Olympische Geschichte des Libanon

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LBN
Goldmedaillen Silbermedaillen Bronzemedaillen
2 2

Libanon, dessen NOK, das Lebanese Olympic Committee, 1947 gegründet und 1948 vom IOC anerkannt wurde, nimmt seit 1948 an Olympischen Sommer- und Winterspielen teil. 1956 boykottierte Libanon die Spiele von Melbourne, um gegen die britisch-französische Intervention in der Sueskrise zu protestieren. 1994 und 1998 verzichtete man auf eine Teilnahme an den Winterspielen in Lillehammer und Nagano. Jugendliche Athleten nahmen an allen bislang ausgetragenen Jugendspielen im Sommer und im Winter teil.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sommer- und Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Libanon ist eines der wenigen Länder, die ihr Olympiadebüt bei Winterspielen gaben. So waren die ersten libanesischen Olympioniken am 2. Februar 1948 die Skirennfahrer Ibrahim Geagea und Munir Itani. Der erste Sommersportler war am 29. Juli 1948 der Freistilringer Abu Rechajle Bechara. Die erste Libanesin bei Olympischen Spielen war am 1. September 1948 die Schwimmerin Ani Jane Mugrditchian. Am 13. Februar 1976 ging mit der Skirennfahrerin Farida Rahmeh die erste Libanesin bei Winterspielen an den Start.

Die erste Olympiamannschaft des Libanons 1948 in St. Moritz bestand aus zwei alpinen Skirennfahrern. Bei folgenden Winterspielen nahmen libanesische Athleten in den Sportarten Skilanglauf (ab 1956) und im Skeleton (ab 2006) teil.

Die erste Olympiamannschaft bei Sommerspielen bestand aus Boxern, Ringern und Sportschützen. Bei folgenden Sommerspielen gingen libanesische Sportler in den Sportarten Gewichtheben (ab 1952), Leichtathletik, Fechten und Segeln (ab 1960), Radsport und Schwimmen (ab 1968), Judo (ab 1972), Taekwondo (ab 2012) und Kanusport (ab 2016) an den Start.

Im griechisch-römischen Stil erreichte Leichtgewichtsringer Charif Damage 1948 den vierten Platz. 1952 schafften die Ringer im griechisch-römischen Stil die ersten Medaillengewinne des Libanons. Zakaria Chihab gewann im Bantamgewicht Silber, Khalil Taha im Weltergewicht Bronze. Im Gewichtheben wurde Moustafa Laham im Mittelgewicht Fünfter.

1972 gewann der Gewichtheber Mohamed Tarabulsi Silber im Mittelgewicht. 1980 folgt eine Bronzemedaille durch den Ringer Hassan Ali Bechara im Superschwergewicht des griechisch-römischen Stils.

Jugendspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den ersten Jugend-Sommerspielen 2010 in Singapur traten fünf Jugendliche, ein Junge und vier Mädchen, in den Sportarten Fechten, Schwimmen, Judo und Taekwondo an. Der Taekwondoin Michel Samaha gewann im Halbschwergewicht die Bronzemedaille.

2014 in Nanjing nahmen zwei Jungen und zwei Mädchen im Schwimmen, Fechten und Taekwondo teil.

Auch bei den Jugend-Winterspielen nahmen libanesische Jugendliche teil. Ein Junge und ein Mädchen traten sowohl 2012 in Innsbruck als auch 2016 in Lillehammer jeweils im Ski Alpin an.

IOC-Mitglied[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Unternehmer und Sportfunktionär Toni Khoury war von 1995 bis 2015 Mitglied des IOC. Seine Mitgliedschaft endete aus Altersgründen, seitdem ist er Ehrenmitglied.

Übersicht der Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sommerspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w Boxen Ringen Schießen Gewichtheben Leichtathletik Fechten Segeln Radsport Schwimmen Judo Rudern Tischtennis Taekwondo Kanusport Gesamt Rang
1896–1936 nicht teilgenommen
1948 8 8 0 1 2 5
1952 9 9 0 1 4 3 1 1 1 2 32
1956 nicht teilgenommen
1960 19 19 0 6 3 2 1 4 3
1964 5 5 0 1 4
1968 11 11 0 2 3 1 3 1 1
1972 19 17 2 Mohamed Tarabulsi 1 2 4 1 2 4 1 2 2 1 1 33
1976 3 3 0 1 1 1
1980 15 15 0 2 1 2 2 2 2 2 2 1 1 35
1984 22 21 1 Toni Khoury 1 1 4 1 3 4 1 4 3
1988 21 19 2 Toni Khoury 3 1 3 3 2 2 4 3
1992 12 12 0 1 2 2 2 1 4 1
1996 1 0 1 Mohamed al-Aywan 1
2000 6 4 2 Jean-Claude Rabbath 1 1 2 2
2004 5 3 2 Jean-Claude Rabbath 1 2 2
2008 6 4 2 Ziad Richa 1 2 2 1
2012 10 3 7 Andrea Paoli 1 2 2 2 1 1 1
2016 9 4 5 Nacif Elias 1 2 1 2 1 1 1
Gesamt 0 2 2 4 104

Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w Ski Alpin Skilanglauf Skeleton Gesamt Rang
1924–1936 nicht teilgenommen
1948 2 2 0 2
1952 1 1 0 1
1956 3 3 0 3 1[1]
1960 2 2 0 2
1964 4 4 0 4
1968 3 3 0 3
1972 1 1 0 1
1976 1 0 1 1
1980 3 2 1 Edward Samen 3
1984 4 4 0 4
1988 4 4 0 4
1992 4 4 0 4
1994–1998 nicht teilgenommen
2002 2 1 1 Chirine Njeim 2
2006 3 2 1 Edward Keyrouz 2 1
2010 3 1 2 Chirine Njeim 3
2014 2 1 1 Alexandre Mohbat 2
2018 3 2 1 Samer Tawk 2 1
2022 3 2 1 Manon Ouaiss
Cesar Arnouk
2 1
Gesamt 0 0 0 0 -

Liste der Medaillengewinner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldmedaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bislang (Stand 2018) keine Goldmedaillen

Silbermedaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Spiele Sportart Disziplin Anmerkung
Zakaria Chihab 1952 Helsinki Ringen Bantamgewicht griechisch-römisch zusammen mit Khalil Taha erster Medaillengewinn
Mohamed Tarabulsi 1972 München Gewichtheben Mittelgewicht

Bronzemedaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Spiele Sportart Disziplin Anmerkung
Khalil Taha 1952 Helsinki Ringen Weltergewicht griechisch-römisch zusammen mit Zakaria Chihab erster Medaillengewinn
Hassan Ali Bechara 1980 Moskau Ringen Superschwergewicht griechisch-römisch

Medaillen nach Sportart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportart Gold Silber Bronze Gesamt
Ringen 0 1 2 3
Gewichtheben 0 1 0 1
Gesamt 0 2 2 4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Skirennfahrer Georges Gereidi trat auch im Skilanglauf an