Ostwestfalen-Lippe

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Ostwestfalen-Lippe
Hermannsdenkmal
Hermannsdenkmal
Hermannsdenkmal
Lage des Regierungsbezirkes Detmold in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Fläche: 6.519,97 km²
Höchster Punkt: am Totenkopf, bei Bad Wünnenberg, mit 498 m ü. NN
Niedrigster Punkt: Wesertal bei Petershagen mit 27 m ü. NN
Kfz-Kennzeichen: BI, GT, HF, HX, LIP, MI, PB (BÜR)
Gliederung: 1 kreisfreie Stadt, 6 Kreise
Website: www.ostwestfalen-lippe.de
Bevölkerung
Einwohner: 2.038.323 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 316 Einwohner je km²
Arbeitslosenquote: 6,7 % (Mai 2014)[2]
Lage in Nordrhein-Westfalen und Gliederung
OWL und seine Kreise in Nordrhein-Westfalen
Naturräume, Landschaften und Flüsse in OWL
Naturräume, Landschaften und Flüsse in OWL

Ostwestfalen-Lippe [ˈɔstvɛstˌfaːlən'lɪpəAudiodatei abspielen (niederdeutsch: Austwestfaolen-Lippe, Abkürzung: OWL) ist eine Region im Nordosten von Nordrhein-Westfalen und zugleich ein Synonym für den gebietsidentischen Regierungsbezirk Detmold. Der Regierungsbezirk wurde 1947 gegründet, nachdem das Land Lippe sich für die Zugehörigkeit zu Nordrhein-Westfalen entschieden hatte. Dabei wurde das Land Lippe mit Ostwestfalen zur Region Ostwestfalen-Lippe verschmolzen. In der Region wohnen etwas mehr als zwei Millionen Einwohner.

Ostwestfalen-Lippe wird im Osten durch das Weserbergland und im Süden durch das Westhessische Bergland begrenzt. Im Westen haben die Kreise Paderborn und Gütersloh Anteil an der Westfälischen Bucht und der Paderborner Hochfläche mit der Senne. Nördlich reicht die Region vom Ravensberger Hügelland über das Wiehengebirge bis in das Mindener Land in der Norddeutschen Tiefebene hinein.

Die Siedlungsstruktur in Ostwestfalen-Lippe weist zwei Oberzentren auf und wird überwiegend von mehreren mittelgroßen Städten geprägt. Aufgrund dieser Struktur liegt die Bevölkerungsdichte trotz des eher ländlichen Charakters der Region verhältnismäßig hoch. Dies trifft insbesondere auf die zentral liegenden Gebiete im Ravensberger Hügelland zu.

Kulturell und im Selbstverständnis der Bewohner wirken noch oft die historischen politischen und konfessionellen Grenzen in der Region fort, so dass die Region in das lutherische Minden-Ravensberg im Norden, das überwiegend katholische Hochstift Paderborn und das evangelisch-reformierte Lipperland im Osten unterteilt werden kann.

Geographie

Blick vom Hermannsdenkmal auf der Grotenburg in Richtung Nordwesten über den Teutoburger Wald
Blick von Minden auf die Weser und die Porta Westfalica
Geologische Karte von OWL
Karte der Flächennutzung in OWL
Flächennutzung in OWL

Geographische Lage und Aufteilung

Ostwestfalen-Lippe liegt in Ostwestfalen und im ehemaligen Land Lippe im Nordosten von Nordrhein-Westfalen am Übergang der Mittelgebirge in die Norddeutsche Tiefebene. Die Region bildet im Wesentlichen eine verwaltungspolitische Einheit; von einer einheitlichen Landschaft beziehungsweise einer homogenen naturräumlichen Einheit kann nur bedingt geredet werden.

Im Osten wird die Region grob vom Wesertal begrenzt, im Süden vom Westhessischen Bergland. Im Westen hat die Region mit den Kreisen Paderborn und Gütersloh Anteil an der Westfälischen Bucht und der Emssandebene. Dazu zählt auch die Senne bei Paderborn. Nördlich reicht das Mindener Land bis in die Norddeutsche Tiefebene. Zentrale Mittelgebirgsgegenden sind das Lipper Bergland und das Ravensberger Hügelland zwischen den Mittelgebirgen Wiehengebirge und Teutoburger Wald. An den Teutoburger Wald schließt sich südlich das Eggegebirge an. Östlich davon liegen die Warburger Börde und das Oberwälder Land, westlich davon die Paderborner Hochfläche und das Sintfeld. Diese Mittelgebirgsgegenden sind Teil des Unteren und Oberen Weserberglandes.

Der Köterberg in der Nähe des lippischen Lügde ist mit 496 m ü. NN der höchste Gipfel des Regierungsbezirks. An einer Flanke des bereits zum Sauerland gehörenden Totenkopfs bei Bad Wünnenberg erreicht Ostwestfalen-Lippe mit 498 m ü. NN seinen höchsten Punkt. Der niedrigste Punkt liegt bei Petershagen im äußersten Nordosten mit rund 27 m im Wesertal. Ostwestfalen-Lippe hat eine Fläche von 6520 km², eine maximale Nord-Süd-Ausdehnung von 118 km und eine maximale West-Ost-Ausdehnung von rund 82 km.

Historisch befanden sich auf dem Gebiet des heutigen Ostwestfalen-Lippe mehrere Vorgängerstaaten. Im heutigen Kernbereich der Region befanden sich die Grafschaft Ravensberg sowie das Fürstentum Lippe. Der Norden der Region wurde komplett vom Fürstentum Minden abgedeckt. Der Süden war weniger homogen. So bestand der südöstliche Teil von Ostwestfalen-Lippe aus dem Hochstift Paderborn. Im Südwesten grenzten die Grafschaft Rietberg sowie die Herrschaft Rheda an dieses an. 1815 gingen alle diese Gebiete im Staate Preußen auf und bildeten dort den preußischen Regierungsbezirk Minden in der preußischen Provinz Westfalen. Er wurde häufig als Synonym für Ostwestfalen benutzt.

Angrenzende Gebiete

Ostwestfalen-Lippe ist im Nordwesten, Norden und Osten von den niedersächsischen Landkreisen Osnabrück, Diepholz, Nienburg/Weser, Schaumburg, Hameln-Pyrmont, Holzminden und Northeim umschlossen. Im Süden grenzt Ostwestfalen-Lippe an die hessischen Landkreise Kassel und Waldeck-Frankenberg (beide Regierungsbezirk Kassel). Im Westen grenzt die Region an die nordrhein-westfälischen Kreise Soest, Hochsauerlandkreis (beide Regierungsbezirk Arnsberg) und Warendorf (Regierungsbezirk Münster).

Gewässer

Ostwestfalen-Lippe wird überwiegend durch die Weser im Osten und die Ems im Westen nach Norden in die Nordsee entwässert. Dazwischen bildet sich in Höhe des Teutoburger Waldes die Weser-Ems-Wasserscheide zwischen diesen beiden Flusssystemen aus und setzt sich nach Norden hin über das Wiehengebirge fort. Die Weser durchbricht bei Porta Westfalica das Wiehengebirge. Größere Wesernebenflüsse sind die Werre, Nethe Diemel und Emmer. Die Else und die Bega im Ravensberger Hügelland bzw. im Lipper Bergland entwässern in die Werre. Neben der Ems entspringt in der Senne auch die Lippe, die den Südwesten bei Paderborn zum Rhein hin entwässert und somit ein drittes Einzugsgebiet neben denen von Ems und Weser darstellt.[3]

Geologie

Ostwestfalen-Lippes Mittelgebirgsregionen bestehen überwiegend aus Tonmergel-, Kalk- und Sandsteinen aus dem Trias, Jura und der Kreidezeit. Der Ton ist Rohstoff zur Ziegelherstellung. Bekannteste Steinarten sind der Porta-Sandstein und der Osning-Sandstein. Diese Schichten wurden durch Erdfaltung aufgefaltet und bei der Bildung von Wiehengebirge, Teutoburger Wald und Eggegebirge in viele Sättel, Mulden, Horste und Gräben zerlegt. Die Gebirge werden als Bruchfaltengebirge beschrieben. Die einzelnen Schichten sind aus ihrer ursprünglich horizontal übereinanderliegenden Lage in eine nebeneinander oder gar in überkippter Lagerung gefaltet worden. In Ostwestfalen-Lippe beschreibt man die daraus entstehende Gebirgsform auch als Egge, die durch Dören bzw. Siepen voneinander getrennt sind. In den Beckenlagen wie Ravensberger Hügelland und Westfälische Bucht und im Wesertal wurden in der Eiszeit Lockergesteine wie Sand, Kies, Löß, Geschiebemergel abgelagert. Die mächtigsten Schichten des fruchtbaren Lößbodens aus dem Quartär finden sich vor allem in den Übergangsbereichen zur Westfälischen Bucht, zur Norddeutschen Tiefebene und in den Tälern.[4]

Der Löss als bester Boden kennzeichnet vor allem die Warburger, die Steinheimer, die Blomberger und die Lemgo-Detmolder Mulde, das Ravensberger Hügelland, den Nordsaum des Wiehengebirges (Lübbecker Lößland) und Teile der Paderborner Hochfläche. Somit befinden sich, von der Paderborner Hochfläche und kleineren Partien im Mindener Land abgesehen, von guten Böden begünstigte Landstriche im gebirgigen Teil Ostwestfalen-Lippes und hier vornehmlich in den Niederungen. Eingetieft in die Landschaft reihen sich von Süden nach Norden mehrere Bördelandschaften hintereinander: Die Warburger, die Steinheimer und die Ravensberger Börde.[5]

Im Westen Ostwestfalen-Lippes erstreckt sich auf etwa 250 km² südwestlich des Übergangs vom Teutoburger Wald zum Eggegebirge bis zur Paderborner Hochfläche die von Sandboden geprägte Senne. Sie umfasst Teile der Kreise Gütersloh, Paderborn und Lippe sowie der Stadt Bielefeld.

Flächennutzung

Durch die fruchtbaren Böden gehören weite Teile Ostwestfalen-Lippes, insbesondere der Raum Minden-Ravensberg zum Altsiedelland. Durch intensive, jahrhundertelange menschliche Nutzung ist das Gebiet zu einer vergleichsweise dicht besiedelten, kleinräumigen, sowie auch im Vergleich zum restlichen Nordrhein-Westfalen relativ waldarmen Kulturlandschaft umgewandelt worden. Größere Waldgebiete finden sich im Wesentlichen nur auf den Höhenzügen der Mittelgebirge und machen rund 21 % der Fläche aus. Obwohl im Bundesvergleich dicht besiedelt, hat Ostwestfalen-Lippe im Vergleich zu anderen nordrhein-westfälischen Gebieten einen recht ländlich geprägten Charakter, der sich aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung ergibt. Über zwei Drittel der Fläche sind Äcker oder Weiden.[6]

Teutoburg Forest Landscape

Klima

Ostwestfalen-Lippe befindet sich nach der geographischen Lage im atlantischen Klimabereich mit milden Wintern und kühlen Sommern, niederschlagsreich und von den Temperaturen her verhältnismäßig ausgeglichen. Die Beckenlandschaft des Berglandes und der Wesertalung ist wärmer als die Hochflächen und Randgebiete, in denen das Frühjahr bis zu zwei Wochen später seinen Einzug hält. Die vorherrschende Windrichtung aus Südwest führt teilweise zu Austrocknung der Böden, vor allem auf der Paderborner Hochfläche, aber auch Teilen der Senne. Der Teutoburger Wald und das Eggegebirge sind Riegel in dieser Windrichtung und daher Regenfänger: Hier liegt die Niederschlagsmenge bei bis zu 1000 mm, östlich davon sind niederschlagsarme Gegenden wie die Warburger Börde zu finden – mit Niederschlägen von 750 mm.

Bevölkerung

Bevölkerungsdichte in OWL
Städte und Einzugsbereiche

Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsverteilung

Ostwestfalen-Lippe hat rund 2,07 Millionen Einwohner und umschließt eine Fläche von etwa 6500 Quadratkilometern. Dies entspricht etwas über zehn Prozent der Einwohner, aber rund einem Fünftel der Fläche Nordrhein-Westfalens. Ostwestfalen-Lippe weist damit die geringste Bevölkerungsdichte im Vergleich zu den übrigen Regierungsbezirken in NRW auf, hat aber eine annähernd doppelt so hohe Bevölkerungsdichte im Vergleich zum angrenzenden Niedersachsen und liegt auch oberhalb der Bevölkerungsdichte des Bundes. Dabei konzentriert sich die Bevölkerung stark auf die Agglomeration Gütersloh-Bielefeld-Herford entlang der Bahnstrecke Hamm–Minden und den Straßen A 2 und B 61. Der Kreis Herford ist mit einer durchschnittlichen Einwohnerdichte von 564 Einwohnern pro km² für einen Kreis dicht besiedelt. Diese Einwohnerdichte zieht sich über die kreisfreie Stadt Bielefeld in den Kreis Gütersloh mit 365 Einwohnern / km², während die Kreise Minden-Lübbecke mit 273 Einwohnern pro km², Lippe (282 Einwohner/km²) und Höxter (123 Einwohner/km²) ländlich geprägte Gebiete sind. Der Kreis Höxter ist damit der dünnstbesiedelte Kreis in Nordrhein-Westfalen. Die beiden Großstädte bzw. Oberzentren sind die Universitätsstädte Bielefeld und Paderborn. Daneben gibt es zahlreiche Mittelzentren, von denen die Stadt Gütersloh mit Überschreiten der 100.000-Einwohner-Grenze zukünftig zur Großstadt aufsteigen könnte. Weitere größere Städte sind Minden, das Verwaltungszentrum Detmold und Herford. Die Bertelsmann-Stiftung sagt für 2030 einen Rückgang der Bevölkerungszahl in der Region von 6,2 Prozent von rund 2,07 Millionen auf dann rund 1,9 Millionen Einwohner voraus.[7]

BündeRheda-WiedenbrückBad OeynhausenBad SalzuflenHerfordDetmoldMindenGüterslohPaderbornBielefeld

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Region. Die Zahlen ab 1939 beziehen sich auf den heutigen (seit 1975 aktuellen) Gebietsstand des Regierungsbezirks Detmold. Die Zahlen für 1905, 1925 sowie 1933 beruhen den Einwohnerzahlen des Regierungsbezirks Detmold nach 1961er-Gebietsstand zuzüglich Benteler (1970 vom Kreis Beckum in den Kreis Wiedenbrück umgegliedert), Harsewinkel, Greffen und Marienfeld (1973 vom Kreis Warendorf in den Kreis Gütersloh umgegliedert) und abzüglich Lette (1970 vom Kreis Wiedenbrück in den Kreis Beckum umgegliedert), Essentho, Meerhof, Oesdorf und Westheim (1975 vom Kreis Büren in den Hochsauerlandkreis umgegliedert), Garfeln, Hörste und Rebbeke (1975 vom Kreis Büren in den Kreis Soest umgegliedert).

Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 sowie für 1987 um Volkszählungsergebnisse[8][9][10] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Zahlen für 1975, 1980 und 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1987 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich auf die Wohnbevölkerung bzw. ab 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung.

Einwohnerentwicklung seit 1905
Jahr Einwohner
1905 (1. Dez.) 831.428
1925 (16. Juni) 968.804
1933 (16. Juni) 1.046.311
1939 (17. Mai) 1.115.634
1950 (13. Sep.) 1.502.271
1961 (6. Juni) 1.611.083
Jahr Einwohner
1970 (27. Mai) 1.746.456
1975 (31. Dez.) 1.798.574
1980 (31. Dez.) 1.817.168
1985 (31. Dez.) 1.785.400
1987 (17. Mai) 1.793.359
1990 (31. Dez.) 1.895.404
Jahr Einwohner
1995 (31. Dez.) 2.012.908
2000 (31. Dez.) 2.055.795
2005 (31. Dez.) 2.069.758
2007 (31. Dez.) 2.059.198
2010 (31. Dez.) 2.038.323

Religion

Paderborner Dom

Durch die Region verläuft seit der Reformation die Trennlinie zwischen den beiden großen christlichen Bekenntnissen. Die Bevölkerung war im Norden (die Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe sowie Bielefeld) lange Zeit fast gänzlich evangelisch, im Süden (die Kreise Paderborn und Höxter) rein katholisch, im Raum des heutigen Kreises Gütersloh kamen beide Religionsgruppen vor. Innerhalb des evangelischen Gebietes überwiegt in Lippe das reformierte, ansonsten das lutherische Bekenntnis.

Die Bistümer Minden (bis 1648) und Paderborn waren seit der Zeit Karls des Großen katholische Bistumssitze, Corvey und Herford bedeutende Reichsabteien. Paderborn hat eine historische Bedeutung erlangt, da hier der Papst Leo III. mit Karl dem Großen dessen Kaiserkrönung vereinbarte und damit das Fundament für das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (HRR) gelegt wurde. Das Hochstift Paderborn wurde ab dem 13. Jahrhundert (nach dem Tod von Heinrich dem Löwen und dem Zerfall der Welfenherrschaft) bis 1803 von Fürstbischöfen regiert. Die Stadt Paderborn sowie einige Städte des ehemaligen Hochstifts selbst waren nach der Reformation zwischenzeitlich protestantisch, wurden aber unter dem Domherrn und späteren Bischof Dietrich von Fürstenberg sowie mit Hilfe der Jesuiten und anderer Orden wieder katholisch. Charakteristisch für das katholische Hochstift ist die hohe Anzahl an Prozessionen, die weit über der Anzahl der katholischen Prozessionen zu Christi Himmelfahrt und zu Fronleichnam liegen, und die Wallfahrtsorte wie zum Beispiel Kleinenberg (Marienwallfahrtsort) sowie die hohe Anzahl von Klöstern und Ordensniederlassungen im Erzbistum Paderborn, ebenso die relativ hohe Anzahl der katholischen Priester und Bischöfe, die aus dem ehemaligen Hochstiftgebiet stammen. Es gibt zudem eine Eremitenklause Klus Eddessen im Hochstiftgebiet. Im ehemaligen Hochstift gab es zwei protestantische Orte, Herlinghausen und Hagedorn, was zeigt, dass der Rechtsgrundsatz Cuius regio, eius religio nicht so strikt auszulegen ist. Paderborn ist seit 1930 Erzbistum, ein Umstand, der das katholische Selbstverständnis von Stadt und Umland prägt. Die Bevölkerung und die Geistlichkeit des Erzbistums wird als konservativer und katholischer als die der anderen katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen betrachtet.

Im 19. Jahrhundert erfasste die lutherische Erweckungsbewegung, geführt u. a. von Pastor Johann Heinrich Volkening, große Teile der Bevölkerung Minden-Ravensbergs und vertiefte das christliche Leben. Jöllenbeck (heute Teil Bielefelds) wurde einer der Ausgangspunkte für die evangelische Posaunenchorbewegung. Posaunenchöre sind seitdem lebendiger Bestandteil des Gemeindelebens in der Region, oft zu hören in Gottesdiensten, bei Beerdigungen und sonntäglichen Ehrungen älterer Gemeindemitglieder. Die meisten Protestanten gehören der Evangelischen Kirche von Westfalen an, die ihren Sitz in Bielefeld hat. Auf dem Gebiet des früheren Fürstentums Lippe, annähernd identisch mit dem Kreis Lippe, besteht mit der Lippischen Landeskirche eine der zwei in Deutschland bestehenden reformierten Landeskirchen.

Wie überall haben sich spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts die genannten Gegensätze bedeutend abgeschwächt. Bedeutete noch der Zuzug der Ostflüchtlinge ab 1945 für die Landbevölkerung oft den ersten Kontakt mit Menschen der jeweils anderen Konfession, wurde dies infolge der stetig wachsenden Mobilität immer selbstverständlicher. Bald brachten die zahlreichen Arbeitsmigranten und Aussiedler ihre jeweiligen Glaubensrichtungen mit nach Ostwestfalen-Lippe. Andererseits macht die allgemeine „Entchristlichung“ auch vor der Region nicht halt. Besonders in den evangelischen Gebieten sind die Kirchen sonntags nur wenig besucht, inzwischen haben einige Gemeinden mit Finanzproblemen zu kämpfen.[11]

Ein Indiz für die prozentuale Verteilung der Konfessionen in Ostwestfalen-Lippe kann die konfessionelle Zugehörigkeit der Schüler geben. Im Schuljahr 2002/2003 waren etwa 48 Prozent aller Schüler evangelisch, 28 Prozent katholisch, 6 Prozent islamisch, 8 Prozent hatten eine andere Konfession und 9,5 Prozent waren konfessionslos.[12]

Sprache

Das westfälische Sprachgebiet und seine Umgebung

Historisch gehören Ostwestfalen und Lippe überwiegend zur Mundartgruppe Ostwestfälisch des Westfälischen Dialekts. Alle westfälischen Mundartgruppen sind durch eine starke Diphthongierung gekennzeichnet (uo, üö, und ao). Die Zahl der Sprecher des Plattdeutschen ist inzwischen verschwindend gering und wurde weitgehend auch in der Umgangssprache vom Hochdeutschen abgelöst. „Platt“ erfreut sich jedoch bei älteren Bewohnern z. B. in Form von plattdeutschen Gottesdiensten immer noch einer gewissen Beliebtheit. Einzelne plattdeutsche Ausdrücke und der aber insgesamt nur schwach ausgeprägte Akzent der Bewohner deuten jedoch immer noch auf diese insgesamt als historisch zu bezeichnende Zugehörigkeit zum niederdeutschen Sprachraum hin. Teile des östlichen Ostwestfalen-Lippe entlang der Weser gehen bereits in die Dialektgruppe des Ostfälischen über. Der äußerste Nordosten Ostwestfalen-Lippes wird dagegen bereits zum Gebiet des Nordniederdeutschen gezählt. Alle genannten Sprachgruppen zählen aber zum Niederdeutschen bzw. zum Niedersächsischen, sodass der Übergang als fließend bezeichnet werden kann.

Diese gemeinsamen Sprachwurzeln sind ein verbindendes Element im Regionalbewusstsein der Lipper und der Ostwestfalen. Außerdem deutet der Sprachraum auf kulturelle Gemeinsamkeiten mit dem restlichen Westfalen und dem niedersächsischen Kulturraum hin, gleichzeitig aber auch auf die relativ ausgeprägten kulturellen Unterschiede zwischen den westfälisch-lippischen und den rheinländischen Landesteilen Nordrhein-Westfalens.

Verwaltung und Politik

Verwaltung

Alter Markt in Bielefeld
Rathaus Detmold

Die Region ist verwaltungstechnisch mit dem Regierungsbezirk Detmold identisch. Ostwestfalen-Lippe gliedert sich in die kreisfreie Stadt Bielefeld und die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn. Ostwestfalen-Lippe ist jedoch historisch-politisch keine Einheit. 80 Prozent der Fläche gehen auf den alten Regierungsbezirk Minden zurück, 20 Prozent der Fläche sind durch den Beitritt des Landes Lippe dazugekommen. Diese beiden Gebiete wurden erst nach der Eingliederung des Landes Lippe in das Land Nordrhein-Westfalen mit Wirkung vom 21. Januar 1947 zusammengefasst. Der lippische Teil wird heute im Wesentlichen durch den Kreis Lippe abgebildet. Seit 2004 ist Ostwestfalen-Lippe neben Bremen und Westmecklenburg Modellregion für Bürokratieabbau.

Es gibt immer wieder Pläne, den Regierungsbezirk Detmold in einer neu zu schaffenden Region bzw. einem neuen Regierungsbezirk Westfalen oder Westfalen-Lippe aufgehen zu lassen. Insbesondere durch die Zusagen an den Landesteil Lippe in den Lippischen Punktationen ist dieser Plan jedoch umstritten.

Marketing

Die Kreise der Region und die kreisfreie Stadt Bielefeld gründeten 1993 zusammen mit der privaten Wirtschaft die Marketinggesellschaft OstWestfalenLippe Marketing GmbH. Im Februar 2012 änderte die Gesellschaft ihren Namen in OstWestfalenLippe GmbH, weil sich nach eigener Aussage die Tätigkeit längst nicht mehr auf das Marketing beschränke. Die Stadt Bielefeld sowie die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn halten eine Hälfte der Gesellschaft, die andere der Verein Wirtschaft und Wissenschaft für OWL e. V. Dessen Mitglieder sind etwa 125 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen wie die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold, die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld sowie die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld. Zweck des Zusammenschlusses ist die „Attraktivität OWLs als Wirtschaftsstandort, Lebensraum und Urlaubsregion bekannt zu machen, [und] die Position OWLs im Standortwettbewerb der Regionen zu stärken“. Außerdem betreibt die Gesellschaft Regionalentwicklung, Tourismusmarketing (Urlaubsregion Teutoburger Wald), Arbeitsmarktförderung (Regionalagentur OWL, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL) und Kulturförderung (OWL Kulturbüro). Slogan des OWL-Marketings ist: „OstWestfalenLippe: Ganz oben in Nordrhein-Westfalen“. Dies ist eine Anspielung auf den NRW-Nordpunkt, dem nördlichsten Punkt Nordrhein-Westfalens bei Rahden. [13]

Wahlen

Bundestagswahlen

Die Region entsendet in den Bundestag sieben Vertreter, die in den Wahlkreisen 131 Gütersloh I, 132 Bielefeld – Gütersloh II, 133 Herford – Minden-Lübbecke II, 134 Minden-Lübbecke I, 135 Lippe I, 136 Höxter – Lippe II und 137 Paderborn – Gütersloh III direkt gewählt werden. Die Wahlkreise sind nicht identisch mit den Gebieten der Kreise bzw. der kreisfreien Stadt Bielefeld.

Bundestagswahl 2013

Bei der Bundestagswahl 2013 konnten die CDU-Bewerber Bundestagswahl 2009 die drei eher katholisch geprägten Wahlkreise Gütersloh I, Paderborn – Gütersloh III und Höxter – Lippe II gewinnen. Auch der prominente MdB Steffen Kampeter konnte im protestantisch geprägten Wahlkreis Minden-Lübbecke I sein Direktmandat verteidigen. Die anderen eher protestantisch geprägten drei Wahlkreise konnte jedoch der jeweilige Direktkandidat der SPD gewinnen. Entgegen dem Bundestrend konnte die SPD im Vergleich zur letzten Bundestagswahl den Abstand in der Anzahl der Mandate zur CDU wieder verringern. Gemessen an den Zweitstimmen wurde die CDU jedoch die stärkste Kraft in jedem der Wahlkreise in Ostwestfalen-Lippe.

Wahlkreis
und Einteilung
Gewählter Vertreter
(Partei · Stimmenanteil)
Zweitstimmen nach Partei in Prozent
(CDU · SPD · Die Linke · Grüne)
Wahlbeteiligung
in Prozent
131 Gütersloh I
Kreis Gütersloh ohne Werther und Schloß Holte-Stukenbrock
Ralph Brinkhaus (CDU · 50,2 %) 46,3 · 28,7 · 4,98 · 7,9 72,3
132 Bielefeld – Gütersloh II
Bielefeld zzgl. Werther
Christina Kampmann (SPD · 38,08 %) 35,31 · 32,63 · 8,37 · 11,69 ?
133 Herford – Minden-Lübbecke II
Kreis Herford zzgl. Bad Oeynhausen
Stefan Schwartze (SPD · 41,3 %) 39,4 · 34,9 · 5,8 · 7,6 ?
134 Minden-Lübbecke I
Kreis Minden-Lübbecke ohne Bad Oeynhausen
Steffen Kampeter (CDU · 46,3 %) 41,1 · 34,4 · 4,9 · 7,3 ?
135 Lippe I
Kreis Lippe ohne Detmold, Augustdorf, Horn-Bad Meinberg,
Lügde, Schlangen, Schieder-Schwalenberg
Dirk Becker (SPD · 41,11 %) 45,8 · 29,7 · 5,1 · 6,7 73,1
136 Höxter – Lippe II
Kreis Höxter zzgl. Detmold, Augustdorf, Horn-Bad Meinberg,
Lügde, Schlangen, Schieder-Schwalenberg
Christian Haase (CDU · 50,0 %) 37,7 · 29,0 · 14,8 · 6,6 73,1
137 Paderborn – Gütersloh III
Kreis Paderborn zzgl. Schloß Holte-Stukenbrock
Carsten Linnemann (CDU · 59,1 %) 51,3 · 23,3 · 5,2 · 7,2 71,3

Quelle: Bundeswahlleiter [14]

Landtagswahlen

Die Region ist in die Wahlkreise 88 bis 102 eingeteilt und entsendet somit insgesamt 15 direkt gewählte Vertreter in den nordrhein-westfälischen Landtag. Nur der Kreis Höxter ist mit einem Wahlkreis identisch. Die übrigen Wahlkreise entsprechen jeweils nur Teilgebieten der Kreise bzw. der kreisfreien Stadt Bielefeld.

Landtagswahlen 2012

Von den 15 Wahlkreisen konnte die SPD bei der vorgezogenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012 elf gewinnen und kehrte zu alter Stärke in ihren protestantischen Stammgebieten in Minden-Ravensberg und Lippe zurück. Lediglich vier überwiegend katholisch geprägte Wahlkreise im Süden von Ostwestfalen-Lippe wurden von der CDU verteidigt.

Wahlkreis
und Einteilung
Gewählter Vertreter
(Partei)
Erststimmenanteil
in Prozent
88 Minden-Lübbecke I
Espelkamp, Hille, Hüllhorst, Lübbecke,
Petershagen, Preußisch Oldendorf, Rahden, Stemwede
Ernst-Wilhelm Rahe (SPD) 43,2
89 Minden-Lübbecke II
Bad Oeynhausen, Minden, Porta Westfalica
Inge Howe (SPD) 47,3
90 Herford I
Enger, Herford, Hiddenhausen, Vlotho
Christian Dahm (SPD) 49,0
91 Herford II
Bünde, Kirchlengern, Löhne, Rödinghausen, Spenge
Angela Lück (SPD) 49,0
92 Bielefeld I
Bielefeld-Mitte, Schildesche, Gadderbaum
Günter Garbrecht (SPD) 44,0
93 Bielefeld II
Heepen, Brackwede, Stieghorst, Sennestadt, Senne
Regina Kopp-Herr (SPD) 45,7
94 Gütersloh I – Bielefeld III
Dornberg, Jöllenbeck, Borgholzhausen, Halle,
Steinhagen, Versmold, Werther
Georg Fortmeier (SPD) 42,4
95 Gütersloh II
Gütersloh, Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz
Hans Feuß (SPD) 37,75
96 Gütersloh III
Langenberg, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg,
Schloß Holte-Stukenbrock, Verl
André Kuper (CDU) 49,57
97 Lippe I
Bad Salzuflen, Lage, Leopoldshöhe, Oerlinghausen
Ute Schäfer (SPD) 46,5
98 Lippe II
Barntrup, Blomberg, Dörentrup, Extertal,
Kalletal, Lemgo, Lügde
Jürgen Berghahn (SPD) 45,6
99 Lippe III
Augustdorf, Detmold, Horn-Bad Meinberg,
Schieder-Schwalenberg, Schlangen
Dennis Maelzer (SPD) 45,2
100 Paderborn I
Kreis Paderborn ohne Stadt Paderborn
Volker Jung (CDU) 52,2
101 Paderborn II
Stadt Paderborn
Daniel Sieveke (CDU) 41,2
102 Höxter
Kreis Höxter
Hubertus Fehring (CDU) 49,0

Begriffsgeschichte und Regionalbewusstsein

Landeswappen von Nordrhein-Westfalen. Es weist mit Westfalenpferd und (der fehlerhaft um 36 Grad gedrehten) Lippischen Rose auf den von Westfalen abzugrenzenden Landesteil Lippe hin

Der Begriff Ostwestfalen-Lippe bzw. OWL ist ein Synonym für den Regierungsbezirk Detmold und wird gebildet aus den Begriffen Ostwestfalen und Lippe. Ostwestfalen ist bereits seit dem 19. Jahrhundert ein Synonym für den ehemaligen Regierungsbezirk Minden und beschreibt die Lage im Osten der preußischen Provinz Westfalen. Der Begriff Lippe geht auf das ehemalige Land Lippe zurück, das nicht zur Provinz Westfalen gehörte und unter anderem daher nicht als westfälisch gilt. Lippe bildet demnach einen eigenständigen Teil innerhalb des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und auch innerhalb der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Bezeichnung „Ostwestfalen-Lippe“ verbindet diese beiden Teile begrifflich miteinander. Der Begriff wird auffällig oft in der abgekürzten Form OWL gebraucht. Selten wird auch die Bezeichnung Ostwestfalen/Lippe verwendet (zum Beispiel als Bezeichnung für die Autobahnausfahrt 28 der Bundesautobahn 2). Der Begriff wird dabei als identitätsstiftende Bezeichnung für die Region vor allem seit der Gründung des Regierungsbezirks Detmold im Jahre 1947 genutzt.

Der Begriff Ostwestfalen-Lippe wird von Teilen der Bevölkerung oft als rein „künstlicher“ Begriff des Regionalmarketings bzw. der Verwaltungspolitik aufgefasst, da auch das Regionalbewusstsein der Bevölkerung unterschiedlich ausgeprägt ist. Trennend wirken dabei die historischen politischen und konfessionelle Grenzen zwischen dem lutherischen Minden-Ravensberg im Norden, das seit dem Dreißigjährigen Krieg zum Kurfürstentum Brandenburg gehört hat und viel Industrie aufweist, dem reformierten und bis 1946 eigenständigen Lipperland in der Mitte und dem katholischen Hochstift Paderborn im Süden, das immer auf das Erzbistum Köln ausgerichtet war, besonders konservativ ist und Karneval feiert. Insbesondere die Lipper haben aus ihrem geschichtlichen Selbstverständnis heraus ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein für ihre „lippische Heimat“, wohingegen sich die übrigen Ostwestfalen stärker einfach als Westfalen oder seltener als Nordrhein-Westfalen sehen. Verbindend wirken andererseits die lange gemeinsame Geschichte von Ostwestfalen und Lippe u. a. im Reichskreis Westfälischer Kreis, der ländliche Charakter, die geographische und kulturelle Nähe, der gemeinsame Regierungsbezirk und die einst weit verbreitete plattdeutsche beziehungsweise niederdeutsche Sprache seiner Bewohner. Das gilt auch für die Wahrnehmung der Bewohner, von der vermeintlich ruhr-rheinisch dominierten NRW-Landesregierung etwas stiefmütterlich behandelt zu werden. Aufgrund der meisten dieser verbindenden Elemente wurde der Begriff Ostwestfalen-Lippe vereinzelt auch schon vor 1947 für dieses Gebiet verwendet. Oft wird wiederum der Begriff Ostwestfalen als Synonym für Ostwestfalen-Lippe verwendet, ist doch die Sonderstellung des nordrhein-westfälischen Landesteils Lippe ungeachtet der lippischen Punktationen und seiner Eigenständigkeit gegenüber der preußischen Provinz Westfalen umstritten, denn vor der Einrichtung der Provinz war Lippe nichts weiter als eines von mehreren Staatswesen in Westfalen. In erhöhtem Maße betrifft dies den Gebrauch des Begriffs durch Auswärtige. Manche Lipper lehnen die Verwendung des Begriffes Ostwestfalen als Synonym für Ostwestfalen-Lippe ab, um begrifflich die Sonderstellung ihres Landesteils herauszustellen.

Geschichte

Das heutige OWL im Herzogtum Sachsen um 1000
Das heutige OWL um 1710
Territorien im Gebiet des heutigen OWL 1802
Territorien im Gebiet des heutigen OWL im Juli 1806

Ostwestfalen-Lippe ist erst nach Beitritt des Landes Lippe zum Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 1947 und Gründung des Regierungsbezirks Detmold als eine Region unter einheitlicher Verwaltung in Erscheinung getreten. Die Geschichte des Gebiets zeigt davor zwar gewisse Gemeinsamkeiten, aber erklärt auch durch seine Unterschiede das nicht besonders ausgeprägte Regionalbewusstsein der Bevölkerung.

Frühzeit und sächsisches Stammesreich

Frühzeitliche Funde aus der Stein-, und Bronzezeit z. B. im heutigen Hiddenhausen oder an den Externsteinen zeigen erste Spuren einer Besiedlung bereits in vorrömischer Zeit. Dazu gehört auch der Faustkeil von Bad Salzuflen.

Das Hermannsdenkmal bei Detmold weist seit 1875 auf die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n.Chr. hin. Obwohl der Sieg von Arminius gegen Varus römische Armee sich wohl nach neueren Erkenntnissen nicht in Ostwestfalen-Lippe, sondern eher in Kalkriese zugetragen hat, so zeigen Funde aus der römischen Zeit z. B. im Ravensberger Land, dass der römische Einfluss bis in die Region reichte, obwohl die römische Expansion mit dieser Niederlage zunächst beendet war. Zu jener Zeit lebten in der Region verschiedene germanische Stämme, u. a. die Angrivarier und die Cherusker, die sich in Folge teilweise dem Sachsenbund anschlossen. Das heutige Gebiet Ostwestfalen-Lippes lag im Gebiet der Engern.

Fränkische Expansion und Christianisierung

Im 8. Jahrhundert versuchten die Franken unter Pippin die sächsischen Stämme erstmals zu christianisieren. Einer seiner Nachfolger, Karl der Große, trieb die fränkische Expansion in den Sachsenkriegen voran und gründete bereits 776 eine Pfalz in Paderborn. 799 traf sich dort Karl der Große mit Papst Leo III. In den Sachsenkriegen besiegte Karl der Große 775 die Ostfalen und die Engern. Erst 785 jedoch waren die letzten sächsischen Aufstände unter Führung des Sachsenherzogs Widukind weitgehend beendet; Widukind wurde getauft und Karl der Große war sein Taufpate. Heute erinnert unter anderem der Beiname des Kreises Herford Wittekindsland bzw. der Widukindstadt Enger, wo Widukinds Grab vermutet wird, an dieses Symbol sächsischen Widerstands. Das Gebiet des heutigen Ostwestfalen-Lippes war dennoch bis 1180 weiter Teil des Herzogtums Sachsen, das fortan freilich unter fränkischer Herrschaft Teil des Fränkischen Reiches war. Paderborn wurde und blieb bis heute Erzbistum und entwickelte sich zu einem geistlichen und weltlichen Zentrum für das südliche Ostwestfalen. 799 wurde das Bistum Paderborn errichtet. Zur Festigung der fränkischen Macht begründete Ludwig der Fromme 815 (seit 822 am heutigen Standort) das reichsunmittelbare Kloster Corvey bei Höxter, das sich im 9. und 10. Jahrhundert zu einem der Zentren der christlichen Kultur Nordwesteuropas entwickelte. Der zweite Bischofssitz der Region war Minden. Erstmals urkundlich erwähnt wird Minden im Jahre 798. 799 wurde das Hochstift Minden gegründet. Bereits 789 wurde das Damenstift Herford und damit auch die Stadt Herford gegründet. Das Stift wurde zur reichsunmittelbaren Reichsabtei durch Ludwig den Frommen erhoben und Herford wurde zur freien Reichsstadt Herford.

Gründung weiterer Territorien

Neben diesen zunächst als geistliche Territorien mit weltlichem Herrschaftsanspruch des Heiligen Römischen Reiches angelegte Territorien, entstand um 1140 die Grafschaft Ravensberg mit der 1214 erstmals erwähnten Stadt Bielefeld als Hauptstadt im Ravensberger Land. Ebenfalls im 12. Jahrhundert begannen die Edelherren zu Lippe ein eigenes (weltliches) Territorium zu schaffen, dessen Ausgangspunkt sich allerdings südlicher als der heutige Kreis Lippe befand, nämlich beim 1184/1185 gegründeten Lippstadt an der Lippe – daher der Name Lipperland. Das Gebiet, das in etwa dem heutigen Kreis Lippe entspricht, war aber damals bereits ein Lehen der lippischen Adligen. Wahrscheinlich 1190 gründete der erste lippische Regent Bernhard II. Lemgo – die älteste lippische Stadt im heutigen Kreis Lippe. Horn folgte wahrscheinlich vor 1248, Blomberg vor 1255 und Detmold um 1263. Weitere, allerdings sehr kleine und auch nicht immer voll selbstständige Territorien waren die 1237 geschaffene Grafschaft Rietberg und das Amt Reckenberg als Exklave des Fürstbistums Osnabrück.

Diese Territorien gehörten zum 1500/1512 eingeteilten Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis des Heiligen Römischen Reiches, der bis 1806 bestand haben sollte. Nicht zum Westfälischen Kreis zählte die Herrschaft Rheda bei der heutigen Stadt Rheda-Wiedenbrück. Rheda befand sich zu Anfang im Besitz der Edelherren zu Lippe.

Übersicht über die weitere Entwicklung der Territorien

Alle Territorien konnten lange ihre Eigenständigkeit bzw. im Falle Reckenbergs ihre gebietsmäßige Identität bewahren, fielen aber spätestens auf dem Wiener Kongress 1815 bzw. in den Befreiungskriegen bereits 1813 fast alle an Preußen. Einzige Ausnahme war Lippe, das bis 1947 unabhängig blieb.

  • Paderborn blieb im Süden der Region als geistliches und lange Zeit auch weltliches Zentrum erhalten, bis das Hochstift Paderborn 1802/1803 von Preußen annektiert wurde und danach nur noch (bis heute) als geistliches Erzbistum fortbestand.
  • Das Hochstift Minden fiel 1648 an Brandenburg-Preußen. Minden wurde zur Garnisons- und Beamtenstadt. Ab 1648 wurde es in ein weltliches Territorium gewandelt und hieß fortan Fürstentum Minden. Zur Eingliederung in das Königreich Westphalen wurde das Fürstentum 1807 de facto aufgelöst. Als Reichsterritorium existierte es formal jedoch bis zur Gründung der Provinz Westfalen weiter.
  • Ravensberg fiel 1437 an die Herzöge von Jülich, später Jülich-Berg. Die Grafschaft Ravensberg fiel 1614 an Brandenburg-Preußen. Nach Eingliederung in das Königreich Westphalen hörte die Grafschaft 1807 de facto auf zu existieren. Als Reichsterritorium existierte sie formal jedoch bis zur Gründung der Provinz Westfalen weiter.

Die Grafschaft Ravensberg, das Fürstbistum Minden, sowie Herford waren ab 1719 in der preußischen Verwaltungseinheit Minden-Ravensberg verbunden und büßten daher, obwohl Ravensberg und Minden weiterhin formal eigenständige Gebiete in Preußen bildeten, noch mehr ihrer ohnehin unter preußischer Herrschaft erheblich reduzierten Eigenständigkeit ein.

  • Lippe blieb für etwa 800 Jahre, seit Anfang des 19. Jahrhunderts von der preußischen Provinz Westfalen umschlossen, ein eigenständiges Territorium. Das Land Lippe (seit 1789 Fürstentum) wahrte seine staatliche Eigenständigkeit bis 1947. Erst 1947/48 ging das Land Lippe bzw. der Freistaat Lippe in Nordrhein-Westfalen auf. Der Name Lippe und die räumliche Integrität blieb jedoch als Kreis Lippe weitgehend erhalten. Die ehemalige Residenz Detmold ist heute Sitz der Bezirksregierung für Ostwestfalen-Lippe.
  • Herford blieb lange freie Reichsstadt wurde dann aber von Brandenburg-Preußen vereinnahmt und wird 1652 der Grafschaft Ravensberg eingegliedert. 1803 verliert mit dem Stift Herford auch der letzte eigenständige Teil Herfords seine Selbständigkeit und wird dem preußischen Minden-Ravensberg eingegliedert.
  • Corvey erlangte im 12. Jahrhundert zunächst Reichsfreiheit und ein winziges Territorium als Prälatur. Spätestens ab 1582 war es eine Fürstabtei. 1792 hob der Papst das Kloster auf und erklärte Corvey zum Bistum bzw. zum Hochstift. 1803 wurde es aufgehoben und kam zunächst unter hessisch-dillenburger Einfluss. Nach der Zeit im Königreich Westphalen wurde Corvey 1813/15 preußisch und existierte fortan nicht mehr als eigenständiges weltliches Territorium. Das geistliche Bistum Corvey blieb bis 1825 bestehen.
  • Die Herrschaft Rheda war nach der anfänglichen lippischen Zugehörigkeit von 1364 bis 1557 tecklenburgisch, kam dann als Erbe an die Grafen von Bentheim, 1606 an die Linie von Bentheim-Tecklenburg-Rheda, 1808 an das Großherzogtum Berg und wurde 1818 zum Königreich Preußen geschlagen und hörte damit auf zu bestehen.
  • Die Grafschaft Rietberg entwickelte nie eine besondere Bedeutung und fiel bereits 1456 als Lehnsherrschaft an die Landgrafen von Hessen. Ab 1581 war die Grafschaft Teil Ostfrieslands, ab 1699 Gebiet der Grafen zu Kaunitz. Die Grafen von Rietberg konnten auch über die Franzosenzeit im Königreich Westfalen hinaus bis 1815 unter verschiedenen Häusern ihr Gebiet behaupten, bevor Rietberg 1813/15 an Preußen fiel und damit aufhörte zu existieren.
  • Das Amt Reckenberg fiel mit dem Hochstift Osnabrück 1802 zum Königreich Hannover, ab 1807 um Königreich Westfalen bzw. zum napoleonischen Frankreich und 1815 an Preußen. Reckenberg verlor damit 1815 endgültig seine Stellung als Exklave.

Reformation und Dreißigjähriger Krieg

Erste Reformationsversuche

Kloster Corvey

Nach der Christianisierung durch die Franken und Unterwerfung der aufständischen Sachsen, blieb die Region lange Zeit katholisch. Die Bischofssitze Paderborn und Minden, sowie die Klöster in Herford und Corvey waren die geistlichen Zentren der Region. Daneben gab es weitere kleinere Stifte z. B: das Damenstift in Stift Quernheim. Die Bewohner der Region waren ihren weltlichen und geistlichen Herren abgabenpflichtig, wenn die weltliche und geistliche Herrschaft wie im Bistum Paderborn nicht ohnehin gleichzeitig ausgeübt wurde.

Mit der Reformation sollte sich dieses homogene konfessionelle Bild der Region ändern. Vorläufer der Reformation waren die katholischen Reformbewegungen des 15. Jahrhunderts, etwa die „Devotio Moderna“, die auch in Westfalen von Bedeutung waren. Ein entsprechendes Fraterhaus gab es in Herford ab 1428. Klöster der Augustiner-Eremiten (der Orden, dem auch Martin Luther angehörte) gab es in Herford und Lippstadt, das eine lippische Exklave war. So gilt der „Lippstädter Katechismus“ von 1534 von Johann Westermann als erstes eigenständiges westfälisches reformatorisches Zeugnis. In Herford gab es erste reformatorische Predigten bereits 1521. Selbst im Bischofssitz Paderborn führte die religiöse Erneuerungsbewegung 1528 zu einer sozialen Volkserhebung, in deren Folge sich die reformatorischen Ideen verbreiteten. 1532 schlug Bischof die Bewegung nieder und verbot die Reformation. Insgesamt zeigt sich darin, dass der Erfolg der Reformation in den einzelnen Territorien maßgeblich von den jeweiligen Landesherren abhing.

Dreißigjähriger Krieg

Als 1621 protestantische Braunschweiger Truppen unter Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel im Dreißigjährigen Krieg in das katholische Paderborn einrückten und gegen spanische Truppen in Lippstadt vorgingen, war die Vormachtstellung der katholischen Kirche in der Region endgültig gefährdet, obwohl die Braunschweiger bereits 1622 und nach kurzer Rückkehr 1632 wieder abzogen. Die katholische Ordnung konnte durch die siegreichen katholischen Truppen unter Tilly zunächst wiederhergestellt werden. 1630 trat Schweden in den Krieg ein und unter Initiative des protestantischen Hessen-Kassels wurde dem protestantischen Schwedenkönig Gustav Adolf II. das Hochstift Paderborn sowie die Abtei Corvey zugesprochen. Der Kriegsverlauf im heutigen Ostwestfalen-Lippe war lange unklar, mehrmals wechselten die Machtverhältnisse in der Region und manche Städte wie Lemgo und Paderborn wurden gleich mehrfach erobert. Die lippischen Städte beispielsweise verloren bis zum Ende des Krieges etwa zwei Drittel ihrer Bevölkerung; auf dem lippischen Land lag der Verlust bei etwa 50 Prozent.

Am 24. Oktober 1648 wurde in Münster und Osnabrück der Westfälische Frieden geschlossen und der Dreißigjährige Krieg beendet.

Konfessionelle Trennung

Dom zu Minden

Nach dem Westfälischen Frieden wurde das Hochstift Minden säkularisiert und fiel als Fürstentum 1648 zusammen mit der Grafschaft Ravensberg und dem annektierten Herford an das lutherische Brandenburg-Preußen. An der gebietsmäßigen Integrität der Territorien änderte sich jedoch wenig. Insbesondere Lippe, das bereits um 1605 unter Graf Simon VI. offiziell zum reformierten Bekenntnis übertrat, blieb eine eigenständige Grafschaft. Die Trennung der lippischen Kirche von den Bistümern Minden und Paderborn zeigt sich noch heute an der Lippischen Landeskirche. Die Zugehörigkeit von Minden-Ravensberg zum protestantischen Preußen, manifestiert bis heute die konfessionelle Trennung in Ostwestfalen-Lippe zwischen lutherischem Norden, reformierten Lippe und weiterhin katholischen Süden um Paderborn.

Hexenverfolgungen

Der Hexenglaube erreichte im 16. und 17. Jahrhundert den Höhepunkt seiner Bedeutung. In Teilen Westfalens war dabei die Hexenverfolgung besonders intensiv. In der Grafschaft Lippe und in der Stadt Lemgo fielen 430 Personen den Hexenverfolgungen zum Opfer. Viele Opfer gab es auch im Hochstift Paderborn und in Minden, wo zwischen 103 und 1684 Hexenprozesse gegen insgesamt 128 Personen eröffnet wurden. Noch heute erinnert das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo an diese Zeit.[15]

Der Siebenjährige Krieg

Schlacht bei Minden (historische Darstellung)

Seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde Ostwestfalen-Lippe nicht mehr vom Krieg heimgesucht. Dies änderte sich mit dem Siebenjährigen Krieg dramatisch. Westfalen wurde nun zu einem Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen Österreich, Russland und Frankreich auf der einen Seite und Preußen und Großbritannien/Hannover auf der anderen Seite. Den Franzosen gelang es beispielsweise am 20. Juli 1757 Bielefeld zu besetzen. Spätestens ab 1759/1760 gelang es alliierten Truppen in mehreren Schlachten die Franzosen zu schlagen und ihre Dominanz in der Region zu brechen. In diesem Zusammenhang ist die Schlacht bei Minden, das Gefecht bei Gohfeld und die Schlacht bei Warburg zu sehen. Die Franzosen zogen letztlich 1761/1762 aus Westfalen ab. Man schätzt, dass in Minden-Ravensberg die Bevölkerungsverluste bei 10 % lagen.

Industrialisierung

Proto-Industrialisierung

Zwei als moderne Wohnhäuser renovierte Kotten, hinten rechts eine große Fachwerkscheune des Bauernhofs in Huchzen, zu dem die Kotten gehörten

Insbesondere in Minden-Ravensberg führte die Fruchtbarkeit der Böden ab etwa 1000 zu einem schnellen Bevölkerungswachstum, bei dem die Landschaft weitestgehend in eine Kulturlandschaft umgewandelt wurde. Durch das Anerbenrecht und das Heuerlingswesen führte dies zu einer Überbevölkerung und Verarmung weiter Teile der Bevölkerung. Diese Entwicklung führte jedoch auch zu einem Aufblühen proto-industrialistischer Erwerbsformen, die wiederum die spätere Industrialisierung in Minden-Ravensberg begünstigten. Der Prozess vollzog sich dabei in mehreren Stufen:

  • Um 1000 lebte die Landbevölkerung in einzelnen Drubbeln inmitten ausgedehnter Marken. Die Markenwälder und Felder wurden gemeinsam bewirtschaftet. Die Bevölkerung zahlte an die geistlichen und weltlichen Herren den Zehnt und stand in unterschiedlichem Ausmaß auch in rechtlicher Abhängigkeit zu diesen. Durch das Anerbenrecht bewirtschaftete nur jeweils der Erbe den elterlichen Hof. Die anderen Nachkommen, die Erbkötter, erhielten nur ein kleines Erbe, errichteten in Nähe der Drubbel ihre Höfe und schufen durch Rodung neues Ackerland.
  • Ab etwa 1450 bis 1650 entstand die Schicht der Markkötter, die im Gegensatz zu den Erbköttern und Erben nur einen sehr geringen Erbanteil erhielten. Sie lebten in Kotten abseits der Drubbel. Der Grundbesitz der Markkötter war klein und ihr Auskommen stützte sich vor allem auf ihr Vieh, das sie in der Mark hielten, obwohl ihnen dieses Recht nur widerwillig von den etablierten Bauern eingeräumt wurde. Die ehemals dichten Markwälder wurden durch die „wilde“ Ansiedlung der Markkötter weiter dezimiert.
  • Seit dem 16. Jahrhundert bildeten die Heuerlinge eine weitere, noch ärmere, Siedlergruppe. Diese erbten gar keinen Grundbesitz sondern mussten in angemieteten Kotten (Heurlingskotten) leben, die Miete teils in Form von Arbeit beim Bauern, dem der Kotten gehörte, leisten und waren wirtschaftlich weitestgehend von diesen abhängig.

Diese ärmeren Schichten, also vor allem arme Heuerlinge und Kötter, erschlossen sich daher im 15. Jahrhundert mit Flachsanbau und -verarbeitung zu Leinen eine neue Erwerbsmöglichkeit. Diese Frühform der Industrialisierung im Ravensberger Landes wird als Protoindustrie charakterisiert. Die Leineweber verarbeiteten den Flachs, wenn sie nicht auf ihren eigenen oder den Feldern ihres Kotteneigentümers arbeiteten, zum bekannten Ravensberger Leinen. Bielefeld wird daher auch Leineweberstadt genannt. Im preußischen Merkantilismus wurde das Leinengewerbe gefördert und die Zahl der Heuerlinge wuchs dadurch rasch, so dass um 1700 beispielsweise im Ravensberger Land die ländliche Bevölkerung bereits zu zwei Dritteln aus Heuerlingen bestand. Im Jahre 1770 wurde die Mark auf preußischem Druck hin vollständig privatisiert (Binnenkolonisation durch Markenteilung) und größtenteils zu Ackerland landwirtschaftlicher Kleinbetriebe (Stätten). Die ärmeren Schichten blieben jedoch weiterhin auf die Flachsverarbeitung angewiesen.

Industrialisierung

Die Ravensberger Spinnerei

In den überwiegend zu Preußen gehörenden Gebieten förderte der Preußische Staat die zunächst protoindustrialistisch organisierte Textilherstellung, da Minden-Ravensberg dadurch zu den wirtschaftlich bestentwickelten Regionen Preußens und damit auch zu den Regionen mit hohem Steueraufkommen zählte. Der Staat Preußen förderte ganz im Sinne des Merkantilismus unter anderem daher den Bau der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, später auch weiterer Strecken wie die Hannoversche Westbahn, die den wirtschaftlichen Anschluss an die Seehäfen, die rheinischen Industriereviere und die Kohlereviere des Ruhrgebiets brachten. Der Bahnhof Minden wurde seit 1847 angefahren. Entlang dieser Bahnstrecken liegen auch heute noch die bevölkerungsreichsten Gebiete der Region.

Mitte des 19. Jahrhunderts war die Textilindustrie jedoch bereits im Niedergang begriffen und konnte die rasant gewachsene Bevölkerung Minden-Ravensbergs kaum mehr ernähren. Der Grund für den Niedergang waren vor allem die mechanischen Webstühle in England und der dadurch ab etwa 1820 erzeugte und aus Belgien oder England importierte Leinen. Große Spinnereien im industriellen Maßstab wie die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld blieben auf die Zentren beschränkt, so dass insbesondere die Landbevölkerung unter dem Niedergang litt. Bis etwa 1860 waren sogar viele Menschen gezwungen, beispielsweise nach Amerika auszuwandern. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich, durch die Anbindung an die neuen Eisenbahnen begünstigt, die Tabakindustrie in Minden-Ravensberg zur dominierenden Industrie und brachte ab etwa 1860 neue Erwerbsmöglichkeiten auch für die Landbevölkerung. Insbesondere das Ravensberger Land entwickelte sich zu einem Zentrum der europäischen Tabakindustrie und sollte dies auch bis zum Zweiten Weltkrieg bleiben.

In Lippe, wo die Industrialisierung in viel geringerem Maße Fuß fassen konnte, dies teilweise sogar durch den Fürst behindert wurde, blieben die ärmeren Bevölkerungsschichte noch lange in prekären Lebenssituationen, so dass insbesondere hier Teile der Bevölkerung gezwungen waren, ihren Lebensunterhalt als Wanderarbeiter – z. B. als Wanderziegler zu verdienen. Dieses Phänomen wurde noch 1947 als soziales Problem in den Lippischen Punktationen explizit verurteilt.

Die napoleonische Zeit

Das Gebiet (heutiges Gebiet hervorgehoben) im Königreich Westfalen bzw. im Kaiserreich Frankreich (nordwestlich roter Linie)

Ab 1807 wurde durch Napoleon die heutigen ostwestfälischen Gebiete zusammen mit anderen auch vollkommen unwestfälischen Gebieten in das de facto französische Königreich Westphalen eingefügt. Nur Lippe konnte seine Eigenständigkeit bewahren. Die Gebiete unter französischem Einfluss übernahmen die französischen Verwaltungsstrukturen. Die südlichen und östlichen Gebiete Ostwestfalens gehörten zum Departement der Fulda. Die nördlichen und westlichen Gebiete gehörten bis 1810 zum Departement der Weser. Der nordwestliche Teil des Départements wurde durch Beschluss vom 13. Dezember 1810 zum 1. Januar 1811 direkt in das Kaiserreich Frankreich eingegliedert. Die 1811 in Frankreich eingegliederten Gebiete lagen im Département Ems-Supérieur. Dazu zählten alle ostwestfälischen Gebiete nordwestlich der Linie Weser-Werre- Westgrenze Herford-Aa-Johannisbach-Schwarzbach-und Teutoburger Wald zwischen Werther und Borgholzhausen. Bielefeld und Herford gehörten demnach weiterhin zum Königreich Westfalen. Die nicht eingegliederten Gebiete wurden 1811 dem Département Fulda eingegliedert. Den ärmsten Schichten brachte die französische Fremdherrschaft die Möglichkeit, sich aus dem Lehnsherrenverhältnis oder der Leibeigenschaft freizukaufen, jedoch sollten die Heuerlinge, wenngleich rechtlich auch nicht mehr an Adlige gebunden, wirtschaftlich noch lange Zeit von den Besitzern ihrer Kotten abhängig bleiben.

Bereits 1813 eroberte Preußen in den Befreiungskriegen französische Gebiete zurück und fasste sie im Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein zusammen. 1815 wurde auf dem Wiener Kongress die französische Herrschaft über Ostwestfalen endgültig beendet.

Das preußische Ostwestfalen

Der Regierungsbezirk Minden mit Kreisen 1818

Seit Ende der französischen Fremdherrschaft war das heutige Ostwestfalen nun weitgehend preußisch. Der preußische Staat löste die alten Verwaltungsstrukturen, die noch auf den alten mittelalterlichen Territorien beruhte, auf und fasste 1815 Ostwestfalen im Regierungsbezirk Minden in der Provinz Westfalen zusammen. Die damals festgelegten Kreise lassen sich auch in der heutigen Kreisstruktur immer noch erahnen. In den südlichen und damit katholischen Gebieten um Paderborn, die erstmals zu Preußen gehörten, wurde die Eingliederung in das protestantische Preußen von der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt und das Stichwort Musspreußen machte die Runde.

Die Region während der Zeit des Nationalsozialismus

Wie überall in Deutschland übernahmen ab 1933 die Nationalsozialisten die Macht in der Region. In der NS-Ideologie Heinrich Himmlers spielte die Wewelsburg bei Büren eine herausragend-unrühmliche Rolle als geplante SS-Ordensburg. Zum Ausbau der Burg wurden Arbeitskräfte benötigt, so dass in der Nähe ein Konzentrationslager, das KZ Niederhagen, eingerichtet wurde. Besonders die Patienten der Von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel bei Bielefeld waren zu Zeiten des Nationalsozialismus von der Zwangssterilisation und durch die als Euthanasie bezeichneten nationalsozialistischen Krankenmorde akut gefährdet. Obwohl die Leitung von Bethel versuchte, diese Menschen zu retten – was größtenteils auch gelang – wurden auch aus Bethel Menschen deportiert und getötet. Bereits 1941 begann die Deportierung der jüdischen Bevölkerung Ostwestfalen-Lippes.

Für die Kriegsvorbereitung und Durchführung spielten insbesondere die Senne bei Paderborn, in der von Wehrmacht und SS der Panzerkrieg maßgeblich entwickelt und geprobt wurde, sowie als Rüstungsstandort die große Heeres-Munitionsanstalt Lübbecke im Bereich der heutigen Stadt Espelkamp eine Rolle. Im Krieg wurden einige der Rüstungsbetriebe im Rahmen des Geilenberg-Programms auch in das Wiehen- und Wesergebirge bei Porta Westfalica in alten Bergstollen u-verlagert. Die industriellen Zentren Bielefeld und Gütersloh, aber auch das eher ländlich geprägte Paderborn sind bei Luftangriffen stark zerstört worden. Der Bodenkrieg verschonte die Städte aber weitgehend. Die einzige Panzerschlacht in der Region war die meist als „Schlacht um Paderborn“ bezeichnete Schlacht im Süden der Region. Amerikanische Panzerverbände der 3. US-Panzerdivision drangen dabei Ende März bis in den Raum Paderborn vor, um den Ruhrkessel im Osten zu schließen. In der Dörenschlucht bei Augustdorf gelang es einem SS-Verband zwar einige amerikanische Panzer auszuschalten und am 30./31. fiel der kommandierende US-General Maurice Rose bei Paderborn, jedoch wurde am 1. April bei Lippstadt der Ruhrkessel geschlossen und Paderborn eingenommen. Bereits am 4. April besetzten amerikanische Truppen Bielefeld, Herford, Detmold und Minden. Der Krieg war damit im April in der Region de facto zu Ende und die nationalsozialistische Herrschaft beendet.

Die Region nach 1945

Nach dem Krieg war bis zum Umzug nach Berlin Bad Oeynhausen Sitz der britischen Militärregierung. Nach dem Krieg wurde Ostwestfalen bzw. der Regierungsbezirk Minden 1946 Teil des neuen Landes Nordrhein-Westfalen. Im Jahre 1946 entschloss sich das Land Lippe dazu, Nordrhein-Westfalen beizutreten. Der Beitritt wurde 1947 vollzogen. In den Lippischen Punktationen wurde der Beitritt geregelt und eine Eingliederung in den Regierungsbezirk Minden festgelegt. Der neue Regierungsbezirk, der jetzt erstmals ganz Ostwestfalen-Lippe als administratives Gebiet zusammenfasste, wurde in Regierungsbezirk Minden-Lippe, später in Regierungsbezirk Detmold umbenannt und die Verwaltung gemäß den Vereinbarungen zwischen dem Land NRW und dem Land Lippe nach Detmold verlegt.

Die Tabakindustrie in Minden-Ravensberg geriet in den Nachkriegsjahren durch das Aufkommen von Wickelmaschinen, deren Einsatz aus beschäftigungspolitischen Gründen vor 1945 in Deutschland verboten war, in einen produktionstechnischen Nachteil gegenüber ausländischen Produzenten. Der Niedergang der Tabakindustrie konnte aber unter anderem durch die Möbelindustrie aufgefangen werden, die in den ländlichen Gegenden Ostwestfalen-Lippes bereits zuvor eine bedeutende Rolle spielte.

Von 1969 bis 1975 wurden die Kreise und Kommunen im Regierungsbezirk in einer Kommunalreform grundlegend neu geordnet. Infolgedessen wurde 1973 die neu geschaffene Stadt Harsewinkel dem Regierungsbezirk angegliedert und damit ostwestfälisch, obwohl das Gebiet gemäß den historischen Grenzen zum westfälischen Münsterland zählte.

Wissenschaft und Bildung

Universität Bielefeld
Campus Detmold der Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Hochschule für Musik Detmold

In Ostwestfalen-Lippe gibt es zahlreiche Hochschulen. An der Universität Paderborn sind rund 19.410 Studierende (WS 2013/14) in 113 Studiengängen immatrikuliert, an der Universität Bielefeld rund 19.666 (WS 2012/13) in 76 Studiengängen. Im Ranking des Gütersloher Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) belegen Informatik, Wirtschaftsinformatik und Anglistik in Paderborn und Soziologie, Geschichte und Pädagogik in Bielefeld sowie Elektrotechnik in Lemgo vordere Plätze.

Ebenfalls von überregionaler Bedeutung sind die Hochschule Ostwestfalen-Lippe mit Ihren Standorten in Lemgo, Detmold, Höxter und Warburg, sowie die Hochschule für Musik in Detmold.

In Bielefeld ist die Fachhochschule Bielefeld mit je einer Außenstelle in Minden und in Gütersloh ansässig.

Kleinste ostwestfälische Hochschule ist die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford, die für 50 Studenten ausgelegt ist. Im Jahre 2009 sind dort 39 Studenten eingeschrieben.

Internationale Beachtung findet die wissenschaftliche Forschung des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen. Die Einrichtung ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.

Mit dem Centrum Industrial IT (CIIT) ist auf dem Campus in Lemgo ein durch Privatinvestoren errichtetes Forschungs- und Entwicklungszentrum entstanden, dass Informations- und Kommunikationstechnologien für die Intelligente Automation nutzbar macht[16]. Als erstes Science-to-Business Center in Ostwestfalen-Lippe arbeiten Forschungseinrichtungen und Technologieunternehmen hier Seite an Seite unter einem Dach. Für die Erprobung und Demonstration intelligenter Automatisierungslösungen wird seit 2016 die SmartFactoryOWL durch die Fraunhofer-Gesellschaft und die Hochschule OWL betrieben.

Ergänzt wird das Forschungsangebot in Ostwestfalen-Lippe durch das Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA) in Lemgo[17] und der Fraunhofer-Einrichtung für Entwurfstechnik Mechatronik (IEM) in Paderborn.

Im Rahmen des BMBF-Programms „Lebenslanges Lernen“ entstanden als Teil der „Lernenden Regionen“ in OWL vor allem für bildungsferne und benachteiligte Schichten, besonders Migranten, an fünf Standorten in Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo, Blomberg und auch Herford die Selbstlernzentren Lippe zur individuellen Förderung sprachlicher sowie beruflicher Basisqualifikationen.[18]

Im Januar 2012 wurde die regionale Hightech-Strategie „Intelligente technische Systeme OstwestfalenLippe it’s OWL“ als einer der Sieger im Spitzencluster-Wettbewerb des BMBF ausgezeichnet, verbunden mit der Bereitstellung von Fördermitteln in Höhe von 40 Mio EURO für Entwicklung neuer Technologien. [19]

In Ostwestfalen-Lippe gibt es einige kleinere Volkssternwarten. So gibt es an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe am Standort Lemgo seit 1969 eine Sternwarte. Die Realisierung eines Planetariums in Bad Lippspringe wird von der Planetariumsgesellschaft Ostwestfalen-Lippe e. V. als Förderverein angestrebt.

Wirtschaft

Wirtschaftskarte der Region

Ostwestfalen-Lippes Wirtschaft wird dominiert von mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Lebensmittelindustrie, IT-Industrie, Automatisierungstechnik und Möbelindustrie, die im Bezug auf das Bundesgebiet (und teilweise international) einen sehr hohen Stellenwert haben. So ist Ostwestfalen-Lippe einer der stärksten Maschinenbau- und Industrieelektronik-Standorte in Deutschland. Von der ehemals dominierenden Tabakindustrie in Minden-Ravensberg sind nur wenige Betriebe erhalten. In der Tradition der ehemals äußerst bedeutenden Leineweber aus der Region stehen die großen Textil- und Modeunternehmen in Minden-Ravensberg. Im primären Sektor arbeiten weniger als 1 % der abhängig Beschäftigten, rund ein Drittel arbeiten im sekundären Sektor, der Rest (rund 65 %) arbeiten im tertiären Wirtschaftssektor. Die Beschäftigtenstruktur nach Wirtschaftsbereichen am 31. Dezember 2006 zeigt folgende Tabelle im Detail:

Wirtschaftsbereich Sozialversicherungs-
pflichtige Beschäftigte 2006
Anteil
in Prozent
Sozialversicherungs-
pflichtige Beschäftigte 2012
Anteil
in Prozent [20]
Land- und Forstwirtschaft 5.188 0,8 3.682 k.a.
Bergbau und Gewinnung von Erden und Steinen 450 0,1 321 k.a.
Primärer Sektor 5.638 0.9 x k.a.
Verarbeitendes Gewerbe 225.208 33 217.697 k.a.
Energie- und Wasserversorgung 4.614 0,7 4.20 k.a.
Wass Vers Abwasser / Abfall k.a. k.a. 5.835 k.a.
Sekundärer Sektor 229.822 33,7 k.a. k.a.
Baugewerbe 34.756 5,1 38.895 k.a.
Handel 108.505 15,9 115.094 k.a.
Gastgewerbe 13.079 1,9 16.291 | k.a.
Verkehr- und Nachrichtenübermittlung 32.254 4,7 19.473 k.a.
Kredit- und Versicherungsgewerbe 17.887 2,6 17.891 | k.a.
Grundstückswesen, Vermietung,
Dienstleistung für Unternehmen
74.075 10,8 3.009 k.a.
Öffentliche Verwaltung 30.896 4,5 30.666 k.a.
Öffentliche und private Dienstleistungen 135.387 19,8 153.496 k.a.
Tertiärer Sektor 449.839 65,4 k.a. k.a.
Gesamt 682.341 100

Quelle: Bezirksregierung Detmold, Stand 31. Dezember 2006 (Quelle nicht mehr online) [21]
Bezirksregierung Detmold: Monatsbericht Ostwestfalen-Lippe: Stand: 27. Juni 2013[22]

Zentrale von Melitta Haushaltsprodukte Europa in Minden

Die vier Arbeitsagenturen in Bielefeld, Herford, Detmold und Paderborn melden für Oktober 2008 eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Dies entspricht 76.429 als arbeitslos Gemeldeten. Damit ist die Arbeitslosenquote im Vergleich mit den anderen nordrhein-westfälischen Bezirken unterdurchschnittlich.[23] Folgende Tabelle zeigt die Arbeitslosenquote in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten:

Kreis Arbeitslosenquote
Bielefeld 9,3 Prozent
Gütersloh 4,3 Prozent
Herford 6,2 Prozent
Höxter 5,8 Prozent
Lippe 7,5 Prozent
Minden-Lübbecke 5,8 Prozent
Paderborn 6,5 Prozent
Ostwestfalen-Lippe 6,5 Prozent

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2008[23][24]

Bertelsmann-Zentrale in Gütersloh
Oetker Werk in Bielefeld
Harting Gebäude von Mario Botta in Minden

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die 15 größten Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe nach den Beschäftigungszahlen:

Unternehmen Sitz Beschäftigte weltweit Beschäftigte in OWL Umsatz Mrd. € ¹
AVA-Gruppe² Bielefeld 29.300 5.800 4,8
Bethel Bielefeld 17.313 k. A. 1,0
Benteler Paderborn 28.166 6.200 7,4
Bertelsmann Gütersloh 97.132 10.910 19,3
Claas-Gruppe Harsewinkel 8.200 3.240 2,3
Edeka Minden Hannover Minden 24.200 7.880 5,4
EK/servicegroup Bielefeld 5.600 700 1,4
Gauselmann-Gruppe Espelkamp 5.490 1.600 1,0
Gildemeister Bielefeld 5.650 850 1,3
Hettich Unternehmensgruppe Kirchlengern 5.800 1.120 0,7
Miele Gruppe Gütersloh 15.950 8.150 2,7
Oetker-Gruppe Bielefeld 22.340 1.860 7,1
Phoenix Contact Blomberg 12.300 3.600 1,5
Tönnies³ Rheda-Wiedenbrück 8.000 k.A. 5,6
Wincor Nixdorf Paderborn 9.200 2.200 2,1
Quelle: IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Lippe zu Detmold und Angaben der Unternehmen, Stand: 2007[25]

¹ Quelle: Wirtschaftsblatt[26] und Internetauftritt des jeweiligen Unternehmens
² Am 1. Juli 2006 umfirmiert in die Marktkauf Holding GmbH
³ Quelle: Focus

Möbelindustrie

Etwa 70 Prozent der deutschen Küchenmöbelproduktion stammt aus Ostwestfalen-Lippe. Mit dem Kompetenzzentrum der Holz-, Möbel- und Kunststoffindustrie sind folgende Fachverbände der Holz- und Möbelindustrie in Herford ansässig: Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie, Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie, Verband der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe e. V., Industrieverband Möbel – Holz – Kunststoff Westfalen, Fachverband Serienmöbelbetriebe des Handwerks, Service-Gesellschaft der Holz- und Möbelindustrie Herford mbH. Mit dem in Verl ansässigen Unternehmen Nobilia verfügt die Region über einen der größten Küchenhersteller Europas.

Schlagzeilen machte 2007 der in Insolvenz geratene größte Möbelhersteller Europas Schieder Möbel mit Sitz in Herford bzw. Schieder.

Maschinenbau

In Ostwestfalen-Lippe sind rund 400 Unternehmen aus dem Maschinenbau und dessen Zulieferindustrie beheimatet. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 15 Milliarden EURO (2012). Damit gehört auch Ostwestfalen-Lippe zu den gut aufgestellten Regionen im Maschinenbau. Hier finden sich Firmen wie beispielsweise Boge Kompressoren, Herbert Kannegiesser GmbH, DMG Mori Seiki AG oder Böllhoff.[27]

Automatisierungstechnik/Industrieelektronik

In Ostwestfalen-Lippe gibt es eine sehr hohe Dichte an Unternehmen der Automatisierungstechnik und der Industrieelektronik. Hierzu gehören neben den größeren Unternehmen wie Beckhoff, Harting, KEB, Lenze, Phoenix Contact, Wago und Weidmüller auch viele kleinere Unternehmen. Insbesondere in der elektrischen Verbindungstechnik haben die Unternehmen einen Weltmarktanteil von 75 %.

Bekleidungsindustrie

In Herford haben mit Ahlers sowie mit der F. W. Brinkmann GmbH und Leineweber drei der fünf größten europäischen Herrenbekleidungsunternehmen ihren Sitz. In Bielefeld beziehungsweise Halle haben außerdem die Modekonzerne Seidensticker und Gerry Weber ihren Hauptsitz.

Tourismus

Ehemaliges Kurhaus in Bad Oeynhausen

Der Tourismus spielt in Ostwestfalen-Lippe eine größere Bedeutung als im nordrhein-westfälischen Landesschnitt. Die Urlaubsregion nutzt in der Vermarktung dabei die relative Bekanntheit der Bezeichnung "Teutoburger Wald" (73 % der Deutschen kennen diesen Begriff und assoziieren ihn mit Attributen wie natürlich, freundlich und gesund). Die Region wird unter anderem durch ihre Heilbäder in Bad Driburg, Bad Lippspringe, Bad Meinberg, Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen, Bad Wünnenberg, Bad Holzhausen und 12 Luft- und drei Kneipp-Kurorte, sowie ein Kneipp-Heilbad als Heilgarten Deutschlands bezeichnet. Von touristischer Anziehungskraft sind unter dem Aspekt Erholung die Naturparke Teutoburger Wald / Eggegebirge und Wiehengebirge/ Teutoburger Wald. Die Orte mit der höchsten Fremdenverkehrsintensität (Fremdenübernachtungen pro 100 Einwohner, ohne Geschäftsreisende) sind Bad Driburg (Fremdenverkehrsintensität: 3.771), Bad Oeynhausen (1.970), Bad Lippspringe (1.859), Horn-Bad Meinberg (1.754), Bad Salzuflen (1.417) und Vlotho (1.015).[28]

Militär

Das Militär ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor in Ostwestfalen-Lippe. Die größten Bundeswehrstandorte sind Minden, Augustdorf und Höxter. Die Augustdorfer Rommel-Kaserne ist einer der größten Standorte des Heeres und Heimat der Panzerbrigade 21. Herford ist außerdem Sitz des Stabes der 1st (UK) Armoured Division (1. britische Panzerdivision) und Sitz des British Forces Broadcasting Service (BFBS). Die britischen Streitkräfte in Deutschland sind in Bielefeld und Gütersloh, aber vor allem in Paderborn-Sennelager stationiert (→ britische Standorte in NRW) und üben auf dem sich zwischen Paderborn und Augustdorf erstreckenden Truppenübungsplatz Senne zusammen mit Einheiten der Panzerbrigade 21. Das Sperrgebiet Senne konnte sich durch die militärische Nutzung zu einer ökologisch wertvollen Landschaft entwickeln, für die immer wieder die Einrichtung eines Nationalparks Senne-Egge diskutiert wird. Der Flughafen Gütersloh, der kurzfristig in den 1990er Jahren auch zivil genutzt wurde, wird durch die britischen Streitkräfte genutzt.

Medien

Hörfunk- und Fernsehsendemast auf dem Bielstein. (Blick vom Hermannsdenkmal)
Fernmeldeturm Hünenburg

In der Region gibt es zwei große Zeitungsgruppen, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt, die mit Lokalteilen für die meisten Städte und Gemeinde der Region die größten Tageszeitungen sind. Die Neue Westfälische bildet eine publizistische Einheit mit der Lippischen Landes-Zeitung, Detmold, dem Haller Kreisblatt, Halle (Westf.), dem Mindener Tageblatt, Minden und dem Vlothoer Anzeiger, Vlotho. Die täglich verkaufte Auflage der durch diese Kooperation entstehenden Zeitungsgruppe Neue Westfälische beträgt laut IVW montags bis samstags 247.522 Exemplare, die der Kernzeitung 153.554 Exemplare (Stand 3. Quartal 2006). Damit ist die Neue Westfälische die auflagenstärkste Zeitung in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Vlothoer Zeitung, das Herforder Kreisblatt und das Westfälische Volksblatt sind wiederum mit dem Westfalen-Blatt publizistisch verbunden. Die Gesamtverbreitung des Westfalen-Blatt lag im II. Quartal 2005 bei 132.859 (laut IVW). Die Glocke (auch: Gütersloher Volkszeitung) ist eine Tageszeitung für Teile des Kreises Gütersloh.

Der WDR betreibt in Bielefeld ein Lokalstudio für den Rundfunk und das Fernsehen sowie in Paderborn und Detmold ein Regionalbüro. Hier wird unter anderem die wochentägliche Fernsehsendung Lokalzeit OWL aktuell mit Nachrichten aus der Region produziert. In Bielefeld wird der offene Kanal 21 produziert.

Neben dem öffentlich-rechtlichen WDR strahlen mehrere Lokalsender Programme für die Region aus: Radio Bielefeld, Radio Gütersloh, Radio Herford, Radio Hochstift, Radio Lippe und Radio Westfalica. Studenten der Universität Bielefeld produzieren das Campusradio Hertz 87,9. Auf dem Paderborner Campus wird das Uni-Radio L’UniCo produziert. Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe betreibt an ihren Standorten in Detmold, Höxter und Lemgo das Campusradio Triquency. Im Bielefelder Stadtteil Gadderbaum sendet das Einrichtungsradio Antenne Bethel auf einer eigenen UKW-Frequenz für die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die britischen Streitkräfte produzieren in der Region das englischsprachige Radio British Forces Broadcasting Service (BFBS) sowie die Wochenzeitung Sixth Sense.

Gütersloh ist als Sitz des Weltkonzerns Bertelsmann ein Zentrum der europäischen Medienlandschaft.

Spitzencluster it’s OWL

174 Unternehmen, Hochschulen, Kompetenzzentren und Institutionen setzen gemeinsam die regionale Entwicklungsstrategie it’s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe um. Das Ziel ist die Entwicklung einer neuen Generation von Produkten in den Bereichen Maschinenbau, Automotive und Automatisierungstechnik. Dank des Sieges im Spitzenclusterwettbewerb der Bundesregierung bekommen die Träger der insgesamt 47 Entwicklungsprojekte 40 Millionen Euro Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Verkehr

Verkehrswege, Häfen und Flughäfen
Ostwestfalendamm rechts, Bahnstrecke Hamm–Minden links
Luftaufnahme Flughafen Paderborn
Der Mittellandkanal kreuzt die Weser
Radwegeschild mit Hinweis auf u. a. Mühlenroute und BahnRadRoute Weser-Lippe bei Rödinghausen

Ostwestfalen-Lippe liegt an der nördlichen Mittelgebirgsschwelle und eignet sich aufgrund der Topographie für die Führung des wichtigen Ost-Westverkehrs, der hier in allen drei Verkehrsträgern Schiene, Straße und Kanal stattfindet. Entlang dieser Trassen haben sich die größeren Städte ausgebildet, hier wohnen die meisten Menschen in Ostwestfalen-Lippe. Mit der Neuordnung der Verkehre nach der Deutschen Wiedervereinigung nahm dieser Ost-West Verkehr erheblich zu. Größere Nord-Süd Verkehrsverbindungen finden sich erst westlich und östlich von Ostwestfalen-Lippe, eine geplante Nord-Süd Autobahn ist Ende der 1970er Jahre gestrichen worden.

Straßenverkehr

Durch Ostwestfalen-Lippe verlaufen die Bundesautobahnen 2, 30 und 44. Sie nehmen den Ost-Westverkehr auf. Die A 33 (auch als Ostwestfalenmagistrale bezeichnet) dient einem Teil des überregionalen Nord-Südverkehrs und ansonsten lokalem Verkehr. Wichtige Verkehrsknotenpunkte sind Bad Oeynhausen, Bielefeld, Minden und Paderborn. Die A 30 und A 33 sind nicht lückenlos befahrbar, daher ist der Ausbau der A 33 zwischen Bielefeld und Borgholzhausen bis etwa 2019 geplant, sowie die Nordumgehung Bad Oeynhausens bis etwa 2016, so dass die A 30 direkt an die A 2 anschließen wird.

Wichtigste Bundesstraßen in Nord-Süd Richtung sind die Bundesstraßen 61 (in Bielefeld als Stadtautobahn teilweise Ostwestfalendamm genannt), 68 und 239. Die Ostwestfalenstraße führt als gut ausgebaute Schnellstraße von der Autobahnanschlussstelle „Ostwestfalen-Lippe“ der A 2 von der Stadtgrenze Bielefelds südlich von Bad Salzuflen über Lemgo und weiter als Bundesstraße 252 über Blomberg, Steinheim, Brakel nach Warburg bis zur A 44.

Kleinere Bundesstraßen in Nord-Süd Richtung sind die B 55, B 238, B 241, B 482, und B 514. In West-Ost Richtung verlaufen die wichtigen Bundesstraßen 1, 64 und 65, sowie die für die Region weniger bedeutenden Bundesstraßen 7, 66 und 611. Durch Ostwestfalen-Lippe laufen die Themenstraßen Deutsche Märchenstraße, die Straße der Weserrenaissance und die Westfälische Mühlenstraße.

Schienen- und Busverkehr

Wichtigster Bahnhof für den Fern- und Nahverkehr ist Bielefeld Hbf mit ICE- und IC-Systemhalten. Weitere IC sowie einzelne ICE halten in Paderborn, Gütersloh, Minden, Herford, Bad Oeynhausen, Bünde, Warburg und Altenbeken. Wichtigster Nahverkehrsknotenpunkt ist der Bahnhof Herford, der inzwischen bezüglich der Anzahl der haltenden Nahverkehrszüge die ehemaligen Eisenbahnknotenpunkte Löhne und Altenbeken übertrifft.

Die wichtigsten Bahnstrecken sind die Bahnstrecke Hamm–Minden, Bahnstrecke Hannover–Minden und die Bahnstrecke Löhne–Rheine, diese dienen hauptsächlich dem Ost-West-Verkehr. Nebenstrecken mit überregionaler Bedeutung sind die Bahnstrecke Hamm–Warburg, die Obere Ruhrtalbahn, die Bahnstrecke Nienburg–Minden, die Strecken Hannover–Altenbeken, Löhne–Hildesheim, und Herford–Altenbeken sowie die Egge-Bahn. Außerdem gibt es ab Bielefeld Hbf fünf Nebenbahnen mit regionaler Bedeutung, die auch die umliegenden Bereiche des Münster- und Osnabrücker Landes an Ostwestfalen-Lippe anbinden.

Bielefeld ist die einzige Stadt in der Region mit einer Straßenbahn. Die Linien werden teilweise unterirdisch geführt und werden als Stadtbahn Bielefeld bezeichnet. Die Stadt unterhält am Bahnhof Brackwede einen Busbahnhof für Fernbuslinien zu verschiedenen ausländischen Zielen insbesondere in Ost- und Südeuropa.

In der Region wurden zwei Verkehrsverbünde (Ostwestfalen-Lippe und Paderborn-Höxter) gebildet, zwischen denen eine Kooperation durch die OWL Verkehr GmbH besteht. Es existieren die Verbundtarife „Der Sechser“ und „Hochstift-Tarif“.

Die Bahnstrecke Hamm-Warburg führt spektakulär über den Altenbekener Viadukt.

Luftverkehr

Die Flughäfen in OWL

In Büren-Ahden im Kreis Paderborn befindet sich der Flughafen Paderborn/Lippstadt als einziger Passagierflughafen der Region. Der zivile Flugverkehr auf dem Flughafen Gütersloh wurde zu Gunsten einer rein militärischen Nutzung 2003 eingestellt.

Die nächstgelegen Flughäfen außerhalb der Region sind der Flughafen Dortmund, der Flughafen Münster/Osnabrück und der Flughafen Hannover. Sie sind von Bielefeld aus in etwa einer Autostunde zu erreichen.

Wasserstraßen

Die Bundeswasserstraßen Weser und Mittellandkanal, kreuzen sich in Minden im Wasserstraßenkreuz Minden. Die Weser hat oberhalb von Minden nur noch sehr geringe Bedeutung für den Frachtverkehr. Größte Häfen sind an Weser und Mittellandkanal der Hafen Minden und der Hafen Lübbecke am Mittellandkanal.

Die Personenschiffe der Weserschifffahrtsgesellschaft Flotte Weser verbinden im touristischen Liniendienst u. a. Minden, Rehme, Porta Westfalica, Höxter und Corvey.

Radverkehr

Beliebteste Radrouten der Region sind der Europaradwanderweg R1, der Almeradweg, Weserradweg, die Wellness-Radroute, die BahnRadRouten Weser-Lippe, Hellweg-Weser und Teuto-Senne, die Mühlenroute, Emsradweg, die Hellweg-Route, der Senne-Radweg sowie der Else-Werre-Radweg.[29] Ein weiterer beliebter (Rad-)weg ist der Betriebsweg entlang des Mittellandkanals.

Städte wie Gütersloh und Paderborn haben weit über dem Bundesdurchschnitt liegende Anteile des Radverkehrs an den Wegen der Einwohner. Mehrere Städte und der Kreis Lippe sind Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.

Wanderwege

Der Höhenwanderweg Hermannsweg über den Kamm des Teutoburger Waldes ist der wohl bekannteste Wanderweg Ostwestfalen-Lippes. Weitere Fernwanderwege sind der Eggeweg durch das Eggegebirge und der Wittekindsweg durch das Wiehengebirge. Höxter und Paderborn sind Endpunkte der Wildbahn bzw. des Rennwegs.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Fürstliches Residenzschloss, Detmold
Arminiusdarstellung auf dem Hermannsdenkmal
Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica
Historisches Rathaus Paderborn
Das Lippische Landestheater in Detmold
Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo im Stil der Weserrenaissance
Kunstmuseum MARTa in Herford

Bauwerke

Schlösser und Burgen

Die Herrscher der zahlreichen im Mittelalter entstandenen Territorien legten oft an strategisch wichtigen Punkten Burgen an, von denen sie das Land kontrollierten. Einige dieser Burgen wurden später in repräsentativere Schlösser umgewandelt. Viele sind nur noch in Teilen erhalten. Beispiele dafür sind die Stammburg der Ravensberger, die Burg Ravensberg (in Teilen erhalten) und die Burg Limberg (in Resten erhalten), die alle in der Grafschaft Ravensberg lagen. Das Bielefelder Wahrzeichen Sparrenburg gehörte ebenfalls zu den Ravensberger Landesburgen. Eine der ältesten in Resten erhaltenen Burgen ist die Iburg bei Bad Driburg und die Burg Desenberg bei Warburg. Die größten Burgen der Lipper waren das Schloss Brake, Burg Sternberg in Extertal, Burg Horn, Schloss Varenholz bei Kalletal sowie das im 16. Jahrhundert zum wohl größten Schloss Ostwestfalen-Lippes ausgebaute Fürstliche Residenzschloss in Detmold, das immer noch vom Haus Lippe bewohnt ist. Das kleine Gebiet der Herrschaft Rheda wurde vom Schloss Rheda aus kontrolliert. Aber auch die geistlichen Herrscher der Region ließen Burgen und Schlösser errichten. Dazu zählen das Fürstbischöfliche Residenzschloss in Schloß Neuhaus, die Wewelsburg bei Büren, Schloss Petershagen und das Schloss Haddenhausen. Daneben gab es viele Adelssitze und Herrenhäuser auf dem Land. Beispiele sind die Wasserburg Gut Böckel in Bieren, Gut Renkhausen, Schloss Crollage bei Preußisch Oldendorf und Schloss Wietersheim

Denkmäler

Die beiden größten Denkmäler der Region sind das Hermannsdenkmal in Hiddesen bei Detmold und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Das Hermannsdenkmal ist das inoffizielle Wahrzeichen der Region und soll an den Cheruskerfürsten Arminius (vgl. Arminia Bielefeld) und die Schlacht im Teutoburger Wald erinnern. Die Plastik Kaiser Wilhelms wurde vom ostwestfälischen Bildhauer Kaspar von Zumbusch gestaltet, der vor allem durch seine Monumente in München und Wien berühmt wurde.

Kirchliche Bauten

Im frühen Mittelalter war die Region eine Hochburg des Christentums. Im ehemaligen Bischofssitz Minden zeugt davon der große Dom zu Minden mit seinem wertvollen Mindener Kreuz. Paderborn ist bis heute Bischofssitz. Die Bedeutung des Erzbistums bezeugen Paderborner Dom, die wohl größte Kirche der Region, mit Bartholomäauskapelle und Marktkirche in unmittelbarer Nähe. In Büren steht die Kirche Maria Immaculata, die besonders durch ihre spätbarocke Ausführung als eine der schönsten Kirchen der Region gilt.

Aus der Zeit des Stifts Herford stammt das Herforder Münster, das eine der größten Hallenkirchen Westfalens ist. Besonders in den katholisch geprägten Regionen im Kreis Höxter und Kreis Paderborn, aber auch im westlichen Kreis Gütersloh sind einige Klosteranlagen erhalten. Dazu zählen das Abdinghofkloster, das Franziskanerkloster Wiedenbrück, das Kloster Hardehausen, das Kloster Marienfeld und das Kloster Dalheim, das heute ein Landesmuseum für Klosterkultur beheimatet. Die bedeutendste Klosteranlage in historischer und baulicher Hinsicht ist jedoch das Kloster Corvey mit seiner Fürstlichen Bibliothek bei Höxter. Das südliche Ostwestfalen präsentierte sich zur Expo 2000 als Klosterregion Hochstift Paderborn/Corvey.

Städtebauliche Sehenswürdigkeiten

Im Zweiten Weltkrieg wurden durch Bombenangriffe vor allem die Innenstädte der industriellen Zentren Bielefeld, Herford, Minden und Paderborn bis auf Restbereiche zerstört. Die weniger dicht besiedelten Gebiete, vor allem der Kreis Lippe, weisen jedoch viele fast vollständig erhaltene Innenstadtbereiche auf. Insgesamt hat das Land Nordrhein-Westfalen 14 „historische Stadtkerne/Ortskerne“ ausgewiesen: Bad Salzuflen, Blomberg, Brakel, Detmold, Horn-Bad Meinberg, Lemgo, Lügde, Minden, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Schieder-Schwalenberg, Warburg, Höxter und Nieheim. Entlang der Weser gibt es viele erhaltene Bauwerke der Weserrenaissance, die Ostwestfalen-Lippes Städte in besonderer Weise geprägt hat.

Ebenfalls städtebaulich interessant, wenngleich nicht historisch, ist Sennestadt, das als Bielefelder Trabantenstadt ein typisches Beispiel eines autogerechten Städtebaus der 1950er Jahre darstellt.

Technische Bauwerke und Denkmäler

Eines der größten Wasserstraßenkreuze Europas ist das Wasserstraßenkreuz Minden an Weser und Mittellandkanal. Mit Hilfe von Schleusen können hier die Schifffahrtswege gewechselt werden. Bei Altenbeken überspannt das 1853 eingeweihte Eisenbahnviadukt Altenbekener Viadukt das Beketal auf einer Länge von fast 500 Metern und einer Höhe von bis zu 35 Metern.

Das Besucherbergwerk Kleinenbremen erinnert daran, dass im Wiehengebirge und im Wesergebirge jahrhundertelang Bergbau betrieben wurde. Insbesondere das Gebirge bei Porta Westfalica ist stark unterhöhlt und im Rahmen der U-Verlagerung ausgebaut. Die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld – heute ein Museum – ist ein Relikt der einst so bedeutenden Textilindustrie im Raum Minden-Ravensberg. Heute ebenfalls ein Museum ist die Glashütte Gernheim bei Petershagen. Im Mühlenkreis Minden-Lübbecke sind sehr viele Windmühlen erhalten, die einen Teil des ländlichen Lebens in Ostwestfalen-Lippe dokumentieren. Aus wehrtechnischer und architektonischer Sicht sind die preußischen Anlagen der Festung Minden interessant.

Museen

In Detmold zeigt das Lippische Landesmuseum, das größte Museum der Region, Sammlungen aus den Bereichen Naturkunde, Ur- und Frühgeschichte, Landesgeschichte, Volkskunde, Kunst, Möbel und Innenarchitektur sowie Völkerkunde. Das Weserrenaissance-Museum in Lemgo veranschaulicht die kulturelle Vielfalt Nord- und Westdeutschlands im 16. und frühen 17. Jh. Die bekanntesten Kunstmuseen in der Region sind die Kunsthalle Bielefeld mit einer umfangreichen Gemälde- und Skulpturensammlung sowie das Designmuseum MARTa Herford, das in einem der drei von Frank Gehry erbauten Gebäude in der Region beheimatet ist (weitere Gebäude: Energie-Forum – Innovation und das Ronald McDonald Haus in Bad Oeynhausen). Das Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn ist das größte Computermuseum der Welt. Die Technik- und Sozialgeschichte der Region dokumentieren u. a. das Westfälische Industriemuseum Ziegelei Lage, die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld und das Westfälische Freilichtmuseum Detmold, das einen Ausschnitt aus der vornehmlich bäuerlichen Kultur der Region zeigt. In der Zigarrenstadt Bünde veranschaulicht das Deutsche Tabak- und Zigarrenmuseum die Geschichte der Tabakindustrie der Region und zeigt darüber hinaus aus der ganzen Welt stammende Exponate rund um das Thema Tabakkonsum. Ebenfalls in Bünde zeigt das Dobergmuseum Exponate aus der Fossillagerstätte Doberg, u. a. eine versteinerte Seekuh. Das Preußen-Museum in Minden vermittelt einen Überblick über das westfälische Preußen. Das Hexenbürgermeisterhaus dokumentiert die Lemgoer Stadtgeschichte, insbesondere das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung. Das Junkerhaus – ein außergewöhnliches Kunstwerk für sich – widmet sich dem Leben des Lemgoer Künstlers Karl Junker. Die Modellbundesbahn in Bad Driburg zeigt einen detaillierten Nachbau der Bahnhöfe Ottbergen und Bad Driburg im Maßstab 1:87. In Rheda-Wiedenbrück kann das 2008 neu eröffnete Museum der Wiedenbrücker Schule (Sakralkunst) besucht werden. In dem authentisch erhaltenen Künstlerhaus des Malers, Graphikers und Bildhauers Peter August Böckstiegel, dem Peter-August-Böckstiegel-Haus in Werther, lässt sich dessen umfangreiches expressives Schaffen erleben. Weniger bekannt, aber im Kontext von Migration und Integration von besonderer Bedeutung,[30] ist das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold. Es ist das erste und bisher einzige russlanddeutsche Museum in Ostwestfalen-Lippe und in Deutschland. In Halle befindet sich noch das Museum für Kindheits- und Jugendwerke bedeutender Künstler, ein einzigartiger mueseumspädagogischer Ansatz.

Theater und Konzerthallen

Neben zahlreichen Freilichtbühnen (z. B.: die Goethe-Freilichtbühne Porta Westfalica oder die Freilichtbühne Bökendorf) sind die Theater Bielefeld mit zwei Spielstätten und das ehemalige Hoftheater der lippischen Fürsten, das Landestheater Detmold, die größten Bühnen der Region. 2010 wurde der vielbeachtete Neubau des Theaters in Gütersloh eröffnet, 2011 der des Theaters Paderborn – Westfälische Kammerspiele. Das nordrhein-westfälische Landes-Sinfonieorchester Nordwestdeutsche Philharmonie aus Herford ist ein Konzertorchester der Region. Die Musiker spielen regelmäßig auch in der Konzerthalle in Bad Salzuflen und im Stadttheater Minden, das kein eigenes Ensemble besitzt. Ein weiterer bekannter Konzertsaal ist die Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld. Auch im Konzertsaal der renommierten Hochschule für Musik Detmold finden mehrere hundert Konzerte pro Jahr statt.

International bekannt ist das Gerry-Weber-Stadion, welches nicht nur als Austragungsort für das gleichnamige Tennisturnier Gerry Weber Open, sondern auch als Konzerthalle genutzt wird. Weitere große Veranstaltungsorte für Kongresse, Ausstellungen, Konzerte, gastronomische Veranstaltungen in der Region sind die Stadthalle Bielefeld mit der seit 2010 ergänzenden Ausstellungs- und Veranstaltungshalle sowie die Seidensticker Halle, beides in der Stadt Bielefeld. Beide Veranstaltungsorte sind als GmbH aus der Stadt ausgelagert und werden von der Stadthallen Betriebs GmbH betrieben.

Natur

Naturparke und Naturschutzgebiete

Sennelandschaft im Herbst

Ostwestfalen-Lippe hat Anteil an folgenden Naturparks:

Am 31. Dezember 2005 waren in Ostwestfalen-Lippe insgesamt 357 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von mehr als 41.000 ha ausgewiesen. Das entspricht einem Anteil von 6,3 % an der Gesamtfläche. Insgesamt liegt die Region damit nur leicht unter dem Landesdurchschnitt. Die größten zusammenhängenden Gebiete befinden sich im Großen Torfmoor, den Weserauen und im Diemeltal. Für die Senne und das Eggegebirge wird die Einrichtung eines Nationalparks Senne-Egge diskutiert, womit jedoch, solange die Senne noch militärisch genutzt wird, nicht gerechnet werden kann.

Naturdenkmale

Externsteine bei Horn-Bad Meinberg

Das wohl bekannteste Naturdenkmal Ostwestfalen-Lippes sind die Externsteine im lippischen Horn-Bad Meinberg. Diese Sandstein-Felsformation im Teutoburger Wald hat zwischen einer halben und einer Million Besucher pro Jahr. Ebenfalls aus Sandstein sind die Hannoverschen Klippen bei Würgassen. Der Doberg bei Bünde ist eine der umfangreichsten Fossilienlagerstätten aus der Zeit des Oligozäns nördlich der Alpen. Einige der dort gefundenen Exponate werden im Dobergmuseum in Bünde ausgestellt. Die Adlerwarte Berlebeck bei Detmold ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe des Hermannsdenkmals. Imposant ist außerdem das Durchbruchstal der Weser durch das Weser- und Wiehengebirge bei Porta Westfalica. Der Große Stein von Tonneheide ist einer der größten Findlinge Norddeutschlands.[31]

Parks

Die Region ist mit ihren Garten- und Parkanlagen in das European Garden Heritage Network eingebunden. Im Projekt Garten_ Landschaft OstWestfalenLippe und Unterprojekten wie Wege durchs Land oder Rauminszenierungen verbindet die Region ihre Garten- und Parkanlagen mit Kunstprojekten.[32]

Zu den bekanntesten und größten Parks in Ostwestfalen-Lippe zählen der Detmolder Palaisgarten, der Kurpark in Bad Salzuflen, der Stadtpark Gütersloh, der Schloss- und Auenpark in Paderborn, der Park der magischen Wasser in Löhne/Bad Oeynhausen. Die beiden letztgenannten entstanden für die Landesgartenschauen 1994 bzw. 2000.

Kulinarisches

Grünkohl mit Pinkel

Die Küche der Region ist eine Teilküche der Westfälischen Küche. Die Einflüsse der norddeutschen Küche sind insbesondere im Mindener Land groß. Traditionelle Gerichte sind zum Beispiel Grünkohl mit Pinkel, Stippgrütze und Pickert. Als Besonderheit wird der Pickert in Lippe gern mit Leberwurst gegessen. Eine weitere lippische Besonderheit sind die auf Stroh gebackenen Strohsemmeln. Weitere typische Backwaren sind das Paderborner Landbrot, der Stutenkerl zur Adventszeit und die bekannten Lebkuchen aus Borgholzhausen. Aus Nieheim stammt der Nieheimer Käse. Versmold wird wegen seiner Fleischereien als die Wurstküche Westfalens bezeichnet. Die Region, vor allem Steinhagen und Halle, ist außerdem für ihre zahlreichen Wacholderschnäpse bekannt. Genannt seien hier der Steinhäger aus Steinhagen und der Lipper Schütze aus Lemgo. Bekannte überregionale Biere sind das Herforder Pils, das Paderborner Pils, das Detmolder Pils und Barre Bräu. Die August Storck KG produziert in ihrem Hauptwerk in Halle überregional bekannte Süßwaren, unter anderen die nach dem benachbarten Ort benannten Werther’s Original, früher Werthers Echte.

Brauchtum und Volksfeste

Festandacht am Liboridienstag im Paderborner Dom

In den ländlichen Gebieten Ostwestfalen-Lippes sind Schützenfeste weit verbreitet. Bekannt ist zum Beispiel das Mindener Freischießen. In den (ehemaligen) geistigen Zentren der Region gibt es Volksfeste, die auf einen religiösen Anlass zurückgehen beziehungsweise bei denen der religiöse Inhalt noch lebendig ist. Am bekanntesten sind Libori in Paderborn, der Annentag in Brakel und die Herforder Vision. Herford ist zugleich Sitz des Mitteldeutschen Schaustellervereins von 1895 Herford e. V. Im katholischen Süden der Region wird Karneval gefeiert, wobei der Weiberkarneval in Stukenbrock der bekannteste sein dürfte. Im protestantischen Norden ist das Sünnematten vor allem bei den Kindern beliebt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Volksfeste, die weniger religiös motiviert waren, sondern ursprünglich Viehmärkte oder Märkte für andere landwirtschaftliche Produkte waren. Die größten und bekanntesten der Region sind der Blasheimer Markt, der Leinewebermarkt und der Pollhansmarkt. Bekannt ist auch das Bierbrunnenfest in Lübbecke. Die Osterräderstadt Lügde hat eine rund tausendjährige Tradition im Bau von Osterrädern, die zu Ostern brennend einen Hang hinunterrollen.

Teile des Mindener Landes und Lippes liegen im Verbreitungsgebiet der Schaumburger Tracht. Das Tragen einer Tracht ist jedoch sehr selten geworden. In den übrigen Teilen Ostwestfalen-Lippes ist die Trachtentradition fast gänzlich ausgestorben.

Persönlichkeiten

Gerhard Schröder, bekanntester Lipper und auch bekannteste Persönlichkeit aus OWL
Frank-Walter Steinmeier stammt gebürtig aus dem Lipperland. Mit seiner Nominierung als SPD-Spitzenkandidat kommt bei der Bundestagswahl 2009 zum vierten Mal nacheinander der SPD-Kanzlerkandidat aus Lippe.

Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten aus der Region zählen:

In der Region haben maßgeblich gewirkt:

Sport

Die SchücoArena in Bielefeld
Lipperlandhalle in Lemgo

Sportstätten

Die nach Zuschauerzahl größten Sportstätten sind die vornehmlich als Fußballstadien genutzten Stadien SchücoArena (oft Alm genannt) (26.515 Zuschauer) sowie das Stadion Rußheide (12.000 Zuschauer) in Bielefeld, die Benteler Arena (15.000) sowie das Hermann-Löns-Stadion (11.723) in Paderborn, das Heidewaldstadion (12.500) in Gütersloh und das Ludwig-Jahn-Stadion (18.400) in Herford, sowie das Weserstadion (6.800) in Minden. In Bielefeld steht die Seidensticker Halle für Sportveranstaltungen (je nach Konzept 1.500 bis 5.000 Zuschauer) zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es noch die überdachte Sportstätte und Multifunktionsarena Gerry-Weber-Stadion in Halle mit einer Kapazität von 12.300 Zuschauern. Das Gerry-Weber-Stadion wird unter anderem als Tennis- und Handballstadion genutzt. Die Lipperlandhalle in Lemgo hat eine Kapazität von 5000 Zuschauern.

Vereine und Veranstaltungen

Siehe auch

Portal: Ostwestfalen-Lippe – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ostwestfalen-Lippe

Literatur

  • Verena Hellenthal: Märchen und Sagen aus Ostwestfalen-Lippe. Sutton Verlag, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-061-8.
  • Matthias Rickling, Jan Witt, Marianne Witt-Stuhr: Zeitreise durch Ostwestfalen-Lippe. Ausflüge in die Vergangenheit. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2006, ISBN 3-8313-1662-7.
  • Wartberg Verlag (Hrsg.): Freizeitführer Ostwestfalen-Lippe und Paderborner Land. 4. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-86134-421-1.
  • Bühn Verlag (Hrsg.), IHK Ostwestfalen zu Bielefeld (Hrsg.): Ostwestfalen – ganz oben in NRW. Wirtschaftsstandort und Kulturraum. 3. Auflage. Bühn, München 2005, ISBN 3-932831-27-6.
  • Wilhelm Wilms: Ostwestfalen-Lippe. Stalling, Oldenburg 1957
  • Rolf Schönlau, Katja Schoene, Michael Bischoff: Gebaut in OWL - Ein architekturgeschichtlicher Streifzug durch Ostwestfalen-Lippe. Bonifatius Verlag, Paderborn 2014, ISBN 978-3-89710-586-7.

Weblinks

Wiktionary: Ostwestfalen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Ostwestfalen-Lippe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Monatsbericht des Regierungsbezirks Detmold vom September 2011 (PDF; 441 kB) abgerufen Oktober 2011
  2. Monatsbericht Ostwestfalen-Lippe (PDF; 441 kB) abgerufen Juni 2014
  3. Fließgewässerinformationssystem, HTML, Abrufdatum Oktober 2007.
  4. Geologischer Dienst NRW
  5. Dr. Hans Riepenhausen: Die Landschaft – Natur und Kulturraum. In: Ostwestfalen-Lippe, Monographien deutscher Wirtschaftsgebiete. Band 4. 1957, S. 14 ff.
  6. Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2014. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.flaechennutzung.nrw.de Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, HTML, Abrufdatum: Oktober 2007.
  7. Neue Westfälische:Die Bevölkerung altert immer schneller Ausgabe vom 26. Oktober 2011, abgerufen 8. November 2011
  8. Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1964, S. 358–359.
  9. Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1972, S. 39–46.
  10. Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Gemeindeergebnisse der Volkszählung, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1989.
  11. Volkhard Krech: Was glauben die Menschen in Nordrhein-Westfalen? Erste Ergebnisse einer Untersuchung über religiöse Pluralität, PDF, Ruhr-Uni Bochum, Stand: 2006.
  12. Landesamt für Statistik: Schüler an allgemeinbildenden Schulen in NRW nach Religionszugehörigkeit (Memento vom 3. Oktober 2006 im Internet Archive) (PDF; 81 kB), HTML, Abrufdatum: Oktober 2007
  13. Website der OstWestfalenLippe GmbH, abgerufen am 21. Februar 2012
  14. Wahlkreisergebnisse Nordrhein-Westfalen 2013. Bundeswahlleiter, abgerufen am 25. September 2013.
  15. Manfred Wolf. Das 17. Jahrhundert. In: Wilhelm Kohl (Hrsg.), Geschichte Westfalens, Bd.1, S. 539–604.
  16. CENTRUM INDUSTRIAL IT
  17. Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung – IOSB
  18. Wir über uns
  19. It´s OWL Homepage abgerufen am 28. Januar 2012
  20. bitte noch nachrechnen
  21. Regierungsbezirk Detmold: Monatsbericht Ostwestfalen-Lippe (Memento vom 2. Februar 2007 im Internet Archive), PDF, Stand 1. Oktober 2007
  22. Bezirksregierung Detmold: Monatsbericht Ostwestfalen-Lippe: Stand: 27. Juni 2013 (PDF; 414 kB) abgerufen am 30. Juli 2013
  23. a b Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2011. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.arbeitsagentur.de Bundesagentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht Oktober 2008, PDF
  24. Arbeitslosenquote im Oktober 2008 – Länder und Kreise
  25. Internetauftritt des Regionalmarketings (Memento vom 7. Januar 2008 im Internet Archive)
  26. Internetauftritt des Wirtschaftsblatt
  27. Studienguide Maschinenbau, Ostwestfalen Lippe abgerufen am 11. März 2014
  28. Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2011. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.bezreg-detmold.nrw.de Bezirksregierung Detmold: Entwicklung und Bedeutung des Tourismus in Ostwestfalen-Lippe (Stand: August 2006), HTML
  29. Radroutenplaner NRW, Rubrik Themenrouten
  30. brand eins Neuland: Katharina Neufeld, 56, Museumsleiterin aus Detmold – Neuland 02/2008 – Ostwestfalen-Lippe
  31. Stadt Rahden in Verbindung mit dem Verein für Heimatpflege Tonnenheide (Hrsg.): Der Große Stein von Tonneheide. Ein Zeuge der Eiszeit. mittwaldmedien.
  32. Garten_Landschaft OstWestfalenLippe (Memento vom 8. Januar 2008 im Internet Archive), HTML, Website des OstWestfalenLippe Marketing.

Koordinaten: 51° 56′ N, 8° 53′ O