Olympische Geschichte Ghanas

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GHA
Goldmedaillen Silbermedaillen Bronzemedaillen
1 4

Ghana, dessen NOK, das Ghana Olympic Committee, 1952 gegründet und im selben Jahr vom IOC anerkannt wurde, nimmt seit 1952 an Olympischen Sommerspielen teil. Der Staat wurde 1957 unabhängig. 1952 traten ghanaische Sportler unter der Bezeichnung Goldküste an. 1956 wurde auf eine Teilnahme verzichtet, 1976 und 1980 schloss sich Ghana den Boykottaufrufen an. 2010 wurde erstmals eine Delegation zu Winterspielen geschickt.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sommerspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clement Quartey (1962 in einem Kampf mit dem Deutschen Wilfried Rühl), war der erste ghanaische Medaillengewinner
Der Weltergewichtsboxer Eddie Blay gewinnt 1964 Bronze
Kwame Nkrumah-Acheampong als Fahnenträger bei den Winterspielen 2010 in Vancouver

Mit sieben Leichtathleten trat die Olympiamannschaft der Goldküste bei den Spielen in Helsinki 1952 an. Vier Athleten gelten als die ersten ghanaischen Olympioniken: die 100-Meter-Läufer Gabriel Laryea und George Acquaah, der 800-Meter-Läufer Mohamed Sanni-Thomas, sowie der Weitspringer James Owoo. Alle vier traten am 20. Juli 1952 an.

Auf eine Teilnahme an den Spielen von Melbourne 1956 wurde verzichtet. 1960 in Rom, unter der Bezeichnung Ghana kamen 13 Athleten zum Einsatz, unter ihnen erstmals Boxer. Clement Quartey konnte im Halbweltergewicht mit Silber die erste olympische Medaille seines Landes gewinnen. In der Leichtathletik gab es durch den Hochspringer Robert Kotei eine Finalteilnahme zu verzeichnen. Kotei belegte Rang 10.

1964 in Tokio nahm erstmals eine ghanaische Mannschaft am olympischen Fußballturnier teil. Die Weitspringerin Alice Annum war die erste Frau, die für Ghana bei Olympischen Spielen teilnahm. Der Weitspringer Mike Ahey qualifizierte sich für das Finale, in dem er Siebter wurde. Im Boxsport wurde die zweite ghanaische Medaille gewonnen. Eddie Blay gewann die Bronzemedaille im Weltergewicht. Mike Ahey war es auch, der 1968 in Mexiko-Stadt für die einzige Finalteilnahme eines Ghanaers sorgte. Er wurde 13. im Weitsprung.

1972 in München wurde die dritte Medaille des Landes im Boxen gewonnen. Prince Amartey gewann Bronze im Mittelgewicht. Zudem gab es in der Leichtathletik drei Finalteilnahmen. Alice Annum erreichte die Finals über 100 m und 200 m. Über 100 m wurde sie Sechste, über 200 m Siebte. Knapp an einer Medaille vorbei sprang der Weitspringer Joshua Owusu. Er belegte Rang 4, ihm fehlten zur Bronzemedaille zwei Zentimeter.

Ghana beteiligte sich am Afrika-Boykott der Olympischen Spiele von Montreal 1976 sowie am von den USA geführten Boykott der Spiele von Moskau 1980. 1984 in Los Angeles kehrte Ghana wieder auf die olympische Bühne zurück, blieb jedoch erfolglos. 1988 in Seoul kam erstmals eine ghanaische Tischtennisspielerin zum Einsatz.

1992 in Barcelona gewann die ghanaische Fußballauswahl die Bronzemedaille. Mit einem Sieg und zwei Unentschieden konnte sich die Mannschaft in den Gruppenspielen durchsetzen. Im Viertelfinale wurde Paraguay mit 4:2 nach Verlängerung geschlagen. Im Halbfinale unterlag man Spanien mit 0:2. Das Spiel um die Bronzemedaille gewann Ghana mit 1:0 gegen Australien. Eines der Teammitglieder war der zu dem Zeitpunkt erst 15-jährige Samuel Kuffour, der damit der bislang jüngste Olympionike Ghanas war.

Sowohl 1996 in Atlanta als auch 2000 in Sydney blieb die ghanaische Olympiamannschaft erfolglos. Erst 2004 in Athen gelang dem Weitspringer Ignisious Gaisah eine Finalteilnahme, bei der er Rang 6 erreichte. Die nur neunköpfige Delegation 2008 in Peking blieb chancenlos.

2012 in London nahmen erstmals ein Judoka und eine Gewichtheberin aus Ghana teil, 2016 in Rio de Janeiro eine Schwimmerin und ein Schwimmer. Der Schwimmer Kaya Forson war 14 Jahre alt und unterbot damit Kuffours Rekord als jüngster Olympiateilnehmer.

Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Kwame Nkrumah-Acheampong nahm 2010 in Vancouver erstmals ein ghanaischer Wintersportler teil. Er trat im Ski Alpin an. Nachdem Ghana auf die Teilnahme 2014 verzichtet hatte, kam 2018 in Pyeongchang mit Akwasi Frimpong ein Skeletonfahrer zum Einsatz. Carlos Mäder ging 2022 in Peking im Ski Alpin an den Start, nachdem er sich nicht für 2018 qualifizieren konnte.

Übersicht der Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sommerspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w Leichtathletik Boxen Fußball Tischtennis Judo Gewichtheben Schwimmen Gesamt Rang
1896–1948 nicht teilgenommen
1952 7 7 0 7
1956 nicht teilgenommen
1960 13 13 0 7 6 1 1 32
1964 33 30 3 12 7 14 1 1 35
1968 31 30 1 8 7 16
1972 35 33 2 Sam Bugri 13 6 16 1 1 43
1976–1980 nicht teilgenommen
1984 21 14 7 Makarios Djan 15 6
1988 16 10 6 John Myles-Mills 11 3 1
1992 34 32 2 John Myles-Mills 8 5 20 2 1 1 54
1996 35 33 2 Moro Tijani 15 2 16 2
2000 22 16 6 Kennedy Osei 18 4
2004 26 23 3 Andrew Owusu 10 16
2008 9 8 1 Vida Anim 3 6
2012 7 5 2 Maxwell Amponsah 2 3 1 1
2016 14 7 7 Flings Owusu-Agyapong 9 1 1 2 1
2020 12 10 2 Nadia Eke, Sulemanu Tetteh 5 3 1 1 2 1 1 86
Gesamt 0 1 4 5 123

Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w Ski Alpin Skeleton Gesamt Rang
1924–2006 nicht teilgenommen
2010 1 1 0 Kwame Nkrumah-Acheampong 1
2014 nicht teilgenommen
2018 1 1 0 Akwasi Frimpong 1
2022 1 1 0 Carlos Mäder 1
Gesamt 0 0 0 0 -

Liste der Medaillengewinner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldmedaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bislang (Stand März 2022) keine Goldmedaillen

Silbermedaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Spiele Sportart Disziplin
Clement Quartey 1960 Rom Boxen Halbweltergewicht

Bronzemedaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Spiele Sportart Disziplin
Eddie Blay 1964 Tokio Boxen Halbweltergewicht
Prince Amartey 1972 München Boxen Mittelgewicht
Fußballnationalmannschaft U 23 1992 Barcelona Fußball
Samuel Takyi 2020 Tokio Boxen Federgewicht

Medaillen nach Sportart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportart Gold Silber Bronze Gesamt
Boxen 0 1 3 4
Fußball 0 0 1 1
Gesamt 0 1 4 5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ghana in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
  • Ghana auf Olympics.com – The Official website of the Olympic movement (englisch).