Dortmund
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 31′ N, 7° 28′ O |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Höhe: | 76 m ü. NHN |
Fläche: | 280,31 km2 |
Einwohner: | 586.909 (31. Dez. 2007)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 2094 Einwohner je km2 |
Postleitzahlen: | 44135–44388 |
Vorwahlen: | 0231, 02304 (Holzen, Lichtendorf) |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 13 000 |
LOCODE: | DE DTM |
NUTS: | DEA52 |
Stadtgliederung: | 12 Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Friedensplatz 1 44122 Dortmund |
Website: | www.dortmund.de |
Oberbürgermeister: | Gerhard Langemeyer (SPD) |
Lage in Nordrhein-Westfalen | |
Dortmund Vorlage:Audio-IPA (niederdeutsch Düörpm, lateinisch Tremonia) ist eine Großstadt im Land Nordrhein-Westfalen im Westen Deutschlands. Sie ist das Wirtschafts- und Handelszentrum Westfalens und ist sowohl die größte Stadt dieser Region als auch des Ruhrgebiets.
Die vermutlich auf eine karolingische Reichshofgründung zurückgehende, einst wichtige Reichs- und Hansestadt entwickelt sich heute von einer Industriemetropole zu einem in Nordrhein-Westfalen bedeutenden Dienstleistungs- und Technologiestandort: Früher vor allem bekannt durch Stahl, Kohle und Bier ist Dortmund heute ein Zentrum der Versicherungswirtschaft und des Einzelhandels, Neuansiedlungen und Existenzgründungen entstehen bevorzugt in den Bereichen Logistik, Informations- und Mikrosystemtechnik. Trotz des weitgehend vollzogenen Strukturwandels besitzt die Stadt noch eine der höchsten Arbeitslosenquoten in Westdeutschland. Dortmund ist der wichtigste Verkehrsknoten im östlichen Ruhrgebiet und Anziehungspunkt für das vor allem östlich der Stadt ländlich geprägte Umland.
Wahrzeichen der Stadt sind die Reinoldikirche, das Dortmunder U und der Florianturm. Sportliches Aushängeschild der Stadt ist der Fußballverein Borussia Dortmund.
Geographie
Lage
Dortmund liegt auf 76 m ü. NN, 51° 30′ 50″ nördlicher Breite, 7° 27′ 50″ östlicher Länge[2] und damit mitten in Nordrhein-Westfalen[3]. In Dortmund gilt wie in ganz Deutschland die Mitteleuropäische Zeit, die mittlere Ortszeit bleibt dieser gegenüber 30 Minuten und 7,7 Sekunden zurück.[4]
Dortmund liegt im Südwesten der Westfälischen Bucht, dem südlichen Fortsatz der Norddeutschen Tiefebene an der Grenze zum Deutschen Mittelgebirge; südlich erheben sich die Ausläufer des Sauerlands und das Ardeygebirge, zu dem als nördlichste Erhebung noch der Dortmunder Rücken im Osten der Stadt gezählt wird. Hinter diesem liegt, als Teil der Hellwegbörde, die Werl-Unnaer Börde, nördlich grenzen das Lippetal und die Lipper Höhen im Südmünsterland an. Der Westen wird bestimmt durch den Ballungsraum Ruhrgebiet, dessen östlichem, westfälischem Teil Dortmund angehört. Auch wenn Dortmund größte Stadt und ein Zentrum dieses Raums ist, nimmt die Stadt geographisch doch eher eine Randlage im Nordosten des Ruhrgebiets ein. Der Stadtkern von Dortmund liegt auf der Grenze zwischen nördlichem Flach- und südlichem Hügelland, dem sogenannten westfälischen Hellweg; entsprechend hat die Stadt Anteil an den Naturräumen der Hellwegbörden und des Westenhellwegs. Da auch der Oberlauf der Emscher durch Dortmund fließt ist sie ebenso Teil des weiter nördlich gelegenen Naturraums Emscherland. Im Süden, unterhalb der Hohensyburg, bildet der Mittellauf der Ruhr die Stadtgrenze, in die auf Hagener Gebiet die Lenne mündet und dort den Hengsteysee bildet. Im Dortmunder Stadthafen beginnt außerdem der gen Norden führende Dortmund-Ems-Kanal.
Ausdehnung
Das Stadtgebiet Dortmunds umfasst 280,401 km².[5] Damit liegt Dortmund auf Rang 19 unter den flächengrößten Städten und Gemeinden Deutschlands, unter den Großstädten auf dem neunten Platz. Sie wird in Nordrhein-Westfalen nur von den Großstädten Köln und Münster und der Stadt Schmallenberg überboten.
Der nördlichste Punkt Dortmunds liegt zwischen dem Stadtteil Groppenbruch und Lünen-Brambauer (51° 36′ 5″ N, 7° 25′ 11″ O ), der südlichste 21 km von diesem entfernt gegenüber der Lennemündung (51° 25′ 1″ N, 7° 29′ 38″ O ), der östlichste Punkt Dortmunds liegt nördlich des Flughafens im Stadtteil Wickede und grenzt an Unna-Massen (51° 31′ 44″ N, 7° 38′ 20″ O ), der westlichste 23 km von diesem entfernt im Stadtteil Holte an der Grenze zu Bochum (51° 30′ 32″ N, 7° 18′ 12″ O ).[4] Grob kann man sich diese beiden Achsen als Diagonalen eines Quadrats vorstellen, dass das Dortmunder Stadtgebiet bildet. Höchste Erhebung Dortmunds ist der im Stadtteil Syburg gelegene Klusenberg mit 254,33 m ü. NHN, der niedrigste Punkt befindet sich mit 49,5 m ü. NHN im Stadtteil Derne. [6]
Nachbargemeinden
Dortmund grenzt auf 21 km an den Kreis Recklinghausen mit den Städten Castrop-Rauxel im Westen und Waltrop im Nordwesten. Von Norden bis Südosten ist Dortmund auf insgesamt 76 km vom Kreis Unna mit den Städten Lünen im Norden, Kamen im Nordosten, Unna im Osten, der Gemeinde Holzwickede sowie der Stadt Schwerte (beide im Südosten) umklammert. Daran schließt sich die nur zwei Kilometer lange Stadtgrenze zur kreisfreien Stadt Hagen direkt im Süden an. Im Dortmunder Südwesten stößt die Stadt über 17 km an den Ennepe-Ruhr-Kreis mit den Städten Herdecke und Witten. Genau im Westen liegt schließlich die kreisfreie Stadt Bochum, die Stadtgrenze ist hier zehn Kilometer lang. Insgesamt umfasst die Dortmunder Stadtgrenze somit 126 km.[4]
Klima
Dortmund liegt wie ganz Deutschland in einer gemäßigten Klimazone. Die Stadt wird dem nordwestdeutschen Klimabereich zugeordnet und liegt auf der Grenze zwischen den Klimabezirken Münster- und Sauerland und damit im Übergangsbereich zwischen atlantisch-maritimem und Kontinentalklima. Charakteristisch sind milde Winter und relativ kühle Sommer. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9–10 °C, die Niederschlagsmenge im langjährigen Durchschnitt 750 mm. Vorwiegende Windrichtung ist Südwest. Die Niederschläge sind recht gleichmäßig über das Jahr verteilt, im Winter dominiert Dauerregen, im Sommer kürzere, aber ergiebigere Regenschauer. Dementsprechend wird das Maximum im Juli mit 80–90 mm erreicht, das Minimum liegt bei 40–50 mm im Februar. Auch die Temperaturschwankungen fallen mit unter 20 °C eher gering aus, kältester Monat ist der Januar mit −6 bis 11 °C, am wärmsten wird es im August mit 10–35 °C. In Dortmund zeigen sich klimatische Merkmale dicht besiedelter Räume, so bilden sich beispielsweise für ein Stadtklima typische Wärmeinseln aus.[7][8]
Politische Geographie
→ Hauptartikel: Nordrhein-Westfalen (insbesondere Verwaltungsgliederung)
→ Hauptartikel: Liste der Stadtteile in Dortmund
Dortmund ist historisch ein Teil Westfalens und liegt heute im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die Stadt ist kreisfrei und liegt im Bereich des Regierungsbezirks Arnsberg. Sie gehört sowohl dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe als auch dem Regionalverband Ruhr an. Daneben ist sie noch Mitglied in weiteren Zweckverbänden wie dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, dem Ruhrverband, der Emschergenossenschaft oder dem Lippeverband. Dortmund ist ein Oberzentrum Nordrhein-Westfalens und Teil der europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr.[9]
Die Stadt Dortmund gliedert sich in insgesamt zwölf Stadtbezirke. Dieses sind die drei Innenstadtbezirke West, Nord und Ost sowie der sie umgebene Ring aus den im Uhrzeigersinn (beginnend im Norden) neun weiteren Bezirken Eving, Scharnhorst, Brackel, Aplerbeck, Hörde, Hombruch, Lütgendortmund, Huckarde und Mengede. Jeder dieser Stadtbezirke wählt bei den Kommunalwahlen eine Bezirksvertretung und diese aus ihren Reihen einen Bezirksbürgermeister. In den Außenbezirken finden sich außerdem Bezirksverwaltungsstellen.
Unterhalb der Stadtbezirke wird die Stadt weiter in 62 statistische Bezirke und diese wiederum in insgesamt 170 statistische Unterbezirke unterteilt. Außerhalb der Innenstadtbezirke entsprechen diese häufig den in die Stadt Dortmund eingemeindeten ehemals eigenständigen Ortschaften. Neben dieser offiziellen Einteilung existieren auch noch die weiter unten aufgeführten urbanen Viertel.[10]
Demographie
→ Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Dortmund
Am 31. Dezember 2007 lebten in Dortmund 586.909 Menschen.[11] Damit liegt Dortmund innerhalb der Europäischen Union etwa gleich auf hinter Stuttgart und vor Essen auf Rang 35 unter den größten Städten, innerhalb Deutschlands auf Rang 7 und in Nordrhein-Westfalen auf Rang 2 hinter Köln. Dortmund gehört zur europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr, die mit circa 10 Millionen Einwohnern nach den Agglomerationen Moskau, London, Paris und Istanbul die fünftgrößte Agglomeration Europas darstellt. Innerhalb dieser Metropolregion ist Dortmund Teil des Ballungsgebiets Ruhr und geht insbesondere im Westen fließend in die übrigen Städte des Ruhrgebiets über. Allein im Bereich des Regionalverbands Ruhr, dem Zweckverband des Ruhrgebiets, leben wiederum etwa 5,2 Millionen Menschen. Zählt man alle Nachbargemeinden mit denen Dortmund eine direkte gemeinsame Grenze verbindet hinzu, umfasst das Gebiet nahezu 1,7 Millionen Einwohner (mit Bergkamen, Herne, Datteln und Wetter noch einmal fast 300.000 Einwohner mehr) und würde für sich selbst eine Metropolregion bilden. Aus der Einwohnerzahl ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 2094 Einwohnern je km². Damit liegt Dortmund deutschlandweit auf Rang 32 der Gemeinden mit der größten Bevölkerungsdichte. Allerdings unterscheidet sich die Einwohnerdichte innerhalb des Stadtgebiets gravierend: zum einen ist nur circa ein Sechstel des Stadtgebiets besiedelt, womit sich für diesen Bereich eine Bevölkerungsdichte von 12.632 Einwohnern je km² ergibt, zum anderen leben außerhalb des Innenstadtbereichs deutlich weniger Menschen pro Quadratkilometer als in der Innenstadt und die Dichte nimmt von Nord nach Süd sowie von West nach Ost ab. Die Werte reichten dabei 2006 von etwa 3000 Einwohnern je km² im statistischen Unterbezirk Syburg (Stadtbezirk Hombruch) bis zu etwa 45.100 Einwohnern je km² im statistischen Unterbezirk Nordmarkt-Südost (Stadtbezirk Innenstadt-Nord).[12]
Von den 586.909 Einwohnern Dortmunds sind 299.596 Frauen und 287.313 Männer, das heißt 51% der Einwohner sind Frauen, 49% Männer. Dies entspricht der deutschlandweiten Geschlechterverteilung.[13] Schon im Mittelalter war Dortmund Einwanderungsstadt, mit Beginn der Industrialisierung stieg der Zuzug aber enorm an. Unter diesen Einwanderern waren auch viele Polen und damit erstmals eine große Gruppen nicht-deutschsprachiger Personen mit anderer Religion, die sich aber letztlich assimilierten. Weitere gezielte Anwerbungen von Gastarbeitern fanden vor allem in den 1960er statt um den Arbeitskräftemangel in der Montanindustrie zu decken. Dementsprechend hoch ist noch heute der Ausländeranteil in der Stadt, er betrug zum 31. Dezember 2007 16,0%. Innerhalb Nordrhein-Westfalens ist dies einer der höchsten Werte, für westdeutsche Großstädte jedoch ein eher durchschnittlicher Wert. Unter den Frauen lag der Anteil bei 14,7% und unter den Männern bei 17,3%, damit existiert in dieser Bevölkerungsgruppe ein leichter Männerüberschuss.[14] In absoluten Zahlen sind dies 93.937 Menschen aus 140 verschiedenen Staaten, die in Dortmund leben. Nach Angaben der Stadt ebenfalls zum 31. Dezember 2007 stammten von diesen 27,2% aus der Europäischen Union, 35,0% hatten die türkische, 7,4% die polnische und 4,8% die griechische Staatsangehörigkeit. Ein Jahr zuvor hatten 61.945 weitere Einwohner zwar die deutsche Staatsangehörigkeit, verfügen aber über einen Migrationshintergrund, das heißt sie oder ihre Eltern hatten nicht von Geburt an die deutsche Staatsbürgerschaft.[15] Ähnlich wie bei der Bevölkerungsdichte zeigen sich innerhalb des Stadtgebiets deutliche Unterschiede. Zum 31. Dezember 2005 lebten im Stadtbezirk Innenstadt-Nord etwa ein Drittel aller Ausländer in Dortmund. Auch die angrenzenden statistischen Unterbezirke weisen teilweise Ausländeranteile über 30 % auf. Weitere Siedlungsschwerpunkte sind Scharnhorst-Ost (Ausländeranteil von 14,4 %) und Clarenberg (Ausländeranteil von 30,2 %) in Hörde.[12] Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Nationen, so ist beispielsweise der Anteil EU-Bürger an den Ausländern am Stadtrand deutlich höher.[16] Eine besondere Gruppe unter den Ausländern in Dortmund stellen die an den Hochschulen eingeschriebenen ausländischen Studenten dar: sie sind meist nur für einen kurzen Zeitraum in der Stadt und stammen zu einem großen Teil aus Asien und Afrika.[17] Insgesamt sind an Technischer Universität, Fachhochschule und International School of Management zum Wintersemester 2007/2008 29.165 Studenten eingeschrieben.[18] Dabei ist allerdings zu beachten, dass ein hoher Anteil außerhalb der Stadt wohnt und täglich zu den Hochschulen pendelt. Andererseits leben auch viele an Hochschulen außerhalb Dortmunds eingeschriebene Studenten in der Stadt. 45,1 % der Einwohner sind verheiratet, 39,3 % ledig, 8,1 % verwitwet und 7,4 % geschieden. Zum 30. September 2006 bezogen 86.120 Dortmunder Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (Arbeitslosengeld II, Sozialgeld), dies sind 14,7 % der Gesamtbevölkerung. Unter den westdeutschen Städten ist dies einer der höchsten Werte.[19] Besonders häufig sind Kinder betroffen, 30,4 % der Dortmunder Kinder leben in Familien ohne oder ohne ausreichendes Erwerbseinkommen.[20] Auch bei der Anzahl Leistungsempfänger existieren wieder große Schwankungen zwischen den Stadtbezirken, deutlich heben sich nach oben die Innenstadt-Nord mit 34,0 % und nach unten Hombruch mit 6,4 % hervor.[15] Der Altersdurchschnitt der Dortmunder Bevölkerung beträgt etwa 43 Jahre. Der Jugendquotient, also das Verhältnis der unter 20-jährigen zur erwerbsfähigen Bevölkerung beträgt 34,5, der Altenquotient, das heißt der Anteil der Personen mit 60 oder mehr Lebensjahren bezogen auf die erwerbsfähige Bevölkerung 47,0 und das Abhängigkeitsverhältnis von erwerbsfähiger zu nicht erwerbsfähiger Bevölkerung somit etwa 5:4.[21] Dies sind Werte wie sie auch für ganz Deutschland anzutreffen sind.
Die Einwohnerzahl Dortmunds sinkt seit Jahren beständig (siehe dazu den Abschnitt zur Einwohnerentwicklung), in den letzten Jahren jedoch nur um jeweils einige hundert Einwohner pro Jahr. Die natürliche Bevölkerungsbewegung ist dabei allerdings stark negativ, auf 1000 Einwohner kommen 8,2 Neugeborene, die Sterberate beträgt 11 Personen pro 1000 Einwohner und wird durch einen Wanderungsüberschuss von insgesamt 841 Personen (2006) teilweise ausgeglichen.[15]
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte der Stadt Dortmund
Stadtgeschichte
Erste Spuren der Besiedlung auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet reichen bis in die Bronzezeit zurück. Dortmund wurde um 880 bis 885 das erste Mal als „Throtmanni“ (altsächsisch für „Schlundberg“) erwähnt. 990 findet sich die Ersterwähnung der Dortmunder Marktrechte. Im 11. Jahrhundert wurde der Legende nach Reinoldus der Schutzpatron der Stadt. 1152 fand in Dortmund ein Hoftag unter König Friedrich Barbarossa, dem späteren Kaiser statt.[22] Im Jahr 1293 wurde der Stadt das Braurecht verliehen. 1389 überstand Dortmund die Große Dortmunder Fehde gegen den Grafen von der Mark und den Erzbischof von Köln sowie deren Verbündete.
Im Grundriss der Hansestadt spielt der Hellweg als Handelsstraße eine besondere Rolle. Infolge des Dreißigjährigen Kriegs verlor Dortmund sehr an Bedeutung. Die Einwohnerzahl Dortmunds sank bis zum Jahre 1793 auf 4500 Einwohner.
Bis 1802 war das zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörende Dortmund Freie Reichsstadt, danach kam die Stadt als Exklave zum Fürstentum Oranien-Nassau. 1806 wurde Dortmund als Teil des französischen Großherzogtums Berg Präfektur des Ruhrdepartements. Nach dem preußischen Sieg über Napoleon fiel Dortmund 1815 schließlich an die preußische Provinz Westfalen. Hier wurde Dortmund 1817 Sitz eines Landkreises innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg, aus dem Dortmund 1875 als Immediatstadt (Stadtkreis) ausschied.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann durch die Kohlenförderung und Stahlverarbeitung der erneute Aufstieg Dortmunds und der Wandel zu einer Industriestadt. Seit der Eröffnung der Cöln-Mindener Eisenbahn im Jahr 1847 wurde Dortmund zu einem wichtigen Verkehrsknoten im Ruhrgebiet. Einen weiteren bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leistete 1899 die Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals und damit des Hafens.
Bereits 1905 begann mit der Eingliederung von Körne eine Welle von Eingemeindungen, die mit dem Gesetz über die kommunale Neuordnung des Ruhrgebiets von 1928 ihren Höhepunkt mit der Eingemeindung der Stadt Hörde (die bereits 1340 Stadtrechte erhielt) erreichte. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt mitsamt ihrer historischen Kirchen stark zerstört. 98 % der innerstädtischen Besiedlungsflächen lagen in Trümmern. Zeitgenössischen Berichten zufolge wurde zunächst erwogen, die Innenstadt nicht wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau ging insgesamt gesehen aber so schnell voran, dass 1950 der 500.000ste Einwohner geboren wurde.
Ortsname
Dortmund wurde um das Jahr 882 erstmals im Werdener Urbar, dem Heberegister des Klosters Werden namentlich erwähnt. Der knappe, lateinische Eintrag lautet: Vorlage:"-la Aus den folgenden Jahren sind verschiedene Schreibungen des Ortes belegt, die aber alle auf denselben Lautstamm zurückzuführen sind.[23] Die Verwendung der einzelnen Bezeichnungen erscheint dabei willkürlich. 1152 und damit ein Jahr nach seinem Aufenthalt in Dortmund stellte Kaiser Friedrich Barbarossa dem Kölner Erzbischof Arnold II. von Wied eine Urkunde aus, die die lateinische Bezeichnung Vorlage:"-la enthält. Von diesem Zeitpunkt an findet sich in den lateinischen Quellen nur noch die Bezeichnung Tremonia und es wird vermutet, dass dies auf eine Anordnung Friedrich Barbarossas zurückgeht.[24] Auf Tremonia geht auch die altfranzösische Bezeichnung Trémoigne (auch Tremogne) und Trimoniaborg in norwegischen Karlsepen zurück.[25] Erst als im 14. Jahrhundert wieder deutsche Quellen aufkamen, finden sich auch wieder sprachlich weiterentwickelte Formen des ursprünglichen Namens wie Dirtmunde (1241), Dortmundhe (1268) oder Dorpmunde (1320). Die heutige Namensform ist erstmals für 1222 als Dortmunde nachweisbar.[26] Diese Formen wurde dann im westfälischen Platt zu Düörpm verkürzt.[25] Da für das Westfälische keine normierten Rechtschreibregeln existieren, findet man zum Teil auch die Schreibungen Düöpm, Döäpm, Döärpm, Dǫ̈pm oder Düärtm.[27][28] Da das Platt aber allmählich aus der Alltagskultur verschwindet, wird diese Bezeichnung nur noch äußerst selten verwendet. Die lateinische Bezeichnung Tremonia trifft man hingegen noch häufiger an (beispielsweise in Form des Tremoniaparks, der Image-Zeitschrift der Stadt tremonia nova oder dem Saal Tremonia als Sitzungsort des Ältestenrats im Dortmunder Rathaus).
Über die genaue Bedeutung des Ortsnamens existieren heute verschiedene Theorien. Eine auf Hermann Jellinghaus zurückgehende Interpretation nimmt als Stammform Throtmanni an und deutet dies als Zusammensetzung aus altsächsisch *throt (deutsch: Kehle/Gurgel; vergleiche germanisch *throt, althochdeutsch drozza, altenglisch throtu guttur und englisch throat) und manni, menni für einen Gewässernamen (vergleiche germanisch *moin in Moenum, Moyne, eventuell auch altirisch môin (deutsch: Sumpf) und lateinisch manâre (deutsch: fließen, strömen)), womit sich die Bedeutung Kehl-/Gurgelbach/Siedlung am gurgelnden Gewässer ergeben würde.[29] Jürgen Udolph hingegen führt den Namen auf Throtmande zurück. Den ersten Teil Throt- deutet er ebenfalls als altsächsisch in der Bedeutung Kehle/Gurgel/Schlund, den zweite Teil mande als Nebenform des lateinischen Worts mons (deutsch: Berg). Demnach hieße Dortmund so viel wie Berg mit einem tiefen Einschnitt/Schlundberg.[30][31] Beide Interpretationen schließen auf die Beschreibung besonderer geografischer Gegebenheiten, die heute aber aufgrund der Bebauung nicht mehr nachvollziehbar sind. Die Bezeichnung Tremonia leitet sich nicht direkt aus diesem Wortstamm ab. Man vermutet, dass bei Verwendung dieser Bezeichnung der gute phonetische Klang und der aus volksetymologischer Perspektive vorhandene Sinngehalt eine Rolle spielten. Der Name würde sich dann aus den Wörtern tres oder tria (deutsch: drei) und moenia (deutsch: Mauer) zusammensetzen und soviel wie Dreimauernstadt bedeuten. Nicht nachvollziehbar ist dabei aber, inwieweit damit tatsächlich auf eine dreifache Ummauerung der Stadt angespielt wird.[24] Auch die Namensform Throtmanni unterlag volksetymologischen Deutungen. So verweisen Chronisten des Spätmittelalters auf zwei Dörfer, das alde und das neue Dorp, die beide bei einer Burg Munda gelegen haben sollen und den Siedlungskern der Stadt Dortmund darstellen. Diese sächsische Burg sei durch die Römer (oder auch die Franken) belagert und erobert worden. Vom römischen Schlachtruf Vorlage:"-la hätten die Sachsen in Ermangelung von Lateinkenntnissen nur trutz oder trot verstanden und daraufhin zunächst die Römer und später den Ort selbst spöttisch als Trotmanni (Trutzmänner) bezeichnet.[32]
Eingemeindungen
In die Stadt Dortmund wurden folgende Gemeinden eingemeindet:
- 1. April 1905: Gemeinde Körne
- 10. Juni 1914: Landgemeinden Deusen, Dorstfeld, Eving, Huckarde, Kemminghausen, Lindenhorst, Rahm und Wischlingen
- 1. April 1918: Gemeinden Brackel und Wambel
- 1. April 1928: Stadt Hörde und Landkreis Dortmund mit den Gemeinden Altenderne (Nieder- und Oberbecker), Asseln, Bodelschwingh, Bövinghausen, Brechten, Brüninghausen, Dellwig, Ellinghausen, Grevel, Groppenbruch, Holte, Holthausen, Hostedde, Husen, Kirchderne, Kirchlinde, Kley, Kurl, Lanstrop, Lütgendortmund, Marten, Mengede, Nette, Oespel, Oestrich, Schwieringhausen, Westerfilde, Westrich und Wickede
- 1. August 1929: Teile der Gemeinden Sölde und Somborn sowie der Landkreis Hörde mit den Gemeinden Aplerbeck, Barop, Benninghofen, Berghofen, Eichlinghofen, Hacheney, Kirchhörde, Lücklemberg, Menglinghausen, Niederhofen, Persebeck, Salingen, Schüren, Syburg, Wellinghofen, Wichlinghofen
- Im Rahmen der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen wurden zum 1. Januar 1975 durch das Ruhrgebiet-Gesetz die Gemeinden Holzen und Lichtendorf nach Dortmund eingemeindet. Einige Flurstücke dieser Gemeinden gingen jedoch an die Stadt Schwerte. Dortmund erhielt weiterhin einige Flurstücke aus der Stadt Westhofen, die zu Schwerte eingemeindet wurde und durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz einige Flurstücke aus der Gemeinde Garenfeld, die zu Hagen eingemeindet wurde.
Einwohnerentwicklung
→ Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Dortmund
1895 überschritt die Stadt Dortmund die Grenze von 100.000 Einwohnern, was sie zur Großstadt machte. Nach der Eingemeindung der Stadt Hörde und der Landkreise Dortmund und Hörde lebten 1929 etwa 536.000 Personen in der Stadt. Der Zweite Weltkrieg entvölkerte das zerstörte Dortmund. Im April 1945 zählte man 340.000 Menschen. Danach siedelten sich viele ins ländliche Umland evakuierte Menschen und Flüchtlinge in Dortmund an. Die Einwohnerzahlen stiegen rasch. 1965 wurde mit 657.804 Bürgern ein Höchststand erreicht. Stadtplaner träumten von einer Millionenmetropole, doch wie in den umliegenden Städten des Ruhrgebiets sank die Bevölkerungszahl drastisch. Zuletzt, am 30. Juni 2008, betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Dortmund nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 585.670[33] (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Damit ist die absolute Bevölkerungszahl im Vergleich zum Jahr 2005 (588.168 Stand 31. Dezember 2005[34]) um knapp 2.500 Einwohner gesunken. Seit 1965 ist ein Rückgang um elf Prozent (rund 70.000 Personen) zu registrieren. Einer aktuellen Studie des Wirtschaftsmagazin Capital zufolge soll Dortmund entgegen dem allgemeinen deutschen Trend bis zum Jahr 2013 dennoch einen Einwohnerzuwachs von 0,9 % zu verzeichnen haben.
Religionen
→ Hauptartikel: Religionen in Dortmund
Die Dortmunder Stadtkirchen 1611 | |
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Von den 588.168 Einwohnern Dortmunds gehören 34,6 % der evangelischen und 29,6 % der katholischen Kirche an. 0,7 % sind jüdischen Glaubens. Die Religionszugehörigkeit von 34,8 % der Bevölkerung wird vom Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Dortmund (entsprechend der deutschen amtlichen Statistik) statistisch nicht aufgegliedert. Von ihnen sind etwa 25 % konfessionslos; gemessen an den Zahlen zur Herkunft der Dortmunder Bevölkerung sind etwa 6–8 % islamischen Glaubens.
Christentum
Dortmund gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war Sitz eines Archidiakonats. Ab 1523 fasste allmählich die Reformation Fuß. Doch wurde erst ab 1562 das Abendmahl in beiderlei Gestalt ausgeteilt. Die Stadt war danach überwiegend protestantisch. Als Freie Reichsstadt konnte Dortmund auch die religiösen Angelegenheiten selbst regeln und so erhielt die Stadt 1570 ein neues Kirchenregiment. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. Das reformierte Bekenntnis war bis 1786 überhaupt nicht zugelassen. 1625 errichtete der Rat die Superintendentur Dortmund. Hieraus entstand nach dem Übergang an Preußen der spätere Kirchenkreis Dortmund innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise dessen westfälischer Provinzialkirche. Später wurde der Kirchenkreis Dortmund in vier Kirchenkreise aufgeteilt. Heute bilden die Kirchenkreise Dortmund-Mitte-Nordost (22 Kirchengemeinden), 2002 fusioniert aus den Kirchenkreisen Dortmund-Mitte und Dortmund Nordost, Dortmund-Süd (14 Kirchengemeinden) und Dortmund-West (14 Kirchengemeinden) mit ihren zugehörigen Kirchengemeinden zusammen mit dem benachbarten Kirchenkreis Lünen (5 Kirchengemeinden) den „Verband der evangelischen Kirchengemeinden und Kirchenkreise in Dortmund und Lünen“, die Evangelische Kirche in Dortmund und Lünen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Auch nach Einführung der Reformation gab es noch wenige Katholiken in Dortmund, die weiterhin zum Erzbistum Köln gehörten. Ihnen verblieben zunächst nur die Klosterkirchen für gottesdienstliche Nutzungen. 1616 erhielt jedoch das Dominikanerkloster wieder Pfarrrechte. Nach 1803 wurden die katholischen Klosterkirchen entweder säkularisiert oder gar abgebrochen. Die Kirche des aufgehobenen Dominikanerklosters blieb als Propsteikirche erhalten. 1821 wurden die Katholiken dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Infolge starker Zuwanderung im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert, insbesondere aus der damaligen Provinz Posen, nahm auch die Zahl der Katholiken stark zu. 1832 wurde Dortmund Sitz eines katholischen Dekanats.
Neben den landeskirchlich-evangelischen und katholischen Gemeinden in Dortmund existieren verschiedene Freikirchen, darunter mehrere evangelisch-freikirchliche Gemeinden (Baptisten) (Christuskirche Dortmund-Mitte, Feldherrnstraße, Brückengemeinde Dortmund-Hörde, Auferstehungsgemeinde Dortmund-Eving, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Dortmund-Asseln, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Dortmund-Mitte, Saarbrücker Straße (Brüderbewegung) und Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Dortmund-Huckarde), die Freie evangelische Gemeinde Dortmund-Körne und die Evangelisch-methodistische Kirche Dortmund-Mitte. Auch die Altkatholische Kirche ist in Dortmund vertreten. In Dortmund sind die Griechisch-Orthodoxe Kirche, die Serbisch-Orthodoxe Kirche und die Mazedonische orthodoxe Kirche vertreten. Dortmund ist Sitz der Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland.
Daneben gibt es als weitere Religionsgemeinschaften, die ihre Wurzeln im Christentum haben, die Zeugen Jehovas und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“). Die Mormonen betreiben in Dortmund eine genealogische Forschungsstelle. Die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen hat ihren Sitz in Dortmund.
Islam
Bedeutendste nichtchristliche Religionsgemeinschaft in Dortmund ist der Islam. Viele Moscheen und Gebetshäuser (vor allem in der stark türkisch besiedelten nördlichen Innenstadt) machen dies deutlich. Zurzeit gibt es in Dortmund etwa 30 Moscheevereine, die seit September 2007 von einem gemeinsamen Rat der Muslime in Dortmund vertreten werden.
Die islamischen Strukturen in Dortmund gründeten in Vereinen meist türkisch-stämmiger Arbeitsmigranten. Der 1966 gegründete Verein Türkischer Arbeitnehmer in Dortmund und Umgebung richtete 1973 die erste islamische Gebetsstätte in einem ehemaligen evangelischen Gemeindehaus in der Dortmunder Nordstadt ein. Mitte der siebziger Jahre gab es zahlreiche Gründungen von Vereinen gemeinsamer religiöser Identität. Unterstützt wurden diese Gemeinden häufig durch das Amt für Religiöse Angelegenheiten (türkisch: Diyanet İşleri Başkanlığı, kurz: DİB), welches seit Anfang der 1970er Jahre in der Türkei ausgebildete islamische Theologen in die deutschen Moscheevereine entsandte. Im November 1976 wurde der erste islamische Theologe als Lehrer und Vorbeter in Dortmund begrüßt.
Zwischen 1979 und 1983 bestand die Islamische Gemeinde Dortmund als selbstständiger Dachverband der islamischen Gemeinden in Dortmund. Diese löste sich 1983 auf, da die Gründung einer sogenannten Diyanet-Stiftung seitens des Religionsattachés der türkischen Botschaft angedacht war. Diese Stiftung wurde letztlich nicht realisiert und die Dortmunder Gemeinden schlossen sich schließlich der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (türkisch: Diyanet İşleri Türk İslam Birliği, kurz: D.I.T.I.B.) an. Zur D.I.T.I.B. gehören heute zehn Gemeinden in Dortmund.
Neben den an den nationalen Gegebenheiten in der Türkei orientierten Moscheevereinen existieren in Dortmund weitere islamische Gemeinden, zum Beispiel die Islamische Gemeinschaft Milli Görüş mit anderen spirituellen Ausrichtungen.
Als sich in den 1990er Jahren abzeichnete, dass die Arbeitsmigranten dauerhaft in Dortmund bleiben würden, hatte dies auch Auswirkung auf die Moscheevereine. Die bis dahin lose organisierten Vereine organisierten sich nach deutschem Vereinsrecht und strebten Gemeinnützigkeit an. Die zuvor häufig in Hinterhäusern untergebrachten Gebetsstätten zogen in die Vorderhäuser. Der Islam wurde sichtbarer. Der Trend zum Bau repräsentativer Moscheen, wie er in ganz Deutschland zu beobachten ist, hält auch in Dortmund an.
Zu Auseinandersetzungen mit der meist nichtmuslimischen Umwelt führte, wie in anderen deutschen Städten auch, der Ezan, der Gebetsruf des Muezzins.
Im Herbst 2007 bildeten die Vertreter der meisten Moscheegemeinden unter Beteiligung aller wichtigen islamischen Organisationen in Deutschland einen „Rat der Muslime in Dortmund“.
Judentum
Schon für das Mittelalter ist die Ansiedlung von Juden in Dortmund urkundlich belegt. Man betete damals in einem eigenen Bethaus mit Mikwe. Nach Pogromen im 16. Jahrhundert siedelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder Juden in größerer Zahl an. 1895 entstand als zentrale, repräsentative Betstätte die Alte Synagoge Dortmund. Die erzwungene Auswanderung im Nationalsozialismus und der Holocaust dezimierten die jüdische Bevölkerung Dortmunds drastisch.
In den 1990er Jahren ist die Jüdische Gemeinde durch den Zuzug von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion wieder erheblich gewachsen. Heute umfasst die orthodoxe jüdische Kultusgemeinde 4200 Mitglieder. Sie betreibt neben einer Synagoge auch einen Kindergarten. Auch der jüdische Teil des Dortmunder Hauptfriedhofs wird heute wieder aktiv genutzt.
Dortmund ist Sitz des Landesverbandes der jüdischen Kultusgemeinden in Westfalen/Lippe.
Weitere Religionsgemeinschaften
In Dortmund existieren zwei Thai-Buddhistische Gemeindezentren: Wat Pah Analayo und Wat Dhammabharami. Neben diesen beiden Gemeinden, die am Theravada-Zweig des Buddhismus orientiert sind, gibt es auch ein Zentrum, das eine Form des Vajrayana vertritt. Dieses gehört dem Buddhistischen Dachverband Diamantweg e. V. an.
Für die hinduistische Gemeinde der in Dortmund lebenden Tamilen ist der Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel in Hamm von großer Bedeutung.
Außerdem existiert eine Bahai-Gemeinde.
Interreligiöser Dialog
Die Ursprünge des christlich-islamischen Dialogs in Dortmund finden sich im 1969 initiierten Arbeitskreis für Religion und Weltanschauung der Rheinisch-Westfälische Auslandsgesellschaft. In den 1990er Jahren fanden erste direkte Kontakte zwischen christlichen und islamischen Gemeinden im Arbeitskreis Kirche und Moschee statt. Diese Arbeitskreise existieren heute nicht mehr.
Seit 1993 widmet sich das gemeinsam von Christen und Muslimen initiierte Dortmunder Islamseminar der interreligiösen Zusammenarbeit zwischen Muslimen und Christen. Träger des Islamseminars sind die Abu-Bakr-Moschee Dortmund, die Moschee Bachstraße des VIKZ, die (evangelischen) Vereinigten Kirchenkreise Dortmund und Lünen und das Katholische Forum Dortmund.
Dem Zusammenleben von Juden und Christen in Dortmund widmet sich die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e. V.
Politik
→ Hauptartikel: Zahlen und Fakten zur Politik in Dortmund
Dortmund ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg des Lands Nordrhein-Westfalen und handelt in freier Selbstverwaltung durch ihre Organe. Gemäß dem Gesetz über die Kommunalwahlen im Lande Nordrhein-Westfalen, der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen und der Hauptsatzung der Stadt Dortmund sind dies der Rat der Stadt Dortmund und der Oberbürgermeister. Alle fünf Jahre wählen die Dortmunder Bürger den 82-köpfigen ehrenamtlichen Rat der Stadt Dortmund (2004: zusätzlich sechs Überhangmandate) und den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Der Rat wählt zwei ehrenamtliche Bürgermeister als Stellvertreter des Oberbürgermeisters. In den zwölf Stadtbezirken wird außerdem jeweils eine 19-köpfige ehrenamtliche Bezirksvertretung gewählt, die aus ihrer Mitte einen Bezirksbürgermeister (bis 2008: Bezirksvorsteher) und einen oder mehrere Stellvertreter wählt. Dem Oberbürgermeister obliegen die Geschäfte der laufenden Verwaltung, er leitet die Ratssitzungen und repräsentiert die Stadt. Der Oberbürgermeister ist verpflichtet, die Beschlüsse des Rats auszuführen. Der Rat wählt außerdem einen Stadtdirektor und bis zu neun weitere Stadträte als Stellvertreter des Oberbürgermeisters in der Verwaltung der Stadt. In den neun Außenstadtbezirken befinden sich Bezirksverwaltungsstellen.
Neben den Organen der kommunalen Selbstverwaltung werden in Dortmund vier Landtagsabgeordnete und zwei Bundestagsabgeordnete per Direktmandat gewählt, bei der Europawahl werden die Kandidaten ausschließlich über Listen gewählt.
Die Selbstverwaltung der Stadt Dortmund hat eine lange Tradition: seit etwa 1240 ist ein Rat belegt und vom König anerkannt, 1288 wurden erstmals Bürgermeister erwähnt und 1504 gingen auch die verbliebenen Rechte an der die Stadt umgebenen Grafschaft Dortmund von den Grafen an die Stadt über. An der Spitze der Stadt Dortmund stand in Zeiten der Freien Reichsstadt der 18-köpfige, später zwölfköpfige, patrizische Rat, welcher im Laufe der Zeit verschiedentlich zusammengesetzt war. Die Amtszeit dauerte zunächst ein Jahr, wobei die Mitglieder turnusmäßig wechselten, sodass es einen „alten Rat“ und einen „neuen Rat“ beziehungsweise „sitzenden Rat“ gab. Seit Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Ratsherren auf Lebenszeit gewählt. Von den sechs Obersten Ratsherren führten zwei den Titel „Bürgermeister“. Der siebte Sitz war dem Freigrafen vorbehalten. Nach 1803 übernahm ein fürstlich-oranischer Stadtmagistrat die Amtsgeschäfte und in französischer Zeit gab es einen Maire, dem ein Munizipalrat zur Seite stand. Als Dortmund 1815 preußisch wurde, gab es einen Bürgermeister und einen Gemeinderat. Mit Einführung der Städteordnung 1835 leiteten der Magistrat und das Stadtverordnetenkolleg unter Vorsitz des Bürgermeisters die Verwaltung. Ab 1860 trug das Stadtoberhaupt den Titel Oberbürgermeister.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat der Stadt (anfangs noch nach dem britischen Mehrheitswahlrecht gewählt), dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister.
In der Parteienlandschaft Dortmunds sind alle großen deutschen Parteien vertreten. Als rein kommunale Gruppe treten die Bürgerliste für Dortmund, die im Rat eine Fraktionsgemeinschaft mit der FDP bildet, und das Linke Bündnis Dortmund, das im Rat eine gemeinsame Fraktion mit Die Linke.Offene Liste bildet, auf. Eine dominierende Stellung nimmt die SPD ein: sie stellt seit 1946 ununterbrochen den Oberbürgermeister, bis 1999 auch die absolute Mehrheit im Rat, sämtliche direkt gewählten Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene und erzielen bis heute Wahlergebnisse um die 50 %. Herbert Wehner sprach in diesem Zusammenhang von Dortmund als der „Herzkammer der Sozialdemokratie“.
Rat und Oberbürgermeister
Die letzte Kommunalwahl fand in Dortmund am 26. September 2004 statt, die nächste Wahl wird 2009 stattfinden. Die SPD erreichte 41,3 % der Stimmen, die CDU 32,7 %, die Grünen 11,5 %, die FDP 3,8 %, die DVU und die Bürgerliste jeweils 3,1 %, die PDS-Offene Liste 2,8 %, das Linke Bündnis Dortmund (Parteilose Linke, DKP und SDAJ) 0,8 % und die Offensive D 0,7 %. Die Stadtgrünen, eine Abspaltung der Grünen, verpassten mit 0,1 % der Stimmen den Einzug in den Rat.
FDP und Bürgerliste bilden im Rat eine Fraktionsgemeinschaft. Ein CDU-Ratsherr wechselte wenige Tage nach der Wahl zur FDP. Das für die Offensive D gewählte Ratsmitglied trat Ende 2004 aus der Partei aus. Im August 2007 verließ ein für die Bürgerliste gewählter Ratsherr Liste und Fraktion. Kurz darauf bildete sich die neue Fraktion „Die Linken im Rat“ aus den Vertretern von Die Linke.OL (zuvor PDS-OL), dem Linken Bündnis und dem ehemaligen Vertreter der Bürgerliste. Im September 2007 wurde im nordrhein-westfälischen Landtag mit den Stimmen der Regierungskoalition von CDU und FDP die Novellierung der Gemeindeordnung für Nordrhein-Westfalen verabschiedet. Eine der Änderungen bestand darin, dass der Fraktionsstatus in den Gemeinderäten kreisfreier Städte von vier auf drei Mandate herabgesetzt wurde, so dass seit Oktober 2007 die DVU den Fraktionsstatus innehat. Das für die Offensive D gewählte und seit Ende 2004 parteilose Ratsmitglied hat im Sommer 2008 eine „Freie Bürger Initiative“ (FBI) gegründet. Im Herbst 2008 verließ ein weiterer für die Bürgerliste gewählter Ratsherr die Partei; zunächst als Parteiloser - mittlerweile ist er in die FDP eingetreten - bleibt er in der Fraktion. Im Januar 2009 verkündete ein Ratsmitglied der DVU seinen Übertritt zur NPD und die Kandidatur als deren OB-Kandidat. Der DVU-Fraktion gehört er jedoch weiter an, da sein Ausschluss zugleich die Auflösung der Fraktion bedeuten würde.
Nach Fraktionen ergibt sich folgende aktuelle Sitzverteilung:
SPD | CDU | Grüne | FDP/Bürgerliste | Die Linken im Rat | DVU | fraktionslos | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|
36 | 28 | 10 | 6 | 4 | 3 | 1 | 88 |
SPD und Grüne bilden eine Koalition.
Bei der Wahl zum Oberbürgermeister erreichte kein Kandidat die absolute Mehrheit. In der Stichwahl am 10. Oktober 2004 setzte sich der seit 1999 amtierende Gerhard Langemeyer von der SPD mit 62,5 % der Stimmen gegen Frank Hengstenberg von der CDU durch.
Abgeordnete
Das Dortmunder Stadtgebiet bildet zwei Bundestagswahlkreise. Der Bundestagswahlkreis 143 Dortmund I umfasst die westlichen Stadtbezirke. Hier fiel 2005 mit 56,3 Prozent der abgegebenen Erststimmen das Direktmandat an den SPD-Abgeordneten Marco Bülow, der auch schon 2002 diesen Wahlkreis errungen hatte. Über die Landesliste zogen im Jahre 2005 Markus Kurth, Bündnis 90/Die Grünen sowie Michael Kauch, FDP in den 16. Deutschen Bundestag ein. Die östlichen Stadtbezirke bilden den Bundestagswahlkreis 144 Dortmund II. Hier fiel das Direktmandat 2005 mit 57,9 Prozent erneut auf Ursula Burchardt, SPD. Über die Landesliste wurde Erich G. Fritz, CDU gewählt.
Wappen und Farben
Das Wappen zeigt in Gold den rechtsblickenden, einköpfigen, staufischen, reichsstädtischen schwarzen Adler. Er ist rot bewehrt und bezungt. Das Siegel zeigt dasselbe Symbol mit der Inschrift „Stadt Dortmund“.
Nachdem Dortmund sich im 13. Jahrhundert zur Freien Reichs- und Hansestadt entwickelt hatte, führte es den Reichsadler in Wappen und Siegel als imperiales Symbol der kaiserlichen Stadt. Das älteste bekannte Siegel der Stadt Dortmund von 1241 zeigte einen Turm hinter Stadtmauern, die Darstellung des Reichsadlers erscheint wenig später als Symbol der Stadt in Wappendarstellungen. Als Siegelbild findet sich der Adler zunächst im Sekretsiegel, dem kleinen Siegel des Rates.
Im Unterschied zum Reichsadler im kaiserlichen Wappen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war der Dortmunder Adler ursprünglich auf silbernem Grund. Bereits Anfang des 16. Jh. findet sich im Schichtbuch Hermann Botes die heutige Kolorierung. Doch zeigte das offizielle Wappen den Adler lange in Silber. Erst 1946 wurden die historischen, Weimarer Reichsfarben mit goldenem Schild endgültig übernommen. 1871 wurden zwei Löwen als Wappenhalter und eine Krone auf den Schild hinzugefügt. Diese wurden jedoch 1888 beziehungsweise 1908 wieder entfernt.
Die Flagge der Stadt ist Rot und Weiß in Längsstreifen. Dies sind die Farben der Hanse.
Neben Wappen und Farben gab es seit 1994 ein Logo, das die stilisierten Buchstaben DO in einem rechtsoffenen Halbkreis aus neun dunkelblauen fünfzackigen Sternen zeigt. Die Sterne werden nach unten hin kleiner. Der senkrechte Strich im D ist nach oben verlängert und nochmals kurz gekreuzt. Er soll den Florianturm darstellen, während zwei gebogene Striche über dem O auf die große Westfalenhalle anspielen. Die beiden Buchstaben sind in Petrol gehalten. Die Darstellung mit Sternen galt als Europalogo, teilweise fand man das Logo auch ohne Sterne. Im Frühjahr 2005 wurde das städtische Corporate Design aber wieder auf die traditionellen Farben und Symbole umgestellt. Außerdem stellt die Stadt Dortmund für Bürger oder Unternehmen, die ihre Verbundenheit mit Dortmund zeigen wollen, noch eine Stadtsilhouette mit mehreren markanten Gebäuden in der Farbe des ehemaligen Logos zur Verfügung.
Städtepartnerschaften
Dortmund pflegt offiziell sieben internationale Städtepartnerschaften sowie eine innerdeutsche Städtefreundschaft zu Zwickau.
Die älteste Städtepartnerschaft Dortmunds besteht zu Amiens in Frankreich. Erste Schritte zu einer solchen Partnerschaft entwickelten sich aus privaten Kontakten eines Bürgermeisters und Überlegungen des Auslandsinstituts bereits 1952. Ab 1957 kam es zu verstärkten Kontakten zwischen den Städten, und am 2. April 1960 erfolgte die Proklamation durch den Rat der Stadt Dortmund.
Noch weiter reicht die Partnerschaft zu Leeds im Vereinigten Königreich zurück. Bereits Ende 1949 wurde von der britischen Control Commission of Germany der Vorschlag gemacht, Beziehungen zwischen dem West Riding of Yorkshire und dem Regierungsbezirk Arnsberg aufzunehmen, da sich beide Gebiete strukturell ähnelten. Die eigentliche Städtepartnerschaft geht auf eine Reise mehrerer Bürgermeister aus dem Ruhrgebiet in diese Region im Jahr 1957 zurück, bei der eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Leeds und Dortmund erwogen wurde. In der Folge intensivierten sich die Kontakte, und am 2. Juni 1969 kam es schließlich zur Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommen durch die Stadt Dortmund.
Beide Partnerschaften standen noch im Schatten des Zweiten Weltkriegs und waren geprägt von dem Willen, eine derartige Katastrophe sich nicht wiederholen zu lassen. Sie sollten den Gedanken der Völkerverständigung und europäischen Freundschaft auch in der Bevölkerung verankern.
Der Gedanke der Völkerverständigung spiegelte sich auch in der Partnerschaft zu Buffalo im US-Bundesstaat New York wider, allerdings gingen hier die Bemühungen wesentlich stärker von der Partnerstadt aus, die sich daneben von dieser auch eine Stärkung der Kultur der dortigen deutschstämmigen Bevölkerung erhoffte. Erste Bemühungen vonseiten Buffalos fanden bereits 1950 statt, zu einem umfangreicherem Austausch kam es aber erst Mitte der 1970er Jahre. Der offizielle Beschluss wurde schließlich am 4. Juli 1977 gefasst.
Exakt ein Jahr später fasste der Rat den Beschluss, auch eine Städtepartnerschaft mit Rostow am Don in der damaligen UdSSR (heute Russland) aufzunehmen. Sie entwickelten sich aus den Auslandskulturtagen der Stadt von 1973 mit der Sowjetunion. Aufgrund der großen geographischen Entfernung und der Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Blöcken, stellte diese Städtepartnerschaft von Anfang an eine Besonderheit dar. Zu intensiven Kontakten kam es entsprechend erst nach Ende des Kalten Krieges.
Die Städtepartnerschaft zu Netanja in Israel, am 12. Juni 1980 vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen, geht auf eine Einladung aus dem Jahr 1972 an ehemalige Dortmunder Bürger, die als Juden aus Deutschland fliehen mussten, die Stadt zu besuchen, zurück. Infolgedessen wurde von Seiten Dortmunds der Wunsch an den israelischen Städteverband gerichtet, eine Partnerschaft mit einer israelischen Stadt aufzunehmen. Kurz darauf kündigte der Bürgermeister von Netanja Interesse an einer solchen Partnerschaft an. Aus dieser sind sechs Dortmunder Schulpartnerschaften hervorgegangen.
Ebenfalls auf Dortmunder Auslandskulturtage geht die Partnerschaft mit Novi Sad im damaligen Jugoslawien (heute Serbien) zurück. Im Anschluss an die Veranstaltung 1978 teilte der Bürgermeister Novi Sads mit, dass vom jugoslawischen Konsulat eine Städtepartnerschaft mit Dortmund in Erwägung gezogen werde. Am 26. März 1981 unterzeichnete der Rat schließlich ein Partnerschaftsabkommen.
Die jüngste Dortmunder Städtepartnerschaft mit Xi'an in der Volksrepublik China geht auf geschäftliche Kontakte der Uhde GmbH und eine Partnerschaft der Technischen Universität Dortmund mit der Jiaotong-Universität Xi’an zurück. Im Februar 1986 lagen Dortmund Anfragen mehrerer Städte nach einer Partnerschaft vor, und man entschied sich schließlich aufgrund der bestehenden Kontakte und der guten Verkehrsanbindung für Xi’an. Daraufhin intensivierten sich die Kontakte und am 1. April 1989 unterzeichnete der Volkskongress der Stadt Xi’an die Partnerschaftserklärung. Aufgrund des Tian'anmen-Massakers bestätigte die Stadt Dortmund die Partnerschaft nicht offiziell, sodass diese formal erst seit dem 27. Juni 1991 besteht.
Neben diesen bilateralen Beziehungen ist Dortmund außerdem Mitglied in den Vereinigungen Eurocities, Rat der Gemeinden und Regionen Europas und United Cities and Local Governments. Historische Beziehungen zu anderen Städten leben in der Neuen Hanse fort.
Jugendpolitik
Dortmund ist bekannt als Hochburg der Schüler- und Jugendpolitik. Die Bezirksschülervertretung Dortmund gehört zu den bundesweit stärksten Schülerorganisationen. Seit 2005 gewinnen die Schülervertretungen in der Stadtöffentlichkeit an Bedeutung und sitzen mit im Kinder- und Jugendring sowie im Kinder- und Jugendausschuss des Rates.
Dem „Ring Politische Jugend Dortmund“, der die Gelder für Dortmunder Jugendorganisationen verteilt, gehören die Jusos, die Junge Union, die Grüne Jugend, die Jungen Liberalen und die Linksjugend an. Als bekanntestes, von Jugendlichen organisiertes Projekt gilt Rock in den Ruinen, mit über 15.000 Besuchern, das jährlich von der Juso AG Hörde und dem SPD-Stadtbezirk Hörde organisiert wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Das 1904 gegründete Theater Dortmund bietet Oper, Ballett, Schauspiel und ein Kinder- und Jugendtheater. Auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Spielstätten Opernhaus, Schauspielhaus und die Studiobühne neu errichtet und galten als wichtiges Symbol des Wiederaufbaus der kriegszerstörten Stadt. Ein Gedenkstein vor dem Opernhaus erinnert an die Zerstörung der Synagoge in der Reichspogromnacht. Das Kinder- und Jugendtheater „Theater Sckellstraße“ hat seine Spielstätte an der gleichnamigen Straße in unmittelbarer Nähe des Westfalenparks.
Das Ensemble Fletch Bizzel wurde 1979 gegründet. Seit 1985 verfügt das Theater Fletch Bizzel über eine eigene Bühne am Alfons-Spielhoff-Platz. Neben eigenen Inszenierungen des Ensembles werden im Theater regelmäßig Kindertheater- und Puppentheaterproduktionen gezeigt. Zum Theater gehören eine Galerie und eine Kulturwerkstatt, die als Weiterbildungsstätte im Bereich Theater, Tanz und Gesang dient. Die bekannteste Produktion des Theaters ist die alljährlich in der Zeche Zollern stattfinde Veranstaltungsreihe Geierabend.
In einem ehemaligen Straßenbahndepot an der Immermannstraße in der Dortmunder Nordstadt hat das Theater im Depot seine Spielstätte gefunden. Die sich als Zentrum der freien Theaterkunst verstehende Bühne bietet seit Januar 2001 zum großen Teil Eigenproduktionen, aber auch andere freie Theatergruppen ohne eigene Spielstätte finden hier ein Zuhause. Eine Theaterwerkstatt mit Kursen und Workshops für Amateure und Laienschauspieler rundet das Programm ab.
Das private Theater Olpketal ist die Heimatbühne des Dortmunder Originals Bruno Knust, genannt Günna. Der aus Funk und Fernsehen bekannte Günna widmet sich in seinen mit viel Lokalkolorit gewürzten Produktionen immer wieder den Themen Ruhrgebiet, den Bewohnern dieser Region sowie dem Fußball. Auch als Autor regelmäßiger Kolumnen in den Ruhr-Nachrichten erfreut sich Knust in der Stadt großer Beliebtheit.
Über die landschaftlich schönste Spielstätte verfügt die Naturbühne Hohensyburg mitten im Syburger Wald am Fuße der Hohensyburg. Seit 1952 werden hier in den Sommermonaten unterschiedliche Inszenierungen für große und kleine Theaterfreunde von Laienschauspielern aufgeführt. Seit 2003 wird in den Wintermonaten die Spielsaison im Studio der Naturbühne fortgesetzt. Besonders beliebt sind die regelmäßigen Kindermusicals.
Die „Schule für Tanzkunst“ bildet das Tanztheater Cordula Nolte. In einer historischen Turnhalle an der Rheinischen Straße finden seit 1998 regelmäßig Tanztheaterinszenierungen auf einer privaten Studiobühne statt.
Die Absolventen der Theaterschule Là Bouche bilden das freie Roto-Theater. Theaterschule und Roto-Theater verfügen über eine Bühne im Dortmunder Norden.
Das mit nur 45 Plätzen kleinste Dortmunder Theater ist das Nostalgische Puppentheater im Westfalenpark.
Weitere Dortmunder Spielstätten sind:
Musik
Das 2002 eröffnete, neu erbaute Konzerthaus Dortmund gilt als Leuchtturmprojekt der Dortmunder Musikkultur. Das in einer modernen Stahl-Glas-Architektur errichtete Konzerthaus verfügt über 1500 Plätze und gilt als Klangkörper mit einer herausragenden Akustik. Das Konzerthaus ist Sitz der Dortmunder Philharmoniker, die 1887 gegründet wurden.
Der Dortmunder Oratorienchor wurde 1899 als „Lehrer-Gesangverein Dortmund“ gegründet und gab seinen ersten musikalischen Vortrag zur Eröffnung des Dortmunder Hafens in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm. Seit 1905 besteht eine Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester Dortmund. Während der nationalsozialistischen Diktatur werden viele Mitglieder des Chores aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ausgeschlossen und die Kriegswirren bedeuten das vorläufige Ende des Chors. Erst 1957 findet der Lehrerchor wieder zusammen und wird mangels sangesfreudiger Lehrer 1986 zum Dortmunder Oratorienchor. Das Repertoire des Chores umfasst klassische Musik von Bach bis Vivaldi.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 im zerbombten Dortmund von Emil Rabe der Dortmunder Kammerchor aus der Taufe gehoben. Auf zahlreichen Auslandsreisen errang der Chor eine Vielzahl von internationalen Auszeichnungen, so zum Beispiel im Jahre 1954 den „Großen Preis der Republik Irland“. Der Dortmunder Kammerchor wurde bereits vier Mal mit dem Titel Meisterchor des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Die Chorakademie am Konzerthaus Dortmund ist europaweit eine der größten Singschulen ihrer Art. Sie betreut um die 1.300 Sängerinnen und Sänger, die in mehr als 30 verschiedenen Chorensembles singen. In Dortmund besteht sie aus 17 Kinderchören und acht Chören im Leistungsbereich. Weitere Standorte gibt es in Essen und Gelsenkirchen mit jeweils sechs Kinderchören.
Das 1968 von der Stadt Dortmund eröffnete Freizeitzentrum West (FZW) gilt als Veranstalter innovativer Jugend- und Popkultur. Der vom Verein für Unabhängige Kultur (VUK) getragene Club bietet jährlich über 250 Veranstaltungen für verschiedene jugendliche Subkulturen und musikalische Szenen. Im FZW spielen in den Locations Halle, Club und Biergarten neben regionalen Größen regelmäßig internationale Topacts verschiedener Musikrichtungen. Auch als Party-Location hat das FZW einen guten Ruf. Legendär ist die Ü-30-Party. Als einer der ersten Clubs Deutschlands erkannte das FZW früh den Bedarf mittelalter Menschen an guter Musik und Tanz und gründete den Club30. Das Electronic Music Festival Juicy Beats hat in der Clubkultur des FZW seinen Ursprung.
Seit 1969 existiert der Jazzclub domicil. Ursprünglich in den Kellerräumen einer Kindertagesstätte beheimatet, fand dieser 2005 eine Heimat im früheren Studio-Kino im Westfalenhaus an der Hansastraße. Der als Verein organisierte Jazzclub veranstaltete in seiner Geschichte unzählige Konzertveranstaltungen mit regionalen und internationalen Interpreten. Die Webseite des Clubs verfügt über ein umfangreiches Veranstaltungsarchiv. Der WDR und der Deutschlandfunk nutzen den Club regelmäßig zu Konzertmitschnitten. Das renommierte New Yorker Jazzmagazin downbeat zählt das domicil zu den 100 besten Jazzclubs der Welt.
Das Jugendjazzorchester Nordrhein-Westfalen wird 1975 mit dem Ziel der Nachwuchsförderung als erstes Jugendjazzorchester Deutschlands etabliert. Von den mittlerweile 400 Künstlern, die im Jugendjazzorchester ihre ersten Meriten sammelten, konnte gut ein Drittel den Weg des professionellen Musikers einschlagen.
Auf eine mittlerweile mehr als 50-jährige Geschichte kann die Jazzband Siggi Gerhard-Swingtett zurückblicken. Im 1948 gegründeten Hot Club Dortmund fanden Siggi Gerhard und Hilbert Homberg zueinander und gründeten die Formation. Es folgten Auftritte im WDR und beim Deutschen Jazzfestival. Bis heute besitzt das Siggi Gerhard-Swingtett mit ihrem eingängigen Swing große Popularität.
Für die Ausbildung junger Musiker ist die Musikschule Dortmund zuständig. Schon 1901 als Musikkonservatorium gegründet blickt die Musikschule auf eine lange Geschichte zurück. Heute betreut die Musikschule mit 150 Lehrkräften jährlich mehr als 4000 junge Musiker.
Der Barbershop-Chor Ladies First gehört zu den erfolgreichsten Chören dieses Genres in Deutschland.
Auch im Bereich der U-Musik gibt es einige nennenswerte Interpreten:
Anfang der 1980er Jahre erlangte die in der Hausbesetzerszene beheimatete Folkrock-Band Cochise überregionale Bedeutung. Auf der Friedensdemo gegen den NATO-Doppelbeschluss am 10. Juni 1982 in Bonn spielte die Band vor 350.000 Menschen.
Auch die Punkformation The Idiots, rund um das Dortmunder Urgetüm Hannes, erspielte sich eine dankbare Fangemeinde. Nach deren Auflösung gründete Sänger Sir Hannes die Phantoms of Future, die sich in den 1990er Jahren als einer der bekanntesten deutschen Independent-Rock-Acts etablieren konnten.
Heute wird die vielfältige unabhängige Musikszene durch Bands und Interpreten wie Cosmo Klein, Jelly Planet, Sasha und Too Strong, Speedway 69 oder Axxis deutschlandweit wahrgenommen.
Am 19. Juli 2008 fand mit 1,6 Millionen Besuchern die bisher größte Loveparade auf einem abgesperrten Teil der B 1 und dem Parkplatz der Westfalenhallen statt.
Museen
Das 1947 gegründete Museum am Ostwall für moderne und zeitgenössische Kunst sammelt Gemälde, Skulpturen, Objekte, Fotos des 20. Jahrhunderts. Es beherbergt die größte Sammlung von Werken des Malers Alexej von Jawlensky in Deutschland sowie die Sammlung „Die Brücke“ aus dem Umfeld des „Blauen Reiters“. Zudem wurden Anfang der 90er-Jahre über 1.000 Arbeiten von Marcel Duchamp bis Joseph Beuys, von Günther Uecker bis Jean Tinguely aus der Sammlung von Siegfried Cremer erworben, die einen weiteren Schwerpunkt des Museums bilden (Informelle Kunst, ZERO und Fluxus).
Das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte findet sich heute in einem 1924 von Hugo Steinbach als Städtische Sparkasse erbauten Art-Déco-Bau. Die Sammlung des Museums gibt anhand von Gemälden, Skulpturen, Möbeln und Kunsthandwerk einen Einblick in die Kulturgeschichte der Stadt. Zeitlich umfasst die Sammlung Exponate der Ur- und Frühgeschichte bis hin zu Exponaten des 20. Jahrhunderts. Der Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e. V. unterhält eine ständige Ausstellung zur Geschichte des Vermessungswesens und präsentiert seltene geodätische Instrumente. Die Räumlichkeiten des Museum werden regelmäßig zur Präsentation von überregional bedeutenden Kunst- und Kulturausstellungen genutzt.
Das Museum Adlerturm beherbergt eine Ausstellung zur mittelalterlichen Stadtgeschichte. Zu sehen sind Ausgrabungsfunde und ein Modell der mittelalterlichen Stadt. Zeitgenössische Darstellungen, historische Waffen und Gebrauchsgegenstände veranschaulichen das Erscheinungsbild Dortmunds im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte.
Das Museum für Naturkunde wurde 1912 gegründet und versucht die Erdgeschichte, Mineralien und die heimische Tier- und Pflanzenwelt dem Publikum näher zu bringen. Die Geologie bildet einen Schwerpunkt des Museum. Höhepunkte des Museums sind ein Mineralien-Kabinett mit einer wunderschönen Bergkristall-Gruppe, ein Besucher-Schaubergwerk und ein Amazonas-Aquarium mit tropischen Süßwasserfischen.
Im Mittelpunkt des Deutschen Kochbuchmuseums Dortmund steht die Kochbuchautorin Henriette Davidis, die von 1856 bis 1876 in Dortmund lebte. Das Museum möchte anhand der ausgestellten Exponate Gesellschaftsleben und Küchentechnik, Sozialunterschiede und Tischkultur des 19. Jahrhunderts erlebbar machen.
1910 als Einrichtung zur Lehrerfortbildung und als Lehrmittel-Schausammlung gegründet, blickt das Westfälische Schulmuseum auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. Das Museum beherbergt eine der bedeutendsten schulhistorischen Sammlung in Deutschland und besticht durch ein umfangreiches museumspädagogisches Programm.
Das Westfälische Industriemuseum hat seine Zentrale auf der Zeche Zollern II/IV, einem Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Die 1903 fertig gestellte Musterzeche der Gelsenkirchener Bergwerks-AG glänzt durch eine Jugendstilarchitektur mit Zügen norddeutscher Backstein-Gotik. Das Jugendstilportal rettete die Halle 1969 vor dem drohenden Abriss und machte sie damit zum Pionierbau der Industriedenkmalpflege in Deutschland. Heute ist Zollern Museum der Sozial- und Kulturgeschichte des Ruhrbergbaus.
Die 1992 stillgelegte Kokerei Hansa bietet als begehbare Großskulptur faszinierende Einblicke in die Geschichte der Schwerindustrie des vergangenen Jahrhunderts. Auf einem Erlebnispfad Natur und Technik können Besucher die unter Denkmalschutz stehenden Produktionsbereiche der Kokerei begehen. Herausragend ist eine erhaltene Maschinenhalle mit fünf Gaskompressoren der Demag. Hansa ist Sitz der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.
Die Deutsche Arbeitsschutzausstellung (DASA) ist ein 1993 gegründetes technisches Museum im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld in der Nähe der Technischen Universität Dortmund. Die Ausstellung zeigt moderne und vergangene Technik-Welten. Die Technik wird dabei nicht als Selbstzweck dargestellt, sondern immer der Bezug zum damit arbeitenden Menschen hergestellt.
Das 2005 wiedereröffnete Hoesch-Museum findet sich im ehemaligen Portierhaus I der Westfalenhütte. Das durch die Zusammenarbeit ehemaliger „Hoeschianern“, dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte und der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv entstandene Museum zeigt die Bedeutung des Unternehmens Hoesch AG für die Stadt auf und präsentiert die Industriegeschichte der Stahlindustrie von 1871 bis zum Niedergang Ende des 20. Jahrhundert.
Die Steinwache in Dortmund ist eine Mahn- und Gedenkstätte an die Gräuel der Nazi-Zeit und beherbergt die ständige Ausstellung „Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933–1945“ des Dortmunder Stadtarchivs.
Im April 2006 wurde das Brauereimuseum Dortmund wiedereröffnet. Untergebracht im historischem Maschinenhaus der ehemaligen Hansa-Brauerei mit angrenzender Produktionshalle aus den 1960er Jahren gibt das Museum einen Überblick über die Brauhistorie der Stadt.
Die Ausstellung Hafen und Schifffahrt im Alten Hafenamt informiert anhand von Schiffs- und Hafenmodellen über das Schifffahrtswesen und die moderne Hafenwirtschaft.
Seit dem 19. Dezember 2008, dem 99. Geburtstag von Borussia Dortmund, befindet sich in der Nordostecke des Signal-Iduna-Parks das Borusseum, ein Museum rund um die Geschichte des Vereins. Zudem wird das Deutsche Fußball-Museum nach Beschluss des DFB-Bundestages in Dortmund errichtet; die Eröffnung gegenüber des Hauptbahnhofs ist für den Frühsommer 2012 geplant.[35]
In den Kellerräumen der Adler-Apotheke, der ältesten Apotheke in Nordrhein-Westfalen, befindet sich ein kleines privates Apotheken-Museum. Auf knapp 100 m² Ausstellungsflächen findet sich eine historische Apotheke mit Offizin (Handverkaufsraum), Materialkammer, Labor, Vorratsräumen sowie einer Kräuterkammer.
Das Magnetmuseum ist ein privates Museum des Unternehmens Tridelta. Die Ausstellung gibt einen Überblick über historische und aktuelle Anwendungen von Dauermagneten in der Elektrotechnik. In dem Museum wird der Einsatz von Dauermagneten in Zählern, Lautsprechern, Telefonen, Schaltern, Relais, Uhren, Messgeräten, Kleinmotoren und Generatoren beleuchtet.
Das Nahverkehrsmuseum ist das jüngste Dortmunder Museum. Es ist im Stadtteil Nette beheimatet und zeigt Exponate aus dem Bestand der Dortmunder Stadtwerke AG und ihrer Vorgängergesellschaften.
Weitere Museen der Stadt sind:
- Automobilmuseum
- hartware medien kunst verein in der Phoenix-Halle
- Kleines Bergbaumuseum an der Zeche Adolf von Hansemann
- Kleines Bergbaumuseum Romberg-Stollen
- Heimatmuseum Dortmund-Lütgendortmund im Schloss Dellwig
- Heimatmuseum Hörde in der Hörder Burg
- Giraffen-Museum
Galerien
Das Künstlerhaus Dortmund wird seit 1983 von Künstlern in Selbstorganisation geführt und als Ausstellungsort für zeitgenössische und experimentelle Kunst genutzt. Es befindet sich in der Dortmunder Nordstadt in einem ehemaligen Betriebsgebäude der Zeche Westphalia.
Der Dortmunder Kunstverein wurde 1984 gegründet und hat seinen Sitz in der Volkshochschule. Das Ausstellungsprogramm umfasst jährlich vier bis sechs Präsentationen zeitgenössischer junger Kunst aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Malerei, Zeichnung, Bildhauerei, Fotografie oder Videokunst.
Auch das Torhaus Rombergpark des ehemaligen Schloss Brünninghausen der Familie von Romberg wird als städtische Galerie genutzt.
Kino
Das große Kinosterben hat auch Dortmund erfasst. Die Eröffnung des Multiplexkinos CineStar am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs bedeutet das Ende für die vielen kleinen Innenstadtkinos vor allem auf der Brückstraße. Überlebt hat auf dieser ehemaligen Kinostraße nur noch die Schauburg als unabhängiges Lichtspieltheater.
Im Dortmunder Norden bedienen die beiden Programmkinos Roxy und Camera den anspruchsvollen Cineasten mit einem ausgewogenen Filmangebot.
Von den ehemals zahlreichen Kinos in den Dortmunder Stadtteilen hat nur die Filmbühne Postkutsche Aplerbeck den Sprung ins dritte Jahrtausend geschafft.
Bauwerke
Das Alte Stadthaus wurde 1899 nach einem Entwurf von Stadtbaurat Friedrich Kullrich im Stil der Neurenaissance errichtet. Wie viele Gebäude Dortmunds wurde es im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Zwischen zwei Fenstern der Westseite befindet sich der westfälische Spruch „So fast as düörpm“, zu deutsch: „So fest wie Dortmund“. An der Frontseite sind die Wappen von acht Hansestädten zu sehen, unter anderem von Bremen, Lübeck, Hamburg, Münster und Köln. Den Balkon über dem Portal umrahmen zwei weibliche allegorische Figuren, deren linke die Blütezeit Dortmunds im Mittelalter symbolisiert. In einer Hand hält die Figur das mittelalterliche Rathaus, in der anderen die Hansekogge. Die rechte Figur ist ein Symbol für das neu herangebrochene Industriezeitalter, denn die Figur stützt sich mit dem Arm auf einem Dampfhammer ab, in den Händen hält sie ein Messgerät und einen Plan.
Die Krügerpassage in der Dortmunder Innenstadt ist die älteste Passage auf Dortmunder Stadtgebiet; sie wurde 1912 im Stil der Neorenaissance von Paul Lutter und Hugo Steinbach erbaut. Jedoch fiel sie im Zweiten Weltkrieg wie viele bedeutende Dortmunder Bauwerke dem Krieg zum Opfer und wurde erst 1953 wieder aufgebaut.
Der RWE Tower nach Plänen des Architekturbüros Gerber ist das höchste Bauwerk der Dortmunder Innenstadt und wurde am 24. August 2005 eingeweiht. Das 91 m hohe, im Grundriss linsenförmige Gebäude mit einer Fassade aus anthrazitfarbenem chinesischem Granit ist Sitz der RWE Westfalen-Weser-Ems. Er bildet mit dem angrenzenden IWO-Hochhaus und dem Sparkassen-Hochhaus die City-Skyline.
Das 60 m hohe Ellipson wurde 1999 eingeweiht.
Die Stadt- und Landesbibliothek Dortmund wurde 1999 südlich des Dortmunder Hauptbahnhofs eröffnet. Der von Architekt Mario Botta gestaltete Bibliotheksbau besteht aus einem rechteckigen Baukörper aus rosafarbenem Sandstein und einer vorgelagerten Glasrotunde.
Das Dortmunder U, ein denkmalgeschütztes Industriehochhaus aus dem Jahre 1926, gilt als markantes Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Dach des ursprünglich als Brauerei genutzten Gebäudes prangt seit 1962 das 9 Meter hohe beleuchtete goldene Dortmunder U als Unternehmenszeichen der Union-Brauerei. Nach dem Umzug der Brauerei in die Peripherie wurden seit 2003 alle umliegenden Gebäude abgerissen. Das Gebäude wartet seitdem auf die grundlegende Sanierung. Eine Nutzung des Hochhauses als Museumsstandort ist geplant.
Das Alte Hafenamt wurde 1899 im Stil der Neurenaissance nach Plänen von Stadtbaurat Friedrich Kullrich errichtet. Der zweigeschossige Bau mit einem zentralen Frontturm besitzt einen sechseckigen Grundriss und wurde am 11. August 1899 durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Bis 1962 war das Gebäude Sitz der Dortmunder Hafen AG. Heute beherbergt das Hafenamt die Wasserschutzpolizei und die Ausstellung Hafen und Schifffahrt mit Exponaten zur Hafengeschichte.
Die Spielbank Hohensyburg wurde 1985 nach Plänen des Architekten Harald Deilmann und zweijähriger Bauzeit auf der Hohensyburg fertiggestellt. Deutschlands umsatzstärkstes Casino liegt oberhalb des Hengsteysees und bietet einen weitschweifenden Blick über das Ruhrtal bei Hagen.
Im Stadtwald Bittermark erinnert das Mahnmal Bittermark an die Kriegsendphasenverbrechen im Rombergpark und in der Bittermark durch die Gestapo.
Industriedenkmäler
Die 1928 errichtete ehemalige Kokerei Hansa befindet sich seit 1995 Besitz der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Seit 1998 sind die meisten Anlagenteile unter Denkmalschutz gestellt und das Denkmal Kokerei Hansa ist Teil der Route Industriekultur. Die Anlage kann im Zuge von Führungen durch ehemalige Mitarbeiter und angelernte, fachkundige Begleiter erfahren werden.
Die Alte Kolonie Eving ist eine denkmalgeschützte Arbeitersiedlung im Stadtteil Eving. Die Siedlung wurde zwischen 1898 und 1899 von der Zeche Vereinigte Stein und Hardenberg für in dieser Zeit verstärkt angeworbene auswärtige Arbeiter errichtet und bestand ursprünglich aus 76 Häusern mit 270 Wohnungen.
Auf dem stillgelegten, teilweise denkmalgeschützten und zum größten Teil abgerissenen Hochofenwerk Phönix-West südlich des Westfalenparks erinnern zwei in Teilen erhaltene Hochöfen, ein Gasometer, die sanierte und ungenutzte Gebläsehalle, das heute als Veranstaltungshalle genutzte ehemalige Reserveteillager und einige weitere Fragmente an die Industriegeschichte des Stadtteils Hörde.
Das Besucherbergwerk Graf Wittekind am Syburger Bergbauweg erlaubt einen Einblick in die Anfänge des Bergbaus im südlichen Ruhrgebiet.
Weitere industriehistorisch bedeutsame Bauten sind:
- Zeche Westhausen in Bodelschwingh
- Zeche Adolf von Hansemann
- Zeche Minister Stein
- Zeche Gneisenau in Dortmund-Derne
- Wasserturm des Dortmunder Südbahnhofs
- Landesoberbergamt Dortmund
Plätze
Wie jede Großstadt verfügt Dortmund über eine Vielzahl öffentlicher Plätze. Die meisten liegen unmittelbar im historischen Stadtkern, der heute größtenteils zur Fußgängerzone erklärt worden ist.
Der Alte Markt bildet das historische Zentrum der Stadt. Um den Markt gruppierten sich im Mittelalter die historischen Zunft- und Gildenhäuser der Dortmunder Hanse-Kaufleute. Bis heute findet sich hier das Stammhaus der Privatbrauerei Dortmunder Kronen sowie die Adler Apotheke. Bis 1955 befand sich außerdem die Ruine des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Alten Rathauses, das als das älteste steinerne Rathaus Deutschlands galt, und die Ruine der 1914 erbauten Städtischen Sparkasse, die nach dem Umzug in die Hansastraße bis 1943 als Bücherei benutzt wurde. Von beiden, abermals prachtvollen Gebäuden, standen nach Kriegsende 1945 nur noch die Außenmauern. Heute dominiert rund um den Alten Markt die Gastronomie, die in den Sommermonaten annähernd den gesamten Platz bestuhlt. Der Alte Markt wird weiterhin häufig für Stadtfeste genutzt.
Auf dem angrenzenden Hansaplatz findet mittwochs, freitags und samstags der Wochenmarkt statt. Während des Weihnachtsmarkts steht dort der große Weihnachtsbaum, zusammengesetzt aus einer Vielzahl einzelner Tannenbäume.
Der Friedensplatz ist der zentrale Veranstaltungsplatz der Stadt. Am Friedensplatz befinden sich wichtige städtische Einrichtungen wie das Rathaus, das aus rotem Sandstein erbaute Alte Stadthaus, die Berswordt-Halle, das Neue Stadthaus sowie das Presse- und Informationsamt. In der Mitte des Platzes ragt die Friedenssäule in den Himmel.
Rund um die Reinoldikirche liegen der Willy-Brandt-Platz, der Reinoldikirchplatz und der Platz von Leeds.
Außerhalb der City finden sich vor allem in der Nordstadt städtebaulich interessante Plätze, so der Borsigplatz, die Wiege des Ballspielvereins Borussia Dortmund, der Nordmarkt, der Fredenbaumplatz und der Steinplatz.
Burgen und Schlösser
Der Öffentlichkeit kaum bekannt ist die Großstadt Dortmund als Standort zahlreicher Burgen, Schlösser und Herrensitze. Doch gemäß ihrer westfälischen Tradition findet sich auf dem Dortmunder Stadtgebiet eine Vielzahl ehemaliger Adelssitze:
Oberhalb des Zusammenflusses von Ruhr und Lenne in den Hengsteysee auf dem Rücken des Ardeygebirges liegt die historisch bedeutsame Hohensyburg. Von der sächsischen Sigiburg, deren erste urkundliche Nennung im Jahr 775 erfolgte, sind bis heute Ruinen erhalten. Auf dem Syberg findet sich weiterhin die auf das Jahr 1100 datierte historische Wehrkirche St. Peter zu Syburg, der 1857 errichtete Vincketurm und ein 1893 bis 1902 erbautes Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Die 1985 fertig gestellte Spielbank Hohensyburg gilt als das umsatzstärkste Casino Deutschlands.
Von der im 12. Jahrhundert an der Emscher erbauten Hörder Burg ist nur noch der Hauptturm erhalten. Die Burg diente lange Zeit als Gerichtssitz. Die Hörder Burg gilt als eine Wiege der Ruhrindustrie. Der Iserlohner Fabrikant Hermann Diedrich Piepenstock errichtete hier 1852 ein Puddel- und Walzwerk, die spätere Hermannshütte. Nach dem Niedergang der Montanindustrie entsteht heute zu Füßen der Hörder Burg der Phoenix-See.
Das im 13. Jahrhundert erbaute Wasserschloss Haus Dellwig vereinigt verschiedene architektonische Stile und liegt reizvoll in der hügeligen Moränenlandschaft im Dellwiger Bachtal, umgeben vom Naturschutzgebiet Dellwiger Wald. In fußläufiger Entfernung findet sich das Westfälische Industriemuseum Zeche Zollern II/IV.
Im Dortmunder Stadtteil Dortmund-Aplerbeck liegt das 1290 erstmals urkundlich erwähnte Wasserschloss Haus Rodenberg. Das vom Ritter Diederich von dem Rodenberge erbaute Wasserschloss gehört heute der Stadt Dortmund, wurde 1996 grundlegend saniert und dient als Seminargebäude der Volkshochschule.
Das Wasserschloss Haus Bodelschwingh wurde im 13. Jahrhundert von der Familie von Bodelschwingh errichtet und befindet sich bis heute im Familienbesitz.
Das von der Familie von Romberg im 13. Jahrhundert erbaute Schloss Brünninghausen wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. An das ehemalige Wasserschloss erinnern heute das als städtische Kunstgalerie genutzte Torhaus und der ehemalige Schlosspark.
Der Rittersitz Haus Wenge wurde im 13. Jahrhundert von Goswin und Johann von der Wenge anlegt und präsentiert sich heute als einziges im Dortmunder Raum erhaltenes Adelshaus des 16. Jahrhunderts mit gotischen Formen.
Von der ehemaligen Wall- und Befestigungsanlage der freien Reichsstadt Dortmund zeugen der Adlerturm und, als vorgelagerte Warte, der Steinerne Turm.
Weitere bedeutsame Bauwerke sind:
- Rittergut Haus Sölde
- Gut Niederhofen
- Schloss Westhusen
- Haus Wischlingen
- Haus Schulte-Witten
- Haus Steinhausen
Kirchenbauten
Mit dem Bau der Reinoldikirche wurde 1250 begonnen. Die evangelische Kirche ist nach dem heiligen Reinoldus, dem Schutzpatron der Stadt benannt. Der ursprünglich 112 m hohe Turm der Reinoldikirche galt nach seiner Vollendung 1454 als „Wunder von Westfalen“. Nach Erdbebenschäden stürzte dieser 1661 ein und wurde unmittelbar wiederaufgebaut. Der Turm der Reinoldikirche mit einer heutigen Höhe von 104 m kann bis zur ersten Plattform durch den Glockenturm bestiegen werden.
Gegenüber der Reinoldikirche liegt die Marienkirche. Der wahrscheinlich älteste Gewölbebau Westfalens entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als spätromanische Pfeilerbasilika. Ende des 14. Jahrhunderts wurde ein gotischer Chor ergänzt und auch andere Bauteile gotisch erneuert, etwa die Fensterfront der Südseite. Die Kirche hatte ursprünglich zwei Türme. Das Innere der Kirche schmücken ein Marienaltar des Dortmunder Meisters Conrad von Soest aus dem Jahr 1420 und der ältere Altar des namentlich unbekannten Berswordtmeisters, der die Kreuzigung darstellt.
Auch die Petrikirche wurde am Hellweg errichtet. Der dreijochige Bau wurde im frühen 14. Jahrhundert begonnen und als gotische Hallenkirche vollendet. Im Inneren von St. Petri befindet sich das Goldene Wunder von Westfalen, ein prächtiger Flügelaltar aus dem Jahre 1521, welcher derzeit aufwändig restauriert wird.
Die Propsteikirche St. Johannes war die Klosterkirche des 1330 gegründeten ehemaligen Dominikanerklosters St. Johann und ist die einzige katholische Kirche in der Dortmunder Innenstadt. Zu den erhaltenen Sehenswürdigkeiten des Klosters zählt ein Altarretabel des Weseler Malers Derik Baegert aus dem 15. Jahrhundert.
Die älteste Kirche auf Dortmunder Stadtgebiet ist St. Peter zu Syburg. Die ursprüngliche Kirche wurde 776 auf der Hohensyburg durch Karl den Großen errichtet und 779 durch Papst Leo III. geweiht. Auf den Ruinen dieses Bauwerks erstand im 11. Jahrhundert die bis heute erhaltene Wehrkirche.
Einen Kontrast dazu setzt der moderne Stahl-Betonbau der im Stil des Neuen Bauens gehaltenen Nicolaikirche.
Auch in den Stadtteilen gibt es historisch bedeutende Kirchenbauwerke. Die Alte Kirche Wellinghofen stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie stand unter dem Patronat der Familie von Romberg. In der Kirche befinden sich ein romanischer Taufstein und viele Schätze mittelalterlicher Kirchenkunst. In Kirchhörde findet sich die Kleinreinoldi genannte, ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert stammende, evangelische Patrokluskirche (Kirchhörde). Aus dem 13. Jahrhundert stammen die St.-Margareta-Kirche in Eichlinghofen, die Margaretenkapelle in Barop, die St.-Josef-Kirche in Kirchlinde und die St.-Remigius-Kirche in Mengede. Dortmund hat nach Köln und Regensburg unter den deutschen Städten die drittmeisten romanischen Kirchen auf seinem Stadtgebiet.
Weitere Kirchenbauten sind:
- Kommende Brackel
- Kreuzkirche
- Liebfrauenkirche
- Lutherkirche
- Paulus-Kirche
- St. Bonifatius
- Franziskanerkirche (dort ruhen die Gebeine des Mönchs Jordan Mai)
- St. Maria-Magdalena
- St. Michael (Dortmund-Mitte)
Sportstätten
Nachdem die ersten Pferderennen bereits 1887 an der Hobertsburg am Fredenbaum stattgefunden hatten, wurde 1913 die Galopprennbahn Dortmund mit einer Sand- und Rasenbahn im Dortmund-Wambel eröffnet. Die historische Rennbahn ist Austragungsort des Deutschen St. Leger.
Die erste Sportstätte des Ballspielvereins Borussia Dortmund war die Weiße Wiese an der Westfalenhütte im Dortmunder Norden. Dieses erste Stadion der Borussia bot 1924 als Sportpark Borussia Platz für 18.000 Zuschauer. 1937 wurde das Sportgelände von den Nationalsozialisten enteignet und der Reichsarbeitsdienst begann hier mit der Errichtung des Hoeschparks. An die Weiße Wiese erinnert heute nur noch eine Gedenktafel im Freibad Stockheide nahe dem Hoeschpark.
Die 1926 neu erbaute Kampfbahn Rote Erde im bürgerlichen Süden der Stadt wurde neue Spielstätte des BVB. Das Stadion Rote Erde war Teil des Volksparks Dortmund und beruhte auf der städtebaulichen Planung des Baurats Hans Strobel. Zum Dortmunder Volkspark gehörten zur damaligen Zeit ebenfalls die Westfalenhalle, die Rosenterrassen und das Volksbad Dortmund unmittelbar südlich der alten Reichsstraße 1. Seine großen Zeiten erlebte das Stadion Rote Erde mit den Erfolgen der Borussia Mitte der 1960er Jahre. Mit hölzernen Behelfstribünen wurde die Zuschauerkapazität auf 42.000 Menschen angehoben. Nach dem Umzug Borussia Dortmunds in das Westfalenstadion, diente die Rote Erde bis in die 1990er Jahre als Trainingsstätte für die Profimannschaft des BVB. Heute dient das Stadion, mit einer Kapazität von 25.000 Zuschauern, als Leichtathletikstadion und ist Austragungsort nationaler und internationaler Wettkämpfe. Außerdem dient es als Spielstätte für die in der Regionalliga Nord spielenden Amateure von Borussia Dortmund.
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurde das Westfalenstadion mit einer Kapazität von 54.000 Zuschauern neu errichtet. Ein reines Fußballstadion im Stil der 1970er Jahre aus kaltem Beton, und doch wurde es von der Bevölkerung und den Fans enthusiastisch angenommen. Trotz ausbleibender Erfolge der Borussia und einer Zeit in der Zweiten Bundesliga wurden Besucherrekorde gefeiert. Mit den Erfolgen Borussia Dortmunds Mitte der 1990er Jahre begann der sukzessive Ausbau des so genannten Fußballtempels. Das Westfalenstadion ist heute mit einer Zuschauerkapazität von 80.708 Zuschauern das größte Fußballstadion Deutschlands. Eine Besonderheit und äußerst sehenswert ist die Südtribüne. Als größte Stehplatztribüne Europas ist sie die Heimat der Fans der Borussia. Auch 2006 war das Stadion Spielstätte bei der Weltmeisterschaft. In Dortmund fanden sechs Spiele inklusive einer Achtel- und einer Halbfinalbegegnung statt. Die Kapazität wurde für alle sechs Spiele aus Sicherheitsgründen auf 60.285 (alles Sitzplätze) reduziert. Das Stadion war nach dem Olympiastadion Berlin die zweitgrößte Spielstätte der Weltmeisterschaft.
Die Westfalenhalle wurde als hölzerne Rundhalle durch Baurat Strobel in den 1920er Jahren errichtet. Mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern war sie zeitweilig das größte Hallengebäude Europas. Legendär ist der Weltmeisterschaftskampf von Max Schmeling im Jahre 1927. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Halle als Kriegsgefangenenlager missbraucht, bei der Bombardierung der Halle durch die Alliierten kamen zahlreiche Gefangene ums Leben. Schon kurz nach dem Krieg wurde die Halle neu errichtet. 1952 wurde die neue Halle, erbaut als frei tragende Dachkonstruktion mit einer Kapazität von 20.000 Zuschauern, durch Bundespräsident Theodor Heuss ihrer Bestimmung übergeben. Heute ist die Halle Teil des Messezentrums Westfalenhallen mit insgesamt 9 Veranstaltungshallen.
Urbane Viertel
Die Dortmunder Innenstadt wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. In den benachbarten Stadtvierteln haben sich zahlreiche Altbauten und eine lokale Stadtteilkultur erhalten.
Das Kreuzviertel im Südwesten der Innenstadt wurde zwischen 1904 und 1908 vom Beamten-Wohnungsverein bebaut und gilt noch heute als ein Wohnviertel der oberen Mittelschicht. Als Standort der Fachhochschule Dortmund und mit Nähe zur Universität ist das Kreuzviertel bei Studenten sehr beliebt. Die Kneipenszene des Viertels genießt einen guten Ruf.
Die Nordstadt wurde zwischen 1858 und 1913 als Arbeiterviertel errichtet und wird heute überwiegend (50 %) von südeuropäischen und asiatischen Einwanderern bewohnt. Nördlich des Dortmunder Hauptbahnhofs gelegen ist die Nordstadt das größte zusammenhängende städtische Wohnviertel in Nordrhein-Westfalen.
Die Kaiserstraße bezeichnet den Teil des Hellwegs zwischen Ostentor und Funkenburg und ist traditionell Sitz der Dortmunder Gerichte. Südlich der Kaiserstraße finden sich viele gründerzeitliche Unternehmervillen. Das italienische Konsulat, das ehemalige Landesoberbergamt sowie die Synagoge sind hier angesiedelt.
Das Brückstraßenviertel ist der letzte Teil der Innenstadt, dessen Straßennetz aus der Vorkriegszeit erhalten geblieben ist. Als Kinomeile und Standort zahlreicher Diskotheken hatte die Brückstraße ein zwielichtiges Image. Auch eine über die Stadt hinaus bekannte offene Drogenszene war bis Mitte der 1990er Jahre hier aktiv. Mit der Ansiedlung hochwertiger kultureller Einrichtungen (Konzerthaus, Volkshochschule) und einem Quartiersmanagement durch die Stadt konnte hier eine gegenläufige Entwicklung eingeleitet werden. Heute präsentiert sich die Brückstraße als moderne, hochfrequentierte Einkaufsstraße mit einem kulturellen Hintergrund.
Parks und Grünflächen
Von Anfang an galt Dortmund trotz umfangreicher Industrie als die grüne Stadt des Reviers. Die Stadt veranstaltete aus Imagegründen regelmäßig den 49-Prozent-Lauf. Dieser sollte betonen, dass noch immer die Hälfte der Stadtfläche aus Grün- und Parkanlagen bestand. Nach dem Niedergang der Montanindustrie ist dies trotz zunehmender Zersiedlung durch Eigenheimbau kein Thema mehr. Dortmund präsentiert sich mit vielen Parks und Naturflächen als lebenswerte Großstadt.
1897 entstanden aus einem patriotischen Zeitgeist überall im Ruhrgebiet so genannte Kaisergärten. Der Dortmunder Kaiserhain lag südlich der Bundesstraße 1. Auf diesem Gelände entstand 1959 zur Bundesgartenschau der Westfalenpark mit dem Deutschen Rosarium und dem Florianturm. In dem 75 Hektar großen Park fanden 1969 und 1991 weitere Bundesgartenschauen statt.
Etwa zwei Kilometer südlich, auf dem Gelände des Schlossparks des ehemaligen Schlosses Brünninghausen, findet sich der etwa 65 Hektar große Rombergpark. Er entstand als Botanischer und Englischer Landschaftsgarten und ist insbesondere für seine Gehölzsammlung bekannt. Als Besonderheit finden sich in dem naturnah belassenen Park ein Heilkräutergarten sowie eine künstliche Moor-Heide-Landschaft.
Das Gelände zwischen Westfalenpark und Rombergpark, früher Standort des Stahlwerks Phoenix-West wird momentan renaturiert. Das Zusammenwachsen der beiden großen Dortmunder Parks wird damit vorbereitet.
Auch der Dortmunder Zoo gehört zu dieser großen städtischen Grünfläche. Am südlichen Ende des Rombergparks liegt der früher als Tierpark Dortmund bekannte Zoo. Auf einer Gesamtfläche von 28 Hektar finden sich 1.840 Tiere in 265 Arten. Schwerpunkt des Zoos sind Haltung und Zucht südamerikanischer Tierarten.
Die größte Dortmunder Grünanlage ist mit 135 Hektar der weiterhin als Friedhof genutzte Hauptfriedhof. Auf dem im historistischen Stil entstandenen Friedhof finden sich große, freie Rasenflächen, landschaftsarchitektonisch interessante Sichtachsen und alter Baumbestand.
Der innenstadtnahe Ostenfriedhof verfügt über alten Baumbestand und eine Vielzahl historische Gräber berühmter Dortmunder Bürger.
In der Dortmunder Nordstadt lädt der Fredenbaumpark auf dem Gelände des ehemaligen Stadtwalds Westerholt und der Freizeitanlage Lunapark auf 63 Hektar zu ausgedehnten Spaziergängen und Erholung ein. Eine Öffnung des Fredenbaumparks zum Wasser wurde 2007 mit URBAN II-Mitteln realisiert. Im Nordwesten wurde der Park zum Dortmund-Ems-Kanal und den dortigen Ruderhäusern ausgeweitet.
Auch der Hoeschpark liegt im Dortmunder Norden. In der 1937 vom Reichsarbeitsdienst in unmittelbarer Nähe der Westfalenhütte und des Borsigplatzes angelegten Grünanlage finden sich zahlreiche Sportanlagen und das Warmwasserfreibad Stockheide. Nach dem Verkauf durch den Thyssen Konzern an die Stadt wird der Park momentan saniert und wieder hergerichtet.
Der 1811 als Westentotenhof in der westlichen Innenstadt angelegte Westpark lädt mit Biergarten und Boulebahnen zum sommerlichen Verweilen ein. Ebenso wie der nahe gelegene Tremoniapark auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Tremonia, dessen große Wiese als Liegewiese und Fußballplatz genutzt wird. Beide Grünanlagen werden insbesondere von der jüngeren Bevölkerung als Treffpunkt für Erholung und freundschaftliches Beisammensein genutzt.
Auch der Revierpark Wischlingen und das Naturschutzgebiet Hallerey liegen im Westen der Stadt.
Von der Volksgartenbewegung Ende des 18. Jahrhunderts zeugen die Volksgärten Mengede und Lütgendortmund.
In der Dortmunder Peripherie an den Grenzen zu Sauerland und Münsterland liegen die ausgedehnten Waldgebiete Bolmke, Stadtwald Bittermark, Schwerter Wald, Niederhofer Wald, Grävingholz, Kurler Busch, Rahmer Wald und das Wannebachtal. Diese sind durch Wander- und Radwege hervorragend erreichbar und lassen das großstädtische Leben schnell vergessen. Ein wichtiges Naherholungsgebiet ist auch der Ortsteil Syburg mit Burgruinen, dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, dem Spielcasino, einer Naturbühne und einem Lehrpfad zur Bergbaugeschichte. Südlich der Hohensyburg fällt das Gelände steil zum Hengsteysee mit Bootsrevieren und Wanderwegen ab.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Stadt Dortmund vergibt alle zwei Jahre den Nelly-Sachs-Preis für Literatur.
Seit 1957 gibt es die Internationalen Kulturtage der Stadt Dortmund, das mittlerweile älteste kontinuierlich stattfindende Kulturfestival in Deutschland. Alle zwei Jahre stellt ein europäisches Partnerland Exponate seiner kulturellen Vielfalt auf unterschiedlichen Veranstaltungen vor. Rund 20 europäische Länder waren bisher zu Gast. Heute sind die Dortmunder Kulturtage Kern des landesweiten Ereignisses Scene:NRW.
Eingebunden in die Kulturtage wird beim Jazzfestival europhonics die Jazzszene des jeweiligen Partnerlandes beleuchtet und vorgestellt. Das 1987 zunächst unter den Titel Dortmunder Jazzfrühling initiierte Musikfest präsentiert jährlich zeitgenössischen, europäischen Jazz an unterschiedlichen Spielorten in der Stadt.
Das Frauenfilmfestival femme totale wird seit 1987 zweijährlich veranstaltet. Bei dem Festival mit einem thematischen Schwerpunkt, werden Produktionen gezeigt in denen Frauen im Bereich Regie, Drehbuch, Ton oder Kamera maßgeblich mitgewirkt haben. Auf dem Filmfestival werden zudem ein themenunabhängiger Spielfilmwettbewerb für Regisseurinnen, ein Nachwuchsförderpreis für junge Bildgestalterinnen und ein Förderpreis für Kamerafrauen vergeben. Das Festival fusionierte im Jahre 2005 mit der Kölner feminale zum Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln, das nun abwechselt in Dortmund und Köln stattfindet.
Seit 1997 richtet sich das Tanz- und Theaterfestival off limits an die freie Tanz- und Theaterszene. Parallel zum Festival wird ein Symposium veranstaltet.
Jährlich wird das Dortmunder Literaturfestival LesArt abgehalten.
Wie in anderen deutschen Städten öffnet sich die Kulturlandschaft der Stadt jährlich auf dem Tag des offenen Denkmals und der Dortmunder Museumsnacht einem breiten Publikum.
Der Dortmunder Weihnachtsmarkt ist mit über 300 Ständen einer der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands und wird alljährlich von mehr als zwei Millionen Besuchern aus der Stadt, der Region und aus dem Ausland besucht. Die Attraktion des im Schatten der Reinoldikirche stattfindenden Dortmunder Weihnachtsmarktes ist der als Gerüstkonstruktion errichtete höchste Weihnachtsbaum der Welt auf dem Hansaplatz mit einer Höhe von 45 Metern. Die Gerüstkonstruktion, in der eine Sprinkleranlage (52 Löschdüsen, 3200 Liter/Minute) zur Brandbekämpfung installiert ist, wird mit 1700 Rotfichten bestückt. 44.000 Lämpchen sorgen für die Beleuchtung. Der Baum hat ein Eigengewicht von 30 Tonnen und wird mit einem Betonfundament von 140 Tonnen gesichert. Auf Grund des bereits jetzt hohen Gewichts ist kein höherer Baum möglich, da die maximale statische Belastbarkeit der unter dem Hansaplatz gelegenen mehrgeschossigen Tiefgarage erreicht ist.
Weitere Veranstaltungen sind:
- Geierabend in der Zeche Zollern
- Micro!festival
- 6-Tage-Rennen
- Kabarett-Matinee „Mitteilungen für interessierte Dorfbewohner“ im Harenberg-City-Center
- XXS Dortmunder Kurzfilmfestival
- Musikfestival Juicy Beats
- Rock in den Ruinen auf der Hohensyburg
- Mayday
Kulinarische Spezialitäten
Am Dortmunder Bier, gerne als Stößchen getrunken, führt in der Dortmunder Küche kein Weg vorbei. Trotz des Niedergangs des ehemals größten Brauereistandorts in Europa hat das Dortmunder Helle, ein herbes, untergäriges Exportbier, weiterhin Weltruf. Als bodenständiges Getränk, gereicht zu den westfälischen Spezialitäten Pfefferpotthast mit Pumpernickel, Panhas oder Möppkenbrot, findet es bis heute viele Liebhaber. Die Dortmunder Gastronomie feiert jährlich neben der publikumswirksamen Leistungsschau Dortmund à la carte ein Pfefferpotthastfest auf dem Alten Markt.
Eine Gebäckspezialität ist der Salzkuchen, ein kreisrundes, mit Salz und Kümmel gewürztes Brötchen mit einer Vertiefung in der Mitte. Er wird häufig mit Mett belegt gegessen, wobei die Vertiefung gehackte Zwiebeln aufnimmt.
Sport
Dortmunds sportliches Aushängeschild ist der traditionsreiche Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund, Deutscher Fußballmeister 1956, 1957, 1963, 1995, 1996 und 2002, DFB-Pokal-Sieger 1965 und 1989, Europapokalsieger der Pokalsieger 1966 sowie Champions-League- und Weltpokalsieger 1997, der im Signal Iduna Park (ehemals Westfalenstadion) südlich der Innenstadt spielt. Der Verein hat circa 30.000 Mitglieder und einen Zuschauerschnitt von etwa 75.000 Zuschauern. Seine Amateurmannschaft spielt in der Regionalliga West, die Handballdamen des BVB spielen zu Saison 2008/09 wieder in der Bundesliga. Die erste Mannschaft der Tischtennisabteilung gehört der zweiten Bundesliga an. Die ausgeprägte Fußball- und Sportbegeisterung der Menschen in Dortmund ist international bekannt.
Das Westfalenstadion war Spielstätte der Fußballweltmeisterschaften 1974 und 2006. Es bietet Platz für 80.708 Zuschauer und ist damit das größte reine Fußballstadion in Deutschland und das viertgrößte Stadion in Europa. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Stadion Rote Erde und das Leichtathletikzentrum Helmut-Körnig-Halle. Die ebenfalls benachbarten Westfalenhallen sind bekannt als Schauplatz zahlreicher Europa- und Weltmeisterschaften in verschiedenen Sportarten, wie der Handballweltmeisterschaft 2007. Seit 1925 wird in der Westfalenhalle das traditionelle Steherrennen immer am 1. Weihnachtsfeiertag abgehalten, dem am gleichen Ort 1926 das jährliche Sechstagerennen folgte. Das internationale Reit- und Springturnier in der Dortmunder Westfalenhalle zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen des Reitsports in Deutschland.
Die Helmut-Körnig-Halle und das Stadion Rote Erde stellen die Hauptstützpunkte der Dortmunder Leichtathletikgemeinde dar. Zahlreiche Vereinsmannschaften haben sich in der LG Olympia Dortmund zusammengefunden; zahlreiche Sportler der LGO erzielen auf nationaler und internationaler Ebene große Erfolge.
Auch Basketball findet einen großen Zuspruch. Der in Dortmund ansässige Verein SVD 49 Dortmund spielt derzeit in der Basketball-Regionalliga und erfreut sich bei Heimspielen in der Brügmannhalle regelmäßig an einer ausverkauften Halle. Besonders seit dem Bundesliga-Jahr 1992/93 erregt der Verein ein breites Interesse in der Öffentlichkeit.
Ein weiterer Traditionsverein in Dortmund ist die Eishockeymannschaft des EHC Dortmund. Die Ursprünge des Vereins gehen auf das Jahr 1937 zurück, als der EV Westfalen Dortmund gegründet wurde. In der Folgezeit gab es weitere drei Nachfolgevereine, die allesamt den Spielbetrieb aus finanziellen Gründen einstellen mussten. Der EHC Dortmund besteht seit 1996 und feierte im Sommer 2006 sein zehnjähriges Jubiläum. Aktuell spielt der EHC in der Regionalliga NRW und konnte 2007 sowie 2008 jeweils die Regionalliga-Meisterschaft gewinnen. Die Heimspielstätte des Vereins ist das Eissportzentrum Westfalenhallen.
In Dortmund beheimatet ist der Olympiastützpunkt Westfalen und das Bundesleistungszentrum Rudern. Daneben existieren Leistungszentren für die Sportarten Schießen, Eiskunstlauf und Eistanz. Im Willi-Daume-Haus an der Strobelallee findet sich der Sitz des Deutschen Handball Bundes. Auch der Deutsche Ringer Bund hat seine Geschäftsstelle in Dortmund.
Im Dortmunder Schauspielhaus wird seit 1973 jährlich das Sparkassen Chess-Meeting Dortmund ausgetragen. Hervorgegangen aus den Internationalen Dortmunder Schachtagen gilt es als wichtigstes und spielstärkstes Schachturnier in Deutschland und besitzt internationale Bedeutung.
Die seit 1913 bestehende Dortmunder Galopprennbahn im Stadtteil Wambel verfügt über eine 2000-m-Grasbahn und eine 1600-m-Allwettersandbahn. Auf der mit Flutlichtanlage und überdachten Tribünen ausgestatteten Rennbahn werden jährlich das Deutsche St. Leger und der Große Preis der Dortmunder Wirtschaft ausgetragen.
In Dortmund gibt es drei Golfplätze: Den seit 1956 in der Reichsmark vom Dortmunder Golf Club e. V. betriebenen 18-Loch-Platz, die von der ehemaligen britischen Rheinarmee zu Besatzungszeiten angelegte 18-Loch-Anlage Royal Saint Barbara’s in Brackel sowie einen 9-Loch-Golfplatz im Innenfeld der Dortmunder Galopprennbahn.
Südlich des Westfalenparks existiert mit der „Dortmunder Niere“ eine Trainingsstrecke für Radsportler.
Im Freizeitbereich und beim Breitensport bietet Dortmund ein vielfältiges Angebot. Unter anderem verfügt die Stadt über zehn Schwimmbäder, zahlreiche Sporthallen und -anlagen, ein inzwischen relativ gut ausgebautes, 300 km umfassendes Fahrradwegenetz, eine Mountainbike-Arena (auf dem Gelände der ehemaligen Hausmülldeponie im Stadtteil Deusen, Deusenberg), drei Kletteranlagen, einen Hochseilgarten sowie mehreren Funsportanlagen (Skateboard-, BMX- und Beachvolleyball-Anlagen) und natürlich die vielen Parks und Grünflächen. Insgesamt gibt es fast 600 Sportvereine in Dortmund mit ungefähr 140.000 Mitgliedern. Das denkmalgeschützte Dortmunder Südbad in der Innenstadt ist die traditionelle Austragungsstätte zahlreicher, national bedeutender Schwimmveranstaltungen. Das Bad wurde kürzlich saniert und steht seit Anfang 2007 wieder für Schwimmwettkämpfe zur Verfügung.
Eine besondere Bedeutung für den Breitensport besitzen der mit fast 6000 Mitgliedern größte Verein TSC Eintracht Dortmund, der Stadtsportbund und die Sport Welt Dortmund GmbH, als Betreiber der Dortmunder Schwimmbäder.
Eine große Tradition besitzt auch das Ringen in Dortmund. Zwischen 1927 und 1957 wurde der ASV Heros Dortmund zehnmal und der Sportklub Hörde 04 dreimal deutscher Mannschaftsmeister. Heute ringt ein fusioniertes Team RWG Hörde-Heros in der Oberliga NRW.
Aber auch Randsportarten wie American Football und Baseball finden in Dortmund Beachtung. So waren 1980 die Dortmund Giants einer der ersten deutschen Footballvereine. Nun spielen die Giants in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, in der Regionalliga. Im Jahre 2008 spielt die Baseballmannschaft der Dortmund Wanderers in der höchsten deutschen Spielklasse, der 1. Bundesliga.
Wirtschaft und Infrastruktur
Traditionelle Wirtschaftssektoren, Wandel und Perspektiven
Im Rahmen der Industrialisierung entwickelte sich Dortmund rasch zu einem Zentrum der Schwerindustrie (Kohle- und Stahlindustrie). Bedeutende Dortmunder Konzerne waren Hoesch, die Dortmunder Union, die Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb sowie die ab 1969 unter dem Dach der Ruhrkohle AG zusammengefassten Dortmunder Zechen. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts gab es auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet mehr als 15 Kohlebergwerke, deren letztes 1987 den Betrieb einstellte. Siehe auch Liste ehemaliger Bergwerke in Dortmund. Der letzte bedeutende Bergbauzulieferer, die Maschinenfabrik Gustav Schade, wurde erst später geschlossen.
Die wirtschaftlich gesunde Hoesch AG wurde 1992 durch die Essener Krupp Stahl AG übernommen. 1997 fusionierten Krupp-Hoesch und die Düsseldorfer Thyssen Stahl AG zur ThyssenKrupp Stahl AG, mit drastischen Folgen für die Dortmunder Hüttenstandorte. Die Flüssig-Phasen der Eisen- und Stahlproduktionen wurden in Dortmund in den Folgejahren stillgelegt, weil der neue Konzern seine Stahlsparte an der geografisch günstigeren Rheinschiene konzentrierte. Der hieraus entstandene Arbeitsplatzabbau war für Dortmunds Wirtschaft eine schwere Belastung.
Die Brachflächen der früheren Industriestandorte bieten heute Entwicklungspotenzial für die Stadt:
- Das frühere Gelände der Dortmunder Union im Westen der Stadtmitte ist zu großen Teilen bereits mit neuer Logistik- und Handelsstruktur besiedelt: es liegt verkehrsgünstig an der Eisenbahntrasse durch das Emschertal, an der nördlichen Stadtautobahn, dem Zubringer zu A45, A40 und A2, und in Nähe des Dortmund-Ems-Kanals.
- Das ehemalige Stahlwerk Phoenix-Ost im Südosten in Hörde wird nach seinem Abbau, dem Abriss und der Neugestaltung zum Projekt Phoenix-See eine interessante Adresse für Wohn- und Geschäftszwecke mit hohem Erholungswert werden.
- Dem Standort Phoenix-West kommt bereits jetzt mit der MST.factory eine zentrale Rolle im Wettbewerb um weitere Unternehmensansiedelungen aus dem Bereich der Mikrosystemtechnik zu. Dortmund gilt heute als größtes deutsches Zentrum für Mikrosystemtechnik und beheimatet aktuell 26 Unternehmen mit circa 1700 Beschäftigten in dieser noch jungen Zukunftsbranche sowie den IVAM Fachverband für Mikrotechnik.
- Der Standort Westfalenhütte im Dortmunder Nordosten ist eine der größten Industriebrachen Europas. Auch wenn noch in geringem Umfang (unter 1.000 Mitarbeiter) auf der Westfalenhütte produziert wird, so ergibt dieses Gelände (circa 3 km mal 5 km) enorme Möglichkeiten der Stadtentwicklung. Denkbar ist sowohl eine Nutzung als Industrie- und Logistikstandort als auch die Entwicklung neuer Grün- und Freizeitareale. Eine endgültige Entscheidung bezüglich zukünftiger Nutzung und die Akquisition von Investoren stehen hier noch aus.
Der Maschinen- und Anlagenbau besitzt in Dortmund eine große Tradition. Aktiv sind neben der Chemieanlagenbau-Gesellschaft Uhde GmbH, die heute ebenfalls zur ThyssenKrupp AG gehört, der Maschinen und Anlagenbauer KHS AG, früher Holstein & Kappert, mit Unternehmenssitz in der Juchostrasse, Hersteller von Verpackungs- und Getränkeabfüllmaschinen. Ein nicht mehr in Dortmund tätigendes Unternehmen ist die Thyssen Klönne AG. Baufahrzeuge wurden früher in Dortmund durch das Unternehmen Orenstein & Koppel hergestellt, die bei den Hoesch-Krupp-Fusionen zur Krupp Fördertechnik und deren Schwesterunternehmen kam. Die O&K Baggersparte wurde durch den amerikanischen Terex-Konzern übernommen und fertigt bis heute schwere Baumaschinen in Dortmund. Auch der Werkzeugmaschinenbau hat eine namhafte Dortmunder Vergangenheit: in Lütgendortmund an der Stadtgrenze zu Bochum existierte bis in die 1980er Jahre das Familienunternehmen Tönshoff, ehedem weltbekannter Hersteller von Mehrspindel-Drehautomaten. Mit der früheren „Hoesch Maschinenfabrik Deutschland“ hatte Dortmund an der Bornstraße nahe der Westfalenhütte einen Hersteller von Größt-Drehmaschinen aufzuweisen. Die Maschinenfabrik Rothe Erde ist ein führender Hersteller von Großwälzlagern. Der Boom der Windenergie sichert dem Unternehmen steigende Absatzzahlen.
Mittlerweile haben sich in Dortmund Unternehmen der Versicherungs- und Finanzwirtschaft sowie im Umfeld der Universität viele moderne IT- und Dienstleistungsunternehmen etabliert, die für Beschäftigung sorgen.
Über seine Grenzen hinaus wurde Dortmund als Bierstadt durch das Brauen von Exportbier bekannt. Von den zahlreichen Dortmunder Brauereien (unter anderem Bergmann, Borussia, Actien (DAB), Union (DUB), Kronen, Hansa, Ritter, Stifts, Thier), die nach dem Ersten Weltkrieg zu Großbrauereien wuchsen und nahezu 50 Jahre lang den deutschen Biermarkt beherrschten, blieb nur noch eine übrig: Unter dem Dach der zur Bielefelder Dr. August Oetker KG gehörenden Dortmunder Actien-Brauerei (DAB) sind heute alle Dortmunder Biermarken vereint.
Strukturwandel
In der Zeit von 1960 bis 1994 verringerte sich die Zahl der Industriebeschäftigten von 127.000 auf 37.000 Personen. Neue Arbeitsplätze wurden hauptsächlich im Bereich der Informationsverarbeitung sowie bei Banken und Versicherungen geschaffen.
Ebenso stieg die Bedeutung Dortmunds als Oberzentrum des Einzelhandels. Der Westenhellweg im Herzen der Innenstadt gilt neben der Kaufingerstraße in München, der Zeil in Frankfurt am Main und der Schildergasse in Köln als eine der am häufigsten frequentierten Einkaufsmeilen Deutschlands. Die hohen Mietpreise und nicht vorhandene Leerstände auf dem Westenhellweg und Ostenhellweg reflektieren diese Entwicklung. Ein zukunftweisendes Signal war Ende 1968 die Gründung der Universität Dortmund. Die Campus-Universität legte den Grundstein für den heutigen Wissenschaftsstandort. In räumlicher Nähe zur Universität wurde 1984 das Technologiezentrum als eines der ersten Deutschlands eröffnet. Im angrenzenden Technologiepark siedelten sich seit 1988 mehr als 225 Unternehmen mit über 8500 Mitarbeitern an. Das Projekt Stadtkrone-Ost auf dem ehemaligen Kasernengelände an der B1 ist ein weiteres positives Beispiel des mit der Kohlekrise von 1958 einsetzenden und bis heute unverändert anhaltenden Strukturwandels in Dortmund.
Mit dem dortmund-project einem Public Private Partnership zwischen der Stadt, dem Konzern ThyssenKrupp, welches vom Unternehmensberater McKinsey nach dem Vorbild der Wolfsburg AG erarbeitet wurde, soll sowohl die durch den Strukturwandel entstandene Beschäftigungslücke geschlossen werden, als auch neue Leitbranchen für die Stadt entwickelt und gestärkt werden. Die Industriebrachen wurden in das Gesamtkonzept mit eingebunden. Die Kompetenzfelder Logistik, Mikrosystemtechnik (MST) und Informations- und Kommunikationstechnologien wurden als neue Führungsbranchen auserkoren. Später kamen die Gesundheitswirtschaft, die Biomedizin und die Energietechnik hinzu. Das Projekt ist im Jahr 2005 in die städtische Wirtschaftsförderung integriert worden. Bis zum Jahr 2010 will die Stadt Dortmund im Rahmen des dortmund-project insgesamt 67 Millionen Euro aufwenden, um unternehmerische Initiativen anzustoßen.
Der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) bildet heute den mit Abstand größten Anteil (73 %) im Dortmunder Wirtschaftsgeschehen und hat sich mit Vorliebe im weiträumigen Bereich entlang der B1 (Westfalendamm und Rheinlanddamm) und an den südlichen City-Ausfallstraßen angesiedelt.
Die Stadt ist mittlerweile mehrfach für den erfolgreichen Strukturwandel gelobt worden. Laut dem Wirtschaftsmagazins Capital ist Dortmund die Stadt im Ruhrgebiet, die die besten Wirtschaftsaussichten bis 2013 besitzt. Das Handelsblatt bezeichnete die Stadt 2004 in ihrem Zukunftsatlas als „stillen Star“[36]. 2006 erhielt die Stadt für die MST.factory den Eurocities-Award in der Kategorie Innovation[37].
Arbeitslosigkeit
Trotz des in Ansätzen erfolgreichen Strukturwandels ist die Anzahl Erwerbsloser in Dortmund sehr hoch. Wie im gesamten Ruhrgebiet liegt die Arbeitslosenquote über dem Bundes- und Landesdurchschnitt, ist aber selbst im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten ausgesprochen hoch. Allerdings unterscheidet sich die Situation in den einzelnen Stadtteilen mit einer deutlich höheren Ausprägung in den nördlichen Stadtteilen. So lag die Arbeitslosenquote bezogen auf abhängig zivile Erwerbspersonen im Stadtbezirk Innenstadt-Nord 2003 bei schätzungsweise 27,2 % im Vergleich zu nur 9,6 % im Stadtbezirk Hombruch.
In den letzten Jahren verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen. Als Grund hierfür sind vor allem der deutschlandweite Konjunkturaufschwung sowie die wachsende MST- und IT-Branche anzusehen, in der circa 15.000 Arbeitsplätze entstanden sein sollen.
Nach den Angaben des Amts für Statistik und Wahlen der Stadt Dortmund betrug die Arbeitslosenquote (in Prozent) in Dortmund jeweils zum 30. Juni:
Jahr | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
bezogen auf abhängig zivile Erwerbspersonen | 15,5 | 15,0 | 15,7 | 17,1 | 17,1 | 16,4 | 15,1 | 14,0 | 14,6 | 15,5 | 16,6 | 16,5 | 16,1 | 14,2 | |
bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen | 15,1 | 14,0 | 13,0 | 13,5 | 14,3 | 15,3 |
Verkehr
Fernverkehr
Dortmund ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Westfalens. Im Straßenverkehr ist die Stadt über die sechs Autobahnen A 1 (Bremen–Köln), A 2 (Oberhausen–Berlin), A 40 (Dortmund–Venlo), A 42 (Dortmund–Kamp-Lintfort), A 44 (Aachen–Dortmund sowie Dortmund–Kassel), A 45 (Dortmund–Aschaffenburg) und vier Bundesstraßen (B 1, B 54, B 235 und B 236) an das deutsche Fernstraßennetz angebunden. Mit dem Kamener Kreuz, dem Westhofener Kreuz sowie den Autobahnkreuzen Dortmund/Unna und Dortmund-Nordwest liegen wichtige deutsche Autobahnkreuze auf oder in Nähe des Dortmunder Stadtgebiets.
Im Schienenverkehr verfügt Dortmund mit dem Dortmunder Hauptbahnhof über einen ICE-Fernbahnhof. Er zählt mit 41 Millionen Fahrgästen jährlich zu den wichtigsten Eisenbahnknoten im deutschen Personenverkehr. Eine wichtige Verkehrsanlage ist dabei auch der im Osten der Stadt an der Strecke nach Hamm gelegene Betriebsbahnhof Dortmund. Darüber hinaus gibt es 23 Regionalbahnhöfe und 25 weitere S-Bahn-Stationen in Dortmund (siehe auch Bahnhöfe in Dortmund). Im Eisenbahngüterverkehr ist Dortmund jedoch nach Stilllegung der beiden Rangierbahnhöfe Dortmund Rbf und Dortmunderfeld kein Eisenbahnknoten mehr. Ab Dortmund verkehren Autozüge nach Westerland, Bozen usw.
Auch an das europäische Flugnetz ist Dortmund angebunden. Der Flughafen Dortmund befindet sich im östlichen Stadtteil Wickede und ist mit dem Personenkraftwagen über die B1 erreichbar sowie über einen Shuttlebus direkt über den Bahnhof Holzwickede/Dortmund-Flughafen an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Seit 2004 betreibt der Flughafen Dortmund zusätzlich den FlughafenExpress, der zwischen dem Zentralen Omnibus Bahnhof am Dortmunder Hauptbahnhof und dem Flughafen verkehrt. Der VRR-Tarif gilt auf dieser Strecke nicht.
Der Flughafen Düsseldorf International ist in etwa einer Stunde mit der Bahn oder dem PKW zu erreichen.
In der Binnenschifffahrt ist Dortmund über den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Rhein und der Nordsee verbunden und verfügt über den größten Kanalhafen Europas, der aber im Zuge des Strukturwandels an Bedeutung verloren hat. Geplant ist der Bau einer Marina, um den Freizeitwert des Hafens zu erhöhen.
Nahverkehr
Der Dortmunder Nahverkehr wird zum Großteil durch die DSW21 abgewickelt.
Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist Dortmund durch die vier S-Bahn-Linien S 1, S 2, S 4 und S 5, zahlreiche Regional-Express-Züge und Regionalbahnen erschlossen. Im Kommunalen Personennahverkehr verfügt Dortmund über ein Netz aus acht innerstädtisch unterirdisch verlaufenden Stadtbahnlinien: U41, U42, U43, U44, U45, U46, U47 und U49. Im April 2008 wurden unter der Innenstadt die letzten Tunnelstrecken fertiggestellt. Die beiden letzten Straßenbahnlinien 403 und 404 wurden nach Eröffnung des Ost-West-Tunnels umgewandelt und heißen nun U43 und U44. Außerdem sind eine U48, eine Verlängerung der U49 nach Wellinghofen und ein neuer Abzweig an der U47 nach Kirchlinde in Planung. Es gibt noch 56 Buslinien. Alles wird großteils von den DSW21 im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr betrieben. Dieses Streckennetz umfasst 852,1 Kilometer und befördert jährlich 125 Millionen Personen.
Zudem gibt es eine automatische H-Bahn zwischen den beiden Universitätsstandorten und dem Stadtteil Eichlinghofen sowie dem Technologiepark.
Auffallend sind die roten Doppeldecker-Schnellbusse, mit denen die VKU den ZOB am Hauptbahnhof Dortmund mit dem Busbahnhof in Bergkamen verbindet.
Die Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg autofreundlich wieder aufgebaut. Auffälligste Merkmale sind die südlich des Stadtkerns durch das Stadtgebiet verlaufende B1 und der vier- bis sechsspurige Innenstadtring entlang des ehemaligen Stadtwalls. Innerhalb dieses Rings ist der Autoverkehr nur noch sehr eingeschränkt möglich – der größte Teil dieses Gebiets ist zur Fußgängerzone ausgebaut.
Auch das Radfahren wird in Dortmund durch die Stadtplanung gefördert – seit den 1980er-Jahren wurde ein umfangreiches Radwegenetz geschaffen. Am 10. Juli 2006 wurde ein Antrag zur Aufnahme in die „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in NRW“ (AGFS) beim Verkehrsministerium in Düsseldorf eingereicht. Am 8. August 2007 wurde Dortmund mit diesem Titel ausgezeichnet.
Ansässige Unternehmen
Größter Arbeitgeber der Stadt ist mittlerweile die Stadt selbst mit zahlreichen Tochterunternehmen:
- Die DSW21, die ehemaligen Dortmunder Stadtwerke, beschäftigten in ihren zahlreichen Tochterunternehmen in den Geschäftsfeldern Transport, Energie, Telekommunikation, Wohnungsbau und Stadtentwicklung über 3.000 Menschen. Zusammen mit den Bochumer Stadtwerken besitzen die Dortmunder Stadtwerke die Gelsenwasser AG und einen Aktienanteil der RWE.
- Die DEW21 – Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH ist ein gemeinsames Unternehmen der DSW21 und der RWE AG und versorgt die Einwohner der Stadt Dortmund mit Erdgas, Strom, Wärme und Wasser und bietet Dienstleistungen rund um diese Produkte für Geschäfts- und Privatkunden an.
- Die Westfalenhallen Dortmund GmbH sind Betreiber des Veranstaltungszentrum Westfalenhallen und der dortigen Messe.
- Die Entsorgung Dortmund GmbH ist ein in den 1990er Jahren gegründetes Unternehmen der Entsorgungsbranche in Dortmund. Die Hauptaufgabe der EDG ist die Reinigung öffentlicher Flächen sowie der Müllabtransport.
- Die Dokom Gesellschaft für Telekommunikation mbH ist ein lokaler Telekommunikationsanbieter für Sprachtelefonie und IP-gestützte Kommunikation.
Die Stadt besitzt außerdem Aktienanteile an der RWE AG (RWE Westfalen Weser Ems AG, RWE Systems AG, Harpen AG), die Dortmund zu einem wichtigen Unternehmensstandort ausgebaut hat.
Weitere ansässige Unternehmen sind in den Bereichen
Versicherungswirtschaft:
- Die Versicherungsgruppe Continentale bündelt in Dortmund ihr Geschäft mit Krankenversicherungen. Die Continentale Krankenversicherung AG wurde 1926 aus der Eigeninitiative von Anhängern der Naturheilkunde gegründet und war viele Jahre der Hauptsponsor von Borussia Dortmund.
- Die SIGNAL IDUNA Gruppe ist ein Zusammenschluss der Hamburger Iduna-Gruppe und der Dortmunder Signal-Versicherungen. Insgesamt beschäftigt Signal Iduna mehr als 12.000 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Die Dortmunder Konzernzentrale ist ein markantes Gebäude an der Bundesstraße 1.
- Der Volkswohl Bund wurde 1919 als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gegründet und bietet neben Lebensversicherungen seit 1969 auch Sachversicherungen an.
Telekommunikation:
- Für die Deutsche Telekom AG ist Dortmund ein wichtiger Konzernstandort. An der Bundesstraße 1 nördlich des Westfalenparks und des Florianturms unterhält die Telekom ein markantes Bürohochhaus.
- Verizon, ehemals MCI Deutschland GmbH
- Versatel Deutschland Holding GmbH
Informatik und Informationsverarbeitung:
Weit über 100 Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationsverarbeitung sind in Dortmund und Umgebung angesiedelt.
- adesso AG
- Brockhaus Software & Consulting AG
- Comline AG
- e-m-s new media AG
- EDS Deutschland GmbH
- forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse mbH
- Hewlett-Packard GmbH
- Locatech GmbH
- Materna GmbH Information & Communications
- Pro DV Software AG
- Swyx Solutions AG
Logistik:
- e-port-dortmund GmbH
- Rhenus AG & Co. KG
- DHL Solutions GmbH
- Ikea Lager und Service GmbH
- Kühne+Nagel (Niederlassung Dortmund)
Mikrosystemtechnik:
- Boehringer Ingelheim microParts GmbH
- MST.factory dortmund GmbH
Halbleiter und elektronische Bauteile:
Anlagen- und Maschinenbau:
- WILO AG
- KHS AG: Der Hersteller von Anlagen für die Abfüll- und Verpackungsindustrie ist mit über 1.000 Mitarbeitern der größte industrielle Arbeitgeber der Stadt.
- ANKER-SCHROEDER.DE ASDO
- ABP Induction Systems: Einer der führenden Hersteller von Induktions-Schmelz- und Gießöfen
Finanzwirtschaft:
- Sparkasse Dortmund
- Volksbank Dortmund eG
- KD-Bank
- AHAG Wertpapierhandelsbank AG
Weitere in Dortmund tätige Unternehmen sind:
- Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
- Dortmunder Actien-Brauerei AG
- Eurowings Luftverkehrs AG, Germanwings GmbH
- Rewe Dortmund Großhandel eG
- METRO Cash & Carry GmbH & Co. KG
- Hellweg – Die Profi-Baumärkte GmbH & Co. KG
Kennzahlen des Einzelhandels
2003 | 2004 | 2005 | |
---|---|---|---|
Umsatzkennziffer | 109,0 | 107,8 | 106,6 |
Kaufkraftkennziffer | 101,3 | 101,8 | |
Zentralitätskennziffer | 107,6 | 109,6 | 109,07 |
Messen
Zum Messezentrum Westfalenhallen gehören 9 klimatisierte Hallen mit zwischen 1.000 und 10.600 Quadratmetern Fläche. Die neuste Halle, die Westfalenhalle 3B, wurde im Frühjahr 2005 mit einer Fläche von 10.600 m² eröffnet. Insgesamt bietet das Messezentrum Westfalenhallen eine Ausstellungsfläche von 59.000 m². Einzelheiten zu den stattfindenden Messen werden im Artikel Westfalenhallen detailliert besprochen.
Medien
Zeitungen und Zeitschriften
Vor dem Zweiten Weltkrieg erschien in Dortmund mit dem Dortmunder General-Anzeiger die auflagenstärkste, überregionale Tageszeitung Deutschlands außerhalb von Berlin. Nach einer Hitler Karikatur von Emil Stumpp wurde die 1890 von Friedrich Wilhelm Ruhfus gegründete, linksliberale Zeitung von den Nationalsozialisten eingestellt und erschien fortan als Parteiorgan unter dem Namen „Westfälische Landeszeitung – Rote Erde“.
An die publizistische Tradition konnte nach Ende des Krieges nicht angeknüpft werden. Heute erscheinen mit der Westfälischen Rundschau (WR), der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) und den Ruhr Nachrichten (RN) vor Ort drei lokale Zeitungen. Allerdings gehört die WR zur WAZ-Gruppe. Einmal in Monat erscheint das Obdachlosenmagazin Bodo und wird in der Stadt zum Verkauf angeboten.
Kostenlos verteilt werden in Dortmund zahlreiche Anzeigenmagazine wie zum Beispiel der Stadt-Anzeiger und der Nordanzeiger. Diese erscheinen in der Regel wöchentlich. Die kostenlosen Veranstaltungsmagazine coolibri und Heinz liegen monatlich in Kultureinrichtungen und Gaststätten aus.
Der Visions-Verlag verlegt in Dortmund das monatlich erscheinende, bundesweit erhältliche Musikmagazin Visions und das Interviewmagazin Galore. Des Weiteren befindet sich die Redaktion des größten Rock- und Metal-Magazins Europas, Rock Hard, im Stadtteil Körne.
An der TU Dortmund erscheint während des Semesters zweiwöchentlich die Campuszeitung Pflichtlektüre.
Fernsehen
Sowohl der Westdeutsche Rundfunk (WDR) als auch Sat.1 betreiben in Dortmund Landesstudios. Der WDR produziert in Dortmund die Sendungen Planet Wissen und Lokalzeit aus Dortmund. Die Lokalzeit aus Dortmund berichtet täglich mit aktuellen Nachrichten über die Region. Sat.1 produziert die NRW-Ausgabe von 17:30 in Dortmund. Außerdem werden manche Beiträge aus verschiedenen Sendungen z. B. aus Blitz in Dortmund gedreht und anschließend ausgestrahlt.
Der mit dem Kabelpilotprojekt entstandene Bürgerkanal heißt heute floriantv und bietet interessierten Bürgern die Möglichkeit, selbst Fernsehen zu gestalten. floriantv hat einen festen Sendeplatz im Dortmunder Kabelnetz.
Seit 2006 hat der neugegründete Fernsehsender Help TV seinen Sitz in Dortmund.
Hörfunk
Das Hörfunkstudio des WDR versorgt die Region über den Sender WDR 2 halbstündlich mit Regionalnachrichten. Das lokale Privatradio Radio 91.2 bietet regionale Informationen sowie das Rahmenprogramm von Radio NRW. Das studentische Radio eldoradio* spielt rund um die Uhr Musik, sendet morgens und abends auch Wortbeiträge, und kann in Dortmund über Antenne, Kabel und darüber hinaus als Webradio empfangen werden.
Die zuvor in Dortmund ansässige Deutsche Hörfunk Akademie hat im Jahre 2005 ihre Geschäftsstelle nach Oberhausen verlagert. Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen finden allerdings weiterhin am Nollendorfplatz in Dortmund-Eving statt.
Online-Magazine und Blogs
Die Online-Magazine mit der größten Reichweite sind die BVB-Fanzines schwatzgelb.de und die-kirsche.com.
Verlage
Das traditionsreiche Medienhaus Lensing ist der drittgrößte unabhängige Zeitungsverleger in Nordrhein-Westfalen.
Der vom Dortmunder Verleger Bodo Harenberg gegründete Harenberg Verlag verlegt die Fachzeitschrift buchreport und die Spiegel-Bestsellerlisten. Einer allgemeinen Öffentlichkeit bekannt wurde der Verlag durch die Reihe „Die Bibliophilen Taschenbücher“ und insbesondere die „Chronik des 20. Jahrhunderts“.
Der Grafit Verlag hat sich insbesondere durch Ruhrgebiet-Krimis einen Namen gemacht und bezeichnet sich heute als Marktführer bei deutschsprachigen Kriminalromanen.
Der traditionsreiche Krüger Verlag veröffentlicht heute wesentlich Bücher mit Lokalkolorit und einem stadthistorischen Hintergrund.
Das unabhängige Plattenlabel Century Media hat seinen Stammsitz in Dortmund. Niederlassungen gibt es in Brasilien, Australien, Frankreich, Italien, Schweden und Großbritannien. In Deutschland sind 2005 circa 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Aktive Musik Verlagsgesellschaft produziert unter dem Label Igel-Records Kinderkassetten, CDs und Kinderhörbücher.
Weitere in Dortmund ansässige Verlage sind:
- Auer Verlag
- Borgmann Verlag
- IFS-Verlag
- Ingrid Lessing Verlag
- Pläne Records
- Schack Verlag
- Udeis Verlag
- VBE-Verlag
- Verkehrsblatt-Verlag
- Verlag modernes Lernen
Öffentliche Einrichtungen
Dortmund ist Sitz folgender Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Einzelhandelsverband Westfalen Mitte e. V.
- Handwerkskammer Dortmund; Kammerbezirk: Kreisfreie Städte Bochum, Dortmund, Hagen, Hamm und Herne sowie Ennepe-Ruhr-Kreis, Kreis Soest und Kreis Unna
- Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund; Kammerbezirk: Kreisfreie Städte Dortmund und Hamm sowie Kreis Unna
- Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen
- Materialprüfungsamt NRW
- Heinrich Böll Stiftung NRW, Landesstiftung der Partei Bündnis 90/Die Grünen
- Landesverband der Volkshochschulen Nordrhein-Westfalen
Als Gerichtsstandort verfügt Dortmund über Landgericht, ein Amtsgericht sowie ein Arbeitsgericht und ein Sozialgericht des Landes Nordrhein-Westfalen.
Außerdem existieren in Dortmund ein Generalkonsulat Italiens sowie Honorarkonsulate von Bangladesch, Ghana, Südafrika und Tschechien.
Bildung und Forschung
Hochschulen
- Technische Universität Dortmund: gegründet 1968 mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts- und Planungswissenschaften; 1980 erweitert um die Fachbereiche der Pädagogischen Hochschule Ruhr (gegründet 1929), seither auch Geisteswissenschaften. Hier befindet sich auch ein Studienzentrum der Fachhochschule für Oekonomie & Management. Bis 2007 trug die TU Dortmund den Namen Universität Dortmund.
- Fachhochschule Dortmund; gegründet 1971 durch Vereinigung einer ehemals Staatlichen Ingenieurschule, einer Werkkunstschule, einer Höheren Fachschule für Sozialarbeit, einer Höheren Fachschule für Sozialpädagogik und einer Wirtschaftsfachschule.
- Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen: die Fachhochschule hat insgesamt vier Abteilungen an sechs Studienorten; in Dortmund befindet sich als Außenstelle der Gelsenkirchener Abteilung ein siebter Standort.
- International School of Management Dortmund: gegründet 1990 in privater Trägerschaft; seit 1994 staatlich anerkannt. Die Ausbildungsstätte bietet verschiedene Studiengängen im Bereich Betriebswirtschaftslehre an.
- Hochschule für Musik Detmold, Standort Dortmund: gegründet 1947 in Detmold als eine der ersten Musikhochschulen Deutschlands. Ihr wurden das Städtische Konservatorium Dortmund (1901 gegründet) und die Westfälische Schule für Musik Münster eingegliedert. Mittlerweile besteht nur noch der Standort in Detmold, die Dortmunder Hochschule wurde 2004 aufgelöst, die Abteilung in Münster der dortigen Universität eingegliedert. Die Räumlichkeiten des Dortmunder Standorts nutzt derzeit bis zur Fertigstellung eigener Räume das von den vier staatlichen Musikhochschulen in Nordrhein-Westfalen getragene Orchesterzentrum NRW. Die Bauarbeiten für das Orchesterzentrum NRW sind an der Dortmunder Brückstrasse in unmittelbarer Nähe des Konzerthauses angelaufen. Eine Fertigstellung ist für 2007 projektiert.
- IT-Center Dortmund: Die 2000 gegründete private Bildungseinrichtung in Trägerschaft von Technischer Hochschule, Fachhochschule, ISM, Industrie- und Handelskammer zu Dortmund und networker westfalen e. V. bietet einen Bachelorstudiengang in Information Technology an.
Forschungsinstitute
- Forsa Sozialforschungsinstitut
- Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE)
- Forschungsinstitut für Telekommunikation
- Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML)
- Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST)
- Fritz-Hüser-Institut für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur
- Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes NRW
- Institut für Roboterforschung
- Institut für Schulentwicklungsforschung
- Institut für Zeitungsforschung
- Institute for Analytical Sciences (ISAS)
- Leibniz-Institut für Arbeitsforschung (IfADo)
- Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie
- Sozialforschungsstelle Dortmund
- Stadtarchiv Dortmund (Märkische Straße, früher Altes Stadthaus)
Die Basis der Dortmunder Bildungslandschaft bildet eine Vielzahl unterschiedlicher Schulformen.
Bibliotheken
- Universitätsbibliothek Dortmund
- Fachhochschulbibliothek Dortmund
- Stadt- und Landesbibliothek Dortmund
- Bibliothek des Stadtarchivs
- Bibliothek des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark (im Stadtarchiv beheimatet)
- Bibliothek des „Roland zu Dortmund“ (Genealogischer Verein)
- Buch- und Medienfernleihe für Gefangene und Patienten
Persönlichkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Dortmund.
→ Hauptartikel: Dortmunder Persönlichkeiten.
Zu den berühmtesten Dortmundern zählen die Fußballer der Stadt wie August Lenz, Lothar Emmerich und Siggi Held oder in jüngerer Zeit Spieler wie Michael Zorc und Lars Ricken. Daneben sind einige Industrielle, allen voran Leopold Hoesch, über die Stadtgrenzen Dortmunds hinaus bekannt geworden. Darüber hinaus ist Friedrich Arnold Brockhaus in Dortmund geboren.
Anmerkungen
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ Angabe des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie. Die Stadt selbst gibt in ihrem Statistischen Jahrbuch als Mittelpunkt und damit allgemeiner Referenzpunkt den Turmbolzen auf der Westseite der Reinoldikirche auf 85,42 m ü. NN, 51° 30′ 58″ nördlicher Breite, 7° 28′ 6″ östlicher Länge an.
- ↑ Nach Angaben des Landesvermessungsamts Nordrhein-Westfalen liegt der planimetrisch festgestellte Mittelpunkt des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen im Dortmunder Stadtteil Aplerbecker Mark auf 51° 28,7′ nördlicher Breite, 7° 33,3′ östlicher Länge .
- ↑ a b c Stadt Dortmund, Fachbereich Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch 2007. Dortmund 2007, Seite 12
- ↑ Landesdatenbank NRW, Werteabfrage. Stichtag 31. Dezember 2006.
- ↑ Nachrichtenmeldung auf DerWesten.de
- ↑ Informationen der Stadt Dortmund zum Klima
- ↑ Informationen des Regionalverbands Ruhrgebiet zum Klima
- ↑ Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen 1995.
- ↑ Stadt Dortmund, Fachbereich Statistik.
- ↑ Amtliche Bevölkerungsfortschreibung des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen per 31.12.2007. Nach der Fortschreibung des Fachbereichs Statistik der Stadt Dortmund waren es zum selben Zeitpunkt 583.945 Menschen, zum 30. September 2008 582.297. Die Anzahl Personen mit Zweitwohnsitz in Dortmund liegt unter 10.000, der niedrige Wert ist auch auf die Zweitwohnsitzsteuer zurückzuführen.
- ↑ a b Stadt Dortmund, Fachbereich Statistik (Hrsg.): Statistikatlas 2007. Dortmunder Stadtteile. Dortmund 2007.
- ↑ Amtliche Bevölkerungsfortschreibung des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen. Nach der Fortschreibung des Fachbereichs Statistik der Stadt Dortmund sind es 300.396 Frauen und 283.549 Männer, dies entspricht einer Verteilung von 51,4% zu 48,6%.
- ↑ Angaben des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen inklusiver Staatenloser. Die Stadt gibt zum 30. Juni 2007 den Ausländeranteil mit 12,8% an (Frauen: 12,0%, Männer: 13,5%).
- ↑ a b c Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund (Hrsg.): Jahresbericht Bevölkerung. Dortmund Statistik 2007.
- ↑ Mirjam Brondies: Menschen mit Migrationshintergrund. Eine Einführung in die Thematik. Vortrag im Rahmen des Jour Fix: Migration – Integration – Segregation.
- ↑ Übersicht der Universität Dortmund
- ↑ Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen. Vorläufige Zahlen.
- ↑ Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Sozial- und Arbeitslosengeld II-Empfänger nach Städten. In: Die soziale Situation in Deutschland. Bezugszeitpunkt ist Januar 2005.
- ↑ Stadt Dortmund (Hrsg.), Dezernat für Arbeit, Gesundheit und Soziales: Bericht zur sozialen Lage in Dortmund. S. 63
- ↑ Berechnungen aufgrund der Zahlen des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen zum 31. Dezember 2006. Erwerbsfähige Bevölkerung meint hier Personen zwischen 20 und 60 Jahren.
- ↑ Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 834-882.
- ↑ Paul Derks listet Throtmanni (890, 939, 941, 960, 1005), Trutmunia (899), Trutmenni (928), Trotmannie (941, 990, 993, 993, 993; laut Jellinghaus Trotmannia (990), Trotmannie (993, 993)), Throtmennia (947; laut Jellinghaus Throtmenniā), Drutmunde (952; laut von Winterfeld auch 1074, 1208), Throtmannici (962), Drodminne (966), Trotmenni (975), Thrutmanniu (978; laut Jellinghaus Thrutmannin), Trutmanna (978, laut von Winterfeld Trutmonia), Drutmanni (979), Thrutmannia (986; laut von Winterfeld auch 1051/1052 und 986 Trotmannia), Trutmannie (997, 1005, 1005, 1005), Trutmundi (997), Trotmannin (997), Trutmanniae (1000), Trutmannia (1000, 1001, 1003), Throtmanniae (laut Jellinghaus Throtmannie), Throtmunni (1005), Drutmannie (1009), Thruciuane/Thruciuanne (1014), Drotmannia (1016), Drodmannia (1016; laut von Winterfeld auch 1041), Drodmannie (1016) und Drutmunde (1074) auf, Hermann Jellinghaus außerdem noch Throdmannia (1092), Drutmunni (1112) und Durdmundenses (1144), Luise von Winterfeld: Dortmund. In: Erich Keyser: Westfälisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1954 nennt zudem Drodmanni (970), Therotmani (982, 1024), Dredmonna (1024, 1039), Trutmonia (1024), Trutimanni (1028), Trytemanni (1030), Trutemanne (1030), Trytemanne (1030), Trudimonia (1033), Trutmannin (1059), Trutmundi (1066), Trotmannii (1068), Throtmenni/Trotmenni (Ende 11. Jahrhundert), Throtmunde (1114), Trotmunde (1115) und Dritmunden (1241/1242).
- ↑ a b Stadtarchiv Dortmund (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dortmund. Harenberg Verlag, Dortmund 1994, ISBN 3-611-00397-2, S. 25f u. 45f.
- ↑ a b Luise von Winterfeld: Geschichte der freien Reichs- und Hansestadt Dortmund. 7. Auflage. Ruhfus, Dortmund 1981, ISBN 3-7932-3034-1, S. 10ff.
- ↑ Dieter Berger: Duden Geographische Namen in Deutschland. Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen und Gewässern. 2. Auflage, Mannheim 1999, ISBN 3-411-06252-5
- ↑ Wilhelm Schleef: Dortmunder Wörterbuch. Böhlau, Köln 1967, ISBN 3-412-13267-5
- ↑ Hermann Jellinghaus: Der Name Dortmund. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark. 26, 1919, ISSN 0405-2021, S. 119–127
- ↑ Paul Derks: Der Ortsname Dortmund. Ein Forschungsbericht. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark. 78, 1987, ISSN 0405-2021, S. 173–203. Jellinghaus’ Interpretation von -manni, -menni über altsächsisch *manjan, *menjan (deutsch: Führung/Leitung) wird darin verworfen, allerdings hatte auch Jellinghaus das Wort schon als Kehlbach gedeutet.
- ↑ Westfälische Rundschau vom 11. Februar 2005
- ↑ Andreas Schmitz: Archäologie ohne Spaten – Die Erforschung von Ortsnamen. In: WDR 5 (Hrsg.): Leonardo – Wissenschaft und mehr, 11. März 2005
- ↑ Luise von Winterfeld: Geschichte der freien Reichs- und Hansestadt Dortmund. 7. Auflage. Ruhfus, Dortmund 1981, ISBN 3-7932-3034-1, S. 5.
- ↑ Amtliche Bevölkerungsfortschreibung des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen per 30.06.2008
- ↑ Amtliche Bevölkerungsfortschreibung des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen per 31.12.2005
- ↑ rp-online.de Dortmund wird Standort des Fußball-Museums
- ↑ Mitteilung des idr
- ↑ EUROCITIES – Awards 2006 (englisch)
Literatur
- Horst Appuhn: Dortmund (Westfälische Kunst). München/Berlin 1970
- Gustav Luntowski, Günther Högl, Thomas Schilp, Norbert Reimann: Geschichte der Stadt Dortmund. In: Stadtarchiv Dortmund (Hrsg.): Dortmunder Leistungen. Nr. 2. Harenberg, Dortmund 1994, ISBN 3-611-00397-2.
Weblinks
Linkkatalog zum Thema Dortmund bei curlie.org (ehemals DMOZ)