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Regensburg

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Wappen Deutschlandkarte
Regensburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Regensburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 1′ N, 12° 6′ OKoordinaten: 49° 1′ N, 12° 6′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Höhe: 337 m ü. NHN
Fläche: 80,86 km2
Einwohner: 157.443 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1947 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 93047–93059
Vorwahl: 0941
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 62 000
Stadtgliederung: 18 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
93047 Regensburg
Website: www.regensburg.de
Oberbürgermeister: Joachim Wolbergs (SPD) (vorläufig des Dienstes enthoben[2])
Lage der Stadt Regensburg in Bayern
KarteWeiden in der OberpfalzStraubingWürzburgSchwabachSchweinfurtRegensburgRosenheimNürnbergNürnbergPassauLandshutMemmingenKaufbeurenKempten (Allgäu)IngolstadtFürthHofErlangenCoburgBayreuthBambergAugsburgMünchenAschaffenburgAmbergAnsbachLandkreis WürzburgLandkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis UnterallgäuLandkreis TraunsteinLandkreis TirschenreuthLandkreis Straubing-BogenLandkreis StarnbergLandkreis SchweinfurtLandkreis SchwandorfLandkreis Rottal-InnLandkreis RothLandkreis RosenheimLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis RegensburgLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis RegenLandkreis PassauLandkreis OstallgäuLandkreis OberallgäuLandkreis Nürnberger LandLandkreis Neu-UlmLandkreis Neustadt an der WaldnaabLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis MiltenbergLandkreis MiesbachLandkreis Main-SpessartLandkreis Lindau (Bodensee)Landkreis LichtenfelsLandkreis LandshutLandkreis Landsberg am LechLandkreis KulmbachLandkreis KronachLandkreis KitzingenLandkreis KelheimLandkreis HofLandkreis HaßbergeLandkreis GünzburgLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis FürthLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis Freyung-GrafenauLandkreis FreisingLandkreis ForchheimLandkreis Erlangen-HöchstadtLandkreis ErdingLandkreis EichstättLandkreis EbersbergLandkreis Donau-RiesLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis Dillingen an der DonauLandkreis DeggendorfLandkreis DachauLandkreis CoburgLandkreis ChamLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis BayreuthLandkreis BambergLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Bad KissingenLandkreis AugsburgLandkreis AschaffenburgLandkreis AnsbachLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis AltöttingLandkreis Aichach-FriedbergBodenseeSchweizÖsterreichBaden-WürttembergHessenTschechienSachsenThüringen
Karte
Die Steinerne Brücke (südlicher Teil) und die Türme des Doms St. Peter
Älteste bekannte fotografische Gesamtansicht Regensburgs (Baubeginn der Turmhelme des Doms) um 1866

Regensburg (von lateinisch Castra Regina; auch lat. Ratisbona und Ratispona) ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks Oberpfalz mit Sitz der Regierung der Oberpfalz wie auch des Landrats des Landkreises Regensburg und eine kreisfreie Stadt in Ostbayern. Seit dem 13. Juli 2006 gehört die Regensburger Altstadt mit Stadtamhof zum UNESCO-Welterbe.[3]

Die Stadt hat 157.443 Einwohner (31. Dezember 2022) und steht damit nach München, Nürnberg und Augsburg an vierter Stelle unter den Großstädten des Freistaates Bayern.

Sie ist Bischofssitz der Diözese Regensburg, hat drei Hochschulen und ist eines der 23 bayerischen Oberzentren.

Wirtschaftlich ist Regensburg stark vom verarbeitenden Gewerbe (Automobilbau, Maschinenbau, Elektrotechnik, Mikroelektronik) geprägt. Die Arbeitslosigkeit liegt unter dem bayerischen Landesdurchschnitt (Juli 2014: 2,3 %; Landesdurchschnitt im gleichen Zeitraum: 3,6 %[4]). Mit 760 sozialversicherten Beschäftigten je 1000 Einwohner hat Regensburg eine hohe Arbeitsplatzdichte.[5]

Geografie

Geografische Lage

Lage Regensburgs
Luftbild aus östlicher Richtung

Regensburg liegt am nördlichsten Punkt der Donau und an den Mündungen der linken Nebenflüsse Naab und Regen. Im Stadtgebiet liegen zwei Donauinseln, der Obere Wöhrd (mit dem östlichen Zipfel Jahninsel unterhalb der Steinernen Brücke) und der Untere Wöhrd. Der Stadtteil Stadtamhof gehörte ursprünglich zum nördlichen Uferbereich der Donau, er wurde durch den Bau des Europakanals, einer Schifffahrtsumgehung der Altstadt, ebenfalls zu einer Insel. Im Stadtgebiet stoßen vier sehr unterschiedliche Natur-Großräume aneinander:

Diese Naturräume prägen den Stadtkörper bereits in seiner Form und Ausdehnung,[6] die Stadt befindet sich in einer klassischen „Pfortenlage“ an einer Übergangsstelle zwischen topographischer Enge und Weite. Die Donau verlässt dort das Hügel- und Bergland und fließt in die Gäubodenebene.

Daraus ergibt sich für einige Stadtteile im Norden und im Westen kein oder wenig Außenerweiterungspotenzial. Alle heutigen und künftigen Stadterweiterungsgebiete liegen im Osten und Süden, also in der großen Donauebene und den relativ flachen Ausläufern des niederbayerischen Tertiär-Hügellandes.

In Regensburg endet die historische Bayerische Eisenstraße, auf der die Metallprodukte der Oberpfalz zum Umschlagplatz an der Donau gebracht wurden. Sie verläuft über 120 km von Pegnitz her, doch bei Amberg wurde das Halbzeug auf Kähne verladen. Die Besichtigungs- und Ferienstraße verbindet zahlreiche Industrie- und Kulturdenkmäler.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden, die zum Landkreis Regensburg gehören, grenzen an die Stadt Regensburg. Sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Lappersdorf, Zeitlarn, Wenzenbach, Tegernheim, Barbing, Neutraubling, Obertraubling, Pentling, Sinzing und Pettendorf.

Stadtgliederung

Regensburg hat im Gegensatz zu vielen anderen Städten einen relativ kompakten Siedlungskörper. Dies führt zwar zum einen zu einer „Stadt der kurzen Wege“, zum anderen wirkt die Gesamtstadt – mit Ausnahme der klar ablesbaren Altstadt, des Universitäts-Grünzuges und der Wöhrde (Donauinseln) – jedoch als eine einzige, fast schon zu homogene Siedlungsfläche. Zu den wesentlichen inneren Gliederungselementen gehören die relativ großen Grünanlagen der Stadt, der Altstadtkern und die großen Infrastrukturelemente (Wasserflächen, Bahnlinien, Autobahnen und Bundesstraßen).

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts beschränkte sich Regensburg weitgehend auf das Gebiet des alten Römerlagers und einiger weiterer umfriedeter Gebiete im Westen. Mit der Eingemeindung von Kumpfmühl erfolgte 1810/18 ein Sprung über die heutige Bahnlinie in Richtung Süden. Von Beginn des 20. Jahrhunderts vergrößerte sich Regensburg in einer Serie von Eingemeindungen, besonders in den Jahren 1924, 1938 und 1977. Für die genaue Auflistung der Stadtbezirke, ihrer Fläche und der Folge der Eingemeindungen einschließlich der hinzugewonnenen Fläche siehe Einwohnerzahl und Fläche von Regensburg.

Klima

Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone mit kontinentalem Einschlag. Das Regensburger Klima zeichnet sich insbesondere durch stabile und trockene Sommer aus und unterscheidet sich damit vom im Sommer regenreichen Klima des Voralpenlandes. Für den im Voralpenland üblichen Föhn ist Regensburg die nördliche Grenze. Er gibt vom Keilberg aus den Blick auf die Alpen frei, sein Auftreten ist außerordentlich selten. Im Gegensatz dazu halten sich im Herbst und Winter sehr lange beständige Nebel und Hochnebel, wobei längere Perioden mit einer geschlossenen Schneedecke selten sind. Bedingt durch seine Talkessellage litt Regensburg in früheren Zeiten häufig unter Smog. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,0 Grad Celsius, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 646 Millimeter. Damit liegt Regensburg am unteren Rand der Städte Bayerns.

Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 16,2 bis 18,0 Grad Celsius und die kältesten Dezember bis Februar mit −0,9 bis −2,7 Grad Celsius im Mittel.

Die größte Niederschlagsmenge fällt von Juni bis August mit durchschnittlich 74 bis 93 Millimeter, die geringste im März und November mit durchschnittlich 33 bis 39 Millimeter.

Regensburg
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
41
 
1
-4
 
 
34
 
3
-3
 
 
39
 
9
1
 
 
39
 
14
3
 
 
57
 
19
8
 
 
81
 
22
11
 
 
81
 
24
13
 
 
65
 
24
13
 
 
52
 
19
9
 
 
49
 
13
5
 
 
49
 
6
1
 
 
50
 
2
-2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: DWD; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Regensburg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,2 3,4 9,1 13,9 19,4 21,9 24,1 24,2 19,3 12,7 5,6 2,4 13,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −3,6 −3,1 0,5 3,2 7,8 10,9 12,8 12,6 9,3 4,9 0,6 −2,0 4,5
Niederschlag (mm) 40,8 34,1 39,2 38,6 57,0 80,8 81,4 64,7 52,1 48,8 48,5 50,0 Σ 636
Sonnenstunden (h/d) 1,4 2,5 4,1 5,4 6,7 6,9 7,6 7,0 5,3 3,5 1,5 1,2 4,4
Regentage (d) 9,0 7,9 8,5 8,0 9,6 11,3 11,3 9,5 8,3 7,7 9,9 10,4 Σ 111,4
Luftfeuchtigkeit (%) 88 84 78 72 71 71 70 74 79 84 88 89 79
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
1,2
−3,6
3,4
−3,1
9,1
0,5
13,9
3,2
19,4
7,8
21,9
10,9
24,1
12,8
24,2
12,6
19,3
9,3
12,7
4,9
5,6
0,6
2,4
−2,0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
40,8
34,1
39,2
38,6
57,0
80,8
81,4
64,7
52,1
48,8
48,5
50,0
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Ursprung

Porta praetoria

Erste Siedlungsspuren reichen bis um 5000 vor Christus zurück. Regensburg kann mit der Einrichtung eines römischen Lagers im Jahr 179 eine frühe Ersterwähnung durch den Kaiser Mark Aurel nachweisen.[7][8] Im Laufe der Jahrhunderte ist Regensburg mit einer Vielzahl von Namen bedacht worden. Das weist auf die reichhaltige Geschichte hin. Der Name Radaspona ist erstmals um 770 bei Arbeo von Freising in der Literatur zu finden, geht aber vermutlich auf ältere keltische Bezeichnungen zurück.[9][8] Daraus entstand die französische Benennung Regensburgs „Ratisbonne“ und die italienische „Ratisbona“. Der Namensursprung beruht auf zwei keltischen Wörtern: rate oder ratis „Wall“, „Stadtmauer“ und bona „Gründung“ oder „Stadt“.[10][8]

Daneben wurde die Stadt auch mit humanistisch geprägten Neubildungen wie Quadrata, Germanisheim, Hydatospolis, Ymbripolis, Reginopolis und Tyberina bedacht.[11]

Vom Römerkastell zum Bischofssitz (Zeit bis 1200)

Der Regensburger Donaubogen ist bereits seit der Steinzeit besiedelt. Anfang 2006 wurden etwa 100 m östlich der Mauern des späteren Legionslagers keltische Gräber mit teilweise hochwertigen Grabbeigaben gefunden. Sie wurden auf etwa 400 v. Chr. datiert.

Die römische Geschichte Regensburgs beginnt etwa um 79 n. Chr. mit der Einrichtung des Kohortenkastells Kumpfmühl auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll. Das Lager diente als Beobachtungsposten für die Naab- und Regenmündung und war durch Graben und Pfahlpalisaden gesichert, später auch durch eine Steinmauer. Im Lager waren Hilfstruppen stationiert, und zwar entweder eine rund 500 Mann starke berittene Kohorte oder eine rund 1000 Mann starke Doppelkohorte Fußsoldaten. Bald bildete sich um das Kastell eine Zivilsiedlung (vicus). Eine Donausiedlung im Bereich der heutigen westlichen Altstadt wird ebenfalls für diese Zeit vermutet. Reste eines römischen Beobachtungsturmes wurden nahe der Naabmündung gefunden, für diese Zeit (2. Jahrhundert) wird auch die älteste römische Brauerei nördlich der Alpen vermutet (heute Römer-Pavillon am Kornweg). Das Kastell und die Zivilsiedlungen wurden im Rahmen des Markomannensturms in der zweiten Hälfte der 160er-Jahre zerstört.

Nach dem Zurückdrängen der Markomannen bis etwa 170 n. Chr. wurde auf Anordnung von Kaiser Mark Aurel ab ca. 175 das Legionslager Castra Regina (Lager am Regen) errichtet. Dieser Steinbau mit seiner etwa 10 Meter hohen Mauer, den vier Toranlagen und zahlreichen Türmen ist heute noch gut im Grundriss der Regensburger Altstadt erkennbar. Von seiner Einweihung im Jahre 179 n. Chr. ist heute noch die steinerne Inschrift erhalten, die sich einst über dem Osttor befand und als die Gründungsurkunde Regensburgs gilt. Im Lager war die III. Italische Legion mit rund 6000 Soldaten stationiert. Es war militärischer Hauptstützpunkt der Provinz Raetia und bildete somit eine Ausnahme im römischen Verwaltungssystem, da die Legion nicht in der Provinzhauptstadt Augsburg stationiert war. Während der Wirren der Völkerwanderung kam es im Verlauf des 5. Jahrhunderts zur militärischen Aufgabe des Kastells, das fortan eine mauerbewehrte Zivilsiedlung war.

Von etwa 500 bis 788 war Regensburg der Hauptsitz der Herzöge der Bajuwaren aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Regensburg wurde zu einem bedeutenden Zentrum des frühen bairischen Stammesherzogtums. Herzog Odilo verwirklichte im Jahr 739 die bairische Diözesaneinteilung. Die Bistümer Regensburg, Freising, Passau und Salzburg wurden kirchenrechtlich gegründet und ihre Grenzen festgelegt. Nach seinem Sieg über den bairischen Herzog Tassilo III. verbrachte Karl der Große zwei aufeinanderfolgende Winter (791–793) in der alten bairischen Herzogsstadt Regensburg, um die Einverleibung Baierns in das Fränkische Reich persönlich abzusichern. Unter Ludwig II.(dem Deutschen) wurde Regensburg wieder Residenz und Verwaltungszentrum.

Regensburg ist eines der ältesten Bistümer Deutschlands, das bereits einige Jahrzehnte bestand, als es 739 von Bonifatius dem Canonischen Recht und somit dem Bischof von Rom unterstellt wurde. Überreste diverser aufeinander folgender Epochen finden sich unter anderem in den Ausgrabungen unter der Niedermünster-Kirche, zu einer der ältesten Klosteranlagen der Stadt gehörig, der auch die sogenannte Erhardi-Krypta zuzuordnen ist. Ähnlich alt ist die romanische Kapelle St. Georg und Afra. Auch wenn Regensburg als Reichsstadt ab 1542 protestantisch war, blieb die Stadt immer katholische Bischofsstadt, obwohl sie zeitweise von anderen Bistümern mitverwaltet wurde.

Kloster Sankt Emmeram

Im 9. Jahrhundert war Regensburg eine der wichtigsten Städte des ostfränkischen Karolingerreiches. Hemma († 876), die Gemahlin des ostfränkischen Königs Ludwig der Deutsche, sowie die beiden letzten ostfränkischen Karolingerherrscher, Kaiser Arnulf von Kärnten († 899) und sein Sohn König Ludwig das Kind († 911) wurden in der Benediktinerabtei St. Emmeram beigesetzt. St. Emmeram war ein Vorstadtkloster; der Bischof residierte – wie in allen mittelalterlichen Städten – im Episcopium, in nächster Nähe des Domes, seiner Bischofskirche, in der ummauerten Stadt.

Salzstadel mit Stadttor und Steinerner Brücke, dahinter der Dom

Im Jahre 954 zog sich Liudolf, der älteste Sohn Ottos des Großen, nach dem Scheitern seines Aufstandes gegen seinen Vater nach Regensburg zurück. Nach einer mehrmonatigen Belagerung der Stadt durch Ottos Bruder Heinrich wurde Regensburg erobert und in Brand gesteckt; Liudolf gelang jedoch die Flucht.

Eine Regensburger Stadtsage aus dieser Zeit ist die Dollingersage.

Durch Fernhandel bis Paris, Venedig und Kiew erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blütezeit. Sie war damals eine der wohlhabendsten und einwohnerstärksten Städte Deutschlands. Die romanische und gotische Architektur des Mittelalters bestimmt noch heute das Gesicht der Altstadt. Ein Zeichen für den damaligen Wohlstand der Stadt ist der Bau der Steinernen Brücke von 1135 bis 1146. Das mittelalterliche Bauwunder trug zur weiteren Steigerung des Wohlstandes der Stadt im 13. Jhdt. bei und wurde zum Vorbild für viele andere Brückenbauten, zum Beispiel für die Judithbrücke (Vorläuferin der Karlsbrücke) in Prag. Die Brücke ist zugleich Symbol für den Aufstieg der bürgerlichen städtischen Selbstverwaltung: Im Brückenprivileg Kaiser Barbarossas vom 26. September 1182 wird mit dem Brückenmeister (magister pontis) Herbord erstmals ein städtischer Funktionsträger namentlich genannt.[12]

Im Mai 1147 brach Konrad III. in Regensburg zum zweiten Kreuzzug auf, der strategisch günstige Donauübergang dürfte dafür mit den Ausschlag gegeben haben. Kaiser Friedrich I. Barbarossa brach hier im Mai 1189 mit einer großen Streitmacht zum dritten Kreuzzug auf.

Freie Stadt bzw. Reichsstadt (1200 bis 1663)

Deutsche Sonderbriefmarke „750 Jahre Freie Reichsstadt Regensburg“ (1995)
Denkmal des Don Juan de Austria, Sieger in der Seeschlacht von Lepanto. Kopie von 1978 nach originalem Vorbild aus Messina von 1572

13. Jahrhundert

In den Jahren 1207 und 1230 verliehen König Philipp von Schwaben und Kaiser Friedrich II. der Stadt umfangreiche Privilegien (in der Forschung als Philippinum bzw. Fridericianum bekannt), die in der Folge den Aufstieg zur Freien Stadt ermöglichten.[13] Schon am 10. November 1245 erreichten die Regensburger Bürger, dass Kaiser Friedrich II. der Stadt das Recht der Selbstverwaltung mit dem Privileg „einen Bürgermeister und Rat zu setzen“ bestätigte. Der nach dem Bau der Steinernen Brücke verstärkt einsetzende lukrative Fernhandel machte die Stadt zu einer Drehscheibe des Ost-West- und Nord-Süd-Handels. In der Stadt, die ca. 20000 Einwohner hatte, entstand ein reiches Bürgertum von ca. 2000 Personen, die politisch eine Rolle spielten. Die Oberhäupter von 50 – 60 dieser Familien bildeten das Patriziat, aus denen sich die Stadtregierung zusammensetzte.[14] Die Patrizierfamilien begannen eine rege Bautätigkeit und es entstanden mächtige Patrizier-Hausburgen aus Stein mit Geschlechtertürmen als Statussymbol, von denen der Goldene Turm in ursprünglicher Höhe erhalten ist. Nach dem Muster der Hausburgen wurde auch der älteste Teil des heutigen Alten Rathauses mit seinem Turm erbaut. In dieser Zeit der reichen Patrizier entstanden auch die Bettelordenskirchen und -klöster, wie die Minoritenkirche und die Dominikanerkirche St. Blasius.

Die in der Stadt residierenden bayerischen Herzöge der Wittelsbacher konnten wegen interner Konflikte nach der bayerischen Landesteilung von 1255 die Entwicklung der Stadt zur Unabhängigkeit nicht aufhalten. Sie gaben ihre Residenz in Regensburg am Kornmarkt auf, verließen Regensburg und zogen 1259 nach Landshut. Sie behielten aber weiterhin ihre seit 1185 bestehenden Rechte in der Stadt, wie Münzregal, Geleitrecht und Gerichtsbefugnisse in Vogteien.[15] Die Rechte wurden an reiche Bürger oder an die Stadt verpfändet, was für die Stadt eine finanzielle Last bedeutete. Damit begann ein über vier Jahrhunderte andauernder Konflikt der Stadt mit den Herzögen des Herzogtums Bayern und mit den Regensburger Fürst-Bischöfen des Hochstifts Regensburg, deren Territorien das relativ kleine Stadtgebiet von Regensburg umschlossen.[16] Dabei blieb es immer das Ziel der bayerischen Herzöge, die Lebensfähigkeit der Stadt Regensburg zu untergraben, um ihre verlorene Hauptstadt zurückzugewinnen.[17]

Vermutlich um 1273 wurde mit dem Bau des Regensburger Doms St. Peter begonnen. Zusammen mit der Steinernen Brücke ist der Dom das Wahrzeichen der Stadt.

14. Jahrhundert

Am Beginn des 14. Jahrhunderts deutete sich in Regensburg ein wirtschaftlicher Abschwung an, verursacht durch Verlagerungen der Handelswege im Ost- und Orienthandel. Davon profitierten andere Städte wie Augsburg, Wien und Nürnberg, die wirtschaftliche Zuwächse und - anders als Regensburg - zunehmende Einwohnerzahlen zu verzeichnen hatten.[18][17]

Ab 1330 kam es im Süden des Reiches in vielen Städten zu Unruhen und Aufständen der Zünfte und Handwerker, die von den Patriziern die Beteiligung an der Stadtregierung forderten. In Regensburg nahmen die Aufstände ganz besondere Ausmaße an, weil sich der von Kaiser Ludwig IV. unterstützte Patrizier Friedrich Auer zunächst mit den Zünften verbündete und ins Bürgermeisteramt aufstieg. Dort entfaltete er aber ein diktatorisches Regime und wurde 1334 wieder gestürzt. Friedrich Auer zog sich auf die Burg Brennberg in der Nähe von Regensburg zurück und betätigte sich von dort aus als Raubritter auf den Handelswegen der Regensburger Patrizier.[19] Die durch den Auer-Aufstand verunsicherte und geschwächte Stadt Regensburg wurde 1337 überraschend von einem Heer des Kaisers Ludwig IV. bedroht, der - getreu seiner Herkunft aus dem Hause Wittelsbach - die Situation nutzen wollte und einen neuen, letztlich aber erfolglosen Versuch unternehmen wollte, die Stadt Regensburg in das Herzogtum Bayern zurückzuholen.

Sicher hatte auch die erste große Pestpandemie, die von 1347–1353 ganz Europa und Vorderasien überzog und einen drastischen Rückgang der Bevölkerung zur Folge hatte, einen schädigenden Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Fernhandelsstadt Regensburg. Wohl noch gravierendere Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Stadt hatten aber die immer stärker werdenden Blockadeaktionen der bayerischen Herzöge und ihre zunehmenden Schikanen gegen die städtischen Kaufleute und Händler. Deshalb trat die Stadt Regensburg 1381 dem Schwäbischen Städtebund bei. Der Bund hatte sich dem Schutz seiner ca. 50 Mitglieder vor den jeweiligen Landesfürsten verschrieben und war auch bereit, militärischen Druck auf die Fürsten auszuüben. So kam es im Jahr 1388 im Städtekrieg auch zu militärischen Aktionen im Umland von Regensburg, bei denen das Heer des bayerischen Herzogs Albrecht I. nicht nur die städtischen Weinberge zerstörte. Eine Belagerung der Stadt Regensburg blieb aber ohne Erfolg. Der Städtekrieg wurde mit dem Landfrieden von Eger beendet, der die vor dem Krieg bestehende Situation nicht veränderte. Die Städte wurden zu hohen Kriegsentschädigungen verpflichtet und hatten ihre eigenen hohen Kriegskosten zu tragen. Außerdem sah sich der Rat der Stadt Regensburg gezwungen, die Ausgaben zur Verbesserung der Stadtbefestigung zu erhöhen, um die Unabhängigkeit zu erhalten. Dadurch verschlechterte sich die bereits schwierige Finanzlage der Stadt zum Ende des Jahrhunderts noch weiter.[15]

15. Jahrhundert

Im 15 Jahrhundert setzte sich der wirtschaftliche Niedergang von Regensburg fort und führte zum Bankrott der Stadt. Eingeleitet wurde der Absturz als 1419 die Hussitenkriege begannen. Die Kämpfe weiteten sich auch in die Oberpfalz aus und endeten 1434 mit der Niederlage der Hussiten und dem Verlust von Wirtschaftskraft und Absatzgebieten in der Region Böhmen und den weiter im Nordosten gelegenen Absatzgebieten, die nun für Regensburger Fernhandels-Kaufleute nicht mehr erreichbar waren. Die desolate Finanzlage der Stadt hatte sich verschlimmert, da in Erwartung der Hussiten der nördliche Brückenkopf der Steinernen Brücke verstärkt worden war und dafür die östlichen Bauten des Katharinenspitals abgebrochen werden mussten.[20]

Es kam zum Abfluss von Kapital und zum Wegzug reicher Familien aus Regensburg,[18] denn die nur vom Fern- und Transithandel lebende Stadt hatte es im 14. Jahrhundert versäumt, das Handwerk und die Produktion von Konsumgütern zu fördern, wie es in Nürnberg geschehen war.[17] Auch vom Handel mit Venedig und Italien profitierten jetzt Nürnberg und Augsburg durch neue Möglichkeiten bei der Nutzung des Brennerpasses, während der von den Regensburger Händlern genutzte Tauernpass ins Abseits geriet.[21]

Auch als Fernhandelsstadt mit dem Vorderen Orient war Regensburg durch das Vordringen der Türken in Südosteuropa in eine Randlage geraten. Die Ausbreitung der Türken konnte nach der Niederlage der Serben 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld und 1396 in der Schlacht bei Nikopolis und in den dann folgenden Türkenkriegen nicht gestoppt werden. Endgültig blockiert wurde der Handelsweg nach Osten, der schon früher durch das seit 1221 gültige Stapelrecht der Stadt Wien behindert wurde, durch die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.

Kaiser Friedrich III. versuchte auf allen Reichstagen im 15. Jahrhundert von den Reichsständen Geld für den Krieg gegen die Türken zu erhalten. Im Fall der Freien Reichstadt Regensburg waren die Bemühungen nicht erfolgreich, so dass der Kaiser 1483 der Stadt mit der Reichsacht drohen musste, um 6000 Gulden zu erhalten.[17] Die Stadt, deren Einwohnerzahl inzwischen auf ca. 12000 zurückgegangen war, konnte das Geld nicht aufbringen, zumal sie bereits 1476 von Kaiser Friedrich III. als dem Schutzherren der Juden wegen jahrelanger, unberechtigter Einkerkerung von 17 prominenten Juden zu einer Geldbuße von 8000 Gulden verurteilt worden war.[17][22] Um die Schuld beim Kaiser zu begleichen, führte der Rat der Stadt neue Steuern ein. Das führte im August 1585 zu einem Aufruhr der Zünfte, wobei sich die Verärgerung der Bevölkerung gegen den Kaiser richtete.[17]

In dieser Situation setzte der bayerische Herzog Albrecht IV seine alten Rechte als Burggraf als Lockmittel ein. Er hatte die Rechte 1479 für 19000 Gulden an die Stadt Regensburg verpfändet und bot sie nun dem Rat zum Rückkauf an. Mit dieser Summe konnte die Stadt die Schulden beim Kaiser begleichen und bekam zusätzlich eine finanzielle Verfügungsmasse. In der Bevölkerung gewann eine probayerische, antikaiserliche Stimmung die Oberhand, ausgedrückt in der Losung: "Besser ein Herzog als ein Kaiser! Der Herzog macht reich, das Reich macht arm".[17] Im Oktober 1485 setzte eine probayerische Gruppe im Rat der Stadt die Annahme der Vorschläge des Bayernherzogs durch. Im Juli 1486 wurde der völlige Anschluss der Stadt an das Herzogtum Bayern mit einem Übergabevertrag durchgesetzt. Den Ausschlag gab das Argument, dass analog zu anderen prosperierenden bayerischen Landstädten nur mit bayerischer Förderung ein wirtschaftlicher Aufschwang für Regensburg erreichbar sei. Im August 1486 zog Albrecht IV prunkvoll in Regensburg ein. Als Wittelsbacher hatte er seit Jahren eine Ausbreitungs- und Konfrontationspolitik gegenüber dem kaiserlichen Haus Habsburg betrieben und nun hatte er einen seiner größten Erfolge erzielt. In den Folgejahren bis 1492 plante Herzog Albrecht IV viele nützliche Verwaltungs- und Baumaßnahmen in Regensburg, z. B. die Gründung einer Universität und den Bau einer Herzogsresidenz vor dem Prebrunntor. Von den Baumaßnahmen wurden nur einige verwirklicht, z. B. der Amberger Stadel (Regensburg) und die Verlegung der Straße nach Nürnberg durch das Prebrunntor im Herzogspark auf die nördliche Seite der Donau.[17]

Der Habsburger Kaiser Friedrich III und sein seit 1486 als König gekrönter und mitregierender Sohn, der spätere Kaiser Maximilian I. reagierten scharf auf die Unterwerfung Regensburgs unter bayerische Herrschaft und nutzten die Gelegenheit von Reichs wegen mit Rechtsmitteln gegen die Wittelsbacher Konkurrenten vorzugehen. Im Oktober 1491 und im Januar 1492 wurde über die Stadt Regensburg und über den Bayernherzog vom Reichskammergericht die Reichsacht verhängt. Die nötige militärische Unterstützung fand der Kaiser im schwäbischen Bund, einem Zusammenschluss schwäbischer Reichsstände, die den Ausbreitungsbestrebungen der Wittelsbacher Widerstand boten. Der Bayernherzog Albrecht IV musste dem militärischen Druck nachgeben und die städtische Reichsunmittelbarkeit der Stadt Regensburg wurde 1492 wiederhergestellt. Dafür waren mehrere Vertragswerke nötig, in denen die territorialen Grenzen zwischen Regensburg und Bayern neu festgelegt wurden. In diesen Verträgen von 1496 verlor die Stadt Regensburg ihren Status als Freie Stadt und wurde zu einer Reichsstadt unter Aufsicht von kaiserlichen Kommissaren, deren Befugnisse in Regimentsordnungen und Schutzverträgen festgelegt wurden. Der Bayernherzog verlor seine alten Rechte als Burggraf in der Stadt samt den Einkünften daraus. Als Ausgleich wurde die Siedlung "Am Hof" zur bayerischen Landstadt Stadtamhof erhoben.[17]

Die Stimmung in der Bevölkerung blieb jedoch angespannt, weil sich die wirtschaftliche Lage nicht besserte und weil es weiterhin Anhänger des Bayernherzogs gab, mit denen die kaiserlichen Kommissare, die ab 1499 Reichshauptmänner genannt wurden, hart abrechneten. In der Stadt begann eine 30-jährige Phase mit sozialen Unruhen, die 1519 zur Vertreibung der Regensburger Juden führten.

16. Jahrhundert

Die inneren Unruhen in der Stadt eskalierten im Jahr 1511 als Kaiser Maximilian I. den fränkischen Adeligen Thomas Fuchs von Wallburg zum neuen kaiserlichen Reichshauptmann für Regensburg berief. Die Mehrheit im Rat der Stadt widersetzte sich 2 Jahre lang der Berufung. Es begann ein Machtkampf zwischen dem Kaiser und dem Rat Stadt, in dessen Verlauf der kaisertreue Ratsälteste Konrad Liskircher 1513 vom Pöbel entführt, inhaftiert, gefoltert und gehängt wurde.[23] Nach Entsendung einiger kaiserlicher Kommissionen wurde am Ende die Berufung von Thomas Fuchs von Wallburg zum neuen Reichshauptmann durchgesetzt. Danach wurde mit den Parteigängern des bayerischen Herzogs abgerechnet und als Rädelsführer der Dombaumeister Wolfgang Roritzer zusammen mit mehr als 100 Gefolgsleuten hingerichtet.[24] Der Kaiser Maximilian I. oktroyierte der Stadt im Jahr 1514 eine neue Stadtverfassung, die sogenannte „Regimentsordnung“, die formal bis 1803 in Kraft blieb. Nach seiner Berufung spielte der neue Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg in den Finanzangelegenheiten der Stadt und in Verhandlungen mit dem Bischof Johann von der Pfalz eine für die Stadt wichtige und günstige Rolle, so dass seine Berufung nicht mehr in Frage gestellt wurde.[25]

Neupfarrplatz Regensburg, Neupfarrkirche und Domtürme

Nach dem Tod von Kaiser Maximilian im Januar 1519 und der Wahl des neuen Königs Karls V. im Juni 1519 nutzte der Rat der Stadt Regensburg die kurze Zeit des Machtvakuums ohne Kaiser und organisierte ein Pogrom zur Vertreibung der Regensburger Juden, der damals größten jüdischen Gemeinde Deutschlands. Vorausgegangen war eine Anordnung des Stadtrats am 21. Februar, mit der man einer Forderung christlicher Handwerker nachkam. Das alte Judenviertel auf dem heutigen Neupfarrplatz und der jüdische Friedhof vor dem Peterstor wurden total zerstört. Ein glücklich verlaufender Unfall bei den Abbrucharbeiten wurde als Wunder mystifiziert und führte zur Wallfahrt „Zur Schönen Maria“. Die Wallfahrt fand sehr großen Zulauf und brachte der Stadt und dem Bischof einige Jahre hohe Einnahmen. Mit dem Geld wurde der Bau einer Wallfahrtskirche unter Verwendung jüdischer Grabsteine begonnen. Nach Fertigstellung des Chores ging die Wallfahrt zurück und der Bau musste wegen Geldmangels abgebrochen werden. Der Rumpfbau wurde provisorisch geschlossen und nach Einführung der Reformation 1542 als protestantische Stadtkirche genutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Kirche im Westen geschlossen; damit entstand die heutige Neupfarrkirche auf dem gleichbenannten Platz.

Haidplatz Regensburg, Haus Neue Waag

Im Jahr 1524 wurde mit dem Regensburger Konvent das erste Bündnis altkirchlicher Reichsstände in der Stadt abgeschlossen. 1541 fand in der Neuen Waag am Haidplatz das Regensburger Religionsgespräch zwischen Philipp Melanchthon und Johannes Eck statt. Das Gespräch war ein Versuch, die nach dem Thesenanschlag von Luther 1517 in Wittenberg aufgeworfenen tiefen Gräben zwischen Katholiken und Protestanten zu überbrücken, was aber nicht gelang.

In den Jahren nach 1517, als sich immer mehr Städte der Reformation anschlossen, war in Regensburg der religionspolitische Handlungsspielraum des Rates der Stadt mehrfach eingeengt. Neben dem Gebiet der Reichsstadt schloss das Stadtgebiet auch die Territorien des Bischofs mit dem Dom, des Klosters St. Emmeran, des Stiftes Obermünster und des Stiftes Niedermünster. Auch der mit seinem Territorium die Stadt umschließende Herzog von Bayern zögerte nicht, die Stadt in der Religionspolitik mit der Androhung von Wirtschaftsblockaden unter Druck zu setzen. Der Rat der Stadt musste in den Jahren nach 1517 einen politischen Drahtseilakt vollziehen und wurde dabei geführt und beraten von dem beim Kaiser sehr einflussreichen Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg. Er hielt den Rat der Stadt zurück, so dass sich die Stadt nie an die Spitze der Reformationsbewegung setzte. Gleichzeitig wurden aber die vielen reformatorischen Ansätze nicht behindert, die es in der Stadt von Seiten der Bürger gab und die von auswärtigen Adeligen, die sich in der Stadt aufhielten, unterstützt wurden. Seit 1526 wurden evangelische Abendmahlsfeiern in Bürgerhäusern und Häusern von Adeligen geduldet. Damit wuchs aber auch die Gefahr des religiösen Sektierertums. Die Täufer hatten sich seit 1525 in Regensburg niedergelassen und 1528 wurde der Täufer Wützelburger hingerichtet.

Als es der Kaiser im Reichsabschied von 1541 den Städten freistellte, sich der Augsburger Konfession anzuschließen, ergriff der Rat der Stadt die Gelegenheit und fasste nach einer Petition der Bürger vom 28. Sept. 1542 den Beschluss, am 15 Oktober 1542 mit einem Abendmahl-Gottesdienst in der Neupfarrkirche die Reformation in Regensburg offiziell einzuführen. Der Ratskonsulent Dr. Johann Hiltner lieferte die benötigte Rechtfertigungsschrift.[26] Nach der Einführung der Reformation kam es weiterhin zu vielfältigen Konflikten mit dem Fürstbischof. Die Lage beruhigte sich erst, nachdem der Kammerer Stephan Fugger vom Reh († 1602) für den Rat der Stadt Regensburg die lutherische Konkordienformel von 1577 unterzeichnet hatte.[27]

17. Jahrhundert

Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert, insbesondere aber während des Dreißigjährigen Kriegs und danach bis 1670 war die Stadt einer der wichtigsten Zufluchtsorte evangelischer Glaubensvertriebener aus Österreich. Die insgesamt ca. 100.000 Exulanten ließen sich in Regensburg dauerhaft nieder oder zogen nach Franken und Schwaben weiter.[28][29]

In den ersten 14 Jahren des 30-jährigen Krieges war Regensburg von Kriegshandlungen nicht betroffen. Auf dem Regensburger Kurfürstentag von 1630 wurde der Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres Wallenstein zunächst abgesetzt, dann aber am Ende des Jahres 1631 wieder zurück gerufen. Die militärische Lage hatte sich für den Kaiser drastisch verschlechtert und ein Angriff auf Österreich entlang der Donaulinie schien möglich. Regensburg wurde als Sperrfestung wichtig, im April 1632 von bayerischen Truppen besetzt und als Festung ausgebaut. Der Festungsbau blieb wirkungslos, weil Wallenstein es versäumte, Nachschub und Truppen für die Verteidigung zu entsenden. Im November 1633 wurde die Stadt von schwedischen Truppen unter Bernhard von Sachsen-Weimar erstürmt und besetzt.[30] Alle katholischen Geistlichen wurden vertrieben und im Dom wurde protestantischer Gottesdienst gehalten. Nur kurz nach der Ermordung von Wallenstein wurde Regensburg im Juli 1634 gemeinsam von kaiserlichen und bayerischen Truppen wieder zurückerobert. Das war der erste große militärische Erfolg des Erzherzogs Ferdinand, Sohn von Kaiser Ferdinand II. (HRR). Als neuer Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres nach Wallenstein agierte er bei dieser Schlacht gemeinsam mit dem bayerischen Kurfürsten Maximilian I. (Bayern).[31] Auf dem Regensburger Kurfürstentag (1636/37) erfolgte die Wahl Ferdinands III. zum Römisch-deutschen König.

Immerwährender Reichstag (1663 bis 1803)

Der Erker des Reichssaals
Regensburg mit Steinerner Brücke auf Halbtaler von 1782

Regensburg war bereits ein wichtiges Zentrum des Ostfränkischen Reichs gewesen, in dem auch Reichstage abgehalten wurden. Ab 1594 wurden die Reichstage nur noch im Reichssaal des Regensburger Rathauses abgehalten. 1663 wurde der Reichstag nicht mehr aufgelöst, womit er zum Immerwährenden Reichstag erklärt wurde. In ihm tagten nicht nur die Fürsten des Heiligen Römischen Reiches, sondern in der Regel Gesandte aus ganz Europa. Der Kaiser selbst wurde dabei meist durch kaiserliche Prinzipalkommissare vertreten.

Im Verlaufe des Spanischen Erbfolgekriegs wurden die Schlüssel der Stadt am 8. April 1703 auf der Steinernen Brücke kampflos dem bayerischen General Alessandro Maffei übergeben. Gleichzeitig wurde der Stadt jedoch ein Schreiben überbracht, in dem sich Kurfürst Max Emanuel verpflichtete, seine Truppen wieder zurückzuziehen, sobald ihm die Neutralität Regensburgs zugesichert sei und er die Gewähr habe, dass keine der beiden Kriegsparteien die Brücke nutzen könne.[32]

1748 wurde der kaiserliche Generaloberpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis zum Prinzipalkommissar ernannt, der aus diesem Grund die Residenz seiner Familie von Frankfurt nach Regensburg verlegte. Architektonisches Zeugnis der Zeit des Immerwährenden Reichstags sind die zahlreichen Gesandtschaften in der gleichnamigen Straße in Regensburg. Der wirtschaftliche Nutzen für die Stadt war aber gering, da die Gesandten weder zoll- noch steuerpflichtig waren. Die politische Lage in der Stadt selbst war zu dieser Zeit recht kompliziert. Neben der Reichsstadt gab es weitere reichsunmittelbare Herrschaften in Regensburg, nämlich das Hochstift Regensburg des Regensburger Bischofs sowie die Reichsklöster St. Emmeram, Niedermünster und Obermünster. Dazu kamen Sonderrechte des Kaisers und der auf dem Reichstag tagenden Fürsten.

Ende des 18. Jhs. wurde die Stadt von schweren innenpolitischen Auseinandersetzungen erschüttert, als vor dem Hintergrund eines drohenden Finanzkollapses der Stadt Vertreter der Bürgerschaft und des Magistrats den Geheimen Rat der Stadt (das eigentliche Regierungsorgan) wegen Misswirtschaft und Verfassungsbruchs mit Erfolg vor dem Reichshofrat in Wien verklagten. Der Kaiser verordnete eine punktuelle Revision der Stadtverfassung und gewährte Regensburg – zum Schaden der städtischen Gläubiger – ein Moratorium, das den Kollaps des Stadtstaates abwendete.

Im Jahr 1800 nahm die siegreiche französische Armee in Regensburg Quartier und legte der Stadt hohe Kontributionsforderungen auf, die die Stadtfinanzen vollends ruinierten.

Übergangszeit und Bayerische Provinzstadt (1803 bis 1933)

Regensburg im 19. Jahrhundert vor der Fertigstellung des Doms
Regensburg um 1900
Der Neupfarrplatz im Jahr 1893, mit dem Goldenen Turm im Hintergrund

1803 fiel hier eine der letzten Entscheidungen des Reichstags: Der Reichsdeputationshauptschluss leitete die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches ein und führte unter anderem zur Säkularisation des Großteils der Klöster. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss entstand unter anderem das eigenständige Fürstentum Regensburg unter Karl Theodor von Dalberg, der sein Amt als Erzbischof aufgrund bayerischer Einwände erst am 1. Februar 1805 antreten konnte. Die Rheinbundstaaten erklärten auf der letzten Sitzung des Regensburger Reichstags am 1. August 1806 den Austritt aus dem Verband des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Im Fünften Koalitionskrieg (Frankreich gegen Großbritannien und Österreich) besetzte ein österreichisches Armeekorps am 20. April 1809 Regensburg. Drei Tage später eroberten die Franzosen die Stadt zurück (→Schlacht von Regensburg). Hierbei erlitt Napoleon die einzige Verletzung auf allen seinen Feldzügen. Dalberg behielt zwar sein Amt als Regensburger Erzbischof (bis zu seinem Tod 1817), musste aber auf Druck Napoleons Regensburg am 22. Mai 1810 an das Königreich Bayern abtreten.

Die Inbesitznahme durch Bayern bedeutete den Verlust der politischen Bedeutung und der Sonderstellung der Stadt innerhalb des alten Bayern; die wirtschaftlichen Verhältnisse waren schon zu reichsstädtischer Zeit zuletzt so desolat geworden, dass eine weitere Selbstständigkeit schon deshalb ausgeschlossen schien. Regensburg wurde Hauptstadt des Regenkreises, ab 1838 des Kreises „Regensburg und Oberpfalz“, des späteren Regierungsbezirks Oberpfalz. Es war „kreisunmittelbare Stadt“ und zugleich Sitz des gleichnamigen Bezirksamts; Regensburg begann langsam wieder an Bedeutung zu gewinnen. 1859 erfolgte der Anschluss ans Eisenbahnnetz mit Verbindungen nach Nürnberg und München. Jedoch siedelte sich auch in der Folgezeit kaum Industrie an. Noch für lange Zeit beschränkte sich Regensburgs Rolle auf die eines Wirtschafts- und Handelszentrums für ein relativ begrenztes agrarisches Umland, neben der traditionellen Bedeutung, welche die alte, in sich ruhende Stadt als Kirchen- und Schulstadt sowie Behördensitz hatte. Bis heute bedeutend ist die Eröffnung des Luitpoldhafens 1910 (mittlerweile als Westhafen bekannt). Bis zum Ersten Weltkrieg (und noch während des Krieges) erlebte die Donauschifffahrt einen Aufschwung, namentlich aufgrund des Erdölimports aus Rumänien. 1913 wurde der Bayerische Lloyd gegründet. Der Regensburger Petroleumhafen erwies sich bald als zu klein.

Eine bedeutende Vergrößerung des Stadtgebiets (mehr als 26 Quadratkilometer) und einen Zuwachs von rund 20.000 Einwohnern erbrachte 1924 die Eingemeindung von sieben Gemeinden des Bezirksamtes Stadtamhof (Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Stadtamhof, Steinweg, Weichs und Winzer).[33]

Zeit des Nationalsozialismus

Ruine der bei einem Luftangriff 1945 zerstörten Stiftskirche Obermünster

Nach der „Machtübernahme“ des NSDAP-Regimes am 30. Januar 1933 wurde Oberbürgermeister Otto Hipp (Bayerische Volkspartei) am 20. März 1933 abgesetzt. Dieser war ein entschiedener Gegner der Nationalsozialisten und hatte der NSDAP noch zu Beginn der dreißiger Jahre die Nutzung städtischer Gebäude rechtskräftig untersagt. Am 12. Mai 1933 fand auch in Regensburg auf dem Neupfarrplatz eine offizielle Bücherverbrennung statt. Im selben Jahr ließ Otto Schottenheim (Oberbürgermeister von 1933 bis 1945; NSDAP) im Norden der Stadt den Bau einer – seinerzeit nach ihm benannten – „nationalsozialistischen Mustersiedlung“ beginnen (heute: Konradsiedlung-Wutzlhofen).[34]

1933 wurde Regensburg dem Gau Bayerische Ostmark der NSDAP (Sitz: Bayreuth) – ab 1943: Gau Bayreuth – zugeschlagen; es blieb Sitz der Regierung des 1932 gebildeten Kreises (ab 1939: Regierungsbezirks) Niederbayern und Oberpfalz. Im Herbst 1932 übernahm der Volksschullehrer Wolfgang Weigert das Amt des NSDAP-Kreisleiters von Wilhelm Brodmerkel. Am 9. November 1938 wurde im Zuge der Reichspogromnacht die Synagoge am Brixner Hof niedergebrannt, die verbliebenen jüdischen Geschäfte geplündert und die jüdische Bevölkerung Regensburgs terrorisiert.

Am 2. April 1942 wurden 106 Regensburger Juden vom Platz der zerstörten Synagoge aus nach Piaski transportiert und in den Vernichtungslagern Belzec und Sobibor später ermordet. Weitere Transporte führten ins KZ Auschwitz und ins KZ Theresienstadt. Insgesamt wurden etwa 250 der von Regensburg aus deportierten Juden während der Shoa ermordet. Ungefähr 230 Regensburger Juden und Jüdinnen konnten der Vernichtung durch Emigration oder Flucht entkommen.

Im Stadtteil Stadtamhof befand sich Anfang 1945 das KZ-Außenlager Colosseum, ein Außenlager des KZ Flossenbürg.[35] In der Nachbargemeinde Obertraubling existierte auf dem Firmengelände der damaligen Messerschmitt AG das KZ-Außenlager Obertraubling. Heute gehört ein Teil dieses Areals (so das ehemalige sogenannte Russenlager II mit seinerzeit über Tausend vorwiegend russischen Zwangsarbeitern) zum Stadtgebiet von Regensburg.

Im Herbst 1942 verhaftete die Gestapo über 30 Personen und warf ihnen staatsfeindliches Verhalten vor. Da sich die Verfolgten, die von KPD über BVP bis NSDAP allen politischen Lagern angehörten, in loser Folge auf dem Regensburger Neupfarrplatz trafen, gab ihnen die Gestapo den Namen „Neupfarrplatz-Gruppe“. Die Polizei warf in ihrem Abschlussbericht den Festgenommenen zersetzende Mundpropaganda vor; diese habe „viele deutsche Volksgenossen in ihrer Siegeszuversicht ganz erheblich geschwächt“.[36] Zwei der Angeklagten, Josef Bollwein und Johann Kellner, wurden vom 6. Senat des Volksgerichtshofs wegen „Vorbereitung zum Hochverratzum Tode verurteilt und am 12. August 1943 in München-Stadelheim hingerichtet.[37] Andere wurden mit Zuchthausstrafen und Ehrverlust bestraft bzw. ins Konzentrationslager Flossenbürg verbracht. Dort starben weitere sechs Menschen.

Im Jahr 1940 beginnend wurden aus dem Bezirksnervenkrankenhaus an der Ludwig-Thoma-Straße insgesamt 638 Frauen, Männer und Jugendliche im Rahmen der „Euthanasie“-Krankenmordaktion T 4 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Mehr als 500 weitere Menschen wurden zwangsweise sterilisiert.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden in und um Regensburg mehrere Arbeitslager für Kriegsgefangene vieler Nationen errichtet. Etwa 700 von ihnen wurden Opfer der NS-Zwangsarbeit bzw. starben an Seuchen und elenden Lebensbedingungen. Insgesamt mussten fast 14.000 sogenannte Fremdarbeiter während der Kriegszeit in Regensburg Zwangsarbeit leisten.[38]

Im Zweiten Weltkrieg hatte Regensburg im Vergleich zu anderen größeren Städten verhältnismäßig wenig unter Luftangriffen zu leiden. Allerdings waren im Westen der Stadt die Messerschmitt-Flugzeugwerke angesiedelt, die ein wichtiges strategisches Ziel für Luftangriffe waren. Zwei weitere strategische Ziele waren die Hafenanlagen und die Brücken über die Donau im Osten der Stadt und die Bahnanlagen am südlichen Rand der Altstadt mit Regensburg als Eisenbahnknoten zwischen München und Berlin. Das Messerschmitt-Flugzeugwerk, das damals zu den größten seiner Art gehörte, wurde am 17. August 1943 zerstört (Operation Double Strike) und bis zum Kriegsende wurden auch die beiden anderen Ziele in mehreren Angriffen völlig zerstört. Die Altstadt aber wurde im Vergleich zum Zerstörungsgrad anderer deutscher Innenstädtet kaum in Mitleidenschaft gezogen, wenngleich mit der Stiftskirche Obermünster eines der bedeutendsten Baudenkmale der Stadt völlig verloren ging und auch andere historische Bauten in der Altstadt, wie zum Beispiel die Alte Kapelle oder die Neue Waag am Haidplatz, schwer beschädigt wurden. Bei insgesamt 20 Bombenangriffen der Royal Air Force und der 8th US Air Force 1943–1945 starben etwa 3.000 Menschen, unter ihnen viele Kriegsgefangene. Die Wohnraumsubstanz der Stadt wurde nur relativ wenig geschädigt: 82 % der Wohnungen galten als unbeschädigt, 9 % als mittel- bis schwerbeschädigt und 9 % als total zerstört.[39]

1944 erklärte ein Führerbefehl Regensburg und zahlreiche andere Städte zur Festung.[40] Dies hatte vor allem propagandistische Gründe.

Am 22. April 1945 forderte Gauleiter (Gau Bayreuth) und Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel in einer fanatischen Rede bzw. Rundfunkansprache im Velodrom die Verteidigung von Regensburg bis zum letzten Stein.[41] In dieser Nacht ließ er außer der Steinernen Brücke alle Donaubrücken sprengen. Kurze Zeit später flohen Ruckdeschel und Regierungspräsident Gerhard Bommel in das Schloss Haus bei Neueglofsheim.[42]

Am 23. April 1945 bat Domprediger Johann Maier (1906–1945) auf einer Demonstration auf dem Moltkeplatz, die hauptsächlich von Regensburger Frauen mit Kindern und alte Leute, aber auch Soldaten und Geistliche getragen wurde, um die kampflose Übergabe, damit die Stadt nicht noch mehr beschädigt werde bzw. um weitere Opfer zu vermeiden. Am folgenden Tag wurde er wegen „Sabotage“ zusammen mit dem Regensburger Bürger Josef Zirkl und dem pensionierten Gendarmeriebeamten Michael Lottner[43] öffentlich auf dem Moltkeplatz, dem heutigen Dachauplatz hingerichtet[44] (siehe auch Endphaseverbrechen).

Ebenfalls am 23. April erfolgte gegen Abend eine Teilsprengung der Donaubrücken. Gesprengt wurden insbesondere vier Pfeiler eines der bedeutendsten Kulturdenkmale der Stadt, der Steinernen Brücke aus dem 12. Jahrhundert. Nachmittags am 25. April besetzten Einheiten der 71. Infanteriedivision den Stadtteil Stadtamhof. Am gleichen Tag erreichten sie Donaustauf und Abends Bad Abbach.[45]

Am Tag des 26. April verließen die Wehrmacht-Einheiten und der Kampfkommandant Hans Hüsson die Stadt Regensburg in Richtung Südosten.[46] Major Othmar Matzke, der ranghöchste und entgegen der Befehlslage in der Stadt verbliebene Offizier, schickte daraufhin in den Morgenstunden des 27. April in Absprache mit Oberbürgermeister Otto Schottenheim[47] einen Generalmajor a. D. als Parlamentär zu den US-amerikanischen Truppen. Dieser bot eine bedingungslose Kapitulation an und daraufhin wurde Regensburg kampflos an die 3. US-Armee übergeben.[48]

Zum Gedenken an Regensburger Opfer des Nationalsozialismus verlegte Gunter Demnig am 12. Juni 2007 die ersten Stolpersteine in Regensburg.[49]

Nachkriegszeit und Moderne

Bereits 1945 überschritt die Einwohnerzahl die Marke von 100.000, bis zur Jahrtausendwende erreichte sie 150.000. Wesentlich beigetragen hierzu haben zunächst Flüchtlingsströme aus dem Osten (insbesondere aus dem Sudetenland), zahlreiche Eingemeindungen im Zuge der Gemeindegebietsreform zwischen 1971 und 1983 sowie diverse Infrastrukturmaßnahmen und Industrieansiedlungen:

Siegel der Universität Regensburg

1965 wurde der Grundstein der Universität gelegt, 1992 das dazugehörige Klinikum eröffnet; Anfang der 1970er-Jahre kam die Fachhochschule hinzu. 1960 nahm der Osthafen seinen Betrieb auf, 1978 der Main-Donau-Kanal. Der Siemens-Konzern hat seinen Standort Regensburg permanent ausgebaut, unter anderem durch Errichtung einer Fabrik zur Chipherstellung (heute Infineon AG). 1986 nahm das BMW-Werk bei Harting die Produktion auf. Ab 1989 produzierte Toshiba in Regensburg Laptops und Notebooks, hat aber 2009 seinen Regensburger Standort wieder geschlossen. Dafür hat sich, u. a. auf dem ehemaligen Toshiba-Gelände, das Unternehmen Osram neu angesiedelt, welches hier klassische und neuartige Lichtquellen produziert und erforscht.

Im Zuge der bereits genannten Eingemeindungen hat Regensburg einen Gebietszuwachs von knapp 3 km² erfahren. 1997 wurde Regensburg mit dem Europapreis für seine hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.

Der historische Stadtkern Regensburgs mit engen Gassen, zahlreichen Patrizierhäusern und Kapellen aus allen Kunstepochen des Mittelalters ist weitestgehend erhalten und damit die größte mittelalterliche Altstadt Deutschlands. Außerdem besitzt sie die größte Anzahl an Geschlechtertürmen nördlich der Alpen, was ihr den Beinamen „Nördlichste Stadt Italiens“ eingetragen hat. Umsichtige und von der Bevölkerung mitgetragene Sanierungsmaßnahmen haben den Bestand von über 1.000 geschützten Denkmälern bis heute gesichert. Am 13. Juli 2006 wurde die Regensburger Altstadt mitsamt Stadtamthof von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Die Stadt richtete 2007 ein Weltkulturerbezentrum ein, das im historischen Salzstadl beim Eingangsturm der Steinernen Brücke untergebracht ist. Dort werden an zentraler Stelle detaillierte Informationen zur Stadtgeschichte gegeben (~ 2000 Jahre) und aktuelle Ausstellungen durchgeführt.

Religionen

Statistik

Ende 2016 waren 52,6 % der Bevölkerung Regensburgs katholisch, 13,3 % evangelisch und 34,1 % gehörten anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an.[50] 1970 waren noch 82,4 % der Bevölkerung katholisch und 14,5 % evangelisch gewesen. Die Angabe „evangelisch“ schließt das lutherische, reformierte und unierte Bekenntnis, nicht aber die Freikirchen ein.[51] Seit 1950 nimmt der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung kontinuierlich ab.[52]

Christentum

Dom St. Peter, Westfront
Dom St. Peter, Blick von unten

Im Jahr 739 stiftete der Heilige Bonifatius das Bistum Regensburg. In der Folgezeit wurden zahlreiche Klöster gegründet. Regensburg stand mit Cashel, Irland, in engem kulturellen Austausch. Dort wurden Geistliche ausgebildet, die später nach Regensburg kamen. Das Bistum Regensburg war zunächst der Erzdiözese Mainz, später dem Erzbistum Salzburg unterstellt. Auch wenn durch Pfründehäufung Regensburg oft der persönlichen Anwesenheit seines Oberhirten entbehrte, so gibt es seit der Canonischen Errichtung des Bistums eine nur durch die Ernennungsmodalitäten geringfügig unterbrochene Folge der Regensburger Bischöfe bis heute.

Nach Einführung der Reformation im Oktober 1542 und der ersten öffentlichen Abendmahlsfeier am 15. Oktober 1542 in der Neupfarrkirche waren zwar der Rat der Stadt und die Bürger zum Protestantismus konvertiert, jedoch verblieben die katholischen Reichsstände im Stadtgebiet von Regensburg ebenso wie der katholische Bischofssitz und die reichsfreien Stifte Obermünster und Niedermünster und das reichsfreie Kloster St. Emmeran, die nicht zum Territorium der Reichsstadt selbst gehörten. Das katholische Bekenntnis blieb in der Stadt weiterhin vertreten und wurde nach 1810 durch zahlreiche Zuwanderungen zum vorherrschenden Bekenntnis. Die Konfessionsmischung hatte Regensburg schon früh eine Sonderstellung im Reich verliehen und war neben der Nähe zum kaiserlichen Wien auch ein Grund dafür, dass der Immerwährende Reichstag seinen Sitz in Regensburg nahm. Die Stadt bot ein Territorium im Reich, in dem beide Konfessionen friedlich zusammentreffen konnten.

Bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 war an den erzbischöflichen Stuhl von Mainz das Amt des Reichserzkanzlers gebunden. Dies war 1803 Carl Theodor Anton Maria Reichsfreiherr von Dalberg. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurden die Mainzer Rechte nach Regensburg übertragen, Dalberg wurde Erzbischof von Regensburg, was er bis zu seinem Tod 1817 blieb. 1817/1821 wurde das Bistum Regensburg neu umschrieben und der Kirchenprovinz München und Freising unterstellt. Das Bistum Regensburg ist das flächenmäßig größte bayerische Bistum mit 14.665 Quadratkilometern und setzt sich aus 33 Dekanaten zusammen. Die 24 Pfarrgemeinden und 4 weiteren Seelsorgestellen der Stadt Regensburg gehören innerhalb des Bistums zum Dekanat Regensburg, das mit den Dekanaten Laaber, Alteglofsheim, Donaustauf und Regenstauf die Region Regensburg bildet.

Die protestantischen Gemeinden wurden nach Einführung der Reformation von einem Superintendenten geleitet. Als Kirchenverwaltungsbehörde bestand ein Konsistorium. Nach dem Übergang an Bayern 1810 wurden die Gemeinden Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die sieben Regensburger Gemeinden gehören innerhalb dieser Landeskirche zum Dekanat Regensburg im gleichnamigen Kirchenkreis.

Im Bereich der Freikirchen bestehen in Regensburg heute Gemeinden der Adventisten, der Baptisten, der Mennoniten (seit 1820) und der Methodisten sowie eine pfingstlerische Freie Christengemeinde und eine Freie Evangelische Gemeinde.

Daneben besteht in Regensburg eine alt-katholische Pfarrgemeinde. Die russisch-orthodoxe Gemeinde nutzt die Maria-Schutz-Kirche im Stadtpark. Die Rumänisch Orthodoxe Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit nutzt die Klosterkirche St. Matthias in der Ostengasse. In deren Mönchschor hinter dem Hochaltar wurde 1974 durch das Ostkirchliche Institut Regensburg eine Kapelle eingerichtet, die heute von der serbisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wird.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist in Regensburg mit einer Gemeinde vertreten.

Während seiner sechstägigen Pastoralreise durch Bayern im Jahr 2006 verbrachte Papst Benedikt XVI. drei Tage in Regensburg. Dabei feierte er auf dem am südlichen Stadtrand gelegenen Islinger Feld zusammen mit etwa 230.000 Menschen die Heilige Messe. Außerdem hielt er an der Universität eine in der Folge von islamischer Seite kritisierte Vorlesung und feierte im Dom eine ökumenische Vesper mit hohen Vertretern der evangelischen und orthodoxen Kirche.

Vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 fand in Regensburg der 99. Deutsche Katholikentag statt.[53] Es handelte sich um den dritten Katholikentag in Regensburg, der erste fand 1849[54] und der zweite 1904 statt.[55]

Judentum

Regensburg war die erste jüdische Gemeinde in Bayern und im Mittelalter eine der bedeutendsten in Europa.[56] Aus dem Jahr 981 stammt die früheste urkundliche Erwähnung eines Juden in Regensburg. In den folgenden Jahrhunderten florierte die Gemeinde und brachte einige der bekanntesten zeitgenössischen Schriftgelehrten und Lyriker wie Isak ben Mordechai, Efraim ben Isaak (Efraim der Große aus Regensburg) und Jehuda ben Samuel he-Chasid (Jehuda der Fromme) hervor. Das Judenviertel befand sich am heutigen Neupfarrplatz. Im Jahre 1519 wurde die Synagoge zerstört, die Juden wurden vertrieben. Ab 1669 lebten wieder Juden in der Stadt. Zwischen 1861 und 1871 wuchs die Gemeinde von 150 auf 430 Mitglieder an. Ein Synagogenneubau entstand 1912.

Die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Regensburg endete vorläufig mit der Zerstörung der Synagoge in der Pogromnacht 1938 und der Deportation und Ermordung der Regensburger Juden während des Zweiten Weltkriegs. Die rund 400 Juden in Regensburg wurden enteignet, beraubt und verschleppt. An die 250 wurden ermordet.[57] Nach 1945 nahm Regensburg etwa 3500 Displaced Persons auf: Juden, die entweder aus dem KZ Flossenbürg befreit worden waren oder aus den osteuropäischen Lagern in die bayerische US-Besatzungszone geflüchtet waren. Die meisten von ihnen wanderten in die USA oder nach Israel aus, so dass Regensburg 1953 nur noch rund 400 Juden zählte. Anfang der 1990er Jahre waren es gerade noch 60. Erst seit der Einwanderung aus Russland ist die Zahl wieder auf etwa 400 gestiegen.

Das von Dani Karavan gestaltete Bodenrelief am Regensburger Neupfarrplatz, das den Grundriss der mittelalterlichen Synagoge nachzeichnet

Bei Grabungen am Neupfarrplatz wurden 1995 Reste der Synagoge wiederentdeckt. Dort richtete die Stadt ein Informationszentrum ein, das document Neupfarrplatz. Es informiert unterirdisch über die wechselhafte Geschichte des Neupfarrplatzes: Jüdisches Ghetto und Religionszentrum von internationaler Bedeutung, Juden-Vertreibung, Katholische Wallfahrtskirche Zur Schönen Maria, Evangelische Neupfarrkirche als Mutterkirche des österreichischen und süd-osteuropäischen Protestantismus. Der Grundriss der ehemaligen Synagoge wird durch ein vom israelischen Künstler Dani Karavan gestaltetes begehbares Bodenrelief aus weißem Beton nachgezeichnet, das am 13. Juli 2005 eingeweiht wurde. Die heutige Synagoge steht auf dem Gelände des in der Pogromnacht zerstörten Vorgängerbaus wenige 100 Meter östlich des Neupfarrplatzes in der Straße Am Brixener Hof. Jüdische Friedhöfe befinden sich in der Schillerstraße westlich des Stadtparks sowie in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg.

Islam

Die Anzahl der in Regensburg wohnhaft gemeldeten Muslime dürfte zwischen 4000 und 5000 liegen, davon wohl gut die Hälfte türkischer Abstammung. Aus den restlichen Herkunftsländern muslimischer Einwanderer, die wie in vielen anderen deutschen Großstädten von Marokko bis Pakistan und Indonesien reichen, sind eine größere Gruppe von Tunesiern, die seit 1969 in der Stadt lebt, und die besonders in den Jahren nach 1995 ansässig gewordenen Iraker erwähnenswert. Neben zwei türkischen Moscheevereinen der DITIB (Merkez-Moschee, Lindnergasse, 1978 gegründet, später DITIB-Verein) und des VIKZ (Adolf-Schmetzer-Straße) existieren ein „Albanisch-Islamisches Kulturzentrum“ (Alte Straubinger Straße), eine Niederlassung der Ahmadiyya (Von-Donle-Straße) und zwei arabische Vereine, der „Islamisch-Arabische Kulturverein“ (As-Siddiq, Walderdorffstraße) und das „Islamisch-Arabische Kulturzentrum“ (Al-Rahman-Moschee/Masjid Arrahman).

Nach seinem Auszug aus den früheren Räumlichkeiten in der Hemauerstraße errichtete letzterer im Jahr 2009 ein großes Gemeindehaus an der Alten Straubinger Straße.

Muslimische Friedhöfe befinden sich in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg sowie in der nördlich von Regensburg liegenden Ortschaft Kareth.

Buddhismus

1978 etablierte sich in Regensburg eine buddhistisch praktizierende Meditationsgruppe unter Anleitung Lama Ole Nydahls.[58] In der Folge gründete sich das buddhistische Zentrum Regensburg,[59] seit 1999 in dem historischen Gebäude Brixener Hof, derzeit die größte buddhistische Gruppierung der Stadt. Das buddhistische Zentrum ist im gemeinnützigen Verein Buddhistische Zentren Bayern der Karma-Kagyü-Linie e. V. unter dem Buddhistischen Dachverband Diamantweg (BDD) e. V. organisiert. Neben dem Diamantwegszentrum sind in Regensburg mehrere weitere buddhistische Gruppen aktiv, wie die buddhistische Meditationsgruppe Regensburg,[60] Zen-Buddhisten[61] und Won-Buddhisten.[62]

Stadtentwicklung und Politik

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1904 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Karthaus-Prüll eingegliedert. Am 1. April 1924 kamen Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Stadtamhof, Steinweg, Weichs und Winzer hinzu. Am 1. April 1938 folgten Dechbetten, Großprüfening und Ziegetsdorf.[33] Anlässlich der Gemeindegebietsreform in Bayern wurden Burgweinting, Harting und Oberisling am 1. Januar 1977 eingegliedert. Ein Teil der Nachbargemeinde Barbing mit mehr als 400 Einwohnern folgte am 1. Januar 1978.[63]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1830 in der Stadt 16.000 Einwohner, so waren es 1900 bereits 45.000. Bedingt durch zahlreiche Eingemeindungen in den Jahren 1924 und 1938 stieg die Einwohnerzahl bis 1939 auf 96.000. Im Jahre 1940 überschritt die Bevölkerungszahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 31. März 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 131.489. Dabei zählen nur Hauptwohnsitze nach Abgleich mit den anderen Landesämtern. Am 31. Dezember 2014 betrug der Bevölkerungsstand (Gesamtbevölkerung aus Haupt- und Nebenwohnsitzen) 156.886.[64]

Stadtrat

Barockrathaus
Altes Rathaus mit Reichssaal, Tagungsort des Immerwährenden Reichstags (Panorama-Aufnahme)
Stadtlogo

Die politische Führung Regensburgs basierte jahrhundertelang auf der Reichsunmittelbarkeit. Regensburg erhielt 1245 durch Kaiser Friedrich II. das Recht der Selbstverwaltung und das Privileg, „einen Bürgermeister und Rat zu setzen“. Damit war sie Freie Reichsstadt und blieb es bis 1803. Der Rat hatte 16 Mitglieder. Diese Zahl wurde bis 1803 beibehalten. Zwischen 1803 und 1810 war Regensburg Kurfürstentum unter dem Reichserzkanzler Carl Theodor von Dalberg. 1809 stand die Stadt unter französischer Besatzung. Mit dem Übergang an Bayern 1810 wurde Regensburg Hauptstadt des Regenkreises und wurde ab 1811 durch einen königlichen Polizeidirektor geleitet.

Ab 1818 stand an der Spitze der Stadt ein Erster Bürgermeister, der ab 1907 den Titel Oberbürgermeister (OB) erhielt. Heute gibt es neben dem OB noch zwei weitere hauptamtliche Bürgermeister. Der OB und der Stadtrat werden für eine Legislaturperiode von sechs Jahren gewählt. Beide Wahlen finden zum gleichen Termin statt. Der Stadtrat setzt sich aus 50 gewählten Mitgliedern und dem Oberbürgermeister zusammen. Darüber hinaus gibt es vier berufsmäßige Stadträte ohne Stimmrecht: Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent, Rechts- und Umweltreferent, Planungs- und Baureferent sowie ein Kulturreferent.

Die Stadtratswahl vom 16. März 2014 ergab folgendes Ergebnis (Stand: Mai 2014):

Partei / politische Gruppierung Stimmenanteil Veränderung Sitze im Stadtrat Veränderung
SPD 33,7 % +12,2 17 +6
CSU 32,8 % –7,1 16 –4
GRÜNE 10,5 % -0,1 5 -
Freie Wähler 6,9 % -0,2 3 -1
ödp 6,4 % -0,5 3 -
Die Linke 3,1 % -1,5 2 -
FDP 3,0 % -2,4 2 -1
Piraten 2,3 % +2,3 1 +1
CSB 1,5 % -2,3 1 -1

Dem Rat gehören sieben Fraktionen an. Die Piraten und die CSB haben keinen Fraktionsstatus. Der neue Stadtrat konstituierte sich am 8. Mai 2014.

Gertrud Maltz-SchwarzfischerJoachim WolbergsHans SchaidingerChrista MeierFriedrich ViehbacherRudolf SchlichtingerHans Herrmann (Politiker)Gerhard TitzeOtto SchottenheimOtto HippJosef Bleyer

Oberbürgermeister

Bei der Wahl zum Oberbürgermeister verfehlte Joachim Wolbergs (SPD) im ersten Wahlgang bei einer Wahlbeteiligung von 49,7 % die absolute Mehrheit um 18 Stimmen. Daher kam es am 30. März 2014 zu einer Stichwahl zwischen ihm und Christian Schlegl (CSU), der im ersten Wahlgang 32,3 % der Stimmen erreichte. Joachim Wolbergs ging aus der Stichwahl als Gewinner hervor, bei einer Wahlbeteiligung von 46,2 %.[65]

Wolbergs ist Nachfolger von Hans Schaidinger (CSU), der seit 1996 das Amt des Oberbürgermeisters innehatte.

Am 18. Januar 2017 wurde der amtierende Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) im Zuge der Regensburger Parteispendenaffäre wegen des Verdachts der Bestechlichkeit verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Als Haftgrund wurde von der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg Verdunklungsgefahr angegeben.[66] Am 27. Januar 2017 wurde er vorläufig des Dienstes enthoben,[67] seitdem führt Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer kommissarisch die Amtsgeschäfte. Am 28. Februar 2017 wurde der Haftbefehl gegen Wolbergs mit Auflagen außer Vollzug gesetzt.[68]

Wappen

Wappen und Flagge

Blasonierung des Stadtwappens: „In Rot zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel.“ – Die Stadtflagge ist weiß (silber) und rot.

Wappenerklärung und -geschichte[69]: Die Schlüssel sind das Attribut des Heiligen Petrus, der das Patrozinium des Regensburger Domes innehat und Schutzpatron der Stadt ist. Er ist in den Siegeln der Stadt schon seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar, doch wurde er im Laufe der Geschichte unterschiedlich dargestellt. Ab 1395 zeigt das Sekretesiegel der Stadt Schlüsselwappen unter der Gestalt des Stadtpatrons. Seit 1398 wurde das Wappen in Wappenbüchern abgebildet. Seit 1549 wird das Wappen als Wasserzeichen der Regensburger Papiermühle verwendet. Ab diesem Jahr treten die Schlüssel als Symbole auch allein auf und wurden später ebenfalls mehrmals verändert. Sie konnten sich jedoch als Stadtwappen behaupten.

Städtepartnerschaften

Hinweistafel auf die Partnerschaften am Ortseingang von Regensburg

Regensburg unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Patenschaften

Am 10. November 1951 hat die Stadt Regensburg die Patenschaft über die Sudetendeutsche Volksgruppe übernommen.[71]

Stadtfreiheitstag und Brückenpreis

Seit 1980 feiert die Stadt alljährlich am 10. November den Stadtfreiheitstag. An diesem Tag im Jahre 1245 erhielt sie die Urkunde für ihre Selbstständigkeit, für die Stadtfreiheit. Heute werden an diesem Tag verdiente Bürger der Stadt geehrt und ausgezeichnet.

Anlässlich des 750. Jahrestags der Reichsfreiheit stiftete die Stadt den Brückenpreis der Stadt Regensburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:DPAG 2011 Weltkulturerbe der UNESCO Altstadt Regensburg.jpg
Deutsche Sonderbriefmarke „Weltkulturerbe der UNESCO – Altstadt Regensburg“ (2011)

Regensburg verfügt über 1500 denkmalgeschützte Gebäude. Davon bilden 984 im historischen Kern das Ensemble „Altstadt mit Stadtamhof“, welches 2006 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.[72] Sie ist die größte mittelalterliche Stadtanlage nördlich der Alpen.[73]

Theater

Theater am Bismarckplatz, Südseite
Theater am Bismarckplatz, Zuschauerraum des Großen Hauses

Regensburg verfügt mit den Städtischen Bühnen über ein vollständig ausgestattetes Dreispartentheater und bietet so ein Programm von Oper, Operette, Musical, Schauspiel und Ballett. Das Ensemble tritt an mehreren Spielstätten in der Stadt auf:

  • Das Theater am Bismarckplatz ist das Stadttheater mit dem Großen Haus und dem Neuhaussaal. In dem zweihundert Jahre alten Dreirangtheater werden Oper, Operette und Musical sowie Ballett und Schauspiel für 519 Zuschauer gezeigt. Im Neuhaussaal werden Sinfoniekonzerte des Philharmonischen Orchesters Regensburg gegeben.
  • Das Theater im Velodrom war ursprünglich das Ausweichquartier während der Theatersanierung, wird aber als weitere Spielstätte, überwiegend für Musical, Ballett und Schauspiel, beibehalten. Im Velodrom finden 620 Zuschauer Platz.
  • Das Theater am Haidplatz ist eine Studiobühne im Thon-Dittmer-Palais mit 138 Zuschauerplätzen und an ihr wird seit über 20 Jahren gespielt. Hier überwiegt das Schauspiel literarisches und modernes Theater.
  • Im Turmtheater im Goliathhaus werden Schauspiel, Boulevardstücke, Kabarett, Musical und Kindertheater gezeigt.

Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe kleinerer Häuser. Darunter befindet sich das Figurentheater im Stadtpark, das Regensburger Bauerntheater in der Gaststätte Hubertushöhe, das STATT-Theater (Kleinkunstbühne), das Theater an der Universität und das Offene Theater Regensburg. Hinzu kommen die Regensburger Tage des Schülertheaters, dabei führen in drei Wochen im Juni etwa 20 Schulbühnen ihre Stücke auf.

Museen

Das offizielle Museumsportal der Stadt Regensburg listet 22 Museen und Dauerausstellungen auf.[74] Dazu gehören neben städtischen Museen solche der Religionsgemeinschaften, sonstiger öffentlicher Träger und Privatsammlungen.

Städtische Museen und Ausstellungen

Von der Stadt Regensburg betrieben ist das am Dachauplatz im ehemaligen Minoritenkloster gelegene Historische Museum. Das Alte Rathaus beherbergt als "document Reichstag" das Reichstagsmuseum. Seine Hauptanziehungspunkte sind die aus dem Mittelalter unverändert erhaltene Folterkammer und der Reichssaal als Veranstaltungsort des immerwährenden Reichstages. Es folgt das Keplergedächtnishaus und die Städtische Galerie „Leerer Beutel“. Dort residiert auch der Jazz-Club Regensburg. Neu hinzugekommen ist die document Neupfarrplatz über die Synagoge und das frühere Judenviertel. Gemeinsam mit dem Naturwissenschaftlichen Verein Regensburg betreibt die Stadt das Naturkundemuseum Ostbayern.[75]

Staatliche Museen

Das im Bau befindliche Museum der Bayerischen Geschichte soll 2018 eröffnet werden. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie wird von einer gleichnamigen Stiftung getragen, welche wiederum der Freistaat gemeinsam mit Bund und Stadt trägt.

Museen und Ausstellungen des Bistums Regensburg

Das Bistum Regensburg unterhält die Bistumsmuseen Regensburg, die in Domschatzmuseum, Diözesanmuseum Obermünster und das Museum St. Ulrich aufgeteilt sind. Darüber hinaus ist das Domkapitel Träger des "document niedermünster", das die Ausgrabungen unter der gleichnamigen Kirche erschließt.[76]

Museen Thurn und Taxis

Der Freistaat besitzt in Regensburg als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums die Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis Regensburg, die im ehemaligen Marstall des Schlosses St. Emmeram untergebracht ist. Das in der benachbarten Reithalle untergebrachte Marstallmuseum mit der Kutschensammlung ist nach wie vor im Eigentum des Fürstenhauses Thurn und Taxis.

Sonstige Museen

Sonstige Museen sind der Reptilienzoo in Burgweinting-Harting, das Donau-Schiffahrts-Museum, das Museum in der Dreieinigkeitskirche, das Psychiatriemuseum des Bezirksklinikums,[77] die Volkssternwarte Regensburg sowie an Museen in privater Trägerschaft das Brückturmmuseum, das Uhrenmuseum, das Golfmuseum, das Postmuseum und das Dinoraeum. Das Feldbahnmuseum Friedrichzeche wird zusammen mit einem geologischen Lehrpfad auf einem Gelände im Süden von Dechbetten betrieben, auf dem nach wie vor Ton und Braunkohle abgebaut werden.[78] Der Bau und die Einrichtung des Museums der Bayerischen Geschichte wurde im Jahr 2011 beschlossen.

Gedenkstätten

Am Gewerkschaftshaus in der Richard-Wagner-Straße wird seit 1986 mit einer Gedenktafel an zwei NS-Opfer aus der Arbeiterbewegung erinnert: an die SPD-Reichstagsabgeordnete Antonie Pfülf, die aus Verzweiflung über die Handlungsunfähigkeit ihrer Partei und der Gewerkschaften 1933 in den Freitod gegangen war. Nach ihr wurden auch die örtliche Parteizentrale benannt sowie ein Preis mit ihrem Namen gestiftet. Der andere war der SPD-Landtagsabgeordnete Alfons Bayerer, der nach langjähriger Zuchthaushaft 1939 an den Haftfolgen starb.

Erinnerungsstätten an die Opfer des Holocaust

Seit 1986 erinnert eine Gedenktafel am Jüdischen Gemeindehaus an die Zerstörung der Synagoge und an die Verfolgung und Ermordung hunderter jüdischer Bürger, die Opfer des Holocaust wurden. Eine Erinnerungstafel an ermordete jüdische Schülerinnen haben Schüler des Von-Müller-Gymnasiums 1987 im Foyer ihrer Schule angebracht. Auf dem Jüdischen Friedhof an der Schillerstraße geben Inschriften auf Grabsteinen Auskunft über den gewaltsamen Tod dieser Verstorbenen.

Gedenken an die Opfer der Nationalsozialistischen Rassenhygiene

An der sogenannten Alten Pforte des Bezirksklinikums erinnert seit 1990 eine Gedenktafel an die 638 ermordeten Psychiatriepatienten und an weitere Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns.

Gedenken an KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene

In einer Grünanlage an der Kreuzung Siemens-/Straubingerstraße erinnert seit 1988 das „Mahnmal am Hohen Kreuz“ (Bildhauer Heinrich Glas) an 700 sowjetische Kriegsgefangene, die im Zweiten Weltkrieg Opfer brutaler Zwangsarbeit und unmenschlicher Lebensbedingungen wurden. Mit einem Mahnmal wird der Opfer des KZ-Außenlagers Colosseum gedacht. Der Gedenkstein steht in Stadtamhof. Die Inschrift nennt als Standort des Außenlagers allgemein Stadtamhof, nicht jedoch konkret das Gebäude des ehemaligen Gasthofs „Colosseum“.

Erinnerung an Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs

An die Morde an Domprediger Johann Maier, dem Lagerarbeiter Josef Zirkl und dem Polizeiinspektor Michael Lottner am 23. April 1945 wird an mehreren Stellen der Stadt erinnert. Sie hatten versucht, die Forderung der „Regensburger Frauendemonstration“ nach kampfloser Übergabe der Stadt an die US-Truppen zu vermitteln und wurden daraufhin von Beamten der Gestapo erschossen bzw. öffentlich erhängt. Daran erinnern seit 1946 eine Gedenktafel im Dom, zwei weitere Tafeln seit 1950 am Ort ihrer Hinrichtung am Dachauplatz sowie seit 1975 ein Denkmal in einer Grünanlage am Dachauplatz.[79]

Mahnmal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Das Mahnmal steht an exponierter Stelle an der Furtmayrstraße/Ecke Galgenbergstraße in Form der Telefonnummer des NOTRUF e. V. Regensburg (Notruf für vergewaltigte und belästigte Frauen und Mädchen) seit dem internationalen Frauentag am 8. März 2000.

Musik

Bayerisches Jazzweekend 2004: Konzert auf dem Kohlenmarkt ...
... und dem Bismarckplatz

Regensburg hat ein reiches Musikleben. International bekannt sind die Regensburger Domspatzen. Daneben etablierten sich erfolgreiche Ensembles wie Singer Pur oder Cantabile Regensburg. Die Alte Musik wird alljährlich im Festival „Tage alter Musik“ gepflegt. Sie verbinden historische Aufführungspraxis mit Konzerten in den historischen Räumen Regensburgs. Die klassische Musik wird in Konzertreihen auf hohem internationalen Niveau in Regensburg präsentiert. Insbesondere die Odeon Concerte im Audimax der Universität bringen internationale Orchester in die Domstadt. Seit 2003 gibt es im Juli die Regensburger Schlossfestspiele im Innenhof des Schlosses Thurn und Taxis. Auch sie finden im süddeutschen Raum immer mehr Beachtung.

Moderne Musikrichtungen, besonders der Jazz, werden alljährlich im Sommer während des Bayerischen Jazzweekends gepflegt. An einem verlängerten Wochenende im Sommer treten an mehreren Spielstätten in der Altstadt über einhundert verschiedene Bands, Combos und Solisten auf. Die Jury des Bayerischen Jazzinstituts sorgt für ein hohes musikalisches Niveau.

Seit 1996 gibt es das Regensburger Music College, eine private Berufsfachschule für Pop, Rock und Jazz.

Film

In Regensburg gibt es sechs Kinos mit insgesamt 15 Leinwänden. Außerdem gibt es zwei Open-Air-Kinos. Das erste wird von einem Lichtspielhaus und einem Restaurant am Donauufer in der Altstadt organisiert, in welchen über mehrere Wochen aktuelle Filme, aber auch Klassiker und Publikumslieblinge vergangener Jahre gezeigt werden. Das zweite Open-Air-Kino hat seinen Standort im Sommer in der Armin-Wolf-Arena. Dort werden ebenfalls aktuelle Filmhighlights gezeigt.

Im März findet die Internationale Kurzfilmwoche Regensburg statt, gefolgt von cinEScultura und der Stummfilmwoche im Innenhof des Historischen Museums Regensburg.

Bauwerke

Im Stadtgebiet gibt es 1346 Baudenkmäler.[80]

Profanbauten

Blick aus der Kramgasse auf den Dom

Die Steinerne Brücke mit dem Brückturm wurde 1135 bis 1146 gebaut. Sie gehört zu den bedeutendsten Brückenbauwerken des Mittelalters und war unter anderem Vorbild für die Prager Karlsbrücke. Das Alte Rathaus mit dem Reichssaal war Sitz des Immerwährenden Reichstages. Der Herzogshof mit Römerturm am heutigen Alten Kornmarkt bildete die frühere Herzogspfalz der agilolfingischen Herzöge.

Panorama der Südhälfte der Steinernen Brücke (mit Dom)
Auf der linken Seite des Bildes befindet sich in der Donau die sog. „Jahninsel“

Aus der Römerzeit sind beim Bischofshof die Porta praetoria, ein Stadttor, und an der Adolph-Kolping-Straße, im Parkhaus an der D.-Martin-Luther-Straße und am Ernst-Reuter-Platz Reste der römischen Kastellmauern erhalten.

Das gotische Ostentor von 1300 war das Eingangstor zur Stadt von Osten. Die Historische Wurstkuchl an der Donau gilt als älteste Wurstbraterei der Welt. An der Stelle des früheren Hafens findet man unterhalb der Steinernen Brücke den Salzstadel und oberhalb den Amberger Stadel. Geprägt ist das Stadtbild auch durch die so genannten Patrizierburgen bzw. Geschlechtertürme wie das Haus an der Heuport oder das Goldene Kreuz am Haidplatz, das als Kaiserherberge für Karl V. diente. Weitere große Patrizierburgen sind das Goliathhaus, das Runtingerhaus und das Zandthaus. Der 1260 entstandene Goldene Turm in der Wahlenstraße ist wohl der bekannteste der Regensburger Geschlechtertürme, mit denen die Patrizierfamilien ihren Reichtum und Einfluss zur Schau stellten. Ebenfalls sehenswert ist der Baumburger Turm.

Sanierter Stadel aus dem 16. Jahrhundert in der Westnerwacht

Regensburg war im Mittelalter und bis in die Neuzeit eine Handelsstadt von europäischer Bedeutung. Die Patrizierburgen sind nur die überkommene machtvolle Zurschaustellung dieser herausragenden Position. Von größerer praktischer Bedeutung waren die zahlreichen öffentlichen und privaten Speicherbauten, in denen das Handelsgut gelagert wurde. Nur ganz wenige der Stadel[81] sind in einem äußerlich unberührten Zustand erhalten geblieben, der die ursprüngliche Funktion dieser wichtigen Nutzbauten einer Handelsstadt dokumentiert: Neben den öffentlichen Speicherbauten „Salzstadel“, „Amberger Stadel“ und „Leerer Beutel“ ist hier der um 1580 erbaute und ehemals als Gewürzspeicher dienende große private Stadel in der Westnerwacht, Weintingergasse 4[82] zu nennen.

Nordseite der Königlichen Villa, vom Ufer der Donauinsel Unterer Wöhrd aus gesehen.

Die königliche Villa am Ostrand der Altstadt entstand von 1854 bis 56 im Auftrag von König Maximilian II. im Stil der englischen Neugotik. Das fürstliche Schloss St. Emmeram ist mit 500 Zimmern das größte bewohnte Schloss in Deutschland. In der Nähe des Hauptbahnhofs befindet sich einer der acht letzten noch erhaltenen Pilzkioske, der hier „Milchschwammerl“ genannt wird.

Kirchen und Klöster

Die Minoritenkirche und Teil des Historischen Museums (rechts)

In Regensburg gibt es eine Vielzahl historischer Kirchen und mehrere teils ehemalige Klöster. Der Dom St. Peter ist das Hauptwerk der Gotik in Bayern. Nach mehreren Vorgängerbauten dürfte der gotische Dom bald nach 1260 begonnen worden sein. Ein vorläufiger Abschluss ist mit dem Jahr 1520 anzusetzen. Von 1859 bis 1872 erfolgte erst der Ausbau der Turmhelme und der Querhausgiebel. Die letzte große Innenrenovierung fand von 1985 bis 1988 statt.

Die Stiftskirche und Basilica minor zu Unserer lieben Frau zur Alten Kapelle (Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle) wurde um 875 erbaut. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie neu ausgestattet und zählt seither zu den prachtvollsten Kirchen des Rokoko in ganz Bayern.

Die ursprünglich romanische, später stark barockisierte Kirche und heutige Pfarrkirche St. Emmeram war früher Teil der gleichnamigen, 1803 säkularisierten Fürstabtei Sankt Emmeram, deren Klostergebäude ab 1812 in das neu erbaute Schloss St. Emmeram integriert wurden. Sie hat den Status einer päpstlichen Basilica minor. Beachtenswert ist ebenfalls die Nebenkirche und vormalige Pfarrkirche St. Rupert.

Die Kirche St. Jakob auch bekannt unter dem Namen Schottenkirche, eine romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert, leitet ihren Namen vom Kloster der irischen Benediktiner (Skoten) ab, zu dem sie gehörte. Der Haupteingang, das Schottenportal, ist wegen seiner einzigartigen Steinmetzarbeiten weltberühmt.

Die frühgotische Kirche St. Ulrich beherbergt das Bistumsmuseum des Bistums Regensburg.

Die Klosterkirche St. Matthias gehörte zur Klosteranlage St. Klara in der Ostengasse.

Am Neupfarrplatz befindet sich die evangelische Neupfarrkirche. Eine der ersten evangelisch-lutherischen Kirchenneubauten in Bayern ist die im Auftrag der Stadt geplante und 1631 fertiggestellte Dreieinigkeitskirche, eine säulenlose Hallenkirche mit Emporen, die 1000 Sitzplätze bietet. Die Innenausstattung mit dem Holzgestühl ist noch im Originalzustand erhalten. Ihr Nordturm ist begehbar und bietet einen Panoramablick über die Dachlandschaft der Stadt Regensburg bis zur Walhalla.

Parks

Regensburg verfügt über einen die Altstadt vollständig umschließenden Grüngürtel. Er stößt im Osten und im Westen an die Donau an. Er entstand Ende des 18. Jahrhunderts aus der mittelalterlichen Stadtumfriedung und Teilen des Schlossparks der Fürsten von Thurn und Taxis. Zu weiteren Einzelheiten siehe Sehenswürdigkeiten in Regensburg#Alleengürtel.

Bemerkenswerte Parks im Einzugsbereich der Altstadt sind der Herzogspark, der Dörnbergpark und der Stadtpark. Am Oberen Wöhrd befindet sich der Inselpark. Die größte Grünanlage, der Donaupark, liegt im Westen an der Donau. Dort befinden sich auch das Westbad und der Westbadweiher. Weitere Parks südlich der Donau sind der Königswiesener Park, der Georg-Hegenauer-Park, der Karl-Freitag-Park, die Grünanlagen der Universität und der Ostpark an der Landshuter Straße, ein ehemaliger Exerzierplatz; nördlich der Donau liegen der Hans-Herrmann-Park, der Aberdeen-Park und der Tempe-Park.

An der Frankenstraße befindet sich der eigentümliche Max-Buchhauser-Garten mit seinen grotesken Skulpturen. Beliebtes Spaziergebiet sind die Winzerer Höhen mit gutem Ausblick auf die Stadt und der Möglichkeit der Weiterwanderung zum Biergarten in Adlersberg. Weitere beliebte Ausflugsgebiete im Stadtgebiet sind die Wanderungen von Keilberg aus, der Burgweintinger Wald sowie der Max-Schultze-Steig am westlichen Donauufer.

Schutzgebiete

Im Stadtgebiet gibt es vier Naturschutzgebiete, ein Landschaftsschutzgebiet, drei FFH-Gebiete und mindestens zehn vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016).

Naturschutzgebiete

Sport

American Football

Die Regensburg Phoenix spielen American Football in der viertklassigen Bayernliga. Das Team ging aus dem ehemaligen Bundesligisten Regensburg Royals hervor.

Badminton

Der DJK SB Regensburg spielt in der Saison 2016/17 in der Bayernliga.[83] Fortuna Regensburg, bis zur Saison 2008/09 in der Bundesliga und 1990 Deutscher Meister, spielt heute in der Bezirksliga.

Baseball

Die Buchbinder Legionäre spielen seit 1993 in der Baseball-Bundesliga. In den Jahren 2008 und 2010 bis 2013 wurden die Legionäre Deutscher Meister. Ihre Spielstätte ist die Armin-Wolf-Arena, das größte Baseballstadion Deutschlands. In Regensburg wurden Spiele der Baseball-Weltmeisterschaft (2009), des World Baseball Classic (2013) und der Baseball Europameisterschaft (2014) ausgetragen.

Eishockey

Der EV Regensburg spielt seit der Saison 2010/11 in der drittklassigen Oberliga Süd. Bis zur Insolvenz im Jahr 2009 spielte die als EVR Eisbären GmbH ausgegliederte Profimannschaft in der 2. Eishockey-Bundesliga. Der EHC Regensburg spielt – mit einer Unterbrechung der Teilnahme am Ligenspielbetriebs zwischen 2012 und 2015 – in der Bezirksliga Ost. Beide Mannschaften spielen in der 1998 im Stadtosten neu errichteten Donau-Arena, die das alte Eisstadion an der Nibelungenbrücke ersetzte.

Fußball

In der Saison 2016/17 tritt der SSV Jahn Regensburg in der 3. Liga an, dessen zweite Mannschaft in der fünftklassigen Bayernliga Süd. Die Frauenmannschaft des SC Regensburg spielte in den Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 in der 2. Bundesliga. Aktuell spielen sie in der drittklassigen Regionalliga Süd.

Handball

Die Damen des ESV 1927 Regensburg spielen in der Saison 2016/17 in der 3. Liga Süd. Die Herren der SG Regensburg spielen in der Landesliga.

Leichtathletik

Die LG Telis Finanz Regensburg hat im Sportjahr 2007 zwei Welt- und elf Europameisterschaften, sowie 10 deutsche Meisterschaften errungen. Dazu kommen noch 55 Bayerische Meistertitel. Damit zählt sie zu den erfolgreichsten Leichtathletikvereinen Deutschlands.

Radsport

Neben dem Veloclub Ratisbona, der als einer der größten Radsportvereine in Bayern Ausrichter des bekannten Arberradmarathons ist, kümmert sich unter anderem der RSC88 Regensburg seit 1988 um ambitionierte Mountainbiker und Radrennfahrer in Regensburg. 2007 war Regensburg zum zweiten Mal nach 1950 Etappenzielort der Deutschland Tour, des wichtigsten internationalen Radrennens auf deutschem Boden.

Rugby

Der Rugby Club Regensburg 2000 stieg 2015 in die 2. Rugby Bundesliga auf.[84] Der Verein veranstaltet jährlich Turniere mit internationaler Beteiligung. Die Frauenmannschaft des RCR 2000 tritt in der Disziplin 7er-Rugby an. 2008/09 wurde der Verein erstmals Bayerischer Meister.[85]

Tennis

Die Damenmannschaft des TC Rot-Blau Regensburg spielt seit 2015 als Eckert-Tennis-Team in der 1. Bundesliga. 2016 wurde sie erstmals Deutscher Mannschaftsmeister. Derzeit gehören unter anderem die Topspielerinnen Julia Görges, Karolína Plíšková oder Angelique Kerber (seit September 2016 Weltranglistenerste)[86] zum Kader.[87]

Weitere Sportarten

  • Der älteste Sportverein in Regensburg ist die Regensburger Turnerschaft, die 1928 aus dem Zusammenschluss des 1861 gegründeten Turnvereins, dem Turnerbund Jahn und dem Männerturnverein hervorging.
  • Der Billardclub Regensburg spielt in der Disziplin Dreiband in der 2. Bundesliga.
  • Die Schachabteilung der SG Post/Süd Regensburg ist in der Oberliga Bayern vertreten.
  • Der Boule-Club Ratisbonne, beheimatet im Stadtpark, spielt mit seiner ersten Mannschaft in der Pétanque-Bayernliga.[88]
  • Der Ringerverein 1. AC Regensburg kämpft in der Bezirksliga Niederbayern/Oberpfalz.
  • Die Regensburger Turnerschaft sowie der Tanzclub Blau-Gold Regensburg sind mit ihren Latein- und Standardpaaren bis in den höchsten bundesweiten Klassen (A/S) vertreten.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Regensburger Kulturleben bietet einige herausragende, regelmäßige Veranstaltungen: zweimal im Jahr – Anfang Mai und Ende August – treffen sich die Regensburger zu ihrem Volksfest, der Regensburger Dult. Das Bürgerfest in der gesamten Altstadt findet alle zwei Jahre an einem langen Wochenende im Sommer statt und zieht weit über 100.000 Besucher an. Ebenfalls im Zweijahresintervall ist Ende März und Anfang April die neuntägige Donauausstellung (DONA) mit vielen Sonderausstellungen zu sehen. Jeweils am zweiten Juliwochenende treffen sich Ritter, Gaukler und Spielleute beim Regensburger Spectaculum, einem Mittelaltermarkt, unter den Bögen der Steinernen Brücke auf der Jahninsel. Jeden Juni findet in Stadtamhof das Oberpfälzer MundArt-Festival statt. Im Dezember folgen die Weihnachtsmärkte, besonders hervorzuheben ist hier der Christkindlmarkt. Seit 1987 findet auf der Jahninsel jedes Jahr im Sommer das Jahninselfest statt – ein mittlerweile oberpfalzweit bekanntes Jugendkulturfest mit Live-Musik, Kleinkunst und Kinderprogramm.

Die größte Regensburger Sportveranstaltung ist der Regensburg-Marathon am Sonntag nach Christi Himmelfahrt. Mit über 1000 Marathon- und über 3000 Halbmarathonfinishern gehört er zu den 20 größten Stadtmarathons in Deutschland. Am zweiten Sonntag im August folgt der Regensburg Triathlon über Kurz- und Jedermann-Distanz. Ebenfalls im August findet seit 2010 der Triathlon „Ironman Regensburg“ über die Langdistanz statt. Der Arberradmarathon führt am letzten Sonntag im Juli mehr als 6.000 Teilnehmer auf unterschiedlich anspruchsvollen Strecken von bis zu 250 Kilometer Länge von Regensburg in den Bayerischen Wald und zurück.

Einmal im Jahr findet das Regensburger Uni Salsa Camp statt. Dort treffen jedes Jahr internationale Größen aus der Salsaszene sowie Teilnehmer aus dem kompletten Bundesgebiet ein.[89]

Die Traumfabrik ist ein Showtheater, das seit 1983 jährlich Veranstaltungen im Bereich Sport, Theater und Körpererfahrung in Regensburg durchführt.[90]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Regensburg: Übersicht Infrastruktur

Der wirtschaftliche Aufschwung Regensburgs nach dem Zweiten Weltkrieg begann relativ spät. Die Fachhochschule und die Gründung der Universität 1967 bildeten die Grundlage für eine sehr dynamische wirtschaftliche Entwicklung, gestärkt durch die Ansiedlung einer Reihe von Großunternehmen. Die Arbeitslosenquote lag im Januar 2008 mit 5,0 % unter dem bayerischen Landesdurchschnitt. So erreicht Regensburg heute die zweithöchste Arbeitsplatzdichte unter allen Großstädten in Deutschland nach Frankfurt am Main mit 760 je 1.000 Einwohner.[91] Die im Verhältnis zu den Hauptwohnsitzen hohe Zahl von 105.142 (Stand: 2012) sozialversicherten Beschäftigten folgt aus den starken Pendlerströmen aus dem Umland und führt zu einem hohen Bruttoinlandsprodukt der Stadt. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner belief sich im Jahr 2013 auf 71.576 Euro, was deutschlandweit Platz 5 bedeutet.[92] Im Prognos Zukunftsatlas 2007, der 439 Kreise und kreisfreie Städte in Deutschland nach ihrer Stärke und Dynamik miteinander vergleicht, zählt Regensburg auf Platz 5 zu den acht „Top-Regionen mit Zukunftschancen“.[93] Im Zukunftsatlas des Jahres 2013 erreichte die Stadt Rang 7 und wurde als „dynamischste Stadt“ Deutschlands bewertet, in der die beste Entwicklung der vergangenen zehn Jahre stattfand.[94]

Seit 1903 wird in kleinen Mengen Braunkohle im Tagebau abgebaut.[95]

2005 arbeiteten 75 der abhängig Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft, 30.387 im verarbeitenden Gewerbe, 2.458 im Baugewerbe, 11.365 im Handel, 4.607 für Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 3.220 im Kredit- und Versicherungsgewerbe, 32.844 im Sektor Dienstleistungen und 6.147 in den Verwaltungen der ansässigen Gebietskörperschaften. 1.192 Personen arbeiten in sonstigen Bereichen. Das verarbeitende Gewerbe hat seine Schwerpunkte in Automobilbau und -zulieferung, in der Elektrotechnik, in der Mikroelektronik und im Maschinenbau.

Außerdem ist Regensburg seit 2006 Sitz der Geschäftsstelle des bayerischen Cluster Sensorik. Die vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Regensburg initiierte Strategische Partnerschaft Sensorik e. V. ist ein Technologie-Netzwerk mit über 30 Mitgliedern aus dem Bereich Sensorik im Raum Ostbayern.

Continental Automotive

Zu den bedeutendsten Firmen der Stadt gehören heute Bayernwerk, BMW, Continental Automotive, Siemens, Infineon, Osram Opto Semiconductors, Maschinenfabrik Reinhausen, BSH Hausgeräte GmbH, Schneider Electric, AREVA, die SGB-SMIT Holding, die Deutsche Telekom, General Electric und Andritz.

Außerdem war Regensburg der Standort der ältesten Zuckerfabrik Bayerns; das 1899 gegründete Werk gehörte zur Südzucker AG und wurde Ende 2007 stillgelegt.

Die Ansiedlung von Zukunftsbranchen wird durch die Stadt aktiv gefördert. Im Fokus stehend dabei die Bereiche Energietechnik, Biotechnologie, IT und Sensorik. Einrichtungen wie der Gewerbepark Regensburg, der Energiepark Regensburg, das Technologiezentrum TechBase oder der BioPark mit inzwischen über 40 Biotech-Firmen sind Bestandteile einer wirtschaftlichen Neustrukturierung der Stadt.

Zu Zeiten des New-Economy-Booms wurden hier eine Reihe von Unternehmen gegründet wie ABC Telebuch, dem Vorläufer von Amazon.de; Adori AG, Feedback AG, Offerto.de oder die SPiN AG, womit Regensburg zeitweise eines der Zentren der deutschen Internetwirtschaft war. Einige Unternehmen sind zwischenzeitlich in geografisch günstiger gelegene Regionen in Deutschland übergesiedelt (von Amazon ist zum Beispiel nur ein Teil des Kundensupports verblieben), während andere Unternehmen, wie z. B. Adori oder Feedback, mit dem Absturz des Neuen Marktes untergingen.

Große Flächen für den Einzelhandel entstanden im 1967 errichteten und mehrmals erweiterten Donau-Einkaufszentrum im Nordosten der Stadt. In den letzten Jahren entstanden am Bahnhof innerstädtisch zusätzlich die Regensburg Arcaden.

Von der Vielzahl Regensburger Brauereien sind nur die drei Stiftungsbrauereien Kneitinger, Bischofshof und die Spitalbrauerei geblieben. Die am Ort befindliche Fürstliche Brauerei Thurn und Taxis wurde 1996 durch Paulaner übernommen. Neben den drei Stiftsbrauereien wird in der Gastwirtschaft „Regensburger Weißbräuhaus“ und dem „Fürstlichen Brauhaus“ noch für den Eigenbedarf gebraut.

Tourismus

Im Jahr 2012 hatte die Stadt Regensburg 531.943 Ankünfte zu verzeichnen.[96] Seit Mitte der 1990er Jahre ist bei den Touristenzahlen eine starke Zunahme festzustellen, so dass sich der Tourismus für Regensburg mittlerweile zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat.

Immobilienmarkt

Aufgrund der starken Bevölkerungszunahme in den letzten Jahren ist die Immobiliensituation in Regensburg heute durch eine hohe Dynamik gekennzeichnet. So stiegen die Immobilienpreise in jüngster Vergangenheit mit am stärksten innerhalb Deutschlands.[97]

Verkehr

Straßenverkehr

Mit dem Autobahnkreuz Regensburg und dem Regensburger Hauptbahnhof ist die Stadt ein Autobahn- und Eisenbahnknotenpunkt in Ostbayern.

Ein Projekt, das seit den 1980er Jahren im Plan der Stadt zum Ausbau der Verkehrsanbindung aufgeführt ist, ist der Beschluss zum Bau der Ostumgehung, die den Stadtnorden mit dem Stadtosten verbinden soll. Der ursprünglich für Oktober 2009 geplante Bau der Ostumgehung konnte erst nach einem Bürgerentscheid im März 2010 begonnen werden. Die Baumaßnahme wurde im November 2014 abgeschlossen und für den Verkehr freigegeben.

Fernstraßen

Mit der Reduzierung der Bedeutung der Eisenbahn ging eine Aufwertung der Straßenanbindung einher. Bis in die 1980er Jahre mündeten alle Bundesautobahnen um Regensburg in Bundesstraßen. In der Folgezeit wurde Regensburg stufenweise vollständig an das deutsche Bundesautobahnnetz angeschlossen.

Bundesautobahnen
Bundesstraßen

Neben der Steinernen Brücke, die inzwischen für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, existieren im Stadtgebiet als überregional bedeutsame Brücken die Nibelungenbrücke, die Donaubrücke Pfaffenstein sowie die Donaubrücke Schwabelweis.

Regensburg liegt an drei touristischen Straßen, der Deutschen Limesstraße, der Straße der Kaiser und Könige sowie der Europäischen Goethe-Straße.

Eisenbahn

Das Empfangsgebäude des Regensburger Hauptbahnhofs auf der Innenstadt-zugewandten Nordseite (2004)

Von Regensburg aus gehen Bahnstrecken nach Passau, Nürnberg, München, Hof und Ingolstadt. Im Fernverkehr wird die Stadt von ICEs der DB auf der Linie (Dortmund –) Frankfurt am Main – Wien sowie EuroNight-Nachtzügen der ÖBB angefahren. Im Nahverkehr fahren Regionalzüge der DB Regio, der Vogtlandbahn (als VBG und Alex) und von agilis die Stadt an.

Zentraler Bahnknoten ist der Hauptbahnhof. Daneben existieren aktuell in Burgweinting und Prüfening weitere Haltestellen in der Stadt. Die Haltestelle Walhallastraße soll bis 2017 im Nordosten der Stadt in der Nähe der Donau-Arena neu errichtet werden.[98]

Bis in die 1970er Jahre war Regensburg der Sitz einer Eisenbahndirektion und Schnittpunkt von Fernverkehrszügen. Bis zur Eröffnung des Main-Donau-Kanals 1992 war die Bahnstrecke Nürnberg–Passau diejenige mit dem höchsten Güteraufkommen in Deutschland. Regensburg erfuhr durch den Wegfall der Interzonenzüge und der Einstellung der Interregio-Züge eine Bedeutungsreduzierung. Auf den Strecken Regensburg – LandshutMünchen, Regensburg – WeidenHof und Regensburg – IngolstadtUlm verkehren seitdem nur noch Regionalzüge. Damit ist Regensburg kein Fernverkehrskreuz mehr.

Regionale Bahnstrecken nach Alling, zur Walhalla bzw. nach Wörth an der Donau und nach Falkenstein wurden bereits in der Nachkriegszeit stillgelegt.

Bustreff Albertstraße, der zentrale Busbahnhof gegenüber vom Hauptbahnhof

ÖPNV

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) versorgen 70 Buslinien der Regensburger Verkehrsbetriebe GmbH (RVB), die dem Regensburger Verkehrsverbund (RVV) angehören.

Zwischen 1903 und 1964 betrieb die Stadt ein kleines Straßenbahnnetz. Anfang der 1980er Jahre scheiterte ein Vorhaben zur Untertunnelung des Altstadtabschnittes für die Stadtbusse. Es laufen Planungen für den Bau eines Stadtbahnnetzes. Dafür werden bereits Trassen freigehalten bzw. Bauwerke wie die Nibelungenbrücke entsprechend ausgelegt.

Binnenhafen

Der Hafen Regensburg ist mit einem Güterumschlag 2013 von insgesamt 8.002.000 t (Schiff: 1.645.000 t)[99] der größte Hafen Bayerns. Der Hafen liegt an der Donau und ist ein wichtiger Umschlagplatz zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa. Zur nördlichen Umfahrung der Steinernen Brücke wurde der Regensburger Europakanal errichtet.

Fernradwege

Regensburg ist Kreuzungspunkt mehrerer Fernradwege: Der europäische EuroVelo-Fernradweg Flüsseroute EV 6 verbindet Regensburg mit dem Atlantik und dem Schwarzen Meer,[100] der Donauradweg führt von der Donauquelle nach Budapest, der Waldnaabtal-/Naabtal-Radweg von Bärnau nach Regensburg, der Regental-Radweg von Regensburg nach Bayerisch Eisenstein, der Deutsche Limes-Radweg von Bad Hönningen nach Regensburg, der Falkenstein-/Festspiel-/Chambtal-Radweg von Regensburg nach Falkenstein/Cham/Furth im Wald, sowie der 5-Flüsse-Radweg (Donau-Naab-Vils-Pegnitz-Altmühl), ein Rundweg von Regensburg über Amberg, Sulzbach Rosenberg, Nürnberg, Neumarkt und Kelheim wieder nach Regensburg.

Luftfahrt

15 Kilometer nördlich von Regensburg und drei Kilometer nordwestlich von Regenstauf befindet sich der Flugplatz Regensburg-Oberhub. Eingestuft als Verkehrslandeplatz wird er überwiegend zur Ausübung des Luftsports mit Motorflugzeugen, Segelflugzeugen, Ultraleicht-Flugzeugen und Hubschraubern genutzt.

Gesundheitswesen

1992 wurde das Universitätsklinikum in Betrieb genommen. Es bildet den Abschluss des Ausbaus der Universität Regensburg zur Volluniversität, in der alle wesentlichen wissenschaftlichen Studiengänge angeboten werden. Die erste Ausbaustufe umfasste seit den frühen 1980er-Jahren die Zahn-, Mund- und Kieferklinik. Das Klinikum zählt zu den modernsten in Europa. Es hat 3.800 Beschäftigte, etwa 1.500 Studierende der Human- und Zahnmedizin, die höchste Versorgungsstufe vier sowie einen Einzugsbereich von 2,2 Millionen Einwohnern aus den Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern. Aktuell verfügt es über 833 Betten und 12 Dialyseplätze. 2013 wurden 125.500 ambulante Behandlungen und 31.500 stationäre Behandlungen bei einer durchschnittlichen Verweildauer von acht Tagen durchgeführt.

Die weiteren, teilweise mit dem Uniklinikum zusammen arbeitenden Krankenhäuser sind das Krankenhaus St. Josef, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, die Frauen- und Kinderklinik St. Hedwig sowie die Kinder-Universitätsklinik Ostbayern KUNO. Des Weiteren befindet sich in Innenstadtnähe am Emmeramsplatz das Evangelische Krankenhaus. Seit 1852 gibt es mit dem Bezirksklinikum Regensburg eine Nervenheilanstalt in der Stadt.

Medien

Aus Regensburg berichten mehrere Rundfunkanstalten. Der Bayerische Rundfunk unterhält das Regionalstudio Ostbayern und der regionale Fernsehsender TVA sendet Informationen über die Region Regensburg/Kelheim/Straubing/Cham. Die Radiosender Gong FM, Absolut Radio, Absolut relax, Radio Galaxy und Radio Charivari Regensburg haben ebenfalls ihren Sitz in Regensburg. Die Mittelbayerische Zeitung, die größte Tageszeitung der Region, erscheint in Regensburg. Eine weitere Regensburger Tageszeitung ist die „Donau-Post“, Ableger des Straubinger Tagblatts. Erwähnenswert ist auch die seit 1998 erscheinende „Regensburger Soziale Straßenzeitung und Monatsmagazin Donaustrudl“ mit einer Auflage von etwa 7000 Exemplaren. Seit Frühjahr 2008 existiert mit regensburg-digital auch in Regensburg eine unabhängige Online-Zeitung.

Wissenschaft und Bildung

Campus der Universität Regensburg

Regensburg besitzt drei Hochschulen und damit alle Bildungseinrichtungen des ersten und zweiten Bildungsweges. Die 1962 gegründete Universität Regensburg nahm als vierte Universität Bayerns 1967 mit allen wesentlichen Fakultäten den Lehrbetrieb auf. Als ihr akademischer Nukleus fungierte die Theologische Hochschule am Ägidienplatz. Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg wurde 1971 als Nachfolgerin des Polytechnikums, der Höheren Fachschulen und weiterer Einrichtungen gegründet. Die Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg erhielt 2001 den Hochschulstatus. Sie ging aus der 1874 gegründeten weltweit ersten katholischen Kirchenmusikschule hervor. Mit insgesamt etwa 32.000 Studierenden (Stand Oktober 2014) besitzt Regensburg eine der höchsten Studierendendichten in Deutschland (ca. 23 %).

Zu den Hochschuleinrichtungen im weiteren Sinne gehören die Forschungs- und Gründerzentren. Im IT-Speicher (einem ehemaligen Lagerhaus an der Donau) und dem IT-Hafen (dem früheren Sitz einer Schifffahrtsgesellschaft) finden Neugründungen der Informationstechnik eine erste Bleibe. Zusammen mit der Fakultät für Informatik der OTH Regensburg fokussieren diese Einrichtungen auf den Schwerpunkt IT-Sicherheit. Auf dem Campus der Universität befindet sich der Biopark. Diese Einrichtung steht Neugründungen im Bereich der Biotechnologie und Life-Sciences zur Verfügung. Hier hat eine Arbeitsgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), mit Arbeitsschwerpunkt Tumor- und Alterskrankheiten, ihren Sitz. Unter dem Dach des Wissenschaftszentrums Ost- und Südosteuropa Regensburg kooperieren das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, das Institut für Ostrecht, das Hungaricum - Ungarisches Institut und das Forschungszentrum Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.

Regensburg hat ferner zahlreiche allgemeinbildende Schulen. Insgesamt gibt es 18 Grundschulen, sechs Hauptschulen, sechs Förder- und Sonderschulen, fünf Realschulen und acht Gymnasien. Zudem verfügt die Stadt über mehrere berufliche Schulen, vier Berufsschulen, zwei Wirtschaftsschulen, eine Fachoberschule und zwei Berufsoberschulen sowie 14 Berufsfachschulen. Hinzu kommen 13 freie Bildungseinrichtungen privater und öffentlicher Träger. Größte Einrichtung dieser Art sind die Eckert-Schulen für Berufsfortbildung. Außerdem gibt es seit 2010 eine Swiss International School in Regensburg.[101]

Im Bereich Erwachsenenbildung ist die Volkshochschule der Stadt Regensburg tätig. Im Regensburger Bibliotheksverbund haben sich über 20 Einrichtungen des Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesens aus der Stadt und der Region Regensburg zusammengeschlossen.

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

In Regensburg gibt es ein Amtsgericht, ein Landgericht, ein Arbeitsgericht, ein Verwaltungsgericht und eine Staatsanwaltschaft. Außerdem befindet sich dort eine Justizvollzugsanstalt. Darüber hinaus sind in der Stadt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg, das Wasserwirtschaftsamt und das staatliche Bauamt für die Stadt und den Landkreis Regensburg sowie die Landkreise Cham und Neumarkt in der Oberpfalz und die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft mit ihrem arbeitsmedizinisch-sicherheitstechnischen Dienst vertreten.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Ehrenbild für Papst Benedikt XVI. im Regensburger Dom

Zu den bekanntesten Ehrenbürgern der Stadt gehören der emeritierte Papst Benedikt XVI., früherer Professor der Universität Regensburg, der frühere bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß und der in Regensburg geborene frühere Ministerpräsident Alfons Goppel.

Söhne und Töchter der Stadt

Regensburg ist ferner die Geburtsstadt einiger berühmter Personen ihrer Zeit. Der in Regensburg geborene Don Juan de Austria, ein unehelicher Sohn von Kaiser Karl V. und der Regensburger Bürgertochter Barbara Blomberg, war Führer der Flotte der heiligen Allianz in der siegreichen Seeschlacht über die Osmanen bei Lepanto (1571).

In Regensburg wirkende Persönlichkeiten

Der bedeutende Gelehrte und später heiliggesprochene Albertus Magnus war von 1260 bis 1262 Bischof von Regensburg. Vor Ort wirkte der am 9. Januar 1534 in Regensburg verstorbene berühmte Chronist Johannes Aventinus. Am 15. November 1630 starb in Regensburg Johannes Kepler, Mathematiker und Astronom. Zwischen 1945 und 1950 lebte in Regensburg der sudetendeutsche Industrielle Oskar Schindler, der während des Zweiten Weltkrieges über 1.200 Juden vor der drohenden Vernichtung in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern rettete. Joseph Ratzinger nahm 1969 den Ruf an die Universität Regensburg an. Dort lehrte er Dogmatik und Dogmengeschichte und gründete zusammen mit Alma von Stockhausen die Gustav-Siewerth-Akademie. Im Jahr 1976 wurde er Vizepräsident der Universität, ehe er 1977 zum Erzbischof ernannt wurde. Auch nach seiner Wahl zum Papst blieb er weiterhin Honorarprofessor in Regensburg.

Trivia

Der Hauptgürtelasteroid (927) Ratisbona wurde nach dem lateinischen Namen der Stadt benannt.

Bildergalerie

Filmografie

  • Bilderbuch Deutschland“. „Regensburg – Kulturmetropole an der Donau.“ Dokumentation, 45 Min., Buch: Norbert Göttler, Produktion: BR
  • „Topographie: Bauen und Bewahren“. „Die Regensburger Donauinseln.“ 1986, Dokumentation, 45 Min., Ein Film von Dieter Wieland
  • „Als Gott schlief. Die Juden von Regensburg.“ Dokumentation, 15 Min., Regie: Thomas Euting, Produktion: ZDF
  • Das Bayerische Jahrtausend, Folge 3: „13. Jahrhundert: Regensburg“, 2011, Dokumentation, 45 Min., mit Udo Wachtveitl, Produktion: BR
  • Kommissarin Lucas“ ist eine 90 minütige Krimiserie mit Ulrike Kriener und Anke Engelke, die jährlich in Regensburg gedreht wird.
  • „Regensburg 3D“. 2012, Dokumentation in 3D, 42 Min., produziert von Daniel Schellhorn
  • Im Sommer und Herbst 2010 wurde Regensburg für Dreharbeiten für die Kinokomödie Eine ganz heiße Nummer genutzt.
  • Im August und September 2012 wurden in Regensburg Teile des Films Paganini – Der Teufelsgeiger mit David Garrett gedreht.
  • Der Film Zwei zum Fressen gern (2006) mit Christian Tramitz in der Hauptrolle spielt ebenfalls in Regensburg.

Siehe auch

Portal: Regensburg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Regensburg

Literatur

  • Karl Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4.
  • Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann und Angelika Wellnhofer: Denkmäler in Bayern – Stadt Regensburg. Ensembles – Baudenkmäler – Archäologische Denkmäler. Band III.37. Mittelbayerische Druck- und Verlagsgesellschaft, Regensburg, 1997, ISBN 3-927529-92-3.
  • Karlheinz Dietz, Gerhard H. Waldherr: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Universitätsverlag, Regensburg 1997, ISBN 3-930480-67-0.
  • Sigfrid Färber: Regensburg – Das mittelalterliche Wunder Deutschlands. 19. Auflage MZ-Buchverlag, 2005, ISBN 3-934863-24-8.
  • Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz. Kommunalpolitik in Regensburg während der NS-Zeit. Universitätsverlag Regensburg, 1994, ISBN 3-9803470-6-0.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Bayerisches Städtebuch. Band V. 2. Teilband Ober-, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben. In: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1974.
  • Lothar Kolmer, Fritz Wiedemann (Hrsg.): Regensburg. Historische Bilder einer Reichsstadt. Pustet, Regensburg 1994, ISBN 3-7917-1435-X.
  • Nikolai Löwenkamp (Hrsg.): Regensburg – Chronik einer mittelalterlichen Stadt. Eine Auswahl aus Carl Th. Gemeiners „Regensburgischer Chronik“. Löwenkamp, Regensburg 2012, ISBN 978-3-9814096-0-4.
  • Klaus Rappert: Regensburg – Grundriss der Geschichte. Regensburg/Norderstedt 2007, ISBN 978-3-8334-9124-5.
  • Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. 2 Bände. Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1682-4.
  • Wolfgang Schöller: Stadtplanung und Denkmalpflege in Regensburg 1950–1975 (Regensburger Studien, Bd. 15, hrsg. vom Archiv der Stadt Regensburg), Regensburg 2010, ISBN 978-3-935052-84-9.
  • Siegfried Wittmer: Jüdisches Leben in Regensburg. Vom frühen Mittelalter bis 1519. Universitätsverlag, Regensburg 2001, ISBN 3-930480-54-9.

Weblinks

Wiktionary: Regensburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Regensburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Regensburg – in den Nachrichten
Wikivoyage: Regensburg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/inhalt/suspendierung-wolbergs-entscheidung-regensburg-100.html
  3. Vorlage:Welterbe
  4. Bundesagentur für Arbeit: Statistik
  5. Statistik kommunal 2013: Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Kreisfreie Stadt Regensburg Juni 2014 (PDF).
  6. Stadt Regensburg: Regensburg-Plan
  7. Regensburg in der Antike. Stadt Regensburg, abgerufen am 17. November 2016.
  8. a b c Albrecht Greule: Die Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens Regensburg. uni-regensburg.de, 1. März 2008, abgerufen am 2. Dezember 2016.
  9. Josef Hohl (Hrsg.): Lokalhistorische Texte: Regensburg. Lindauer, München 1982, ISBN 3-87488-904-1, S. 30.
  10. Xavier Delamarre: Dictionnaire de la langue gauloise. éditions errance 2003.
  11. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon Bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München, Verlag C.H. Beck, 1. Auflage, 2013 ISBN 978-3-406-55206-9. S. 224–227.
  12. Brückenprivileg Friedrich Barbarossas für Regensburg, 26. September 1182 mit urkundlicher Ersterwähnung des magister pontis Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden der Philipps-Universität Marburg
  13. Stadtrechtsprivileg Konig Philipps von Schwaben, 1207, Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden der Philipps-Universität Marburg, gedruckt: Mon. Boica 29,1 S. 532 Nr. 586.
  14. Matthias Freitag: Kleine Regensburger Stadtgeschichte.Pustet, Regensburg 2016, ISBN 978-3-7917-2823-0.
  15. a b Peter Brielmeier, Uwe Moosburger (Hrsg. Peter Morsbach) : Regensburg Metropole im Mittelalter. Friedrich Pustet, Regensburg (2007), S. 140/141, ISBN 978-3-7917-2055-5.
  16. Das Territorium der Stadt Regensburg umfasste nur ca. 17 km2, während das Territorium von Nürnberg ca. 1200 km2, das von Rothenburg ca. 388 km2 umfasste (Peter Morsbach S. 108/109, in Peter Brielmeier, Uwe Moosburger, 2007).
  17. a b c d e f g h i Alois Schmid: Von der bayerischen Landstadt zum Tagungsort des Immerwährenden Reichstags. In: Regensburg - Stadt der Reichstage. Vom Mittelalter zur Neuzeit. Dieter Albrecht (Hrsg.), Universitätsverlag Regensburg (1994), Bd. 21, S. 29–43. ISBN 3-9803470-9-5.
  18. a b Guido Hable: Geschichte Regensburgs. Eine Übersicht nach Sachgebieten. MZ-Verlag (1970) S. 80–81.
  19. Peter Morsbach, Martin Weindl: Der Auer-Aufstand. Der Städtekrieg von 1388. In Peter Brielmaier, Uwe Moosburger (Hrsg. Peter Morsbach): Regensburg. Metropole im Mittelalter. Friedrich Pustet Regensburg, 2007, S. 218–219 u. 222–225, ISBN 978-3-7917-2055-5.
  20. Peter Brielmeier, Uwe Moosburger (Hrsg. Peter Morsbach): Regensburg Metropole im Mittelalter. Friedrich Pustet, Regensburg, 2007, S. 244/245, ISBN 978-3-7917-2055-5
  21. Birgit Angerer: Regensburgs wirtschaftlicher Niedergang. In: Peter Brielmaier, Uwe Moosburger (Hrsg. Peter Morsbach): Regensburg. Metropole im Mittelalter, Friedrich Pustet Regensburg 2007, S. 246–247, ISBN 978-3-7917-2055-5
  22. Peter Brielmaier, Uwe Moosburger (Hrsg. Peter Morsbach): Regensburg. Metropole im Mittelalter, Friedrich Pustet Regensburg 2007, S. 244–245, ISBN 978-3-7917-2055-5
  23. Karl Bauer: Regensburg. 2014, S. 203–204, ISBN 978-3-86646-300-4.
  24. Karl Bauer: Regensburg. 2014, S. 123, ISBN 978-3-86646-300-4.
  25. Tobias Beck: Kaiser und Reichsstadt am Beginn der Frühen Neuzeit. Die Reichshauptmannschaft in den Regimentsordnungen 1492 - 1555. Stadtarchiv Regensburg (2011), S. 28–32.
  26. Günther Lottes:Die Reformation in Regensburg und Hans Schwarz: Die Reformation in Regensburg bis zur Konkordienformel. In 450 Jahre Evangelische Kirche in Regensburg 1542 - 1992; Katalog der Ausstellung, Museum der Stadt Regensburg 1993, S. 15–27 und 59 - 70; ISBN 3-925753-28-1
  27. Vgl. BSLK, Bekenntnisschriften der evang. luth. Kirche; S. 765; vgl. S. 17.
  28. Werner Wilhelm Schnabel: Österreichische Exulanten in oberdeutschen Reichsstädten. Zur Migration von Führungsschichten im 17. Jahrhundert. München 1992 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, 101). ISBN 3-406-10682-X.
  29. Manfred Enzner / Eberhard Krauß: Exulanten in der Reichsstadt Regensburg. Eine familiengeschichtliche Untersuchung. Nürnberg 2008 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 20). ISBN 978-3-929865-13-4.
  30. Peter Engerisser, Pavel Hrncirik: Nördlingen 1934. Die Schlacht bei Nördlingen, Wendepunkt de Dreißigjährigen Krieges. Späthling, Weißenstadt 2009; S. 25–33; ISBN 978-3-926621-78-8.
  31. Peter Engerisser: Eine bislang unbekannte Ansicht der Belagerung Regensburgs im Jahr 1634. Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg; Bd. 148 (2008), S. 55 – 85. ISSN 0342-2518.
  32. Wolfgang Johannes Bekh: Alexander von Maffei – Der bayerische Prinz Eugen, W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen 1982, ISBN 3-7787-3206-4, S. 225–228.
  33. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
  34. Eine zweite Mustersiedlung, vor allem für Arbeiter des Messerschmitt-Flugzeugwerkes, die sog. „Hermann-Göring-Siedlung“ (heute Ganghofersiedlung), wurde später im Süden der Stadt gebaut.
  35. Peter Brendel (u. a.): Das Lager Colosseum in Regensburg. In Dieter Galinski, Wolf Schmidt (Hrsg.): Die Kriegsjahre in Deutschland 1939 bis 1945. Ergebnisse und Anregungen aus dem Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten 1982/83. Hamburg, 1985, S. 251–268.
  36. Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz, 1994, S. 215.
  37. Artikel über den letzten deutschen Scharfrichter
  38. Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz, 1994, S. 371.
  39. Rainer Ehm: Bayern, im Speziellen Regensburg, im Fokus der französischen und britischen Luftstreitkräfte 1939 -1941.Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, Bd. 155 (2015) S. 268; ISSN 0342-2518.
  40. Eiser / Schießl (2012), S. 40.
  41. Werner Johann Chrobak: Domprediger Dr. Johann Maier – ein Blutzeuge für Regensburg. In: Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburgs und der Oberpfalz (VHVO). 125, 1985, S. 457; online verfügbar (letzter Zugriff Mai 2013).
  42. German Vogelsang: SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945, Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 14.
  43. Vgl. Eiser, Schießl (2012) S. 35.
  44. German Vogelsang: SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945, Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 131.
  45. German Vogelsang: SIE KOMMEN! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945, Amberg 2015, ISBN 978-3-95587-008-9, S. 14.
  46. Jürgen Mulert: Amerikanischen Quellen zur Vorgeschichte der Kapitulation von Regensburg im April 1945, in: Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburg und der Oberpfalz(VHVO) Band 127, 1987, S. 274.
  47. Helmut Halter: Stadt unterm Hakenkreuz, 1994, S. 549.
  48. Joachim Brückner: Kriegsende in Bayern 1945, Verlag Rombach Freiburg, 1987, S. 154.
  49. Verlegeorte (www.stolpersteine-regensburg.de)
  50. Monatliche Informationen der Abteilung Statistik der Stadt Regensburg
  51. Statistisches Jahrbuch 2013 der Stadt Regensburg (PDF; 13,0 MB).
  52. Noch ist Regensburg katholisch
  53. Kirchen: Katholischer Kirchentag 2014 in Regensburg. In: Focus Online. 19. November 2011, abgerufen am 28. Februar 2015.
  54. Bayerischer Rundfunk: Katholikentag 2014: Katholische Feier- und Debattierclubs – BR.de. In: br.de. 2. Juni 2014, abgerufen am 28. Februar 2015.
  55. Werner Chrobak: 1904/2004 – Der Deutsche Katholikentag zu Regensburg 1904 und der Umbau des Bischofshofs, Schnell & Steiner 2004, ISBN 978-3-7954-1718-5.
  56. Jüdisches Leben in Bayern: Regensburg – jüdische Perle des Mittelalters. In: br.de. 14. September 2011, archiviert vom Original am 24. Juni 2012; abgerufen am 28. Februar 2015.
  57. Informationen der VVN-BdA Regensburg
  58. Lama Ole Nydahls
  59. Buddhismus Regensburg
  60. Buddhistische Meditationsgruppe Regensburg. In: buddhistische-meditation-regensburg.de. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  61. http://www.zen-guide.de/zen/zentren/id/199; http://www.dojo-regensburg.de/
  62. Won-Buddhisten
  63. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 636.
  64. Stadt Regensburg – Abteilung Statistik. In: statistik.regensburg.de. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  65. Kommunalwahlen in Bayern 2014. In: kommunalwahl2014.bayern.de. 16. März 2014, abgerufen am 28. Februar 2015.
  66. FOCUS Online: Joachim Wolbergs: Regensburger OB wegen schwerer Bestechlichkeit in U-Haft. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 18. Januar 2017]).
  67. OB Wolbergs wird vorläufig suspendiert. www.br.de, 27. Januar 2017, abgerufen am 27. Januar 2017.
  68. Joachim Wolbergs kommt aus der U-Haft. Mittelbayerische Zeitung, 28. Februar 2017, abgerufen am 2. März 2017.
  69. Eintrag zum Wappen von Regensburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  70. Neue Städtepartnerschaft besiegelt: „In Qingdao geht die Post ab“. In: mittelbayerische.de. 6. November 2009, abgerufen am 28. Februar 2015.
  71. Patenschaftswortlaut vom 10. November 1951
  72. Stadt Regensburg – Welterbe Regensburg – Welterbe Regensburg. In: regensburg.de. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  73. Hannes Hintermeier: Regensburg – Provinz gibt es nur im Kopf. In: FAZ.net. 3. September 2004, abgerufen am 28. Februar 2015.
  74. Museen in Regensburg Website der Stadt Regensburg. Abgerufen am 13. März 2017.
  75. Geschichte des Naturkundemuseums Ostbayern Website des Naturkundemuseums Ostbayern. Abgerufen am 13. März 2017.
  76. document niedermünster Website Besucherzentrum am Regensburger Dom. Abgerufen am 13. März 2017.
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