und gut einstudierter Evakuierungspläne, blieben die Opferzahlen im Vergleich zu den durch den Tsunami verursachten Zerstörungen dennoch verhältnismäßig begrenzt.<ref name="RabyEtAl2015_IJDRR_14_4_pp332-346" /> Nach der Katastrophe von 2011 begann wieder eine Rückbesinnung auf die Bedeutung einer ausgeglichenen Mischung von strukturellen und nichtstrukturellen Gegenmaßnahmen.<ref name="NakasuEtAl2018_IJDRR_27_pp21-36" />

Die Pläne der japanischen und der lokalen Regierungen zum physischen Wiederaufbau der vom Tsunami betroffenen Gebiete zogen politische Maßnahmen zu Landnutzungsänderungen und Umsiedlungen der Menschen in den betroffenen Gebieten in Betracht. Aufgrund der perodisch wiederkehrenden Tsunamis in der Tōhoku-Region gehörte die Umsiedlung von Menschen aus Tsunami-gefährdeten Gebieten zum Wiederaufbauprozess. Zwar werden sowohl Landnutzungsvorschriften in Küstengebieten als auch Umsiedlungen der Bevölkerung in höher gelegene Gebiete nach jeder Tsunami-Katastrophe diskutiert, doch scheitern diese Maßnahmen üblicherweise daran, dass die Menschen in die gefährdeten Gebiete zurückkehren.<ref name="Norio_In_Santiago-FandinoEtAl2015_PTH_121-132">{{Literatur |Autor=Maki Norio |Hrsg=V. Santiago-Fandiño, Y.A. Kontar, Y. Kaneda |Titel=Long-Term Recovery from the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami Disaster |Sammelwerk=Post-Tsunami Hazard - Reconstruction and Restoration |Reihe=Advances in Natural and Technological Hazards Research (NTHR, volume 44) |Verlag=Springer |Ort=Cham |Datum=2015 |ISBN=978-3-319-10201-6 |ISSN=1878-9897 |Kapitel=1 |Seiten= | DOI=10.1007/978-3-319-10202-3 }} (Online veröffentlicht am 23. September 2014).</ref>


=== Russland ===
=== Russland ===

Version vom 19. Mai 2018, 09:41 Uhr

Tōhoku-Erdbeben
Tōhoku-Erdbeben 2011 (Japan)
Tōhoku-Erdbeben 2011 (Japan)
Datum 11. März 2011
Uhrzeit 05:46:23 UTC (14:46:23 Ortszeit)
Intensität auf der JMA-Skala
Magnitude 9,1 MW
Tiefe 32 km
Epizentrum 38° 19′ 19″ N, 142° 22′ 8″ OKoordinaten: 38° 19′ 19″ N, 142° 22′ 8″ O
(130 km von Sendai)
Land Japan
Betroffene Orte

nördliche Ostküste von Honshū

Tsunami ja
Tote Bestätigte Tote: 15.895[1] bzw. 19.630[2];
zzgl. Vermisste: 2.539[1] bzw. 2.569[2]
Verletzte über 6.156[1] bzw. 6.230[2]
Satellitenfotos des Katastrophengebiets von Iwanuma vor und nach dem Tsunami infolge des Tōhoku-Erdbebens.[3]

Das Tōhoku-Erdbeben 2011 (jap. 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震,[4] Heisei 23-nen (2011-nen) Tōhoku-chihō taiheiyō-oki jishin, dt. „Erdbeben an der Pazifik-Küste vor der Tōhoku-Region 2011“ bzw. 東日本大震災, Higashi-Nihon daishinsai, dt. „Große Erdbebenkatastrophe Ost-Japans“) war ein großes Seebeben vor der Sanriku-Küste der japanischen Region Tōhoku. Es ereignete sich am 11. März 2011 um 14:46:23 Uhr Ortszeit (06:46:23 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag vor der Küste der Präfektur Miyagi etwa 370 Kilometer nordöstlich von Tokio und 130 km östlich von Sendai[5][6] und löste Tsunami-Flutwellen aus, die eine Fläche von über 500 km² der japanischen Pazifikküste überfluteten.[7][8] In Bezug auf die Ausdehnung der betroffenen Fläche handelt es sich um das größte bekannte Tsunami-Ereignis der japanischen Geschichte. Von den rund 600.000 durch den Tsunami betroffenen Einwohnern wurden etwa 3,5 % getötet.[7]

In Folge der beiden Naturkatastrophen wurden nach Polizeiangaben 15.895 Menschen als tot gemeldet; weiterhin wurden 2.539 noch nicht gefunden (Stand 9. März 2018).[1] Laut Statistik der Brand- und Katastrophenschutzbehörde vom 7. März 2018 starben bei den Katastrophen 19.630 Menschen, während 2.569 vermisst blieben.[2]

470.000 Menschen mussten in den folgenden Tagen evakuiert und in Notunterkünften untergebracht werden.[9][10] Rund 400.000 Gebäude sind vollständig oder teilweise eingestürzt.[1][2][10]

Die Stärke des Erdbebens wird vom United States Geological Survey (USGS) mit der Momenten-Magnitude 9,1 Mw angegeben. Das Hypozentrum des Erdbebens lag nach diesen Angaben in etwa 32 Kilometer Tiefe.[5] Auch nach Angaben der Japan Meteorological Agency hatte das Beben eine Stärke von 9,0 Mw bzw. 8,4 Mjma; das Hypozentrum orteten sie in einer Tiefe von 24 Kilometern.[11] In Kurihara im Norden der Präfektur Miyagi erreichte das Beben die maximale Intensität von 7 auf der JMA-Skala.[12][13] Es gilt als stärkstes Beben in Japan seit Beginn der dortigen Erdbebenaufzeichnungen und löste in der Region neben dem Tsunami (lokal wurden bis zu 40 Meter Auflaufhöhe erreicht)[14][7][15][16][17] mittelbar oder unmittelbar Unfälle in mehreren Kernkraftwerken Ostjapans aus, insbesondere am Standort Fukushima-Daiichi, der von einem 14 Meter hohen Tsunami getroffen wurde.[7] Erdbeben, Tsunami und die Nuklearkatastrophe von Fukushima werden zusammen auch als Dreifachkatastrophe bezeichnet.[18]

Tektonischer Überblick

Tektonischer Überblick der Region

Das Erdbeben in der Nähe der Ostküste von Honshū ereignete sich als Ergebnis einer Überschiebung an der komplexen Plattengrenze zwischen der Pazifischen Platte und der Nordamerikanischen Platte. In diesem Bereich bewegt sich die Pazifische Platte mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 83 mm pro Jahr in Bezug auf die Nordamerikanische Platte westwärts.[19]

Diese Geschwindigkeit der Kontinentaldrift ist indes ein Durchschnittswert, der bei normaler seismischer Aktivität deutlich niedriger liegt, bis die sich aufbauende Spannung durch ein Erdbeben urplötzlich entspannt. Im Zusammenhang mit dem Tōhoku-Erdbeben kam es nach ersten Schätzungen zu einer ruckartigen Bewegung von mindestens fünf Metern.[20]

Beim Japangraben schiebt sich die Pazifische Platte unter den südlichsten Ausläufer der Nordamerikanischen Platte und subduziert zusammen mit ihr weiter nach Westen unter die Eurasische Platte. Manche Seismologen unterteilen diese Region in mehrere Mikroplatten, die in der Kombination zu den Bewegungen zwischen der Pazifischen, Nordamerikanischen und Eurasischen Platte führen – insbesondere werden die Ochotsk-Platte und die Amur-Mikroplatte im jeweiligen Teil Nordamerikas und Eurasiens benannt.[19]

Seit 1973 ereigneten sich beim Japangraben neun Erdbebenereignisse mit einer Magnitude größer als 7. Das stärkste davon ereignete sich im März 2011 mit einer Stärke von 9,1. Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7,7 mit Epizentrum 75 km weiter westlich führte zum Tod von 22 Personen und mehr als 400 Verletzten. Im Dezember 2008 ereigneten sich vier mäßige Erdbeben (Magnitude 5,3−5,8) in einem Umkreis von 20 km zum Zentrum des Tōhoku-Erdbebens.[19]

Das Erdbeben und die Auswirkungen des Tsunamis wurden mit dem Jōgan-Erdbeben 869 verglichen, welches eine Magnitude von MW 8,1 bis 8,4 hatte. Andere starke Erdbeben in dieser Gegend waren das Meiji-Sanriku-Erdbeben 1896 und das Shōwa-Sanriku-Erdbeben 1933.

Verlauf

Vorbeben

Karte der Beben vom 11. bis 14. März 2011
Hellgrün: 11. März 2011
Gelb: 12. März 2011
Orange: 13. März 2011
Rot: 14. März 2011

Dem Erdbeben gingen eine Reihe signifikanter Vorbeben voraus, beginnend am 9. März mit einem Erdbeben der Magnitude 7,2 Mw[21][22] (das Epizentrum lag hier etwa 40 km entfernt vom Epizentrum des Tōhoku-Erdbebens), gefolgt von drei weiteren Erdbeben mit einer Magnitude größer als 6,0 Mw in der folgenden Nacht.

Hauptbeben

Das Beben begann relativ langsam mit recht starken Auf- und Abwärtsbewegungen, auch als P-Wellen bekannt. Nach nicht genau genannter Zeit (ca. 20 bis 30 Sekunden) kamen sehr viel heftigere Horizontalbewegungen oder S-Wellen hinzu, die aber eine recht geringe Frequenz, also langsame Bewegung aufwiesen. Anschließend bewegte sich der Boden in einer rollenden Bewegung vergleichbar der Bewegung eines Bootes bei mittlerem Seegang. Zu diesem Rollen kamen anfangs im Minutentakt die Erschütterungen der Nachbeben. Das Hauptbeben hatte insgesamt eine Dauer von ungefähr 5 Minuten.[23]

Geophysik

Subsidienz in der Sendai-Ebene: das Gebiet unter dem mittleren Meeresspiegel (blau) vergrößerte sich nach dem Erdbeben (rechts) von 3 auf 16 km2, das Gebiet unter der Hochwasserlinie zur Zeit der Springtide (grün) von 32 auf 8 km2 und das Gebiet unterhalb des höchsten registrierten Meeresspiegels (gelb) von 83 auf 111 km2.[24]

Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam riss bei dem Beben die Erdkruste innerhalb von dreieinhalb Minuten auf einer Länge von 400 km bis in 60 km Tiefe auf. Es kam zu Plattenbewegungen von bis zu 27 m horizontal und 7 m vertikal.[25] Das Erdbeben verursachte in einigen Gebieten ausgedehnte Absenkungen (Subsidenz). In der Stadt Rikuzentakata kam es beispielsweise zu Absenkungen von 84 Zentimetern.[26] In Onahama, Iwaki, wurde die Küste durch das Erdbeben um 40 cm abgesenkt,[27] an der Oshika-Halbinsel um bis zu 120 cm.[28] Dadurch wurde die Überflutungsgefahr der Küsten erhöht.[27] Die Absenkungen führten bei Hochwasser zu Überflutungen von Küstengebieten und Straßen und beeinträchtigten oftmals die lokalen Bemühungen um Erholung und Wiederaufbau. In der Sendai-Ebene erhöhte sich die Gefährdung durch Sturmfluten und Überschwemmungen signifikant. Die Fläche des Gebietes, das unter dem mittleren Meeresspiegel lag, hat sich nach dem Erdbeben laut Laserprofilermittlung des MLIT von 3 auf 16 Quadratkilometern mehr als verdreifacht.[26]

Das Erdbeben verschob die Hauptinsel Honshu um 2,4 Meter nach Osten[29] und die Figurenachse der Erde um 16 Zentimeter.[30][31] Zudem verringerte sich durch die Änderung der Massenverteilung das Trägheitsmoment der Erde, so dass sich die Erde seitdem etwas schneller dreht. Die Tageslänge verkürzte sich um 1,8 Mikrosekunden.[32]

Seismische Intensität

Seismische Intensität auf der JMA-Skala von 1 bis 7

Das Gebiet, in dem das Erdbeben spürbar war – mit Intensität shindo: auf der JMA-Skala von 1 oder höher – umfasste alle vier Hauptinseln Japans[12] Das Erdbeben hatte bis in den Nordosten des Großraums Tokio schwerste Auswirkungen mit shindo von 6-jaku („schwache 6“) oder höher in den folgenden Gebieten:[13]

Höchste seismische Intensität (gemäß JMA-Skala) / 6 oder höher[13]
Max. Intensität Präfektur betroffene Städte
7 Miyagi Kurihara
6+ Fukushima Shirakawa, Sukagawa, Nihonmatsu, Kagamiishi, Naraha, Tomioka, Ōkuma, Futaba, Namie, Shinchi
6+ Ibaraki Hitachi, Chikusei, Hokota
6+ Miyagi Wakuya, Tome, Ōsaki, Natori, Zaō, Yamamoto, Sendai: Bezirk Miyagino, Shiogama, Higashi-Matsushima, Ōhira
6+ Tochigi Ōtawara, Utsunomiya, Mooka, Takanezawa
6- Chiba Narita, Inzai
6- Fukushima Kōriyama, Kōri, Kunimi, Kawamata, Nishigō, Nakajima, Yabuki, Tanagura, Tamakawa, Asakawa, Ono, Tamura, Date, Iwaki, Sōma, Hirono, Kawauchi, Iitate, Minamisōma, Inawashiro
6- Gunma Kiryū
6- Ibaraki Mito, Hitachi-Ōta, Takahagi, Kita-Ibaraki, Hitachinaka, Ibaraki, Tōkai, Hitachi-Ōmiya, Omitama, Tsuchiura, Ishioka, Toride, Tsukuba, Kashima, Itako, Bandō, Inashiki, Kasumigaura, Namegata, Sakuragawa, Tsukubamirai
6- Iwate Ōfunato, Kamaishi, Takizawa, Yahaba, Hanamaki, Ichinoseki, Ōshū
6- Miyagi Kesennuma, Minamisanriku, Shiroishi, Kakuda, Iwanuma, Ōgawara, Kawasaki, Watari, Sendai: Stadtbezirke Aoba, Wakabayashi, Izumi, Ishinomaki, Matsushima, Rifu, Taiwa, Tomiya
6- Saitama Miyashiro
6- Tochigi Nasu, Nasushiobara, Haga, Nasukarasuyama, Nakagawa

Energie des Erdbebens

Beim Hauptbeben wurde eine Energie von 3,9 × 1022 Joule freigesetzt.[33] Anschaulich entspricht dies umgerechnet dem 77-fachen Weltenergiebedarf (bezogen auf das Jahr 2010) oder mit einem TNT-Äquivalent von 9,3×103 Gigatonnen etwa der Energie von 780 Millionen Hiroshima-Bomben.

Nachbeben

Anzahl der Nachbeben (März 2011)[34]
1. Woche M≥5,0 M≥6,0 M≥7,0 2. Woche M≥5,0 M≥6,0 3. Woche M≥5,0 M≥6,0
11. März 120 30 3 18. März 6 0 25. März 3 1
12. März 73 9 0 19. März 9 2 26. März 2 0
13. März 33 5 0 20. März 8 0 27. März 3 0
14. März 27 2 0 21. März 3 0 28. März 3 1
15. März 14 2 0 22. März 11 4 29. März 1 1
16. März 11 2 0 23. März 11 1 30. März 5 1
17. März 12 0 0 24. März 3 0 31. März 1 1

Laut Daten des United States Geological Survey (USGS) folgten dem Hauptbeben zahlreiche Nachbeben. Das schwerste mit einer Magnitude von 7,9 Mw ereignete sich eine halbe Stunde später um 15:15 Uhr (Ortszeit); ihm waren zwei kräftige Erdstöße der Stärke 6,4 Mw gegen 15:06 Uhr (Ortszeit) vorausgegangen.

Am 7. April trat in 66 km Entfernung von Sendai bzw. 40 km vor der Oshika-Halbinsel ein weiteres starkes Nachbeben der Magnitude 7,1 auf,[35][36] gefolgt von einem Beben mit einer Stärke von 7,0 am 11. April (JMA, 6,6 nach USGS), diesmal jedoch nur 6 km vor der Küste von Iwaki in der Präfektur Fukushima.[37][38]

Bis zum 18. April hat das Meteorologische Amt Japans (JMA) 423 Nachbeben mit einer Magnitude von 5,0 oder mehr, 72 Nachbeben mit einer Magnitude von 6,0 oder mehr und fünf Nachbeben mit einer Magnitude von 7,0 oder mehr gemessen.[34]

Tsunami

Der vom Erdbeben ausgelöste Tsunami traf die japanische Pazifikküste von Hokkaido bis Kyūshū sowie verschiedene andere Regionen um den Pazifischen Ozean.[17]

Japan

Diese Karte der NOAA zeigt, in welcher Zeitdauer nach dem Erdbeben der Tsunami die Seegebiete des Pazifischen Ozeans erreichte.
Animation
Tsunami-Ausbreitungsvorhersage (NOAA), Wellenhöhen farblich wiedergegeben.
Beziehung zwischen Auflaufhöhe, Inundationshöhe und Überflutungstiefe[39][40][41][42]
1: Mittlerer Wasserspiegel
2: Gezeitenpegel zur Zeit des Tsunamis
3: Inundationshöhe (Höhe der Spuren)
4: Auflaufhöhe
5: Geländehöhe
6: Überflutungstiefe
7/8: Tsunamihöhe (Ozean)

Das japanische Festland erreichte der Tsunami etwa 20 Minuten nach dem Erdbeben und wirkte sich auf einer Ausdehnung von 2000 km auf die japanische Pazifikküste aus. Er bildete die Haupttodesursache der Katastrophe, wobei sich die meisten Todesfälle in der Tōhoku-Region ereigneten.[17]

Der Tsunami überflutete eine Fläche von über 500 km² der japanischen Pazifikküste[7][8] und war in dieser Hinsicht das größte bekannte Tsunami-Ereignis in der japanischen Geschichte. Von den je nach Angabe 250.000[8] bis 600.000 durch den Tsunami betroffenen Einwohnern wurden vermutlich rund 3,5 %[7] oder 4 %[10] getötet (zum Vergleich: der Meiji-Sanriku-Tsunami von 1896 hatte 40 % der Bevölkerung in den betroffenden Zonen getötet[10]).

Ablauf

Am 11. März 2011 um 14:49 Uhr Ortszeit, drei Minuten nach dem Erdbeben, warnte die Japan Meteorological Agency (JMA) - ausgehend von der anfänglich einschätzten Magnitude von 7,9 Mjma - vor einem bis zu 6 Meter hohen Tsunami für die Küste bei der Präfektur Miyagi, während für die Nachbarpräfekturen Iwate und Fukushima nur 3 Meter und für die restlichen Abschnitte der gesamten Ostküste Japans 0,5 bis 2 Meter erwartet wurden.[43][7] Nachdem der Tsunami von Tsunamibojen vor der Küste verzeichnet worden war, überarbeitete die JMA den Inhalt der Warnung mit Einschätzungen von 3 m, 6 m, über 10 m, 6 m, 4 m und 4 m für die Küsten der Präfekturen Aomorie, beziehungsweise Iwate, Miyagi, Fukushima, Ibaraki und Chiba.[7]

Zufällig hatte die japanische Regierung noch einen Tag vor dem Tsunami ein Informationsvideo über Tsunamis inklusive Verhaltensempfehlungen veröffentlicht.[44] Dennoch erwiesen sich die Gegenmaßnahmen für eine Tsunamikatastrophe für den Tsunami im Jahr 2011 als unzulänglich. Tsunamibarrieren (an Land ebenso wie vor der Küste liegende Wellenbrecher sowie natürliche Tsunamibarrieren) wurden schwer beschädigt, einige Stahlbetongebäude vollständig zerstört und das Ausmaß der Überschwemmung in mehreren Bereichen unterschätzt. Nach Empfang der Tsunamiwarnung der JMA wähnten sich manche Einwohner auf Grund der 3-Meter-Einschätzung für sicher hinter einem 10 Meter hohen Uferdamm und sahen keinen Anlaß zur Evakuierung. Noch verhängnisvoller wirkte sich der Umstand aus, dass in verschiedenen Gemeinden Radio und Lautsprechersysteme aufgrund von erdbebenbedingten Stromausfällen nicht funktionierten.[7]

Tatsächlich löste das Erdbeben einen an den Küsten vor Sendai und Sanriku mehrere Meter (lokal bis zu 38[15][45] oder 40[7][17] Meter) hohen Tsunami aus, der einen bis zu mehrere Kilometer breiten Küstenstreifen über Hunderte Kilometer Länge verwüstete.[46] Der Tsunami überflutete in Japan je nach Quelle eine Fläche von 470[47] bis 560 Quadratkilometern.[7]

In der Stadt Hachinohe, die schweren Schaden nahm, wurden große Schiffe an Land gespült.[48][49]

Vor der Küste von Oarai bildeten sich, wie schon bei vorherigen Tsunamis, große Meereswirbel aus.[50] Ein Zug der East Japan Railway Company (JR East) entgleiste auf der Ōfunato-Linie im Bereich des Bahnhofs Nobiru in Higashi-Matsushima, wonach neun Reisende aus dem Wrack geborgen werden mussten. Vier weitere Züge auf der Senseki-Linie, Ōfunato-Linie und Kesennuma-Linie galten als vermisst.[51]

Nach dem Tsunami wurde daran erinnert, dass in Nordjapan hunderte Wegsteine stehen, die vor den Gefahren von Tsunamis warnen, manche älter als 600 Jahre.[52] Tsunami-Mahnmale wie beispielsweise Steinmahnmale sind in vielen Gebieten entlang der Sanriku-Küste zu finden, von denen manche vom Tōhoku-Tsunami 2011 zerstört wurden wie in Minamisanriku. Viele Gedenkschreine entlang der Pazifikküste der Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima überlebten hingegen den Tōhoku-Tsunami 2011 und waren an Orten errichtet worden, die mit der Erfahrung historischer Tsunamis wie dem Keichō-Sanriku-Tsunami von 1611 als sicher betrachtet wurden.[53]

Tōhoku-Region

Die Tōhoku-Region setzt sich aus verschiedenen an den Pazifik reichenden Präfekturen zusammen, von den Präfekturen Aomori und Iwate im Norden über die Präfektur Miyagi bis zur Präfektur Fukushima im Süden. Die meisten Opfer hatte die Präfektur Miyagi zu beklagen, gefolgt von den Präfekturen Iwate und Fukushima. Sendai bildet die größte Stadt der Region.[17]

Topografische Gliederung

Die Tōhoku-Region verfügt über zwei, sich voneinander absetzende topografische Erscheinungsformen:[26]

Die erste ist die nördlich von der Stadt Sendai gelegene Sanriku-Ria-Küste mit einer küstennahen Lage der Berge.[26] Dieser als Sanriku-Region bekannte nordwestliche Teil der dem Pazifik zugewandten Seite Tōhokus erstreckt sich von der Präfektur Aomori im Norden bis zur Präfektur Miyagi im Süden. Die Geomorphologie dieser nördlichen Tōhoku-Küste ist durch die Bildung von Ria-Küsten charakterisiert, die somit steile, enge Buchten ausbilden. Vor dem größten Teil der Sanriku-Küste liegt ein schmaler Festlandsockel.[17]

Die zweite topografische Erscheinungsform der Tōhoku-Region ist die südlich von der Stadt Sendai gelegene Sendai-Ebene, die in Küstennähe nur wenig Zugang zu höher gelegenem Gebiet bietet.[26] Insbesondere die Sendai-Ebene ist - wie allgemein der südliche Teil Tōhokus - verhältnismäßig reliefarm oder flach.[17][26] Im Vergleich zur Sanriku-Küste ist der Küste der Sendai-Ebene ein breiterer und flacherer Festlandsockel vorgelagert.[17]

Erdbeben und Tsunamis - historische Erfahrung, Risikoeinschätzung und Vorbereitung
Historische Tsunamis in der Sanriku-Region und Auswahl von Gebieten in der Tōhoku-Region (Sanriku-Region und Küsten-Ebenen wie die Sendai-Ebene), die vom Tōhoku-Tsunami von 2011 betroffen waren.[53][17][54]
Beispiele für V-förmige Bucht und linearen Küstenverlauf
Typisches Beispiel einer V-förmigen Bucht mit Verstärkung der Tsunamihöhe: in der Stadt Onagawa/Miyagi an der Sanriku-Küste kam es durch die sich verjüngende Form der Bucht zur Verstärkung der Tsunami-Höhe.[55]
Beispiel von linearem Küstenverlauf in Küstenebene mit großflächiger Überflutung: Vom Tsunami überflutetes Gebiet (violett) an der Sendai-Bucht mit Tagajō im Norden, den Flüssen Nanakita und Natori und dem Flughafen Sendai im Süden.[56]

Das Risiko von Erdbeben und Tsunamis vor der Tōhoku-Küste war im Vorfeld der Katastrophe als hoch eingeschätzt worden.[17][57] Die japanische Regierung hatte berichtet, dass Erdbeben mit einer Magnitude von 7,4[57], 7,5[17] oder 7,5-8,0[53] entlang einer 200 km langen Störung vor der Küste von Sendai im südlichen Sanriku-oki[A 1] vor der Präfektur Miyagi mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % erwartet wurden.[17][57][53] Für ein Zustandekommen von Erdbeben mit einer Magnitude von 7,7 wurde in dieser Region entsprechend von einer Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 % ausgegangen.[17] Auch war es in der Vergangenheit bereits zu Tsunamis auslösenden Erdbebenkatastrophen gekommen, von denen das Meiji-Sanriku-Erdbeben 1896 (MW 8,1 bis 8,5) rund 22.000 Menschenleben und das Shōwa-Sanriku-Erdbeben 1933 (MW 8,1 bis 8,4) rund 3.000 Menschenleben durch Erdeben- und Tsunami-Wirkung gefordert hatten.[57][17][16][7] Zu kleineren Tsunamis kam es in etwa alle 10 bis 50 Jahre.[17][57] Vor der Küste von Miyagi war es seit 1793 durchschnittlich alle 37 Jahre zu Erdbeben mit Magnituden zwischen 7,4 und 8,0 gekommen.[53]

Die lokale Topographie verstärkt die Tsunamihöhe in vielen Buchten. Diese Verstärkung aufgrund eingeschlossener Randwellen ist auch entlang ebener Strände zu beobachten.[17] Daher waren in diesen Gebieten Gegenmaßnahmen sowohl gegen Erdbeben und Tsunami-Katastrophen getroffen worden waren, wie Seawalls (Ufermauern) und Tsunami-Tore als Tsunamibarrieren an Land, Offshore-Tsunami-Wellenbrecher, Baumanpflanzungen als natürliche Tsunami-Barriere, vertikale Evakuierungsgebäude und periodisches Evakuierungstraining. Bei der Tōhoku-Region handelte es sich somit um ein in hohem Maße mit Gegenmaßnahmen auf Tsunamis vorbereitetes Gebiet.[17][57] Zu der Vielzahl an Gegenmaßnahmen, die in Vorbereitung auf diese Tsunamis getroffen worden waren, um den für die Sanriku-Küste und Sendai-Ebene erwarteten Schäden entgegenzuwirken, zählten Evakuierungsvorbereitungen.[53] Die sich voneinander absetzenden topografischen Besonderheiten der Sanriku-Ria-Küste einerseits und der Sendai-Ebene andererseits beeinflussen die in den jeweiligen Gebieten verwendeten informellen Evakuierungsstrategien.[26] Im Küstengebiet von Sanriku findet der Begriff tendenko für die Evakuierung im Tsunamifall Verwendung, der eine reine Selbstrettung propagiert und nicht vorsieht, dass der Selbst-Evakuierende sich um die Evakuierung anderer Menschen wie Angehörige, Nachbarn oder Verwandte kümmert. Diese Evakuierungsstrategie bietet den Vorteil, dass Menschen sich ohne Verzögerung selbst evakuieren, was im Fall eines nahegelegenen Epizentrums des Bebens und der damit verbundenen kurzen Vorlaufzeit zwischen dem Hauptbeben und dem Eintreffen des Tsunamis erforderlich sein kann. Aufgrund des Umstands, dass in der Küstengegend von Sanriku höher gelegener Boden in der Regel nahe gelegen ist, wird die Tendenko-Strategie für diese Region als geeignet angesehen. Keine Anwendung findet das tendenko-Konzept hingegen in der Sendai-Ebene, da in dieser Region in der Regel kein höher gelegenes Terrain existiert. In der Sendai-Ebene werden stattdessen öffentliche Gebäude wie Schulen oder Gemeindezentren als Evakuierungszentren genutzt.[26] Im Fall von Tsunamis wird üblicherweise die Evakuierung der Menschen in Hochhäuser aus Stahlbeton (engl.: reinforced concrete, RC) oder Gebäude aus Stahlbeton (steel-reinforced concrete, SRC) empfohlen, falls keine Berge als Rückzugsort in der Nähe sind. Die 1981 und 2000 überarbeitete Bauverordnung für erdbebensichere Gebäude berücksichtigte keine Tsunami-Belastung. Die 2005 erstellte Richtlinie für Tsunami-Evakuierungsgebäude enthält eine Praxisanleitung für die Evakuierung von Gebäuden, die vorsieht, dass bei einer erwarteten Tsunami-Überflutungstiefe von 2 m höher als auf das dritte Stockwerk und bei einer erwarteten Tsunami-Überflutungstiefe von 3 m höher als auf das vierte Stockwerk zu evakuieren ist.[53]

Die Hauptsorge galt weniger der einfachen Küste als vielmehr der Ria-Küste mit ihrer bemerkenswerten tsunamiverstärkenden Charakteristik, die aus ihrer V-förmigen Topographie resultiert. Zudem war die Sendai-Ebene bei den historischen Erdbeben von 1896 und 1933 auch vor den resultierenden Tsunamis geschützt gelegen, weil diese Erdbeben im Norden geschahen und die innerhalb einer Bucht der Sanriku-Küste gelegene Sendai-Ebene nicht in ihrer Stoßrichtung gelegen hatte.[53] Für die Sendai-Ebene war man letztlich im Vergleich zur Sanriku-Küste von einem relativ geringen Tsunami-Risiko ausgegangen.[58] Dass die Sendai-Ebene im Verhältnis zur Sanriku-Küste ein Gebiet mit geringer Gefährdung ist, steht im Einklang mit historischen Aufzeichnungen, nach denen es seit dem vom Keichō-Sanriku-Erdbeben 1611 ausgelösten Tsunami keine großen Tsunami-Ereignisse an der Flachküste und in der Sendai-Ebene gab, wohingegen die Sanriku-Küste bereits in den Jahren 1896 (Meiji-Sanriku-Tsunami), 1933 (Shōwa-Sanriku-Tsunami) und 1960 (Chile-Tsunami) von großen Tsunamis betroffen war.[53][14] So hatte beispielsweise der Shōwa-Sanriku-Tsunami, der an der Sanriku-Küste in Showa-Sanriku eine maximale Auflaufhöhe von 28 m hatte, in Yamamoto lediglich 3,9 m Höhe erreicht, und während der Meiji-Sanriku-Tsunami an der Sanriku-Küste in Ōfunato mit einer maximalen Auflaufhöhe von 38,2 m verzeichnet worden war, hatte die gemessene Höhe in Sendai weniger als 5 m betragen.[58]

Sanriku-Region
Tsunamiüberflutungen an der Sanriku-Küste bei Ishinomaki
Ishinomakibucht-Küste - Oben: Aufnahme vom 8.8.2008 (normale Wasserstände). Unten: Aufnahme vom 14.3.2011 (Stadt weiterhin teilüberflutet). Am 11. März 2011 hatte der Tsunami hier 73 km,2 darunter 46 % des Wohngebiets, überflutet,[59] ca. 20.000 Wohngebäude vollständig sowie 13.000 teilweise zerstört und rund 4000 Opfer gefordert.[2]
Oppa-Bucht-Ria - Unten: Aufnahme vom 16.1.2011. Oben: Aufnahme vom 14.3.2011. In der Bildmitte ist die Kitakami-Brücke, wo 74 Schüler und 10 Lehrer der Okawa-Grundschule Opfer des Tsunamis wurden.[7][60]
Satellitenbilder in Falschfarbendarstellung: Wasser oder Schlammwasser ist blau/dunkelblau, vegetationsbedecktes Land ist rot, offenliegener Boden oder Brachland ist braun/beige-brown und städtisch versiegelte Flächen oder Gebäude sind silber/blaugrau dargestellt.

Etwa 50 bis 200 km nördlich der Sendai-Ebene führte die Riaküste, die kennzeichnend für die dortige Sanriku-Region ist, mit ihrem steilen Terrain und flachen, engen Buchten dazu, dass sich Tsunamiwellen bündelten,[17][7] die höchsten Auflaufhöhen bildeten und zu katastrophaler Zerstörung der hier meist kleineren Städte führten, darunter Tarō/Miyako und Rikuzentakata in der Präfektur Iwate.[17] Die höchste maximale Auflaufhöhe erreichte der Tōhoku-Tsunami 2011 mit 40,1 m in der Ryōri-Bucht/Ōfunato und war damit der höchste je in Japan gemessene Tsunami.[17][14][16][7] In dieser Riaküstenregion kam es zwischen dem 38. und 40. Breitengrad zu desaströsen Zerstörungen von Städten.[17] Die maximale Auflaufhöhe des Tōhoku-Tsunamis von 2011 ähnelt der des Meiji-Sanriku-Erdbebens von 1896, doch war die Ausdehnung der betroffene Küstenlinie vom Tōhoku-Tsunami 2011 um ein Mehrfaches übertroffen.[17][7] Die Gebiete, in denen die maximale Auflaufhöhe 30 Meter überschritt, erstreckte sich 2011 von Onagawa (Miyagi) bis Noda (Iwate), womit ein 180 km langer Abschnitt der Sanriku-Küste abgedeckt wurde. Die Überflutungshöhen entlang der Ria-Küsten des nördlichen Teils der Präfektur Miyagi und der Präfektur Iwaze waren etwa doppelt so hoch wie die der Sendai-Ebene.[17] Die Sanriku-Küste verfügt über viele V-förmige Buchten, die bewirken, dass sich die Tsunami-Energie bündelt und verstärkt.[7] Die V-förmigen Buchten wie die Bucht von Onagawa, die an der Mündung der Bucht breit und tief, am Ende der Bucht jedoch schmaler und flacher sind, verstärkten möglicherweise die Wellenhöhe des Tsunamis in Abhängigkeit von der Topographie des Meeresbodens sowie von der Refraktion und Beugung des Tsunamis.[55] Das vom Meer in die Bucht strömende Wasser wird aufgrund der immer weiter zunehmenden Verjüngung der Bucht von links und rechts zusammengedrückt und weicht nach oben aus, so dass sich der Meeresspiegel hochwölbt und die Wellenhöhe ansteigt. Im Vergleich zu sich nicht verjüngenden (rechteckigen) Buchttypen und noch stärker im Vergleich zu linearen Küstenabschnitten (ohne Einbuchtung) weist diese sich verjüngende Buchtform (V-Form) die höchste Tendenz zu hohen Wellen auf.[61][55] In Onagawa stieg die Tsunamiwelle so hoch an, dass das Erdgeschoss und bis in 2 m Höhe der erste Stock des auf 16 m Höhe über dem Meeresspiegel gelegenen Krankenhauses vom Tsunami überschwemmt wurden.[55]

In den nördlichen Gebieten der Sanriku-Küste überflutete der Tsunami in Gemeinden, deren höchste Gebäude vier oder fünf Stockwerke hatten, in mehreren Fällen vierstöckige Gebäude, darunter einige Tsunami-Evakuierungsgebäude, ein Krankenhaus und ein örtliches Katastrophenschutzzentrum. Menschen, die in darauf vertraut hatten, in diesen Gebäuden sicher zu sein, fanden darin den Tod.[8]

Die Städte Rikuzentakata und Minamisanriku wurden durch den Tsunami fast vollständig zerstört. Tausende Menschen wurden hier getötet und Hunderte blieben auch Jahre später vermisst.[62][2][49] In Minamisanriku soll der Tsunami eine Höhe von 16 Metern erreicht haben.[63] Schwere Verwüstungen wiesen zudem die Städte Kamaishi und Kesennuma auf.[49] In Kesennuma brachen in großen Teilen der Stadt Brände aus.[48] Schwer beschädigt mit einer großen Anzahl an Todesfällen wurden weiterhin die Gemeinden Miyako, Noda, Ōfunato, Ōtsuchi und Yamada.[62]

Südlich an der Sanriku-Küste richtete der Tsunami in Onagawa schwere Verwüstungen an,[49] überflutete hier drei Quadratkilometer und 48 Prozent der Fläche in den Wohngebieten,[59][55] zerstörte rund 3000 Wohngebäude völlig und kostete über 870 Menschen das Leben, von denen auch Jahre später 258 Menschen vermisst blieben.[2] Auch in der nahegelegenen Großstadt Ishinomaki wurden über 20.000 Gebäude vollständig zerstört, und rund 4.000 Personen wurden getötet oder blieben vermisst.[2]

Flachküste, nördliche Sendai-Ebene
Luftaufnahme des Sendai-Hafens mit Blick auf überflutetes Gebiet und Brände (12. März 2011)
Satellitenbilder der Sendai-Buchtküste in Falschfarbendarstellung. Oben: Aufnahme vom 13. März 2011 mit Sicht auf das überflutete Gebiet (in schwarz und dunkelblau dargestelltes Wasser bedeckt weiterhin das Land bis in 5 km Entfernung von der Küste). Unten: Aufnahme vom 26. Februar 2011 mit Sicht auf den gleichen Küstenabschnitt vor dem Tsunami

In der Sendai-Ebene, dem am stärksten besiedelten Gebiet in der Tōhoku-Region mit einem eine Million Einwohner beherbergenden urbanen Zentrum, das aus fluvialem Tiefland und einer flachen Küstenebene besteht, die durch die Flüsse Abukuma, Natori und Nanakita geformt wurde, drang die Tsunamiflutwelle mit einem Maximum von 5 Kilometern in das Inland vor und überflutete die gesamte Ebene.[17] Die Höhe von Natori oder anderen in der Sendai-Ebene gelegenen Städten liegt über vier Kilometer landeinwärts der Küstendämme und Wellenbrecher in der Nähe des Meeresspiegels. Nach dem Überschreiten der Dämme fand der Tsunami keine Beschränkung in den Flußtälern und breitete sich über die Landoberfläche der Sendaiebene aus. Obwohl die höchsten Wasserhöhen in der Sendai-Ebene geringer waren als in den weiter nördlich gelegenen Gebieten, wurde eine weitaus größere Fläche überflutet.[64] Dies entspricht dem Verhalten von Tsunamis im Bereich von Sandstränden/Küstenebenen, zu denen die Sendai-Ebene gehört. In diesen Küstentypen mit flachem Terrain und Sandbänken oder Dünen dringen die Tsunamifluten mit amöbenhaftem Bewegungungsmuster vor. Zwar ist die Überflutungshöhe nicht größer als in Gebieten mit Hügelgeometrie wie der Sanrikuküste, doch ist das vom Tsunami betroffene Gebiet in Küstenebenen ausgedehnter. Aufgrund der großen Anteile an Flachland ist dieses Terrain schwierig zu entwässern und birgt die Gefahr, dass die Überflutungsdauer lang anhält.[65][66] Die maximale gemessene Überflutungshöhe betrug in der Sendai-Ebene aufgrund lokaler Verstärkung 19,50 m, während die durchschnittliche Überflutungshöhe entlang der Sendai-Küstenlinie etwa 10 Meter betrug.[17] In Sendai wurde der Flughafen überflutet. In umliegenden Landstrichen drang der Tsunami weit ins Inland vor und spülte Schiffe, Autos und Häuser davon.[48][67]

Flachküste, Fukushima-Küste, südliche Sendai-Ebene

Die Fukushima-Küste unterscheidet sich von den weiter nördlich liegenden Sanriku- und Sendai-Küsten durch unterschiedliche topografische und bathymetrische Merkmale.[68]

Verglichen mit der nördlichen Sendai-Ebene verfügt die südliche Sendai-Ebene über einen steileren und schmaleren Festlandsockel, der die Tsunamihöhe verstärkte und schwere Schäden in dieser Region verursachte, darunter im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi.[17] Am Standort des Kernkraftwerkes Fukushima I erreichte die Tsunami-Welle eine Höhe von 14[17] oder - nach Angaben des Betreibers - 15 Metern, so dass die 6 Reaktoren bis zu 5 Meter unter Wasser standen.[69]

Lage des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi und der Langzeit-Evakuierungszonen

Als Gegenmaßnahme zur Nuklearkatastrophe wurde ein Sperrgebiet um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in einem Umkreis von 20 km ausgewiesen. Es gab jedoch auch jenseits dieses 20 km-Radius viele andere Standorte mit hohen Strahlungswerten, da radioaktive Partikel über den Wind aus dem havarierten Kraftwerk fortgetragen wurden. Zu diesen Orten zählten 11 Dörfer und Städte, darunter Minamisōma, Naraha, Tomioka, Kawauchi, Ōkuma, Futaba, Namie, Katsurao, Iitate, Tamura und Kawamata. Diese Regionen wurden entsprechend ihrer radioaktiven Belastung nach der Erlassung der Evakuierungsanordnungen vom 7. Mai 2013 in folgende vier verschiedene Kategorien eingeteilt: Gebiete mit einer Strahlenbelastung von weniger als 20 mSv pro Jahr, die von der Regierung als Schwellenwert für eine dauerhafte Rückkehr behandelt wurde, bildeten die Kategorie 1. Gebiete dieser Kategorie 1 konnten die Einwohner nach eigenem Ermessen und ohne Einsatz von Schutzausrüstung betreten mit der einzigen Einschränkung, dass sie dort nicht übernachten durften. Diese Gebiete waren bereit für eine Aufhebung des Evakuierungsbefehls. In Gebieten mit einer Strahlenbelastung zwischen 20 und 50 mSv pro Jahr (Kategorie 2) war den Einwohnern ein dauerhafter Aufenthalt untersagt. Gebiete mit über 50 mSv pro Jahr (Kategorie 3) wurden als langfristig ungeeignet für eine Rückkehr der Einwohner angesehen. Einen Sonderstatus nahm ein viertes Evakuierungsgebiet ein.[70]

Während viele Untersuchungen über katastrophale Schäden in der Sanriku-Region in den Präfekturen Iwate und Miyagi durchgeführt und veröffentlicht wurden, blieben Studien in der Präfektur Fukushima aufgrund der Evakuierung infolge der hohen Strahlenbelastung durch die Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi begrenzt. Die erste dieser wissenschaftlichen Studien nach der Nuklearkatastrophe in der Präfektur Fukushima wurde 2013 publiziert und untersuchte Tsunamihöhen anhand von Tsunamispuren an der Küste in der Evakuierungszone im Umkreis von 20 km vom Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Im nördlich des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi gelegenen Minamisōma und in den südlich des Kernkraftwerks gelegenen Orten Nakoso und Naraha wurden mehrere Nachuntersuchungen durchgeführt.[71] Feldstudien in Minamisōma nach dem Tōhoku-Tsunami von 2011 verzögerten sich aufgrund der hohen, von den mehrfachen Kernschmelzen im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi herrührenden Strahlenbelastung im daher eingerichteten Sperrgebiet um 15 Monate.[68]

Die höchste Tsunamispur wurde in Höhe von 21,1 m T.P. auf einer Küstenklippe in Tomioka, 7 km südlich des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi, gefunden. Die Untersuchungen ergaben, dass die Verteilung der Tsunami-Höhen an der Küste in der Präfektur Fukushima stark durch komplexe Offshore-Bathymetrie beeinflusst wurde.[71] Sie zeigten auf, dass sich erhöhte Tsunami-Höhen in den Küstengebieten auf die Reflexion der Ozeanwellen, Trichterbildung, splash-up-Effekte an Felsen und Deichen/Wellenbrechern sowie auf den erhöhten Strömungswiderstand zurückführen, den der Tsunami beim Passieren der Kiefernwälder an der Küstenlinie hatte. Daher waren Tsunami-Höhen von 10 m auf die Gebiete beschränkt, die bis 500 m von der Küste entfernt waren. An Land waren die maximalen Überflutungspegel abhängig von der Topografie. Während die Tsunami-Höhen im Inland in den steil ansteigenden V-förmigen Tälern weiter anstiegen, fielen sie mit zunehmender Überflutungsdistanz entlang flacher Küstenebenen ab. Hinter vollständig zerstörten Deichen war der Überschwemmungspegel höher als hinter teilweise beschädigten Küstenschutzanlagen. Im Vergleich zu der Sendai-Ebene waren die Tsunami-Höhen an der Fukushima-Küste aufgrund der konvex geformten Küstenlinie und der damit verbundenen Bathymetrie vor der Küste, die zu einer Bündelung der Tsunami-Energie neigt, erhöht.[68]

Ergebnisse der Tōhoku-Katastrophe

Die Erdbeben- und Tsunamikatatrophe von 2011 ist der erste Fall, bei dem moderne, gut ausgebaute Tsunami-Gegenmaßnahmen dem Eignungstest eines derart extremen Ereignisses unterzogen wurden.[17][7] Die Gegenmaßnahmen für Tsunamikatastrophen erwiesen sich für das Ereignis von 2011 als unzulänglich. Tsunamibarrieren wurden schwer beschädigt, einige Stahlbetongebäude völlig zerstört, und das Ausmaß der Überflutungen war in einigen Gebieten unterschätzt worden.[57]

Es stellte sich zudem heraus, dass viele Evakuierungseinrichtungen im Tōhoku-Gebiet wie etwa Schulen nicht für die Bedürfnisse von Menschen geeignet waren, die für viele Tage dort festgesetzt waren. Es waren auf ihrem Gelände weder Nahrung und Wasser, noch Decken oder Bettzeug bereitgestellt, obwohl die winterlichen Temperaturen in weiten Teilen der Tōhoku-Region nach dem Erdbeben in der Nähe des Gefrierpunktes lagen. Auch gab es oft weder sanitären Einrichtungen noch Zugang zu Erste-Hilfe- oder Notfallmedizin und manche ältere und verletzte Tsunami-Überlebende erlagen nach längerer Zeit an solchen Evakuierungsstandorten den schwierigen Bedingungen.[64] Der Tsunami von 2011 zeigte zudem, dass die 2005 erstellte Richtlinie für Tsunami-Evakuierungsgebäude möglicherweise unzulänglich ist. Es kam zum Umsturz von Stahlbeton-Gebäuden, davon sechs in der Stadt Onagawa und je zwei in Akamae (Dorf), Miyako (Stadt), Ōtsuchi (Stadt) und Rikuzentakata (Stadt), von denen keines ein Tsunamievakuierungsgebäude und keines für Tsunamis ausgelegt war.[53]

Auf Tsunamigefährdungskarten vorausgesagte Überflutungsflächen (blau) und tatsächliche Überflutungsflächen 2011 (rosa/rot) am Beispiel von Ōfunato (links) und Sendai.[72]

Als Ergebnis dessen, dass man sich vor dem Tōhoku-Erdbeben von 2011 als größtes Erdbebenrisiko in Japan hauptsächlich auf ein mögliches Miyagi-oki-Erdbeben[A 1] mit einer Magnitude zwischen 7,5 und 8,0 eingestellt hatte, für das von einer Wahrscheinlichkeit von 99 % innerhalb von 30 Jahren ausgegangen wurde, waren die getroffenen Tsunami-Gegenmaßnahmen in der Präfektur Miyagi nicht ausreichend für das folgende Tōhoku-Erdbeben von 2011 mit einer Stärke von 9,0 Mw.[58] Entlang der Tōhoku-Küste waren vor dem Tōhoku-Erdbeben 2011 für alle Bezirke Tsunami-Gefahrenkarten erstellt worden, doch überstieg das Ausmaß der Überflutungsflächen in einigen Gebieten wie zum Beispiel in Sendai und Ōfunato bei weitem die in diesen Karten vorhergesagte maximalen Überflutungflächen.[10] Beispielsweise war man für die Tsunamigefährdungskarten von Minamisanriku davon ausgegangen, dass das erwartete Miyagi-Erdbeben eine geringere Tsunami-Überflutungsfläche in der Stadt als das Chile-Erdbeben von 1960 verursachen werde.[73]

Während des Tsunamis von 2011 traten im südlichen Teil der Sendai-Buchtküste in hoher Dichte Küstendeichbrüche auf, wobei die Yamamoto-Bucht einen besonderen Schwerpunkt bildete.[41] Aufgrund der unerwarteten Tsunami-Höhe und seines Auflaufs verfehlten viele Evakuierungsgebäude und Schutzräume den Zweck ihrer Ausweisung zur Lebensrettung. Die drei Orte mit der in der gesamten Tōhoku-Region schlechtesten Verortung der Evakuations- und Schutzorte, die statt Leben zu schützen vom Tsunami überflutet wurden, waren Rikuzentakata (35 von 68 Orten wurden überflutet), Onagawa (12 von 25 Orten wurden überflutet) und Minamisanriku (31 von 78 wurden überflutet), wo es in den Orten in der Folge zu hohen Raten an Todesopfern zwischen etwa 5 und 12 Prozent kam.[53] Der Durchschnittswert der Opferrate (Anteil der Toten und Vermissten an der Bevölkerungszahl zur Zeit der Volkszählung 2010) in den Tsunami-Überflutungsgebieten entlang der Sanriku-Küste betrug 4,55 Prozent[A 2] und war damit weitaus höher als in den Tsunami-Überflutungsgebieten entlang der Flachküste der Präfekturen Miyagi und Fukushima.[14]

Bedeutung für den Katastrophen- und Küstenschutz

Vor der Tōhoku-Katastrophe von 2011 geplante (hellblau) und realisierte (dunkelblau) Deichhöhen sowie Höhen des Tōhoku-Tsunamis (gelb) vom 11. März 2011 an Orten der Tōhoku-Küste (Quelle: MLIT).[74]
Küstenschutzstrukuren als strukturelle Tsunami-Gegenmaßnahmen:
Oben: der Kaimauer vorgelagerter Wellenbrecher (engl. breakwater)
Mitte: Küstendeich (engl. coastal levee, sea dike)
Unten: hinter der Kaimauer liegende Ufermauer (englisch: seawall)[75]

Die von der Katastrophe betroffene Region hatte in der Vergangenheit schon häufig verheerende Schäden durch Tsunamis erlitten, so etwa beim Meiji-Sanriku-Tsunami im Juni 1896, beim Shōwa-Sanriku-Tsunami im März 1933 und bei dem Chile-Tsunami im Mai 1960.[74] Vor dem Shōwa-Sanriku-Tsunami 1933 hatten sich Gegenmaßnahmen darauf beschränkt, Umsiedlungen auf höheres Terrain vorzunehmen.[7]

Der Shōwa-Sanriku-Tsunami 1933, bei dem 3.000 Menschen den Tod fanden, war die erste Katastrophe, die moderne Tsunami-Gegenmaßnahmen auf Initiative der Zentralregierung und der Präfekturalregierungen hin ausgelöst hatte. Diese Gegenmaßnahmen umfassten im Wesentlichen die Umsiedlung auf höheres Terrain und in begrenztem Umfang den Deichbau.[74] Nach dem Shōwa-Sanriku-Tsunami 1933 hatte die japanische Regierung zunächst ein integriertes Katastrophenrisikomanagement umgesetzt, indem sie sich auf Evakuierungsplanung und Umsiedlung konzentriert hatte. Da sowohl der wissenschaftliche und technologische Stand als auch die Verfügbarkeit von Finanzmitteln noch keinen Bau von entsprechenden Deichen ermöglicht hatten, hatten Tsunamigegenmaßnahmen zu dieser Zeit eher auf Selbsthilfe und gegenseitige Hilfe als auf öffentliche Hilfe setzen müssen.[14] Drei Monate nach dem Shōwa-Sanriku-Tsunami 1933 schlug der Rat für Katastrophenvorsorge (CEDP) des Bildungsministeriums ein Gesamtsytem der Tsunami-Katastrophenbekämpfung mit 10 Gegenmaßnahmen vor: Umsiedlung von Wohnhäusern auf höheres Gelände, Errichtung von Küstendeichen, Tsunami-Regulationswälder, Dämme/Wellenbrecher, Tsunami-resistente Gebiete, Pufferonen, Evakuierungsrouten, Tsunami-Überwachung, Tsunami-Evakuierung und Gedenkveranstaltungen.[7] Aufgrund der hohen Baukosten wurden jedoch lediglich an fünf Standorten Küstendeiche errichtet.[7][74] Ihre Politik zum Wiederaufbau auf höher gelegenem Terrain nach dem Shōwa-Sanriku-Tsunami 1933 konnte die Regierung aufgrund der Schwierigkeiten beim Finden von geeignetem Gelände nicht vollständig umsetzen.[76] 1941 folgte die Gründung einer Organisation für Tsunamiwarnungen für die Sanriku-Küste mit dem Ergebnis eines Tsunamivorhersagesystems, das 1952 von der Japan Meteorological Agency (JMA) auf die gesamte Küste Japans ausgeweitet wurde[7][77] und nach dem Chile-Tsunami von 1960 auch Tsunamis mit weit entferntem Ursprungsort berücksichtigte.[77]

Im weiteren Verlauf hatte sich die Politik der japanischen Regierung dann jedoch mehr auf strukturelle Maßnahmen wie ein auf Infrastruktur basierendes Warnsystem verlagert und war nach den 1960er Jahren technologieorientiert auf ein rasches Wirtschaftswachstum ausgerichtet gewesen. Wissenschaft, Technologie und Infrastruktur hatten sich stark entwickelt.[14] Der Chile-Tsunami von 1960 löste den umfassenden Bau von Küstendeichen in der Region aus.[74] Die Tsunami-Gegenmaßnahmen in Japan nach dem Chile-Tsunami von 1960 beschränkten sich hauptsächlich auf den Bau von Wellenbrechern/Deichen und Küstendeichen, deren Deichhöhe sich anfänglich an der Tsunamihöhe des Chile-Tsunamis von maximal 3 bis 6 Metern orientierte,[7][74] später jedoch mehrere Male überholt wurde, um auch andere bedeutende Tsunamis der vorangegangenen 120 Jahre sowie Vorhersagen über künftige Sturmflutpegel zu berücksichtigen. Die Deiche waren darauf ausgelegt, den größten vorhergesagten Tsunami-Höhen und Sturmflutpegeln standzuhalten. Während die veranschlagten Höhen in der Präfektur Iwate und im nördlichen Miyagi auf historischen Aufzeichnungen beruhten, basierten sie im südlichen Miyagi und in der Präfektur Fukushima auf den vorhergesagten Sturmfluten.[74] Das aus dem 1960 begonnenen Income-Doubling Plan resultierende rasante Wirtschaftswachstum konnte die hohen Baukosten decken.[7] Bis der Tōhoku-Tsunami im März 2011 das östliche Japan traf, waren Küstendeiche in einer Gesamtlänge von 300 km und einer Höhe bis zu 15 m errichtet worden, davon 270 km von den Präfekturalregierungen (unterstützt von Staatssubventionen, die zwei Drittel der Kosten abdeckten), die die Hauptverantwortung für den Deichbau trugen, und 30 km von der Nationalregierung. Die Staatsregierung hatte auch technische Standards, Richtlinien und Handbücher für den Entwurf und Bau von Küstenbauwerken entwickelt.[74] Zum Zeitpunkt der Katastrophe von 2011 wurde Japan mit seinen Küstenschutzstrukturen (Wellenbrechern, Küstendeichen und Ufermauern/Seawalls) als derjenige Staat angesehen, dessen Küste am besten auf das Standhalten gegen einen starken Tsunami vorbereitet war. Die in den Buchten angelegten, massiven, freistehenden Wellenbrecher sollten die Industriehäfen mit ihrer Bevölkerung schützen. Die in weiten Teilen der Küstenebene errichteten Seedeiche sollten niedrig gelegene landwirtschaftliche Flächen und Städte vor Tsunamis und Sturmfluten bewahren. Und die Tsunamimauern (seawalls), von denen einige eine Höhe von 10 m oder mehr hatten, waren aufgrund früherer Tsunamis gebaut worden, um belebte Siedlungen zu schützen.[75]

Die Tōhoku-Katastrophe 2011 stellte die erste Bewährungsprobe unter realen Bedingungen für die verschiedenen Technologien und Gegenmaßnahmen dar, die Japan einsetzte, um die Menschen während der Tsunamis zu schützen.[7][17] Es stellte sich heraus, dass einige Maßnahmen gut griffen, während andere ihr Ziel verfehlt zu haben scheinen.[7]

Einige Städte wie Fudai erwiesen sich als von ihren Bauwerken gut geschützt, obwohl der Tsunami die Höhe, für die sie ausgelegt worden waren, bei weitem überschritt. Einige Wellenbrecher wie derjenige in der Kamaishi-Bucht konnten den Tsunami-Schaden zumindest reduzieren oder verzögern. Am Beispiel der Stadt Hirono (Präfektur Iwate) läßt sich zeigen, dass die Deiche die Gemeinden Japans erfolgreich schützen konnten, solange der vom Erdbeben ausgelöste Tsunami niedriger als die Deiche war. Während der Tsunami in der Stadt Hirono eine Höhe von 9,5 m über dem Gezeitenstand hatte, waren die Deiche hier 12 m höher als der Gezeitenstand, und es kam zu keiner Überflutung der Stadt Hirono.[74]

Die Höhe der Tsunamiwellen, die durch die unerwartet hohe Magnitude des Tōhokuerdbebens erzeugt wurden, führte jedoch im Allgemeinen dazu, dass die Küstenschutzstrukturen und andere Küstenbauwerke überbeansprucht und in vielen Fällen vollständig oder teilweise zerstört wurden.[75][74] Von den insgesamt 300 km Deichstrecken entlang der 1.700 km langen Küste der Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima wurden 190 km zerstört oder schwer beschädigt. In vielen Fällen war der Tsunami doppelt so hoch wie die Deiche. Sämtliche Häfen entlang der Pazifikküste der Tōhoku-Region von Aomori bis Ibaraki erlitten beträchtliche Schäden an ihren Wellenbrechern, Kais und übrigen Küstenanlagen, die alle Hafenfunktionen vorübergehend außer Kraft setzten. Der Tsunami-Auflauf verursachte neben dem direkten Angriff von der Küste aus auch bedeutenden Schaden entlang wichtiger Flüsse in der Region wie in Ishinomaki, von wo aus der Tsunami noch 49 km stromaufwärts des Kitakami Auflaufspuren hinterließ und 73 Quadratkilometer oder 13 Prozent der gesamten Stadtfläche überflutete.[74] Die Überflutung der Küstenschutzstrukturen im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi führte zum Verlust von Meerwasserpumpen für das Nuklearreaktorkühlwasser und damit letztendlich zur Freisetzung hoher Mengen an radioaktivem Material.[75]

Die Erfahrung mit der Tōhoku-Katastrophe 2011 zeigt, dass die Bevölkerung dazu neigte, sich zu stark auf die Regierung, Wissenschaft und Technologie zu verlassen wie auf das Warnsystem und die Deiche. Tatsächlich waren die anfänglichen Informationen der Tsunamiwarnung nicht zutreffend und die auf die Tsunamihöhen des Chilenischen Tsunamis ausgelegten Deichhöhen nicht hoch genug. Dies war einer der Faktoren für die hohe Anzahl an Opfern in der Bevölkerung. Diese Gegenmaßnahmen stellten sich als unangemessen heraus und verstärkten die negativen Folgen für die Menschen sogar, sobald das Ausmaß der Katastrophe den vorgesehenen Rahmen der Gegenmaßnahmen überschritt.[14]

Aufgrund der nichtstrukturellen Tsunami-Gegenmaßnahmen an den gefährdeten japanischen Küsten, also umfassender Tsunami-Warnsysteme und gut einstudierter Evakuierungspläne, blieben die Opferzahlen im Vergleich zu den durch den Tsunami verursachten Zerstörungen dennoch verhältnismäßig begrenzt.[75] Nach der Katastrophe von 2011 begann wieder eine Rückbesinnung auf die Bedeutung einer ausgeglichenen Mischung von strukturellen und nichtstrukturellen Gegenmaßnahmen.[14]

Die Pläne der japanischen und der lokalen Regierungen zum physischen Wiederaufbau der vom Tsunami betroffenen Gebiete zogen politische Maßnahmen zu Landnutzungsänderungen und Umsiedlungen der Menschen in den betroffenen Gebieten in Betracht. Aufgrund der perodisch wiederkehrenden Tsunamis in der Tōhoku-Region gehörte die Umsiedlung von Menschen aus Tsunami-gefährdeten Gebieten zum Wiederaufbauprozess. Zwar werden sowohl Landnutzungsvorschriften in Küstengebieten als auch Umsiedlungen der Bevölkerung in höher gelegene Gebiete nach jeder Tsunami-Katastrophe diskutiert, doch scheitern diese Maßnahmen üblicherweise daran, dass die Menschen in die gefährdeten Gebiete zurückkehren.[78]

Russland

Die Flutwelle erreichte das russische Festland mit einer maximalen Wellenhöhe von 40 cm in der Region Primorje bzw. 80 cm in der Region Kamtschatka. Die höchsten gemessenen Wellenhöhen des Tsunamis in Russland wurden von den Inseln der Oblast Sachalin gemeldet: Malokurilskoje: 3 m; Juschno-Kurilsk: 1,89 m; Kurilsk: 0,56 m; Burewestnik: 2 m, Sewero-Kurilsk: 1,6 m; Poronaisk: 0,85 m; Starodubskoje: 0,65 m; Newelsk: 0,27 m; Cholmsk: 0,22 m; Uglegorsk: 0,18 m; Korsakow: 0,67 m; Krilon: 0,29 m.[79]

Sonstiger Pazifikraum

Das Pacific Tsunami Warning Center gab Warnungen vor dem Eintreffen eines Tsunamis für fast den gesamten Pazifischen Ozean aus; diese Warnungen umfassten Japan, Russland, die Marcusinsel, die Nördlichen Marianen, Guam, Wake, Taiwan, die Yap-Inseln, die Philippinen, die Marshallinseln, Palau, die Midwayinseln, Pohnpei, Chuuk, Kosrae, Indonesien, Papua-Neuguinea, Nauru, das Johnston-Atoll, die Salomonen, Kiribati, die Howlandinsel, die Bakerinsel, Hawaii, Tuvalu, Palmyra, Vanuatu, Tokelau, Jarvis Island, Wallis und Futuna, Samoa, Amerikanisch-Samoa, Tonga, die Cookinseln, Niue, Australien, Fidschi, Neukaledonien, Mexiko, die Kermadecinseln, Französisch-Polynesien, Neuseeland, Pitcairn, Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Nicaragua, die Antarktis, Panama, Honduras, Chile, Ecuador, Kolumbien, Peru[80] sowie Alaska, die Westküste Kanadas und die Westküste der Vereinigten Staaten.

Der Tsunami breitete sich über den Pazifik mit einer Geschwindigkeit von 800 km/h aus.[81] Das Rote Kreuz warnte aufgrund der anfänglichen Informationen davor, dass die Tsunamiamplitude größer sein könnte als die maximale Höhe vieler Inseln im Pazifischen Ozean.

In Kalifornien ertrank mindestens ein Mensch und der Tsunami richtete Schäden von Crescent City bis nach Santa Cruz an,[82][83] die nach einer vorläufigen Prognose 36 Mio. Euro betrugen.[84]

In Papua-Neuguinea ertrank ein Mann, als er von einer Welle erfasst und auf das Meer hinausgespült wurde.[85]

Übersicht über Wellenhöhe und Ankunftszeit

Übersicht über Amplitude (Wellenhöhe) und Ankunftszeit des Tsunami im Pazifischen Ozean
Messstelle Staat/Gebiet Koordinaten Ankunftszeit Amplitude
Ōfunato, Iwate Japan 06:18 ≥8,0 m*[86]
Ishinomaki, Miyagi Japan 06:20 ≥3,3 m[86]
Kamaishi, Iwate Japan 06:21 ≥4,1 m[86]
Miyako, Iwate Japan 06:26 ≥8,5 m*[86]
Sōma, Fukushima Japan 06:50 ≥7,3 m[86]
Hanasaki, Nemuro, Hokkaidō Japan 43.3N 145.6E 06:56 1,83 m
Nemuro, Hokkaidō Japan 06:57 2,8 m[86]
Tokachi, Hokkaidō Japan 06:57 ≥2,8 m[86]
Urakawa, Hokkaidō Japan 07:42 2,7 m[86]
Ōarai, Ibaraki Japan 07:52 4,2 m[86]
Omaezaki, Shizuoka Japan 34.6N 138.2E 08:18 1,42 m
Naha, Okinawa Japan 26.2N 127.7E 09:01 0,25 m
Saipan Vereinigte Staaten 15.2N 145.7E 09:16 0,65 m
Mutsu, Aomori Japan 09:16 2,9 m[86]
Wake Vereinigte Staaten 19.3N 166.6E 09:28 0,39 m
Tosashimizu, Kōchi Japan 32.8N 133.0E 09:46 0,84 m
Yap Mikronesien 9.5N 138.1E 10:13 0,15 m
Adak, Alaska Vereinigte Staaten 51.9N 176.6W 10:34 0,35 m
Midwayinseln Vereinigte Staaten 28.2N 177.4W 10:48 1,27 m
Nikolski, Alaska Vereinigte Staaten 52.9N 168.9W 11:09 0,27 m
Kwajalein Marshallinseln 8.7N 167.7E 11:11 0,55 m
Legazpi City Philippinen 13.1N 123.8E 11:16 0,25 m
Shemya, Alaska Vereinigte Staaten 52.7N 174.1E 11:36 1,58 m
Nauru Nauru 0.5S 166.9E 11:56 0,20 m
Dutch Harbor, Alaska Vereinigte Staaten 53.9N 166.5W 12:04 0,41 m
Johnston-Atoll Vereinigte Staaten 16.7N 169.5W 12:06 0,20 m
Tern, French Frigate Shoals Vereinigte Staaten 23.9N 166.3W 12:24 0,38 m
Betio, Tarawa Kiribati 1.4N 172.9E 12:25 0,21 m
Saint Paul Island, Alaska Vereinigte Staaten 57.1N 170.3W 12:28 0,65 m
Barbers Point, Hawaii Vereinigte Staaten 21.3N 158.1W 13:08 0,70 m
Kahului, Maui Vereinigte Staaten 20.9N 156.5W 13:27 1,74 m
Nawiliwili, Kauai Vereinigte Staaten 22.0N 159.4W 13:43 0,76 m
Hilo, Hawaii Vereinigte Staaten 19.7N 155.1W 14:09 1,41 m
Honolulu, Oʻahu Vereinigte Staaten 21.3N 157.9W 14:10 0,71 m
Kawaihae, Hawaii Vereinigte Staaten 20.0N 155.8W 14:13 1,22 m
Manus Papua-Neuguinea 2.0S 147.4E 14:25 0,93 m
Kanton Kiribati 2.8S 171.7W 14:25 0,05 m
Honiara Salomonen 9.4S 160.0E 14:36 0,26 m
Kiritimati Kiribati 2.0N 157.5W 14:47 0,56 m
Winter Harbour, British Columbia Kanada 50.7N 128.3W 15:05 0,47 m
Subic-Bucht Philippinen 14.8N 120.3E 15:17 0,07 m
Lombrum, Manus Papua-Neuguinea 2.0S 147.4E 15:29 1,04 m
Kaumalapau, Hawaii Vereinigte Staaten 20.8N 156.9W 15:31 0,91 m
Luganville Vanuatu 15.5S 167.2E 15:37 0,54 m
Langara Point, British Columbia Kanada 54.2N 133.1W 15:39 0,52 m
Arena Cove, Kalifornien Vereinigte Staaten 38.9N 123.7W 15:40 0,82 m
Vanuatu Vanuatu 17.8S 168.3E 15:42 0,69 m
Lautoka Fidschi 17.6S 177.4E 15:45 0,33 m
Charleston, Oregon Vereinigte Staaten 43.3N 124.3W 15:45 0,49 m
Humboldt Bay Vereinigte Staaten 40.8N 124.2W 15:53 0,54 m
Pago Pago Amerikanisch-Samoa 14.3S 170.7W 15:56 0,34 m
Port San Luis, Kalifornien Vereinigte Staaten 35.2N 120.8W 16:54 1,88 m
Crescent City, Kalifornien Vereinigte Staaten 41.7N 124.2W 16:57 2,02 m
Port Orford (Oregon) Vereinigte Staaten 42.7N 124.5W 17:24 1,85 m
Bitung Indonesien 0.4N 125.2E 17:27 0,26 m
San Francisco, Kalifornien Vereinigte Staaten 37.8N 122.5W 17:49 0,64 m
Nukuʻalofa Tonga 21.1S 175.2W 17:51 0,37 m
Adak, Alaska Vereinigte Staaten 51.9N 176.6W 17:55 1,09 m
Point Reyes, Kalifornien Vereinigte Staaten 38.0N 123.0W 18:10 1,38 m
Rarotonga Cookinseln 21.2S 159.8W 18:13 0,29 m
Rangiroa Französisch-Polynesien 14.9S 147.7W 18:22 0,29 m
Papeete, Tahiti Französisch-Polynesien 17.5S 149.6W 18:22 0,39 m
Nuku Hiva, Marquesas Französisch-Polynesien 8.9S 140.1W 18:24 1,48 m
Cabo San Lucas Mexiko 22.9N 109.9W 19:06 0,22 m
Westport, Washington Vereinigte Staaten 46.9N 124.1W 19:20 0,62 m
North Cape Neuseeland 34.4S 173.0E 20:01 0,25 m
La Jolla, Kalifornien Vereinigte Staaten 32.9N 117.3W 20:07 0,43 m
Monterey Harbor, Kalifornien Vereinigte Staaten 36.6N 121.9W 20:13 0,72 m
Rikitea Französisch-Polynesien 23.1S 135.0W 20:14 0,21 m
Los Angeles, Kalifornien Vereinigte Staaten 33.7N 118.3W 21:15 0,51 m
San Diego, Kalifornien Vereinigte Staaten 32.7N 117.2W 21:31 0,51 m
Old Harbor, Alaska Vereinigte Staaten 57.2N 153.3W 21:54 0,33 m
Lottin Point Neuseeland 37.6S 178.2E 22:09 0,33 m
Kodiak, Alaska Vereinigte Staaten 57.7N 152.5W 22:11 0,28 m
Santa Monica, Kalifornien Vereinigte Staaten 34.0N 118.5W 22:23 0,84 m
Waitangi, Chathaminseln Neuseeland 43.9S 176.6W 22:30 0,67 m
Acapulco Mexiko 16.8N 99.9W 22:54 0,77 m
Spring Bay, Tasmanien Australien 42.5S 147.9E 22:59 0,19 m
Jackson Bay Neuseeland 44.0S 168.6E 23:25 0,35 m
Santa Barbara, Kalifornien Vereinigte Staaten 34.4N 119.7W 23:45 0,99 m
Baltra, Galapagos Ecuador 0.4S 90.3W 23:54 0,82 m
Quepos Costa Rica 9.4N 84.2W +1d 00:01 0,18 m
Acajutla El Salvador 13.6N 89.8W +1d 00:04 0,20 m
Christchurch Neuseeland 43.6S 172.8E +1d 00:16 0,27 m
Owenga, Chatham-Inseln Neuseeland 44.0S 176.4W +1d 00:20 0,81 m
Santacruz, Galapagos Ecuador 0.7S 90.3W +1d 00:38 1,77 m
Manzanillo Mexiko 19.1N 104.3W +1d 01:17 1,45 m
Osterinsel Chile 27.2S 109.4W +1d 01:24 0,73 m
La Libertad Ecuador 2.2S 80.9W +1d 02:39 1,23 m
Atico Peru 16.2S 73.7W +1d 04:05 0,33 m
Coquimbo Chile 30.0S 71.3W +1d 04:38 1,46 m
Callao Peru 12.1S 77.2W +1d 04:44 1,67 m
Caldera Chile 27.1S 70.8W +1d 04:46 1,41 m
Talcahuano Chile 36.7S 73.1W +1d 05:33 1,06 m
San Félix Chile 26.3S 80.1W +1d 05:36 0,51 m
Iquique Chile 20.2S 70.1W +1d 05:44 0,72 m
Corral Chile 39.9S 73.4W +1d 06:02 1,25 m
Arica Chile 18.5S 70.3W +1d 06:19 1,25 m
Quelle, sofern nicht anderes angegeben: NOAA PTWC & AWCTWC. Alle Zeitangaben in UTC.
* 
Bei beiden Messungen war zu der Zeit die Anlage zur Messung des Tidenhubs ausgefallen, wodurch die Angabe zur Wellenhöhe verfälscht sein kann.[87]

Auswirkungen

Opfer

Beben am 11. März, Epizentrum (Nordteil der Insel Honshū)


Beben
am 11. März,
Epizentrum (Nordteil der Insel Honshū)


Beben
am 11. März,
Epizentrum
Auswahl betroffener Verwaltungseinheiten. Die Angaben in den Klammern geben die Anzahl der Opfer und Schäden an (Tote/Vermisste/völlig zerstörte Wohnhäuser);
Die Menge der völlig zerstörten Wohnhäuser wird ab einem Wert über 9 mit römischen Zahlzeichen codiert: X=10-49; L=50-99; C=100-499; D=500-999; M=1000-4999; ↁ=5000-9999; ↂ=≥10000.
Der Farbcode für die Positionsmarker bezieht sich auf die Gesamtzahl der Toten und Vermissten je Verwaltungseinheit (Stand: März 2018):[2]
: 0
: 1-9
: 10-99
: 100-499
: ≥500
Vergleich der Opferzahlen durch Naturkatastrophen
in Japan seit 1945 bis zum Tōhoku-Erdbeben 2011[88][2]
Jahr: Anzahl:
1945
  
6.062
1946
  
1.504
1947
  
1.950
1948
  
4.897
1949
  
975
1950
  
1.210
1951
  
1.291
1952
  
449
1953
  
3.212
1954
  
2.926
1955
  
727
1956
  
765
1957
  
1.515
1958
  
2.120
1959
  
5.868
1960
  
528
1961
  
902
1962
  
381
1963
  
575
1964
  
307
1965
  
367
1966
  
578
1967
  
607
1968
  
259
1969
  
183
1970
  
163
1971
  
350
1972
  
587
1973
  
85
1974
  
324
1975
  
213
1976
  
273
1977
  
174
1978
  
153
1979
  
208
1980
  
148
1981
  
232
1982
  
524
1983
  
301
1984
  
199
1985
  
199
1986
  
148
1987
  
69
1988
  
93
1989
  
96
1990
  
123
1991
  
190
1992
  
19
1993
  
438
1994
  
39
1995
  
6.482
1996
  
84
1997
  
71
1998
  
109
1999
  
142
2000
  
78
2001
  
90
2002
  
48
2003
  
62
2004
  
327
2005
  
148
2006
  
177
2007
  
41
2008
  
101
2009
  
115
2010
  
146
2011
  
22.199
Legende:
  • Anzahl der Toten oder Vermissten
  • Anmerkungen zu den Opferzahlen von Einzelereignissen:
    1945: Mikawa-Erdbeben (2.306 Opfer) und Makurazaki-Taifun (3.756 Opfer)
    1948: Fukui-Erdbeben (3.769 Opfer)
    1959: Ise-wan-Taifun (5.098 Opfer)
    1995: Kobe-Erdbeben (6.437 Opfer)
    2011: Tōhoku-Erdbeben (19.630 Tote, 2.569 Vermisste)

    Es liegen unterschiedliche Statistiken zu den Opfern vor. Die Polizei meldete bis zum 9. März 2018 15.895 Tote, davon 9.540 in der Präfektur Miyagi, 4.674 in der Präfektur Iwate und 1.614 in der Präfektur Fukushima. 6.156 Personen wurden verletzt. Weiterhin gelten 2.539 Personen als vermisst.[1] Die Statistik der Brand- und Katastrophenschutzbehörde (Fire and Desaster Management Agency, FDMA) im japanischen Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation beziffert die Anzahl der Toten in ihrem 157. Schadensbericht mit Stand vom 7. März 2018 auf 19.630, davon 10.564 in der Präfektur Miyagi, 5.140 in der Präfektur Iwate und 3.811 in der Präfektur Fukushima.[2] Die bei weitem meisten Opfer (zusammen über 99%) wurden für die Präfekturen Miyagi (nach Polizeiangaben ca. 60%), Iwate (ca. 30%) und Fukushima (ca. 10%) verzeichnet.[17][1][2]

    Für den Datenstand ihres 146.sten Schadensberichts mit zu diesem Zeitpunkt noch 18.131 registrierten Todesopfern[89] hat die FDMA im März 2013 eine zusammenfassende Schadensbestandsaufnahme veröffentlicht, die auch eine auf NPA-Angaben beruhende Statistik zu den Todesursachen mit Stand vom 31. August 2012 enthält. Demnach war der Tod bei 90,6 % der Opfer durch Ertrinken eingetreten, bei 0,9% durch Brand und bei 4,2 % durch Druckeinwirkung, mechanische Verletzung oder andere Ursachen, während die Todesursache bei 4,3 % der Opfer unbekannt war.[90] In der Haupttodesursache unterschied sich das Unglück von anderen Katastrophen wie dem Großen Kantō-Erdbeben 1923, bei dem 87,1 % der Opfer den Tod durch Brände gefunden hatten und weitere 10,5 % Opfer einstürzender Häuser geworden waren, während z. B. beim Erdbeben von Kōbe 1995 83,3 % der Todesopfer auf Druckeinwirkung, Wundinfektionen oder andere Ursachen und 12,8 % auf Brände zurückzuführen waren.[88]

    Eine entsprechende Statistik nach Altersgruppen ergab, dass 0- bis 9-Jährige 3 % der Todesopfer stellten, 10- bis 19-Jährige 2,71 %, 20- bis 29-Jährige 3,31 %, 30- bis 39-Jährige 5,49 %, 40- bis 49-Jährige 7,22 %, 50- bis 59-Jährige 12,27 %, 60- bis 69-Jährige 19,23 %, 70- bis 79-Jährige 24,67 % und 80-Jährige sowie Ältere 22,10 %.[90]

    Aufgrund von Zeit- und Materialknappheit mussten die Verstorbenen in Massengräbern beigesetzt werden, um sie nach Möglichkeit zwei bis drei Monate später zu exhumieren und dann einer traditionellen Einäscherung zuzuführen. Bei den Beisetzungen sind Angehörige, Militärs, die die Beisetzung durchführen und die letzte Ehre in Form eines Saluts erweisen, sowie buddhistische Priester zugegen. Normalerweise ruhen die eingeäscherten Überreste in Urnen monatelang im Familienheim, ehe sie bestattet werden.[91]

    Die Gemeinden an der Flachküste hatten in absoluter Zahl viele Opfer (Tote und Vermisste) zu beklagen. Sie wiesen auch in absoluter Zahl viele vollständig durch die Katastrophe zerstörte Häuser und riesige Überflutungsgebiete auf, unter denen dichtbesiedelte Gebiete waren. Die relativen Werte wie die durchschnittliche Opferrate, die durchschnittliche Rate an komplett zerstörten Häusern und die durchschnittliche Opferrate in den Überflutungsgebieten waren jedoch an der Flachküste nicht so hoch wie jene an der Sanriku-Ria-Küste. Die Gemeinden Ōtsuchi, Kamaishi und Rikuzentakata an der Sanriku-Ria-Küste waren im Vergleich extrem stark von der Katastrophe getroffen worden, wie an ihrem Todeszoll zu sehen ist. Kamaishi, Ōtsuchi, Kesennuma und Rikuzentakata hatten jeweils über 1000 Opfer zu beklagen, wobei Rikuzentaka sowohl die höchste absolute Anzahl an Opfern als auch die höchste Opferrate in dem Überflutungsgebiet der gesamten Sanriku-Ria-Küste aufwies.[14]

    Mit Stand vom 14. März 2011 war mit 470.000 Betroffen die höchste Anzahl an Evakuierten erreicht.[9][10] Die Menschen wurden zu einem großen Teil in Massenunterkünften versorgt.. Teilweise herrschte dort Wasser- und Nahrungsmangel. Die Behörden teilten am 13. März 2011 mit, dass die Rettung von über 3.000 Personen gelungen sei.[92] Nach dem Unglück kam es in den Evakierungszentren bei vom Unglück betroffenen Menschen zur Verschlechterung ihrer körperlichen Verfassung. In der ersten Woche nach der Katastrophe ereigneten sich (bis zum 18. März) 423 im Zusammenhang mit ihr stehende Todesfälle. Bis zum 11. April (ein Monat nach dem Unglück) starben im Zusammenhang mit der Katastrophe nochmals 651 Menschen, bis zum 11. Juni (drei Monate nach dem Unglück) 581 weitere, bis zum 11. September (sechs Monate nach dem Unglück) 359 weitere, bis zum 10. März 2012 (ein Jahr nach dem Unglück) 249 weitere und bis zum 10. September 2012 (anderthalb Jahre nach der Katastrophe) nochmals 39 weitere, womit sich bis zu diesem Zeitpunkt eine Gesamtzahl der nach dem Unglück eingetretenen Todesfälle von 2302 ergab. Etwa 70 % dieser Todesfälle ereigneten sich innerhalb der ersten drei Monate, während die Anzahl der nach sechs Monaten sich ereignenden Todesfälle noch mehr als 10 % ausmachte. 1121 Menschen, also etwa 50 % der Gesamtzahl, entfielen dabei auf die Präfektur Fukushima. Der Anteil älterer Menschen war unter diesen 2302 Todesfällen extrem hoch. Die Gruppe von über 66-Jährigen machte mit 2070 Menschen etwa 90 % aus.[90]

    Opfer und Schäden je Präfektur
    Angaben der Polizei (NPA) mit Stand vom 9. März 2018[1] und der Brand- und Katastrophenschutzbehörde (FDMA) vom 7. März 2018[2]
    Präfektur Tote Vermisste Vollständig eingestürzte
    Wohngebäude
    Teilweise eingestürzte
    Wohngebäude
    Brände
    NPA FDMA NPA FDMA NPA FDMA NPA FDMA NPA FDMA
    Hokkaidō 1 1 0 0 0 0 4 4 0 4
    Aomori 3 3 1 1 308 308 701 701 0 11
    Iwate 4.674 5.140 1.116 1.116 19.508 19.508 6.571 6.571 33 33
    Miyagi 9.540 10.564 1.223 1.225 83.003 83.003 155.130 155.130 135 137
    Akita - 0 - 0 - 0 - 0 - 1
    Yamagata 2 3 0 0 0 0 0 14 0 2
    Fukushima 1.614 3.811 196 224 15.224 15.224 80.803 80.803 80 38
    Ibaraki 24 66 1 1 2.632 2.632 24.999 24.999 31 31
    Tochigi 4 4 0 0 261 261 2.118 2.118 0 0
    Gumma 1 1 0 0 0 0 7 7 0 2
    Saitama 0 1 0 0 24 24 199 199 2 12
    Chiba 21 22 2 2 801 801 10.152 10.152 15 18
    Tokio 7 8 0 0 15 20 198 223 1 35
    Kanagawa 4 6 0 0 0 0 41 41 0 6
    Gesamt 15.895 19.630 2.539 2.569 121.776 121.781 280.923 280.962 297 330
    Opfer, Opferrate, Schäden und Tsunamiauswirkungen je Küsten-Landform
    Angaben mit Stand von März 2016[93]
    Küsten-Landform Gesamtgebiet Überflutungsgebiet
    Bevölkerung Tsunamihöhe Opfer
    (Tote und Vermisste)
    Durchschnittliche
    Opferrate
    Völlig zerstörte
    Häuser
    Durchschnittliche Rate
    völlig zerstörter Häuser
    Fläche Bevölkerung Durchschnittliche
    Opferrate
    Sanriku-Ria-Küste 357.155 5–20 m 8.783 2,9% 33.988 29,6% 87 km2 167.538 4,55%
    Flachküste 1.724.571 3–15 m 9.055 1,0% 70.811 14,1% 375 km2 297.613 2,80%
    Gemeinden mit über 100 Opfern (Tote und Vermisste):
    Opfer, Schäden und Opferrate je Gemeinde (Angaben der Brand- und Katastrophenschutzbehörde (FDMA) vom 7. März 2018)
    Größe und Opferrate der Überflutungsflächen je Gemeinde (Mit Angaben der Wiederaufbaubehörde (RA) verrechnete Angaben der Brand- und Katastrophenschutzbehörde (FDMA) vom 8. März 2016)[90][2][94][95]
    Ort Opfer Zerstörte Wohngebäude Brände Gemeindebevölkerung Überflutetes Gebiet
    Präfektur Gemeinde Topografische
    Region/Landform
    [94][96]
    Tot Vermisst Tot oder vermisst Völlig zerstört Teilzerstört Volkszählung
    2010
    [97][90]
    Opferrate[90] Opferrate[A 2] Fläche [km2][A 3] Opferrate[A 2][A 4]
    FDMA[2] FDMA[2] FDMA/RA[94][A 2] FDMA[2] FDMA[2] FDMA[2] FDMA/RA[94] GSI[94] FDMA/RA[94]
    Iwate Miyako Sanriku-Ria-Küste 475 94 569 514 2.677 1.328 2 59.430 1,0% 0,86% 10 2,80%
    Ōfunato Sanriku-Ria-Küste 422 79 501 419 2.791 1.147 3 40.737 1,2% 1,03% 8 2,20%
    Rikuzentakata Sanriku-Ria-Küste 1.604 202 1.806 1.763 3.807 240 1 23.300 7,8% 7,57% 13 10,59%
    Kamaishi Sanriku-Ria-Küste 994 152 1.146 1.039 2.957 699 5 39.574 2,9% 2,63% 7 7,89%
    Ōtsuchi Sanriku-Ria-Küste 855 420 1.275 1.229 3.579 588 1 15.276 8,3% 8,05% 4 10,31%
    Yamada Sanriku-Ria-Küste 687 146 833 752 2.762 405 7 18.617 4,5% 4,04% 5 6,59%
    Miyagi Sendai Flachküste 923 27 950 681 30.034 109.609 37 1.045.986 0,1% 0,07% 52 2,27%
    Ishinomaki Flachküste 3.553 423 3.976 3.705 20.042 13.049 24 160.826 2,5% 2,30% 73 3,30%
    Kesennuma Sanriku-Ria-Küste 1.216 215 1.431 1.325 8.483 2.571 8 73.489 1,9% 1,80% 18 3,29%
    Natori Flachküste 954 38 992 949 2.801 1.129 12 73.134 1,4% 1,30% 27 7,81%
    Tagajō Flachküste 219 0 219 188 1.746 3.730 16 63.060 0,3% 0,30% 6 1,10%
    Iwanuma Flachküste 186 1 187 181 736 1.606 1 44.187 0,4% 0,41% 29 2,25%
    Higashimatsushima Flachküste 1.132 23 1.155 1.086 5.519 5.558 2 42.903 2,7% 2,53% 37 3,19%
    Watari Flachküste 283 4 287 270 2.389 1.150 3 34.845 0,8% 0,77% 35 1,92%
    Yamamoto Flachküste 700 18 718 - 2.217 1.085 0 16.704 4,3% - - -
    Onagawa Sanriku-Ria-Küste 615 258 873 850 2.924 349 5 10.051 8,7% 8,46% 3 10,56%
    Minamisanriku Sanriku-Ria-Küste 620 211 831 812 3.143 178 5 17.429 4,8% 4,66% 10 5,64%
    Fukushima Iwaki Flachküste 436 37 473 - 4.644 32.921 13 342.249 0,1% - - -
    Sōma Flachküste 465 19 484 456 1.004 833 0 37.817 1,3% 1,21% 29 4,37%
    Minamisōma Flachküste 1.037 111 1.148 637 2.323 2.430 1 70.878 1,6% 0,90% 39 4,76%
    Naraha Flachküste 149 2 151 - 147 1.218 3 7.700 2,0% - - -
    Tomioka Flachküste 428 6 434 - 355 2.819 0 16.001 2,7% - - -
    Ōkuma Flachküste 135 0 135 - 61 95 1 11.515 1,2% - - -
    Futaba Flachküste 164 4 168 - 103 14 1 6.932 2,4% - - -
    Namie Flachküste 567 31 598 - 772 2.384 0 20.905 2,9% - - -
    Shinchi Flachküste 98 10 108 99 439 138 2 8.224 1,3% 1,20% 11 2,12%

    Schäden

    Infrastruktur

    Fahrgäste beim Verlassen eines gestoppten JR-Zuges

    Über 120.000 Gebäude stürzten vollkommen sowie weitere 280.000 teilweise ein. Weitere 730.000 Häuser wurden teilweise beschädigt.[1]

    Japans Verkehrsnetzwerk wurde durch das Erdbeben schwer gestört. 4.200 Straßen und 116 Brücken wurden beschädigt.[98] So waren mehrere Abschnitte der Tōhoku-Autobahn im Norden Japans beschädigt und nicht mehr befahrbar.[99] Der Flughafen Sendai wurde gegen 15:55 Uhr JST, also rund 70 Minuten nach dem Erdbeben, durch den Tsunami überflutet und außer Betrieb gestellt.[100] Die Tokioter Flughäfen Narita[101] und Haneda stellten nach dem Erdbeben für etwa 24 Stunden den Betrieb ein und die meisten ankommenden Flüge wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet.[102] Zehn ankommende Flüge nach Narita landeten auf der US-amerikanischen Yokota Air Base, etwa 25 Kilometer westlich von Tokio.[103]

    In Tokio wurde der Eisenbahn- und U-Bahn-Verkehr zunächst vollständig eingestellt, doch nach einigen Stunden auf manchen Strecken wieder aufgenommen.[104] Am Tag nach dem Erdbeben wurde auf den meisten Strecken im Großraum Tokio der Bahnverkehr wieder voll aufgenommen.[105] Rund 20.000 Besucher von Tokyo Disneyland konnten den Park nicht verlassen und verbrachten die Nacht vom 11. zum 12. März auf dem Gelände.[106]

    Verschiedene Eisenbahnverbindungen in Japan wurden unterbrochen, die East Japan Railway Company stellte den Verkehr vollständig ein.[107] 29 Eisenbahnlinien wurden beschädigt.[98] Zu vier Zügen auf Küstenstrecken verlor die Fahrdienstleitung den Kontakt. Ein Zug auf der Senseki-Linie mit vier Waggons wurde am Morgen nach dem Erdbeben entgleist aufgefunden und Personal und Passagiere gerettet.[108] Fahrende Shinkansen-Züge wurden angehalten, es kam jedoch zu keinen Entgleisungen.[109] Der Tōkaidō-Shinkansen nahm nach einigen Stunden mit einzelnen Fahrten den Betrieb wieder auf und verkehrte am nächsten Tag nach dem normalen Fahrplan. Jōetsu und Nagano-Shinkansen fuhren ab dem Abend des 12. März wieder, doch der Tōhoku-Shinkansen blieb eingestellt, da es zu Beschädigungen von Oberleitungen und Brückenbauwerken gekommen ist.[110] 49 Tage nach dem Erdbeben fuhren am 29. April die Züge wieder, jedoch mit reduzierter Geschwindigkeit. Erst ab dem 23. September 2011 wurde die reguläre Geschwindigkeit wieder zugelassen.[111] Die meisten anderen Bahnlinien in Tōhoku konnten ab Mitte April wieder befahren werden.[112]

    In Tokio wurde die Mastspitze des Tokyo Towers sichtbar verbogen.[113] 297 Häuser gerieten in Brand.[98] In der Stadt Ichihara (Präfektur Chiba) geriet die Erdölraffinerie der Cosmo Oil Company in Brand.[114]

    Wegen der Erdbeben mussten 210.000 Menschen evakuiert werden, 5,5 Millionen Haushalte waren ohne Strom und eine Million Haushalte in 18 Präfekturen ohne Wasser.[115]

    In Miyagi brachen aufgrund des Tsunami vier Dämme. Des Weiteren kam es insgesamt zu 208 Erdrutschen.[98]

    Bei den vom Tsunami verwüsteten Küstengemeinden handelte es sich größtenteils um kleine Städte, deren Wirtschaft stark maritim ausgerichtet war und insbesondere vom kommerziellen Fischfang (Aquakultur, Hochseefischerei) und der damit verbundenen Weiterverarbeitung abhängig war. Fischereierzeugnisse aus dieser Region sind Jakobsmuscheln, Austern, Abalonen, Zuchtfisch, essbare Meeresalgen, Thunfisch und Bonito. Die örtliche Aquakulturindustrie hatte erst durch das Erdbeben in Chile im Februar 2010 Tsunami-Schäden erlitten und erholte sich gerade. Die Fischerei- und Aquakulturindustrie erlitt durch die Katastrophe von 2011 erheblichen Schaden sowohl an Anlagen und Ausstattung als auch an ihren Offshore-Ernteflächen. Von den über 14.000 Booten und Schiffen in der Präfektur Iwate gingen rund 90 Prozent verloren. Da das Erdbeben am Nachmittag erfolgte, befanden sich viele Fischer zum Zeitpunkt des Unglücks an Land und waren nicht in der Lage, ihre Boote so kurzfristig auf das offene Meer zu bringen. Zwar befanden sich einige Hochseethunfischfischerboote auf hoher See, doch wurden nur wenige Fälle bekannt, bei denen Boote gerettet wurden, indem sie noch schnell auf das Meer gebracht wurden wie dies bei den Fischereiforschungsbooten in Kamaishi gelang. Anders als bei den an der Küste der Präfektur Iwate vorherrschenden Fischereiorten handelte es sich bei den Städten Ishinomaki und Kesennuma in der Präfektur Miyagi um größere Städte mit diversifizierten Ökonomien, während die lokale Wirtschaft von Natori eng mit der Großstadt Sendai verbunden war.[116]

    Kulturgüter

    Das Erdbeben und der Tsunami beschädigten insgesamt 714 deklarierte Kulturgüter, darunter fünf Nationalschätze und 156 wichtige Kulturgüter. Zudem wurden die Kieferninseln bei Matsushima, die zu den drei schönsten Landschaften Japans zählen, in Mitleidenschaft gezogen.[117]

    Unterseekabel

    Durch das Erdbeben und den Tsunami wurde auch eine Reihe von Unterseekabeln beschädigt, die Japan mit dem Rest der Welt verbinden.[118] Die Schäden waren größer als zunächst vermutet. Betroffen waren:

    Die beschädigten Netzwerkrouten gehen überwiegend in Ajigaura /Hitachinaka oder Kitaibaraki, beide in der Präfektur Ibaraki, an Land. Kabel, die im Süden Tokios oder der Bucht von Tokio an Land gehen, wurden nicht beschädigt.

    Die japanische NTT leitete Verkehr über Backup-Kabelsysteme. Trotzdem kam es laut JPNAP zu einem deutlichen Rückgang der japanischen Internetleistung. Auch PCCW bestätigte langsamen Datenverkehr zwischen Japan und den USA. Das Kabel von KDDI zwischen den USA und Japan wurde vollständig unterbrochen (totaler Signalausfall).

    Kernkraftwerke

    Wind und Niederschlagsprognose für Fukushima vom 14. März (0°=Norden)
    Lage der betroffenen Kraftwerke an der Ostküste Japans

    Als Folge des Erdbebens vom 11. März 2011 14:46:23 Uhr (Ortszeit) mit nachfolgendem Tsunami wurde der Betrieb in mehreren japanischen Kernkraftwerken beeinträchtigt. Die Japanische Atomaufsichtsbehörde (Nuclear and Industrial Safety Agency NISA) wurde sofort nach Beginn des Erdbebens um 14:46 Uhr (Ortszeit) informiert. Der japanische Kernkraftwerksbetreiber Tokyo Electric Power Company (TEPCO) meldete erstmals um 15:42 Uhr (Ortszeit) einen nuklearen Notfall (Nuclear Emergency) im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Nachdem weitere Berichte über Notfallsituationen aus anderen Kernkraftwerken eintrafen, rief die japanische Regierung am 11. März 2011 um 19:03 Uhr (Ortszeit) den Nuklearen Notfallzustand (State of Nuclear Emergency) aus.[119]

    Nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA) und des Japan Atomic Industrial Forum (JAIF) wurden elf Reaktorblöcke in vier Atomkraftwerken abgeschaltet.[120][121] Betroffen waren die Anlagen Fukushima-Daiichi mit drei laufenden Blöcken, Fukushima-Daini mit allen vier Blöcken, Tōkai mit einem Block und Onagawa mit allen drei Blöcken. Es handelt sich in allen Fällen um Siedewasserreaktoren.[122]

    Nach der Schnellabschaltung traten in fünf der elf Reaktoren Störfälle im Kühlmittelkreislauf auf. Ursache ist in allen Fällen der Ausfall der Notstromgeneratoren für die Nachkühlung der heruntergefahrenen Reaktoren infolge des Tsunamis. In den Reaktorblöcken 1, 2 und 3 des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi kam es nach Temperaturanstieg und Knallgasbildung zu Explosionen, die die äußeren Hüllen der Reaktorblockgebäude zerstörten.[123]

    Der Vorfall wurde von der Japanischen Atomaufsichtsbehörde zunächst als INES Stufe 4 („Unfall“) von max. 7 eingestuft und am 18. März auf die Stufe 5 („Unfall mit weitreichenden Konsequenzen“) angehoben.[124] Am Morgen des 12. April 2011 stufte die japanische Regierung den Unfall auf Stufe 7 der INES-Skala („Katastrophaler Unfall“) hoch. Bis dahin hatte nur die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (1986) diese höchste Einstufung erhalten.[125]

    Fukushima-Daiichi

    Nachdem die Dieselgeneratoren der Notstromversorgung nach Überflutung durch den 14 Meter hohen Tsunami ihren Dienst versagt hatten, kam es am 12. März 2011 im 150 km vom Epizentrum entfernten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) bei den Reaktorblöcken 1 bis 3 und im Abklingbecken von Block 4 zum Ausfall des Kühlsystems.[126] In den Reaktorblöcken 1 bis 3 verdampfte daraufhin Kühlwasser. Zum Ausgleich des Kühlwasserverlusts und zur Kühlung erhielten alle drei Reaktorblöcke mit Borsäure als Neutronenabsorber versetztes Meerwasser von außen eingespritzt. Die Reaktorblöcke 4 bis 6 waren wegen Inspektionsarbeiten nicht in Betrieb; sind jedoch mit Brennstäben bestückt, die in den dortigen Abklingbecken lagern.[127]

    Die nach den Explosionen in Block 1 und 3 auf dem Gelände gemessene Dosisleistung (d. h. Strahlendosis pro Zeiteinheit) betrug zwischen 20 μSv/h und 4 μSv/h.[128] Nach der Explosion von Block 2 stieg die Dosisleistung kurzzeitig auf über 8 mSv/h, was das 16-fache des Grenzwerts von 500 μSv/h bedeutet, sank jedoch kurz darauf wieder ab. Am Morgen des 15. März um 09:10 Uhr Ortszeit stieg die Strahlung nach der Explosion am Block 4 zeitweise auf 11,9 mSv/h[129] und an einem Messpunkt direkt zwischen Block 3 und 4 wurden 400 mSv/h gemessen.[130][131][132] Am Morgen des 16. März stieg die Strahlenexposition auf dem Kraftwerksgelände auf bis zu 1 Sv/h.[133]

    Die vorherrschenden ablandigen Winde sorgten dafür, dass die am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi austretenden radioaktiven Wolken im Wesentlichen auf den Pazifik hinausgetrieben wurden.[134] Messungen vom 14. März 2011 auf dem Flugzeugträger USS Ronald Reagan 160 km vor der Küste bestätigen dies. Auf Grund der gemessenen Strahlenexposition sah sich die US-Navy veranlasst, für ihre auf dem Weg nach Fukushima befindlichen Schiffe die Route zu ändern.[135] Zeitweise trieb die Wolke allerdings nach Nordosten, so dass erhöhte Radioaktivitätswerte in der Luft am Kernkraftwerk Onagawa gemessen wurden, obwohl dort keine Radioaktivität austrat.[136] Am frühen Morgen des 21. März kam es in der Präfektur Ibaraki auf Grund nordöstlicher Winde zu einem kräftigen Anstieg der Radioaktivität. An vielen Messstationen wurde kurzzeitig eine Energiedosis von 2 µGy/h überschritten.

    Nachdem die Japanische Regierung am 11. März, 19:03 Uhr (Ortszeit), den Nuklearen Notfallzustand ausgerufen hatte, verfügte die Notfalleinsatzzentrale (Emergency Response Headquarters) der Präfektur Fukushima um 20:50 Uhr die Evakuierung der Bevölkerung in einem Radius von zwei Kilometern um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Später wurde dieser Radius dann auf Weisung des Premierministers schrittweise von zwei (11. März, 20:50 h) auf drei (11. März, 21:23 h), auf zehn (12. März, 5:44 h) und zuletzt zwanzig Kilometer (12. März, 18:25 h) erweitert,[137] was bis zu 80.000 Einwohner betrifft.[138] Bewohner in einem Umkreis von dreißig Kilometern wurden (15. März, 11 Uhr) darüber hinaus aufgefordert in ihren Häusern zu bleiben.[137]

    Fukushima-Daini

    Im Kernkraftwerk Fukushima-Daini (Fukushima II) wiesen die Reaktorblöcke 1, 2 und 4 Störungen im Kühlsystem auf. Von dem Reaktorblock 3 wurden keine Probleme gemeldet.[139] Auf Grund der Störungen wurde auch um das Kernkraftwerk Fukushima-Daini die Evakuierung im Radius von 10 Kilometer angeordnet, der nahezu vollständig innerhalb des 20 Kilometer weit reichenden Evakuierungsradius um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi liegt.[140] Ein Kranführer stürzte ab und starb.[141] Die Betreibergesellschaft TEPCO teilte am 15. März 2011 mit, dass die Kühlsysteme in allen vier Reaktorblöcken einwandfrei funktionieren.[142]

    Die IAEO/IAEA teilte am 12. März gegen 21 Uhr (MEZ) mit, dass – zusätzlich zu den Evakuierungen im Umkreis von Fukushima-Daiichi – bislang etwa 30.000 Anwohner innerhalb des 10-km-Radius um Fukushima-Daini evakuiert wurden und dass die Evakuierungsmaßnahmen noch nicht abgeschlossen seien.[143] Seit dem 15. März, 18 Uhr (Ortszeit), sind alle vier Blöcke des Kernkraftwerks im kalten Zustand abgeschaltet.[144] Die Vorfälle in den Blöcken 1, 2 und 4 wurden von der NISA mit der INES-Stufe 3 „Ernster Störfall“ eingestuft.[145]

    Onagawa

    Im Kernkraftwerk Onagawa brach im konventionellen Teil der Anlage ein Brand im vom Reaktor getrennt stehenden Turbinengebäude aus, der bald unter Kontrolle gebracht werden konnte.[146] Seit dem 12. März 1:17 Uhr (Ortszeit) sind alle drei Blöcke des Kernkraftwerks im kalten Zustand abgeschaltet.[126]

    Am 13. März meldete der Betreiber Tōhoku Denryoku der IAEO, dass in der Umgebung des Kraftwerks erhöhte Werte an Radioaktivität gemessen wurden und erklärte deswegen einen Störfall der niedrigsten Stufe.[147]

    Am 5. März 2012 stufte die Internationale Atomenergiebehörde den Störfall auf Stufe 2 der INES-Skala ein.[148]

    Tōkai

    Im Kernkraftwerk Tōkai fielen am 13. März 2011 zwei von drei Kühlpumpen im Reaktorblock 2 aus.[149] Eine Pumpe arbeitet weiterhin.[150] Der Reaktor ist seit dem 15. März 0:40 Uhr (Ortszeit) im kalten Zustand abgeschaltet.[151] Der Reaktorblock 1 wurde bereits 1998 stillgelegt.[152]

    Wiederaufarbeitungsanlage

    In der Wiederaufarbeitungsanlage Rokkasho, wo rund 3.000 Tonnen hochradioaktiven, abgebrannten Brennstoffs oberirdisch zwischenlagern, musste zwischen dem 11. März 2011 und dem 14. März 2011 aufgrund des Erdbebens die Stromversorgung auf dieselbetriebene Notstromaggregate umgestellt werden.[153] Nach Aussage von Experten des JAIF seien diese Aggregate allerdings nicht darauf ausgelegt, langfristig zu laufen.[154]

    Absage geplanter Ereignisse

    Am 14. März 2011 gab die Internationale Eislaufunion bekannt, die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft 2011, die vom 21. bis 27. März in Tokio stattfinden sollte, aufgrund der Ereignisse auf unbestimmte Zeit zu verschieben.[155] Des Weiteren wurden alle 41 Fußballpartien der J. League im März abgesagt.[156] Auch der Große Preis von Japan der Motorrad-Weltmeisterschaft wurde vom 24. April auf den 2. Oktober verschoben.[157]

    Wirtschaftliche Folgen

    Der Ausfall der Reaktoren in den Kernkraftwerken Fukushima-Daiichi und -Daini hat Engpässe in der Energieversorgung im Osten und Nordosten Japans zur Folge. Der Energieversorger TEPCO, in dessen Versorgungsbereich 45 Millionen Menschen leben, erklärte, dass 27 Prozent seiner Energieerzeugung auf die Kernkraftwerke in Fukushima und Niigata entfallen.[158] Aufgrund unterschiedlicher Netzfrequenzen in Japan kann das Gebiet mittelfristig nur geringfügig mit Strom aus dem Westen Japans versorgt werden.

    Die japanische Regierung rief insbesondere Großunternehmen zu Stromeinsparungen durch Produktionsstilllegungen auf. Um einem Komplettausfall des Stromnetzes vorzubeugen, genehmigte Premierminister Kan für den 14. März einen Plan für die Rationierung der Energieversorgung in den Präfekturen Tokio, Chiba, Gunma, Ibaraki, Kanagawa, Saitama, Tochigi, Yamanashi und in Teilen der Präfektur Shizuoka. Dieser erfolgt stufenweise, d. h. die Präfekturen werden in drei Gruppen eingeteilt, die zweimal am Tag zu unterschiedlichen Zeiten für rund vier Stunden vom Stromnetz genommen werden. Ausgenommen waren 12 der 23 Bezirke Tokios, wo sich ein Großteil der Industrie befindet.[159]

    Einige Fabriken japanischer Automobilhersteller und Zulieferbetriebe wurden beschädigt. Deshalb standen am 14. März 2011 alle Produktionsbänder der Automobilhersteller still. Auch wurden einige bereits gefertigte Autos zerstört, die für den Export und den heimischen Markt vorgesehen waren.[160] Toyota wollte bis Mittwoch (16. März) in zwölf Werken die Produktion in Japan einstellen, Honda bis Sonntag (20. März).[161] Auch der Elektronikkonzern Sony stoppte die Produktion in acht Werken auf unbestimmte Zeit.[162] Zu Auswirkungen auf die Automobilindustrie führte das Erdbeben auch weltweit. So mussten wegen des Ausfalls von Zulieferungen elektronischer Bauteile die Produktion in den Opel-Werken in Eisenach und Saragossa sowie in einem Werk von General Motors in den Vereinigten Staaten eingeschränkt werden.[163]

    Das Erdbeben, der Tsunami und die Reaktorzwischenfälle hatten negative Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Der japanische Börsenindex Nikkei 225 schloss einen Tag nach der Katastrophe mit einem Minus von über 6 %.[164] Nach drei Tagen betrug das Minus bereits 17,5 %, während er am 16. März 5,7 % hinzugewinnen konnte. Im Vergleich dazu verlor der Nikkei nach dem Erdbeben von Kōbe 1995 7,6 % und brauchte 11 Monate, um den alten Stand wieder zu erreichen.[165]

    Die japanische Zentralbank kündigte an, alles tun zu wollen, um die Stabilität des Finanzmarktes so weit wie möglich zu sichern. Sie kaufte dazu Wertpapiere im Gegenwert von 44 Mrd. Euro an und stellte den Finanzmärkten insgesamt umgerechnet 350 Mrd. Euro zur Verfügung.[166]

    Nach Aussage von David Carbon, Manager der DBS Bank in Singapur, würden sich ihren Schätzungen zufolge die wirtschaftlichen Kosten der Katastrophe auf über 100 Mrd. US$ belaufen und somit etwa 2 % des Bruttosozialprodukts der japanischen Wirtschaft ausmachen.[167] Die Weltbank schätzte die Sachschäden auf umgerechnet etwa 165 Mrd. Euro.[168] Die japanische Regierung rechnete mit Schäden von bis zu 25 Billionen Yen (220 Mrd. Euro), ohne die Kosten für Produktionsausfälle und die Nuklearkatastrophe von Fukushima.[169]

    Entschädigung

    Das Bezirksgericht von Sendai verurteilte am 26. Oktober 2016 die Verwaltungen der Stadt Ishinomaki und der Präfektur Miyagi zur Zahlung von insgesamt 1,43 Milliarden Yen (rund 12,5 Mio. Euro) an die Eltern von 23 durch den Tsunami getöteten Kindern, die gemeinsam geklagt hatten. Insgesamt ertranken 74 Kinder und 10 Lehrer, die gemeinsam die Weisung der Behörden befolgt hatten, im Schulhof zu bleiben. Einige Lehrer hatten abgeschätzt, dass die Flutwelle die Okawa-Volksschule erreichen könnten, und man hatte vor, auf einen nahen Hügel zu flüchten, wofür 40 Minuten Zeit gewesen wäre.[170]

    Internationale Hilfe

    Eintreffen eines US-amerikanischen USAR-Teams in dem vom Tsunami verwüsteten Ort Ōfunato in der Präfektur Iwate auf Honshū
    Blumen und Kerzen am Eingang der Japanischen Botschaft in Berlin

    Weltweit haben viele Nationen Japan Hilfe angeboten, darunter Deutschland, die USA (schickte USS Ronald Reagan (CVN-76) und begann unter Einbeziehung der japanischen US-Basen die Hilfsoperation Tomodachi), Frankreich, Großbritannien, Russland, Südkorea, China und die Schweiz. Japan bat die Europäische Union offiziell um Katastrophenhilfe.[171] Zur Koordination der Hilfsmaßnahmen wurde über das Beobachtungs- und Informationszentrum der Europäischen Union der EU-Zivilschutz-Mechanismus aktiviert.[171]

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Angehörigen ihr Beileid aus und sicherte dem Staat Hilfe zu. In diesem Rahmen trafen am 12. März 2011 ein Vorausteam der Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany (International Search and Rescue) und am 13. März ein Erkundungsteam des THW und dessen Schnelleinsatzeinheit Bergung Ausland (SEEBA) in Japan ein. Beide brachen ihre Rettungseinsätze ab. Ersteres kehrte direkt nach der Ankunft um und begründete dies mit der Strahlengefahr,[172] das THW brach den Einsatz nach zwei Tagen (14./15. März) ab, da die japanische Feuerwehr ihnen den Zugang ins Katastrophengebiet u. a. wegen „Tsunamigefahr“ und evtl. Dieselmangels verwehrte. Ein anderes Einsatzgebiet sei den Helfern nicht zugeteilt worden.[173] Die Schweizer Bundespräsidentin und Außenministerin Micheline Calmy-Rey hatte Japan ebenfalls ein Hilfsangebot unterbreitet.[174] Das Schweizer Team war wie das THW Minamisanriku zugeordnet, blieb jedoch einen Tag länger bis zum 16. März. Danach wurden beide Teams von Teams aus Australien und Neuseeland abgelöst.[175]

    Weitere Rettungsteams kamen aus:[175]

    Um die Folgen des Tsunamis zu beurteilen und Hilfseinsätze besser planen zu können, wurden vom Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) am DLR-Standort Oberpfaffenhofen vergleichende Satellitenbilder bereitgestellt.[176]

    Besonders in der benachbarten Republik China (Taiwan) war die Anteilnahme an der Katastrophe groß: die Gesamtsumme der Spenden aus dem Inselstaat belief sich auf 260 Millionen US-Dollar (90 % davon von privaten Spendern). Das Land war damit nach zur Verfügung gestellter Summe das größte Geberland weltweit. Um der Bevölkerung des Inselstaates erneut für ihre großzügige Unterstützung zu danken, entschied sich die japanische Regierung ein Jahr nach dem Erdbeben dazu, mehrere Fernsehspots mit Dankesworten in Taiwan auszustrahlen.[177]

    Hilfe kam auch aus vielen Entwicklungsländern. Osttimor kündigte nach dem Beben an, dass es 100 Helfer nach Japan zur Trümmerbeseitigung schicken wolle. Siebzehn lateinamerikanische und vier afrikanische Länder haben ihre Hilfe angekündigt. Afghanistan spendete 50.000 US-Dollar. Namibia hat eine Million US-Dollar zur Verfügung gestellt.[178] Die Volksrepublik China sagte humanitäre Hilfe im Wert von 4,5 Mio. US-Dollar zu, ebenso wie Albanien, das einen Fonds von 100.000 US-Dollar versprach.[179] Hilfe kam auch aus Pakistan. Die Malediven lieferten 90.000 Dosen Thunfisch zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung.[180]

    Aus Presseberichten geht hervor, dass die japanischen Behörden nur ungenügend Informationen über benötigte Hilfsgüter bereitstellten.[181]

    Fernsehansprache des Tennō Akihito

    Am 16. März 2011 wandte sich Tennō Akihito in einer Fernsehansprache an das Volk. Fünf Tage nach dem Erdbeben äußerte er sich öffentlich zu den Ereignissen und informierte die Bevölkerung, dass er Beileidsbekundungen aus aller Welt erhalten habe. Er dankte der internationalen Gemeinschaft für die Unterstützung und zeigte sich bewegt darüber, wie ruhig die Menschen blieben und wie geordnet alles ablaufe. In solch einer Krise müsse man sich gegenseitig verstehen und helfen.

    Dies war in der Geschichte der japanischen Nation erst das zweite Mal, dass sich ein Tennō zu einem aktuellen Ereignis mit einer direkten Botschaft an das Volk wandte, und zugleich das erste Mal in Form einer Fernsehübertragung.[182] Zuvor hatte am 15. August 1945 Tennō Hirohito in einer berühmt gewordenen Radioansprache das Volk über die Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg unterrichtet.

    Sonstiges

    2012 erforschte Marum mit dem Forschungsschiff Sonne die Auswirkungen des Bebens auf den Meeresboden.[183]

    Als besondere Form des Gedenkens der Opfer dieser Katastrophe wurde in Ōtsuchi ein Windtelefon etabliert.

    Siehe auch

    Literatur

    Commons: Tōhoku-Erdbeben von 2011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. a b c d e f g h i Damage Situation and Police Countermeasures associated with 2011 Tohoku district – off the Pacific Ocean Earthquake Keisatsu-chō, 9. März 2018, abgerufen am 11. März 2018
    2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震(東日本大震災)について(第157報) (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite) (PDF (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite)), 総務省消防庁 (Fire and Disaster Management Agency), 157. Bericht, 7. März 2018.
    3. dlr.de, : DLR veröffentlicht Satellitenbilder des japanischen Katastrophengebiets (23. Dezember 2016)
    4. 平成23年3月11日14時46分頃の三陸沖の地震について(第2報) (dt. „Über das Erdbeben von Sanrikuoki vom 11. März 2011 14:46 (Teil 2)“). JMA, 11. März 2011, abgerufen am 18. März 2011 (japanisch).
    5. a b Magnitude 9.0 – NEAR THE EAST COAST OF HONSHU, JAPAN. In: earthquake.usgs.gov. USGS, 14. März 2011, archiviert vom Original am 7. April 2011; abgerufen am 20. April 2011 (englisch).
    6. Folgen des Mega-Bebens: Todesbuchten, verschobenes Land. Geologische Detail-Informationen des Geozentrums Potsdam. Spiegel Online, 18. März 2011, archiviert vom Original am 7. April 2011; abgerufen am 18. März 2011.
    7. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Shunichi Koshimura, Nobuo Shuto: Response to the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster. In: Philosophical Transactions of The Royal Society A Mathematical Physical and Engineering Sciences. Band 373, Nr. 2053, 2015, S. 20140373, doi:10.1098/rsta.2014.0373. (Online veröffentlicht am 21. September 2015).
    8. a b c d Ian Nicol Robertson, Gary Chock: The Tohoku, Japan, Tsunami of March 11, 2011: Effects on Structures. In: EERI Special Earthquake Report. September 2011, S. 1–14., Earthquake Engineering Research Institute (EERI).
    9. a b “The Great East Japan Earthquake – two years on”. MOFA – Japanisches Außenministerium, 11. März 2013, abgerufen am 12. April 2013.
    10. a b c d e f Overview: Lessons from the Great East Japan Earthquake. In: Federica Ranghieri, Mikio Ishiwatari (Hrsg.): Learning from Megadisasters - Lessons from the Great East Japan Earthquake. World Bank Publications, Washington, DC 2014, ISBN 978-1-4648-0153-2, Chapter 17, S. 1–21, doi:10.1596/978-1-4648-0153-2 (Werk online zugreifbar auf Google Books [abgerufen am 3. April 2018])., Lizenz: Creative Commons Attribution CC BY 3.0 IGO.
    11. 「平成23 年(2011 年)東北地方太平洋沖地震」について(第28 報. (PDF; 6,4 MB) Japan Meteorological Agency, 25. März 2011, S. 3, 7, abgerufen am 14. August 2011 (japanisch).
    12. a b Intensitätsverteilung. In: NHK. 11. März 2011, archiviert vom Original am 14. März 2011; abgerufen am 15. März 2011 (japanisch).
    13. a b c Earthquake Information. In: jma.go.jp. Japan Meteorological Agency, 11. März 2011, archiviert vom Original am 7. April 2011; abgerufen am 20. April 2011 (englisch).
    14. a b c d e f g h i Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 27, 2018, S. 21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017).
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    94. a b c d e f Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 27, 2018, S. 21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017), hier S. 22, Tabelle 2.
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    183. Gewaltige Verwerfungen: Forscher untersuchen Spuren des Japan-Bebens derstandard.at, 10. April 2012; Neue Erkenntnisse der Tsunami-Forschung tagesschau.de, abgerufen am 10. April 2012

    Anmerkungen

    1. a b Der japanische Begriff oki bedeutet „vor der Küste“ (englisch: offshore). Quelle: Risk Assessment and Hazard Mapping. In: Federica Ranghieri, Mikio Ishiwatari (Hrsg.): Learning from Megadisasters - Lessons from the Great East Japan Earthquake. World Bank Publications, Washington, DC 2014, ISBN 978-1-4648-0153-2, Chapter 25, S. 223–231, doi:10.1596/978-1-4648-0153-2 (Werk online zugreifbar auf Google Books [abgerufen am 3. April 2018])., Lizenz: Creative Commons Attribution CC BY 3.0 IGO.
    2. a b c d Diese Berechnung zur Angabe der Toten und Vermissten beruht auf den Gesamtzahlen, die von der Brand- und Katastrophenschutzbehörde (japanisch: 消防庁; englisch: Fire and Disaster Management Agency, FDMA) am 8. März 2016 bereitgestellt wurden, abzüglich der Zahlenangaben katastrophenbedingter Todesfälle, die von der Wiederaufbaubehörde (japanisch: 復興庁; englisch: Reconstruction Agency, RA) zur Verfügung gestellt wurden: 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震(東日本大震災)について(第153報) (Webarchiv: https://webcitation.org/6fuDuTcKT), 総務省消防庁 (Fire and Disaster Management Agency), 153. Bericht, 8. März 2016. Quelle: Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 27, 2018, S. 21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017), hier S. 22, Tabelle 2.
    3. Die Daten über die überfluteten Flächen wurden von der japanischen Landesvermessungsbehörde (japanisch:国土地理院; englisch: Geographical Survey Institute, GSI) bereitgestellt. (Quelle: Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 27, 2018, S. 21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017), hier S. 22, Tabelle 2.)
    4. Die Daten über die Bevölkerung im überfluteten Gebiet wurden vom Statistischen Büro des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und Kommunikation (japanisch: 総務省; englisch: Ministry of Internal Affairs and Communications, MPHPT) übernommen. (Quelle: Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 27, 2018, S. 21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017), hier S. 22, Tabelle 2.)