Benutzer:Artikelstube/Liste diagnostischer Verfahren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die folgende Liste führt diagnostische Verfahren in der Medizin auf. Nicht enthalten in dieser Liste ist der Einsatz einzelner Diagnostika.

Allgemeinmedizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
31P-Magnetresonanzspektroskopie Die 31P-Magnetresonanzspektroskopie (31P-MRS) ist eine spezielle Form der Magnetresonanztomographie, bei der die relativen Konzentrationen bestimmter Substanzen, etwa die Phosphate des Energiestoffwechsels, im Gewebe bestimmt werden. Sie wird hauptsächlich in wissenschaftlichen Studien zur Muskelphysiologie und Sportmedizin eingesetzt.
Akustocerebrografie Die Akustocerebrografie (ACG) ist ein Diagnoseverfahren in der Medizin, das in erster Linie zur Diagnose von Erkrankungen des Gehirns und des Zentralnervensystemsdient. Es kann auch für die kontinuierliche Überwachung des Gehirns und des Hirndrucks verwendet werden. Die ACG ist eine nichtinvasive, transkranielle akustische Spektroskopie auf Basis der Molekularen Akustik und erlaubt die Untersuchung von Zell- und Molekularstruktur des Gehirns. Sie funktioniert nebenwirkungsfrei ohne die Verwendung von ionisierender Strahlung. Die ACG ermöglicht auch die Beurteilung des Blutflusses und zerebraler Durchblutungsstörungen.
Atemgasanalyse Atemgasanalyse ist die wissenschaftliche Untersuchung der menschlichen Atemluft. Ziel ist es einerseits, Markersubstanzen zu identifizieren, die Rückschlüsse auf den klinischen Zustand eines Patienten erlauben, und andererseits mathematische Modellezu entwickeln, die es erlauben, von Atemgaskonzentrationen auf die entsprechenden Blutkonzentrationen umzurechnen. Die gewonnenen Erkenntnisse können dann in Atemgastests für die medizinische Diagnostik umgesetzt werden.
Atemgastest Ein Atemgastest (verkürzt auch Atemtest genannt) ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem die Ausatemluft eines Patienten analysiert wird. Anwendungsgebiete sind der Nachweis von Helicobacter pylori mit dem 13C-Harnstoff-Atemtest und Unverträglichkeiten einzelner Zuckerarten (vor allem Laktoseintoleranz) mit dem Wasserstoffatemtest oder auch der Rückschluss von Atemgaskonzentrationen auf Blutkonzentrationen zum Beispiel bei der Atemalkoholbestimmung.
Bedside-Test Als Bedside-Test (bedside – engl. für Bettseite) werden „Labor-Untersuchungen“ bezeichnet, die unmittelbar am Patientenbett und im übertragenen Sinn in Patientennähe, ohne Versendung des Probenmaterials in ein Labor durchgeführt werden können. Der bedeutendste Bedside-Test dient der Blutgruppenbestimmung. Diese ärztliche Maßnahme wird im Allgemeinen vor jeder Bluttransfusion durchgeführt, um Verwechslungen von Blutkonserven auszuschließen. Dabei wird die Blutgruppe des jeweiligen Empfängers mit der der verwendeten Blutkonserve verglichen.
CODY-Einstufungstest Der CODY-Mathetest CODY-M 2-4(Computergestütztes Dyskalkulie-Testverfahren und -training) ist ein Diagnostikverfahren, das zur Feststellung von Rechenschwäche oder Dyskalkulie bei Grundschulkindern der 2. bis 4. Klasse eingesetzt wird. Entwickelt wurde der CODY-Mathetest 2013 im Rahmen des CODY-Projektes am Institut für Psychologieder Westfälischen Wilhelms-UniversitätMünster in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Softwareentwickler Kaasa health.
Clinical Opiate Withdrawal Scale Die COW-Skala ist ein überprüftes Instrument zur klinischen Beurteilung eines akuten Opiat-Entzugssyndroms und ebenso hilfreich wie der CINA-Fragebogen. Sie wurde 2003 von Donald R. Wesson und Walter Ling veröffentlicht und beinhaltet elf Fragen zum aktuellen Zustand des Patienten.
DMS-Kontrolle Eine DMS-Kontrolle ist ein klinisches Diagnoseverfahren, das zur Statuserhebung bei Verletzungen oder während der Nachversorgung verwendet wird. Dabei wird die Durchblutung, Motorik und Sensibilität eines bestimmten Körperteils untersucht. Gebräuchlich ist dabei auch das Kürzel pDMS für „periphere DMS“.
Elektropherogramm Ein Elektropherogramm ist eine graphische Darstellung von Resultaten einer Elektrophorese-Analyse.
Feinnadelbiopsie Die Feinnadelbiopsie (FNB), auch Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) oder Feinnadelpunktion (FNP) genannt, ist ein Verfahren zur Gewinnung von Zellen aus einem inneren Organ oder Tumoren. Mikroskopische Untersuchungen sollen einen örtlichen Krebsverdacht abklären. Häufigste Anwendungen sind Feinnadelbiopsien tumorverdächtiger Knoten in der Schilddrüse, Lunge, Lymphknoten, Raumforderungen im Bauchraum, Weichteiltumoren und Prostata. Sie ist besonders schonend und ungefährlich. Allerdings ist die Stanzbiopsie in einigen Fragestellungen treffsicherer, etwa in vorbehandeltem Gewebe oder in der weiblichen Brust.
Finger-Boden-Abstand Der Finger-Boden-Abstand, abgekürzt FBA, ist eine medizinische Untersuchung zur Einschätzung der Gesamtbeweglichkeit von Wirbelsäule, Hüfte und Becken. Gemessen wird der Abstand zwischen Boden und Fingerspitzen bei maximaler Vornüberbeugung, wobei die Knie durchgestreckt bleiben sollten. Der Finger-Boden-Abstand beträgt normalerweise zwischen 0 cm und 10 cm, bei jungen beweglichen Menschen können jedoch auch negative Werte dokumentiert werden, zu deren Messung der Untersuchte auf eine erhöhte Stufe gestellt wird.
Fluoreszenztomographie Die Fluoreszenztomographie ist ein in der In-vivo-Diagnostik verwendetes bildgebendes Verfahren. Sie ist eine spezielle Form der diffusen optischen Tomographie. Mit der Fluoreszenztomographie kann die Verteilung von Fluorophoren in biologischem Gewebedreidimensional erfasst und quantifiziert werden. Die hohe Sensitivität des Verfahrens ermöglicht die Anwendung zur Molekularen Bildgebung. Das Verfahren wird vor allem in der Forschung und in präklinischen Studienverwendet.
Handgriff Handgriff ist ein medizinischer Ausdruck für diagnostische oder therapeutische Verfahren, die ohne Besteck oder Gerätschaft ausgeführt werden können.
Invasion Invasion (von lateinisch invadere „eindringen“) steht für medizinische Maßnahmen zur Diagnostik oder Therapie, die in den Körper eindringen.
Invasive Diagnostik Invasive Diagnostik ist ein medizinisches diagnostisches Verfahren, bei dem ein Eingriff in den Körper der untersuchten Person nötig ist. Blutabnahmen zählen jedoch nicht zur invasiven Diagnostik.
Koproskopie Die Koproskopie (deutsch Stuhlschau) beschreibt ein bereits in der Antike (bei Hippokrates und Galenos) und im Mittelalter (beispielsweise bei Theophilus Protospatharius im 7. Jahrhundert oder von Avicenna) angewandtes bzw. beschriebenes, neben der Harnschau (Uroskopie) benutztes, diagnostisches Verfahren zur Untersuchung von Kot. Die in den hippokratischen Prognosen enthaltenen Stuhlschau-Abschnitte, die einen bevorstehenden Tod aus der Beschaffenheit (Farbe und Geruch) des Patientenkots beurteilen, finden sich auch in einem um 1425, vermutlich von einem hessischen Autoren, verfassten deutschsprachigen Kurztraktatwieder. Ebenfalls unter Benutzung der Kommentare zu hippokratischen Prognosenvon Galenos entstand im 14. oder 15. Jahrhundert ein Lüneburger Stuhlschau-Text.
Kortikale Oszillationen Kortikale Oszillationen (med. kortikal, von der Gehirnrinde (Kortex) ausgehend), (von lat. oscillare „schwingen“, „schwanken“, „schaukeln“) sind rhythmische elektrische Potentiale in den Hirnarealen, die sich synchronisieren müssen, um Informationen auszutauschen. Sie sind an der Wahrnehmung von Musik und Sprache beteiligt, und auf die Erkennung von Sequenzen und Abläufen.
LiMAx-Test Der LiMAx-Test (maximum liver function capacity) ist ein dynamischer Leberfunktionstest, der auf der Verstoffwechselung von 13C-Methacetin durch das leberspezifische Cytochrom-P450-1A2-System beruht und die aktuelle Leberleistung im Augenblick der Messung am Patientenbett wiedergibt (Point-of-Care-Testing).
Mehrdimensionaler Zeichentest Der Mehrdimensionale Zeichentest (MDZT) ist ein projektives Testverfahren, das vom Psychiater René Bloch entwickelt worden ist.
Monozyten-Aktivierungs-Test Der Monozyten-Aktivierungs-Test (MAT) dient dem Nachweis fiebererregender Stoffe in Arzneimitteln.
Radio-Allergo-Sorbent-Test Der Radio-Allergo-Sorbent-Test (RAST) ist ein diagnostisches Verfahren, das beispielsweise bei der Abklärung einer Allergie, zum Nachweis spezifischer Antikörper der Klasse E dient, die gegen das dabei getestete Allergen (zum Beispiel bestimmte Pollen, Hausstaubmilben-Kot, Tierallergen etc.) gerichtet sind. Hierzu werden beim klassischen RAST-Verfahren die Antigene als feste Phase an eine Papierscheibe gebunden oder beim weiterentwickelten CAP-RAST (CAP steht für Carrier-Polymer-System) an ein Zelluloseschwämmchen. Danach wird Blutserum des Patienten aufgebracht. Falls sich im Serum passende Antikörper befinden, binden sich diese mit dem zugehörigen Antigen zu einem Antikörper-Antigen-Komplex. Im nachfolgenden Schritt wird ein radioaktiv markierter Tracer aufgebracht, der sich wiederum mit diesen AG-AK-Komplexen verbindet und dann nachgewiesen werden kann.
Stanzbiopsie Die Stanzbiopsie ist ein Verfahren zur Gewinnung eines Gewebezylinders aus krankheitsverdächtigen Körperregionen zum Zweck einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung. Dazu kommen verschiedene Nadeltypen (z. B. TruCut) und Durchmesser (1,1–2,2 mm) in Frage. Stanzbiopsien werden beispielsweise bei krebsverdächtigen Knoten in der weiblichen Brust, der Leber oder der Prostata sowie zur Untersuchung der Haut und Zusammenhang en mit Knochenmarkpunktionen durchgeführt.
Teststreifen Als Teststreifen oder Teststäbchen bezeichnet man ein längliches Objekt, mit dem das Vorhandensein, die Menge oder auch die Konzentration einer Substanz nach einem oder mehreren Kriterien bestimmt werden kann. Die Auswertung kann visuell oder mittels elektronischer Geräte erfolgen.
Vakuumbiopsie Die Vakuumbiopsie ist ein Verfahren zur Gewinnung einer Gewebeprobe aus krankheitsverdächtigen Körperregionen zum Zweck einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung. Dabei wird eine gefensterte Hohlnadel in das zu untersuchende Gewebe eingebracht. Das Gewebe wird mittels Vakuumsog in das Innere der Nadel befördert, wo es dann abgetrennt und herausgezogen wird. Zumeist wird die Vakuumbiopsie an der weiblichen Brust und der Prostata eingesetzt. Die stereotaktisch gestützte Vakuumbiopsie der Mamma wurde 1996 von Burbank und Parker erstmals beschrieben und in den USA eingesetzt. In Europa wurde die Methode erstmals 1997 von Heywang-Köbrunner an der Universität Halle eingesetzt und findet seither zunehmend Verbreitung.
Verbale Rating-Skala Eine verbale Rating-Skala – kurz VRS – ist in den empirischen Sozialwissenschafteneine idealerweise äquidistant skalierte deskriptive Rating-Skala, deren Beschriftungen („Marken“) durch Worte oder Begriffsgruppen repräsentiert werden. Dabei beschreiben die skalierenden Worte oder Begriffsgruppen Abschnitte einer Skala, die als Intervallskala aufgefasst werden kann.
Virtuelle Koloskopie Die Virtuelle Koloskopie (VC) ist eine radiologische Untersuchung des Dickdarmes(Colon) mit in der Regel einem Computertomographen (CT) und wird dann auch CT-Kolonographie oder CT-Koloskopie genannt. Dabei werden dünne Schnittaufnahmen angefertigt und daraus mit speziellen Computerprogrammen zwei- und dreidimensionale Bilder der inneren Darmoberfläche erstellt. Durch die VC können Polypen, Tumoren und Divertikel diagnostiziert werden. Weniger gewöhnlich ist die VC mittels Magnetresonanztomographie (MRT), auf die in diesem Artikel nicht weiter eingegangen wird.
Vitalanalyse Vitalanalyse ist ein rechtlich nicht geschützter (pseudo)medizinischer Begriff. Dahinter stehen kommerzielle Angebote, die nach eigenen Angaben den gesundheitlichen Zustand eines Menschen analysieren.

Alternativmedizin‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
ALCAT-Test Der ALCAT-Test (englisch Antigen Leukocyte Cellular Antibody Test) oder Leukozytenaktivierungstest auf Immunstimulantien ist als zellulärer Allergen-Stimulationstest ein in der Alternativmedizin eingesetztes diagnostisches Verfahren zur qualitativen Bestimmung von Nahrungsmittelintoleranzen. Er basiert auf der Hypothese, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch eine entzündliche Reaktion gegen bestimmte Nahrungsmittel verursacht sein können. Anhand der Messung der Reaktionen des Bluts des Patienten auf eine Vielzahl von Lebensmittelextrakten und Lebensmittelzusatzstoffe wird dem Patienten nahegelegt, welche Nahrungsmittel er meiden solle. Das Verfahren bzw. dessen Aussagekraft ist wissenschaftlich nicht untermauert.
Angewandte Kinesiologie Angewandte Kinesiologie (von griechisch griech. κίνησις kinesis ,Bewegung‘ und λόγος logos ,Wort, Lehre‘) ist ein alternativmedizinisches Diagnose- und Behandlungskonzept aus dem Bereich der Körpertherapie und der Chiropraktik. Der Begriff wurde in Deutschland unter anderem von den Begründern des Instituts für Angewandte Kinesiologie (1982) und später der Deutschen Gesellschaft für Angewandte Kinesiologie, gegründet 1987, eingeführt und steht für Varianten der von George Joseph Goodheart begründeten Applied Kinesiology.
Antlitzanalyse Die Antlitzanalyse, auch als Antlitzdiagnose oder Sonnerschau bezeichnet, ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Diagnoseverfahren von Wilhelm Heinrich Schüßler, welches von Kurt Hickethier weiterentwickelt wurde. Hickethier stieß während einer schweren Krankheit auf die von Schüßler postulierte Therapie mit den sogenannten Schüßler-Salzen, die ihn so faszinierte, dass er selbst mit Betrachtungen auf diesem Gebiet begann.
Bildschaffende Methode Bildschaffende Methoden sind Experimentalanordnungen mit denen versucht wird angenommene Wesenseigenschaften und Kräfte-Zusammenhänge von Untersuchungsobjekten qualitativ zu erfassen. Die dabei festgestellten Fließ- und Kristallisationsformen sollen je nach Zusammensetzung von Wasser, organischen Materialien, Pflanzensäften oder Blut in charakteristischer Ausprägung variieren. In ökologisch orientierten, anthroposophischen und anderen esoterischen Kreisen wird die Ansicht vertreten, dass die Inhaltsstoffanalyse von Lebensmitteln die Qualität nur teilweise erfasse; die sogenannte „Vitalqualität“, „Lebenskraft“ oder „innere Qualität“ von Lebensmitteln sei dagegen durch bildschaffende Verfahren beurteilbar.
Elektroakupunktur Der Begriff Elektroakupunktur (englisch Electroacupuncture) bezeichnet einerseits elektromedizinische Verfahren in der Medizin, die auf Ansichten der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), insbesondere der Akupunktur, beruhen und häufig mit Lehren der klassischen Homöopathie (Homöosiniatrie) kombiniert sind. Andererseits sind damit Akupunkturverfahren mit Nadeln gemeint, die zusätzlich mit einem geringen elektrischen Strom stimuliert werden (transkutane Hyperstimulation). Die Elektroakupunktur ist eine Methode der Alternativmedizin und ähnelt der seit den 20er Jahren verbreiteten Radionik. Der Begriff Elektroakupunktur geht auf den französischen Arzt Roger de la Fuye (1890–1961) zurück, der ein erstes Elektroakupunkturgerät entwickelte. Der Franzose Niboyet war in diesem Zusammenhang der Meinung, dass die Akupunkturpunkte der TCM sich durch einen unterschiedlichen elektrischen Hautwiderstand von der umliegenden Haut unterscheiden würden. Derselben Ansicht war auch Richard Croon, der eine Elektroneuraldiagnostik entwickelte. Zu Beginn der fünfziger Jahre wurde das Prinzip einer Elektroakupunktur in Deutschland von den Ärzten W. Schmidt in Dachau und Schick in Stuttgart weiter untersucht.
Funktionelle Proteomik Funktionelle Proteomik (auch biodynamisches Eiweißprofil, Flockungsprofil, Serumlabilitätsprobe, frz. bilan protéomique) ist ein alternativmedizinischer Bluttest mit dem Ansatz, Erkrankungen zu erkennen und zu beheben. Dazu wird ein Profil von 44 Fällungsreaktionen (Ausflockungen) im Blutserum bestimmt. Die unterschiedlichen Reaktionsprofile sollen Rückschlüsse auf den Zustand innerer Organe erlauben. Auch die Wirkung von alternativmedizinischen Heilmitteln soll durch Veränderungen im Profil sichtbar werden.
Haaranalytik Haaranalytik, auch Haaranalyse genannt, ist die Bezeichnung für eine chemische Analyseeiner Haarprobe. Das Haar dient als leicht zugänglicher Biomonitor, in dem viele körperfremde Verbindungen in signifikant höherer Konzentration als in anderen Organen eingelagert werden. Der Begriff Haaranalytikselbst gibt keine Auskunft über das letztlich verwendete Analysenverfahren.
Hypnoskop Das Hypnoskop (griechisch) ist ein von Gustav Wilhelm Geßmann Ende des 19. Jahrhunderts konstruierter Apparat, mit dessen Hilfe man herauszufinden meinte, ob eine Versuchsperson sich leicht hypnotisieren lassen könne oder nicht. Eine Wirksamkeit dieses Verfahrens ist nicht nachgewiesen.
Iridologie Iridologie (auch Irisanalyse, Irisdiagnostik oder Augendiagnose) ist eine alternativmedizinischeDiagnosemethode, die davon ausgeht, dass Erkrankungen des Menschen durch Analyse der Gewebsstrukturen der Iris festgestellt werden können. Sie konnte weder empirisch belegt noch theoretisch begründet werden. Aus Sicht ihrer Anwender ist die Iridologie selten als alleiniges Diagnosewerkzeug einsetzbar und wird deshalb in der Regel durch andere Verfahren ergänzt. Sie soll insbesondere der Feststellung einer Grundveranlagung dienen, die auf mögliche Schwächen im Organismus hinweisen könne.
Kirlianfotografie Die Kirlian- oder Koronaentladungsfotografie(auch Hochfrequente Hochspannungsfotografie) ist ein fotografisches Verfahren zur Visualisierungvon Glimm- oder Koronaentladungen. Das Verfahren wurde von dem sowjetischen Ehepaar Semjon Kirlian und Walentina Kirliana ab 1937 entwickelt.
Kupferchloridkristallisation Die Kupferchloridkristallisation oder Biokristallisation, (engl. copper chloride biocrystallization) ist ein von Anthroposophen eingesetztes komplementärmedizinischesVerfahren zur Beurteilung und Qualitätsbegutachtung zu analysierender Substanzen, vor allem von Lebensmitteln. Sie wurde 1925 von Ehrenfried Pfeiffer eingeführt. Der Hinweis, als Metallsalz Kupferchlorid zu wählen, stammte von seiner damaligen Mitarbeiterin Erika Sabarth. Die Kupferchloridkristallisation wird zu den sog. "bildschaffenden Methoden" gerechnet.
Rundfilterchromatogramm Die Rundfilterchromatogramm-Methode (auch Chroma-Methode, Chroma-Test, Rundfilterchromatographie, englisch round filter chromatography, circular chromatography oder chroma test) nach Ehrenfried Pfeiffer ist ein Verfahren zur Beurteilung und Qualitätsbegutachtung von Pflanzen, Lebensmitteln, Böden,Komposten und biologischen Substraten, das in der anthroposophischen Forschung zu den sogenannten bildschaffenden Methoden gezählt wird. Es ist ein objektivierbares Verfahren, mit dessen Resultaten, den Chromatogrammen, qualitative Unterschiede von Lebensmitteln, Kompost- und Bodenproben sichtbar gemacht werden. Eine Vorstufe des Rundfilterchromatogramm-Tests wurde jedoch zuerst von dem Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge erfunden, der bereits 1850 und 1855 die Sammlungen „Musterbilder“ und „Bildungstrieb der Stoffe“ veröffentlichte. Diese, auch Runge-Bilder genannten, Musterbilder gelten als Vorläufer der Papierchromatographie. Ehrenfried Pfeiffer entwickelte daraus 1953 die Rundfilterchromatogramm-Methode, um eine rasche Orientierung über den qualitativen Zustand von Erden und Komposten zu ermöglichen.
Steigbildmethode Die Steigbildmethode nach Lili Kolisko (Ehefrau von Eugen Kolisko) und Rudolf Hauschka (Wala Heilmittel) ist ein Verfahren zur Beurteilung und Qualitätsbegutachtung von Pflanzen, Lebensmitteln und biologischen Substraten. Es ist ein objektivierbares Verfahren, mit dessen Resultaten, den Steigbildern, qualitative Unterschiede sichtbar gemacht werden. Die Steigbildmethode wurde von Lili Kolisko aufgrund von Fragestellungen entwickelt, die auf Anregungen von Rudolf Steinerzurückgehen. Sie wird zusammen mit der Rundfilterchromatographie (Chroma-Test), der Kupferchloridkristallisation (Biokristallisation) und der Tropfbildmethode zu den bildschaffenden Methoden gezählt.
Zungendiagnostik Die Zungendiagnostik ist neben der ausführlichen Anamnese sowie der Pulsdiagnose ein wichtiger Baustein in der Diagnose von Funktionsstörungen und Erkrankungen in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Es handelt sich hierbei um ein alternativmedizinisches diagnostisches Verfahren, welches mit dem allgemein anerkannten Wissensstand von Medizin und Pathophysiologie nicht übereinstimmt. Ein wissenschaftlicher Beleg der Validität dieses diagnostischen Verfahrens steht aus.

Anästhesie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
ASA-Klassifikation Die ASA-Klassifikation ist ein in der Medizin weit verbreitetes Scoring-System zur Einteilung von Patienten bezüglich ihres körperlichen Zustandes (ASA PS: ASA Physical Satus).
Allen-Test Mit dem Allen-Test (nach dem amerikanischen Arzt Edgar Van Nuys Allen) können der Hohlhandbogen (Arcus palmaris), die Arteria radialis sowie die Arteria ulnaris auf Durchblutungsstörungen getestet werden. Der Allen-Test wird vor einer arteriellen Punktiondurchgeführt, um die Durchblutung der Hand auch bei einem Verschluss der punktierten Arterie sicherzustellen. Weiterhin dient der Allen-Test als klinische Untersuchungsmethode im Vorfeld einer geplanten Entnahme eines Radialis-Lappens, um eine mögliche einseitige arterielle Versorgung, d. h. eine Blutversorgung nur durch die Arteria radialis bzw. Arteria ulnaris, der Hand zu erkennen. Sein diagnostischer Wert ist jedoch umstritten. Genauer ist eine arterielle Durchflussbestimmung der beiden Arterien mittels Sonographie.
Behavior Pain Scale Die Behavior Pain Scale (auf deutsch Verhaltensschmerzskala) abgekürzt BPS ist eine Skala zur (Fremd-)Beurteilung des Schmerzgrades bei Patienten, die nicht kommunizieren können. Sie gilt als eine medizinische Standardmethode zur Erfassung des Schmerzgrades und wird häufig auf Intensivstationen angewendet.
Blutgasanalyse Die Blutgasanalyse (kurz BGA, mitunter auch unter dem Eponym Astrup nach Poul Bjørndahl Astrup bekannt) ist ein Verfahren zur Messung der Gasverteilung (Partialdruck) von O2 (Sauerstoff), CO2 (Kohlenstoffdioxid) sowie des pH-Wertes und des Säure-Basen-Haushaltes im Blut.
In-vitro-Kontrakturtest Die Indikation zur klärenden Diagnostik an einem MH-Zentrum besteht nach einem Narkosezwischenfall oder dem Verdacht auf das Vorliegen einer familiären Veranlagung. Patienten mit nachgewiesener Hyperthermieneigung (MH-susceptible MHS) werden über die Gefahren der Exposition mit Triggersubstanzen für sie und möglicherweise auch deren Blutsverwandte aufgeklärt und erhalten einen Anästhesieausweis als Attest über die MH-Veranlagung mit entsprechender Warnung.
Kapnometrie Kapnometrie (griech. καπνός kapnos „Rauch“ und μέτρον metron „Maß“) ist ein medizinisches Verfahren, um den Gehalt an Kohlenstoffdioxid(CO2) in der Ausatemluft eines Patienten zu messen und zu überwachen. Geräte, die nur die reinen Zahlenwerte liefern, heißen Kapnometer. Kapnographen stellen auch die zugehörige Kurve dar. Die Einführung der Kapnometrie hat zusammen mit der Pulsoxymetrie (Messung der Sauerstoffsättigung im Blut) zu einer deutlichen Reduktion von Komplikationen bei beatmeten Patienten geführt.
Klassifikation nach Cormack und Lehane Die Klassifikation nach Cormack und Lehanebeschreibt die direkte Sichtbarkeit von Elementen des Kehlkopfes, insbesondere der Stimmritze, unter Laryngoskopie während einer endotrachealen Intubation. Dabei wird kein externer Druck mittels Sellick-Handgriff oder BURP-Manöver auf den Kehlkopf ausgeübt.
Mallampati-Klassifikation Die Mallampati-Klassifikation oder der Mallampati-Test (1985 von Seshagir Mallampati eingeführt) dient der Abschätzung des Schwierigkeitsgrades einer endotrachealen Intubation vor einer Narkose. Zur Untersuchung sitzt oder steht der wache Patient und streckt die Zunge bei neutraler Kopfhaltung maximal aus dem Mund, ohne Phonation und ohne den Kopf zu bewegen.
Pulsoxymetrie Die Pulsoxymetrie oder Pulsoximetrie ist ein Verfahren zur nichtinvasiven Ermittlung der arteriellen Sauerstoffsättigung über die Messung der Lichtabsorption bzw. der Lichtremission bei Durchleuchtung der Haut (perkutan). Das Pulsoxymeter stellt ein speziell auf diese Anwendung optimiertesSpektralphotometer dar. Nebenbei dienen die verwendeten Geräte auch zur gleichzeitigen Pulsfrequenzkontrolle. Das optische Messprinzip der Sauerstoffsättigung des Blutes wurde erstmals 1935 von Karl Matthes in Leipzig am menschlichen Ohrläppchen beschrieben. Es folgten in den 1940er Jahren Arbeiten von Glenn Allan Millikan, der das erste optische Oxymeter entwickelte.
Quantitative Sensorische Testung Die Quantitative Sensorische Testung (QST) ist ein neu entwickeltes Diagnoseverfahren, mit dem sich neuropathische Schmerzen besser diagnostizieren lassen. Das Verfahren wurde im Rahmen des Deutsche Forschungsverbund Neuropathischer Schmerz (DFNS) von einer Arbeitsgruppe um Professor Rolf-Detlef Treede in Mainz entwickelt.
Ramsay-Skala Die Ramsay-Skala (Ramsay Sedation Scale, auch Ramsay-Score) ist eine 1977 von Michael Anthony Edward Ramsay eingeführte Skala zur Beurteilung der Sedierungstiefe, die in der Intensivmedizin weit verbreitet war.
Rapid Shallow Breathing Index Der Rapid Shallow Breathing Index (RSBI, engl.) bzw. Frequenz-Volumen-Atemindex ist ein Messwert, der das Verhältnis der Tiefe von Atemzügen zur Frequenz beschreibt, indem er den Quotienten von Atemfrequenz zu Tidalvolumen bildet. Der Wert wird umso größer, je schneller und flacher die Atmung ist. Er dient der Beurteilung der respiratorischen Funktion, wenn es um die Frage geht, ob ein Patient intubiert und künstlich beatmet werden muss.
Relaxometrie Als Relaxometrie oder Neuromuskuläres Monitoring (NMM) bezeichnet man die Überwachung der neuromuskulären Reizübertragung an der motorischen Endplattebeim Einsatz von Muskelrelaxanzien(Relaxierung, neuromuskuläre Blockade) im Rahmen einer Narkose. Mittels zweier Elektroden wird dabei ein peripherer Nerv durch das Relaxometer stimuliert und die dadurch hervorgerufenen Muskelantwort qualitativ oder quantitativ gemessen. Anhand dieser Werte kann der Anästhesist die Wirkung der Muskelrelaxanzien beurteilen und deren Dosierung entsprechend steuern.
Richmond Agitation Sedation Scale Der Richmond Agitation Sedation Scale (auch in abweichenden Schreibweisen wie Richmond Agitation-Sedation Scale oder Richmond Agitation-Sedation-Scale; Abk. RASS) ist eine zehnstufige Skala zur Beurteilung der Tiefe einer Sedierung. Sie gilt als medizinischer Goldstandard. Der RASS wurde von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Universität von Richmond (Virginia) entwickelt.
Sauerstoffsättigung Die Sauerstoffsättigung (sO2) gibt an, wie viel Prozent des gesamten Hämoglobins im Blut mit Sauerstoff beladen sind. Sie erlaubt unter anderem Aussagen über die Effektivität des Sauerstofftransportes, also in erster Linie über die Atmung. Die Sauerstoffsättigung kann entweder direkt in einer Blutprobe durch eine Blutgasanalyse oder nichtinvasiv mittels der Pulsoxymetrie bestimmt werden. Das photometrische Verfahren der Oxymetrie liegt beiden Methoden zugrunde.
Swan-Ganz-Katheter Der von den Kardiologen William Ganz und Harold Jeremy Swan 1970 entwickelte Swan-Ganz-Katheter (auch: Pulmonaliskatheter, Pulmonalarterienkatheter, Einschwemmkatheter) ist ein perkutan über eine zentrale Vene durch den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer in den Stamm der Arteria pulmonalis vorgeschobener vierlumiger Katheter zur Messung der Drücke im rechten Vorhof des Herzens und in der Pulmonalarterie, des Lungenkapillarenverschlussdruckes (PCWP, Wedge-Druck) und des Herzzeitvolumens (bei Verwendung eines Thermistorkatheters).
Thrombelastometrie Die Thrombelastographie bzw. Thromb(o)elastometrie ist ein diagnostisches (viskoelastisches) Verfahren, mit dem Gerinnungseigenschaften (Hämostase) von Vollblut untersucht werden können. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Gerinnungsanalysen (Quick, aPTT) können auch die Festigkeit des Blutgerinnsels, dessen Auflösung und verschiedene spezielle Fragestellungen erfasst werden. 1948 wurde von Hartert in Heidelberg das Prinzip der Thrombelastographie beschrieben. Aufgrund der aufwändigen Handhabung und der Erschütterungsempfindlichkeit dieser „klassischen Thromboelastographie“ konnte es sich kaum im klinischen Alltag durchsetzen, fand jedoch im amerikanischen Raum eine gewisse Verbreitung (TEG®, Haemoscope, USA).
Visuelle Analogskala Die Visuelle Analogskala (VAS) ist eine Skala zur Messung vor allem subjektiver Einstellungen.

Allergologie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
ALCAT-Test zellulärer Allergen-Stimulationstest ein in der Alternativmedizin eingesetztes diagnostisches Verfahren zur qualitativen Bestimmung von Nahrungsmittelintoleranzen. Er basiert auf der Hypothese, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch eine entzündliche Reaktion gegen bestimmte Nahrungsmittel verursacht sein können. Anhand der Messung der Reaktionen des Bluts des Patienten auf eine Vielzahl von Lebensmittelextrakten und Lebensmittelzusatzstoffe wird dem Patienten nahegelegt, welche Nahrungsmittel er meiden solle. Das Verfahren bzw. dessen Aussagekraft ist wissenschaftlich nicht untermauert. Der ALCAT Test ist eine Weiterentwicklung des Ende der 1950er von Black und Bryan entwickelten, als zytotoxischen Lebensmitteltest (englisch leucocytotoxic test.oder Bryan's test) bezeichneten Tests
Gastrointestinale Lavage medizinisch diagnostisches Verfahren, um bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergie im Magen-Darm-Trakt lokal gebildete Immunglobuline gegen Nahrungsmittelbestandteile zu bestimmen, deren Nachweis in herkömmlichen Allergietests (Prick-Test oder Serum IgE) nicht immer möglich ist. 1985: Svein Kolmannskog versucht einen Nahrungsmittelallergie-Test über einen IgE-Nachweis im Stuhl.
Prausnitz-Küstner-Versuch Test auf eine Allergie vom Soforttyp dar. Er zeigt nach intrakutaner Injektion eines sterilen Allergikerserums beim Nichtsensibilisierten eine örtliche allergisch-hyperergischen Gewebsreaktion.

Augenheilkunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Abdecktest Der Abdecktest und Aufdecktest (auch: Cover-Test/Uncover-Test) ist die wichtigste und gängigste Untersuchungsmethode in der Augenheilkunde zum Nachweis von Schielerkrankungen. Voraussetzung für seine Anwendung ist immer, dass der Patient in der Lage ist, ein Objekt zu fixieren. Während der Untersuchung in der Nähe sollte möglichst kein Licht, sondern ein Bild oder ein Buchstabe präsentiert werden, um den Naheinstellungsmechanismus des Auges (Akkommodation) zu aktivieren. Zum Abdecken wird in der Regel eine runde Kunststoffscheibe mit kurzem Stiel verwendet.
Bielschowsky-Kopfneigetest Eine weitere diagnostische Abklärung bringt der sogenannte Bielschowsky-Kopfneigetest. Hier wird bei Neigung des Kopfes zur befallenen Seite ein deutlicher Höherstand des paretischen Auges sichtbar, bei Neigung zur gesunden Seite jedoch bleibt eine Schielabweichung aus bzw. ist stark reduziert. Dieses Phänomen wird mit Ausgleichsinnervationen der geraden Vertikalmotoren aufgrund der physiologischen Gegenrollung und der fehlenden einwärtsrollenden Wirkung des M. obliquus superior erklärt.
Brückner-Test Der Brückner-Test (auch: Durchleuchtungstest nach Brückner) ist ein einfaches und orientierendes Untersuchungsverfahren von Schielerkrankungen. Er wird vor allem bei Patienten angewendet, die nicht in der Lage sind, einen Lichtpunkt längere Zeit zu fixieren, um einen Abdecktest durchzuführen (Säuglinge, Kleinkinder, Menschen mit einschränkender Behinderung). Die Untersuchung wird mit einem Ophthalmoskopdurchgeführt und dient der Beurteilung des Foveolarreflexes ("rote Augen" auf Fotos). Liegt kein Schielen vor, ist die Farbe des Pupillenleuchtens seitengleich (bei Kindern im Allgemeinen mehr graurot). Liegt jedoch ein manifester Strabismus vor, so weist die Pupille des schielenden Auges einen mehr hellroten Farbton auf, bedingt durch den Reflex von extrafovealen Netz- und Aderhautbereichen. Die Asymmetrie der Lichtreflexe ist bei nicht erweiterten Pupillen leichter zu erkennen als bei Pupillen, die z. B. durch ein Mydriatikum zuvor medikamentös erweitert wurden. Prinzipiell sollte bei jedem unklaren Befund der Fundusreflexe eine ausführliche Abklärung erfolgen.
Ektropionieren Ektropionieren ist eine augenärztliche Untersuchung der Innenseite des Augenlids. Dabei wird das Ober- oder Unterlid nach außen umgestülpt. Als Hilfsmittel dient hierbei ein Watte- oder Glasstäbchen, um welches das Lid herumgeklappt wird. Man unterscheidet das einfache Ektropionieren zur Beurteilung der Lidbindehaut (Conjunctiva palpebrarum) vom doppelten Ektropionieren zur Inspektion der weiter hinten gelegenen Umschlagsfalte (Fornix conjunctivae). Bei letzterem Verfahren kann ggf. ein so genannter Desmarres'scher Lidhalter (nach dem französischen Augenarzt Louis-Auguste Desmarres) zu Hilfe genommen werden.
Elektronystagmographie Als Elektronystagmographie (ENG) bezeichnet man ein in der Neurologie, Hals-Nasen-Ohren-, sowie Augenheilkunde angewandtes Untersuchungsverfahren zur Registrierung und Bestimmung schneller, nystagmiformer Augenbewegungen mit Hilfe von aufgeklebten Elektroden.
Elektrookulografie Die Elektrookulografie bzw. -graphie (EOG) ist ein Messverfahren, bei dem entweder die Bewegung der Augen oder Veränderungen des Ruhepotentials der Netzhaut gemessen werden. In beiden Fällen wird die elektrische Spannung abgeleitet, die zwischen zwei Elektroden auftritt, die links und rechts (oder oberhalb und unterhalb) des Auges auf der Haut angebracht sind. Das Ruhepotential ist ein ständig bestehender elektrischer Spannungsunterschied zwischen Vorder- und Rückseite der Netzhaut, der dazu führt, dass die Hornhaut positiv und die Rückseite des Augapfels negativ geladen sind. 1922 entwickelte Schott den ersten Aufbau für eine Elektrookulografie. Zum ersten Mal konnten nichtinvasiv Elektroden geklebt werden. Die weitere Entwicklung in die klinische Diagnostik wurden in Gent (François) und in London unter Geoffrey Arden bewerkstelligt. Letzterer erkannte als wichtigsten Parameter der Messung den Hell/Dunkel - Quotienten,der ihm zu Ehren als Arden-Ratio in die Geschichte einging.
Elektroretinogramm Das Elektroretinogramm (ERG) ist ein diagnostisches Hilfsmittel zur Untersuchung der Netzhautfunktion. Dabei werden Lichtreize appliziert und die darauf von der Netzhautgebildeten elektrischen Potenziale mittels mehrerer Elektroden aufgezeichnet. Diese Potenziale spiegeln die elektrische Aktivität der Zapfen und Stäbchen, sowie der Bipolarzellen wider. Es wird zwischen skotopischen (dunkeladaptierten) und photopischen (helladaptierten) Bedingungen unterschieden. Bei skotopischen Bedingungen werden hauptsächlich die Stäbchen, bei photopischen Bedingungen die Zapfen getestet. Die Untersuchung wird z. B. im Rahmen von Verlaufskontrollen der Retinopathia pigmentosa eingesetzt.
Fluoreszenzangiographie Fluoreszenzangiographie ist ein bildgebendes Verfahren zur Diagnostik von Erkrankungen des Augenhintergrundes (siehe Angiographie). Dabei wird bei medikamentös erweiterter Pupille die Anflutung und Verteilung eines geeigneten Farbstoffes, beispielsweise Fluorescein oder Indocyaningrün, dokumentiert. Hierbei dient der Farbstoff als Kontrastmittel.
Gonioskopie Das gebräuchlichste augenheilkundlicheVerfahren zur Untersuchung des Kammerwinkels ist die Gonioskopie. Sie wird mit einem Kontaktglas durchgeführt, das in diesem Zusammenhang auch als Gonioskop bezeichnet wird. Man unterscheidet zwischen direkter und indirekter Gonioskopie. Gläser für die indirekte Gonioskopie (z. B. Goldmann-Dreispiegelglas, Zeiss-Vierspiegelglas) sind am gebräuchlichsten.
Hirschberg-Test Der Hirschberg-Test, benannt nach dem deutschen Augenarzt Julius Hirschberg, ist eine einfache und orientierende Untersuchungsmethode von Schielerkrankungen, welche sich die Position der Hornhautreflexbildchen (hier ist der Lichtreflex auf der Hornhaut gemeint; nicht zu verwechseln mit dem Kornealreflex) zunutze macht. Er wird vor allem bei Patienten angewendet, deren Mitarbeit für andere Verfahren nicht ausreichend ist (Säuglinge, Kleinkinder) oder die eine hochgradige Amblyopie unabhängig von der Fixationbesitzen.
LEMO-Klassifikation Die LEMO-Klassifikation ist eines von zwei gängigen Schemata zur Dokumentation von Krankheitsverlauf und -stadium der endokrinen Orbitopathie. Sie gilt als Erweiterung der NOSPECS-Klassifikation, die durch die American Thyroid Association entwickelt wurde. Das LEMO-Schema, bei dem es sich um eine sogenannte Facettenklassifikation handelt, wurde erstmals 1991 von Boergen und Pickardtvorgeschlagen.
Lang-Stereotest Lang-Stereotest, benannt nach seinem Entwickler, dem Schweizer Augenarzt Joseph Lang, ist eine Prüfmethode zur Untersuchung und Beurteilung des räumlichen Sehens (Stereopsis), insbesondere bei Kindern und Kleinkindern. Er weist auf einer postkartengroßen Fläche drei Prüfbilder auf (Katze, Stern und Auto), die in unterschiedlicher Disparität von 1200, 600 und 550 Bogensekunden, im Abstand von ca. 40 cm dargeboten werden. Die Methode hat gegenüber anderen Verfahren den Vorteil, dass keine weitere Brillezur Trennung der Seheindrücke (z. B. Rot-Grün-Brille oder Polarisationsbrille) mehr aufgesetzt werden muss. Dies erleichtert ganz entscheidend die Untersuchung von Kleinkindern und gestattet zudem eine Beurteilung von Augenbewegungen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Qualität der Untersuchungsergebnisse. Während andere Testverfahren bei bestehenden Anomalien, z. B. Mikrostrabismus, durchaus positive Ergebnisse ermöglichen können, wird beim Lang-Stereotest in diesen Fällen das Ergebnis in aller Regel negativ sein.

Es ist gleichwohl möglich, dass Patienten mit einer durch hohe Anisometropie verursachten Amblyopie (Refraktionsamblyopie oder amblyopia ex anisometropia) ein positives Ergebnis erzielen. Der Test ist also als Ersatz für eine Visusprüfung ungeeignet.

Lichtschweiftest Der Lichtschweiftest (auch: Schweiftest, Bagolini-Test, Bagolini-Streifengläser) ist ein Untersuchungsverfahren von sehr geringem Dissoziationsgrad, das in der Schielheilkunde zur qualitativen Prüfung des Simultansehens und der Fusionverwendet wird und somit Aufschluss über latente oder manifeste Schielabweichungen gibt. Er kann für Untersuchungen in Ferne und Nähe verwendet werden. Der Erfinder dieses Verfahrens ist der 1924 geborene italienische Augenarzt Bruno Bagolini.
NOSPECS-Klassifikation Die NOSPECS-Klassifikation ist eines von zwei gängigen Schemata zur Dokumentation von Krankheitsverlauf und -stadium der endokrinen Orbitopathie.Sie wurde durch die American Thyroid Association entwickelt und wird seit 1969 angewendet. Die Buchstabenfolge ist eine Abkürzung (Akronym) für die englischen Bezeichnungen der abgefragten Symptome. Das Schema ist auch unter dem Namen seines Entwicklers, des US-amerikanischen Arztes Sidney C. Werner, als Werner-Klassifizierung bekannt.
Ophthalmodynamographie Die Ophthalmodynamographie (von óphtalmós, ὀφθαλμός, griech: Auge; dynamis, δύναμις, griech.: Kraft und graphein, γράφειν, griech.: beschreiben) ist die Registrierung von Blutdruck und Pulswellengeschwindigkeit in der Arteria ophthalmica und damit des Arteriendruckes in der Netzhaut.
Ophthalmoskopie Die Ophthalmoskopie (gr. ὀφθαλμοσκοπία, ophthalmoskopia - „die Anschauung des Auges“) bzw. Augenspiegelung oder auch Fundoskopie (vom lateinischen fundus im Sinne von Augenhintergrund) ist die Inspektion zur Beurteilung der einsehbaren Teile des Auges. Insbesondere die Netzhaut (Retina) und die sie versorgenden Blutgefäße können untersucht werden. Die aus der Sehnervpapille (blinder Fleck) entspringenden, hell-rot erscheinenden Arterien überkreuzen die dunkel-rot erscheinenden Venen der Retina.
Optische Kohärenztomografie Optische Kohärenztomografie (englisch optical coherence tomography, OCT) ist ein bildgebendes Verfahren, um 2- und 3-dimensionale Aufnahmen aus streuenden Materialien (beispielsweise biologisches Gewebe) in Mikrometerauflösung zu erhalten.

Dazu wird breitbandiges Licht von zeitlich geringer Kohärenzlänge in einem Strahlteiler in zwei Teile geteilt. Ein Teil wird auf die Probe gelenkt. Der andere Teil durchläuft eine Referenzstrecke. Das von der Probe reflektierte Licht wird mit dem Referenzlicht in einem Interferometer überlagert und so zur Interferenz gebracht. Aus dem Interferenzsignal lassen sich dann verschiedene Strukturen entlang der optischen Achse (Tiefe) unterscheiden. Durch laterales Scannen über die Probe erhält man dreidimensionale Bilder.

Orthoptik Die Orthoptik (gr. ορθοπτική orthoptiké „Geradesehen“) gehört zum Fachgebiet der Schielheilkunde (Strabologie), einer recht jungen Spezialdisziplin der Augenheilkunde. Sie beschäftigt sich präventiv, diagnostisch und therapeutisch mit allen motorischen und sensorischen Aspekten der Pathologie und Physiologie des beidäugigen Sehens (Binokularsehens). Bereits 1864 entwickelte der Ingenieur Louis Émile Javal - der „Erfinder der Orthoptik“ - in Frankreich ein erstes Stereoskop und gründete einen Orthoptiker-Kreis. Ihren Ursprung fand die klinische Orthoptik um 1930 in Großbritannien durch Mary Maddox, Tochter des englischen Augenarztes Ernest E. Maddox. Von dort fand sie in den 1950er Jahren ihren Weg auch nach Deutschland, wo der einflussreiche Strabologe Curt Cüppers als Wegbereiter für deren Verbreitung und Etablierung im augenheilkundlichen Leistungsspektrum gilt.
Perimetrie Als Perimetrie (von griechisch peri „herum“, metron „das Maß“) bezeichnet man in der Augenheilkunde, der Neurologie und der Optometrie die systematische Vermessung des Gesichtsfeldes.

Ziel der Untersuchung ist es einerseits, die äußeren und inneren Grenzen des Gesichtsfelds zu bestimmen, und andererseits, die Empfindlichkeit des Sehsystems im wahrgenommenen Bereich zu bestimmen. Die hierbei verwendeten Geräte nennt man Perimeter.

Radiophosphortest Der Radiophosphortest, syn. 32P-Uptake-Test, ist ein früheres diagnostisches Verfahren der Nuklearmedizin, mit dessen Hilfe nach malignen Melanomen der Aderhaut im menschlichen Auge gesucht wurde. Der Test wurde 1952 von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Cleveland erstmals veröffentlicht.
Retinale Gefäßanalyse Die retinale Gefäßanalyse ist ein nicht-invasives Untersuchungsverfahren der Netzhaut-Gefäße, mit dem Rückschlüsse auf das Verhalten und die Funktion von Blutgefäßen auch in anderen Körperregionen gezogen werden können. Die Methode wird vor allem von Augenärzten, Kardiologen, Internisten und Neurologen sowie von Spezialisten anderer Fachrichtungen eingesetzt.
Scanning-Laser-Polarimetrie Die Scanning-Laser-Polarimetrie ist ein Verfahren, mit Hilfe von polarisiertem Licht die Schichtdicke von optisch transparenten Materialien zu bestimmen. Die GDx-Scanning-Laser-Polarimetrie der Nervenfaserschicht der Netzhaut erfasst das dreidimensionale Profil des Sehnervenkopfes und die Dicke der Nervenfaserschicht der Netzhaut in dessen Umgebung.
Schirmer-Test Der Schirmer-Test (nach Otto Schirmer) dient der objektiven Messung der Tränenproduktionsmenge des Auges. Hierbei wird ein 5 mm breiter und 35 mm langer Filterpapierstreifen (Lackmuspapier) in den äußeren Lidwinkel in den Bindehautsackeingehängt. Nach 5 Minuten wird die Strecke abgelesen, die die Tränenflüssigkeit im Papierstreifen zurückgelegt hat. Es wird zwischen zwei verschiedenen Tests unterschieden.
Schober-Test Der Schober-Test ist ein Untersuchungsverfahren mittleren Dissoziationsgrades, das in der Schielheilkunde (Strabologie) zur qualitativen Prüfung des Simultansehens und der Fusion verwendet wird und somit Aufschluss über latente oder manifeste Schielabweichungen gibt.
Sehtest Sehtest ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe von Prüfungen, die die unterschiedlichen Aspekte des Sehens und der visuellen Wahrnehmung betreffen. Im weitesten Sinne wird darunter die Prüfung der Sehschärfe (Visus) verstanden. Farbsehen, Phorieprüfung, Stereosehen, Fusion und Simultansehen sind weitere wichtige Funktionen, die untersucht werden können, und deren aktuelle Qualität ermittelt wird. Eine subjektive oder objektive Refraktion zur Ermittlung einer optimalen optischen Korrektur findet nicht statt. Je nach Bedarf wird ohne (s.c.) oder mit (c.c.) der vorhandenen Sehhilfe (Brille, Kontaktlinse) geprüft. Die Testanordnungen unterliegen insbesondere beim Führerscheinsehtest, bei arbeitsmedizinischen Gutachten und Kindersehtests genau vorgegebenen Verfahren, Vorschriften und Empfehlungen.
Seidel-Test Der Seidel-Test, benannt nach seinem Erfinder, dem deutschen Augenarzt Erich Seidel(1882–1948), ist ein einfaches augenheilkundliches Verfahren zum Nachweis von kleinen Perforationen und Durchlässigkeiten (Leckagen) der Hornhaut. Dabei wird der Tränenfilm mittels des Farbstoffes Fluorescein angefärbt und an einer Spaltlampe durch Vorschalten eines Kobaltblaufilters inspiziert. Tritt Kammerwasser über eine undichte Stelle auf die Hornhautoberfläche aus, so sind kleine, quellförmige Ausflüsse erkennbar, der Farbstoff wird ausgewaschen, und der Test gilt als positiv. Zur Durchführung wird darauf hingewiesen, dass kein oder nur sehr wenig Druck auf den Augapfel ausgeübt werden sollte.
Simpson-Test Der Simpson-Test ist ein augenheilkundliches und neurologischesUntersuchungsverfahren beim Krankheitsbild der okulären Myasthenie und wird in Verbindung mit dem sogenannten Tensilontest durchgeführt. Das Verfahren wurde nach dem schottischen Neurologen John Alexander Simpson (1922–2009) benannt, der entscheidende Ergebnisse zur Erforschung der Myasthenia gravis vorlegte.
Stereofliege Als Stereofliege bezeichnet man in der Orthoptik ein, speziell für präverbale Kinder geeignetes, Testbild zum Nachweis von räumlichem Sehen. Dieses Testbild ist Bestandteil des so genannten Titmus-Test, einem Prüfverfahren, mit dem das räumliche Sehen quantifiziert und dessen Qualität gemessen werden kann. Dabei zeigt man den Probanden mittels Polarisationsbrille ein vergrößertes, querdisparates Abbild einer Fliege, das bei korrektem Erkennen dreidimensional wirkt.
Swinging-Flashlight-Test Der Swinging-Flashlight-Test (wörtlich etwa ‚Pendelnde-Taschenlampe-Test‘, auch Pupillen-Wechselbelichtungstest oder SWIFT-Test) bzw. Pupillenvergleichstest ist eine medizinische Routineuntersuchung zur schnellen Beurteilung der Pupillenafferenz, also der zum Gehirn hinführenden Nervenfasern.
Tensilontest Der Tensilontest dient der pharmakologischen Diagnostik bestimmter Muskelerkrankungen, insbesondere der Myasthenia gravis.
Tonometrie Mit Tonometrie (von tónos, τόνος, griechisch „Druck, Spannung“, und metron, μἐτρον, griechisch „das Maß“) wird die Messung des Augeninnendrucks bezeichnet, dessen Erhöhung über den Normalwert hinaus in der Regel einen der wichtigsten, jedoch nicht den einzigen, Risikofaktor für einen grünen Star (Glaukom) darstellt. Er wird in mmHg gemessen und beträgt bei einem gesunden Erwachsenen zwischen 10 und 21 mmHg. Verfahren, bei denen es zwischen Auge und Messgerät, dem Tonometer, zu einem direkten Kontakt kommt, erfordern zuvor eine lokale Betäubung der Hornhaut mittels Tropfen, damit die Messung schmerzfrei verläuft. Da der intraokulare Druck zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich hoch sein kann, wird dieser bei entsprechender Indikation mehrmals hintereinander über den Tag und die Nacht verteilt gemessen und zu einem sogenannten Tagesdruckprofil zusammengefasst. Die Bewertung der Messergebnisse ist Augenärzten vorbehalten. Ein Glaukom kann auch dann vorliegen, wenn der Augeninnendruck innerhalb des o. g. Normalbereichs liegt, und ein erhöhter Augeninnendruck außerhalb des Normbereichs begründet lediglich einen Glaukomverdacht.
Traktionstest Der Traktionstest (Synonym: Pinzettenzugtest) ist in der Augenheilkunde ein Verfahren zur Prüfung der so genannten passiven Beweglichkeit eines Auges. Als differentialdiagnostische Maßnahme gibt er Aufschluss darüber, ob eine vorhandene Bewegungseinschränkung auf eine Augenmuskellähmung zurückzuführen ist oder das Ergebnis mechanisch oder strukturell bedingter Störungen (Pseudoparesen) darstellt. Diese treten insbesondere bei der Orbitabodenfraktur und dem Brown-Syndrom auf. Zudem können sie bei lange andauernden Paresen Ausdruck von fibrotischenSekundärveränderungen am gleichseitigen (ipsilateralen) Antagonisten sein oder im Zuge einer endokrinen Orbitopathie das Resultat entzündlicher Gewebeveränderungen darstellen.
Treffversuch Der Treffversuch ist ein einfaches qualitatives Verfahren zur Prüfung von räumlichem Sehen in einer natürlichen Untersuchungsumgebung. Eine quantitative Bewertung der Ergebnisse wie bei anderen augenheilkundlichen Tests (Lang-Stereotest, Titmus-Test) ist hierbei nicht möglich. Er wurde erstmals von dem Schweizer Augenarzt Joseph Langin die strabologische Diagnostik eingeführt.
Visuell evoziertes Potential Visuell evozierte Potentiale (VEP, auch: VECP = visually evoked cortical potentials) sind durch visuelle Stimulation der Netzhauthervorgerufene Potentialunterschiede geringer elektrischer Ladungen, die über dem Bereich der Sehrinde am Hinterkopf von der Haut abgeleitet werden können. Sie werden in der Neurologie und Augenheilkunde als diagnostisches Verfahren eingesetzt und gestatten eine objektive Erfassung der sensorischen Erregungsleitungen bis zur Hirnrinde. Die Messung von Latenzzeit (Laufzeit) und Amplitude (Ausmaß der Erregbarkeit) der Potentiale gibt Hinweise auf die Funktion der Sehbahn und deren Bestandteile (Sehnerv, Sehrinde). Die visuelle Reizung erfolgt entweder mit Lichtimpulsen oder mit einem Schachbrettmuster, bei dem die Kontraste in kurzen Abständen umgekehrt werden. Beim Gesunden liegt die Latenzzeit für das primär kortikale Potential bei 100 Millisekunden. Auf dem Monitor ist ein negativer Ausschlag zu erkennen.
Wellenfrontanalyse am menschlichen Auge Unter Wellenfrontanalyse versteht man die Vermessung und Analyse des Wellenfrontfehlers eines optischen Systems (Auge, Fernrohr, Kamera). Hier wird die Analyse für das menschliche Auge beschrieben.
Worth-Test Der Worth-Test (auch: Vierlichtertest nach Worth) ist ein Untersuchungsverfahren mittleren Dissoziationsgrades, das in der Schielheilkunde (Strabologie) zur qualitativen Prüfung des Simultansehens und der Fusion verwendet wird und somit Aufschluss über latente oder manifeste Schielabweichungen gibt. Es ist geeignet für eine Durchführung in Ferne und Nähe.

Chirurgie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Allen-Test Mit dem Allen-Test (nach dem amerikanischen Arzt Edgar Van Nuys Allen) können der Hohlhandbogen (Arcus palmaris), die Arteria radialis sowie die Arteria ulnaris auf Durchblutungsstörungen getestet werden. Der Allen-Test wird vor einer arteriellen Punktiondurchgeführt, um die Durchblutung der Hand auch bei einem Verschluss der punktierten Arterie sicherzustellen. Weiterhin dient der Allen-Test als klinische Untersuchungsmethode im Vorfeld einer geplanten Entnahme eines Radialis-Lappens, um eine mögliche einseitige arterielle Versorgung, d. h. eine Blutversorgung nur durch die Arteria radialis bzw. Arteria ulnaris, der Hand zu erkennen. Sein diagnostischer Wert ist jedoch umstritten. Genauer ist eine arterielle Durchflussbestimmung der beiden Arterien mittels Sonographie.
Blumberg-Zeichen Als Blumberg-Zeichen bezeichnet man ein klinisches Zeichen einer örtlichen Bauchfellentzündung (Peritonitis), das zu den Appendizitis-Zeichen gezählt wird. Nach dem langsamen manuellen Eindrücken der Bauchdecke im linken Unterbauch wird beim abrupten Nachlassen des Druckes ein scharfer Schmerz in der von der Entzündung betroffenen Region, im rechten Unterbauch mit Sitz der Appendix, ausgelöst. Bei fortgeschrittener Bauchfellentzündung ist der Schmerz auch bei plötzlich nachlassendem Druck im linken Unterbauch rechts wahrnehmbar, das Phänomen wird als gekreuzter bzw. kontralateraler Loslassschmerz bezeichnet. Das Blumberg-Zeichen ist nach Jacob Moritz Blumberg (1873–1955), einem deutsch-jüdischen Chirurgen, benannt.
Chirurgische Exploration Eine chirurgische Exploration bedeutet, bei Hinweisen auf eine (ausreichend schwere) Erkrankung notfallmäßig das vermutete Gebiet direkt zu untersuchen, indem es durch Hautschnitt und Präparation der bedeckenden Schichten freigelegt wird und dadurch direkt durch Inspektion (Ansehen) oder Palpation (Betasten) untersucht wird. Damit steht der Begriff in einem Widerspruch zur sonstigen Bedeutung des Wortes Exploration in der Medizin.
Courvoisier-Zeichen Das Courvoisier-Zeichen (nach dem Schweizer Chirurgen Ludwig Georg Courvoisier) ist ein klinisches Zeichen, das eine tastbare (palpatorischwahrnehmbare), prall-elastisch gefüllte Gallenblase in Kombination mit einem (inspektorisch) erkennbaren Ikterus bezeichnet. Im Gegensatz zum Murphy-Zeichen ist die Gallenblase dabei nicht schmerzhaft, da es sich beim Courvoisier-Zeichen meist um ein chronisches Geschehen handelt.
Cullen-Zeichen Das Cullen-Zeichen (englisch: Cullen’s sign) ist, wie auch das Grey-Turner-Zeichen, ein klinisches Zeichen für eine schwere akute Pankreatitis. Dabei treten periumbilikal, also um den Bauchnabel herum, bläulich-grünliche Flecken auf. Sie entstehen durch eine ödematose Durchtränkung der Subkutis und lokale Einblutungen aus kleinen Gefäßen, auch als Ekchymosen bezeichnet, die durch einen lokalen Reiz durch Pankreasenzyme ausgelöst werden. Das Zeichen wird bei der Pankreatitis als prognostisch ungünstig angesehen.
Defäkogramm Defäkogramm oder Defäkografie ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet die radiologische Untersuchung der Stuhlentleerung (Defäkation).

Dem Patienten wird peranal (durch den After) ein röntgendichtes Kontrastmittelappliziert, woraufhin er, unter Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen, aufgefordert wird, den Enddarm zu entleeren. Die aufgezeichnete Sequenz von Röntgenaufnahmen erlaubt eine Beurteilung der Motorik der Beckenbodenmuskulatur sowie eine Beurteilung von Aussackungen des Enddarmes, so genannter Rektozelen. Die Defäkografie hat in der Diagnostik von Schließmuskeldysfunktionen, bei Stuhlinkontinenz und bei weiteren Dysfunktionen des Beckenbodens eine wichtige Bedeutung.

Fels-Quotient Der Fels-Quotient (kurz FQ) ist ein Körperproportionsmaß der Frau, welches in der Medizin und hier insbesondere in der plastischen Chirurgie zur Anwendung kam. Er wurde 1995 von C. Fels eingeführt, konnte sich aber wegen mangelhafter Objektivität und fehlender Beachtung konstitutioneller Faktoren nicht durchsetzen.
Flexible Transgastrische Peritoneoskopie Die Flexible Transgastrische Peritoneoskopie ist eine chirurgische Operationsmethode für Eingriffe im Bauchraum, die im Juli 2004 von einem US-amerikanischen Ärzteteam der Johns Hopkins University in der Fachzeitschrift Gastrointestinal Endoscopy vorgestellt wurde. Neuartig ist, dass mit dieser Methodik künftig selbst minimalinvasive Schnitte durch die Bauchdecke vermieden werden könnten.
Grey-Turner-Zeichen Das Grey-Turner-Zeichen (englisch: Grey-Turner’s sign) ist, wie auch das Cullen-Zeichen, ein klinisches Zeichen für eine schwere akute Pankreatitis. Dabei treten im Flankenbereich bläulich-grünliche Flecken auf. Sie entstehen durch eine ödematose Durchtränkung der Subkutis und lokale Einblutungen aus kleinen Gefäßen, auch als Ekchymosen bezeichnet, die durch Autodigestion von Blutgefäßen durch Pankreasenzyme bzw. durch Blutungen im Retroperitoneum ausgelöst werden. Das Zeichen ist benannt nach dem englischen Chirurgen George Grey Turner (1877–1951).
Kontinuierliches Intraoperatives Neuromonitoring Das kontinuierliche intraoperative Neuromonitoring (kurz: CIONM) ist eine Weiterentwicklung des intraoperativen Neuromonitoring und ermöglicht eine effektive Echtzeitüberwachung des Nervus laryngeus recurrens über seinen gesamten anatomischen Verlauf. Geringste Veränderungen der Funktionsfähigkeit des Nervs können hiermit detektiert und Verletzungen des Nervus laryngeus recurrens während Schilddrüsenoperationen vorgebeugt werden.
Lanz-Punkt Als Lanz-Punkt bezeichnet man in der Medizin eine Stelle, der die Verbindungslinie zwischen dem rechten und linken vorderen oberen Darmbeinstachel (Spina iliaca anterior superioroder einfach SIAS) in zwei Strecken von einem Drittel zu zwei Dritteln teilt. Er liegt dabei auf der Seite der rechten Spina iliaca etwa 5–6 cm medial von dieser entfernt. Ein Druckschmerz an diesem Punkt kann auf eine Appendizitis(„Blinddarmentzündung“) hinweisen, ist jedoch nicht beweisend oder erforderlich für die Diagnosestellung.
Leberbiopsie Eine Leberbiopsie ist eine Gewebsentnahme aus der Leber. Sie ist eine Untersuchungsmethode der Medizin zur Untersuchung von diffusen oder umschriebenen Leberveränderungen.
McBurney-Punkt Als McBurney-Punkt bezeichnet man in der Medizin eine Stelle, die zwischen dem äußeren und mittleren Drittel der Verbindungslinie zwischen dem rechten vorderen oberen Darmbeinstachel (Spina iliaca anterior superior) und dem Bauchnabel liegt. Ein Druckschmerz (eigentlich ein „Loslass-Schmerz“, da bei Appendizitis der Schmerz beim Loslassen des Fingers wesentlich stärker ist als beim Druck) in diesem Bereich weist auf eine Appendizitis („Wurmfortsatzentzündung“) hin, ist jedoch für die Diagnose weder erforderlich noch beweisend. Der Punkt ist benannt nach Charles McBurney, einem amerikanischen Chirurgen, der ihn zuerst beschrieb.
Mediastinoskopie Die Mediastinoskopie (Abk.: MSK oder MESK) ist eine endoskopische Operation des mittleren Mediastinums. Sie wird in Intubationsnarkose (Vollnarkose) mittels eines speziellen Endoskops (Mediastinoskop) durchgeführt. Bei dieser Methode handelt es sich somit um eine sog. minimalinvasive Operation des zwischen den beiden Lungen gelegenen "Mittelfellraums" (Mediastinum).
Miktionsurosonografie Die Miktionsurosonografie ist eine Methode des kontrastverstärkten Ultraschalls, welche als strahlensparende Alternative zur Miktionszystourethrogramm eingesetzt wird, um den vesico-uretero-renalen Reflux (VUR), also das Zurückfließen von Urin von der Harnblase in die Nieren, zu prüfen. Sie wird hauptsächlich bei Kindern eingesetzt.
Murphy-Zeichen Das Murphy-Zeichen, benannt nach dem amerikanischen Chirurgen John Benjamin Murphy (1857–1916), ist ein klinisches Zeichen (Symptom), welches bei der körperlichen Untersuchung ausgelöst werden kann und für das Vorliegen einer Cholezystitis spricht.
Neuromonitoring Unter Neuromonitoring versteht man die optische und akustische Darstellung der neurophysiologischen Aktivität eines oder mehrerer Nerven. Mit Hilfe des intraoperativen Neuromonitorings haben Chirurgen die fortlaufende Kontrolle über Nervenbahnen, die durch einen operativen Eingriff gefährdet sind. Makroskopisch nicht sicher sichtbare Nerven können mittels Neuromonitoring identifiziert werden. Die erste Anwendung beim Menschen wurde 1969 von Flisberg veröffentlicht.
Rovsing-Zeichen Als Rovsing-Zeichen (nach Niels Thorkild Rovsing, dänischer Chirurg, 1862 bis 1927) bezeichnet man die bei einer Appendizitis („Blinddarmentzündung“) im Bereich des rechten Unterbauchs auslösbaren Schmerzen, die durch das rückwärtsgerichtete Ausstreichen des Dickdarms (Colon) gegen den Uhrzeigersinn (zum Wurmfortsatz hin) entstehen. Das Auslösen des Rovsing-Zeichens ist nicht spezifisch für die Appendizitis, ebenso wenig wie die Nicht-Auslösbarkeit eine solche ausschließt. Das Zeichen ist daher nur im Kontext mit anderen klinischen Befunden zu verwerten.
Spetzler-Martin-Skala Die Spetzler-Martin-Skala (nach Robert F. Spetzler (* 1944)) ist eine Klassifikation zur Beschreibung von arteriovenösen Malformationen (AVM) im Gehirn. Die Höhe der Punktzahl korreliert mit der Häufigkeit postoperativer neurologischer Komplikationen. Das Ergebnis soll insofern zur Frage einer Operationsempfehlung herangezogen werden.
Thorakoskopie Die Thorakoskopie bezeichnet eine chirurgische Methode, in die Brusthöhle zu sehen und das Brustfell (Pleura) zu beurteilen sowie durch den gleichen oder weitere Zugänge Instrumente oder Medikamente einzuführen.

Das Instrumentarium besteht meist aus einem Tubus mit einem Trokar, der durch die Brustwand eingeführt wird. Vorher wird durch Eröffnen der Brusthöhle ein Pneumothoraxerzeugt. Die Lunge kollabiert durch den dann fehlenden Unterdruck in der Brusthöhle. Da dann die Lunge nicht mehr die komplette Brusthöhle einnimmt, kann der entstandene Freiraum in der Brusthöhle eingesehen werden. Die Beatmung erfolgt mit einem Doppellumentubus.

Urodynamische Untersuchung Die Urodynamik ist eine Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Drucksondenund Elektroden die Funktionsweise der Harnblase untersucht wird (Blasendruckmessung). Sie wird in der Urologie und Kinderurologie angewandt.

Dermatologie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Abklatschpräparat Als Abklatschpräparat bezeichnet man die Entnahme einer Probe von einer biologischen Oberfläche, die auf einen Objektträger aufgebracht und dann – nativ oder nach Anfärbung – direkt unter dem Mikroskop untersucht wird. Abklatschpräparate werden vor allem in der Dermatologie und Onkologie hergestellt und ermöglichen eine schnelle und kostengünstige Diagnostik.
Darier-Zeichen Unter einem positiven Darier-Zeichen versteht man, dass man durch mechanisches Reiben an einer Läsion die Bildung einer Quaddel auslösen kann. Dieser einfache klinische Test ist pathognomonisch für Mastozytosen, beispielsweise bei Urticaria pigmentosa. Auch beim Mastzelltumor des Hundes kann das Darier-Zeichen positiv ausfallen.
Dermatofluoroskopie Die Dermatofluoroskopie ist eine Methode zur Unterstützung der (Früh-)Diagnose von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom). Dabei wird das Melanin im Hautgewebe von verdächtigen Hautstellen (Läsion) untersucht und es werden so wichtige Informationen aus oberen Hautschichten geliefert. Das zugrundeliegende Verfahren verwendet einen Ansatz, der eine spezifische Anregung der Melaninfluoreszenz in der Haut ermöglicht. Diese extrem schwache Fluoreszenz wird dadurch erstmals messbar, weil sie nicht mehr überstrahlt wird von der Fluoreszenz der übrigen, intensiven endogenen Fluorophore der Haut. Die Melaninfluoreszenz aus Melanozyten, Naevuszellen und Melanomzellen weist charakteristische spektrale Unterschiede auf. Die resultierende Fluoreszenz wird dadurch sichtbar und nicht überstrahlt von der Autofluoreszenz der übrigen, endogenen Fluorophore in den Zellen. Die Transformation vom benignen Naevus zum malignen Melanom zeigt sich als charakteristische Rotverschiebung im Fluoreszenzspektrum. Diese spektrale Verschiebung ist der „universelle Fingerabdruck“ sowohl von naevusbasierten Melanomen als auch von De-novo-Melanomen. Die objektive Methode unterscheidet sich grundsätzlich von anderen Melanom-Diagnostikmethoden, die beispielsweise auf optisch unterstützter  Bilderkennung bzw. der Erkennung einer veränderten Morphologie des verdächtigen Hautgewebes basieren. Das Verfahren wurde 2008 patentiert.
Dermatoskopie Die Dermatoskopie (Syn.: Auflichtmikroskopie, Epilumineszenzmikroskopie; engl. dermoscopy) ist ein nichtinvasives und einfaches Untersuchungsverfahren der Dermatologie, das insbesondere zur Früherkennung von bösartigen Tumoren der Haut (Melanomen) eingesetzt wird. Hierbei wird die Haut mit einem Mikroskop unter Zuhilfenahme von Öl und z. T. auch polarisiertem Licht bis in tiefere Schichten betrachtet.
Diaskopie Die Diaskopie ist ein Begriff aus der Dermatologie. Es handelt sich um eine Untersuchungstechnik der Haut. Dabei wird mit einem Glasspatel eine Hautrötung (Erythem) weggedrückt, um die Eigenfarbe der Haut zu beurteilen. Heutzutage besteht der Glasspatel aus Plastik, um Verletzungen durch Bruch des Spatels zu vermeiden. Durch eine aufgedruckte Zentimeterskala ist ein gleichzeitiges Ausmessen von Effloreszenzen möglich. Oft ist auch eine Lupe in den Spatel integriert.
Fluoreszenz-Treponemen-Antikörper-Absorptionstest Der Fluoreszenz-Treponemen-Antikörper-Absorptionstest (abgekürzt: FTA-Abs-Test) ist ein diagnostisches Nachweisverfahren in der Serologie für eine Infektion mit Treponema pallidum, dem Erreger der Syphilis (Lues). Es werden ähnlich wie beim Treponema-Pallidum-Hämagglutinations-Assay (TPHA) Antikörper aus Patientenserum nachgewiesen.
Haarperforationstest Der Haarperforationstest ist ein Nachweisverfahren zum Nachweis bestimmter Dermatophyten, die in der Lage sind, perforierende (eindringende) Organe an Haaren auszubilden. Er wird vor allem zum Nachweis von Dermatophytosendurch zoophile Dermatophyten wie Trichophyton mentagrophytes eingesetzt.
Hamilton-Norwood-Schema Das Hamilton-Norwood-Schema unterteilt den androgenetischen Haarausfall(Alopecia androgenetica) des Mannes in verschiedene Stadien, die sieben Stufen (I bis VII) zugeordnet werden. Entwickelt wurde diese schematisierte Verlaufsklassifikation 1951 von Hamilton. Norwood modifizierte und erweiterte sie 1975. Bei etwa 80 Prozent der betroffenen Männer folgt die Heranbildung der Glatze der vorgegebenen Einteilung. Das Hamilton-Norwood-Schema ermöglicht eine standardisiertemedizinische Dokumentation des Haarverlustes. Anwendung findet es unter anderem bei der Untersuchung von Betroffenen und bei Haartransplantationen. Ein davon abgeleitetes, dreistufiges Schema wurde 1977 von Ludwig veröffentlicht
Minor-Test Der Minor-Test (Synonym: Iod-Stärke-Test), benannt nach dem Erstbeschreiber Minor (1928), zählt zu den qualitativen Testverfahren zum Nachweis einer Hyperhidrose, indem Körperstellen, die vom übermäßigen Schwitzen betroffen sind, farblich markiert werden.
Nevisense


Nevisense ist ein System zur Früherkennung des schwarzen Hautkrebses, das auf der elektrischen Impedanzspektroskopie basiert und klassische Diagnosemöglichkeiten ergänzt. Durch dieses Verfahren kann die Erkennungsrate bei unklaren Auffälligkeiten gesteigert werden.

PASI-Score Der PASI-Score ist ein Index zur Ermittlung des Schweregrades von Psoriasis-Erkrankungen. Die Abkürzung PASI steht für Psoriasis Area and Severity Index, der Index beschreibt die Ausdehnung der Erkrankung und beschreibt den Schweregrad anhand der Rötung sowie der Dicke der Plaques und Schuppung.
Trichogramm Als Trichogramm wird eine Untersuchungsmethode der Medizin bezeichnet, die den aktuellen Haarwurzelstatus z. B. bei Haarausfall (Effluvium) oder das Haarverteilungsmuster bestimmen soll.
Tzanck-Test Der Tzanck-Test ist eine zytologischeNachweismethode in der Dermatologie. Er ist nach dem französischen Dermatologen Arnault Tzanck (1886–1954) benannt.
Tübinger Torte Die Tübinger Torte ist eine Methode der 3D-Histologie.

Heilung von Hautkrebs ist nur garantiert, wenn der Tumor komplett entfernt wurde. Mit der Tübinger Torte genannten Methode werden Operation und Diagnose kombiniert, so dass auch sehr kleine Tumorausläufer erfasst werden können. Dabei wird der Tumor als rundliche Scheibe mit kleinem Sicherheitsabstand herausgeschnitten. Danach werden die dreidimensionalen Schnittkanten so präpariert, dass sie in histologischen Schnitten komplett sichtbar sind. Durch eine Fadenmarkierung sind die Schnittränder des herausgeschnittenen Gewebes identifizierbar.

Zweigläserprobe Die Zweigläserprobe wurde um 1800 von dem britischen Urologen Henry Thompsonentwickelt und ist eine orientierende Untersuchung des Urins. Sie gibt Hinweise auf die Lokalisation einer bestehenden Harnwegsinfektion oder eines Trippers (Gonorrhoe) beim Mann. Der vom Patienten abgelassene Urin wird beim Urinieren in zwei Portionen aufgeteilt und in zwei Gläsern getrennt aufgefangen. Der so gewonnene Urin wird vor eine Lichtquelle gehalten und beurteilt. Normalharn ist klar. Stärkere Absetzungen und Trübungen sind krankhaft und erfordern eine genauere Untersuchung der Ursache.

Gynäkologie und Geburtshilfe‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Amnioskopie Die Amnioskopie oder auch Fruchtwasserspiegelung ist eine Untersuchung in der Geburtshilfe, die nur bei (leicht) geöffnetem Muttermund durchgeführt werden kann. Das Fruchtwasser kann durch ein Endoskop, welches durch den leicht geöffneten Muttermund geführt wird, durch die Eihäute hindurch betrachtet werden. Dabei kann durch die Farbe des Fruchtwassers auf den Zustand des Fetus / Fötus geschlossen werden. Das normale Fruchtwasser ist farblos. Gerät der Fetus unter Stress, setzt er in vielen Fällen Stuhlgang (Kindspech) ab, der das Fruchtwasser grünlich färbt. Nach einer gewissen Zeit verändert sich die Farbe mehr und mehr ins Gelbliche. Ein solcher Befund kann ein Grund zur Geburtseinleitung sein. Die Amnioskopie wurde 1961/62 von Erich Saling entwickelt.
Apgar-Score Der Apgar-Score, auch Apgar-Index genannt, ist ein Punkteschema, mit dem sich der klinische Zustand von Neugeborenenstandardisiert beurteilen lässt. Mit Hilfe dieser ein, fünf und zehn Minuten nach der Entbindung durchzuführenden Beurteilung wird der Zustand des Neugeborenen und dessen Anpassung an das Leben außerhalb der Gebärmutter, also die Überführung des fetalen in den neonatalenZustand, beschrieben. Weiter lässt sich der Effekt von Reanimationsmaßnahmenbeschreiben. Der Score wurde 1952 von der US-amerikanischen Anästhesistin und Chirurgin Virginia Apgar auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Anästhesisten vorgestellt und später nach ihr benannt. Die erste Publikation erfolgte 1953, ein zweiter Bericht mit einer größeren Zahl von Patienten wurde 1958 veröffentlicht.
Bishop-Score Der Bishop-Score ist ein geburtshilfliches Scoring-System zur Beurteilung der Geburtsreife des Muttermundes. Es ist eine semiquantitative Methode, um die Konsistenz und die Weite des Muttermundes, die Lage und die Verkürzung der Zervix, sowie die Position des vorangehenden Teiles des ungeborenen Kindes im Becken zu erfassen. Die damit bestimmte Geburtsreife des Muttermundes, wird dazu genutzt, falls notwendig, eine Entscheidung zu treffen, auf welche Art und Weise eine Geburteingeleitet wird. Der Bishop-Score ist seit über 45 Jahren der am häufigsten angewendete Score zur Beurteilung der Muttermundsreife.
Breast Imaging Reporting and Data System Das Breast Imaging Reporting and Data System (BI-RADS) ist ein Standard des American College of Radiology (ACR) zur Durchführung und Befundung von Mammographien, der 1997 veröffentlicht und seither mehrfach erneuert wurde. Er besteht aus einem Lexikon für die diagnostischen Begriffe wie „Verdichtung“, „Herd“ usw. mit exakten Definitionen, und einer Klassifikation für die abschließende Beurteilung. Jeder Befund soll auch eine standardisierte Beurteilung der Röntgendichte der Brust in vier Stufen enthalten. Durch BI-RADS sollte die Befundung der Radiologenobjektiviert und vereinheitlicht werden. Die Deskriptoren sind so gewählt, dass sie eine möglichst trennscharfe Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Befunden ermöglichen. In den USA hat die FDA BI-RADS in ihre verbindlichen Richtlinien zur Mammographie aufgenommen.
Chromopertubation Als Chromopertubation bezeichnet man eine Methode zur Untersuchung der Eileiterdurchgängigkeit bei vermuteter Unfruchtbarkeit der Frau. Sie stellt derzeit das Standardverfahren auf diesem Gebiet dar.
Coombs-Test Der Coombs-Test, auch Antihumanglobulintest (kurz: AHG-Test), selten auch Race-Coombs-Test (nach Robert Russell Race), subsumiert zwei nach dem Cambridger Pathologen Robin Royston Amos Coombs benannte Tests auf der Basis von Kaninchen-Antihumanglobulin (Antikörper gegen Immunglobulin). Mit ihnen werden so genannte inkomplette (d. i. nicht-verklumpende) Antikörper (IgG) gegen rote Blutkörperchen (Erythrozyten) nachgewiesen, die für sich alleine keine Agglutination von Erythrozyten verursachen können. Diese Antikörper der Klasse IgG werden auch als „inkomplette“ Antikörper bezeichnet. Hingegen sind die Antikörper der Klasse IgM in der Lage, aufgrund ihrer Pentamerstruktur auch ohne Zugabe eines Reaktionsverstärkers eine Agglutination der Erythrozyten zu bewirken und werden deshalb auch komplette Antikörper genannt. Der Coombs-Test wurde von Carlo Moreschi (1876–1921) im Jahre 1908beschrieben, aber erst Mitte der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts von Robin Coombs weiterentwickelt und angewandt. Im Rahmen eines Coombs-Tests wird für den Nachweis der Antikörper das sogenannte Coombs-Serum oder Antihumanglobulin (leporide Antikörper gegen humane IgG-Antikörper) und Komplementbestandteile als Reaktionsverstärker eingesetzt. Coombs-Serum wird aus dem Serum von Kaninchengewonnen, welche gegenüber humanen Antikörpern der Klasse IgG immunisiert worden sind.
Defäkogramm Defäkogramm oder Defäkografie ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet die radiologische Untersuchung der Stuhlentleerung (Defäkation).

Dem Patienten wird peranal (durch den After) ein röntgendichtes Kontrastmittelappliziert, woraufhin er, unter Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen, aufgefordert wird, den Enddarm zu entleeren. Die aufgezeichnete Sequenz von Röntgenaufnahmen erlaubt eine Beurteilung der Motorik der Beckenbodenmuskulatur sowie eine Beurteilung von Aussackungen des Enddarmes, so genannter Rektozelen. Die Defäkografie hat in der Diagnostik von Schließmuskeldysfunktionen, bei Stuhlinkontinenz und bei weiteren Dysfunktionen des Beckenbodens eine wichtige Bedeutung.

Double-Test Der Double-Test ist in der Medizin eine Untersuchungsmethode der Pränataldiagnostik, bei der durch die Messung zweier (double = zweifach) Laborwerte im mütterlichen Blut eine Wahrscheinlichkeitsangabe für körperliche und chromosomale Fehlbildungen des ungeborenen Kindes, insbesondere für die Trisomie 21, errechnet werden kann. Dabei wird zwischen einem "Double-Test" im ersten und im zweiten Trimenon unterschieden.
Duktoskopie Die Duktoskopie, auch Galaktoskopie oder Milchgangsspiegelung genannt, ist eine minimal-invasive Untersuchungsmethode zur Betrachtung (Spiegelung) der Milchgängeder weiblichen Brust. Die Methode der Duktoskopie wurde erstmals 1988 von M. Teboul, einem französischen Radiologen, publiziert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. 1995 begann eine Arbeitsgruppe an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sich der Methode auch in Deutschland zu widmen. 1999 wurde die Duktoskopie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, als erster Einrichtung in Deutschland, unter Federführung von Ralf Ohlinger fest etabliert und klinisch eingesetzt.
Dünnschichtzytologie Die Dünnschichtzytologie, auch Flüssigkeitszytologie oder flüssigkeitsbasierte Zytologie genannt, ist eine spezielle Methode zur Abstrichentnahme und Abstrichaufbereitung, insbesondere bei der Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses.
Endosonografie Endosonografie (EUS, von endoskopischer Ultraschall) ist eine nicht von außen durch die Haut, sondern von innen durchgeführte Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Der Ultraschallkopf wird mittels spezieller Gerätschaft (meist Endoskope) direkt mit inneren Oberflächen (beispielsweise der Schleimhaut der Speiseröhre) in Kontakt gebracht. Dort entsteht dann ein Ultraschallbild
Fetometrie Ausmessen des Fetus im Mutterleib mithilfe der medizinischen Ultraschalldiagnostik. Diese Untersuchung gehört zur Pränataldiagnostikund wird üblicherweise im zweiten Trimenon in der 19. bis 22. Schwangerschaftswochedurchgeführt.
Fetoskopie Verfahren zur Untersuchung oder Behandlung des ungeborenen Kindes. Das Instrument hierfür wird Fetoskopgenannt.
Fischer-Score in geburtshilfliches Scoring-Systemzur Beurteilung der fetalen Herzfrequenz, die mit einem CTG aufgezeichnet wird. Der Score geht auf eine Empfehlung von Fischer und Kollegen aus dem Jahre 1976 zurück und lehnt sich bewusst an den ebenfalls aus der Geburtshilfe stammenden Apgar-Score an. Andere Beurteilungsschemata sind die Scores nach Kubli und Hammacher.
Fraktionierte Kürettage gynäkologischer Eingriff, der in erster Linie zu diagnostischen Zwecken eingesetzt wird, manchmal jedoch bereits die Therapie darstellt. Früher wurde er häufiger durchgeführt.
Froschtest veraltete Methode zur Schwangerschaftsfrüherkennung, also ein biologischer Schwangerschaftsnachweis.
Fruchtwasserindex semiquantitative sonographische Messmethode zur Bestimmung der Fruchtwassermenge. Zur Messung wird der Bauch der Schwangeren in vier Quadranten aufgeteilt und in jedem Quadranten vertikal das größte Fruchtwasserdepot gemessen.Die vier Werte (in cm) werden dann aufsummiert.
Fötus-Party organisiertes Treffen von Schwangeren, teilweise der Väter zur Besichtigung von Föten per Ultraschall-Technik.
Haase-Formel Nach der Haase-Formel entspricht die Länge des Fötus' in den ersten Monaten dem Quadrat des Monatsalters. Ab dem sechsten Monat wird die Anzahl der Monate mit 5 multipliziert.
Hystero-Kontrast-Salpingographie diagnostisches Verfahren, um die Eileiterauf ihre Durchlässigkeit hin zu überprüfen.
Hysteroskopie Hysteroskopie ist der medizinische Fachausdruck für eine transvaginale Betrachtung(Spiegelung) der Gebärmutterinnenseite mittels eines Endoskops.
Kardiotokografie Kardiotokografiebzw. -graphie(englisch Cardiotocography; CTG) bezeichnet ein Verfahren zur simultanen (gleichzeitigen) Registrierung und Aufzeichnung der Herzschlagfrequenz des ungeborenen Kindes und der Wehentätigkeit (griechisch tokos) bei der werdenden Mutter. Das Verfahren wird sowohl in der Schwangerschaftsbetreuung als auch zur Überwachung während der Geburt eingesetzt.
Karyopyknoseindex Der Karyopyknoseindex ist ein Messwert, der in der gynäkologischen Zytodiagnostik Verwendung findet. Er gibt ein Zahlenverhältnis von Vaginalzellen in verschiedenen Entwicklungsstadien an. Damit lässt sich der Einfluss von Östrogen auf die Vagina abschätzen.
Kolposkopie Die Kolposkopie, auch Vaginoskopie genannt, ist ein gynäkologischesUntersuchungsverfahren, das 1925 von Hans Hinselmann entwickelt wurde. Dabei betrachtet der Gynäkologe Portio oder Vulva mit einer Vergrößerungsoptik (z. B. 30-fach), dem Kolposkop. Eine wichtige Bedeutung hat die Kolposkopie in der Krebsfrüherkennung, z. B. beim Zervixkarzinom. Mit dem Kolposkop kann grundsätzlich jede erreichbare Oberfläche betrachtet werden (Dermatoskopie, Mamilloskopie, Peniskopie, Vulvoskopie etc.). Außerdem fungiert das Kolposkop auch als Operationsmikroskop (z. B. bei Laseroperationen). Für die wichtige Dokumentationkönnen über das Kolposkop Fotos und Videofilme erstellt werden, was für Verlaufsuntersuchungen und Diskussionen (auch über Internet) eine Bedeutung hat.
Konisation Bei einer Konisation handelt es sich um einen zumeist ambulant durchführbaren operativen Eingriff am Muttermund einer erwachsenen Frau. Dabei wird mit einem Skalpell, mittels Laser oder einer elektrischen Schlinge ein Gewebekegel (Konus, daher der Name Konisation) aus der Zervix (Gebärmutterhals) entnommen, der einen Teil der Portiooberfläche (Muttermundoberfläche) und des Zervikalkanales enthalten sollte. Bei Frauen in der Geschlechtsreife wird eine flache Konisation angeraten, bei Frauen in der Postmenopause eine spitze Konisation. Grund der Konisation ist gewöhnlich ein auffälliger Befund im Pap-Test, der sich unbehandelt zu Gebärmutterhalskrebsentwickeln könnte. Die histologische Beurteilung des gewonnenen Präparats erfolgt nach der CIN-Einteilung.
Kopfschwartenelektrode Eine Kopfschwartenelektrode (Abgekürzt KSE) bezeichnet in der Geburtshilfe eine Elektrode, die an der Kopfschwarte des Feten befestigt wird, um damit die Herztöne des Feten im Rahmen einer Kardiotokographie zu überwachen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode, welche die Herztöne mittels Pulsed-wave doppler ermittelt, wird bei der Kopfschwartenelektrode das kindliche EKG abgeleitet. Voraussetzung für die Ableitung mittels Kopfschwartenelektrode ist ein vorausgegangener Blasensprung. Die KSE bleibt jedoch Ausnahmefällen vorbehalten (z. B. schwer zu beurteilende fetale Herzfrequenzen). Eine weitere, bisher jedoch selten in der klinischen Routine verwendete, Möglichkeit über eine Kopfschwartenelektrode ist die ST-Strecken-Analyse (STAN), welche neben der fetalen Herzfrequenz noch EKG-Veränderungen anzeigt, die hinweisend auf eine fetale Sauerstoffunterversorgung sein können.
Leopold-Handgriffe Die Leopold-Handgriffe, benannt nach dem Gynäkologen Christian Leopold (1846–1911), gehören zur körperlichen Untersuchung einer Frau während der Schwangerschaft. In Zusammenschau mit anderen klinischen und apparativen Untersuchungen (z. B. vaginale Untersuchung, Sonografie) dienen sie zur Abschätzung einer zeitgerechten Schwangerschaftsentwicklung und zur Lagebestimmung des Fetusim Mutterleib. Sämtliche Leopold-Handgriffe stellen eine Palpation durch die Bauchdecke dar und werden an der auf dem Rücken liegenden Patientin durchgeführt.
Mammasonographie Die Mammasonographie ist die Ultraschalluntersuchung der Brust. Es handelt sich dabei um ein bildgebendes Verfahren, bei dem die Brust in einem Schnittbildverfahrendargestellt wird. Die Mammasonographie ist wie die Mammographie ein apparatives Verfahren zum Screening und zur Diagnostik gutartiger und bösartiger Veränderungen des Brustgewebes.
Pap-Test Der Pap-Test oder Papanicolaou-Test ist die mikroskopische Untersuchung von Zellen in einem Zellabstrich vom Gebärmutterhalszur früh- bzw. rechtzeitigen Entdeckung von Krebs und dessen Vorstadien. Der Pap-Test wurde von dem griechischen Arzt George Papanicolaou entwickelt und 1928 vorgestellt. Er beruht auf der Beurteilung von gefärbten Zellabstrichen vom Muttermund und dient der Früherkennung eines Gebärmutterhalskrebses.
Partogramm Das Partogramm dient in der Geburtshilfedazu, zu erkennen, ob ein normaler Geburtsverlauf vorliegt und ob und wann medizinische Maßnahmen getroffen werden müssen, um Schaden von Mutter und Kind fernzuhalten. Bei Verwendung eines Partogramms konnten keine positiven oder negativen Einflüsse auf das Geburtsergebnis nachgewiesen werden. Das Partogramm ist ein einfaches Hilfsmittel, das vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn für die Geburtsüberwachung keine große medizinisch apparative Ausstattung (Ultraschall, CTG) zur Verfügung steht. So kann sein Gebrauch in weniger entwickelten Ländern die Kaiserschnittrate reduzieren.
Pelviskopie Als Pelviskopie (lat. pelvis = Becken, griech. skopeia = Betrachtung) wird in der Medizin ein minimal-invasiver, endoskopischer bzw. laparoskopischer operativer Eingriff im unteren Bauchraum bzw. im Becken bezeichnet. Die Pelviskopie wird abgekürzt auch als PSK, die Laparoskopie als LSK bezeichnet.
Pinard-Rohr Ein Pinard-Rohr ist ein geburtshilfliches Stethoskop zum Abhören der fetalen Herztöne. Es wurde 1895 von Adolphe Pinard entwickelt und findet bis heute noch Anwendung in der Geburtshilfe als Alternative zur Kardiotokographie.
Schwangerschaftstest Ein Schwangerschaftstest dient dem Nachweis einer Schwangerschaft. Um sich bei Schwangerschaftszeichen zu vergewissern, dass auch tatsächlich eine Schwangerschaft vorliegt, wird beim immunologischen Schwangerschaftstest oft das Vorhandensein des schwangerschaftserhaltenden Hormons hCG im Körper geprüft. Dieses Hormon kommt im Trophoblastengewebe vor, das vom Fetus oder der Plazentagebildet wird, weshalb es nur während der Schwangerschaft nachgewiesen werden kann.
Symphysen-Fundus-Abstand Der Symphysen-Fundus-Abstand (SFA) ist eine indirekte Methode zur klinischen Abschätzung der Größe eines Fetus. Der SFA zeigt im Verlauf der Schwangerschaft einen nahezu linearen Anstieg und korreliert proportional mit der Scheitel-Steiß-Länge.
Tanner-Stadien Die Tanner-Stadien (auch als Tanner-Klassifikation bekannt, englisch Tanner stages) dienen der Einteilung der physischen Entwicklung des Menschen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) während der Pubertät in verschiedene Stufen. Diese Stadien wurden von James M. Tanner 1969 entwickelt und definieren unterschiedliche Entwicklungsstufen gemessen an externen primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen. Das sind insbesondere die weibliche Brust, die Geschlechtsorgane und die Entwicklung des Schamhaarwuchses.
Vaginalabstrich Ein Vaginalabstrich, auch Scheidenabstrich genannt, ist ein Teil der gynäkologischen Untersuchung. Er dient in der Gynäkologie der Feststellung der momentanen Zyklusphase bzw. hormonellen Aktivität und zur Abklärung von Scheidenentzündungenund Krebserkrankungen. Die Abstrichentnahme ist das einfachste und gleichzeitig effektivste Verfahren zur Diagnostik, die Treffsicherheit insbesondere bei der zytologischen Untersuchung auf Tumorzellen liegt bei ca. 90 %.
Vaginalzytologie Die Vaginalzytologie (Synonym Kolpozytologie, von lat. Vagina bzw. griech.κόλπος kólposScheide‘ sowie griech. κύτος kytosZelle‘ und λόγος lógosLehre‘) ist die mikroskopische Untersuchung von Zellen, die von der Innenauskleidung der Scheide – dem Vaginalepithel – gewonnen werden. Von ihr abzugrenzen ist der zur Tumordiagnostik eingesetzte Pap-Test, bei dem der Abstrich vom Gebärmutterhals und vom äußeren Muttermundentnommen wird. Da das Vaginalepithel im Menstruationszyklus unter dem Einfluss der Sexualhormone charakteristische Veränderungen zeigt, kann anhand des Zellbildes auf den Hormonstatus der Patientin geschlossen werden. Die Vaginalzytologie gilt als ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Basisdiagnostik hormoneller Störungen in der Frauenheilkunde. Eine untergeordnete Rolle spielt die Vaginalzytologie auch in der Diagnostik von Scheidenentzündungen und Scheidentumoren.
Vakuumbiopsie Die Vakuumbiopsie ist ein Verfahren zur Gewinnung einer Gewebeprobe aus krankheitsverdächtigen Körperregionen zum Zweck einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung. Dabei wird eine gefensterte Hohlnadel in das zu untersuchende Gewebe eingebracht. Das Gewebe wird mittels Vakuumsog in das Innere der Nadel befördert, wo es dann abgetrennt und herausgezogen wird. Zumeist wird die Vakuumbiopsie an der weiblichen Brust und der Prostata eingesetzt.
Wehenbelastungstest Der Wehenbelastungstests (auch Oxytocinbelastungstest, kurz OBT) wird in der Schwangerschaft durchgeführt. Ziel des Tests ist es, Wehen zu erzeugen, um so die Versorgung des Feten während der Wehen zu überprüfen. Der Test erlaubt Aussagen über die Funktion des Mutterkuchens (Plazenta) – zum Beispiel, ob die fetale Versorgung ausreichend ist oder ob die Geburt eingeleitet oder ein Kaiserschnittdurchgeführt werden muss.
Zervikalabstrich Ein Zervikalabstrich ist ähnlich dem Vaginalabstrich ein medizinisches Verfahren im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung. Es dient zur Entnahme von Proben zur Diagnostik in der Gynäkologie.
Zervix-Score Der Zervix-Score ist ein Klassifikationssystem zur Einschätzung des Funktionszustandes des Gebärmutterhalses (Cervix uteri, Zervix). Es wurde von Vaclav Insler vorgeschlagen und ermöglicht anhand der Menge, der Konsistenz, der Spinnbarkeit, dem Farnkrautphänomen des Zervikalschleims sowie der Weite des äußeren Muttermundes eine Abschätzung des Hormonstatus, die sich mit der Vaginalzytologieergänzen lässt. Der Maximalwert beträgt 12 Punkte. Dieser tritt in der Mitte des Menstruationszyklus zum Zeitpunkt des Follikelsprungs auf. Spermien können den Schleim ab einem Punktwert von 8 durchdringen.
Zytodiagnostik Als Zytodiagnostik (von griech. κύτος kytos „Höhlung“ = Zelle) wird die Beurteilung von Zellen bezeichnet, die aus ihrem Gewebeverband durch Abstrich, Biopsie (z. B. Feinnadelbiopsie) oder Punktion entnommen wurden. Die Zellen werden mikroskopischals gefärbtes Präparat auf histologische Veränderungen oder Eigenschaften untersucht, die auf eine Erkrankung hindeuten können.

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
APHAB Der APHAB-Fragebogen (Abbreviated Profile of Hearing Aid Benefit) ist ein 24 Fragen umfassender Fragebogen, mittels dessen standardisiert das subjektive Hörvermögenbzw. dessen Beeinträchtigung (Schwerhörigkeit) bei einem Patienten bewertet werden kann. Er wurde 1995 vom Hearing Aid Research Laboratory (HARL) in Memphis (Tennessee) (USA) entwickelt. Vorläufer war ein 66 Fragen umfassender Fragebogen, daher der Hinweis auf „verkürzt“. Insbesondere im Zusammenhang mit einer Hörgeräteversorgung lässt sich durch eine Verbesserung des Hörvermögens in den verschiedenen geschilderten Situationen ein Nutzen des Hörgerätes nachweisen. Der APHAB-Fragebogen ist in vielen, international gebräuchlichen Sprachen verfügbar.
Akustisch evozierte Potentiale Als akustisch evoziertes Potential (AEP) bezeichnet man im medizinischen Sinn eine Veränderung des Elektroenzephalogramms (EEG), die durch ein Schallereignis hervorgerufen („evoziert“) wird. Physikalisch sind AEPe Potentialdifferenzen zwischen verschiedenen Ableitelektroden an der Kopfhaut, deren Zeitverlauf für die jeweilige Messsituation ein typisches Muster aufweist, das durch Erkrankungen verändert werden kann. Das auslösende Schallereignis wird „Stimulus“ genannt und synchronisiert die im Allgemeinen asynchrone Aktivität von Innenohr („Hörschnecke“), Hörbahn und primärem Hörzentrum / Hirnrinde. Der akustische Stimulus wird dem Probanden über Kopfhörer oder Lautsprecher präsentiert.
Audiometrie Mit Audiometrie werden Verfahren bezeichnet, die Eigenschaften und Parameter des Gehörs vermessen. Sie dienen der Diagnose der Hörleistung und Erkrankungen der Hörorganeund zur Erforschung dieser Organe. Die Audiometrie ist Teilgebiet der Audiologie und damit der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Audiometrie bedient sich auch bestimmter Techniken der Neurologie und liefert für diese oft wichtige Informationen.
Bing-Test Der Bing-Test ist ein Stimmgabeltest der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, mit dem der Okklusionseffekt beim Verschluss eines Gehörganges demonstriert werden kann. Der Test kann zur Unterscheidung zwischen Schallempfindungsstörung und Schallleitungsstörung an einem Ohr verwendet werden.
Békésy-Audiometrie Die Békésy-Audiometrie ist ein Messverfahren für das Hörvermögen in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Hierbei wird ein automatisches Tonaudiometer verwendet, bei dem der Proband durch Bedienen eines Druckknopfes das Audiometer selbst steuert und so die Hörschwelle selbst aufzeichnet. Die Békésy-Audiometrie wurde jedoch weniger zur Hörschwellenbestimmung als zur Differenzialdiagnose von Schallempfindungsstörungen verwendet. Auf Grund der Entwicklung anderer Untersuchungsmethoden verlor die Békésy-Audiometrie an Bedeutung. Das automatische Audiometer wurde 1947 von Georg von Békésy vorgestellt.
Carhart-Test Der Carhart-Test (Schwellenschwundtest, englisch threshold tone decay test) ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der die Adaptation des Gehörs untersucht wird. Der Test wurde von Raymond Carhart 1957 veröffentlicht.
Digitale Volumentomographie Die digitale Volumentomographie (DVT) ist ein dreidimensionales, bildgebendesTomographie-Verfahren unter Nutzung von Röntgenstrahlen, das vor allem in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der Zahnmedizinzum Einsatz kommt. Der Ursprung der DVT in Deutschland liegt in der Zahnheilkunde. Dort wurde sie ursprünglich als „dentale Volumentomographie“ bezeichnet. Die damaligen Geräte unterscheiden sich sowohl von der Aufnahmetechnik und Darstellung als auch von der Strahlenexposition beträchtlich von den modernen heutigen. Durch Verbesserung und Fortentwicklung konnte vor einigen Jahren die „digitale Volumentomographie“ in die HNO-Heilkunde eingeführt werden. Moderne, Hounsfield-geeichte Geräte können wie in der angloamerikanischen Literatur üblich als „cone beam CTs“ bezeichnet werden. Diese Technik eröffnet ganz neue Wege, sodass nun auch die Beurteilung von Weichteilstrukturen sowie eine sog. „virtuelle Endoskopie“ möglich ist, die Ramming und Waller erstmals in Deutschland wissenschaftlich im Bereich der HNO vorstellten.
Distorsivproduzierte otoakustische Emissionen Distorsiv produzierte otoakustische Emissionen. (auch Verzerrungsprodukte, Abkürzung DPOAE, von griechisch otos „Ohr“) sind otoakustische Emissionen, die an Innenohren von Säugern beobachtet werden können. Wird ein Innenohr mit zwei sinusförmigen Schallreizen angeregt, deren Frequenzen in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, so wird im Innenohr eine dritte Schwingung mit einer anderen Frequenz erzeugt. Im Alltag wird diese Form der otoakustischen Emissionen oftmals falsch als Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen bezeichnet.
Döring-Test Der Döring-Test ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der das binaurale (beidohrige) Sprachverständnis im Störschall untersucht wird. Bei dem Test handelt es sich um eine Freifeldaudiometrie, das Testmaterial wird also nicht über Kopfhörer, sondern über Lautsprecher in einem geeigneten Raum angeboten. Der Test wurde von dem deutschen Audiologen Wolfgang H. Döring entwickelt und wird nach ihm benannt. Döring selbst hat den Test als „'Dreinsilbertest' mit Störschall“ bezeichnet.
Elektrocochleographie Unter Elektrocochleographie, abgekürzt ECochG, versteht man eine Untersuchungsmethode der Hals-Nasen-Ohren-Heilkundezur Messung von Potentialen, die als Antwort auf akustische Reize innerhalb der Schnecke (Cochlea) erzeugt werden.
Elektroglottographie Die Elektroglottographie (EGG) (griech. glôttis - der aus beiden Stimmbändern bestehende Stimmapparat, Stimmritze)- auch Elektrolaryngographie, ELG, genannt; (griech. Larynx) - ist ein Verfahren, um die Aktivität des Kehlkopfs beim normalen und gestörten Sprechen zu beobachten, zu messen und sichtbar zu machen. Dargestellt wird der Vibrationszyklus der Stimmlippen. Das Aufzeichnungsgerät ist der Laryngograph. Das graphisch aufgezeichnete EGG bzw. ELG (Elektroglottogramm bzw. Elektrolaryngogramm) gibt sowohl quantitative als auch qualitative Informationen über Stimmlippenvibration und den linguistischen Gebrauch der Stimme.
Elektronystagmographie Als Elektronystagmographie (ENG) bezeichnet man ein in der Neurologie, Hals-Nasen-Ohren-, sowie Augenheilkunde angewandtes Untersuchungsverfahren zur Registrierung und Bestimmung schneller, nystagmiformer Augenbewegungen mit Hilfe von aufgeklebten Elektroden.
Evozierte Potentiale Evozierte Potentiale (lateinisch evocare, „herbeirufen“, „hervorrufen“; „Potential“ siehe dort) sind Potentialunterschiede im Elektroenzephalogramm (EEG), welche durch eine Reizung eines Sinnesorgans oder peripheren Nervs ausgelöst werden. Im weiteren Sinn können alle gezielt ausgelösten elektrischen Phänomene im EEG als evozierte Potentiale verstanden werden.
Evozierte Reaktionsaudiometrie Die Evozierte Reaktionsaudiometrie (ERA, engl.: evoked response audiometry) ist ein Oberbegriff für verschiedene Verfahren zur objektiven Messung der Hörfähigkeit. Bei der ERA werden Potentiale des Innenohrs, der Hörbahn, des Hirnstamms (bzw. Stammhirns) und der Hirnrinde gemessen.
Fowler-Test Der Fowler-Test (ABLB-Test, Alternate Binaural Loudness Balance Test) ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der das Lautheitsempfinden des Gehörs beider Ohren verglichen wird. Der Fowler-Test kann nur bei einer einseitigen oder einer erheblich seitenunterschiedlichen Schwerhörigkeit angewendet werden. Der Test erlaubt Rückschlüsse auf das Vorliegen eines Recruitments und damit auf den Ort der Schädigung bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Interessant ist, dass ursprünglich der Nachweis eines Recruitments als differenzialdiagnostisches Mittel zur Unterscheidung einer Schallempfindungsschwerhörigkeit von einer Schallleitungsschwerhörigkeit verwendet wurde, dass also ein Recruitment als Eigenschaft jederSchallempfindungsschwerhörigkeit galt. Der Test wurde von Edmund P. Fowler 1937 veröffentlicht.
Freifeldaudiometrie Unter Freifeldaudiometrie oder Schallfeld-Audiometrie versteht man die Prüfung des Hörvermögens mit Tönen oder Sprache über Lautsprecher. Die Freifeldaudiometrie ist ein diagnostisches Verfahren in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und ein wichtiges Hilfsmittel für den Hörgeräteakustiker bei der Anpassung von Hörgeräten. Als Verhaltens- und Spielaudiometrie kommt die Freifeldaudiometrie auch bei der Prüfung des Hörvermögens von (Klein-)Kindern zur Anwendung.
Frenzelbrille Die Frenzelbrille (auch: Nystagmusbrille nach Frenzel), benannt nach dem Göttinger Otologen Hermann Frenzel (1895–1967), ist eine rundum geschlossene Leuchtbrille mit vergrößernden Plusgläsern von mindestens 15,00 Dioptrien. Sie wird als Untersuchungsinstrument bei der Vestibularisprüfungeingesetzt, um die unwillkürlichen Augenbewegungen eines provozierten oder spontanen Nystagmus bei einem Probandenbeurteilen zu können. Die stark brechenden Linsen ermöglichen eine genaue Beobachtung der Augenbewegungen, während eine von unten oder der Seite einstrahlende Beleuchtung durch die resultierende Blendung jegliche Fixationsmöglichkeit des Untersuchten ausschaltet.
Frühe akustisch evozierte Potentiale Frühe akustisch evozierte Potentiale (FAEP) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale. Sie haben ihre elektrische Quelle in der Hörbahn zwischen Hörschnecke, dem Hörnerven bis zu verschiedenen Kerngebieten im Hirnstamm (Oberer Olivenkern (Nucleus olivaris superior), Laterale Schleife (Lemniscus lateralis), Unterer Vierhügelkern (Colliculus inferior)). Das FAEP-Signal besteht aus 5 Wellen, die nach den Erstbeschreibern Jewett und Williston (1971) mit J I bis J V durchgezählt werden . Klinisch ordnet man den Ursprung jeder Welle einem Kerngebiet im Hirnstamm zu, obwohl intraoperative Messungen diese Interpretation nicht stützen .
Galtonpfeife Die Galtonpfeife wurde von Sir Francis Galton erfunden und ist eine Ringspaltpfeife mit einem einseitig geschlossenen und in der Länge veränderlichen Körper zur Erzeugung hoher Frequenzen. Die Frequenzen reichen vom für Menschen gerade noch hörbaren Bereich bis weit in den Ultraschallbereich.

Galtonpfeifen können mit dem Mund, mit einem Gummiball oder auch, so sie in eine Orgel eingebaut sind, maschinell angeblasen werden.

Gellé-Versuch Der Gellé-Versuch prüft die Beweglichkeit der Gehörknöchelchenkette und kann bei der Otosklerose-Diagnostik hilfreich sein. Der Test ist nach dem französischen Ohrenarzt Marie Ernest Gellé (1834–1923) benannt, der ihn 1881 beschrieb.
Geräuschaudiometrie Die Geräuschaudiometrie nach Langenbeck ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der die Hörschwelle für Töne in einem Verdeckungsrauschenbestimmt wird. Der Test erlaubt Rückschlüsse auf den Ort der Schädigung bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Die Untersuchungsmethode wurde von Bernhard Langenbeck (* 25. Mai 1895 in Osterode am Harz, † 29. April 1964 in Bonn) 1949 und 1950 in mehreren Publikationen vorgestellt und auch später wissenschaftlich bearbe
Gustometrie Die Gustometrie ist ein diagnostisches Verfahren zur Überprüfung des Geschmackssinnes. Störungen, bei denen Gustometrie zum Einsatz kommt, sind insbesondere das Fehlen geschmacklicher Empfindung und die verfälschte oder nur eingebildete Wahrnehmung geschmacklicher Reize.
Hörweitenprüfung Die Hörweitenmessung oder Sprachabstandsprüfung ist eine einfache Methode Informationen über das Ausmaß einer Schwerhörigkeit zu erlangen. Es wird dabei der Abstand gemessen, aus dem gesprochene Sprache gerade noch korrekt nachgesprochen werden kann.
Kardiorespiratorische Polygraphie Die kardiorespiratorische Polygraphie (auch: Cardiorespiratorische Polygraphie) ist eine Untersuchungsmethode in der Schlafmedizin zur Diagnostik des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms.
Kopfimpulstest Der Kopfimpulstest ist ein Nachweisverfahren eines ein- oder beidseitigen Ausfalls des Gleichgewichtsorgans. Er erlaubt die Prüfung der horizontalen Bogengänge am Krankenbett. Dabei beurteilt der Untersucher die kompensatorischen Sakkaden, die der Patient nach der passiven Kopfdrehung machen muss, um das Defizit seines vestibulo-okulären Reflexes zu kompensieren. Der klinische Test wird nach den Erstbeschreibern auch als Halmagyi-Curthoys-Kopfimpulstest oder als Halmagyi-Manöver bezeichnet.
Lee-Test Der Lee-Test oder Sprachverzögerungstest ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der die Simulation einer beidseitigen Taubheit oder Schwerhörigkeit aufgedeckt werden kann. Der Test beruht auf einer künstlich hervorgerufenen Störung der akustischen Kontrolle, mit der ein Sprechender das Gesprochene überprüft. Die Grundlagen des Tests wurden von Bernard S. Lee im Jahre 1950 beschrieben.
Lombard-Versuch Der Lombard-Versuch oder Lombard-Leseversuch ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der die Simulation einer beidseitigen Taubheit oder Schwerhörigkeit aufgedeckt werden kann. Der Test beruht auf dem Regelkreis, der das eigene Sprechen fortlaufend über das Gehör kontrolliert und gegebenenfalls anpasst. Der Lombard-Effekt und der darauf basierende Lombard-Versuch wurden von Étienne Lombard im Jahre 1911 beschrieben.
Lüscher-Test Der Lüscher-Test ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der die Erkennbarkeit kleiner Lautstärkeschwankungen untersucht wird. Der Test erlaubt Rückschlüsse auf das Vorliegen eines Recruitments und damit auf den Ort der Schädigung bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Der Test wurde von Erhard Lüscher und Josef Zwislocki in Basel entwickelt und 1948 beschrieben. Später wurde der Test abgewandelt und vereinfacht und fand in Form des SISI-Tests weite Verbreitung.
Mittlere akustisch evozierte Potentiale Nasometrie ist eine Messmethode der Nasalität und wird oft als Synonym für die getrennte Schalldruckmessung verwendet. Dabei findet die Messung des nasalen und oralen Schalls voneinander separiert statt, um so den Anteil des Signals aus dem Mund- bzw. Nasenraum besser einschätzen zu können. Wichtig ist diese Methode in der Therapie der Hals-Nasen-Ohren-Kunde, wobei gerade für Patienten mit pathologischer Nasalität (beispielsweise bei Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalten) der Fortschritt der Therapie dokumentiert werden kann. Aber auch die Phonetik nutzt diese Messmethode, um die Beschreibung der Laute noch präziser zu gestalten.
Nasometrie Nasometrie ist eine Messmethode der Nasalität und wird oft als Synonym für die getrennte Schalldruckmessung verwendet. Dabei findet die Messung des nasalen und oralen Schalls voneinander separiert statt, um so den Anteil des Signals aus dem Mund- bzw. Nasenraum besser einschätzen zu können. Wichtig ist diese Methode in der Therapie der Hals-Nasen-Ohren-Kunde, wobei gerade für Patienten mit pathologischer Nasalität (beispielsweise bei Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalten) der Fortschritt der Therapie dokumentiert werden kann. Aber auch die Phonetik nutzt diese Messmethode, um die Beschreibung der Laute noch präziser zu gestalten.
Neugeborenenhörscreening Das Neugeborenenhörscreening (NGHS) ist Teil des Neugeborenen-Screenings und umfasst die Untersuchung auf angeborene Hörstörungen bei Neugeborenen in einem Siebtest. Ziel dieser Screeninguntersuchungen ist es, möglichst alle Neugeborenen zu untersuchen. Ein frühes Erkennen einer Hörschädigung verbessert die Chancen, das in rund 98 % der Fälle vorhandene Restgehör bereits während der «kritischen Periode» des Spracherwerbs zu stimulieren.
Oldenburger Satztest Der Oldenburger Satztest (kurz „OLSA“) ist eine audiometrische Methode, mit der die Verständlichkeit von Sätzen im Störgeräusch untersucht wird.
Otoakustische Emissionen Otoakustische Emissionen (kurz: OAE, von griech. ous, Genitiv otos = Ohr) sind aktive, akustische Aussendungen des Ohrs, die retrograd, d. h. entgegen der Richtung bei der Schallwahrnehmung, über den Weg Gehörknöchelchen und Trommelfell in den Gehörgang gelangen und dort mit Hilfe von hochempfindlichen Messmikrofonen aufgenommen werden können. Sie sind bei ca. 97 % der Menschen nachweisbar, treten bei allen Landwirbeltieren und sogar in den Hörorganen von Insekten auf.
Otoskopie Die Otoskopie (von altgriechisch οὖς ūs, Genitiv ótos, deutsch ‚Ohr‘ und σκοπέω skopeo‚sehen‘) ist die Betrachtung des äußeren Gehörganges und des Trommelfells. Infolge der Enge des Gehörgangs und der Sichtbehinderung durch Haare und vorspringende Strukturen der Ohrmuschel (Tragus) ist für die Untersuchung ein Ohrtrichteroder ein Otoskop erforderlich. Bei Benutzung des einfachen Ohrtrichters benötigt der Arzt ferner einen Stirnreflektor bzw. Stirnspiegel, mit dem er das Licht (Tageslicht oder Lampenlicht) in den Ohrtrichter lenken kann.
Polysomnographie Die Polysomnographie (auch Polysomnografie, kurz PSG) (von lat./griech. viel(fach), Schlaf, schreiben/aufzeichnen) ist ein diagnostisches Verfahren zur Messung physiologischer Funktionen und stellt die umfangreichste Untersuchung des Schlafes einer Person dar. Mit dieser Technik werden mehrere unterschiedliche Körperfunktionen kontinuierlich während der ganzen Nacht überwacht. In der Regel geschieht dies stationär in einem Schlaflabor. Mit Hilfe der Aufzeichnungen kann ein individuelles Schlafprofil erstellt werden, womit eine Diagnose von Schlafstörungen ermöglicht werden soll.
Promontorialtest Der Promontorialtest ist eine Methode zur Untersuchung der Reizweiterleitung vom Innenohr über den Hörnerv zum Stammhirn.
Rhinomanometrie Die Rhinomanometrie ist die Manometrie (von griech. manos für „dünn, durchlässig“ und dem griech. Suffix -metrie für „das Maß“) der Nase (griech. rhīs). Anders formuliert: die Rhinomanometrie ist ein Messverfahren zur Bestimmung des Luftwiderstandes beim Atmen durch die Nase.
Rhinoskopie Unter einer Rhinoskopie (gr.: ῤις, ῤινός Nase, σκοπέω beobachten, untersuchen) versteht man die Untersuchung des Naseninneren.

Nasenspekulum Die Untersuchung erfolgt bei der vorderen Rhinoskopie (anteriore Rhinoskopie) unter Verwendung eines Nasenspekulums zum Offenhalten des Naseneinganges und einer Lichtquelle, entweder unter indirekter Beleuchtung mit einem Stirnspiegel oder mit einer Stirnlampe. Die Verwendung eines Nasenendoskopes (Staboptik) ermöglicht eine detailliertere Untersuchung auch weiter rückwärts gelegener Anteile der Nasenhöhle.

Rinne-Versuch Der Rinne-Versuch ist ein Test der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zur Prüfung des Gehörs, insbesondere dient der Rinne-Versuch der Unterscheidung zwischen Schallempfindungsstörung und Schallleitungsstörung an einem Ohr. Er ist zusammen mit dem Weber-Versuch ein Standardtest zur Untersuchung einer Hörstörung. Der Test ist nach Heinrich Adolf Rinne (1819–1868) benannt, der ihn 1855 beschrieb.
Rydel-und-Seiffer-Vibrationsgabel Die Rydel-Seiffer-Stimmgabel (benannt nach Adam Rydel und Friedrich Wilhelm Seiffer) ist ein medizinisches Instrument, mit dem man Beeinträchtigungen des peripheren Nervensystemsoder auch orientierend die Hörfähigkeit untersuchen kann.
SISI-Test Der SISI-Test (Short Increment Sensitivity Index) ist eine audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der die Erkennbarkeit kleiner Lautstärkeschwankungen untersucht wird. Da die Lautstärkeschwankungen über der Hörschwelle angeboten werden, zählt der SISI-Test zur überschwelligen Audiometrie. Der Test erlaubt Rückschlüsse auf das Vorliegen eines Recruitments und damit auf den Ort der Schädigung bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Der Test beruht wie der Lüscher-Test auf der bei einer cochleären Schallempfindungsschwerhörigkeit (bezogen auf die Hörschwelle) erhöhten Erkennbarkeit kleiner Intensitätsschwankungen im Vergleich zum Normalhörenden. Der Test stellt gegenüber dem Lüscher-Test eine methodische Vereinfachung dar, die den Testvorgang für Untersuchten und Untersucher gleichermaßen erheblich erleichtert. Der Test wurde von James Jerger und Mitarbeitern 1959 entwickelt.
Schmalbandrauschen Unter dem Schmalbandrauschen versteht man ein Geräusch, das aus mehreren benachbarten Tonfrequenzen einer Frequenz oder eines engen Frequenzbereichs besteht.
Sehr späte akustisch evozierte Potentiale Sehr späte AEP (SSAEP) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale und entstehen in den Assoziationszentren, die der Hirnrinde (Cortex) nachgeschaltet sind. Ihre Laufzeit vom Stimulusbeginn an gerechnet liegt bei > 300 ms. Sie sind nur messbar, wenn der Proband weiß, dass ein Stimulus zu erwarten ist, und sich darauf konzentriert („Erwartungspotential“). SSAEP sehen bei verschiedenen Versuchspersonen sehr unterschiedlich aus, auch wenn diese völlig normal hören können: Es gibt keine typischen Wellenformationen. Die SSAEP können nicht einem anatomisch definierten Ursprungsort zugeordnet werden. Entsprechend ihrer Variabilität und aufwendigen Messung werden SSAEP klinisch kaum verwendet.
Sialendoskopie Die Sialendoskopie (oder auch Speichelgangsendoskopie) bezeichnet die Spiegelung der Speicheldrüsen bzw. des Gangsystems innerhalb einer Speicheldrüse.

Schwellungen der Speicheldrüsen sind ein bekanntes HNO-ärztliches Krankheitsbild und bedürfen einer Abklärung. Diagnostisch sind neben Anamnese und klinischer Untersuchung insbesondere bildgebende Verfahren hilfreich. Hierbei eignen sich v. a. die Sonografie, Kernspintomographie und die Computertomographie. Schwillt eine Speicheldrüse wiederholt kurz vor, während oder nach der Nahrungsaufnahme an, so muss eine obstruktive (verstopfende) Ursache vermutet werden. In circa 60 % der Fälle ist hierbei ein Speichelstein (Sialolithiasis) die Ursache. Die Verdachtsdiagnose eines Speichelsteins geschieht in erster Linie klinisch, d. h. allein durch die Krankheitsgeschichte bzw. die klinische Untersuchung. Eine Ultraschalluntersuchung der Speicheldrüse sollte Teil der Standard-Diagnostik sein. Nur bei besonderen Fragestellungen hilft weitere Bildgebung (MRT, CT) oder in Ausnahmefällen auch eine Sialografie oder Speicheldrüsenszintigrafie weiter.

Sialographie Die Sialographie (von griechisch σιαλον, sialon, für Speichel und γραφή, grafí, „die Schrift“) ist die Darstellung der Gänge der großen Speicheldrüsen (Ohrspeicheldrüse, Unterkieferspeicheldrüse und Unterzungenspeicheldrüse). Hierzu wird mit einer feinen, stumpfen Kanüle oder einem Katheter die jeweilige Mündung der zu untersuchenden Drüse sondiert (der Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse liegt in der Wangenschleimhaut in der Nähe des oberen ersten Molaren; die übrigen Ausführungsgänge liegen am Zungenboden hinter den unteren Frontzähnen). Dann wird vorsichtig, unter geringem Druck ein wasserlösliches Kontrastmittel in den Speichelgang eingespritzt und es werden Röntgenaufnahmen der Drüse und der Ausführungsgänge angefertigt.
Sinuskopie Sinuskopie (griech. skopeĩn ‚betrachten‘) ist eine Untersuchung der Kieferhöhle mit einem Endoskopzur Diagnostizierung von Erkrankungen der Kieferhöhle. Während der Untersuchung werden je nach Befund bereits kleine medizinische Eingriffe vorgenommen.
Somnoendoskopie eine Endoskopie zur genauen Lokalisation der Entstehung der Schnarchgeräusche beim habituellen Schnarchen im künstlichen Schlaf.
Sprachverständlichkeitstest eine Untersuchung, bei der die Fähigkeit einer Person, Sprache zu hören und zu verstehen, festgestellt werden kann. Sprachverständlichkeitstests sind Methoden der Audiometrie.
Späte akustisch evozierte Potentiale Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale und haben ihre Quelle in der Hirnrinde (Cortex), daher auch Cortical evoked response audiometry, CERA genannt. Die Wellenbezeichnungen lauten P1, N1, P2, N2 (Laufzeit 50 ms – 300 ms).
Stapediusreflexschwellen-Messung unwillkürliche Reaktion (Reflex) innerhalb der Gehörknöchelchen im Mittelohr, der das Innenohr vor Schäden durch lauten Schalldruckpegel schützt.
Stationäre auditorisch evozierte Potentiale Nervenpotentiale die als Ursache einen kontinuierlichen Reiz in Form eines Schallsignals haben. Im Gegensatz zu den klickevozierten Potentialen besteht das Schallsignal aus mehreren Reintönen, die auf verschiedene Art und Weise moduliert sein können.
Stenger-Test audiometrische Methode der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, mit der die Simulation einer einseitigen Taubheit oder Schwerhörigkeit aufgedeckt werden kann. Der Test beruht auf dem Phänomen, dass ein beiderseits, aber mit unterschiedlicher Lautstärke angebotener Ton nur auf der Seite des lauteren Tones wahrgenommen wird. Der Test wurde von Paul Stenger im Jahre 1900 beschrieben.
Stroboskopie Beurteilung der Stimmlippenfunktion. Die Beweglichkeit der Stimmlippen lässt sich mittels der Stroboskopie beurteilen. Mit ihr ist es möglich, die Feinmotorik, die Regelmäßigkeit der Schwingungen, ihre Amplitude, den Bewegungsablauf auf Symmetrie bei der Öffnungs- und der Schließphase der Glottis zu untersuchen. Sie ist hilfreich bei Stimmlippeninfiltrationen (z. B. bei Tumoren (Früherkennung) und Entzündungen) und funktionellen Stimmstörungen.
Tonaudiogramm Messung des subjektiven Hörvermögens für Töne, also der frequenzabhängigen Hörempfindlichkeit eines Menschen, des Probanden.
Transitorisch evozierte otoakustische Emissionen akustische Antwort des Innenohrs auf einen kurzen, breitbandigen akustischen Reiz.
Tympanaltemperatur Gehörgang am Trommelfell gemessene Körpertemperatur. Dieser Wert ist als Körperkerntemperatur zulässig, soweit keine anderen Methoden zur Verfügung stehen (Rektalsonde etc.), da er in der Nähe des Zentralnervensystems festgestellt wird. Die Genauigkeit ist umstritten.
Tympanogramm graphische Darstellung der Messung der Trommelfellbeweglichkeit bei der Tympanometrie. Es stellt die Trommelfellbeweglichkeit in Abhängigkeit vom Luftdruck im äußeren Gehörgang dar und gibt dadurch Auskunft über die Druck- und Schwingungsverhältnisse im Mittelohr.
Tympanometrie objektives Messverfahren der Audiologie. Sie gehört zu der Impedanzaudiometrie. Unter der Impedanz wird in diesem Fall das Ausmaß des Widerstandes verstanden, den das akustische System als Ganzes, z. B.  das Mittelohr, der Aufnahme von Schallwellen entgegensetzt.
Unbehaglichkeitsschwelle Fachbegriff aus der Audiologie und bezeichnet denjenigen Schalldruck (meist als Bewerteter Schalldruckpegel angegeben) eines akustischen Signals, ab dem das Hören als unangenehm lautempfunden wird. Sie ist Teil der Messung eines vollständigen Tonaudiogramms.
Valsalva-Versuch medizinisches Verfahren. Er wird beispielsweise zur Überprüfung des Barorezeptorenreflexes oder zur Belüftung des Mittelohrs und beim Untersuchen von Beinvenen mit Ultraschallangewandt. Außerdem wird er z. B. von Patienten durchgeführt, die unter Herzrasenleiden, um die Schlagzahl des Herzens wieder zu normalisieren.
Vestibulär evozierte myogene Potentiale Reflex des Gleichgewichtsorgans auf akustische Reize. Sie dienen der selektiven und seitenspezifischen Funktionsbestimmung des Sacculus („Säckchen“, ein Abschnitt des Gleichgewichtsorgans). Die erste Beschreibung der VEMP erfolgte durch Colebatch und Halmagyi im Jahre 1992.
Weber-Versuch Untersuchung zur Feststellung einer Lateralisation des Hörempfindens unter Verwendung einer Stimmgabel. Er ist zusammen mit dem Rinne-Versuch ein Standardtest der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zur Untersuchung einer Hörstörung.
Äquilibriometrie Methode der messenden Untersuchung der menschlichen Gleichgewichtsregulation. . Für diese Erkenntnis ging bereits im Jahr 1914 der Nobelpreis an Róbert Bárány. Claus-Frenz Claussen und Juan Manuel Tato stellten 1972 unter dem Begriff „Äquilibriometrie“ eine Serie von Untersuchungsverfahren für die Gleichgewichtsfunktionsprüfung zusammen.

Innere Medizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste diagnostischer Verfahren in der Inneren Medizin

Intensivmedizin‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
APACHE-Score Der APACHE-Score beruht auf dem APACHE-Verfahren (Acute Physiology And Chronic Health Evaluation), einem auf Intensivstationen verwendeten Verfahren, zur Vorhersage der Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten einer Intensivstation. Dieses Scoring-System schließt dabei Angaben zum Alter des Patienten, aktuellen Befunden und anamnestischen Angaben ein.
Allen-Test Mit dem Allen-Test (nach dem amerikanischen Arzt Edgar Van Nuys Allen) können der Hohlhandbogen (Arcus palmaris), die Arteria radialis sowie die Arteria ulnaris auf Durchblutungsstörungen getestet werden. Der Allen-Test wird vor einer arteriellen Punktiondurchgeführt, um die Durchblutung der Hand auch bei einem Verschluss der punktierten Arterie sicherzustellen. Weiterhin dient der Allen-Test als klinische Untersuchungsmethode im Vorfeld einer geplanten Entnahme eines Radialis-Lappens, um eine mögliche einseitige arterielle Versorgung, d. h. eine Blutversorgung nur durch die Arteria radialis bzw. Arteria ulnaris, der Hand zu erkennen. Sein diagnostischer Wert ist jedoch umstritten. Genauer ist eine arterielle Durchflussbestimmung der beiden Arterien mittels Sonographie.
Atropintest Der Atropintest (auch: Atropin-Test) besteht in der, in der Regel intravenösen, Gabe von Atropin bei einem Menschen oder anderen Säugetieren und der Beobachtung eines daraufhin eintretenden, beim Gesunden zu erwartenden, Anstiegs der Herzfrequenz, der eine der wesentlichen Wirkungen des Parasympatholytikums ist und bei krankhaften Zuständen auch ausbleiben kann.
Base Excess Base Excess (BE), deutsch auch als Basenabweichung oder Basenüberschuss bzw. Basendefizitbezeichnet, ist ein berechneter Parameter, der anhand einer Blutgasanalyse bestimmt wird und Aussagen über stoffwechselbedingte (metabolische) Störungen des Säure-Basen-Haushaltes ermöglicht (metabolische Azidose, metabolische Alkalose). Vereinfacht ausgedrückt, stellt er die Mengen an Säuren oder Basen dar, welche nötig sind, um einen veränderten pH-Wert des Körpers wieder zurück auf dessen Normalwerte einzustellen. Begriff und Prinzip wurden im Jahr 1958 von Astrup und Siggaard-Andersen eingeführt.
Blutgasanalyse Die Blutgasanalyse (kurz BGA, mitunter auch unter dem Eponym Astrupnach Poul Bjørndahl Astrup bekannt) ist ein Verfahren zur Messung der Gasverteilung (Partialdruck) von O2 (Sauerstoff), CO2 (Kohlenstoffdioxid) sowie des pH-Wertes und des Säure-Basen-Haushaltes im Blut.
Burch-Wartofsky-Score Mit dem Burch-Wartofsky-Score kann die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer thyreotoxischen Krise unabhängig von der Höhe der Schilddrüsenhormone rein aufgrund klinischer und physikalischer Kriterien quantifiziert werden.
Geneva-Score Beim Geneva-Score (auch Genfer Score) handelt es sich um ein Scoring-System zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Lungenembolie. Im Gegensatz zum Wells-Score wo ein Kriterium lautet: "Es gibt keine andere Diagnose, die wahrscheinlicher ist als eine Lungenembolie", wurde im Genfer Score explizit darauf geachtet, dass alle Kriterien objektivierbar sind.
Herzindex Der Herzindex (HI), auch engl. cardiac index (CI), ist ein Parameter zur Beurteilung der Herzleistung und berechnet sich als Quotient aus dem Herzminutenvolumen und der Körperoberfläche in Quadratmetern. Die Einheit ist l/min/m² [korrekt (l/min)/m² = l/m²min = mm/min]. Eine wichtige Rolle spielt der Herzindex zum Monitoring der Hämodynamik und der Kreislaufdaten von Patienten auf Intensivstationen. Der Herzindex kann z. B. mit Hilfe eines PiCCO gemessen werden.
Kapnometrie Kapnometrie (griech. καπνός kapnos „Rauch“ und μέτρον metron „Maß“) ist ein medizinisches Verfahren, um den Gehalt an Kohlenstoffdioxid(CO2) in der Ausatemluft eines Patienten zu messen und zu überwachen. Geräte, die nur die reinen Zahlenwerte liefern, heißen Kapnometer. Kapnographen stellen auch die zugehörige Kurve dar. Die Einführung der Kapnometrie hat zusammen mit der Pulsoxymetrie (Messung der Sauerstoffsättigung im Blut) zu einer deutlichen Reduktion von Komplikationen bei beatmeten Patienten geführt.
Mittlerer arterieller Druck
Pediatric Glasgow Coma Scale Die Pädiatrische Glasgow-Koma-Skala oder Pediatric Glasgow Coma Scale (PGCS) ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Sie wurde analog zur Glasgow-Koma-Skala speziell für Kinder weiterentwickelt. Dieses am weitesten verbreitete Bewertungsschema zur Beschreibung der Bewusstseinslage wurde in Glasgow, Schottlandentwickelt.
Perikardpunktion Unter einer Perikardpunktion (Perikardiozentese) versteht man die diagnostische oder therapeutischePunktion des Herzbeutels mit einer Kanüle.
PiCCO PiCCO (Pulse Contour Cardiac Output, dt. Pulskontur-Herzzeitvolumen) ist eine von der Münchner Firma Pulsion Medical Systems entwickelte Methode zum Monitoring wichtiger Hämodynamik- und Kreislaufdaten von Patienten auf Intensivstationen. Auch die angebotenen Geräte tragen den Markennamen PiCCO. Eingesetzt wird das Verfahren zur Blutkreislauf- und Blutvolumenüberwachungbei Schock, akutem Atemnotsyndrom (ARDS), schwerer Herzschwäche, Polytrauma, Verbrennung und im Rahmen großer Operationen.
Pulsoxymetrie Die Pulsoxymetrie oder Pulsoximetrie ist ein Verfahren zur nichtinvasiven Ermittlung der arteriellen Sauerstoffsättigung über die Messung der Lichtabsorption bzw. der Lichtremission bei Durchleuchtung der Haut (perkutan). Das Pulsoxymeter stellt ein speziell auf diese Anwendung optimiertesSpektralphotometer dar. Nebenbei dienen die verwendeten Geräte auch zur gleichzeitigen Pulsfrequenzkontrolle. Das optische Messprinzip der Sauerstoffsättigung des Blutes wurde erstmals 1935 von Karl Matthes in Leipzig am menschlichen Ohrläppchen beschrieben. Es folgten in den 1940er Jahren Arbeiten von Glenn Allan Millikan, der das erste optische Oxymeter entwickelte.
Ramsay-Skala Die Ramsay-Skala (Ramsay Sedation Scale, auch Ramsay-Score) ist eine 1977 von Michael Anthony Edward Ramsay eingeführte Skala zur Beurteilung der Sedierungstiefe, die in der Intensivmedizin weit verbreitet war.
Rapid Shallow Breathing Index Der Rapid Shallow Breathing Index (RSBI, engl.) bzw. Frequenz-Volumen-Atemindex ist ein Messwert, der das Verhältnis der Tiefe von Atemzügen zur Frequenz beschreibt, indem er den Quotienten von Atemfrequenz zu Tidalvolumen bildet. Der Wert wird umso größer, je schneller und flacher die Atmung ist. Er dient der Beurteilung der respiratorischen Funktion, wenn es um die Frage geht, ob ein Patient intubiert und künstlich beatmet werden muss.
Richmond Agitation Sedation Scale Der Richmond Agitation Sedation Scale (auch in abweichenden Schreibweisen wie Richmond Agitation-Sedation Scale oder Richmond Agitation-Sedation-Scale; Abk. RASS) ist eine zehnstufige Skala zur Beurteilung der Tiefe einer Sedierung. Sie gilt als medizinischer Goldstandard. Der RASS wurde von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Universität von Richmond (Virginia) entwickelt.
SOFA-Score SOFA-Score ist die Abkürzung für Sepsis-related organ failure assessment score (etwa "Maßzahl zur Beurteilung des Organversagens bei Sepsis"), manchmal auch Sequential organ failure assessment score ("Maßzahl zur wiederholten Beurteilung des Organversagens"). Dieser Score wird benutzt, um den Zustand eines Patienten mit Sepsis und das Ausmaß der Organschädigung im Verlauf einer Behandlung auf der Intensivstation zu beschreiben. Der Score besteht aus sechs verschiedenen Maßzahlen für den Zustand der Atmungsfunktion, des Herz-Kreislauf-Systems, der Leberfunktion, der Gerinnung, der Nierenfunktion und des neurologischen Status. Sowohl der Mittelwert der Einzelscores wie auch der höchste Wert haben einen Vorhersagekraft für den Outcome des Patienten.
Simplified Acute Physiology Score Der Simplified Acute Physiology Score (SAPS) wurde entwickelt, um in klinischen Studien eine Maßzahl für den physiologischen Zustand eines Patienten zu bekommen. So können in klinischen Studien Gruppen von Patienten bezüglich ihres allgemeinen Gesundheitszustands verglichen werden, z. B. um den Einfluss einer unterschiedlichen Erkrankungschwere in verschiedenen Studiengruppen erkennen zu können.
Swan-Ganz-Katheter Der von den Kardiologen William Ganz und Harold Jeremy Swan 1970 entwickelte Swan-Ganz-Katheter (auch: Pulmonaliskatheter, Pulmonalarterienkatheter, Einschwemmkatheter) ist ein perkutan über eine zentrale Venedurch den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer in den Stamm der Arteria pulmonalis vorgeschobener vierlumiger Katheter zur Messung der Drücke im rechten Vorhof des Herzens und in der Pulmonalarterie, des Lungenkapillarenverschlussdruckes (PCWP, Wedge-Druck) und des Herzzeitvolumens (bei Verwendung eines Thermistorkatheters).
Wells-Score Der Wells-Score, benannt nach dem Wissenschaftler P. S. Wells, ist die Bezeichnung für drei Punktesysteme (Scoring-Systeme), mit welchen sich die Wahrscheinlichkeit einer Lungenembolie oder einer tiefen Venenthrombose (TVT) beschreiben lässt.
Zentraler Venendruck Zentraler Venendruck oder zentralvenöser Druck (ZVD) ist der Blutdruck vor dem rechten Vorhof des Herzens in der oberen Hohlvene(V. cava superior). Der Teil zentral im Ausdruck bezieht sich auf den klappenlosen Raum im Zentrum des Blutkreislaufs (speziell vor oder im rechten Vorhof) am Herzen.

Kinderheilkunde‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Dried blood spot Die Analyse getrockneter Bluttropfen, englisch Dried blood spot Tests (DBS), ist eine Messmethode basierend auf einer Probenahme, bei der Bluttropfen auf Filterpapier getrocknet werden. Die getrockneten Proben können ohne weiteren Aufwand an ein analytisches Labor versandt werden und mit verschiedenen Methoden, wie DNS-Amplifikation oder LC/MS untersucht werden.
Erweiterte Vorsorgeuntersuchung Die Erweiterte Vorsorgeuntersuchung (EVU) ist ein Screeningtest des kindlichen Entwicklungsstandes, der im Rahmen der pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungenangewendet werden kann, um Kinder mit entwicklungsneurologischen und -psychologischen Auffälligkeiten frühzeitig zu identifizieren.
Fechterstellung Die Fechterstellung ist ein Begriff aus der Medizin, der eine charakteristische, an den Stand eines Fechters erinnernde Körperhaltung bezeichnet.
Fölling-Probe Die Fölling-Probe dient dem Nachweis einer vermehrten Ausscheidung von Phenylbrenztraubensäure, einem Abbauprodukt der Aminosäure Phenylalanin. Phenylbrenztraubensäure wird bei der angeborenen Stoffwechselstörung Phenylketonurie in hohen Konzentrationen mit dem Urin ausgeschieden.
Guthrie-Test Der Guthrie-Test (nach Robert Guthrie, 1916–1995) ist ein bakterieller Hemmtest und wichtiger Bestandteil der Screeninguntersuchungen beim Neugeborenen. Er erfolgte bei Termingeburten um den 5. Lebenstag, bei Frühgeburten um den 10. Lebenstag und dient der Früherkennung einer bestimmten angeborenen Stoffwechselstörung, der Phenylketonurie. Aufgrund von Fehlerquellen wurde er in Deutschland mittlerweile in den meisten Krankenhäusern durch direkte Bestimmungsmethoden ersetzt. In den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und Belgien ist er noch gebräuchlich.
Kindervorsorgeuntersuchung Kindervorsorgeuntersuchungen sollen sicherstellen, dass Defekte und Erkrankungen von Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern, insbesondere solche, die eine normale körperliche und geistige Entwicklung des Kindes in besonderem Maße gefährden, möglichst schnell durch einen Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt erkannt werden, um früh eine entsprechende Therapie einleiten zu können. Zugleich sollen die Untersuchungen dazu dienen, Fälle von Vernachlässigung, Verwahrlosung, Kindesmisshandlung oder sexuellem Missbrauch zu erkennen und einem entsprechenden Fehlverhalten der Erziehungsberechtigten vorzubeugen. In einigen deutschen Ländern ist deshalb ein verbindliches Einlade- und Meldewesen zur Vorstellung zu den Untersuchungen beschlossen worden.
Knemometrie Knemometrie (griech. η κνημη der Unterschenkel) bezeichnet eine Technik zur Messung des Abstands zwischen Knie und Ferse eines sitzenden Kindes oder Jugendlichen. Knemometrische Messungen haben einen Messfehler von weniger als 160 µm (0,16 mm) und zeigen Wachstum innerhalb von wenigen Wochen (Kurzzeit-Wachstum).
Lang-Stereotest Der Lang-Stereotest, benannt nach seinem Entwickler, dem Schweizer Augenarzt Joseph Lang, ist eine Prüfmethode zur Untersuchung und Beurteilung des räumlichen Sehens (Stereopsis), insbesondere bei Kindern und Kleinkindern. Er weist auf einer postkartengroßen Fläche drei Prüfbilder auf (Katze, Stern und Auto), die in unterschiedlicher Disparitätvon 1200, 600 und 550 Bogensekunden, im Abstand von ca. 40 cm dargeboten werden. Die Methode hat gegenüber anderen Verfahren den Vorteil, dass keine weitere Brille zur Trennung der Seheindrücke (z. B. Rot-Grün-Brille oder Polarisationsbrille) mehr aufgesetzt werden muss. Dies erleichtert ganz entscheidend die Untersuchung von Kleinkindern und gestattet zudem eine Beurteilung von Augenbewegungen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Qualität der Untersuchungsergebnisse. Während andere Testverfahren bei bestehenden Anomalien, z. B. Mikrostrabismus, durchaus positive Ergebnisse ermöglichen können, wird beim Lang-Stereotest in diesen Fällen das Ergebnis in aller Regel negativ sein.
Miktionsurosonografie Die Miktionsurosonografie ist eine Methode des kontrastverstärkten Ultraschalls, welche als strahlensparende Alternative zur Miktionszystourethrogramm eingesetzt wird, um den vesico-uretero-renalen Reflux (VUR), also das Zurückfließen von Urin von der Harnblase in die Nieren, zu prüfen. Sie wird hauptsächlich bei Kindern eingesetzt.
Miktionszystourethrogramm Ein Miktionszystourethrogramm, abgekürzt MZU oder MCU, engl. voiding cystourethrography (VCUG), ist ein medizinisches Untersuchungsverfahren zum Nachweis eines Rückflusses von Urin über die Harnleiter (Ureter) in das Nierenbecken (Vesiko-uretero-renaler Reflux, VUR), sowie zur Beurteilung anatomischer oder funktioneller Störungen der Harnblasenentleerung und insbesondere zur Beurteilung der posterioren Harnröhre. Dabei wird ein Katheter durch die Harnröhre (Urethra) in die Harnblase gelegt und über diesen die Harnblase mit einem Röntgenkontrastmittel gefüllt. Da die Katheterisierung bei Säuglingen wegen der noch sehr kleinen Harnröhre schwierig ist, kann die Injektion des Kontrastmittels in die Harnblase auch mit einer Spritze durch die Bauchdecke erfolgen. Nach Aufstellen des Patienten wird unter Röntgendurchleuchtung zunächst die kontrastmittelgefüllte Harnblase zielgerichtet bilddokumentiert und befundet. Hierbei können ein Descensus der Blase, Blasendivertikel, Fisteln oder ein irregulär konfigurierter Blasenschatten dargestellt werden. Danach wird beim Wasserlassen untersucht, ob das Kontrastmittel entgegen dem vorgesehenen Weg, über einen der beiden Harnleiter zurück zur jeweiligen Niere fließt. Ursache des retrograden Kontrastmittelflusses kann ein primär refluxiver Harnleiter, eine subvesikale Obstruktion oder eine funktionelle Obstruktion bei dyssynergem Sphinkter sein.
Motodiagnostik Die Motodiagnostik bietet Verfahren zur Messung des motorischenEntwicklungsstandes von Kindern unter standardisierten Bedingungen.
Movement Assessment Battery for Children – Second Edition Movement Assessment Battery for Children – Second Edition (auch bekannt als Movement ABC-2oder M-ABC-2) ist ein international verbreiteter, standardisierter Motoriktest, der die motorischeEntwicklung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 16 Jahren erfasst.

Der Entwicklungsstand im Bereich Motorik wird überprüft und mögliche Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen werden abgeklärt. Als Screening hilft die Movement ABC-2, Defizite im Bereich der motorischen Entwicklung frühzeitig zu erkennen, das motorische Niveau zu bestimmen und gezielte therapeutische Maßnahmen zu planen. Geprüft werden dabei die fein- und grobmotorische Koordinationsfähigkeit eines Kindes (Handgeschicklichkeit, Ballfertigkeit und die Fähigkeit zur statischen sowie dynamischen Balance).

Neugeborenenhörscreening Das Neugeborenenhörscreening (NGHS) ist Teil des Neugeborenen-Screenings und umfasst die Untersuchung auf angeborene Hörstörungen bei Neugeborenen in einem Siebtest. Ziel dieser Screeninguntersuchungen ist es, möglichst alle Neugeborenen zu untersuchen. Ein frühes Erkennen einer Hörschädigung verbessert die Chancen, das in rund 98 % der Fälle vorhandene Restgehör bereits während der «kritischen Periode» des Spracherwerbs zu stimulieren.
Neugeborenenscreening Unter Neugeborenenscreening versteht man ein in der Regel national konzipiertes Programm zur Reihenuntersuchung an Neugeborenen. Hierbei soll auf bestimmte angeborene Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen getestet werden, bei denen eine Behandlung möglich ist und Folgeschäden durch den Beginn der Behandlung vor Einsetzen der Krankheitserscheinungen vermieden werden können.
Ortolani-Test Als Ortolani-Test (nach Marino Ortolani) wird eine Untersuchung der Hüftgelenke beim Neugeborenen, aber auch in der Veterinärmedizin bezeichnet, mittels der das gleichnamige Ortolani-Zeichen oder Ortolani-Einrenkungsphänomen ausgelöst wird. Er ist nach dem italienischen Kinderarzt und Orthopäden Marino Ortolani benannt.
Pediatric Glasgow Coma Scale Die Pädiatrische Glasgow-Koma-Skala oder Pediatric Glasgow Coma Scale (PGCS) ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Sie wurde analog zur Glasgow-Koma-Skala speziell für Kinder weiterentwickelt. Dieses am weitesten verbreitete Bewertungsschema zur Beschreibung der Bewusstseinslage wurde in Glasgow, Schottland entwickelt
Prehn-Zeichen Das Prehn-Zeichen ist ein differentialdiagnostisches Zeichen zur Differenzierung des akuten Skrotums. Mit ihm kann zwischen einer Hodentorsion und einer Entzündung des Nebenhodens (Epididymitis) bzw. des Hodens (Orchitis) unterschieden werden. Im klassischen Fall vermindert sich der Hodenschmerz bei einer Epididymitis und Orchitis durch das Anheben des schmerzhaften Hodensackes. Im Gegensatz hierzu bleibt die Schmerzabnahme bei Vorliegen einer Hodentorsion aus, der Schmerz nimmt gegebenenfalls zu. Dieses Verfahren wurde durch den amerikanischen Urologen D. T. Prehn im 20. Jahrhundert beschrieben.
Schweißtest Der Schweißtest nach Pilocarpin-Iontophorese ist der klinische Nachweis für das Vorliegen der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. Im Schweiß von Mukoviszidose-Patienten wird ein im Vergleich zu gesunden Probanden erhöhter Chlorid-Ionengehaltgefunden.
Somatogramm Ein Somatogramm (von griechisch σῶμα soma, Körper und γράμμα gramma, Geschriebenes) ist ein Diagramm, das dazu verwendet wird, die körperliche Entwicklung eines Säuglings, Kleinkindes oder Jugendlichen hinsichtlich der Körpermaße (Länge, Gewicht, Kopfumfang) darzustellen.
Tanner-Stadien Die Tanner-Stadien (auch als Tanner-Klassifikation bekannt, englisch Tanner stages) dienen der Einteilung der physischen Entwicklung des Menschen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) während der Pubertät in verschiedene Stufen. Diese Stadien wurden von James M. Tanner 1969 entwickelt und definieren unterschiedliche Entwicklungsstufen gemessen an externen primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen. Das sind insbesondere die weibliche Brust, die Geschlechtsorgane und die Entwicklung des Schamhaarwuchses.
Trampolin-Körperkoordinationstest Der Trampolin-Körperkoordinationstest (TKT) ist ein motoskopisches Testverfahrennach Ernst J. Kiphard, bei dem die beiden Testleiter 33 verschiedene Merkmale bei der Testperson beobachten. Der Test dient zur Grobauswahl von motorischen Störungen und Hirnschäden.
Tympanogramm Das Tympanogramm ist die graphische Darstellung der Messung der Trommelfellbeweglichkeit bei der Tympanometrie. Es stellt die Trommelfellbeweglichkeit in Abhängigkeit vom Luftdruck im äußeren Gehörgang dar und gibt dadurch Auskunft über die Druck- und Schwingungsverhältnisse im Mittelohr.
Urodynamische Untersuchung Die Urodynamik ist eine Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Drucksondenund Elektroden die Funktionsweise der Harnblase untersucht wird (Blasendruckmessung). Sie wird in der Urologie und Kinderurologie angewandt.

Neurologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
ABCD2-Score Der ABCD2-Score (auch ABCD²-Score) ist ein medizinisches Scoring-System, das zur Risikoabschätzung von Schlaganfällen nach transitorischen ischämischen Attacken (TIA) eingesetzt werden kann. In den Score fließen fünf unabhängige Risikofaktoren – Alter, Blutdruck, Clinical features (Symptome), Dauer der Symptome und Diabetes mellitus – ein, für die jeweils nach bestimmten Kriterien Punkte vergeben werden (siehe Tabelle). Die vergebenen Punkte werden addiert, so dass sich ein Score zwischen 0 und 7 Punkten ergibt. Der ABCD2-Score ist aus zwei älteren Scoring-Systemen hervorgegangen, dem ABCD-Score und dem California-Score, und beinhaltet Kriterien beider Scores.
Aachener Aphasie-Test Der Aachener Aphasie-Test (AAT) ist ein speziell für die deutsche Sprache entwickeltes Verfahren zur Diagnose von Aphasien infolge erworbener Hirnschädigungen. Er wurde 1983 von Walter Huber, Klaus Poeck, Dorothea Weniger und Klaus Willmes in Aachen entwickelt. Der Aachener Aphasie-Test (AAT) dient zur Diagnose und Beschreibung aphasischer Störungen und kann für Aphasiker aller Ätiologienverwendet werden. Bei diesem Verfahren werden, vor allem durch das Testen der Spontansprache, alle sprachlichen Ebenen verlässlich überprüft. Es wird versucht sprachliche Störungen beim Nachsprechen, beim Lesen und Schreiben, beim Benennen und im Sprachverständnis verlässlich zu identifizieren.
Adson-Test Der Adson-Test (auch Adson-Manöver, nach dem US-amerikanischen Neurochirurgen Alfred Washington Adson oder Thoracic-outlet-Test) ist ein Verfahren zum Nachweis bestimmter Erkrankungen im Bereich des Brusteingangs (Thoracic-outlet-Syndrom, Halsrippensyndrom, Hyperabduktionssyndrom, Skalenussyndrom).
Akustisch evozierte Potentiale Als akustisch evoziertes Potential (AEP) bezeichnet man im medizinischen Sinn eine Veränderung des Elektroenzephalogramms (EEG), die durch ein Schallereignis hervorgerufen („evoziert“) wird. Physikalisch sind AEPe Potentialdifferenzen zwischen verschiedenen Ableitelektroden an der Kopfhaut, deren Zeitverlauf für die jeweilige Messsituation ein typisches Muster aufweist, das durch Erkrankungen verändert werden kann. Das auslösende Schallereignis wird „Stimulus“ genannt und synchronisiert die im Allgemeinen asynchrone Aktivität von Innenohr („Hörschnecke“), Hörbahn und primärem Hörzentrum/ Hirnrinde. Der akustische Stimulus wird dem Probanden über Kopfhörer oder Lautsprecher präsentiert.
Aphasie-Check-List Die Aphasie-Check-List (ACL), auch: Aphasie-Check-Liste ist ein im Jahre 2002 von Elke Kalbe, Nadine Reinhold, Matthias Brand und Josef Kessler entwickeltes Verfahren zur Diagnose von Aphasien.
Atropintest Der Atropintest (auch: Atropin-Test) besteht in der, in der Regel intravenösen, Gabe von Atropin bei einem Menschen oder anderen Säugetieren und der Beobachtung eines daraufhin eintretenden, beim Gesunden zu erwartenden, Anstiegs der Herzfrequenz, der eine der wesentlichen Wirkungen des Parasympatholytikums ist und bei krankhaften Zuständen auch ausbleiben kann.
Beevor-Zeichen Der Atropintest (auch: Atropin-Test) besteht in der, in der Regel intravenösen, Gabe von Atropin bei einem Menschen oder anderen Säugetieren und der Beobachtung eines daraufhin eintretenden, beim Gesunden zu erwartenden, Anstiegs der Herzfrequenz, der eine der wesentlichen Wirkungen des Parasympatholytikums ist und bei krankhaften Zuständen auch ausbleiben kann.
Benton-Test Der Benton-Test, auch als Benton Visual Retention Test bekannt, untersucht die Merkfähigkeit für visuell-räumliche Stimuli. Er wird bei der diagnostischen Abklärung organischer Hirnschädigungen eingesetzt und ist einer der verbreitetsten Tests seiner Art.
Berg Balance Scale Die Berg Balance Scale (Berg-Balance-Skala, BBS, auch Berg Balance Score) ist ein von K. O. Berg 1989 erstmals beschriebenes Testverfahren, mit dem das Gleichgewichtsverhalten anhand von 14 kurzen, praktischen Tests in 20 Minuten festgestellt werden kann.
Besinger-Score Der Besinger-Score ist ein klinischer Score zur Beurteilung des Schweregrades der Myasthenia gravis. Er wurde in einem Artikel von Besinger und Mitarbeitern 1983 erstmals vorgestellt und später modifiziert. Der Besinger-Score dient der klinischen Verlaufsbeurteilung. Er setzt sich aus acht einfach zu erhebenden Kriterien zusammen.
Bragard-Zeichen Das Bragard-Zeichen ist ein neurologisches Zeichen, das Nervendehnungsschmerzen beschreibt. Der zugehörige Test wurde erstmals vom serbischen Arzt Laza Lazarević (1884) und dem deutschen Orthopäden Karl Bragard (1890–1973) beschrieben.
Bárány-Zeigeversuch Der Bárány-Zeigeversuch (nach Róbert Bárány) ist ein Schritt in der klinischen Untersuchung des Nervensystems, mit dem die Zielbewegungen der oberen Extremitäten als Teil der Koordinationstests überprüft werden.
Cranio-Corpo-Graphie Die Cranio-Corpo-Graphie (CCG) ist ein vom deutschen Neurootologen Claus-Frenz Claussen im Jahr 1968 entwickeltes medizinisches Untersuchungs- und Messverfahren, um bei Untersuchungsverfahren wie dem Unterberger-Tretversuch, dem Romberg-, dem LOLAVHESLIT-Test, dem NEFERT-Test sowie dem WOFEC-Test Gleichgewichtsfunktionsstörungen zu dokumentieren und auszuwerten.
Diadochokinese Diadochokinese (griech. διαδέχομαι „sich ablösen, nachfolgen“ und κινεῖν „bewegen“) bezeichnet die Fähigkeit, rasch aufeinander folgende Bewegungen, beispielsweise die Ein- und Auswärts-Drehung des Unterarms (Pronation und Supination), wie es etwa beim Wechseln einer Glühlampe nötig ist, wiederholt auszuführen. Fehlt diese Fähigkeit, spricht man von einer Adiadochokinese, bei einer alleinigen Verlangsamung der Bewegungen von einer Bradydiadochokinese. Ist die Bewegung über die Geschwindigkeit der Ausführung hinausgehend eingeschränkt, wird dies als Dysdiadochokinesebezeichnet.
Diagnosekriterien der Multiplen Sklerose Die MS-Diagnosekriterien werden in der Neurologie zur Diagnose der multiplen Sklerose verwendet. Hauptprinzip einer MS-Diagnose ist der Nachweis einer räumlichen und zeitlichen Streuung (Dissemination) von entzündlich-entmarkenden Herden (auch als Plaques bezeichnet) im Zentralnervensystem.
Elektroenzephalografie Die Elektroenzephalografie (EEG, von altgriechisch ἐγκέφαλοςenképhalos, deutsch ‚Gehirn‘, γράφειν gráphein, deutsch ‚schreiben‘) ist eine Methode der medizinischen Diagnostik und der neurologischen Forschung zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Das Elektroenzephalogramm (ebenfalls EEG abgekürzt) ist die grafische Darstellung dieser Schwankungen. Das EEG ist neben der Elektroneurografie (ENG) und der Elektromyografie(EMG) eine standardmäßige Untersuchungsmethode in der Neurologie.
Elektromyografie Die Elektromyografie (oder -graphie) (EMG) ist eine elektrophysiologische Methode in der neurologischen Diagnostik, bei der die elektrische Muskelaktivität gemessen wird.

Mit Hilfe von konzentrischen Nadelelektroden lassen sich die Potentialschwankungen einzelner motorischer Einheiten ableiten. Mit Spezialnadeln lassen sich auch einzelne Muskelfasern erfassen (Einzelfasermyografie). Auch Messungen der Potentialänderungen auf der Haut mit Oberflächenelektroden sind möglich, jedoch wesentlich unpräziser, da diese Technik das Summen-Aktionspotential eines ganzen Muskels oder sogar mehrerer Muskeln misst.

Elektroneurografie Die Elektroneurografie oder Elektroneurographie (ENG) ist eine Methode der Elektrodiagnostik in der Neurologie zur Bestimmung des Funktionszustands eines peripheren Nervs. Es werden unter anderem die Nervenleitgeschwindigkeiten und deren Verteilung, die Amplitude und die Refraktärzeit erfasst.
Epworth Sleepiness Scale Die Epworth Sleepiness Scale (ESS) ist ein Verfahren zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit durch Verwendung eines sehr kurzen Fragebogens. Das Verfahren wird in der Schlafmedizin bei der Diagnose von Schlafstörungen eingesetzt.
Evozierte Potentiale Evozierte Potentiale (lateinisch evocare, „herbeirufen“, „hervorrufen“; „Potential“ siehe dort) sind Potentialunterschiede im Elektroenzephalogramm (EEG), welche durch eine Reizung eines Sinnesorgans oder peripheren Nervs ausgelöst werden. Im weiteren Sinn können alle gezielt ausgelösten elektrischen Phänomene im EEG als evozierte Potentiale verstanden werden.
Expanded Disability Status Scale Die Expanded Disability Status Scale (EDSS) ist eine von John F. Kurtzke entwickelte Leistungsskala, die den Schweregrad der Behinderung bei Multiple Sklerose-Patienten zum Zeitpunkt der Erhebung angibt. Die Skala beginnt bei Grad 0,0 und endet bei Grad 10,0, wobei höhere Grade im Laufe der Erkrankung nur von einem Teil der Erkrankten erreicht werden.
Faces-Symbol-Test Der Faces-Symbol-Test (Abkürzung FST) ist ein neuropsychologischer Screening-Test zur Erfassung kognitiver Störungen bei Multipler Sklerose (MS), der Konzentration, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und exekutive Funktionen beansprucht und ein Maß für Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit liefert. Daten, die mit funktioneller Kernspintomographie (FMRT) erhoben wurden, zeigen, dass zerebrale Netzwerke von dem Test-Paradigma in Anspruch genommen werden, welche oft bei MS gestört sind.Verglichen mit anderen Screening-Tests bietet der „FST“ ein günstiges Verhältnis von Test-Aufwand zu Test-Güte.
Fatigue Skala für Motorik und Kognition Die Fatigue Skala für Motorik und Kognition (FSMC) ist ein diagnostisches Verfahren und dient der Abklärung einer kognitiven und motorischen Fatigue-Symptomatik, die ein häufiges und ernstzunehmendes Symptom bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) darstellt. Das Verfahren wurde in Anlehnung an bestehende MS-Fatigue-Skalen (Fatigue Severity Scale [FSS], FAI, FIS, Modified Fatigue Impact Scale [MFIS], FRS, Physical and Cognitive Fatigue scale) entwickelt und in einer umfangreichen Studie zur objektiven Einschätzung der MS-Fatigue validiert. Die psychometrischen Kennwerte sind sehr gut, die interne Konsistenz beträgt α > 0.91, die Retest-Reliabilität liegt bei r > 0.80 (Penner u. a., 2009).
Fechterstellung Die Fechterstellung ist ein Begriff aus der Medizin, der eine charakteristische, an den Stand eines Fechters erinnernde Körperhaltung bezeichnet.
Finger-Nase-Versuch Der Finger-Nase-Versuch ist ein Schritt in der klinischen Untersuchung des Nervensystems, mit dem die Zielbewegungen der oberen Extremitäten als Teil der Koordinationstests überprüft werden.
Frenchay-Dysarthrie-Untersuchung Die Frenchay-Dysarthrie-Untersuchung stellt ein standardisiertes Diagnoseinstrumentzur Klassifikation von Dysarthrieformen dar. Neben dem Münchner Verständlichkeitsprofil (MVP) bietet diese Untersuchung eine normierte Alternative zur Feststellung dysarthrischer Sprechstörungen. Hierbei ist zu beachten, dass die Normwerte der Frenchay Dysarthrie-Untersuchung nur für den englischsprachigen Raum erhoben wurden. Ein objektives und für den deutschsprachigen Raum normiertes Untersuchungsverfahren für neurogene Sprechstörungen stellen die Aachener Materialien zur Diagnostik Neurogener Sprechstörungen (AMDNS) dar.
Frenzelbrille Die Frenzelbrille (auch: Nystagmusbrille nach Frenzel), benannt nach dem Göttinger Otologen Hermann Frenzel (1895–1967), ist eine rundum geschlossene Leuchtbrille mit vergrößernden Plusgläsern von mindestens 15,00 Dioptrien. Sie wird als Untersuchungsinstrument bei der Vestibularisprüfungeingesetzt, um die unwillkürlichen Augenbewegungen eines provozierten oder spontanen Nystagmus bei einem Probandenbeurteilen zu können. Die stark brechenden Linsen ermöglichen eine genaue Beobachtung der Augenbewegungen, während eine von unten oder der Seite einstrahlende Beleuchtung durch die resultierende Blendung jegliche Fixationsmöglichkeit des Untersuchten ausschaltet.
Frühe akustisch evozierte Potentiale Frühe akustisch evozierte Potentiale (FAEP) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale. Sie haben ihre elektrische Quelle in der Hörbahn zwischen Hörschnecke, dem Hörnerven bis zu verschiedenen Kerngebieten im Hirnstamm(Oberer Olivenkern (Nucleus olivaris superior), Laterale Schleife (Lemniscus lateralis), Unterer Vierhügelkern (Colliculus inferior)). Das FAEP-Signal besteht aus 5 Wellen, die nach den Erstbeschreibern Jewett und Williston (1971) mit J I bis J V durchgezählt werden . Klinisch ordnet man den Ursprung jeder Welle einem Kerngebiet im Hirnstamm zu, obwohl intraoperative Messungen diese Interpretation nicht stützen .
Glasgow Coma Scale Die Glasgow Coma Scale (GCS), auch Glasgow-Koma-Skala oder kurz Glasgow-Skala, ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Obwohl sie häufig in der Intensivmedizin – insbesondere nach einer Schädel-Hirn-Verletzung(Trauma) – verwendet wird, lassen sich mit der GCS auch allgemeine Bewusstseinsstörungen quantifizieren. Hierbei gilt es zu beachten, dass Empfehlungen über zu ziehende intensivmedizinische Konsequenzen (wie etwa eine endotracheale Intubation bei Werten kleiner als 9) lediglich für Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma, auch im Rahmen eines Polytraumas wissenschaftlich validiert sind.
Glasgow Outcome Scale Der Glasgow Outcome Score (GOS) ist eine Skala, mit der Patienten nach Hirnschädigungen wie z. B. Schädel-Hirn-Traumata in Gruppen eingeteilt werden können, die es erlauben, den Grad ihrer Erholung standardisiert und objektiv zu beschreiben. Die Erstbeschreibung erfolgte 1975 durch Jennett und Bond.
Hirnperfusionsszintigrafie Die Hirnperfusionsszintigrafie (von lateinisch perfundere durchströmen, scintilla Funke[1] und griechisch γράφειν, gráphein zeichnen, beschreiben) ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur zweidimensionalen und dreidimensionalen bildlichen Darstellung des regionalen zerebralen Blutflusses (engl. regional cerebral blood flow, rCBF).
Jendrassik-Handgriff Der Jendrassik-Handgriff (en. Jendrassik's maneuver) ist ein nach dem ungarischenNeurologen Ernő Jendrassik (1858–1921) benanntes Untersuchungsmanöver.

Durch muskuläre Anspannung der Arme werden die Beinreflexe erleichtert (gebahnt) und damit leichter prüfbar. Der Patient verschränkt die Hände und zieht sie kräftig auseinander; die Arme vor dem Oberkörper angewinkelt.

Analog lässt man den Patienten kräftig auf die Zähne beißen, wenn Reflexe der Arme geprüft werden sollen.

Kipptischuntersuchung Die Kipptischuntersuchung (auch Tilt-Test) ist ein Untersuchungsverfahren in der Humanmedizin. Sie ermöglicht die Beurteilung der Anpassung des Blutdrucks an passive Lageänderungen des Patienten und kann eine orthostatische Hypotonie(fehlende Anpassung des Blutdrucks an schnelle Lageänderungen) oder vasovagale Synkopen (Ohnmacht etwa nach einem längeren Zeitraum in aufrechter Position) als Ursache wiederholter plötzlicher Bewusstlosigkeit (Synkope) abklären. Ursache einer orthostatischen Dysregulation kann eine Fehlsteuerung des Herzens, der Blutgefäßeoder ein Funktionsverlust des vegetativen Nervensystems sein.
Knie-Hacken-Versuch Der Knie-Hacken-Versuch (KHV) ist ein Schritt in der klinischen Untersuchung des Nervensystems, mit dem die Zielbewegungen der unteren Extremitäten als Teil der Koordinationstests überprüft werden.
Kontinuierliches Intraoperatives Neuromonitoring Das kontinuierliche intraoperative Neuromonitoring (kurz: CIONM) ist eine Weiterentwicklung des intraoperativen Neuromonitoring und ermöglicht eine effektive Echtzeitüberwachung des Nervus laryngeus recurrens über seinen gesamten anatomischen Verlauf. Geringste Veränderungen der Funktionsfähigkeit des Nervs können hiermit detektiert und Verletzungen des Nervus laryngeus recurrens während Schilddrüsenoperationen vorgebeugt werden.
Kopfimpulstest Der Kopfimpulstest ist ein Nachweisverfahren eines ein- oder beidseitigen Ausfalls des Gleichgewichtsorgans. Er erlaubt die Prüfung der horizontalen Bogengänge am Krankenbett. Dabei beurteilt der Untersucher die kompensatorischen Sakkaden, die der Patient nach der passiven Kopfdrehung machen muss, um das Defizit seines vestibulo-okulären Reflexes zu kompensieren. Der klinische Test wird nach den Erstbeschreibern auch als Halmagyi-Curthoys-Kopfimpulstest oder als Halmagyi-Manöver bezeichnet.
Kopfschmerztagebuch Ein Kopfschmerztagebuch erleichtert dem Arzt die Diagnose wiederkehrender Kopfschmerzen, es dient der Überwachung einer Behandlung und kann helfen, mögliche Auslöser (Trigger) zu identifizieren. Ein Kopfschmerztagebuch kann zudem bei sozialrechtlichen Anträgen auf Nachteilsausgleich zum Beispiel zum Grad der Behinderung, zur verminderten Erwerbsfähigkeit oder zur Berufsunfähigkeitsrente als Beweismittel hilfreich sein.
Liquorentnahme Unter einer Liquorentnahme (im klinischen Jargon oft fälschlicherweise als Liquorpunktionbezeichnet) versteht man die Punktion der Liquorräume und Entnahme von Nervenflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) für Untersuchungszwecke. Nach dem anatomischen Zugangsweg ist die häufigste Form der Liquorentnahme die Lumbalpunktion, bei der die Entnahme aus dem unteren Rückenmarkskanalerfolgt. Weniger häufig sind die Subokzipitalpunktion (auch Zisternenpunktion genannt: Punktion der Cisterna cerebellomedullaris) und die Ventrikelpunktion (Punktion der Hirnventrike
Lumbalpunktion Eine Lumbalpunktion (lateinisch Lumbus ‚Lende‘) ist eine Punktion des Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel. Dabei wird eine Hohlnadel in den Lumbalkanal auf Höhe der Lende eingeführt und Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) entnommen. Die Lumbalpunktion ist die häufigste Form der Liquorentnahme. Der Einstichort liegt zwischen den Dornfortsätzen des zweiten bis fünften Lendenwirbels, also deutlich tiefer als das untere Ende des Rückenmarkes.
Magnetoenzephalographie Die Magnetoenzephalographie (im Deutschen auch Magnetenzephalographie, von griechisch encephalon Gehirn, grápheinschreiben), abgekürzt MEG, ist eine Messung der magnetischen Aktivität des Gehirns, vorgenommen durch äußere Sensoren, die sogenannten SQUIDs. Dabei werden die Magnetfelder meistens zuerst durch ebenfalls supraleitende Spulen oder Spulensysteme erfasst und dann durch die SQUIDs gemessen. MEGs sind komplexe und vergleichsweise teure Geräte. Für den Betrieb werden z. B. monatlich ca. 400 l flüssiges Helium zur Kühlung benötigt.
Migraine Disability Assessment Score Der Migraine Disability Assessment Fragebogen und der sich daraus ergebende Migraine Disability Assessment Score (MIDAS) wurde entwickelt, um durch Migränebedingte Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen messbar zu machen und dadurch unter anderem die Arzt-Patient Kommunikation zu verbessern.
Mittlere akustisch evozierte Potentiale Mittlere AEP's (MAEP oder englisch AMLR (auditory middle latency response)) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale und wurden erstmals 1958 durch Geisler et al. beschrieben. Ihr Entstehungsort sind thalamische Bahnen und der Primäre Hörcortex. Im Gegensatz zu den FAEP werden nicht nur die Signalmaxima (P wie „positiv“), sondern auch die Minima bewertet (N wie „negativ“): Welle Po, Na, Pa, Nb (Laufzeit von 10 ms bis 80 ms).
Motorisch evozierte Potentiale Motorisch evozierte Potentiale (kurz: MEP) sind elektrische Spannungsänderungen eines Muskels, die durch einen gezielt gesetzten Reiz an einem Teil des motorischen Systems ausgelöst werden. MEP werden also nicht durch eine Bewegung "motorisch" ausgelöst, insofern ist der Begriff missweisend, sondern durch einen Reiz im motorischen System.
Multiple Sclerosis Functional Composite Der Multiple Sclerosis Functional Composite (MSFC) ist eine von der US-amerikanischen National Multiple Sclerosis Society (NMSS) entwickelte Leistungsskala zur Beurteilung des Schweregrades der Behinderungen bei Multiple-Sklerose-Patienten, die eine Weiterentwicklung des bisher als Goldstandard verwendeten EDSS darstellt.
Multipler Schlaflatenztest Der Multiple Schlaflatenztest (MSLT) ist ein Verfahren der apparativen Leistungsdiagnostik in der Schlafmedizin und wird im Original auch „Multiple Sleep Latency Test“ genannt. Er dient bei der Diagnose von Schlafstörungen zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit und bei der Narkolepsie zum Feststellen von verfrüht auftretendem REM-Schlaf (Sleep-Onset-REM-Perioden, SOREMP).
Multipler Wachbleibetest Der Multiple Wachbleibetest (MWT) ist ein Verfahren der apparativen Leistungsdiagnostik in der Schlafmedizin und wird im englischen Original auch „Maintenance of Wakefulness Test“ genannt. Er hilft bei der Diagnose von Schlafstörungen zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit.
Muskelbiopsie Die Muskelbiopsie ist ein Verfahren zur Entnahme von Muskelgewebe, das der Diagnostik von Muskelerkrankungen dient; zumeist wird sie in örtlicher Betäubungdurchgeführt.
Muskelfunktionstest Der Muskelfunktionstest nach Vladimir Janda ist eine Untersuchungsmethode, die über die Kraft einzelner Muskeln oder Muskelgruppen, die eine funktionelle Einheit bilden, und über das Ausmaß von Läsionen peripherer motorischer Nerven Auskunft gibt. Sie ermöglicht außerdem die Analyse einfacher motorischer Stereotype, bildet die Grundlage für die analytisch vorgehende Physiotherapie und ist zugleich Hilfsmittel zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit eines getesteten Körperteils. Janda geht bei seinem Muskelfunktionstest davon aus, dass stets eine gewisse Muskelkraft erforderlich ist, um ein Körperteil durch den Raum zu bewegen.
Myelografie Die Myelographie bzw. Myelografie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem ein Kontrastmittel in den Wirbelkanal gespritzt wird und anschließend eine Röntgenaufnahmedurchgeführt wird.
Neuromonitoring Unter Neuromonitoring versteht man die optische und akustische Darstellung der neurophysiologischen Aktivität eines oder mehrerer Nerven. Mit Hilfe des intraoperativen Neuromonitorings haben Chirurgen die fortlaufende Kontrolle über Nervenbahnen, die durch einen operativen Eingriff gefährdet sind. Makroskopisch nicht sicher sichtbare Nerven können mittels Neuromonitoring identifiziert werden. Die erste Anwendung beim Menschen wurde 1969 von Flisberg veröffentlicht.
Oligoklonale Banden Der Begriff der oligoklonalen Banden (Abkürzung OKB bzw. engl. OCB) spielt in der Diagnostik des Nervenwassers (Liquor cerebrospinalis) eine Rolle. In der isoelektrischen Fokussierung stellen sich Immunglobuline vom Typ IgG als Banden dar. Wenn sich im Liquor, verglichen mit dem Serum, vermehrte Banden zeigen, lässt dies den Schluss auf eine Immunglobulinsynthese im zentralen Nervensystem zu. Dies ist ein Hinweis auf einen dort stattfindenden Entzündungsprozess, wie zum Beispiel bei der multiplen Sklerose.
Pallästhesiometer Das Pallästhesiometer ist ein Messinstrument zur Messung der Vibrationssensibilitätan den Fingern oder Zehen von Patienten.
Photostimulation Unter Photostimulation versteht man in der Neurologie, speziell in der Epileptologieeine Provokationsmethode. Während einer EEG-Ableitung wird der Proband mit einem Flackerlicht in steigender und wieder abfallender Frequenz von 4 bis 20 Hz „gereizt“. Bei empfindlichen Personen kann dadurch in der Hirnstromkurve beobachtet werden, dass sich die elektrische Oberflächenaktivität des Gehirns zunehmend synchronisiert(sogenannte „Photoparoxysmale Reaktion“). Dies zeigt sich in immer amplitudenhöheren Wellen von immer kürzerer Wellenlänge, sogenannten „steilen Wellen“, von anderen Autoren auch „hypersynchrone Aktivität“ oder „epilepsietypische Potentiale“ genannt.
Polysomnographie Polysomnografie

Die Polysomnographie (auch Polysomnografie, kurz PSG) (von lat./griech. viel(fach), Schlaf, schreiben/aufzeichnen) ist ein diagnostisches Verfahren zur Messung physiologischer Funktionen und stellt die umfangreichste Untersuchung des Schlafes einer Person dar. Mit dieser Technik werden mehrere unterschiedliche Körperfunktionen kontinuierlich während der ganzen Nacht überwacht. In der Regel geschieht dies stationär in einem Schlaflabor. Mit Hilfe der Aufzeichnungen kann ein individuelles Schlafprofil erstellt werden, womit eine Diagnose von Schlafstörungen ermöglicht werden soll.

Posturographie Die Posturographie (Gleichgewichtsanalyse) ist ein Verfahren zur Ermittlung der Funktionsfähigkeit der Gleichgewichtsregulation unter Belastung der unteren Extremitäten.
Push-Pull-Perfusion Die Push-Pull-Perfusion ist eine Methode der Pharmakologie und Neurologie zur Messung von Neurotransmittern in vivo.
Romberg-Test Der Romberg-Versuch (auch Romberg-Test) ist ein neurologisches Verfahren zur Untersuchung von Störungen des Gleichgewichtssinnes auf zerebellärer, spinaler oder vestibulärer Ebene. Namensgeber war der deutsche Arzt Moritz Heinrich Romberg.
Rydel-und-Seiffer-Vibrationsgabel Die Rydel-Seiffer-Stimmgabel (benannt nach Adam Rydel und Friedrich Wilhelm Seiffer) ist ein medizinisches Instrument, mit dem man Beeinträchtigungen des peripheren Nervensystemsoder auch orientierend die Hörfähigkeit untersuchen kann.
Schlaftagebuch Ein Schlaftagebuch, oft auch treffender als Abend-Morgenprotokoll bezeichnet, ist eine Aufzeichnung der Schlaf- und Wachzeiten und weiterer, im Zusammenhang mit Schlafstörungen relevanter Informationen. Es wird gewöhnlich vom Betroffenen selbst oder einer betreuenden Person daheim über einen Zeitraum von zwei oder mehr Wochen geführt. Üblich ist die Aufzeichnung der Angaben durch handschriftliche Eintragung in Vordrucken.
Sehr späte akustisch evozierte Potentiale Sehr späte AEP (SSAEP) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentialeund entstehen in den Assoziationszentren, die der Hirnrinde (Cortex) nachgeschaltet sind. Ihre Laufzeit vom Stimulusbeginn an gerechnet liegt bei > 300 ms. Sie sind nur messbar, wenn der Proband weiß, dass ein Stimulus zu erwarten ist, und sich darauf konzentriert („Erwartungspotential“). SSAEP sehen bei verschiedenen Versuchspersonen sehr unterschiedlich aus, auch wenn diese völlig normal hören können: Es gibt keine typischen Wellenformationen. Die SSAEP können nicht einem anatomisch definierten Ursprungsort zugeordnet werden. Entsprechend ihrer Variabilität und aufwendigen Messung werden SSAEP klinisch kaum verwendet.
Simpson-Test Der Simpson-Test ist ein augenheilkundliches und neurologischesUntersuchungsverfahren beim Krankheitsbild der okulären Myasthenie und wird in Verbindung mit dem sogenannten Tensilontest durchgeführt. Das Verfahren wurde nach dem schottischen Neurologen John Alexander Simpson (1922–2009) benannt, der entscheidende Ergebnisse zur Erforschung der Myasthenia gravis vorlegte.
Slump-Test Beim Slump-Test wird im Rahmen einer neurologischen und/oder orthopädischen Befundaufnahme überprüft, ob eine nervale Struktur (peripherer Nerv, Rückenmark) in ihrer Beweglichkeit verändert ist. Die häufigste Ursache hierfür ist der Bandscheibenvorfall. Hier drückt die Vorwölbung oder gar ein ausgetretener Bandscheibenkern auf den Nerv. Dieser ist dadurch nur eingeschränkt bewegungsfähig. Wird ein Nerv durch einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule gequetscht, ist es dem Patienten nicht möglich, sich schmerzfrei nach vorn zu beugen. Hierfür müsste sich der Nerv minimal nach caudal (unten) verschieben. Eine Diagnostik ist durch Bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel durch eine Kernspintomographie-Untersuchung, möglich, jedoch ist hierbei nur bedingt eine Aussage zur tatsächlichen Funktionseinschränkung möglich. Der Slump-Test (englisch: to slump = zusammensacken, zurückgehen; slump = plötzliche Abnahme) ergänzt diese Bildgebung.
Somatosensibel evozierte Potentiale Die Somatosensibel evozierten Potentiale (SEP oder SSEP) sind Aufzeichnungen der elektrischen Antwort schnell leitender sensibler Nervenfasern im Verlauf der Schleifenbahn. Dabei wird nach wiederholter elektrischer Reizung eines peripheren Nerven an verschiedenen Stellen im Verlauf abgeleitet, zumeist in Höhe des Eintritts in das Rückenmark und über dem betreffenden Hirnareal. Die SEP wurden erstmals von Dawson 1947 beschrieben, damals unter schwierigen technischen Bedingungen, da als Verstärker Elektronenröhren und zur Aufzeichnung Oszillographen mit Dokumentation per Fotografie zu Verfügung standen. Die Nutzung von Computertechnik zu Averaging und Aufzeichnung hat zu deutlichen Erleichterungen geführt.
Späte akustisch evozierte Potentiale Späte akustisch evozierte Potentiale (SAEP) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale und haben ihre Quelle in der Hirnrinde (Cortex), daher auch Cortical evoked response audiometry, CERA genannt. Die Wellenbezeichnungen lauten P1, N1, P2, N2 (Laufzeit 50 ms – 300 ms).
Stanford Sleepiness Scale Die Stanford Sleepiness Scale (SSS) ist ein Verfahren zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit als Momentaufnahme mittels eines sehr kurzen Fragebogens. Das Verfahren wird in der Schlafmedizin im Zusammenhang mit der Diagnostik von Schlafstörungen in der klinischen Routine, beispielsweise bei Durchführung des Multiplen Schlaflatenztests (MSLT) und bei wissenschaftlichen Untersuchungen eingesetzt.
Tensilontest Der Tensilontest dient der pharmakologischen Diagnostik bestimmter Muskelerkrankungen, insbesondere der Myasthenia gravis.
Tischkantenprobe Die Tischkantenprobe (engl. Placing Reaction) ist ein neurologischer Test in der Tiermedizin, der bei kleineren Tieren, vor allem Hunden und Katzen, angewendet wird. Er gehört zu den sogenannten Haltungs- und Stellungsreaktionen.
Trampolin-Körperkoordinationstest Der Trampolin-Körperkoordinationstest (TKT) ist ein motoskopisches Testverfahrennach Ernst J. Kiphard, bei dem die beiden Testleiter 33 verschiedene Merkmale bei der Testperson beobachten. Der Test dient zur Grobauswahl von motorischen Störungen und Hirnschäden.
Transkranielle Magnetstimulation Die transkranielle Magnetstimulation(transkraniell in etwa „durch den Schädel“), kurz TMS, ist eine Technologie, bei der mit Hilfe starker Magnetfelder Bereiche des Gehirnssowohl stimuliert als auch gehemmt werden können. Damit ist die TMS ein nützliches Werkzeug in der neurowissenschaftlichenForschung. Darüber hinaus wird die transkranielle Magnetstimulation in beschränktem Umfang in der neurologischen Diagnostik eingesetzt oder für die Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie des Tinnitus, Apoplexie, der Epilepsie oder der Parkinson-Krankheit vorgeschlagen, ebenso in der Psychiatrie für die Therapie affektiver Störungen, allen voran der Depression, aber auch von Schizophrenien. Aus ersten durchgeführten Studien lässt sich noch nicht erkennen, inwieweit die teilweise recht hohen klinischen Erwartungen an die transkranielle Magnetstimulation berechtigt sind. Erste transkranielle (v. lat. transkraniell = durch den Schädel hindurch) Magnetstimulationen gelangen dem Arzt und Physiker Jacques-Arsène d’Arsonval Ende des 19. Jahrhunderts am Collège de France in Paris.
Uhren-Zeichen-Test Beim Uhren-Zeichen-Test nach Shulman (1993) handelt es sich um ein weitverbreitetes Schnell-Screening zur Prüfung der Visuokonstruktion (parietaleFunktion) und des Problemlösens (frontale Funktion), zum Beispiel während der ersten diagnostischen Abklärung dementieller Erkrankungen.
Unterberger-Tretversuch Der Unterberger-Tretversuch ist ein neurologischer Test zur Überprüfung der Reflexbahnen zwischen den Gleichgewichtszentren im Gehirn und dem Rückenmark (vestibulospinale Reflexe). Er wurde von dem österreichischen Arzt Siegfried Unterberger (1893–1979) entwickelt und nach ihm benannt.
Valleix-Punkte Die Valleix-Punkte (nach dem Pariser Pädiater François Louis Isidore Valleix, 1807–1855) im eigentlichen Sinne sind die Nervendruckpunkte des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus): Lumbalpunkte IV und V, Ileosakral-, oberer und unterer Gluteal-, Popliteal-, Peroneal-, Malleolarpunkt. Ihre Druckschmerzhaftigkeit ist symptomatisch für Ischiasbeschwerden (Reizung des Ischiasnervs bzw. seiner Wurzeln, z. B. Wurzelkompression durch Bandscheibenvorfall oder periphere Läsion nach Trauma).
Ventrikelpunktion Unter einer Ventrikelpunktion versteht man die Punktion von einem der beiden seitlichen Hirnventrikel. Es handelt sich dabei um einen operativen Eingriff, der meist von Neurochirurgen durchgeführt wird. Sie wird heute nur noch selten diagnostisch als eine Form der Liquorentnahme und dem Nachweis von Krebszellen darin durchgeführt. Auch wurde früher bei einer Pneumenzephalographie (Ventrikulographie) mittels der Ventrikelpunktion Luft in die Hirnventrikel eingebracht. Überwiegend wird die Ventrikelpunktion in der Neurochirurgie aus therapeutischen Zwecken durchgeführt z. B. um eine kurzzeitige Entlastung des Hirndruckes bei raumfordernden Prozessen im Gehirn (Schädel-Hirn-Trauma, Tumoren, Verschluss der liquorabführenden Gänge etc.) zu erreichen.
Visuell evoziertes Potential Visuell evozierte Potentiale (VEP, auch: VECP = visually evoked cortical potentials) sind durch visuelle Stimulation der Netzhauthervorgerufene Potentialunterschiede geringer elektrischer Ladungen, die über dem Bereich der Sehrinde am Hinterkopf von der Haut abgeleitet werden können. Sie werden in der Neurologie und Augenheilkunde als diagnostisches Verfahren eingesetzt und gestatten eine objektive Erfassung der sensorischen Erregungsleitungen bis zur Hirnrinde. Die Messung von Latenzzeit (Laufzeit) und Amplitude (Ausmaß der Erregbarkeit) der Potentiale gibt Hinweise auf die Funktion der Sehbahn und deren Bestandteile (Sehnerv, Sehrinde). Die visuelle Reizung erfolgt entweder mit Lichtimpulsen oder mit einem Schachbrettmuster, bei dem die Kontraste in kurzen Abständen umgekehrt werden. Beim Gesunden liegt die Latenzzeit für das primär kortikale Potential bei 100 Millisekunden. Auf dem Monitor ist ein negativer Ausschlag zu erkennen.
Visuelle Analogskala Die Visuelle Analogskala (VAS) ist eine Skala zur Messung vor allem subjektiver Einstellungen.

Sie wird häufig in der Schmerzforschungund Schmerztherapie eingesetzt. Meistens handelt es sich um eine Linie, deren Endpunkte extreme Zustände darstellen, wie z. B. "kein Schmerz" und "unerträglicher Schmerz". Der Befragte markiert seine subjektive Empfindung durch einen vertikalen Strich auf der Linie. Der angegebene Wert wird dann durch den Befragenden als Prozentzahl oder mittels einer definierten Skala, meist von 0 bis 10 quantifiziert. Der Befragte sieht die diskreten Skalen jedoch nicht.

Wada-Test Der Wada-Test wird in der Neuropsychologie angewandt, um festzustellen, in welcher Gehirnhälfte bestimmte Funktionen lokalisiert sind. Benannt ist er nach dem japanisch-kanadischen Neurologen, klinischen Neurophysiologen und Epileptologen Juhn Atsushi Wada.
Zahlen-Verbindungs-Test Der Zahlen-Verbindungs-Test (ZVT) ist ein sprachfreier Intelligenztest, der jene Leistungsgeschwindigkeit misst, die allen Intelligenzleistungen zugrunde liegt. Diese korrespondiert mit Fähigkeitsbündeln, welche in der Literatur als "perceptual speed" oder "Verarbeitungsgeschwindigkeit" bezeichnet werden. Der Test wurde von Wolf Oswald und Erwin Roth 1987 entwickelt und liegt seit Januar 2016 in einer dritten, komplett überarbeiteten und neu normierten Auflage vor.
Äquilibriometrie Äquilibriometrie ist die Methode der messenden Untersuchung der menschlichen Gleichgewichtsregulation. Für diese Erkenntnis ging bereits im Jahr 1914 der Nobelpreis an Róbert Bárány. Claus-Frenz Claussen und Juan Manuel Tato stellten 1972 unter dem Begriff „Äquilibriometrie“ eine Serie von Untersuchungsverfahren für die Gleichgewichtsfunktionsprüfung zusammen.

Notfallmedizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Abbreviated Injury Scale Die Abbreviated Injury Scale (AIS) bzw. vereinfachte Verletzungsskala wurde Ende der 1960er Jahre als Bewertungsskala für die Letalität von Einzelverletzungen eingeführt. Treibende Kraft für die Entwicklung war die Unfallforschung für Kraftfahrzeuge in den USA. Die bis dahin übliche Beschreibung von Verletzungsmustern führte bei der Verletzungsbewertung von PKW-Insassen zu inkonsistenten Ergebnissen: Bei gleicher mechanisch-technischer Unfallkonstellation divergierten die erfassten Insassenverletzungen stark.
Blutgasanalyse Die Blutgasanalyse (kurz BGA, mitunter auch unter dem Eponym Astrup nach Poul Bjørndahl Astrup bekannt) ist ein Verfahren zur Messung der Gasverteilung (Partialdruck) von O2 (Sauerstoff), CO2 (Kohlenstoffdioxid) sowie des pH-Wertes und des Säure-Basen-Haushaltes im Blut. Die BGA geht auf die Notwendigkeit der Überwachung und Steuerung von Beatmungsparametern zurück und wurde in den 1960er Jahren in ihrer Grundform entwickelt.
Diagnostischer Block Im so genannten diagnostischen Block wird die Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen Bewusstsein, Atmung und Kreislauf (BAK-Schema) zusammengefasst, wobei Letzterer nur von professionellen Helfern geprüft wird. Man bezeichnet dies auch als Elementardiagnostik. Diese orientierende Untersuchung dient dazu, den Zustand eines aufgefundenen Notfallpatienten einschätzen und die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können. Der diagnostische Block ist somit Bestandteil der lebensrettenden Sofortmaßnahmen.
Emergency Severity Index Der Emergency Severity Index ist ein 5-stufiger Triage-Algorithmus, der von Notfallmedizinern und Pflegenden an der Harvard Medical School, Boston, USA, Ende der 1990er Jahre entwickelt wurde. Neben anderen 5-stufigen Triageinstrumenten wie dem Manchester-Triage-System, der Australasian Triage Scale und der Canadian Triage and Acuity Scale handelt es sich bei dem Emergency Severity Index um ein in der wissenschaftlichen Literatur validiertes System. Ziel des „Emergency Severity Index“ ist es, die Patienten zu identifizieren, die unmittelbar von einem Notfallmediziner gesehen und behandelt werden müssen. Außerdem werden die Patienten erkannt, die schadlos verzögert versorgt werden können.
Focused Assessment with Sonography for Trauma Der Begriff Focused Assessment with Sonography for Trauma (FAST) beschreibt einen standardisierten sonographischenUntersuchungsgang des Bauches und Beckens und in der Erweiterung auch der Brusthöhle beim schwerverletzten Patienten im Schockraum. Die FAST-Untersuchung kommt regelmäßig bei der Initialphase der Untersuchung von Polytraumapatienten zu Anwendung.
Geneva-Score Beim Geneva-Score (auch Genfer Score) handelt es sich um ein Scoring-System zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Lungenembolie. Im Gegensatz zum Wells-Score wo ein Kriterium lautet: "Es gibt keine andere Diagnose, die wahrscheinlicher ist als eine Lungenembolie", wurde im Genfer Score explizit darauf geachtet, dass alle Kriterien objektivierbar sind.
Glasgow Coma Scale Die Glasgow Coma Scale (GCS), auch Glasgow-Koma-Skala oder kurz Glasgow-Skala, ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Obwohl sie häufig in der Intensivmedizin – insbesondere nach einer Schädel-Hirn-Verletzung(Trauma) – verwendet wird, lassen sich mit der GCS auch allgemeine Bewusstseinsstörungen quantifizieren. Hierbei gilt es zu beachten, dass Empfehlungen über zu ziehende intensivmedizinische Konsequenzen (wie etwa eine endotracheale Intubation bei Werten kleiner als 9) lediglich für Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma, auch im Rahmen eines Polytraumas wissenschaftlich validiert sind. Dieses in der Notfallmedizin und beim Rettungsdienst verbreitete Bewertungsschema zur Beschreibung der Bewusstseinslage als Korrelat der Funktion des zentralen Nervensystems wurde 1974 von Graham Teasdale und Bryan J. Jennett, zwei Neurochirurgen an der Universität Glasgow (Schottland), entwickelt.
Glasgow Outcome Scale Der Glasgow Outcome Score (GOS) ist eine Skala, mit der Patienten nach Hirnschädigungen wie z. B. Schädel-Hirn-Traumata in Gruppen eingeteilt werden können, die es erlauben, den Grad ihrer Erholung standardisiert und objektiv zu beschreiben. Die Erstbeschreibung erfolgte 1975 durch Jennett und Bond.
Kapnometrie Kapnometrie (griech. καπνός kapnos „Rauch“ und μέτρον metron „Maß“) ist ein medizinisches Verfahren, um den Gehalt an Kohlenstoffdioxid(CO2) in der Ausatemluft eines Patienten zu messen und zu überwachen. Geräte, die nur die reinen Zahlenwerte liefern, heißen Kapnometer. Kapnographen stellen auch die zugehörige Kurve dar. Die Einführung der Kapnometrie hat zusammen mit der Pulsoxymetrie (Messung der Sauerstoffsättigung im Blut) zu einer deutlichen Reduktion von Komplikationen bei beatmeten Patienten geführt.
Mainz Emergency Evaluation Score Der Mainz Emergency Evaluation Score (MEES) ist ein Scoring-System zur Schweregradeinteilung bei traumatisierten Patienten, um die Effektivität der präklinischen Versorgung von Patienten durch den Rettungsdienst zu dokumentieren und nachhaltig zu verbessern. Er wurde 1992 von Hennes und Mitarbeitern veröffentlicht.
Manchester-Triage-System Beim Manchester-Triage-System (MTS) handelt es sich um ein standardisiertes Verfahren zur Ersteinschätzung in der Notaufnahme. Darunter wird die erste Eingruppierung in der Notaufnahme neu eintreffender Patienten verstanden. Ziel ist die schnelle Festlegung von sicheren und nachvollziehbaren Behandlungsprioritäten. Im Gegensatz zur Triage in Kriegs- oder Katastrophenfällen wird dabei davon ausgegangen, dass alle eintreffenden Patienten innerhalb eines bestimmten Zeitfensters tatsächlich behandelt werden können; eine Gruppe „Sterbender“, die nicht behandelt wird, ist demnach nicht vorgesehen. Im angloamerikanischen Sprachraum wird der Begriff „Triage“ für beide Ansätze genutzt, während im Deutschen „Triage“ eher für praeklinische und Katastrophenfälle und „Ersteinschätzung“ für die routinemäßige klinische Priorisierung verwendet wird. Beginnend mit ersten Einführungen 1995 in Manchester, fand es binnen kurzem auch außerhalb der britischen Insel Verbreitung. Mittlerweile findet es Anwendung in Australien, Brasilien, Deutschland, Irland, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Tansania.
NACA-Score Der NACA-Score, genannt auch NACA-Schema, ist ein Scoring-System um die Schwere von Verletzungen, Erkrankungen oder Vergiftungen in der (Notfall-)Medizin zu beschreiben. Es wurde vom namensgebenden National Advisory Committee for Aeronautics ursprünglich als Einsatzbewertung im Hinblick auf Unfälle in der Luftfahrt entwickelt.
Nagelbettprobe Unter der Nagelbettprobe versteht man im medizinischen und vor allem im rettungsdienstlichen Bereich das Ausüben eines leichten Drucks auf das Nagelbett des Patienten.
Pädiatrisches Dreieck Das Pädiatrische Dreieck (pediatric assessment triangle, pat) ist ein einfacher und leicht zu erlernender Beurteilungsalgorithmus zur Ersteinschätzung pädiatrischer Notfallpatienten, zum Beispiel im Rettungsdienst.
Sauerstoffsättigung Die Sauerstoffsättigung (sO2) gibt an, wie viel Prozent des gesamten Hämoglobins im Blut mit Sauerstoff beladen sind.Sie erlaubt unter anderem Aussagen über die Effektivität des Sauerstofftransportes, also in erster Linie über die Atmung. Die Sauerstoffsättigung kann entweder direkt in einer Blutprobe durch eine Blutgasanalyse oder nichtinvasiv mittels der Pulsoxymetrie bestimmt werden. Das photometrische Verfahren der Oxymetrie liegt beiden Methoden zugrunde.
Schockindex Der Schockindex ist der Quotient aus Herzfrequenz (Schläge pro Minute) und systolischem Druck(gemessen im mmHg). Er soll bei einem Schockpatienten als orientierender Parameter zur Beurteilung der Kreislaufsituation dienen. Eine zuverlässige Beurteilung eines Patienten erlaubt der Schockindex indes nicht, er wird als obsolet angesehen. Er ist in der Praxis jedoch immer noch verbreitet und als Begriff geläufig.
Scoring (Medizin) Ein Scoring-System, kurz auch Score genannt, dient in der Medizin der Klassifizierung von Krankheitsbildern oder Verletzungsmustern sowie der Erstellung von Diagnosen und der Möglichkeit, verschiedene Patientenzustände in einheitlicher Nomenklatur beschreiben zu können. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist die statistische Erfassung. Aus manchen Scoring-Systemen lassen sich mittelbar auch Behandlungsstrategien und Prognosen ableiten.
Wells-Score Der Wells-Score, benannt nach dem Wissenschaftler P. S. Wells, ist die Bezeichnung für drei Punktesysteme (Scoring-Systeme), mit welchen sich die Wahrscheinlichkeiteiner Lungenembolie oder einer tiefen Venenthrombose (TVT) beschreiben lässt.

Nuklearmedizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie diagnostisches Verfahren zur Herstellung von Schnittbildern lebender Organismen und damit eine Variante der Emissionscomputertomographie.SPECT-Bilder zeigen die Verteilung eines Radiopharmakons im Körper. Sie eignen sich, je nach Art des Radiopharmakons, zur Beurteilung der Funktion verschiedener Organe..
Hirnperfusionsszintigrafie Die Hirnperfusionsszintigrafie (von lateinisch perfundere durchströmen, scintilla Funke[1] und griechisch γράφειν, gráphein zeichnen, beschreiben) ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur zweidimensionalen und dreidimensionalen bildlichen Darstellung des regionalen zerebralen Blutflusses (engl. regional cerebral blood flow, rCBF).
Immunszintigrafie Die Immunszintigrafie ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin. Es wird für diagnostische Zwecke vor allem in der Onkologie, aber auch zur Untersuchung von Entzündungsreaktionen, eingesetzt. Dabei werden radioaktiv markierte monoklonale Antikörper oder Fragmente von Antikörpern dem Patienten verabreicht und mit Hilfe einer Gammakamera bildmäßig dargestellt. Über das erhaltene Szintigramm kann der Fortschritt der Erkrankung, beispielsweise die Metastasierung, ermittelt werden und darauf aufbauend die therapeutische Intervention geplant werden. Die Immunszintigrafie ist eine spezielle Form der Szintigrafie.
Lungenszintigraphie Die Lungenszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur Beurteilung der Durchblutungs- und Belüftungsverhältnisse der Lunge. Man unterscheidet zwischen Lungenperfusions-, Lungenventilations- und Lungeninhalationsszintigrafie.
Magnetresonanztomographie Ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organeim Körper
MIBG-Szintigrafie Die MIBG-Szintigrafie(Metaiodbenzylguanidin-Szintigrafie, auch Nebennierenmark-Szintigrafie) ist ein nuklearmedizinischesUntersuchungsverfahren (Szintigrafie) des sympathischen Nervensystems. Dazu gehören unter anderem das Nebennierenmark und der Grenzstrang. Die wichtigsten Indikationen der Untersuchung sind die Ortsbestimmung eines Phäochromozytoms, Stagingund Therapiebeurteilung eines Neuroblastoms, aber auch die Differentialdiagnostikvon Parkinson-Krankheit und Multisystematrophie. MIBG kommt, mit 131Jod markiert, auch für die Therapie in Frage.
Myokardszintigrafie Die Myokardszintigrafie (MSZ) oder Myokardperfusionsszintigrafie (MPS) ist ein nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, das je nach Durchführung Informationen über die Durchblutungs-Verhältnisse, Vitalität und Funktion des Herzmuskels (Myokard) liefert.
Nierenszintigrafie Die Nierenszintigrafie, auch Isotopennephrographie (Abk.: ING), Radioisotopennephrographie (Abk.: RIN) bzw. Renogramm genannt, ist ein nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, das die Beurteilung der Nierenfunktionunter statischen und dynamischen Gesichtspunkten erlaubt. Beurteilt werden dabei die Blutversorgung, Funktion und Exkretion jeder einzelnen Niere. Es ist die am besten geeignete Untersuchung zur Erkennung von Parenchymnarben, insbesondere bei Kindern, und dient weiter zur Beurteilung der regionalen und seitengetrennten Nierenfunktion.
Perchlorat-Depletions-Test Der Perchlorat-Depletions-Test ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zum Nachweis eines Pendred-Syndroms, einer seltenen Schallempfindungsschwerhörigkeit, und anderer Iodverwertungsstörungen.

Beim Gesunden erfolgt nach der Aufnahme von Iod in die Schilddrüse dort die Oxidation mit Hilfe des Enzyms Thyreoperoxidase. Da beim Pendred-Syndrom dieses Enzymfehlt, liegt Iodid in der Schilddrüse in anorganischer und frei diffusibler Form vor. Durch die Gabe von Natriumperchlorat kann dieses Iod kompetitiv verdrängt werden („Depletion“).

Positronen-Emissions-Tomographie Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET; von altgriechisch τομή tome ‚Schnitt‘ und γράφειν graphein ‚schreiben‘) ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin.

Es handelt sich dabei um eine Variante der Emissionscomputertomographie. PET erzeugt Schnittbilder von lebenden Organismen, indem es die Verteilung einer schwach radioaktiv markierten Substanz (Radiopharmakon) im Organismus sichtbar macht und so biochemische und physiologische Funktionen abbildet (funktionelle Bildgebung). Sie beruht auf der gleichzeitigen Detektion (Aufspüren) zweier Gammastrahlungsphotonen, die nach dem Zerfall eines Positronen emittierenden (aussendenden) Radionuklidsentstehen (β+-Zerfall). Die PET wird heute nahezu ausschließlich zusammen mit einer CT oder MRT als Hybridverfahren durchgeführt.

Positronen-Emissions-Tomographie bei Knochenmetastasen Die Positronen-Emissions-Tomografie bei Knochenmetastasen ist ein diagnostischesVerfahren zum Nachweis und zur Beurteilung von Knochenmetastasen.
Radioimmunassay Ein Radioimmunassay (RIA, engl.: Radioimmunoassay) ist eine Labormethode zur quantitativen Bestimmung kleinster Substanzmengen. Geringe Konzentrationen von Hormonen, Enzymen, Tumorantigenen, Infektionsantigenen, Arzneimitteln und DNAkonnten mit dieser radioimmunologischen Methode zuverlässig und spezifisch bestimmt werden. Der RIA war das erste der Immunassay-Verfahren. Aufgrund des erhöhten technischen Aufwands mit einem Isotopenlabor beim RIA wird heute zunehmend alternativ der ELISA verwendet.
Radiojodtest Der Radiojodtest ist die Prüfung der Schilddrüsenfunktion durch Gabe eines radioaktiven Jodisotops – in der Regel 131Jod oder 123Jod – und anschließender Radioaktivitätsmessung über der Schilddrüse. Bis in die 1980er Jahre hinein waren Radiojodstudien zur Beurteilung der Stoffwechsellage der Schilddrüse üblich und das Standardverfahren zur Bestimmung der Sekretionsleistung.
Radionuklidangiografie Die Radionuklidangiografie ist ein nuklearmedizinisches Diagnoseverfahren in der Angiologie, mit dem Gefäße szintigrafisch dargestellt werden. Zu unterscheiden sind Untersuchungen der Arterien (Radionuklidarteriografie), der Venen(Radionuklidphlebografie) und der Lymphgefäße (Lymphszintigrafie).
Radiophosphortest Der Radiophosphortest, syn. 32P-Uptake-Test, ist ein früheres diagnostisches Verfahren der Nuklearmedizin, mit dessen Hilfe nach Der Test wurde 1952 von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Cleveland erstmals veröffentlicht.
Schilddrüsenszintigraphie Die Schilddrüsenszintigraphie ist eine nuklearmedizinische Methode, die zur funktionsmorphologischen Untersuchung der Schilddrüse angewendet wird. Sie eignet sich vor allem zur Unterscheidung kalter und heißer Knoten sowie zur Beurteilung der Morphologie bzw. Gewebestruktur.
Skelettszintigrafie Die Skelettszintigrafie, auch Knochenszintigrafie (engl. bone scan) genannt, ist ein nuklearmedizinisches bildgebendes Verfahren (Szintigrafie), das zum Nachweis von Knochen-Anteilen mit einem erhöhten Knochenstoffwechsel dient.

Bereiche mit einem erhöhten Knochenstoffwechsel („Herde“) finden sich beispielsweise bei Knochenmetastasen im Rahmen von Krebserkrankungen (z. B. Prostatakarzinom, Mammakarzinom), aber auch in der Heilungszone von Knochenbrüchen oder bei entzündlichen Veränderungen wie z. B. der Osteomyelitis oder bei Lockerungen von implantierten Endoprothesen (z. B. Hüftgelenks- oder Kniegelenksprothesen).

Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie Die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie, auch Octreotid-Scan genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das im Wesentlichen in der Diagnostik von neuroendokrinen Tumoren(NET) verwendet wird.
Szintigrafie Die Szintigrafie oder Szintigraphie (lat. scintilla „Funke“ und griechisch γράφειν„zeichnen, beschreiben“) ist ein bildgebendes Verfahren der nuklearmedizinischen Funktions- und Lokalisationsdiagnostik. Das dabei nach Gabe eines Radiopharmakons mit organspezifischer Verteilung entstandene Bild nennt man Szintigramm.
Untersuchung der Schilddrüse Die Untersuchung der Schilddrüse des Menschen umfasst je nach Anlass und Fragestellung sowie je nach durchführender Fachdisziplin (Allgemeinmediziner, allgemeiner Internist, Endokrinologe, Radiologeoder Nuklearmediziner) verschiedene medizinische Untersuchungsmethoden der Schilddrüse.

Orthopädie und Unfallchirurgie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Antetorsionswinkel nach Waidelich rgebnis eines Messverfahrens in der Medizin, mit dessen Hilfe der Winkel zwischen Schenkelhals und Schaft des Oberschenkelknochens (Femur) bestimmt wird. Er beträgt bei diesem mittels Computertomografie (CT) durchgeführten Messverfahren durchschnittlich 20,4° mit einer Standardabweichung von 9°.
Apley-Grinding-Test medizinisches Untersuchungsverfahren zum Nachweis von Meniskusschäden im Kniegelenk.
Arthrographie Untersuchungsmethode von Gelenken. Bevor bildgebende Verfahren der Sonographie, der Magnetresonanztomographie und der Computertomographie zur Verfügung standen, war die Arthrographie die einzige Möglichkeit, Weichteilstrukturen der Gelenke mittels einer Röntgenuntersuchungdarzustellen. Dazu wird ein Kontrastmittel in das Gelenk gespritzt. Anschließend werden aus verschiedenen Winkeln Röntgenaufnahmen angefertigt. Durch das Kontrastmittel sind nun auch die nichtknochigen Bestandteile des Gelenks auf dem Röntgenbild beurteilbar.
Arthroskopie Diagnostische und/oder therapeutische Behandlung von Gelenken über kleine Inzisionen (Arthrotomien) unter Einsatz eines Endoskops (auch: Arthroskop). Außerhalb von Gelenken verwendet man den allgemeinen Begriff Endoskopie (von griechisch éndon = innen und skopein = schauen). Die häufigste Lokalisation angewendeter arthroskopischer Techniken sind die großen Gelenke (Knie-, Schulter-, Hüft-, Ellenbogen- und oberes Sprunggelenk). Aufgrund des technischen Fortschritts (kleinere Arthroskope und Instrumente) findet die Arthroskopie jedoch auch Einzug in kleinere Gelenke (z. B. Handgelenk und unteres Sprunggelenk). Der Däne Severin Nordentoft (1866–1922) gilt als der Begründer der Arthroskopie und hat den Begriff „Arthroskopie“ („arthroscopia genu“) erstmals verwendet. Er beschrieb 1912 auf dem Deutschen Chirurgen-Kongress in Berlin erstmals die Technik der Kniearthroskopie mittels Trokar-Endoskop, einem modifizierten Zystoskop. Jedoch ist bis heute unklar, ob er die beschriebene Technik nur an Kadaverkniegelenken oder auch an Patienten angewendet hat.
Beevor-Zeichen klinisches Zeichen für eine Muskelschwäche der unteren Bauchmuskeln. Es wurde nach dem Neurologen Charles Edward Beevor (1854–1908) benannt.
Berg Balance Scale Testverfahren, mit dem das Gleichgewichtsverhalten anhand von 14 kurzen, praktischen Tests in 20 Minuten festgestellt werden kann. von K. O. Berg 1989
Bewegungsausmaß die durchschnittliche Beweglichkeit der Gelenke eines Erwachsenen. Die gemessenen Werte dienen in der Physiotherapieder Befunderhebung und der Bewertung eines Gelenks. Für eine aussagekräftige Bewertung findet die Messung immer im Seitenvergleich statt.
Blauabdruck Verfahren zur Maßabnahme des Fußes bei der Herstellung von Maßeinlagen. Dabei tritt der Patient mit dem Fuß in einen Kasten mit der Blaupause. Diese wiederum wirkt wie ein Stempelkissen. Darüber wird das Papier gelegt.
Bragard-Zeichen Neurologisches Zeichen, das Nervendehnungsschmerzen beschreibt. Der zugehörige Test wurde erstmals vom serbischen Arzt Laza Lazarević(1884) und dem deutschen Orthopäden Karl Bragard (1890–1973) beschrieben.
Böhler-Zeichen diagnostische Schmerzzeichen – sogenannte Meniskuszeichen – die bei der Prüfung der Seitenbänder des Kniegelenksdurch einen Schmerz-Provokations-Test zum Nachweis von Meniskusschädenentstehen. Namensgebend war der österreichische Chirurg Lorenz Böhler.
CCD-Winkel Beschreibt den Winkel zwischen dem Hals und dem Schaft des Oberschenkelknochens.
Cobb-Winkel Der Cobb-Winkel (auch bekannt als Cobbwinkel,nach John Robert Cobb) wurde ursprünglich zur Klassifikation der Skoliose genutzt, um anhand eines Röntgenbildes die Abweichungen der Wirbelsäule in der Frontalebene zu messen.
Drehmann-Zeichen Das Drehmann-Zeichen (nach Gustav Drehmann, Breslau, (1869–1932)) ist ein klinischer Test bei der Untersuchung von orthopädischen Patienten und wird bei der Funktionsprüfung des Hüftgelenkseingesetzt.
Dual-Röntgen-Absorptiometrie Die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (dual energy X-ray absorptiometry DXA, früher auch DEXA, deutsch Doppelröntgenabsorptiometrie) ist ein röntgendiagnostisches Verfahren zur Bestimmung der Körperzusammensetzung. Sie wird von einigen Autoren als eine Referenzmethode (Goldstandard) in diesem Bereich bezeichnet.
FRAX Das Fracture Risk Assessment Tool, kurz FRAX, ist ein computer-basierter Algorithmus zur Berechnung des Risikos, in den folgenden zehn Jahren eine Osteoporose-bedingte Fraktur zu erleiden, der unter Führung von John A. Kanis an der Universität von Sheffield entwickelt wurde und auf deren Homepage in sechs Sprachen zur Verfügung steht. Das Risiko wird spezifiziert für eine Schenkelhalsfraktur und für eine größere osteoporotische Fraktur, worunter eine klinisch manifeste Wirbelkörperfraktur, eine distale Radiusfraktur, eine proximale Oberarmfraktur und eine Schenkelhalsfraktur summiert werden.
Finkelstein-Test Der Finkelstein-Test (nach Harry Finkelstein, amerikanischer Chirurg, 1865–1939) ist ein klinischer Test in der Orthopädie, der als pathognomonisch(krankheitskennzeichnend) für die Tendovaginitis stenosans de Quervain (Quervain-Krankheit), einer chronischen Entzündung des ersten Sehnenfaches der Hand, gilt.
Focused Assessment with Sonography for Trauma Der Begriff Focused Assessment with Sonography for Trauma (FAST) beschreibt einen standardisierten sonographischenUntersuchungsgang des Bauches und Beckens und in der Erweiterung auch der Brusthöhle beim schwerverletzten Patienten im Schockraum. Die FAST-Untersuchung kommt regelmäßig bei der Initialphase der Untersuchung von Polytraumapatienten zu Anwendung.
Gipsabdruck Der Gipsabdruck ist eine Art des Abformens dreidimensionaler Objekte, beispielsweise Körperteile.
Haltungstest nach Matthiass Der Haltungstest nach Matthiass (Armvorhaltetest) soll dazu dienen, bei Kindern, die älter als sechs Jahre und jünger als 16 Jahre sind, Haltungsschwäche zu entdecken und zu objektivieren. Er gibt einen Anhalt, wie weit Haltungsschäden der Wirbelsäule durch aktives Üben korrigierbar sein werden.
Hüftarthroskopie Die Hüftarthroskopie ist ein Verfahren, das zur minimalinvasiven Untersuchung und zur operativen Behandlung von Erkrankungen des Hüftgelenks dient.
Knochendichtemessung Als Knochendichtemessung, auch Osteodensitometrie, werden medizinisch-technische Verfahren bezeichnet, die zur Bestimmung der Dichte bzw. des Kalksalzgehaltes des Knochens dienen. Standard ist die Dual-Röntgen-Absorptiometrie(DXA), darüber hinaus gibt es aber weitere Verfahren wie die Quantitative Computertomographie oder eine standardisierte Ultraschalluntersuchung.
Krepitation


Krepitation (lat. „Crepitatio“, für „rasseln“, „knirschen“) ist eine medizinische Bezeichnung für

  1. das schmerzhafte, hör- und fühlbare Aneinanderreiben von Frakturteilen (als sicheres Frakturzeichen),
  2. das nicht zwangsläufig schmerzhafte, aber hör- und fühlbare Gelenk­knirschen (bspw. ein Schnappen von Sehnen-, Bänder- oder Gewebeteilen über einen Knochenvorsprung oder ein Aneinanderreiben von Gelenkpartnern bei fortgeschrittener Arthrose),
  3. das auskultatorische Knistern oder Knisterrasseln im Anfangs- und Endstadium einer Lungenentzündung,
  4. das knirschende (auch als „Schneeballknirschen“ bezeichnete) Geräusch beim Betasten (Palpation) eines Hautemphysems.
Lachman-Test Der Lachman-Test ist, zusammen mit dem so genannten vorderen Schubladentest, eine Untersuchungsmethode, die in der Unfallchirurgie und der Orthopädie zur Feststellung eines Kreuzbandrisses des Kniegelenkes angewendet wird.
Laufanalyse Die Laufanalyse ist wie die Ganganalyse ein Bereich der Bewegungsanalyse und versucht, die Laufbewegung mittels bestimmter Parameter zu beschreiben. Die Methodiken werden aus der Ganganalyse übernommen, wobei zum Teil ein spezielles Setup, z. B. auf der Laufbahn, gewählt wird.
Ludloff-Hohmann Zeichen Das Ludloff-Hohmann-Zeichen ist nach den Medizinern Karl Ludloff und Georg Hohmann benannt, auch als Ludloff-Luxationszeichen oder Ludloff-Hohmann-Test bezeichnet.
Ludloff-Zeichen Der Ludloff-Zeichen (englisch Ludloff's sign) ist ein heute nicht mehr verwendetes klinisches Zeichen, dass auf einen isolierten Abrissbruch des kleinen Rollhügels des Oberschenkels (Trochanter minor) hinweist. Dies ist eine besondere Form der Oberschenkelfraktur. Das Zeichen ist positiv, wenn der Patient im Sitzen das verletzte Bein gestreckt nicht mehr heben kann, wobei ihm dieses Manöver in Rückenlage weiterhin gelingt. Es ist nach dem Mediziner Karl Ludloff benannt.
Mennell-Zeichen Das Mennell-Zeichen (nach James B. Mennell, engl. Orthopäde, 1880–1957) gibt als klinisches Zeichen Hinweise auf Entzündung oder degenerativen Schaden des Iliosakralgelenks, wie es unter anderem beim Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) und anderer Krankheiten aus der Gruppe der Spondylarthropathien der Fall ist.
Neutral-Null-Methode Die Neutral-Null-Methode (NNM, Nulldurchgangsmethode) ist ein standardisierterorthopädischer Bewertungs- und Dokumentationsindex für die Beweglichkeit von Gelenken. Sie wird als Code ausgedrückt, der das Bewegungsausmaß eines Gelenks in Winkelgraden um eine bestimmte Achse wiedergibt. Auf diese Weise ist die Beweglichkeit eindeutig nachvollziehbar und in Befunden und Briefen dokumentierbar. Anhand von bekannten Normwerten kann eine Bewegungseinschränkung somit bewertet und als eine Grundlage für die gutachterliche Stellungnahme eingesetzt werden (siehe auch Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen).
Ortolani-Test Als Ortolani-Test (nach Marino Ortolani) wird eine Untersuchung der Hüftgelenke beim Neugeborenen, aber auch in der Veterinärmedizin bezeichnet, mittels der das gleichnamige Ortolani-Zeichen oder Ortolani-Einrenkungsphänomen ausgelöst wird. Er ist nach dem italienischen Kinderarzt und Orthopäden Marino Ortolani benannt.
Ott-Zeichen Das Ott-Zeichen oder Ott-Maß ist ein Funktionstest für die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule. Am stehenden Patienten wird eine Hautmarke über dem Dornfortsatz des siebten Halswirbels (HWK 7) und 30 cm weiter nach unten (kaudal) aufgetragen. Die Änderungen der Messstrecke bei Bewegungen (Flexion) werden festgehalten: 3–4 cm sind normal. Bei Krankheiten mit Versteifung der Wirbelsäule (z. B. Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew)) ist die Beweglichkeit verringert und die Änderungen kleiner.
Payr-Zeichen Das Payr-Zeichen ist ein diagnostisches Schmerzzeichen bei der Untersuchung des Kniegelenks. Liegt eine Schädigung am Innenmeniskus (Meniscus medialis) vor, so treten im medialen Gelenkspalt Schmerzen auf. Das Zeichen ist nach dem Chirurgen Erwin Payr (1871–1946) benannt.
Pedographie Pedographie (auch Podografie, Pedobarografie) ist die digitale Darstellung der Druckbelastung des Fußes während des Stands oder beim Gehen. Sie ist eine Methodik der Ganganalyse. Fußdruckmess-Systeme ermöglichen die Erfassung und die digitale Darstellung der Druckbelastung während der Standphase. Durch die sofortige Ermittlung der Druckverteilung des jeweiligen Fußes sind die Daten direkt zur Diagnose und Dokumentation verfügbar.
Peritoneallavage Peritoneallavage (auch Abdominallavage, intraperitoneale Lavage oder Bauchspülung) ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet die Spülung des Bauchraums mit diagnostischer oder therapeutischer Absicht.
Pivot-Shift-Test Der Pivot-Shift-Test, auch Dreh-Rutsch-Test oder Subluxationstest gehört zu den klinisch durchgeführten Untersuchungen bei Verdacht auf eine Verletzung desvorderen Kreuzbandes (VKB)im Kniegelenk. Nicht zu verwechseln mit dem sog. Reversed pivot-shift-Test, der zur klinischen Diagnostik einer Verletzung des hinteren Kreuzbandes (HKB) dient.
Rippstein-Aufnahme Die Rippstein-Aufnahme (Dunn-Rippstein-Aufnahme) ist eine Röntgenaufnahme des Hüftgelenks, die zur genauen Beurteilung der Schenkelhalsstellung dient.
Schober-Zeichen Das Schober-Zeichen oder Schober-Maß (benannt nach Paul Schober) ist ein Funktionstest für die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule. Am stehenden Patienten wird eine Hautmarke über dem Dornfortsatz von S1 und 10 cm weiter nach oben (kranial) aufgetragen. Bei maximaler Flexion (nach vorne beugen) weichen die Hautmarken normalerweise um 5 cm auseinander, bei Retroflexion (nach hinten beugen) verringert sich der Abstand um 1–2 cm. Eine Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule mit verminderter Beugbarkeit findet sich z. B. bei Spondylitis ankylosans(Morbus Bechterew). Der Test wurde 1937 von Paul Schober beschrieben.
Schubladentest Der vordere beziehungsweise hintere Schubladentest (engl. Drawer test) ist eine Untersuchungsmethode in der Unfallchirurgie und Orthopädie. Der Schubladentest dient zusammen mit dem Lachman-Test der primären klinischen Diagnostik einer Ruptur des vorderen bzw. hinteren Kreuzbandes (Kreuzbandriss) des Kniegelenkes, durch Prüfung der anterioren (vorne liegend) und posterioren (hinten liegend) Translation (Parallelverschiebung). Beim Hund kann er durch den Tibiakompressionstest ergänzt werden.
Skoliometer Ein Skoliometer ist ein mechanischer oder elektronischer Neigungsmesser (Inklinometer), der in der Orthopädie zur Vermessung von Rumpfasymmetrien, wie sie bei Skoliosen auftreten, eingesetzt wird. Das Skoliometer wurde erstmals 1984 von W. P. Bunnell in der Literatur beschrieben.
Stress-Strain-Index Der Stress-Strain-Index (abgekürzt SSI; zu Deutsch: Verformungs-Spannungs-Index) eines Knochens ist ein besseres Maß seiner Festigkeit bzw. Biegefestigkeit, als es die reine Berechnung über das Flächenträgheitsmoment ermöglicht. Der Stress-Strain-Index ermöglicht den Vergleich von in vivo-Messergebnissen (Querschnitt-Scans mittels QCT/pQCT) mit den Ergebnissen typischer Materialprüfungstests wie z. B. dem Drei-Punkt-Biegestest.
Synovialitis-Score Der Synovialitis-Score nach Veit Krenn und Kollegen ist ein halbquantitativer histopathologischer Bewertungsmechanismus zur Diagnostik rheumatischer und nicht-rheumatischer Gelenkerkrankungen. Hierbei wird die Ausprägung der Entzündung der inneren Gelenkhaut (fachsprachlich als Synovialis oder Synovialmembran) vom Pathologen unter dem Mikroskop untersucht.
Tanzende Patella Als tanzende Patella wird ein Befund in der Orthopädie bezeichnet, der als beweisend für einen Kniegelenkserguss gilt.
Thomas-Handgriff Der Thomas-Handgriff (nach Hugh Owen Thomas, britischer orthopädischer Chirurg, 1834–1891) ist ein Untersuchungsverfahren aus der Orthopädie. Er wird zum Nachweis einer Beugekontraktur im Hüftgelenk eingesetzt.
Thompson-Test Klinisch findet sich bei ganz frischen Rupturen meist eine tastbare Lücke, am häufigsten wenige Zentimeter oberhalb des Ansatzes am Fersenbein (Calcaneus). Nach einiger Zeit ist der Bereich blutunterlaufen und geschwollen. Gehen auf den Zehenspitzen ist nicht mehr möglich. In Rückenlage kann der Fuß auch nicht mehr plantar (fußsohlenwärts) bewegt werden. Eine Restfunktion kann durch die Sehne des M. tibialis posterior und durch die langen Zehenbeuger simuliert werden. Bei der kompletten Ruptur ist der Thompson-Testpositiv: Der Patient liegt auf dem Bauch, die Füße hängen über die Kante der Untersuchungsliege. Wird nun der Wadenmuskel von beiden Seiten zusammengedrückt, so kommt es normalerweise zur Plantarflexion des Fußes, nicht aber bei einer Achillessehnenruptur. Über die Funktion des Plantaris longus kann eine Restfunktion erhalten sein, die jedoch nicht falsch interpretiert werden soll.
Untersuchung des Kniegelenks Das Kniegelenk ist ein Gelenk der unteren Extremität, welches aus drei Teilgelenken besteht: Das Femoropatellargelenk (Verbindung zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe), das Tibiofemoralgelenk (Verbindung zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen) und das Tibiofibulargelenk (Verbindung zwischen Schien- und Wadenbein). Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten können sich verschiedene Arten der Fehlbildungen, Verletzungen oder Erkrankungen dieses Gelenks ergeben, die Untersuchung des Kniegelenks soll daher einen Überblick über die möglichen Differenzialdiagnosen liefern.
Valleix-Punkte Die Valleix-Punkte (nach dem Pariser Pädiater François Louis Isidore Valleix, 1807–1855) im eigentlichen Sinne sind die Nervendruckpunkte des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus): Lumbalpunkte IV und V, Ileosakral-, oberer und unterer Gluteal-, Popliteal-, Peroneal-, Malleolarpunkt. Ihre Druckschmerzhaftigkeit ist symptomatisch für Ischiasbeschwerden (Reizung des Ischiasnervs bzw. seiner Wurzeln, z. B. Wurzelkompression durch Bandscheibenvorfall oder periphere Läsion nach Trauma).
Videorasterstereographie Die Videorasterstereographie (kurz VRS; latein. videre = „sehen“ / griech. στερεος stereos = „Raum/räumlich, fest“ / γράφειν, graphein = „zeichnen“, „schreiben, beschreiben“) ist ein computergestütztes lichtoptisches Verfahren, das in der medizinischen Diagnostik zur Vermessung und dreidimensionalen Darstellung der Wirbelsäule eingesetzt wird, um ihren Verlauf und die Stellung des Beckens zu erfassen und zu dokumentieren. Die VRS ist eine strahlenfreie Ergänzung zum Röntgen und kann dazu beitragen, die Strahlenbelastung von Patienten während Verlaufskontrollen erheblich zu senken.
Viererzeichen Das Viererzeichen (Patrick-Test) ist eine einfache manuelle Untersuchungsmethode. Bei der Untersuchung von orthopädischen Patienten wird es als einer von mehreren klinischen Tests bei der Funktionsprüfung des Hüftgelenks und des Iliosakralgelenks oder der unteren Wirbelsäule eingesetzt. Ein positives Viererzeichen findet man bei einem Morbus Perthes(juvenile Hüftkopfnekrose) und auch bei anderen Erkrankungen des Hüftgelenks (z. B. Coxitis) und des Iliosakralgelenks.
Zohlen-Zeichen Das Zohlen-Zeichen, benannt nach Eberhard Zohlen, zeigt sich bei einer gängigen Untersuchungsmethode in der Sportmedizin, der (Unfall-)Chirurgie und der Orthopädie. Sie dient zur Beurteilung der retropatellaren Knorpelsituation.

Psychiatrie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
AMDP-System Das AMDP-System ist ein System zur standardisierten Erfassung und Dokumentationeines psychopathologischen Befundes. Es findet international Anwendung und wurde auch ins Englische übersetzt.
DemTect DemTect (Demenz-Detektion) ist ein einfaches, rasch und objektiv durchzuführendes und auszuwertendes Demenz-Screening-Verfahren, das für den Patienten keine größere Belastung darstellen soll. Es wurde im Jahr 2000 von Pasquale Calabrese(Universitätsklinik Bochum), Josef Kessler (AG: Neuropsychologie, Uniklinik Köln) und Elke Kalbe (Medizinische Psychologie | Neuropsychologie & Gender Studies, Uniklinik Köln) entwickelt. Dieser noch sehr junge Spezialtest zur Früherkennung einer Demenzfand schnell Anklang in der wissenschaftlichen Forschung und bereits Eingang in Lehrbücher.
Elektroenzephalografie
Die Elektroenzephalografie (EEG, von altgriechisch ἐγκέφαλος enképhalos, deutsch ‚Gehirn‘, γράφειν gráphein, deutsch ‚schreiben‘) ist eine Methode der medizinischen Diagnostikund der neurologischen Forschung zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Das Elektroenzephalogramm(ebenfalls EEG abgekürzt) ist die grafische Darstellung dieser Schwankungen. Das EEG ist neben der Elektroneurografie (ENG) und der Elektromyografie (EMG) eine standardmäßige Untersuchungsmethode in der Neurologie. 1875 zeigte Richard Caton in Liverpool, dass die Gehirne von Affen und Kaninchen schwache, in der Hirnrinde entstehende elektrische Ströme erzeugen, die sich durch Sinnesreize beeinflussen lassen. Caton gilt seither vor allem im angloamerikanischen Raum als Entdecker der Elektroenzephalografie.
Klinische Skalen Klinische Skalen sind in der Klinischen Psychologie und Psychiatrie verwendete standardisierte Fragebogen oder Beurteilungen (Ratingskalen) psychischer Störungszeichen und psychopathologischer Befunde. Verwendet wird dies in diesem Zusammenhang für die "Internationalen Skalen für Psychiatrie" des Collegium Internationale Psychiatriae Scalarum (CIPS) .
Mini-Mental-Status-Test Der Mini-Mental-Status-Test (Abk. MMST) wurde 1975 von Folstein und Kollegen entwickelt, um ein für den klinischen Alltag geeignetes Screening-Verfahren zur Feststellung kognitiver Defizite zu bieten. Seit seiner Einführung in den klinischen Alltag hat er sich als zuverlässiges Hilfsmittel zur Erstbeurteilung eines Patienten wie auch zur Verlaufskontrolle erwiesen. Dadurch ist er inzwischen das meistverwendete Instrument bei der Diagnose von Demenz und Alzheimer. Der MMST wird häufig auch als Folstein-Test bezeichnet, ebenfalls gängig ist die Abkürzung Mini-Mental oder die englische Bezeichnung Mini-Mental-State-Examination (MMSE).
Russell-Zeichen Das nach dem britischen Psychiater Gerald Russellbenannte Russell-Zeichen beschreibt Hautveränderungen am Handrücken nach wiederholtem selbstinduziertem Erbrechen über lange Zeiträume hinweg. Die Hautläsionen entstehen durch Reibung der Knöchel an den Schneidezähnen, während der Würgereflex im hinteren Teil des Rachens mit den Fingern ausgelöst wird.
Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV verbreitetes Verfahren zur Diagnostik psychischer Störungen nach dem Klassifikationssystem der PsychiatrieDSM-IV (Diagnosemanual Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders).
Syndrom-Kurz-Test kurzer Leistungstest zur Erfassung von Störungen des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit. Er ist speziell für die Erfassung kognitiver Leistungen im klinisch-psychologischen Bereich geeignet. Der SKT, der erstmals 1977 publiziert wurde, erschien im Jahr 2015 als vierte, vollkommen überarbeitete Version.
Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale halbstrukturiertes Interview zur Beurteilung des Schweregrades von Denk- und Handlungszwängen

Siehe auch: psychologisches Testverfahren für einen Überblick für die Tests in der Psychologie und Psychotherapie.

Phoniatrie und Pädaudiologie‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Akustisch evozierte Potentiale Eine Veränderung des Elektroenzephalogramms (EEG), die durch ein Schallereignis hervorgerufen („evoziert“) wird.
Distorsivproduzierte otoakustische Emissionen d otoakustische Emissionen, die an Innenohren von Säugern beobachtet werden können. Wird ein Innenohr mit zwei sinusförmigen Schallreizen angeregt, deren Frequenzen in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, so wird im Innenohr eine dritte Schwingung mit einer anderen Frequenz erzeugt.
Ereigniskorrelierte Potentiale ellenformen im Elektroenzephalogramm (EEG) bezeichnet, die mit einem beobachtbaren Ereignis zusammenhängen. Ein solches Ereignis kann ein Sinnesreiz sein, der auf die Versuchsperson einwirkt, oder eine Bewegung der Versuchsperson. Daher kann man zwischen reiz- und bewegungsbezogenen EKPs unterscheiden.
Evozierte Potentiale Potentialunterschiede im Elektroenzephalogramm (EEG), welche durch eine Reizung eines Sinnesorgans oder peripheren Nervs ausgelöst werden. Im weiteren Sinn können alle gezielt ausgelösten elektrischen Phänomene im EEG als evozierte Potentiale verstanden werden.
Frühe akustisch evozierte Potentiale Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale. Sie haben ihre elektrische Quelle in der Hörbahn zwischen Hörschnecke, dem Hörnerven bis zu verschiedenen Kerngebieten im Hirnstamm (Oberer Olivenkern (Nucleus olivaris superior), Laterale Schleife (Lemniscus lateralis), Unterer Vierhügelkern (Colliculus inferior)). Das FAEP-Signal besteht aus 5 Wellen, die nach den Erstbeschreibern Jewett und Williston (1971) mit J I bis J V durchgezählt werden .
Hochgeschwindigkeitskamera Hochgeschwindigkeitskameras dienen dazu, Vorgänge aufzunehmen, die entweder extrem kurzzeitig sind oder extrem schnell ablaufen oder auch beide Bedingungen erfüllen (Zeitlupe). Hochgeschwindigkeitskameras sind überall dort im Einsatz, wo Bewegungen oder Materialverhalten analysiert werden müssen, die für das menschliche Auge oder herkömmliche Kameras nicht zu erfassen sind. Normale Kinokamerasbelichten 24 Bilder pro Sekunde, bei Fernsehfilmen benutzt man entweder 25 (PAL, SECAM) oder 29,97 (NTSC). Durch Hochgeschwindigkeitskameras kann eine Sekunde Aufnahmezeit auf mehrere Minuten Wiedergabezeit ausgedehnt werden.
Laryngograph Der Laryngograph (auch Elektroglottograph oder EGG) ist ein Gerät, das zur Aufzeichnung und Untersuchung der Stimmlippenschwingungen in der Phoniatrie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Sprachtherapie und in der Phonetikeingesetzt wird. Sowohl „Laryngograph“ als auch (engl.) „Electroglottograph“ sind Handelsnamen, wobei der erste auf einen britischen Hersteller, der zweite auf einen amerikanischen zurückgeht.
Laryngoskop


Unter einem Laryngoskop (von griechischLarynxKehlkopf“ und skopein „betrachten“) oder Kehlkopfspiegel versteht man ein Gerät

  1. zur indirekten Betrachtung des Kehlkopfes („indirekte Laryngoskopie“):
    • einen Planspiegel mit Stiel („Kehlkopfspiegel“),
    • ein 70° bis 90°-Lupenendoskop
    • ein flexibles fiberoptisches Endoskop
  2. zur direkten Betrachtung des Kehlkopfes („direkte Laryngoskopie“):
    • ein spatelförmiges(Intubationslaryngoskop, Intubationsspatel) Instrument
    • röhrenförmiges (Operationslaryngoskop): Gerät mit Beleuchtung zur direkten Betrachtung des Kehlkopfes.
Mittlere akustisch evozierte Potentiale Mittlere AEP's (MAEP oder englisch AMLR (auditory middle latency response)) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale und wurden erstmals 1958 durch Geisler et al. beschrieben. Ihr Entstehungsort sind thalamische Bahnen und der Primäre Hörcortex. Im Gegensatz zu den FAEP werden nicht nur die Signalmaxima (P wie „positiv“), sondern auch die Minima bewertet (N wie „negativ“): Welle Po, Na, Pa, Nb (Laufzeit von 10 ms bis 80 ms).
Neugeborenenhörscreening Das Neugeborenenhörscreening (NGHS) ist Teil des Neugeborenen-Screenings und umfasst die Untersuchung auf angeborene Hörstörungen bei Neugeborenen in einem Siebtest. Ziel dieser Screeninguntersuchungen ist es, möglichst alle Neugeborenen zu untersuchen. Ein frühes Erkennen einer Hörschädigung verbessert die Chancen, das in rund 98 % der Fälle vorhandene Restgehör bereits während der «kritischen Periode» des Spracherwerbs zu stimulieren.
Otoakustische Emissionen Otoakustische Emissionen (kurz: OAE, von griech. ous, Genitiv otos = Ohr) sind aktive, akustische Aussendungen des Ohrs, die retrograd, d. h. entgegen der Richtung bei der Schallwahrnehmung, über den Weg Gehörknöchelchen und Trommelfell in den Gehörgang gelangen und dort mit Hilfe von hochempfindlichen Messmikrofonen aufgenommen werden können. Sie sind bei ca. 97 % der Menschen nachweisbar, treten bei allen Landwirbeltieren und sogar in den Hörorganen von Insekten auf.
Sehr späte akustisch evozierte Potentiale Sehr späte AEP (SSAEP) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale und entstehen in den Assoziationszentren, die der Hirnrinde (Cortex) nachgeschaltet sind. Ihre Laufzeit vom Stimulusbeginn an gerechnet liegt bei > 300 ms. Sie sind nur messbar, wenn der Proband weiß, dass ein Stimulus zu erwarten ist, und sich darauf konzentriert („Erwartungspotential“). SSAEP sehen bei verschiedenen Versuchspersonen sehr unterschiedlich aus, auch wenn diese völlig normal hören können: Es gibt keine typischen Wellenformationen. Die SSAEP können nicht einem anatomisch definierten Ursprungsort zugeordnet werden. Entsprechend ihrer Variabilität und aufwendigen Messung werden SSAEP klinisch kaum verwendet.
Sprachverständlichkeitstest Ein Sprachverständlichkeitstest ist eine Untersuchung, bei der die Fähigkeit einer Person, Sprache zu hören und zu verstehen, festgestellt werden kann. Sprachverständlichkeitstests sind Methoden der Audiometrie.

Bei den meisten Sprachverständlichkeitstests werden der zu untersuchenden Person über einen Kopfhörer gesprochene Wörter in definierter Lautstärke vorgespielt. Die Versuchsperson gibt dann Auskunft über das Gehörte. Die Diskrepanz zu dem tatsächlich abgespielten Text lässt Rückschlüsse auf das Hörvermögen und Sprachverständnis zu.

Späte akustisch evozierte Potentiale Späte akustisch evozierte Potentiale (SAEP) sind eine Untergruppe der akustisch evozierten Potentiale und haben ihre Quelle in der Hirnrinde (Cortex), daher auch Cortical evoked response audiometry, CERA genannt. Die Wellenbezeichnungen lauten P1, N1, P2, N2 (Laufzeit 50 ms – 300 ms).
Stroboskop Ein Stroboskop (altgriechisch στρόβιλος stróbilos, deutsch ‚Wirbel‘ und σκοπεῖν skopeĩn ‚betrachten, beobachten‘) ist ein Blitzgerät, das Lichtblitze in sehr regelmäßigen zeitlichen Abständen abgibt, wodurch bei dunkler Umgebung Bewegungen abgehackt als eine Abfolge von stehenden Bildern erscheinen.
Stroboskopie Beurteilung der Stimmlippenfunktion. Die Beweglichkeit der Stimmlippen lässt sich mittels der Stroboskopie beurteilen. Mit ihr ist es möglich, die Feinmotorik, die Regelmäßigkeit der Schwingungen, ihre Amplitude, den Bewegungsablauf auf Symmetrie bei der Öffnungs- und der Schließphase der Glottis zu untersuchen. Sie ist hilfreich bei Stimmlippeninfiltrationen (z. B. bei Tumoren (Früherkennung) und Entzündungen) und funktionellen Stimmstörungen.
Tonaudiogramm Messung des subjektiven Hörvermögens für Töne, also der frequenzabhängigen Hörempfindlichkeit eines Menschen, des Probanden.
Transitorisch evozierte otoakustische Emissionen akustische Antwort des Innenohrs auf einen kurzen, breitbandigen akustischen Reiz.
Unbehaglichkeitsschwelle Fachbegriff aus der Audiologie und bezeichnet denjenigen Schalldruck (meist als Bewerteter Schalldruckpegel angegeben) eines akustischen Signals, ab dem das Hören als unangenehm lautempfunden wird. Sie ist Teil der Messung eines vollständigen Tonaudiogramms.

Urologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
4-Gläser-Probe Verfahren zur Diagnose der chronischen Prostatitis. Zwar gilt sie als wesentliches Element der Prostatitisdiagnostik, wird jedoch nur selten angewandt, da sie aufwändig und damit relativ teuer ist. So stützen sich Prostatitisdiagnosen in der Praxis zumeist nur auf Urin- oder Ejakulatuntersuchungen.
Blasenablass Blasenablass dient dazu, durch Sammeln und Filtern des Urins festzustellen, ob Harnsteine oder Entzündungen vorliegen. 1839 vom Kölner Mediziner und Armenarzt Andreas Gottschalk entwickelt.
Blasenkatheter Harnröhre(transurethral) oder die Bauchdecke (suprapubisch oder Bauchdeckenkatheter) in die Harnblase eingebracht wird. Er dient der Harnableitung oder Harngewinnung. Die Länge wird in Zentimeter und die Dicke in Charrière angegeben. Schon im Altertum waren Möglichkeiten bekannt, Störungen der Blasenentleerung durch Katheter zu beheben. Die ältesten bekannten Blasenkatheter stammen aus Funden in Pompeji und waren aus Metall (Bronze) gefertigt. Zur Aufdehnung der Harnröhre verwendete Oreibasios von Pergamon (325–403 n. Chr.) Pergament, das er um einen Gänsekiel wickelte. Dieses Stäbchen führte er in die Harnröhre ein und ließ es drei Tage liegen. Durch die Feuchtigkeit der Harnröhre quoll das Pergament auf und erweiterte dadurch die Harnröhre. Später wurden Bronzekatheter gelegt.
Gleason-Score Beurteilung der Drüsenmorphologie der Prostata (vergleiche: Grading). Dabei werden verschiedene Drüsenformationen bewertet und einem Gleason-Grad zwischen 1 und 5 zugeordnet. Je höher der Wert, desto höher ist der Grad der Entdifferenzierung. Zur mikroskopischen Einschätzung dient Material einer Prostata-Stanzbiopsie oder einer bereits operativ entfernten Prostata. Der Gleason-Score errechnet sich aus der Addition zweier Gleason-Grade (s. Beurteilung des Gleason-Score). Das Scoring-System wurde 1966 von dem amerikanischen Pathologen Donald F. Gleason entwickelt und später nach ihm benannt.
HistoScanning ultraschallbasiertes Diagnoseverfahren, das seit Ende 2008 als Hilfe zur Erkennung von Prostatakrebs eingesetzt wird. Die HistoScanning-Technologie ist ein diagnostisches Verfahren zur Gewebecharakterisierung, um unterschiedliche Gewebestrukturen und -arten unterscheiden zu können.
Hodentastuntersuchung astuntersuchung des äußeren Genitales des Mannes.
Kremer-Test Testmethode die bei unerfülltem Kinderwunsch prüft, ob Spermien im Zervixschleim überleben können und beweglich sind. Der Kremer-Test wird auch als Spermien-Cervikalmucus-Penetrationstest (SCMPT), oder englisch als sperm-cervical mucus contact test (SCMC – Test), oder sperm-penetration-meter test (SPM-test) bezeichnet.
Miktionsurosonografie e Methode des kontrastverstärkten Ultraschalls, welche als strahlensparende Alternative zur Miktionszystourethrogramm eingesetzt wird, um den vesico-uretero-renalen Reflux (VUR), also das Zurückfließen von Urin von der Harnblase in die Nieren, zu prüfen. Sie wird hauptsächlich bei Kindern eingesetzt.
Miktionszystourethrogramm Ein Miktionszystourethrogramm, abgekürzt MZU oder MCU, engl. voiding cystourethrography (VCUG), ist ein medizinisches Untersuchungsverfahren zum Nachweis eines Rückflusses von Urin über die Harnleiter (Ureter) in das Nierenbecken (Vesiko-uretero-renaler Reflux, VUR), sowie zur Beurteilung anatomischer oder funktioneller Störungen der Harnblasenentleerung und insbesondere zur Beurteilung der posterioren Harnröhre. Dabei wird ein Katheter durch die Harnröhre (Urethra) in die Harnblase gelegt und über diesen die Harnblase mit einem Röntgenkontrastmittel gefüllt. Da die Katheterisierung bei Säuglingen wegen der noch sehr kleinen Harnröhre schwierig ist, kann die Injektion des Kontrastmittels in die Harnblase auch mit einer Spritze durch die Bauchdecke erfolgen. Nach Aufstellen des Patienten wird unter Röntgendurchleuchtungzunächst die kontrastmittelgefüllte Harnblase zielgerichtet bilddokumentiert und befundet. Hierbei können ein Descensus der Blase, Blasendivertikel, Fisteln oder ein irregulär konfigurierter Blasenschatten dargestellt werden. Danach wird beim Wasserlassenuntersucht, ob das Kontrastmittel entgegen dem vorgesehenen Weg, über einen der beiden Harnleiter zurück zur jeweiligen Niere fließt. Ursache des retrograden Kontrastmittelflusses kann ein primär refluxiver Harnleiter, eine subvesikale Obstruktion oder eine funktionelle Obstruktion bei dyssynergem Sphinkter sein.
Phallografie Die Phallografie (oder Phallographie, von Phallus (erigierter Penis) und γράφειν graphein „schreiben“, „zeichnen“) bezeichnet die medizinische Messung und Aufzeichnung von Erektionen. Der erste Phallograf wurde in den 1950er Jahren von dem tschechoslowakischen Forscher Kurt Freund entwickelt. Der ursprüngliche Zweck des Gerätes war, Männer davon abzuhalten, zu behaupten, sie seien homosexuell, um nicht in den Militärdienst eingezogen zu werden.
Prehn-Zeichen Das Prehn-Zeichen ist ein differentialdiagnostisches Zeichen zur Differenzierung des akuten Skrotums. Mit ihm kann zwischen einer Hodentorsion und einer Entzündung des Nebenhodens (Epididymitis) bzw. des Hodens (Orchitis) unterschieden werden. Im klassischen Fall vermindert sich der Hodenschmerz bei einer Epididymitis und Orchitis durch das Anheben des schmerzhaften Hodensackes. Im Gegensatz hierzu bleibt die Schmerzabnahme bei Vorliegen einer Hodentorsion aus, der Schmerz nimmt gegebenenfalls zu. Dieses Verfahren wurde durch den amerikanischen Urologen D. T. Prehn im 20. Jahrhundert beschrieben.
Spermienpenetrationstest Der (Spermien-)Penetrationstest oder (Spermien-)Invasionstest wird zur Abklärung einer Sterilität herangezogen. Dabei wird überprüft, ob die Spermien befähigt sind, die Hindernisse auf dem Weg zu Befruchtung der Eizelle zu überwinden.
Spermientest (Heimtest) Ein Spermientest für die rasche Selbstdurchführung soll es dem Mann ermöglichen, beim Vorliegen eines unerfüllten Kinderwunsches die Qualität seines Spermas in privater Atmosphäre selbst zu überprüfen. Bei den verfügbaren Heimtests handelt es sich um Screening-Tests, die halbquantitativ die Konzentration oder die Beweglichkeit der Spermien im Ejakulat messen. Da nur eine einzige Größe bestimmt wird, haben sie weniger Aussagekraft als ein laboranalytisch erstelltes Spermiogramm. Die Zeugungsfähigkeit (Fertilität) ist damit nicht vorhersagbar.
Spermiogramm Ein Spermiogramm ist das Ergebnis einer Ejakulatanalyse und dient der Beurteilung der Zeugungsfähigkeit des Mannes. Ein Spermiogramm wird erstellt, wenn bei unerfülltem Kinderwunsch Verdacht auf Unfruchtbarkeit besteht oder nach einer Vasektomie die Sterilität sichergestellt werden soll.
Suprapubische Blasenpunktion Die suprapubische Blasenpunktion ist ein kleiner diagnostischer Eingriff zur Gewinnung von Urin aus der Harnblase, der frei von Beimengungen aus der Harnröhre und dem äußeren Genitale ist.
Ureteroskopie Die Ureteroskopie (Harnleiterspiegelung) ist eine urologische Untersuchung des Harnleiters.
Urinteststreifen Ein Urinteststreifen ist ein semiquantitativer Schnelltest zur Urinuntersuchung. Mit ihm lassen sich verschiedene Inhaltsstoffe im Urin nachweisen und damit Rückschlüsse auf verschiedene Erkrankungen ziehen. Urinteststreifen gibt es in verschiedener Ausführung mit ein bis elf Untersuchungsparametern. Gängige Parameter sind Blut/Erythrozyten/Hämoglobin, Glucose, Ketonkörper, Ascorbinsäure, Protein, Leukozyten, Nitrit, spezifisches Gewicht, pH-Wert, Bilirubin (→ Bilirubinurie) und Urobilinogen. Die entsprechenden Inhaltsstoffe können farblich anhand einer Vergleichsskala auch in ihrer Konzentration abgeschätzt werden. Urinteststreifen benötigen nur eine geringe Menge Urin und sind eine schnelle und preiswerte Untersuchungsmethode, dienen aber nur der groben Orientierung.
Urinuntersuchung Die Urinuntersuchung ist eine der ältesten Methoden, um Vorhandensein, Schwere und Verlauf von Erkrankungen von Nieren und Harnwegen zu untersuchen.
Urodynamische Untersuchung Die Urodynamik ist eine Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Drucksonden und Elektroden die Funktionsweise der Harnblase untersucht wird (Blasendruckmessung). Sie wird in der Urologie und Kinderurologie angewandt.
Uroflowmetrie Unter Uroflowmetrie versteht man die Messung des Harnstrahlvolumens pro Zeitspanne (z. B. in ml/s). Die Durchführung dieser Untersuchung ist sehr einfach: Ein Patient, der Harndrang hat, wird gebeten, in einen Trichter zu urinieren. Über eine Sensoreneinheit wird dabei erfasst, wie viel Urin er pro Zeitspanne miktioniert. Die normale Harnflussrate liegt bei mindestens 20 ml/s. Erniedrigte Werte können bei einem behinderten Harnabfluss aus der Blase oder einem schwachen Blasenmuskel auftreten. Das Ergebnis der Uroflowmetrie ist nur dann aussagekräftig, wenn die Urinmenge 150 ml übersteigt.
Urografie Urografie bzw. -graphie (griechisch οὖρον – Urin, griechisch γράφω – schreiben), syn. Pyelographie (griechisch Πύελος = [Nieren-]Becken), sind radiologische Methoden zur Darstellung der ableitenden Harnwege(Nierenbecken, Harnleiter und Harnblase). Die erzeugten Aufnahmen werden auch Urogrammbzw. Pyelogramm genannt.
Uroskopie Die Uroskopie oder Harnschau ist die Betrachtung und Prüfung von Urin zu diagnostischen Zwecken (Urognostik). Sie war von der Antike bis weit in die frühe Neuzeithinein das wichtigste diagnostische Mittel der Medizin im Bereich der Humoralpathologie, der Säftelehre nach Hippokrates von Kos (ca. 460 bis ca. 370 v. Chr.) und Galen von Pergamon(ca. 129 bis ca. 216 n. Chr.). Die Uroskopie, von der schon in Mesopotamienund dem Alten Ägypten berichtet wurde, hat ihre antiken Wurzeln vor allem in den Beobachtungen der Hippokratiker und wurde unter anderem von Galen, dessen Einfluss auf das medizinische Denken bis weit ins 16. Jahrhundert reichte, weiter ausgearbeitet. Auch die byzantinischen Ärzte Oreibasios, Aëtios von Amida und Alexander von Tralleis beschäftigten sich in ihren im 4. bis zum 7. Jahrhundert entstandenen Schriften mit uroskopischen Lehren.
Zystoskopie Die Urethrozystoskopie (Harnröhren- und Blasenspiegelung) ist eine urologischeUntersuchung der Harnblase, bei der mit einem speziellen Endoskop, dem Zystoskop(Blasenspiegel), die Harnblase untersucht wird. Beim Mann wird immer die Harnröhremit untersucht. Das erste Gerät zur Untersuchung der Harnblase mittels eines „Lichtleiters“ stellte 1807 der Arzt Philipp Bozzini vor. Das erste moderne Urethrozystoskop wurde am 9. Mai 1879 von dem Dresdner Arzt Maximilian Nitze, der hierzu 1877 eine Optik mit Lichtquelle im Organinneren entwickelt hatte, in Wien der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieser Tag gilt als Geburtsstunde der modernen urologischen Endoskopie.

Veterinärmedizin‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Elektrokardiogramm Das Elektrokardiogramm (EKG) (zu altgriechisch καρδία kardía, deutsch ‚Herz‘, und γράμμα grámma, deutsch ‚Geschriebenes‘) ist die Aufzeichnung der Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern mittels eines Elektrokardiografen. Das Elektrokardiogramm trägt im Deutschen auch die Bezeichnung Herzspannungskurve, gelegentlich wird es auch Herzschrift genannt.
Sonografie Sonografie (Sonographie), auch Echografie oder umgangssprachlich „Ultraschall“genannt, ist ein bildgebendes Verfahren mit Anwendung von Ultraschall zur Untersuchung von organischem Gewebe in der Medizin und Veterinärmedizin sowie von technischen Strukturen.

Das Ultraschallbild wird auch Sonogramm genannt.

Lumbalpunktion Eine Lumbalpunktion (lateinisch Lumbus ‚Lende‘) ist eine Punktion des Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel. Dabei wird eine Hohlnadel in den Lumbalkanal auf Höhe der Lende eingeführt und Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) entnommen. Die Lumbalpunktion ist die häufigste Form der Liquorentnahme. Der Einstichort liegt zwischen den Dornfortsätzen des zweiten bis fünften Lendenwirbels, also deutlich tiefer als das untere Ende des Rückenmarkes.
Punktion Eine Punktion (lat. punctio „das Stechen“, zu pungere „stechen“) ist in der Medizin das gezielte Setzen einer Nadel oder eines anderen spitzen Instrumentes. Die dabei aufgenommene Gewebsflüssigkeit oder -probe heißt Punktat.
Auskultation Unter Auskultation (von lat. auscultare – (eifrig) zuhören, abhorchen) versteht man in der Medizindas Abhören des Körpers, typischerweise mit dem Stethoskop. Die Auskultation ist Bestandteil der körperlichen Untersuchung. Das zugehörige Verb heißt auskultieren, als Fremdwort aus dem lateinischen (auscultare = aufmerksam zuhören) wird es nicht aufgetrennt (Beispiel: „sie auskultierte“, nicht „sie kultierte aus“).
Pleurapunktion Die Pleurapunktion (Syn. Thorakozentese) ist eine spezielle Punktion in der Medizin. Dabei wird meist nach einer örtlichen Betäubung eine Nadel in die Pleurahöhle, den Spaltraum zwischen Rippenfell und Lungenfell, eingestochen.
Elektromyografie Die Elektromyografie (oder -graphie) (EMG) ist eine elektrophysiologische Methode in der neurologischen Diagnostik, bei der die elektrische Muskelaktivität gemessen wird.

Mit Hilfe von konzentrischen Nadelelektroden lassen sich die Potentialschwankungen einzelner motorischer Einheiten ableiten. Mit Spezialnadeln lassen sich auch einzelne Muskelfasern erfassen (Einzelfasermyografie). Auch Messungen der Potentialänderungen auf der Haut mit Oberflächenelektroden sind möglich, jedoch wesentlich unpräziser, da diese Technik das Summen-Aktionspotential eines ganzen Muskels oder sogar mehrerer Muskeln misst.

Bronchoskopie
Die Bronchoskopie („Betrachtung der Bronchien“, auch als „Lungenspiegelung“bezeichnet) ist ein medizinisches Untersuchungs- und Therapieverfahren. Dabei wird ein Endoskop über Mund oder Naseeingeführt und durch die Trachea in die Bronchien der Lunge vorgeschoben. Erstmals gelang es 1897 dem deutschen HNO-Arzt Gustav Killian, mit einem optischen Gerät die Luftröhre einzusehen und einen Fremdkörper zu entfernen. Der Japaner Shigeto Ikeda(1925–2001) stellte 1966 ein erstes flexibles Bronchoskop vor.
Arthroskopie Eine Arthroskopie (von griechisch arthros = Gelenk, und skopein = schauen) (syn. Gelenkspiegelung) ist eine minimalinvasive diagnostische und/oder therapeutische Behandlung von Gelenken über kleine Inzisionen (Arthrotomien) unter Einsatz eines Endoskops (auch: Arthroskop). Außerhalb von Gelenken verwendet man den allgemeinen Begriff Endoskopie (von griechisch éndon = innen und skopein = schauen). Die häufigste Lokalisation angewendeter arthroskopischer Techniken sind die großen Gelenke (Knie-, Schulter-, Hüft-, Ellenbogen- und oberes Sprunggelenk). Aufgrund des technischen Fortschritts (kleinere Arthroskope und Instrumente) findet die Arthroskopie jedoch auch Einzug in kleinere Gelenke (z. B. Handgelenk und unteres Sprunggelenk).
Zahnaltersschätzung Die Zahnaltersschätzung ist eine Möglichkeit zur ungefähren Bestimmung des Alters von Pferden anhand typischer Veränderungen des Gebisses. Zum Aufbau des Gebisses beim Pferd siehe auch Zahnformel.
Altersbestimmung (Biologie) Altersbestimmung von Lebewesen umfasst die Methoden, das meist nicht offenkundig feststellbare Lebensalter von Tieren und Pflanzen festzustellen. Im Regelfall lässt sich hier nur eine ungefähre Altersangabe ableiten, weshalb häufiger auch der Begriff Altersschätzung verwendet wird.
Schirmer-Test Der Schirmer-Test (nach Otto Schirmer) dient der objektiven Messung der Tränenproduktionsmengedes Auges. Hierbei wird ein 5 mm breiter und 35 mm langer Filterpapierstreifen (Lackmuspapier) in den äußeren Lidwinkel in den Bindehautsackeingehängt. Nach 5 Minuten wird die Strecke abgelesen, die die Tränenflüssigkeit im Papierstreifen zurückgelegt hat. Es wird zwischen zwei verschiedenen Tests unterschieden.
Zellgehalt Der Zellgehalt ist ein Qualitätskriterium für Milch. Er wird in Zellen je Milliliter angegeben. Bei Tieren mit Euterentzündung sind in erhöhtem Maße Körperzellen in der Milch zu finden, die auch als Milchzellen bezeichnet werden.
Scheuerindex Der Scheuerindex ist eine Diagnosemöglichkeit in der Tiermedizin zur Feststellung, ob ein Schweinebestand mit Sarcoptes-Milben (Sarcoptes scabiei var. suis) befallen ist (Räude).
Beugeprobe Die Beugeprobe ist eine Untersuchung, bei der durch Erkrankungen oder degenerative Veränderungen des Beinapparates von Pferden verursachtes Lahmen festgestellt wird. Die Beugeprobe an allen vier Beinen ist eine bei Lahmheiten oft angewandte Untersuchungsmethode, meist auch wichtiger Bestandteil einer Ankaufsuntersuchung. Ihre Aussagekraft wird von Experten aufgrund einer hohen Fehlerquote oft in Zweifel gezogen.
Tischkantenprobe Die Tischkantenprobe (engl. Placing Reaction) ist ein neurologischer Test in der Tiermedizin, der bei kleineren Tieren, vor allem Hunden und Katzen, angewendet wird. Er gehört zu den sogenannten Haltungs- und Stellungsreaktionen.
Rektaluntersuchung Bei der Rektaluntersuchung (auch rektale Untersuchung oder rektale Exploration) wird der Enddarm (Rektum) und benachbarte Strukturen des Beckens von einem Arzt untersucht.
Endosonografie Endosonografie (EUS, von endoskopischer Ultraschall) ist eine nicht von außen durch die Haut, sondern von innen durchgeführte Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Der Ultraschallkopf wird mittels spezieller Gerätschaft (meist Endoskope) direkt mit inneren Oberflächen (beispielsweise der Schleimhaut der Speiseröhre) in Kontakt gebracht. Dort entsteht dann ein Ultraschallbild.
Heinz-Körper Heinz-Körper (Syn. Heinz-Innenkörperchen, Heinz-Ehrlich-Körper, Heinz-Blaukörper) sind mikroskopisch sichtbare Verklumpungen des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Hierbei kommt es zu einer oxidativen Denaturierung dieses Eiweißes. Dieses veränderte Hämoglobin bildet Klumpen (Aggregate), die sich an der inneren Zellmembran der Erythrozyten anlagern.
ISACHC-Klassifikation Die ISACHC-Klassifikation ist eine Einteilung für den Schweregrad von Herzerkrankungen bei Kleintieren. Der Begriff ist ein Akronym des International Small Animal Cardiac Health Council und wird alternativ zur aus der Humanmedizinübernommenen NYHA-Klassifikation gebraucht.
Keilprobe Die Keilprobe ist eine Untersuchung, bei der durch Erkrankungen oder degenerative Veränderungen des Beinapparates von Pferden verursachtes Lahmen festgestellt wird. Bei der Keilprobe wird der Hufrollenbereich belastet, weshalb sich die Keilprobe unter anderem zur Diagnostik von Hufrollenentzündung (Podotrochlose) eignet. Die Keilprobe ermöglicht jedoch keine sichere Diagnose, ein positives Ergebnis sollte lediglich als Hinweis gewertet werden.
Schubkarrenprobe Die Schubkarrenprobe (Syn. Schubkarren-Fahren) ist ein neurologischer Test in der Veterinärmedizin, der bei kleinen und mittelgroßen Tieren angewendet werden kann. Er gehört zu den sogenannten Haltungs- und Stellungsreaktionen.
Haltungs- und Stellungsreaktionen Als Haltungs- und Stellungsreaktionen bezeichnet man in der Veterinärmedizin eine Reihe neurologischer Tests, die der Überprüfung der Funktion des Zentralnervensystems dienen. Mit diesen Tests werden komplexe Bewegungsabfolgen überprüft, die von der Motorik, den Rückenmarksreflexen, der Sensibilität und der Koordinationsfähigkeit des Gehirns abhängen. Diese Tests machen Bewegungsstörungen oder leichte Paresen deutlicher. Wichtig ist es, immer alle vier Gliedmaßen zu beurteilen, da ein Vergleich beider Körperhälften bei der Beurteilung von Störungen hilfreich ist.
Unterstützungsreaktion Die Unterstützungsreaktion (engl. Extensor Postural Thrust Reaction) ist ein neurologischer Test in der Veterinärmedizin, der bei kleinen und mittelgroßen Tieren angewendet werden kann. Er gehört zu den sogenannten Haltungs- und Stellungsreaktionen.
Hüpfreaktion Die Hüpfreaktion (engl. hopping reaction) ist ein neurologischer Test in der Veterinärmedizin. Er gehört zu den sogenannten Haltungs- und Stellungsreaktionen.
Aufrichtungsreaktion Die Aufrichtungsreaktion ist ein neurologischer Test in der Veterinärmedizin, der bei kleinen und mittelgroßen Tieren angewendet werden kann. Er gehört zu den sogenannten Haltungs- und Stellungsreaktionen und prüft die Fähigkeit eines Tieres, eine normale Körperposition im Schwerefeld einzunehmen.
Korrekturreaktion Die Korrekturreaktion ist ein neurologischer Test in der Veterinärmedizin, der im Gegensatz zu den meisten anderen Haltungs- und Stellungsreaktionen bei nahezu allen Tieren angewendet werden kann.
Tonische Nackenreaktion Die tonische Nackenreaktion (engl. tonic neck reaction) ist ein neurologischer Test in der Veterinärmedizin, der bei allen Haustieren angewendet werden kann. Er gehört zu den sogenannten Haltungs- und Stellungsreaktionen und prüft das Zusammenspiel zwischen den Rezeptoren zur Eigenwahrnehmung (Propriozeption) im Hals, dem Gleichgewichtssinn und dem motorischen System.
Peritoneallavage Peritoneallavage (auch Abdominallavage, intraperitoneale Lavage oder Bauchspülung) ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet die Spülung des Bauchraums mit diagnostischer oder therapeutischer Absicht.
TLI-Test Als TLI-Test wird ein vor allem in der Veterinärmedizin bei Hund und Katzeangewandtes Verfahren zur Diagnostik von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, vor allem der exokrinen Pankreasinsuffizienz, bezeichnet. TLI steht hierbei als Abkürzung für Trypsin-like Immunoreactivity (engl. für Trypsin-ähnliche Immunreaktivität). Das Prinzip des Untersuchungsverfahrens ist der Nachweis von im Blut zirkulierenden, von der Bauchspeicheldrüse gebildeten Proteinen. Er ist auch aussagekräftig bei der oralenVerabreichung von Bauchspeicheldrüsenenzymen.
Ortolani-Test Als Ortolani-Test (nach Marino Ortolani) wird eine Untersuchung der Hüftgelenke beim Neugeborenen, aber auch in der Veterinärmedizin bezeichnet, mittels der das gleichnamige Ortolani-Zeichen oder Ortolani-Einrenkungsphänomen ausgelöst wird. Er ist nach dem italienischen Kinderarzt und Orthopäden Marino Ortolani benannt.
Methacholintest Der Methacholintest (Methacholin-Provokationstest, englisch Methacholine Challenge Test) ist ein unspezifischer, inhalativer Provokationstest, der in der Pneumologie und Allergologie zur Messung von bronchialer Obstruktion und Hyperreaktivität z. B. bei Asthma bronchiale eingesetzt wird.
Hautgeschabsel Als Hautgeschabsel bezeichnet man eine einfache Technik der Probenentnahme in der Dermatologie. Sie wird vor allem in der Veterinärmedizin routinemäßig durchgeführt.
Überköten Krankhafte Beugung der Zehengelenke bei Tieren bezeichnet. Dadurch wird der Fuß bei Zehen- und Spitzengängern mit dem Fußrücken aufgesetzt.
Liquorentnahme Punktion der Liquorräume und Entnahme von Nervenflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) für Untersuchungszwecke.
Urinuntersuchung Eine der ältesten Methoden, um Vorhandensein, Schwere und Verlauf von Erkrankungen von Nieren und Harnwegen zu untersuchen. Bereits in der Antike und Mittelalter
PLI-Test Ein vor allem in der Veterinärmedizin bei Hund (cPLI) und Katze (fPLI) angewandtes Verfahren zur Diagnostik von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse.
Tibialis-cranialis-Reflex Eigenreflex der hinteren Extremität, der insbesondere in der Kleintierneurologie zur Diagnostik verwendet wird.
Ankaufsuntersuchung Der Tierarzt geht bei der Ankaufsuntersuchung nach einem bestimmten Untersuchungsmuster vor und beurteilt schließlich anhand seiner Untersuchungsergebnisse die Gesundheit des betreffenden Pferdes und ob es für den vorgesehenen Zweck geeignet ist, oder nicht.
CHIEF-Klassifikation veterinärmedizinische Einteilung von Herzerkrankungen bei Haushunden. Sie wurde 2006 vom Canine Heart Failure International Expert Forum (CHIEF) vorgeschlagen.
Koproskopie Diagnostisches Verfahren zur Untersuchung von Kot. Bereits in der Antike (bei Hippokrates und Galenos) und im Mittelalter.
Fistulierung Eine verschraubbare Öffnung aus Kunststoff (Kuhfistel, Pansenfistel) als Verbindung zwischen Pansen und Außenwelt (umgangssprachlich als „Loch in der Kuh“ oder „Kuh mit Loch“ bezeichnet). Diese Fistel dient dazu, in kurzen Zeitabständen immer wieder den Panseninhalt zu prüfen beziehungsweise Komponenten zu entnehmen oder einzufügen. Vor allem dienen die Untersuchungen der Erforschung von Verdauungsvorgängen.
Wood-Lampe Spezielle Lampe, die in erster Linie langwellige Ultraviolettstrahlung(Schwarzlicht/ UV-A) und nur in geringem Maße sichtbares Licht im blauvioletten Bereich des Farbspektrums abgibt Die Wood-Lampe wurde nach dem US-amerikanischen Physiker Robert Williams Wood benannt, der sie 1903 entwickelte.
Seidel-Test Einfaches augenheilkundliches Verfahren zum Nachweis von kleinen Perforationen und Durchlässigkeiten (Leckagen) der Hornhaut. Dabei wird der Tränenfilm mittels des Farbstoffes Fluorescein angefärbt und an einer Spaltlampe durch Vorschalten eines Kobaltblaufilters inspiziert. Erfunden von Augenarzt Erich Seidel(1882–1948)
Serumlangsamagglutination serologisches Verfahren zum Nachweis von Antikörpern im Blutserum und damit zum indirekten Nachweis einer Infektion. Sie wird gegenwärtig vor allem zum Nachweis von Brucellosen und Rotz gemäß der amtlichen Methodensammlung des Friedrich-Loeffler-Instituts verwendet.
Urinteststreifen Semiquantitativer Schnelltest zur Urinuntersuchung.
Schleimhautblutungszeit Diagnostischer Test, der in der Veterinärmedizin zur Untersuchung und Differenzierung von Blutgerinnungsstörungen eingesetzt wird.
Pulmonales Osteom Etwa 2 mm große, klar abgrenzbare, mineralisierte Knoten in der Lunge älterer Hunde.
Pneumoperitoneografie Veraltetes Verfahren zur Röntgendiagnostik des Bauchraums. Dabei wird durch die Einleitung von Luft ein künstliches Pneumoperitoneumerzeugt.
Abklatschpräparat Entnahme einer Probe von einer biologischen Oberfläche, die auf einen Objektträger aufgebracht und dann – nativ oder nach Anfärbung – direkt unter dem Mikroskop untersucht wird.
Leydig-Zell-Stimulationstest Diagnostisches Verfahren in der tiermedizinischen Andrologie zum Nachweis von Hodengewebe, beispielsweise bei unvollständig kastrierten Kryptorchiden. Hierbei wird dem Tier intravenös Humanes Choriongonadotropin (hCG) verabreicht und 24 Stunden später eine Blutprobe genommen und der Testosteron-Spiegel im Plasma gemessen. Ist der Testosteron-Spiegel so hoch wie bei intakten Tieren, so spricht dies für das Vorhandensein von Leydig-Zellen und damit Hodengewebe.
Atropintest intravenösen, Gabe von Atropin bei einem Menschen oder anderen Säugetieren und der Beobachtung eines daraufhin eintretenden, beim Gesunden zu erwartenden, Anstiegs der Herzfrequenz, der eine der wesentlichen Wirkungen des Parasympatholytikums ist und bei krankhaften Zuständen auch ausbleiben kann.
Flankengriff Utersuchungsverfahren zur Überprüfung des Duldungsreflexes bei Sauen. Für die Untersuchung gibt es zwei Methoden: Entweder steht der Untersucher hinter der Sau und ergreift mit beiden Händen die Kniefalte und zieht sie nach oben, oder der Untersucher drückt mit einem Knie seitlich in die Flanke. Eine deckbereite Sau toleriert diese Manipulationen. Mit der Stütz- und Reitprobe wird das Ergebnis gesichert.
Stützprobe Untersuchungsverfahren zur Überprüfung des Duldungsreflexes bei Sauen. Sie wird im Regelfall nach einem positiven Flankengriffdurchgeführt.
Reitprobe Untersuchungsverfahren zur Überprüfung des Duldungsreflexes bei Sauen. Sie wird im Regelfall durchgeführt, nachdem Flankengriffund Stützprobe positiv ausfielen.
Ovar-Stimulationstest ein vor allem in der Tiermedizin bei Hunden eingesetztes Untersuchungsverfahren. Es wird entweder bei Hündinnen eingesetzt, die nicht läufigwerden, oder bei denen der Verdacht besteht, dass sie unvollständig kastriert wurden (Ovarian-Remnant-Syndrom).
Kropfspülung Verfahren in der Behandlung von Vögeln, bei dem mittels einer Schlauchsonde oder einer Knopfkanüle Flüssigkeit in den Kropf eingebracht und wieder angesaugt wird. Sie ist insbesondere bei Entleerungstörungen (Kropferweiterung) angezeigt. Gleichzeitig kann bei dieser Prozedur eine Kropfspülprobe entnommen werden, die anschließend mikroskopisch und/oder mikrobiologisch untersucht werden kann. Die Untersuchung einer Kropfspülprobe ist bei jeder Kropfentzündung sowie bei Regurgitieren und Erbrechen unentbehrlich.
Zystozentese Durchgeführte Punktion der Harnblase (Cystis). Die Harnblasenpunktion kann unter sonografischer Kontrolle oder blind erfolgen. Indikationen sind vor allem die Gewinnung sterilen Harns für eine Urinkultur oder als Notfallmaßnahme bei einer Verlegung der unteren Harnwege die Druckentlastung der Blase.
Pinna-Pedal-Reflex Tiermedizinisches diagnostisches Verfahren, was vor allem in der Kleintierdermatologie Anwendung findet. Bei der Ausführung wird entweder fünf Sekunden mit der Spitze eines Ohres an der Basis der Ohrmuschel gerieben oder mit den Fingern am Ohrmuschelrand gekratzt. Dabei reagiert ein Tier positiv, wenn es Kratzbewegungen mit dem gleichseitigen Hinterbein ausführt.
Felinogramm Eine Übersichtsröntgenaufnahme des gesamten Rumpfes bei der Hauskatze.
Vaginalzytologie Die mikroskopische Untersuchung von Zellen, die von der Innenauskleidung der Scheide – dem Vaginalepithel – gewonnen werden.
Nasenschlundsonde Einen über den unteren (ventralen) Nasengang (Meatus nasi ventralis) in die Speiseröhre eingeführten Schlauch. Beim Pferd und beim Rind wird die Nasenschlundsonde im Regelfall bis in den Magenvorgeschoben, womit sie eigentlich eine über die Nase eingeführte Magensonde ist.
Drohreflex Neurologisches Untersuchungsverfahren in der Veterinärmedizin, welches vor allem bei Kleintieren zur Überprüfung des Sehens eingesetzt wird.
ACTH-Stimulationstest Testverfahren in der Endokrinologie zur Überprüfung der Funktion der Nebennierenrinde.
Tibiakompressionstest In der Tiermedizin eingesetztes Untersuchungsverfahren zur Diagnostik von Kreuzbandrissen. Hierbei wird der Oberschenkel erfasst und bei gestrecktem Kniegelenk das Sprunggelenk gebeugt
Vertebral Heart Score Ist eine anhand einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs bei Tieren gewonnene Messgröße, die eine Beurteilung der Herzgröße unabhängig von der Größe des Patienten erlaubt, ähnlich dem Herz-Thorax-Quotienten in der Humanmedizin.
Wattebauschtest Untersuchungsmethode des Gesichtssinns in der Tiermedizin, der vor allem bei Hunden und Katzen eingesetzt wird. Dabei wird im seitlichen Gesichtsfeld ein Wattebausch fallengelassen, alternativ wird er von außerhalb des Sichtbereichs in das Gesichtsfeld des Hundes geworfen.

Rechtsmedizin und Forensik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Methoden zur Erstellung eines Täterprofil und Tathergang

Name Bild Beschreibung Ursprung
Ermittlung von Todeszeichen Siehe:
Bewegungsprofil Datensammlung und -verknüpfung erstellter Datensatz, der es ermöglicht, die Bewegungen (ggf. sogar Handlungen) einer Person nachzuvollziehen und jene dadurch überwachen zu können.
Isotopenuntersuchung Isotopenuntersuchungen ermitteln den Anteil von Isotopen eines chemischen Elementes innerhalb einer Probe. Die meisten chemischen Elemente besitzen mehrere Isotope. Mit einem Massenspektrometer kann man diese Isotopenzusammensetzung (die Isotopie) sehr genau bestimmen (bis Nanogramm Probenmenge und je nach Element und Isotop bis ppt Genauigkeit).
Diebesfalle/Köder r großen Menge von möglichen Diebstahlverdächtigen einen Täter festzustellen, oder um an einem Ort, an dem schon wiederholt Diebstähle begangen worden sind, den Dieb oder die Diebe zu fassen.
Fahndung‎ z.B. durch:
Forensische Zahnmedizin Identifizierung von Leichen anhand des Vergleichs ihrer Gebisse (Zähne/Kiefer) anteund post mortem (vor und nach dem Tod). Angewendet wird sie bei Opfern von Natur-, Brand-, Flugzeug-, Schiffs-, Zug- und Verkehrskatastrophen sowie bei Verbrechen. Daneben beschäftigt sie sich mit der Zuordnung von Bissspuren, der Altersdiagnostik, der Geschlechtsbestimmung, mit Missbrauchsopfern und im weitesten Sinne mit Behandlungsfehlern.
Gegenüberstellung/ Täterabgleich Vofahren zur Täterfindung- und Ausschließung.
Gesichtsrekonstruktion
Versuch das äußere Erscheinungsbild des Gesichtes bzw. des Kopfesverstorbener oder verschollener Personen in einem möglichst lebensnahen dreidimensionalen Modell nachzubilden. Zur Anfertigung von Gesichtsrekonstruktionen werden in der Regel vorliegende Schädelteile oder Daten aus medizinischen bildgebenden Verfahren verwendet, gegebenenfalls auch Fotografien der Person in Verbindung mit anatomischen Erkenntnissen aus der forensischen Medizin.
Haaranalytik Eine chemische Analyseeiner Haarprobe.
Folter‎ Zufügen von psychischem oder physischem Leid (Gewalt, Qualen, Schmerz, Angst, massive Erniedrigung) an Menschen durch andere Menschen. Die Folter wird meist als ein Mittel zu einem bestimmten Zweck eingesetzt, beispielsweise um eine Aussage, ein Geständnis, einen Widerruf oder eine Information zu erhalten oder um den Willen und den Widerstand des Folteropfers (dauerhaft) zu brechen.
Fingerabdruckverfahren Identitfikationsverfahren
IT-Forensik z.B.
Spurensicherung Sachbeweis für Tat und Täterschaft. z.B.. durch:
Speichelprobe Probe der Mundschleimhaut
Körpergeruchsprobe Genutzte Form der Spur in der Kriminalistik. Die Geruchsprobe kann als indirekter Beweis, ein sogenannter Indizienbeweis dienen. Neben der Strafverfolgung dienen Geruchsproben der Rekonstruktion von Tatvorgängen oder der Suche nach vermissten Personen (siehe auch Fährtenarbeit).
Schriftvergleichung Urheberidentifizierung einer in Frage stehenden Handschrift.
Vernehmung/ Kognitives Interview

Zahnmedizin‎[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bild Beschreibung Ursprung
Artikulator Geräte zur Simulation der Kiefergelenksbewegung. Dazu werden Gipsmodelle der Zahnbögen des Ober- und Unterkiefers in Okklusion in den Artikulator montiert. Anschließend kann die Bewegung der Kiefer zueinander simuliert werden, was zur Anfertigung von Zahnersatz, Teil- und Totalprothesen oder Schienen unerlässlich ist.
Axiographie Die kinematische Methode, um die Bewegungsabläufe der Kiefergelenke aufzuzeichnen.
Bissflügelaufnahme Eine zahnärztliche Röntgenuntersuchung mit besonderer Aufnahmetechnik. Mit ihr wird – im Gegensatz zur üblichen Zahnfilmröntgenaufnahme – nicht der gesamte Zahn geröntgt, sondern nur die Kronenbereiche der Ober- und Unterkieferseitenzähne einer Gesichtshälfte. Ferner ist der Verlauf der Knochengrenze des Alveolarknochens zu diagnostizieren. In erster Linie werden Bissflügelaufnahmen zur erweiterten Kariesdiagnostik angefertigt, um Approximalkaries oder Kronenrandkaries approximal zu erkennen.
Digitale Volumentomographie Dreidimensionales, bildgebendesTomographie-Verfahren unter Nutzung von Röntgenstrahlen, das vor allem in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der Zahnmedizinzum Einsatz kommt.
Endometrie Messung der Wurzelkanallänge eines Zahnes mit einem elektronischen Messgerät, einem so genannten Apex-Lokalisator. Die Messung basiert darauf, dass ein konstanter elektrischer Widerstand zwischen Wurzelhaut und Schleimhaut besteht, welcher beim Erreichen der Wurzelspitze schlagartig abfällt.
Fernröntgenseitenbild Röntgenaufnahme, die vor allem in der Kieferorthopädie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Verwendung findet. Für die Behandlungsplanung erfolgt die Bestimmung von Wachstumstendenzen, Kiefer- und Knochenrelationen sowie der Achsen der Frontzähne.
Halbwinkeltechnik zahnärztliche Röntgentechniknach Cieszyński
Nasenblasversuch Methode der Diagnostik in der Zahnmedizin, um nach einer Zahnextraktion im Oberkieferseitenzahnbereich die Eröffnung der Kieferhöhle als mögliche Komplikation der Extraktion auszuschließen. Ferner ist es ein Diagnoseverfahren zur Prüfung der Nasendurchgängigkeit, insbesondere beim Kleinkind.
OHIP Messinstrument zur Erhebung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Erwachsenen.
Orthopantomographie Zweidimensionale Röntgenaufnahme des Ober- und Unterkiefers in Form eines Halbkreises von einem Ohr zum anderen. Es ist ein Standardverfahren der dentalen Radiographie und erlaubt eine diagnostischeRöntgenaufnahme der Ober- und Unterkieferdes Menschen, dabei werden alle Zähne, die angrenzenden Kieferbereiche, beide Kiefergelenke und ebenso die rechte und die linke Kieferhöhle abgebildet.
Paralleltechnik Spezielle, mit einem Filmhalter nach Elgin Rinn durchgeführte Röntgentechnik in der Zahnmedizin.
Parodontaler Screening-Index Mit einer speziellen Parodontalsonde(WHO-Sonde) wird die Tiefe der Zahnfleischtaschen, die Blutungsneigung der Gingiva (Zahnfleisch) und Rauigkeiten der Zahnoberflächen in den Zahnfleischtaschen gemessen.
Parodontalstatus Befunderhebung der Parodontien (Zahnhalteapparat).
Pfeilerwertigkeit Prüfung der Verwendbarkeit von Zähnen als Pfeilerzähne für festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnersatz.
Phagodynamometer Gerät, das den Widerstand unterschiedlicher Nahrungsmittel beim Kauen misst.
Rechtwinkeltechnik Zahnärztliche Röntgentechnik.
Resilienztest Untersuchungsverfahren in der Zahnmedizin und Kieferorthopädie, mit dem angeblich Funktionsstörungen der Kiefergelenke(kraniomandibuläre Dysfunktionen) erfasst werden sollen.
Röntgenstatus Anfertigung von Einzelröntgenaufnahmen des Gesamtgebisses.
Sensibilitätsprüfung Routinemäßige, nicht-invasive Untersuchungsmethode in der Pulpadiagnostik. Sie bezeichnet in der Zahnmedizin einen Provokationstest, mit dem die Empfindlichkeit eines Zahnes untersucht wird. Sie ist eines der Merkmale um feststellen, ob ein Zahn vital oder abgestorben (devital) ist.
Sonde Instrument zur Untersuchung von Zähnen und Zahnfleisch.
Speicheltest Kariesrisikotest anhand der Speichelprüfung
Verschattung Aufhellung (Radioluzenz) eines dunklen Bereich auf einem Röntgenbild
Vorsorgeuntersuchung Untersuchung der Zähne und der Mundraum durch den Zahnarzt eingehend auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten

Kategorie:Liste (Medizin)]]