Hamburger SV

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Hamburger SV
Vereinslogo
Basisdaten
Name Hamburger Sport‑Verein e. V.
Fußballabteilung HSV Fußball AG
Sitz Hamburg
Gründung 29. September 1887
Farben Blau-Weiß-Schwarz
Präsident Jens Meier
AG-Vorstand Dietmar Beiersdorfer (Vors.)
Joachim Hilke
Frank Wettstein
Website hsv-ev.de (e. V.)
hsv.de (AG)
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Markus Gisdol
Spielstätte Volksparkstadion
Plätze 57.000
Liga Bundesliga
2015/16 10. Platz
Heim
Auswärts

Der Hamburger Sport-Verein e. V., kurz Hamburger SV oder einfach nur HSV, ist ein Sportverein aus der Freien und Hansestadt Hamburg. Er entstand am 2. Juni 1919 durch den Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC von 1888 und FC Falke 06. Als traditionelles Gründungsdatum gilt allerdings der 29. September 1887 – das Gründungsdatum des SC Germania von 1887. Mit 75.447 Mitgliedern[1] in 33 Abteilungen[2] ist der HSV derzeit der siebtgrößte Sportverein Deutschlands sowie einer der größten der Welt und in erster Linie ein Breitensportverein, dessen Zweck die „Förderung des Sports“ ist.[3] Die Vereinsfarben sind „Blau, Weiß, Schwarz.“[4] Die Spielkleidung besteht – soweit es die betriebene Sportart zulässt – aus „weißem Hemd mit dem Vereinsabzeichen, roter Hose und blauen Stutzen mit senkrecht gestreiftem schwarzweißem Rand.“[5]

Bekannt wurde der HSV durch seine professionelle Fußballabteilung, die seit 2014 in die HSV Fußball AG ausgegliedert ist. Der HSV ist der einzige Fußballverein Deutschlands, der seit seiner Gründung 1919 stets in der jeweils höchsten Spielklasse antritt, und somit auch das einzige der 16 Bundesliga-Gründungsmitglieder, das seit der Saison 1963/64 nie abgestiegen ist. Dies brachte dem Klub im neuen Jahrtausend den Spitznamen „Bundesliga-Dino“ ein. In der Ewigen Tabelle belegt der HSV, das Team mit den meisten Spielen, den dritten Platz. (Stand: Ende der Saison 2015/16) Auf nationaler Ebene sind die Hamburger mit dem Gewinn von sechs deutschen Meisterschaften, drei DFB-Pokal- und zwei Ligapokalsiegen einer der erfolgreichsten Fußballvereine. International gewann der Verein in der Saison 1976/77 den Europapokal der Pokalsieger und in der Saison 1982/83 den Europapokal der Landesmeister und erreichte außerdem drei weitere europäische Endspiele. Die erste Mannschaft trägt ihre Heimspiele im Volksparkstadion aus.

Ein weiteres Aushängeschild des Vereins sind die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst, die 2016 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gewannen.

Geschichte

Vereinsgründung

Vorgängervereine

Datei:Hsvgründung.jpg
Wappen der Gründungsvereine
Die Farben der Hansestadt finden sich auf Trikot und Hose wieder
Der „Blaue Peter“ ist ein Flaggensignal aus der Handelsschifffahrt

Der Hamburger SV selbst nennt offiziell den 29. September 1887 als sein Gründungsdatum. Jedoch fand die eigentliche Gründung des HSV erst am 2. Juni 1919 statt.[6] An diesem Tag kam es zum Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC 1888 (der ab dem 26. Februar 1914 Hamburger SV 1888 hieß) und FC Falke 1906 aus Eppendorf. Da der HSV jedoch explizit die Tradition seiner drei Vorgängervereine fortsetzt, ist in der Satzung unter § 1, Absatz 2, Satz 2, festgelegt: „Als Gründungstag gilt der 29. September 1887.“[7]

Der SC Germania von 1887 ging am 29. September 1887 aus dem Zusammenschluss der 1884 gegründeten Leichtathletikvereine Hohenfelder SC und Wandsbek-Marienthaler SC hervor. Bei der Germania wurde ab 1891 auch Fußball gespielt. 1896 gewann der Verein die erste Hamburg-Altonaer Meisterschaft. Vier weitere Titel folgten. 1904 nahm die Germania an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil und schied im Halbfinale gegen Britannia 92 Berlin aus. Im Jahre 1917 bildete die Germania mit dem SV Uhlenhorst-Hertha von 1911 eine Kriegsvereinigung. Ein Jahr später kam es zu einer Kriegsvereinigung mit dem SC Concordia von 1907. Aus der Germania gingen Hans Nobiling und Hermann Friese hervor, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutende Pioniere des Fußballs in Brasilien waren. Nobiling gründete dabei in São Paulo den SC Internacional, aus dem der spätere Weltpokalsieger São Paulo FC hervorging, und den SC Germânia, der sich seither als EC Pinheiros zum größten Sportverein der südlichen Hemisphäre entwickelt hat. Friese, erster Fußballstar Brasiliens, war 1902 auch deutscher Meister im 1500-Meter-Lauf.[8]

Zweiter Stammverein war der Hamburger FC von 1888, der am 1. Juni 1888 von Schülern des Wilhelm-Gymnasiums gegründet wurde. Zwischen 1895 und 1898 schloss sich der FC Victoria 95 dem HFC als Jugendabteilung an. Der Hamburger FC änderte am 3. Februar 1914 seinen Namen in Hamburger Sportverein 1888, bevor er sich am 27. Juli 1918 mit dem SC Victoria zur Kriegsvereinigung Victoria-Hamburg 88 zusammenschloss. Die Vereinigung war erfolgreich und wurde 1919 sowohl Hamburger als auch norddeutscher Meister. Die Endrunde um die deutsche Meisterschaft entfiel nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, sodass sich die Kriegsvereinigung bereits einen Tag nach der norddeutschen Meisterschaft wieder auflöste.

Dritter Stammverein war der FC Falke 06, der am 5. März 1906 von Schülern der Oberrealschule in Eppendorf gegründet wurde. Der FC Falke 06 errang keine nennenswerten Erfolge und spielte zumeist in unteren Ligen. Am 12. Mai 1919 trat der FC Falke 06 dem Hamburger Sportverein 1888 bei, der sich von nun an Hamburger SV von 1888 nannte. Am 2. Juni 1919 folgte schließlich die Vereinigung des SC Germania von 1887 und des Hamburger SV von 1888 zum Hamburger Sport-Verein e. V. (Hamburg 88-Germania-Falke), der am 12. Juli 1919 beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen wurde.[9]

Der SC Germania und der HFC 88 gehörten zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Fußball-Bundes.

Vereinsfarben und -wappen

Zu den Trikotfarben wurden zu Ehren der Stadt Hamburg die Hansefarben Rot und Weiß bestimmt. Blau und Schwarz, die Farben des SC Germania, wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen (Logo) übernommen. Es zeigt auf blauem Grund ein weißes auf der Spitze stehendes Quadrat mit breitem schwarzen und weißen Rand.[10] Weil das Quadrat auf der Spitze steht, wird es im Volksmund üblicherweise „Raute“ genannt.

Entworfen hat das Wappen nach jahrzehntelang übernommenen (auch eigenen) Darstellungen der spätere Werbegrafiker und HSV-Spieler Otto Sommer. 1996 kam jedoch auch der Name Henry Lütjens als Erfinder ins Spiel.[11] Letztlich ist die Urheberschaft also nicht mit Gewissheit zu klären. Die „Raute“ ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen. Pate gestanden haben soll dabei auch der Blaue Peter, ein Flaggensignal für „Alle Mann an Bord“.[12] Das Logo des HSV ist als einziges eines deutschen Bundesligisten bis heute im Wesentlichen unverändert, lediglich die Breite der Quadrate in der Mitte variierte in der Vergangenheit.

Geschichte der Fußballabteilung

1919–1933: Gründung und erste Erfolge

Mit einem 8:0-Sieg über den SC Concordia begann der HSV seine erste Saison in der Hamburger Liga. Nachdem sich die Mannschaft die Herbstmeisterschaft gesichert hatte, geriet der Verein mit dem Verband in Konflikt, da der Neuzugang Hans Popp keine formelle Freigabe gehabt haben soll. Den „Rothosen“ wurden zunächst fünf Punkte abgezogen, jedoch revidierte der Verband das Urteil nach Saisonende wieder. Meister wurde der SC Victoria mit einem Punkt Vorsprung.[13] Zur Saison 1920/21 richtete der Norddeutsche Fußball-Verband mit der Nord- und Südkreisliga zwei höchste Spielklassen ein. Der HSV wurde ungeschlagen Meister der Nordgruppe und gewann durch zwei deutliche Siege über Hannover 96 zum ersten Mal die norddeutsche Meisterschaft. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft war jedoch bereits im Viertelfinale Endstation, nachdem die Mannschaft beim Duisburger SpV mit 2:1 nach Verlängerung unterlegen war.

Verstärkt durch den norwegischen Nationalspieler Asbjørn Halvorsen ging der HSV in seine dritte Spielzeit, in der die „Rothosen“ in der Alsterkreisliga antraten. Obwohl die Mannschaft nach einer verkorksten Saison nur Dritter wurde, durfte sie als Titelverteidiger an der Endrunde um die norddeutsche Meisterschaft teilnehmen. Hier verteidigte der HSV seinen Titel und zog nach Siegen über Titania Stettin und Wacker München in das Endspiel um die deutsche Meisterschaft ein. Der HSV traf auf den 1. FC Nürnberg. Beim Stande von 2:2 musste das Spiel im Berliner Grunewaldstadion nach 189 gespielten Minuten wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Das Wiederholungsspiel im Leipziger VfB-Stadion endete mit 1:1 nach Abschluss der regulären Spielzeit. Durch einen Platzverweis, dem in der Verlängerung ein weiterer folgte, und einen verletzt ausgeschiedenen Spieler war die Nürnberger Mannschaft auf acht Mann dezimiert worden. Als mit Luitpold Popp ein weiterer Nürnberger verletzt wurde und nicht weitermachen konnte, brach Schiedsrichter Peco Bauwens die Partie ab.

Der DFB erklärte daraufhin den HSV wegen des „unsportlichen Verhaltens“ der Nürnberger zum deutschen Meister. Nürnberg protestierte gegen die Entscheidung, weil der Spielabbruch regelwidrig erfolgt sei. Im November 1922 erklärte der DFB den HSV bei seinem Bundestag in Jena zunächst zum deutschen Meister. Wenige Minuten später erklärte das Hamburger Vorstandsmitglied Henry Barrelet, dass der HSV „keinen Anspruch auf die diesjährige Meisterschaft erhebt“. Somit gab es 1922 keinen deutschen Fußballmeister.[14]

Spieldaten der Meisterschaftsendspiele 1922

Die Victoria holten die Hamburger erstmals 1923 in die Hansestadt. 1928 wiederholte der HSV den Erfolg.

Ein Jahr später sollte sich der HSV den ersten Meistertitel auf sportlichem Weg sichern. Überlegen gewann die Mannschaft sowohl die Alsterkreis- als auch die norddeutsche Meisterschaft. Nach Siegen über Guts Muts Dresden und den VfB Königsberg erreichten die „Rothosen“ das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Durch Tore von Otto Harder, Ludwig Breuel und Karl Schneider besiegte der HSV den SC Union Oberschöneweide und gewann den ersten Meistertitel.

Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1923

Auch 1924 standen die Spieler des HSV im Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Erneut dominierte die Mannschaft die Konkurrenz auf lokaler und regionaler Ebene nach Belieben. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft setzte sich der HSV zunächst gegen die Vereinigten Breslauer Sportfreunde und die SpVgg Leipzig-Lindenau durch und traf im Endspiel auf den 1. FC Nürnberg. Durch Tore von Georg Hochgesang und Wolfgang Strobel ging die Victoria nach Franken.

Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1924

In den folgenden Jahren konnte der Verein nicht mehr an die großen Erfolge anknüpfen. Zwar erreichten die „Rothosen“ jedes Jahr die Endrunde um die deutsche Meisterschaft, jedoch schied die Mannschaft bis auf die Halbfinalniederlage 1926 gegen Hertha BSC immer frühzeitig aus. Gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit über den Meisterschaftsmodus auf lokaler Ebene. Zu selten war der HSV in der Alsterkreisliga gefordert, weswegen er regelmäßig zu Freundschaftsspielen gegen namhafte ausländische Vereine antrat. Erst 1928 erreichte die Mannschaft wieder das Endspiel um die deutsche Meisterschaft, in dem der Gegner Hertha BSC hieß. Bereits nach 20 Minuten führten die Hamburger mit 3:0 und siegten schließlich deutlich mit 5:2.

Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1928

Die folgende Saison brachte die „Hamburger Fußballrevolution“ mit sich. Neun Hamburger Spitzenvereine und Holstein Kiel sagten sich vom Verband los und spielten mit der „Runde der Zehn“ ihre eigene Meisterschaft aus, die der HSV ungeschlagen gewann. Nach zähen Verhandlungen gab der Verband schließlich nach und reduzierte die Anzahl der ersten Ligen von elf auf sechs.[15] Zwar konnte der HSV seinen norddeutschen Meistertitel verteidigen, jedoch war auf DFB-Ebene bereits im Viertelfinale nach einer 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Fürth Endstation. Nachdem der HSV die Meisterschaftsendrunde 1930 verpasst hatte, wurde die Mannschaft verjüngt. Langjährige Leistungsträger, wie Otto Harder, Walter Kolzen und Hans Rave, verließen den Verein.

Ein Jahr später wurden die „Rothosen“ wieder Nordmeister und schieden bei der deutschen Meisterschaft 1931 erst im Halbfinale mit 2:3 nach Verlängerung gegen Hertha BSC aus. Eine weitere Verjüngung der Mannschaft brachte Talente wie Richard Dörfel und den erst 18-jährigen Rudolf Noack in die Mannschaft. Alleine Noack erzielte in der Saison 1931/32 48 Pflichtspieltore.[16] Die einzige Pflichtspielniederlage des Jahres sorgte im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft für das Aus, als der HSV dem FC Schalke 04 mit 2:4 unterlag. Ein Jahr später war bereits im Achtelfinale nach einer 1:4-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt Endstation.

1933–1945: Der HSV im Dritten Reich

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten brachte erhebliche Veränderungen im deutschen Ligafußball mit sich. Es wurden 16 Gauligen eingeführt, die von nun an die höchste deutsche Spielklasse waren. Der HSV gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Nordmark, deren Einzugsgebiet sich auf Hamburg, die Provinz Schleswig-Holstein und Mecklenburg erstreckte. In den ersten drei Spielzeiten blieb der HSV im Schatten des Lokalrivalen Eimsbütteler TV (ETV), der sich jeweils die Gaumeisterschaft sicherte. 1934 und 1935 wurden die „Rothosen“ Vizemeister, ein Jahr später nur Dritter. Mit dem Tschammerpokal wurde 1935 der Vorläufer des heutigen DFB-Pokals eingeführt. Nach einem 5:4-Erstrundensieg bei Werder Bremen schieden die Hamburger bereits eine Runde später gegen Fortuna Düsseldorf aus.

Erst in der Saison 1936/37 errang der HSV seine erste Gaumeisterschaft und erreichte die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. In der Vorrunde trafen die „Rothosen“ auf den BC Hartha, Hindenburg Allenstein und Beuthen 09 und gewannen alle Spiele. Im Halbfinale, welches im Berliner Olympiastadion gespielt wurde, erwies sich der 1. FC Nürnberg als zu stark und der HSV verlor mit 2:3. Das Spiel um Platz drei verlor der HSV gegen den VfB Stuttgart mit 0:1. Ein Jahr später sicherte der bessere Torquotient den „Rothosen“ das Weiterkommen. Die Gauligasaison beendeten der HSV und der ETV punktgleich und ungeschlagen, jedoch war der HSV um 0,66 Tore besser. Auch in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft sicherte der bessere Torquotient gegenüber Eintracht Frankfurt den Einzug ins Halbfinale. Gegner im Dresdner Ostragehege war Hannover 96. Zur Halbzeit führte der HSV mit 2:0. Doch die Niedersachsen glichen in der zweiten Hälfte aus und erzielten in der Verlängerung trotz Unterzahl den Siegtreffer. Wie schon im Vorjahr unterlag der HSV im Spiel um Platz drei, dieses Mal erst im Wiederholungsspiel mit 2:4 gegen Fortuna Düsseldorf.

Den dritten vierten Platz in Folge sicherte sich der HSV 1939. Nach der erneuten Gaumeisterschaft setzte sich die Mannschaft in der Gruppenphase durch und traf im Halbfinale auf Admira Wien. Die Partie in Frankfurt ging für die Hamburger mit 1:4 verloren, und auch im Spiel um Platz drei unterlagen die „Rothosen“, dieses Mal mit 2:3 gegen den Dresdner SC. Negativer Höhepunkt der Saison war das Erstrundenaus im Pokal gegen den VfB Peine. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs blieb für den Fußballsport in Hamburg nicht ohne Folgen. Zunächst wurde eine „Hamburger Kriegsmeisterschaft“ ausgespielt, bevor ab Ende November 1939 wieder um Gauligapunkte gespielt wurde. Ungeschlagen gewann der HSV seine Staffel, bezog aber im Finale gegen den Eimsbütteler TV zwei herbe Niederlagen. Dafür lief es im Tschammerpokal besser. Als erste Hamburger Mannschaft erreichte der HSV das Viertelfinale, wo jedoch nach einer 2:6-Niederlage beim SV 07 Waldhof das Aus folgte.[17]

Kurios verlief die Gauligasaison 1940/41. Die „Rothosen“ gewannen alle 21 ausgetragenen Ligaspiele und wurden zum vierten Mal Gaumeister. Die noch fehlende Partie bei der Barmbecker SG wurde erst nach Ende der Saison 1941/42 ausgetragen.[18] Auf Reichsebene kamen die Hamburger jedoch nicht über die Gruppenphase hinaus, nachdem sie im Gruppenfinale gegen den FC Schalke 04 unterlegen waren. Nach einer erneuten Vizemeisterschaft des HSV 1942 wurde die Gauliga Nordmark aufgelöst und durch die Gauligen Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg ersetzt. 1943 ging der Titel an die Victoria, ein Jahr später an den Neuling Luftwaffen SV. Zu dieser Zeit diktierte der Krieg die Mannschaftsaufstellung, in der sich zwischenzeitlich der damalige Rekordnationalspieler Paul Janes befand, so dass häufig erst am Spieltag klar war, mit welcher Aufstellung der HSV aufläuft. Während fast überall in Deutschland die Gauligasaison 1944/45 abgebrochen werden musste oder gar nicht erst begann, wurde in Hamburg 1945 noch ein Gaumeister gekürt. Ungeschlagen sicherten sich die „Rothosen“ die letzte Gaumeisterschaft.

Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ordnete sich der HSV dem Regime bedingungslos unter. Zahlreiche Funktionäre und Spieler wurden Mitglied der NSDAP, der SA und der SS. Die Vorstandsvorsitzenden wurden zwischen 1933 und 1945 als „Vereinsführer“ bezeichnet. Mitglieder jüdischen Glaubens durften zunächst dem Verein nicht mehr beitreten und wurden später systematisch ausgeschlossen. Dabei hatten einige jüdische Mitglieder 1935 durch Spenden den Verein vor dem Bankrott gerettet.[19] Doch auch nichtjüdische Mitglieder durchlebten während der Zeit des Nationalsozialismus schwierige Zeiten. Der heutige Ehrenpräsident Emil Martens wurde wegen Homosexualität inhaftiert und musste sich später einer Kastration unterziehen.

1945–1963: Dominanz in der Oberliga Nord

Historisches HSV-Logo (1950–1978)

Während in Süddeutschland bereits im Herbst 1945 mit der Oberliga Süd eine großräumige Spielklasse eingerichtet worden war, wurde im Norden nur auf lokaler Ebene um Punkte gespielt. In Hamburg wurde die Hamburger Liga eingeführt, die der HSV ungeschlagen gewann. Eine norddeutsche Meisterschaft wurde auf Geheiß der britischen Militärregierung schon nach der ersten Runde abgebrochen. Ein Jahr später wurde der HSV Vizemeister hinter dem FC St. Pauli. Erstmals wurde eine Britische Zonenmeisterschaft ausgespielt. Über die Stationen VfB Lübeck, Schalke 04 und Rot-Weiß Oberhausen erreichten die „Rothosen“ das Endspiel im Düsseldorfer Rheinstadion. Durch ein Tor von Alfred Boller gewannen die Hamburger die Partie und sicherten sich ihren ersten Nachkriegstitel.[20]

Im Sommer 1947 nahm schließlich die Oberliga Nord ihren Spielbetrieb mit zwölf Vereinen auf. Punktgleich beendeten der HSV und St. Pauli die Runde, so dass ein Entscheidungsspiel notwendig wurde. Hier behielten die „Rothosen“ mit 2:1 die Oberhand. Im Finale um die Britische Zonenmeisterschaft trafen sich beide Mannschaften wieder. Durch einen 6:1-Sieg verteidigte der HSV seinen Titel. Bei der ersten deutschen Nachkriegsmeisterschaft schieden die Hamburger allerdings bereits im Viertelfinale gegen die SpVgg Neuendorf aus. Auch 1949 war im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft Endstation, dieses Mal unterlagen die „Rothosen“ dem späteren Meister VfR Mannheim deutlich mit 0:5.

Zur Saison 1949/50 wurde das Vertragsspielerstatut eingeführt, das die Bezahlung der Spieler legalisierte. In den folgenden Jahren wurde die Dominanz des HSV immer deutlicher, und die „Rothosen“ wurden teilweise mit großem Vorsprung Meister der Oberliga. Doch während die Mannschaft der regionalen Konkurrenz überlegen war, konnte sie bei den Endrunden um die deutsche Meisterschaft nur bedingt Erfolge feiern. 1950 vergab der HSV im Viertelfinale eine 2:0-Halbzeitführung gegen Kickers Offenbach und verlor noch mit 2:3. Ein Jahr später stellten die Mannschaft mit 113 erzielten Toren und Stürmer Herbert Wojtkowiak mit 40 Saisontoren zwei Ligarekorde auf. In der Endrunde verspielten die „Rothosen“ den Finaleinzug nach einer 1:4-Niederlage beim 1. FC Nürnberg. Auch 1952 waren es die Nürnberger, die durch einen 4:0-Heimsieg die Endspielträume des HSV zunichtemachten.

Ein Spiel der besonderen Art absolvierten die Hamburger in der Vorbereitung auf die Saison 1952/53, als die „Rothosen“ in einem Freundschaftsspiel gegen die indische Nationalmannschaft antraten. Obwohl die Partie auf einem Grandplatz ausgetragen wurde, spielten die Inder barfuß und unterlagen mit 3:5.[21] Nach einer weiteren Meisterschaft in der Oberliga Nord war die Mannschaft in der Endrunde wiederum chancenlos und gewann nur gegen den SC Union 06 Berlin. Dafür gewann der HSV den erstmals seit 1927 wieder ausgespielten NFV-Pokal durch ein 3:2 gegen Holstein Kiel. Auch der DFB-Pokal wurde wieder eingeführt; die Hamburger erreichten das Viertelfinale, mussten sich aber nach einem 1:6 Rot-Weiss Essen beugen.[22]

Völlig verkorkst verlief die Saison 1953/54. Streitigkeiten innerhalb der Mannschaft und ein Vier-Punkte-Abzug wegen verbotener Handgeldzahlungen an den von Werder Bremen verpflichteten Willi Schröder bedeuteten, dass der HSV nur Platz 11 erreichte, kurzzeitig sogar rechnerisch abstiegsgefährdet war. Die 2:10-Niederlage bei Arminia Hannover war die einzige zweistellige Pflichtspielniederlage der HSV-Geschichte.[23] Nach der Saison gewannen mit Jupp Posipal und Fritz Laband zwei Hamburger Spieler mit der deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in der Schweiz.

Trainer Martin Wilke (Foto von 1986) übernahm 1954 gemeinsam mit Günter Mahlmann den HSV. Mit den „Rothosen“ holte Wilke 1963 den DFB-Pokal.

Martin Wilke und Günter Mahlmann übernahmen zur Saison 1954/55 das Traineramt und bauten mit Uwe Seeler, Klaus Stürmer und anderen mehrere talentierte Nachwuchskräfte in die Mannschaft ein. Seeler und Günter Schlegel wurden mit jeweils 28 Toren Torschützenkönige der Oberliga Nord und sicherten ihrer Mannschaft die siebte Nordmeisterschaft in acht Jahren. Für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zog der HSV in das Volksparkstadion um. Hier belegten die Hamburger Platz zwei ihrer Gruppe hinter dem 1. FC Kaiserslautern.

Die Meisterschaft in der Oberliga Nord ging auch in der Saison 1955/56 an den HSV, jedoch hatten die Rothosen mit drei Punkten Vorsprung auf Hannover 96 den knappsten Vorsprung seit fünf Jahren zu verzeichnen. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft schlossen die Hamburger die Gruppenphase punktgleich, aber mit dem schlechteren Torquotienten gegenüber Borussia Dortmund als Zweiter ab. Im DFB-Pokal erreichten die „Rothosen“ nach einem Halbfinalsieg über Fortuna Düsseldorf das Endspiel. Uwe Seeler brachte den HSV in Führung, bevor zwei Tore von Bernhard Termath sowie Antoine Kohn den Karlsruher SC zum Pokalsieg schossen.

Spieldaten des DFB-Pokalfinals 1956

Die Mannschaft wurde weiter verjüngt und gewann in der Saison 1956/57 zum neunten Mal die Oberliga Nord. In der Endrunde gelang dem HSV durch einen 2:1-Sieg über den 1. FC Saarbrücken der Einzug in das Endspiel. Dabei profitierten die Hamburger davon, dass der Duisburger SpV gleichzeitig nicht über ein 2:2 beim 1. FC Nürnberg hinauskam. Im Endspiel zeigte Borussia Dortmund der jungen HSV-Elf ihre Grenzen auf. Durch je zwei Treffer von Alfred Kelbassa und Alfred Niepieklo verteidigten die Westfalen ihren Meistertitel. Den Ehrentreffer für Hamburg erzielte Gerd Krug.

Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1957

Während der gesamten Oberligasaison 1957/58 belegte der HSV den ersten Tabellenplatz. Zu Tumulten auf dem Sportplatz am Rothenbaum kam es am 1. Dezember 1957 beim Heimspiel gegen den TuS Bremerhaven 93, als Uwe Seeler nach einer Tätlichkeit den einzigen Feldverweis seiner Karriere hinnehmen musste. Der Schiedsrichter musste inkognito und auf Schleichwegen das Stadion verlassen. Der Verein erhielt daraufhin eine Platzsperre und musste sein Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig im Bremer Weserstadion austragen. Nachdem der HSV zur Halbzeit gegen die Eintracht bereits 0:4 zurückgelegen hatte, drehte er das Spiel noch und gewann 6:4.[24] Erneut zogen die „Rothosen“ in das Meisterschaftsendspiel ein, wo die Mannschaft auf Schalke 04 traf. Durch zwei Treffer von Bernhard Klodt und ein Tor von Manfred Kreuz musste sich der HSV mit 0:3 geschlagen geben.

Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1958

1963–1973: Mittelmaß in der Liga, erster Höhepunkt in Europa

Uwe Seeler: Spieler des Jahres in Deutschland 1960, 1964 und 1970, Ehrenbürger der Stadt Hamburg und einer der vier männlichen Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft.
Seeler zu Ehren wurde vor dem Stadion eine Skulptur seines rechten Fußes aufgestellt.

In der 1963 gegründeten Bundesliga konnte sich der HSV vorerst keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Auch mit seiner Dominanz im Norden war es zunächst vorbei, als Werder Bremen 1965 die Meisterschaft gewann und Eintracht Braunschweig dies zwei Jahre später ebenfalls gelang. Am 22. Spieltag der Saison 1965/66 erreichte der HSV mit 8:0 gegen den Karlsruher SC den bis heute höchsten Heimsieg. In der darauffolgenden Saison verlor der HSV das Pokalendspiel gegen den FC Bayern München, wiederum ein Jahr später das Europapokal-Endspiel gegen den AC Mailand. Uwe Seeler wurde 1964 und 1970 noch zwei weitere Male „Fußballer des Jahres“ und beendete 1972 seine aktive Fußballer-Karriere beim HSV.

Trotz eher mittelmäßiger Platzierungen in der Bundesliga (mit dem jeweils 14. Platz 1966/67 und 1972/73 als schlechteste Platzierung) wurde Anfang der 1970er-Jahre durch die Verpflichtung junger Spieler, die später dauerhaft Stammspieler und teils auch Nationalspieler wurden, einer der Grundstöcke für die Erfolge in der zweiten Hälfte der 1970er- und der ersten Hälfte der 1980er-Jahre gelegt.

Das erste Bundesliga-Tor für den HSV schoss Gert „Charly“ Dörfel beim Auswärtsspiel des HSV bei Preußen Münster zum 1:1-Ausgleich am ersten Spieltag. Der HSV wurde in der Premierensaison Sechster, Uwe Seeler gewann mit 30 Treffern in 30 Spielen die erste Torjägerkanone – eine gleiche oder bessere Trefferquote in der Bundesliga erreichten nur Gerd Müller (sechs Male), Dieter Müller (ein Mal) und Grafite (ein Mal). Im DFB-Pokal hingegen verlor der Hamburger SV bereits in der ersten Runde gegen die SpVgg Fürth, im Europapokal der Pokalsieger unterlag der deutsche Vertreter im Viertelfinale gegen Olympique Lyon.

In der darauffolgenden Saison belegte der HSV am Ende lediglich den neunten Platz und schied bereits in der zweiten Runde (Achtelfinale) im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg aus. Nur unwesentlich besser verlief die Spielzeit 1965/66: erneut Neunter des Klassements, Viertelfinale im Pokal (1:2 gegen den FC Bayern München).

Einen Teilerfolg, der im darauffolgenden Jahr die erneute Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb brachte, gelang in der Spielzeit 1966/67 – zwar nicht in der Meisterschaft (14. Platz) – dafür im Pokal: Die „Rothosen“ schafften es bis ins Endspiel und unterlagen in Stuttgart dem FC Bayern deutlich mit 0:4. Da der FC Bayern jedoch bereits im Vorjahr den deutschen Pokal und hernach auch den Europapokal der Pokalsieger gewann, mithin europäischer Titelverteidiger war, durfte der HSV als „Vize“ neben dem FC Bayern in der Folgesaison im internationalen Wettbewerb teilnehmen.

Spieldaten des Pokalfinals 1967

Im Pokalsieger-Cup 1967/68 setzte sich der HSV nacheinander gegen den dänischen Verein Randers Freja, Wisła Krakau aus Polen, Olympique Lyon aus Frankreich und den walisischen Verein Cardiff City, der allerdings in England mitspielt, durch und traf im Endspiel auf den AC Mailand. Gegen die Italiener waren die Hanseaten im Finale von Rotterdam jedoch chancenlos und verloren 0:2. In der Liga belegte der HSV am Ende den 13. Rang, im DFB-Pokal war bereits in der ersten Runde „Endstation“ (0:1 bei Hertha BSC).

Spieldaten des Finals im Europapokal der Pokalsieger 1968

In der Saison 1968/69 erreichten die Hamburger einen sechsten Rang in der Tabelle. Im DFB-Pokal schieden die Hanseaten im Viertelfinale aus – zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren unterlagen sie im Pokal dem FC Bayern München. Der HSV kam im Messepokal, dem Vorläufer des UEFA-Pokals, bis ins Viertelfinale, verzichtete aber auf die Austragung des Spiels bei Göztepe İzmir, da die Verantwortlichen befürchteten, nicht rechtzeitig zum Wochenende wieder in Deutschland zu sein, wo das als wichtiger erachtete Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach anstand. Hamburg schied somit kampflos aus dem Wettbewerb aus.

Zu Beginn der Saison 1969/70 stieß der spätere Leistungsträger Peter Nogly zum HSV, der das Klassement als Sechster abschloss. Im DFB-Pokal schieden die Hanseaten im Achtelfinale (zweite Runde) gegen Eintracht Frankfurt aus. In der darauffolgenden Saison stießen die Hamburger auf den fünften Rang in der Tabelle und im DFB-Pokal bis ins Viertelfinale (0:2 gegen den 1. FC Köln) vor.

Die Saison 1971/72 war die letzte, in der Uwe Seeler für den HSV aktiv war. Am 1. Mai 1972 fand das Abschiedsspiel vor 62.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion statt. Seeler trat mit dem HSV gegen eine von ihm zusammengestellte Weltauswahl an; der HSV verlor das Spiel mit 3:7. In der Abschiedssaison von Seeler kamen mehrere, später bedeutende Spieler zum Verein: Manfred Kaltz (TuS Altrip), Rudi Kargus (Wormatia Worms), Caspar Memering und Ole Bjørnmose (beide Werder Bremen) und Georg Volkert (FC Zürich). In jener Saison erreichte der HSV am Ende den zehnten Rang, verlor im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Werder Bremen und schied im UEFA-Cup bereits in der ersten Runde gegen den schottischen Vertreter FC St. Johnstone aus.

In der Spielzeit 1972/73 befand sich der HSV über weite Strecken im Abstiegskampf und wurde am Ende 14. Im Pokal schied der HSV im Achtelfinale (zweite Runde) gegen den 1. FC Köln aus. Sportlicher „Lichtblick“ war der Gewinn des erstmals (zwecks Überbrückung der Olympia-Pause) ausgetragenen DFB-Ligapokals. Im Endspiel bezwangen die Hanseaten Borussia Mönchengladbach mit 4:0. Mit Willi Schulz beendete ein weiterer langjähriger Spieler seine Karriere nach dieser Saison.

1973–1987: Die größten Erfolge

Der am 26. November 1973 als neuer HSV-Präsident gewählte Peter Krohn (Sohn des Angehörigen der Meistermannschaft von 1923, Hans Krohn) führte beim HSV eine Reihe von Neuerungen ein, die dem Club einen bislang nicht gekannten wirtschaftlichen Erfolg brachten und so nach und nach Investitionen in neue Spieler ermöglichten. So lief der HSV ab der Saison 1974/75 als fünfter Club der Bundesliga (nach Eintracht Braunschweig, dem FC Bayern München, Eintracht Frankfurt und dem MSV Duisburg) mit Trikot-Werbung für Unternehmen auf der Brust auf.[25] Sponsor war der Getränkehersteller Campari. Rund um die Spiele fanden erstmals Veranstaltungen statt, um allein dadurch mehr Zuschauer anzulocken – was in der Tat von Erfolg gekrönt war. Dies stieß jedoch nicht immer auf Gegenliebe – besonders umstritten waren etwa Trikotdesigns in den Farben Rosa und Himmelblau, da, so Krohn, „diese Farben Frauen gefallen“.[26] Bereits in der ersten Saison unter Krohn erwirtschaftete der HSV bei einem Umsatz von 5,7 Mio. DM einen Gewinn von 250.000 DM – eine Saison zuvor war bei einem Umsatz von 2,9 Mio. DM noch ein Verlust von 250.000 DM aufgelaufen. Krohn blieb bis 1975 Präsident und war danach noch zwei Jahre als Generalmanager des Vereins tätig. Sein Nachfolger als Präsident wurde 1975 Paul Benthien, unter dessen Präsidentschaft Günter Netzer als Manager verpflichtet und die erste Bundesliga-Meisterschaft gewonnen wurde (1979). Benthien wiederum wurde 1979 von Wolfgang Klein (bis 1987) abgelöst. Unter Kleins Ägide wurden die größten Triumphe der bisherigen Vereinsgeschichte (zweimal Deutscher Meister, einmal Pokalsieger und der Europapokalsieg im Landesmeister-Cup 1983) errungen.

Unter Trainer Kuno Klötzer (1973 bis 1977) holte der HSV einen Pokalsieg (1976), den Europapokal der Pokalsieger (1977) und wurde in der Bundesliga einmal Vizemeister (1976) und Vizepokalsieger. Klötzers Nachfolger Rudi Gutendorf blieb eine kurze Episode der Vereinsgeschichte. Dessen Nachfolger Arkoc Özcan, ehemaliger HSV-Torwart, galt als zu weich gegenüber seinen Spielern und musste seinen Platz ebenfalls nach wenigen Monaten räumen. In Erinnerung geblieben ist er als Trainer vor allem, weil er in einem Pressegespräch mit einer verblüffenden Diagnose des Zustands von Stürmer Georg Volkert aufwartete: „Volkert hat eine Leistungszerrung.“

Manager Netzer holte den als sehr autoritär geltenden Branko Zebec an die Elbe, unter dessen Führung gewann die Mannschaft die Meisterschaft 1979. Aufgrund Zebec’ Alkoholkrankheit entließ der Verein den Trainer. Vorübergehend übernahm der vormalige Co-Trainer Aleksandar Ristić das Traineramt, 1981 schließlich verpflichtete der HSV Ernst Happel. Er ist bis heute der erfolgreichste Trainer der HSV-Geschichte.

Von den 14 Spielzeiten dieser Ära spielte der HSV in elf Saisons in einem europäischen Wettbewerb, davon dreimal bei den Landesmeistern, zweimal im Pokalsieger-Cup und sechsmal im UEFA-Pokal. Neben drei deutschen Meisterschaften erreichte der HSV in dieser Phase fünfmal den zweiten Platz in der Abschlusstabelle. In der Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen – ein bis Ende 2013 ungebrochener Bundesliga-Rekord.

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Abwehrspieler Peter Nogly („Eiche“) spielte von 1969 bis 1980 beim HSV

Der HSV erreichte in der Saison 1973/74 in der Liga lediglich einen zwölften Rang, zog in jenem Jahr aber nach Siegen über SV Darmstadt 98, Borussia Mönchengladbach, SG Wattenscheid 09 und Kickers Offenbach ins Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt ein. Die Hessen siegten vor 53.000 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion mit 3:1 n. V.

Spieldaten des Pokalfinals 1974

Zur Saison 1974/75 verpflichtete der Verein die Stürmer Horst Bertl (von Borussia Dortmund, blieb bis 1979) und Willi Reimann (von Hannover 96, blieb bis 1981), die in den folgenden Jahren ihren Beitrag zu den Titelgewinnen leisteten. Um Bertls Dienste einkaufen zu können, hatte Präsident Krohn die Aktion „Fans kaufen Spieler“ ins Leben gerufen, bei der zusätzlich zum Ticket-Preis noch ein Extra-Obolus zu entrichten war. Der HSV startete 1974/75 im UEFA-Cup, wo es im Achtelfinale zur deutsch-deutschen Begegnung mit Dynamo Dresden kam. Das Hinspiel gewann der HSV zu Hause mit 4:1, das Rückspiel endete 2:2, wobei Rudi Kargus zwei Elfmeter parierte. Im Viertelfinale musste sich der HSV schließlich Juventus Turin beugen. In der Liga endete diese Spielzeit mit einem vierten Rang, im DFB-Pokal hingegen verlor der HSV überraschenderweise bereits in der zweiten Runde gegen die Amateure des VfB Eppingen.

Besser lief es in der Saison 1975/76: Nachdem der HSV im DFB-Pokal gegen unterklassige Mannschaften (1. FC Köln Amateure, Union Salzgitter, SC Jülich 1910, Bayern Hof und den FC Homburg) gewonnen hatte, kam es im Halbfinale zu einem denkwürdigen Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern München. Das Spiel fand vor 53.000 Zuschauern im heimischen Volksparkstadion statt. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 durch Tore von Ole Björnmose und Karl-Heinz Rummenigge. In der Verlängerung ging Bayern durch Franz Beckenbauer mit 2:1 in Führung, Peter Nogly glich in der 115. Minute jedoch noch aus. Beim Wiederholungsspiel in München fielen lange keine Treffer. In der 82. Minute trat Gerd Müller zu einem Foulelfmeter an (das Foul war an ihm selbst begangen worden), aber Rudi Kargus parierte den Elfmeter. In der Nachspielzeit schließlich gelang Kurt Eigl der 1:0-Siegtreffer für den HSV. Das Pokalfinale vor 61.000 Zuschauern in Frankfurt gewann der HSV mit 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. In der Bundesliga spielte der HSV ebenfalls lange Zeit oben mit und wurde letztlich Vizemeister hinter Borussia Mönchengladbach – bis dahin die beste Bundesliga-Platzierung. Im UEFA-Cup setzte sich der HSV nacheinander gegen Young Boys Bern, Roter Stern Belgrad, den FC Porto und FKS Stal Mielec durch und scheiterte erst im Halbfinale am FC Brügge, der seinerzeit noch vom späteren HSV-Übungsleiter Ernst Happel trainiert wurde. Zu Beginn der Saison waren Horst Blankenburg von Ajax Amsterdam, der seinerzeit als zweitbester deutscher Libero nach Franz Beckenbauer galt, und Hans „Buffy“ Ettmayer vom VfB Stuttgart gekommen.

Spieldaten des Pokalfinals 1976

Die Saison 1976/77, zu deren Beginn Felix Magath vom 1. FC Saarbrücken verpflichtet wurde, brachte in der Liga einen sechsten Platz und im DFB-Pokal das Aus in der zweiten Runde. Wieder einmal hieß der Gegner Bayern München. Im Europapokal der Pokalsieger hingegen setzten sich die Hanseaten nacheinander gegen Keflavík ÍF, Heart of Midlothian (Edinburgh), MTK Budapest FC und im Halbfinale gegen Atlético Madrid durch. Dadurch erreichte der HSV das Endspiel gegen den RSC Anderlecht. Das Finale am 11. Mai 1977 in Amsterdam gewann der HSV mit 2:0 und erzielte damit den bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Trainer Kuno Klötzer hatte bereits vor dem Finale gewusst, dass er zur neuen Saison durch Rudi Gutendorf ersetzt wird; für ihn war der Europacup-Sieg also die Krönung seiner vierjährigen Amtszeit.

Spieldaten des Endspiels im Europapokal der Pokalsieger 1977

Zum Saisonstart 1977/78 kamen von Hajduk Split der offensive Verteidiger Ivan Buljan und vom FC Liverpool dessen Star Kevin Keegan. Als Europacup-Sieger der Pokalsieger spielte der HSV zu Beginn der Saison 1977/78 um den Europäischen Supercup und unterlag dort Keegans Ex-Verein. Als Titelverteidiger startete der HSV zudem erneut im Europapokal der Pokalsieger, schied aber in der zweiten Runde aus – ausgerechnet gegen den RSC Anderlecht. Daraufhin wurde Trainer Rudi Gutendorf entlassen, Nachfolger wurde Arkoc Özcan. Im DFB-Pokal war der FC Schalke 04 im Achtelfinale (bereits unter Özcan) zu stark und siegte mit 4:2. In der Liga erreichten die Hanseaten lediglich den zehnten Rang. Manager Netzer entschied daraufhin, dass die Mannschaft einen Trainer brauche, der hohe Autorität mitbringt, und verpflichtete Branko Zebec.

Der Hamburger SV holte zu Beginn der Saison 1978/79 frische Kräfte. Während Georg Volkert (zum VfB Stuttgart) aussortiert wurde, da er von Netzer als „Unruhestifter“ innerhalb der Mannschaft identifiziert wurde und auch Klaus Zaczyk (zu KSV Hessen Kassel) wechselte, holten die Hamburger den Zweitligatorjäger (41 Tore) der vorangegangenen Saison, Horst Hrubesch von Rot-Weiss Essen. Außerdem wurden „Jimmy“ Hartwig vom TSV 1860 München und Bernd Wehmeyer von Hannover 96 verpflichtet. Alle drei wurden zu Stammspielern und hatten maßgeblichen Anteil an den Erfolgen der kommenden Jahre. Diese begannen in jener Saison, in der der HSV erstmals Meister der Bundesliga wurde und den insgesamt vierten deutschen Titel an die Elbe holte. Die Meisterfeier am letzten Spieltag (9. Juni 1979) im heimischen Stadion geriet außer Kontrolle, als Fans die Umzäunung überwanden und auf das Spielfeld stürmten. Dabei verletzten sich 71 Personen teilweise schwer. Das Spielergebnis (1:2 gegen Bayern München) war dabei irrelevant. Der HSV hatte sich durch ein 0:0 bei Arminia Bielefeld am vorletzten Spieltag die Meisterschaft bereits gesichert, weil Konkurrent VfB Stuttgart zeitgleich zu Hause gegen den 1. FC Köln verloren hatte. Bielefeld brachte den Hanseaten in jener Saison allerdings auch eine 2:1-Niederlage in der ersten DFB-Pokalrunde bei.

In der Saison 1979/80 schied der HSV im DFB-Pokal in der dritten Runde aus – erneut verloren die Hanseaten gegen einen unterklassigen Gegner, in diesem Fall Kickers Offenbach. In der Bundesliga führte der HSV bis zum vorletzten Spieltag die Tabelle an, verlor jedoch beim Aufsteiger Bayer 04 Leverkusen mit 2:1 und musste den FC Bayern an sich vorbeiziehen lassen. Die Bayern gaben den Zwei-Punkte-Vorsprung am letzten Spieltag (31. Mai 1980) nicht mehr ab und holten sich die Meisterschaft, für den HSV blieb der zweite Platz. Dies war die zweite Enttäuschung innerhalb von nur wenigen Tagen, denn bereits am 28. Mai hatte der HSV das Endspiel im Europapokal der Landesmeister gegen Nottingham Forest verloren. Für das Finale qualifiziert hatten sich die „Rothosen“ durch Siege über Valur Reykjavík, Dinamo Tiflis, Hajduk Split und Real Madrid. Besonders das Halbfinale gegen die Madrilenen blieb lange in Erinnerung. Das Hinspiel hatten die Hamburger vor 110.000 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu mit 0:2 verloren. Vor 61.500 Zuschauern im Volksparkstadion bot die Heimmannschaft allerdings „das Tollste und Beste, was ich je vom HSV gesehen habe“ (Manager Netzer) und warfen die Madrilenen mit 5:1 aus dem Wettbewerb. Für den HSV trafen Kaltz (10., FE), Hrubesch (17.), erneut Kaltz (40.), wiederum Hrubesch (45.) sowie Memering (89.), das zwischenzeitliche 2:1 hatte Cunningham (31.) erzielt. Nach Spielende traf beim HSV ein Glückwunsch-Telegramm ein: „Ihr treuer Anhänger, Helmut Schmidt, Bundeskanzler“. Im Endspiel, das in Madrid stattfand, schoss John Robertson in der 20. Minute den Siegtreffer für Nottingham, den die englische Mannschaft in den folgenden 70 Minuten über die Zeit rettete.

Spieldaten des Finals im Europapokal der Landesmeister 1980

Als Zweiter der Abschlusstabelle 1979/80 trat der HSV im UEFA-Cup an und erreichte das Achtelfinale. Eine 0:5-Heimniederlage gegen AS Saint-Étienne machte allerdings schon nach dem Hinspiel deutlich, dass hier „Endstation“ sein würde; die 0:1-Niederlage im Rückspiel bedeutete das endgültige Aus. Trotz der zuvor errungenen Herbstmeisterschaft trennten sich die „Rothosen“ im Dezember 1980 von Trainer Branko Zebec. Wegen seines Alkoholproblems hatte ihm der Verein im Dezember 1980 gekündigt, Nachfolger wurde bis zum Ende der Saison der bisherige Co-Trainer Aleksandar Ristić. In der Liga hatten am Ende erneut die Bayern die Nase vorn: Sie wurden mit vier Punkten Vorsprung vor dem HSV Meister. Im DFB-Pokal kamen die Hamburger über das Viertelfinale nicht hinaus: Eintracht Braunschweig siegte 4:3 n. V.

Hamburger SV gegen Bayern München am 31. Oktober 1981: Die Hanseaten siegten 4:1.

In der Folgesaison erreichte der HSV im DFB-Pokal das Halbfinale und kam damit so weit wie seit 1976 nicht mehr. Der 1. FC Nürnberg jedoch behielt im Halbfinale die Oberhand (2:0). Im UEFA-Cup schlug der HSV nacheinander den FC Utrecht, Girondins Bordeaux, FC Aberdeen, Neuchâtel Xamax sowie Radnicki Nis und zog damit ins Finale ein. Das Hinspiel beim IFK Göteborg wurde mit 0:1 verloren, die Hoffnungen lagen damit auf dem Rückspiel im Volksparkstadion. Dort allerdings verlor der Gastgeber mit 0:3, womit der Cup in die schwedische Hafenstadt ging. In der Bundesliga hingegen lief es besser für den HSV. Letztmals verloren die „Rothosen“ während der Saison am 16. Januar mit 1:2 bei Eintracht Braunschweig, danach kein Spiel mehr. Dies war der Auftakt zur längsten Serie ohne Niederlagen eines Bundesligaclubs: Sie währte bis zum Januar 1983. Dieser Rekord hielt 30 Jahre und wurde erst in der Saison 2012/13 vom FC Bayern München übertroffen. Der HSV gewann in der ersten Saison unter Trainer Ernst Happel die fünfte deutsche Meisterschaft.

Spieldaten der Endspiele im UEFA-Pokal 1982

Holger Hieronymus (r.) stoppt den BFC-Spieler Hans Jürgen Riediger im Europacupspiel 1982
Der Europapokal der Landesmeister

Unter Ernst Happel gewann der HSV schließlich den Europapokal der Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin. In der ersten Runde setzten sich die Hamburger in einem deutsch-deutschen Duell gegen den BFC Dynamo aus Berlin durch (1:1 in Berlin, 2:0 zu Hause). Es folgten Siege über Olympiakos Piräus, Dynamo Kiew und Real Sociedad San Sebastián, ehe die Mannschaft am 25. Mai 1983 auf Juventus Turin traf, in deren Reihen gleich mehrere italienische Nationalspieler standen, die ungefähr ein Jahr zuvor in Spanien den Weltmeistertitel geholt hatten und die darüber hinaus über das französische Mittelfeld-Genie Michel Platini und den starken polnischen Stürmer Zbigniew Boniek verfügten. Durch ein Tor von Felix Magath in der achten Minute ging der HSV in Führung und gab diese bis zum Spielende nicht mehr ab. Der Erfolg im Olympiastadion Athen ist bis heute der größte der bisherigen Vereinsgeschichte. In der Bundesliga wurde der HSV erneut Deutscher Meister und schaffte damit erstmals in der Vereinsgeschichte die Wiederholung eines Meistertitels. Im DFB-Pokal verlor der HSV im Achtelfinale bei Hertha BSC mit 1:2.

Spieldaten des Finals im Europapokal der Landesmeister 1983

Als Nachfolger für den zu Standard Lüttich gewechselten Torjäger Horst Hrubesch wurde im Sommer 1983 Dieter Schatzschneider vom SC Fortuna Köln verpflichtet, der in 31 Spielen 15 Treffer machte. Außerdem kam vom FC Schalke 04 Mittelfeldspieler Wolfram Wuttke. In der Saison 1983/84 spielte der Titelverteidiger HSV bis zum vorletzten Spieltag um die Meisterschaft mit, verlor jedoch zu Hause gegen Eintracht Frankfurt mit 0:2, während Konkurrent VfB Stuttgart in Bremen gewann und dank der deutlich besseren Tordifferenz nur noch theoretisch abzufangen war. Der 1:0-Sieg des HSV in Stuttgart am letzten Spieltag blieb wertlos. Auch im DFB-Pokal bedeutete der VfB Stuttgart die Endstation für den HSV: Im Wiederholungsspiel (nach 1:1) siegten die Schwaben mit 4:3 n. V. Im Landesmeister-Cup hatte der HSV in der ersten Runde ein Freilos und scheiterte danach an Dinamo Bukarest (0:3, 3:2). Ebenfalls in dieser Saison spielte der HSV als 1983er-Sieger des Landesmeister-Cups um den Weltpokal und um den europäischen Supercup. Auch diese Spiele wurden verloren (1:2 n. V. gegen Grêmio Porto Alegre und 0:0 sowie 0:2 gegen den FC Aberdeen). Der HSV hatte also um fünf Titel mitgespielt, aber keinen gewonnen, so dass Trainer Ernst Happel von einem „verlorenen Jahr“ sprach.[27] Schatzschneider, der mit Happel und den Mannschaftskollegen menschliche Schwierigkeiten hatte, verließ den Verein bereits nach der Saison wieder (zum FC Schalke). Wuttke, der dieselben Probleme hatte, ging ein Jahr später zum 1. FC Kaiserslautern. Am Ende der Saison verließ auch Publikumsliebling Jimmy Hartwig den Club in Richtung 1. FC Köln.

Spieldaten des Spiels um den Weltpokal 1983

1987 wurde der HSV in der Liga Vizemeister und holte sich durch ein 3:1 über die Stuttgarter Kickers den DFB-Pokal. Es ist bis heute der letzte „große Titel“ (Meisterschaft, Pokal, Europapokale) geblieben.

Spieldaten des DFB-Pokalfinals 1987

1987–1999: Jahre der Tristesse

Die folgenden Jahre waren geprägt durch einen Abstieg der Mannschaft ins Mittelmaß der Liga. Zwischen 1989/90 und 1996/97 erreichte der Club lediglich zweimal UEFA-Cup-Plätze, sonst ausschließlich zweistellige Tabellenplätze. In einigen Spielzeiten spielte der Verein bis spät in der Saison gegen den Abstieg. Anfang der 1990er Jahre musste der HSV zudem aufgrund einer hohen Verschuldung um seine Existenz fürchten. Gerettet wurde er aus seiner finanziellen Misere vor allem durch den lukrativen Transfer des wertvollsten Spielers Thomas Doll zu Lazio Rom. Weder an der Spitze, also im Präsidium, noch auf der Trainerbank gab es Kontinuität. Hohe Fluktuation herrschte ebenfalls im Kader. An der Vereinsspitze folgten auf Klein Ernst Naumann (1987–1990), Horst Becker (der 1990 nur zehn Monate im Amt blieb) und Jürgen Hunke. Erst unter Hunke gelang die finanzielle Sanierung des Vereins, als Doll für die damalige Rekord-Ablösesumme von 17 Millionen DM nach Rom verkauft wurde. Hunke blieb bis 1993 im Amt, in den folgenden sechs Jahren folgten Ronald Wulff (1993–1995), Uwe Seeler (bis 1998), Werner Hackmann (1998) und Rolf Mares (1998–1999). Zwischen 1987 und 1999 standen also sieben Präsidenten dem HSV vor. Im selben Zeitraum beschäftigte der HSV acht verschiedene Trainer.

Einen Vorgeschmack auf die hohe Fluktuation im Kader ergab bereits die erste Hälfte der Saison 1987/88. Trainer Josip Skoblar, als Nachfolger für Happel verpflichtet, musste bereits am 10. November 1987 gehen – mit ihm Torhüter Mladen Pralija, der erst zu Saisonbeginn als Ersatz für den suspendierten Uli Stein geholt wurde (Stein hatte im Supercup 1987 dem Bayern-Spieler Jürgen Wegmann einen Faustschlag versetzt). Nach teilweise hohen Niederlagen, darunter ein 0:6 bei Bayern München, ein 0:4 zu Hause gegen den Karlsruher SC und ein 2:8 bei Borussia Mönchengladbach, musste Pralija ebenfalls gehen. Skoblars Nachfolger an der Seitenlinie wurde Willi Reimann, im Tor stand fortan „Jupp“ Koitka, der bereits von 1980 bis 1982 Ersatztorhüter beim HSV war und von der SG Wattenscheid 09 verpflichtet wurde. Eine Verstärkung war Uwe Bein, der mit Thomas von Heesen ein gutes Mittelfeld-Duo bildete. Die Saison schloss der HSV als Sechster ab, im DFB-Pokal erreichten die Hanseaten das Halbfinale und schieden beim VfL Bochum aus. Im Europapokal der Pokalsieger scheiterte der Verein im Achtelfinale (zweite Runde) an Ajax Amsterdam.

Ende der 1980er eine Mittelfeldstütze beim HSV: Uwe Bein (Foto von 2005)

Im Sommer 1988 verzeichnete der HSV nicht weniger als elf Neuzugänge, von denen allerdings lediglich Stürmer Jan Furtok den Club deutlich voranbrachte (59 Tore in 156 Spielen innerhalb von fünf Jahren). In der Saison 1988/89 erreichte der HSV erneut einen UEFA-Cup-Platz (Rang vier). Im DFB-Pokal bedeutete eine 0:1-Heimniederlage gegen Werder Bremen das Aus im Viertelfinale. In der folgenden Saison erreichten die Hamburger nur noch den elften Platz und damit erstmals seit der Saison 1978/79 keinen einstelligen Tabellenplatz mehr. Eine 0:1-Niederlage zu Hause in der ersten Runde gegen den MSV Duisburg bedeutete das frühe Aus im DFB-Pokal. Das Spiel fand am Rothenbaum statt. Nach der Niederlage kam es zu Tumulten, so dass die erste Mannschaft des HSV dort nie wieder spielte – die Niederlage gegen Duisburg war also das letzte Spiel an der Traditionsstätte. Im UEFA-Cup gelang dem HSV noch der Einzug ins Viertelfinale, dort allerdings scheiterten die Hanseaten an Juventus Turin – mindestens genauso weit kam der HSV im UEFA-Cup erst wieder in der Saison 2008/09, als er im Halbfinale gegen Werder Bremen unterlag. Im April 1990 entließ der HSV Trainer Reimann, Nachfolger wurde Gerd-Volker Schock, der zuvor Reimanns Assistent war.

In die Saison 1990/91 startete der HSV mit einigen spektakulären Neuverpflichtungen: Vom BFC Dynamo kamen Thomas Doll und Frank Rohde, außerdem kam Manfred Kaltz zurück nach Hamburg. Die Saison brachte für die „Rothosen“ einen fünften Platz im Klassement. Im DFB-Pokal hingegen war im Achtelfinale Schluss: Eine 1:2-Niederlage gegen die SG Wattenscheid 09 bedeutete das Aus. Im Sommer 1991, nach nur einer Saison bei den „Rothosen“, wechselte Thomas Doll für die Ablösesumme von 17 Millionen DM zu Lazio Rom. Auch wenn den Hanseaten davon nur sieben bis acht Millionen DM übrig blieben, reichte es, um sich finanziell zu sanieren. Manfred Kaltz beendete seine Profi-Laufbahn nach 20 Jahren, davon war er die meiste Zeit bei den Hamburgern aktiv. Am Ende der Saison landete der HSV auf Rang zwölf, im DFB-Pokal siegte Werder Bremen in der zweiten Runde (in der ersten Runde hatten alle Bundesligisten Freilos) mit 3:1 im Weserstadion. Im UEFA-Pokal unterlag der HSV im Achtelfinale Sigma Olmütz. Trainer Gerd-Volker Schock wurde im April 1992 durch Egon Coordes ersetzt. Präsident Hunke versuchte, den Verein in eine Breitensportabteilung und eine Profi-Fußball-Abteilung zu gliedern, wie es später Borussia Dortmund umsetzte. Sein Plan scheiterte jedoch, da sich für die „Aktien“ der HSV Sport AG nicht genügend Abnehmer fanden.[28] Mehrere prominente HSVer, darunter die ehemaligen Präsidenten Peter Krohn, Wolfgang Klein und Horst Becker, sprachen sich gegen die Teilung des Vereins aus. Die Pläne wurden nicht weiter verfolgt.

Die darauffolgende Saison brachte dem HSV erneut einen schlechten Saisonstart. Im DFB-Pokal erreichten die Hamburger die zweite Runde (2:4 beim Karlsruher SC). Trainer Coordes wurde entlassen und durch Benno Möhlmann ersetzt. Die Saison schlossen die Hamburger mit dem elften Tabellenplatz ab. Die Saison 1993/94 brachte dem HSV einen zwölften Tabellenplatz sowie das Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen (2:4 im Weserstadion). In der folgenden Spielzeit sprang für die Hanseaten der 13. Platz in der Tabelle heraus, im Pokal war in der zweiten Runde Schluss gegen den FC Schalke 04.

Der HSV schied in der Saison 1995/96 im DFB-Pokal in der ersten Runde bei Arminia Bielefeld aus. Im Oktober wurde Möhlmann entlassen, als Nachfolger kam Felix Magath. Die Hanseaten eroberten in der Liga Rang fünf und damit erstmals seit Jahren wieder einen Platz, der in der Folgesaison zum Start im UEFA-Pokal berechtigte. Im Herbst 1995 erhielt der HSV einen neuen Präsidenten: Uwe Seeler hatte sich beworben und wurde mit seinem neuen Team von den Mitgliedern mit großer Mehrheit gewählt. Finanziell übernahm das Seeler-Team einen inzwischen gesundeten Verein – ohne Schulden, stattdessen mit rund fünf Millionen DM in der Rücklage.[29] Im UEFA-Pokal 1996/97 musste sich der HSV im Achtelfinale dem AS Monaco beugen. Im DFB-Pokal unterlagen die Hanseaten im Halbfinale dem VfB Stuttgart. In der Liga hingegen erreichten die Hamburger erneut nur einen 13. Platz. Noch im Mai 1997 kündigte der Verein dem Trainer, Interimstrainer bis zum Saisonende wurde Ralf Schehr.

Zur Saison 1997/98 verpflichtete der HSV nicht nur Trainer Frank Pagelsdorf, der etwas mehr als vier Jahre lang blieb (und damit so lange wie kein Trainer seit Ernst Happel), sondern auch den Torhüter Hans-Jörg Butt vom VfB Oldenburg, der in den darauffolgenden Saisons zum neuen Stammtorhüter und auch zum erfolgreichsten Elfmeterschützen unter den deutschen Torhütern wurde. Außerdem wurde der bis dato nur von Werder Bremen ausgeliehene Rodolfo Esteban Cardoso endgültig verpflichtet. Hinzu kamen im Laufe der Saison noch Anthony Yeboah (von Leeds United), Ingo Hertzsch (vom Chemnitzer FC) und Thomas Gravesen (von Vejle BK). Auch wenn mit diesen Neuverpflichtungen in jener Saison nur der neunte Platz heraussprang, wurden alle jedoch zu Stammspielern und in den folgenden Jahren zu Leistungsträgern. Jedoch hatte der HSV in der Saison 1997/98 nach dem 21. Spieltag mit nur 20 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz gestanden und rettete sich im Endspurt mit nur noch einer Niederlage vor dem Abstieg. Im DFB-Pokal endete die Bewerbung des HSV um den Titel in der zweiten Runde bei Bayer 04 Leverkusen (1:2 n. V.).

Die Saison 1998/99 war die letzte im „alten“ Volksparkstadion. Am 2. Juni 1998, kurz nach Saisonende 1997/98, begannen die Abrissarbeiten. Durch den Umbau bei laufendem Fußballbetrieb sank die Kapazität des Stadions in der Folge deutlich; das Spiel gegen den FC Bayern München am 13. März 1999 war mit 28.600 Zuschauern ausverkauft.[30] Zu Beginn jener Saison kam Thomas Doll zurück zum HSV, außerdem verpflichteten die Hanseaten Nico-Jan Hoogma. Der HSV wurde am Ende der Saison Siebter und schied nach Elfmeterschießen im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Rot-Weiß Oberhausen aus.

1999–2010: Neuer Schwung mit neuem Stadion

Heimspiel in der AOL-Arena
Rekordtransfer: Nigel de Jong verließ den HSV 2008 in Richtung Manchester. Der Verein erhielt dafür 19 Mio. Euro
Verließ den Verein 2009 und kehrte 2015 zurück: Ivica Olic

Zeitgleich mit der Fertigstellung des neuen Stadions erzielte der HSV auch wieder sportliche Erfolge. Das neue Volksparkstadion wurde am 21. August 1999 beim Spiel gegen den VfB Stuttgart eröffnet – allerdings war das Stadion noch nicht komplett überdacht. In der Saison 1999/2000 belegte der HSV den dritten Tabellenplatz und qualifizierte sich erstmals für die UEFA Champions League. Im ersten Spiel am 13. September 2000 gegen den meist als favorisiert geltenden italienischen Club Juventus Turin kam es beim 4:4 zum so genannten Jahrhundertspiel. In Turin gewann der HSV mit 3:1. Der HSV wurde schließlich Dritter in der Gruppe und spielte im UEFA-Pokal weiter. Dort scheiterte der Verein am AS Rom.

Endgültig fertiggestellt wurde die neue Arena zu Beginn der Saison 2000/01. Sportlich war diese gegenüber der Vorsaison ein Rückschlag, der HSV wurde 13. der Abschlusstabelle und schied im DFB-Pokal in der zweiten Runde (Achtelfinale) gegen den Karlsruher SC aus. In der Folgesaison belegten die Hanseaten den elften Rang und schieden wiederum in der zweiten Runde des DFB-Pokals aus, diesmal gegen den VfB Stuttgart. Zu Beginn dieser Saison hatte der Internet-Dienstleister AOL die Namensrechte am Stadion erworben (bis 2005, später verlängert auf 2007). Seitdem trägt das Volksparkstadion offiziell den Namen des Sponsors vor dem Zusatz „Arena“. In der Saison 2002/03 wies der HSV ein Rekorddefizit von 14,3 Millionen Euro in der Bilanz aus.[31]

Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im Juli 2003 mit dem Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Borussia Dortmund. Die Saison 2002/03 endete für den HSV mit dem vierten Rang und damit der Qualifikation für den UEFA-Cup. Im DFB-Pokal scheiterte der HSV durch ein 0:1 zu Hause gegen den VfL Bochum. Am 1. Februar 2003 wurde Bernd Hoffmann als Vorstandsvorsitzender verpflichtet. Dieses Amt bekleidete er bis zum 16. März 2011. Die Saison 2003/04 endete mit einem achten Tabellenplatz. Im DFB-Pokal waren die „Rothosen“ durch ein 0:3 beim FC Bayern München, im UEFA-Pokal 2003/04 in der ersten Runde gegen Dnipro Dnipropetrowsk ausgeschieden.

Mit den Neuverpflichtungen Daniel Van Buyten (von Olympique Marseille), Khalid Boulahrouz (vom RKC Waalwijk) und Piotr Trochowski (vom FC Bayern München) verstärkte sich der HSV zu Beginn der Saison 2004/05. In der Liga sprang ein achter Platz heraus, im DFB-Pokal schied der HSV durch ein 2:4 beim SC Paderborn 07 aus (für Details siehe hier). Später stellte sich heraus, dass das Spiel von Schiedsrichter Robert Hoyzer manipuliert worden war. Gegen eine Entschädigung von 500.000 Euro vom DFB und die Zusage, ein Länderspiel in Hamburg zu veranstalten, verzichtete der HSV auf das weitere Vorgehen gegen das „Skandalspiel“. Im UI-Cup erreichte der HSV im Sommer 2004 das Halbfinale, verlor aber gegen den FC Villarreal und qualifizierte sich damit nicht für den UEFA-Cup in der laufenden Saison.

Mit den Niederländern Rafael van der Vaart und Nigel de Jong (beide von Ajax Amsterdam), sowie dem von Borussia Dortmund verpflichteten Guy Demel verstärkte sich der HSV zu Beginn der Spielzeit 2005/06 abermals, gewann zudem im Sommer den UI-Cup und zog damit in den UEFA-Pokal ein. Im Achtelfinale verloren die Hanseaten gegen Rapid Bukarest. Im DFB-Pokal behielt der FC Bayern München im Achtelfinale mit einem 1:0 n. V. die Oberhand. In der Liga erreichte der HSV den dritten Rang und qualifizierte sich anschließend für die Champions League.

Zu Beginn der Saison 2006/07 erfolgte ein personeller Umbruch. Wichtige Spieler wie Sergej Barbarez, Daniel Van Buyten und Khalid Boulahrouz verließen den Verein. Die Mannschaft qualifizierte sich gegen den CA Osasuna (0:0, 1:1) für die Gruppenphase der Champions League. In der Champions League wurde der HSV mit fünf Niederlagen und nur einem Sieg Gruppenletzter. In der Bundesliga belegte die Mannschaft nach dem 20. Spieltag den letzten Tabellenplatz. Am 1. Februar 2007 reagierte der Hamburger SV auf den anhaltenden Misserfolg und trennte sich vorzeitig von Cheftrainer Thomas Doll. Einen Tag später wurde Huub Stevens als neuer Trainer verpflichtet. Stevens schaffte mit dem HSV den Klassenerhalt am 33. Spieltag beim Auswärtsspiel in Nürnberg: Der HSV holte aus den letzten 14 Spielen der Saison neun Siege und drei Unentschieden und belegte letztlich Platz sieben. Die Hamburger nahmen somit in der darauf folgenden Saison am UI-Cup teil.

Über die dritte Runde des UI-Cups erreichte der HSV die Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals. Durch Siege gegen FC Dacia Chișinău (Hinspiel 1:1, Rückspiel 4:0) und Honvéd Budapest (Hinspiel 0:0, Rückspiel 4:0) qualifizierte sich der HSV für den UEFA-Cup. Nach zwei Siegen (1:0 auswärts und 3:1 zuhause) gegen Litex Lowetsch (Bulgarien) wurde die Gruppenphase erreicht. Am 22. Februar 2008 wurde der HSV als letzter verbliebener UI-Cup-Teilnehmer zum Sieger des Wettbewerbs erklärt.[32] Damit wurde zum zweiten Mal nach 2005 der UI-Pokal gewonnen, aber aufgrund des geänderten Spielmodus und der Vergabe des Sieges an die am längsten im UEFA-Pokal verbleibende Mannschaft geht der Pokal diesmal allein an den HSV. In der Liga spielte der HSV stabiler als im Vorjahr und war praktisch in der gesamten Spielzeit 2007/08 in der Spitzengruppe der Liga platziert. Lediglich nach der Bekanntgabe von Trainer Stevens, den Verein zum Saisonende zu verlassen, folgte eine Phase relativen Misserfolgs. Dennoch gelang dem Verein dank eines 7:0 am letzten Spieltag gegen den Karlsruher SC der Einzug in den UEFA-Pokal.

Am 1. Juli 2008 übernahm der Niederländer Martin Jol als Nachfolger von Huub Stevens das Amt des Cheftrainers. Unter Jol spielte der Hamburger SV die beste Saison seit 26 Jahren. Der Verein zog in das Halbfinale des DFB-Pokals und in das Halbfinale des UEFA-Pokals ein. In beiden Wettbewerben schied der Hamburger SV jedoch gegen den Erzrivalen Werder Bremen aus. Am Saisonende belegte der HSV den fünften Platz und qualifizierte sich für die UEFA Europa League. Der Verein erwirtschaftete im Jahr 2008/09 einen Gewinn von 13,4 Millionen Euro.[33]

Das bisher letzte Spiel des HSV in einem Europapokalwettbewerb im Volkspark: Am 22. April 2010 empfing der HSV den FC Fulham zum Hinspiel des Europa-League-Halbfinals (0:0)

Martin Jol löste nach Saisonende im Mai 2009 seinen Vertrag vorzeitig auf, um zu Ajax Amsterdam zu gehen.[34] Als sein Nachfolger wurde Bruno Labbadia verpflichtet. Nachdem es zwischen Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer zu Streitigkeiten um Kompetenzen gekommen war,[35] wurde der Vertrag von Dietmar Beiersdorfer im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst.[36] Seit der Saison 2009/10 war das Amt des Sportchefs vakant. Der HSV startete stark in die Saison und stand am 7. Spieltag u. a. nach Siegen gegen Borussia Dortmund, den amtierenden Meister VfL Wolfsburg und den FC Bayern München auf dem ersten Tabellenplatz. Die Hinrunde wurde schließlich auf dem vierten Platz beendet. In der Rückrunde baute das Team kontinuierlich ab. Nach einer 1:5-Niederlage am 32. Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim wurde Labbadia entlassen und durch den Techniktrainer Ricardo Moniz ersetzt. Mit ihm schied der HSV nach einer 1:2-Niederlage gegen den FC Fulham – wie in der Vorsaison gegen den Nordrivalen aus Bremen – im Halbfinale der UEFA Europa League aus und verpasste das Finale im eigenen Stadion, nachdem noch unter Labbadia ein 0:0 im Hinspiel erzielt worden war. Die Saison beendete der HSV auf dem siebten Tabellenplatz, womit man sich erstmals seit sechs Jahren nicht für das internationale Geschäft qualifizieren konnte.

Seit 2010: Vom Spitzenklub zum Abstiegskandidaten und Strukturreform

Wurde für nicht wenige zur „Symbolfigur“[37][38][39][40] des Niedergangs: Rafael van der Vaart
Schoss laut dem Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer „eines der wichtigsten Tore überhaupt in der Vereinsgeschichte“[41]: Marcelo Díaz

Seit Beginn der Saison 2010/11 betreute der frühere Stuttgarter Meistertrainer Armin Veh zusammen mit Co-Trainer Michael Oenning die Mannschaft. Zu den Abgängen gehörten unter anderem Jérôme Boateng und Bastian Reinhardt. Letzterer übernahm den Posten des Sportchefs. Neuzugänge waren unter anderem Jaroslav Drobný und der neue Kapitän Heiko Westermann. Die Hinrunde verlief für die Hamburger durchwachsen und man ging auf dem neunten Tabellenplatz in die Winterpause. Die zweite Saisonhälfte verlief ebenso wenig erfolgreich. Der erste sportliche Tiefpunkt war die 0:1-Derbyniederlage im Heimspiel gegen den FC St. Pauli am 21. Spieltag. Nachdem die Mannschaft am 26. Spieltag beim FC Bayern München mit 0:6 verloren hatte, wurde Veh am 13. März 2011 beurlaubt und durch den bisherigen Co-Trainer Michael Oenning ersetzt.[42] Drei Tage später trennte sich der Verein vom bisherigen Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann und Marketingvorstand Katja Kraus.[43] Neuer Vorstandsvorsitzender wurde zunächst vorübergehend Carl-Edgar Jarchow, der bereits von 2001 bis 2004 Aufsichtsratsmitglied gewesen war. Neuer Marketingvorstand wurde Joachim Hilke. Der HSV schloss die Saison auf dem achten Tabellenplatz ab und verpasste wieder die Qualifikation für das internationale Geschäft.

Zur Saison 2011/12 fand ein größerer personeller Umbruch statt. Neuer Sportchef wurde Frank Arnesen.[44] Es verließen unter anderem verdiente Spieler wie Piotr Trochowski, Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy, Frank Rost und Collin Benjamin den Verein. Für Aufsehen sorgten die ersten Transfers Arnesens, der Jacopo Sala, Jeffrey Bruma, Michael Mancienne, Slobodan Rajković und Gökhan Töre von seinem Ex-Klub FC Chelsea verpflichtete. Am 19. September 2011 wurde Oenning nach saisonübergreifend 13 Punktspielen ohne Sieg beurlaubt. Seine Nachfolge trat der zuvor als Betreuer der U-23 beschäftigte Rodolfo Cardoso als Interimstrainer an.[45] Da dieser nicht die notwendige Fußballlehrer-Lizenz hatte und der DFB keine Ausnahmegenehmigung erteilte, übernahm nach zwei Spielen Sportchef Frank Arnesen zusätzlich interimsweise das Traineramt.[46] Arnesen absolvierte eine Partie an der Seitenlinie, nachdem er bereits Thorsten Fink als neuen Trainer vom FC Basel für den HSV verpflichtet hatte. Am Ende belegte der Verein mit dem 15. Tabellenplatz[47] die bis dahin schlechteste Abschlussplatzierung seiner 49-jährigen Bundesliga-Zugehörigkeit.[48]

In der Sommerpause verließen mit Mladen Petrić und Paolo Guerrero zwei Leistungsträger den Verein. Neu zum HSV stieß hingegen René Adler von Bayer 04 Leverkusen. Im ersten Pflichtspiel der Saison 2012/13 verlor man in der ersten Runde des DFB-Pokal gegen den Drittligisten Karlsruher SC. Nachdem auch das erste Ligaspiel verloren worden war, kehrte Rafael van der Vaart von Tottenham Hotspur zum HSV zurück. Nach einer Leistungssteigerung konnte die Hinrunde auf dem 10. Tabellenplatz abgeschlossen werden. Am 30. März 2013 wurde dem HSV vom FC Bayern München mit einer 2:9-Niederlage eine der bis dahin höchsten Vereinsniederlagen der HSV-Bundesligageschichte zugefügt (zuvor verlor der HSV dreimal mit sieben Toren Differenz).[49] Als Entschädigung für die Fans wurde am 21. April 2013 ein Grillfest veranstaltet, zu dem rund 600 bis 700 Fans kamen.[50][51] Aufgrund dessen wird noch heute nach schlechten Leistungen und hohen Niederlagen spöttisch auf das Grillfest verwiesen.[52] Die Saison schloss man nach einer wechselhaften Rückrunde mit 48 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz ab, womit man die Qualifikation für die Europa-League-Play-offs – und zwar am letzten Spieltag – verpasste.

Als bisher schlechteste Spielzeit geht die Saison 2013/14 in die HSV-Geschichte ein. Bereits wenige Tage nach dem Ende der Vorsaison trennte sich der Verein vom Sportchef Frank Arnesen und verpflichtete Oliver Kreuzer vom Karlsruher SC als seinen Nachfolger. Mit dem Ziel in die Saison gegangen, sich im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern, um in die UEFA Europa League einzuziehen,[53] verpatzte die Mannschaft den Saisonstart. Nach dem fünften Spieltag wurde Thorsten Fink nach einer 2:6-Niederlage bei Borussia Dortmund von seinen Aufgaben entbunden. Nachdem Rodolfo Cardoso das auf dem 15. Platz stehende Team für zwei Spiele als Interimstrainer übernommen hatte, wurde am 25. September 2013 Bert van Marwijk als neuer Cheftrainer verpflichtet. Unter ihm konnte sich der HSV anfangs steigern und die Hinrunde auf dem 14. Tabellenplatz abschließen. Nachdem die ersten drei Rückrundenspiele mit jeweils 0:3 verloren worden waren, sorgte der Aufsichtsrat für Aufsehen, da er – obwohl er nicht ins operative Geschäft eingreifen kann – eine Absetzung des Vorstandes und des Trainers und eine Installierung von Felix Magath diskutierte. Dieser sagte dem HSV allerdings später ab und alle Positionen blieben zunächst unverändert.[54] Unterdessen schied man mit 0:5 im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München aus, was die höchste HSV-Heimniederlage in diesem Wettbewerb bedeutete. Als auch das folgende Bundesligaspiel gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig mit 2:4 verloren worden war, wurde Bert van Marwijk freigestellt und durch Mirko Slomka ersetzt. Diese Entwicklung wurden von den Medien als bis dahin schlimmste Krise der Vereinsgeschichte bezeichnet.[55][56][57] Unter Slomka erreichte der HSV – obwohl die letzten fünf Spiele verloren wurden – mit 27 Punkten den Relegationsplatz. Mit einem 0:0 im Hin- und einem 1:1 im Rückspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth wurde der erste Abstieg des HSV aus der Bundesliga aufgrund der Auswärtstorregel verhindert.

Vor der Saison 2014/15 fand im Verein eine Strukturreform statt. Nachdem der Vorstand bereits am 19. Januar 2014 von den Mitgliedern beauftragt worden war, die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung – nach dem Reformmodell HSVPlus – in eine Aktiengesellschaft vorzubereiten, wurde am 25. Mai 2014 auf einer ordentlichen Mitgliederversammlung über die Umsetzung abgestimmt. Für eine Ausgliederung stimmten 86,9 Prozent der anwesenden 9702 stimmberechtigten Mitglieder auf der bisher größten Mitgliederversammlung.[58] Als Vorstandsvorsitzender der HSV Fußball AG wurde Dietmar Beiersdorfer, der schon von 2002 bis 2009 Sportchef gewesen war, von Zenit Sankt Petersburg verpflichtet. Zudem wurde Oliver Kreuzer als Sportchef freigestellt und ab dem 1. Oktober 2014 durch Peter Knäbel als „Direktor Profifußball“[59] ersetzt. Bernhard Peters übernahm den neuen Posten des „Direktor Sport“[60] ab dem 1. August 2014.

Auch in sportlicher Hinsicht fand ein Umbruch statt. Es verließen mehr als zehn Spieler den Verein, von denen der Abgang von Hakan Çalhanoğlu, der nach einem Transfertheater zu Bayer 04 Leverkusen wechselte, explizit zu nennen ist. Trotz der anfänglichen Euphorie durch die Strukturreform startete der HSV schlecht in die Saison. Nach zwei Niederlagen in den ersten drei Ligaspielen wurde Mirko Slomka entlassen und durch den bisherigen U23-Trainer Josef Zinnbauer, der die ersten acht Spiele der Regionalliga-Saison gewonnen hatte, ersetzt. Am 6. Spieltag stellte die Mannschaft einen neuen Negativrekord auf, da sie erst nach 507 Spielminuten das erste Saisontor erzielte.[61] Zur Winterpause stand der HSV mit neun erzielten Toren mit 17 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. In der Winterpause rüstete der Verein nach und verpflichtete den einstigen Publikumsliebling Ivica Olić aus Wolfsburg sowie den Chilenen Marcelo Díaz aus Basel. In der Rückrunde setzte sich die sportliche Talfahrt allerdings weiter fort. Nachdem man im Februar 2015 erstmals seit April 2013 zwei Bundesliga-Siege in Folge eingefahren hatte, kassierte man am 14. Februar 2015 beim FC Bayern München mit einem 0:8 seine höchste Bundesliganiederlage überhaupt.[62] Nach sechs sieglosen Spielen in Folge wurde Trainer Josef Zinnbauer durch den Sportdirektor Peter Knäbel ersetzt, der die auf dem 16. Tabellenplatz stehende Mannschaft als Interimstrainer für die restlichen acht Spiele übernehmen sollte. Nachdem Knäbel seine ersten beiden Spiele verloren hatte und der HSV auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt war, wechselte der Verein erstmals zum dritten Mal in einer Saison den Trainer und verpflichtete sechs Spieltage vor Saisonende Bruno Labbadia, der den HSV in der Saison 2009/10 ins Halbfinale der Europa League geführt hatte. Unter Labbadia holte der HSV zehn von 18 möglichen Punkten und erreichte am letzten Spieltag den Relegationsplatz. Nachdem das Hinspiel der Relegation gegen den Karlsruher SC im Volkspark 1:1 ausgegangen war, sicherte sich der HSV im Rückspiel den Klassenerhalt: Nach einem 0:1-Rückstand erzielte Marcelo Díaz in der Nachspielzeit mit einem direkt verwandelten Freistoß, der wegen eines Handspiels verhängt worden war, den Ausgleich und rettete den HSV in die Verlängerung, in der Nicolai Müller in der 115. Spielminute letztlich das entscheidende 2:1 erzielte.[63]

Zur Saison 2015/16 wurden die Verträge der altgedienten Spieler Marcell Jansen, Heiko Westermann und Rafael van der Vaart nicht verlängert; neuer Kapitän wurde der Schweizer Johan Djourou.[64] Neben ihnen verließen – wie im Vorjahr – mehr als zehn Spieler den Verein. Verstärkt wurde das Team etwa mit dem langjährigen Bremer Aaron Hunt, der vom VfL Wolfsburg verpflichtet wurde.[65] Nachdem der Start in die Saison mit dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal nach einem 2:3 nach Verlängerung gegen den Viertligisten FC Carl Zeiss Jena[66] und einer 0:5-Niederlage im Bundesliga-Auftaktspiel bei Meister Bayern München[67] misslungen war, spielte der HSV seine beste Hinrunde seit drei Jahren und stand vor der Winterpause mit 22 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz.[68] In der Rückrunde kam der HSV den Abstiegsrängen wieder näher, sicherte sich aber am 33. Spieltag den Klassenerhalt.[69] Noch vor dem Saisonfinale trennte sich der Verein vom „Direktor Profifußball“ Peter Knäbel, dessen Aufgaben Dietmar Beiersdorfer zusätzlich zu seinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender übernahm.[70] Die Saison schloss der HSV schließlich mit 41 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz ab.[71]

Erfolge und Rekorde der Fußballabteilung

Bundesligaplatzierungen des Hamburger SV

Erfolge

In seiner Geschichte wurde der HSV sechsmal Deutscher Meister im Fußball sowie dreimal DFB-Pokalsieger. Hinzu kommen zwei europäische Titel: Jeweils einmal gewann der HSV den Europapokal der Pokalsieger und den Europapokal der Landesmeister. Der HSV ist eine von 16 europäischen Mannschaften, die in mindestens zwei verschiedenen europäischen Pokalwettbewerben einen Titel errungen haben.

Ehrenrunde mit dem Europapokal der Landesmeister

Den Europapokal der Landesmeister gewann der HSV 1983. Im Europapokal der Pokalsieger siegte die Mannschaft 1977. International kommen noch die Titel im UI-Cup 2005 und 2007 hinzu. Drei weitere Male erreichte der HSV ein europäisches Endspiel (Pokalsieger-Cup 1968, Landesmeister-Cup 1980 und UEFA-Cup 1982), musste sich aber in den Endspielen dem AC Mailand, Nottingham Forest und dem IFK Göteborg beugen.

Mit sechs deutschen Meistertiteln liegt der HSV auf dem fünften Rang in der Liste der Vereine mit den meisten Titeln – hinter dem FC Bayern München (25 Titel), dem 1. FC Nürnberg (neun), Borussia Dortmund (acht) und dem FC Schalke 04 (sieben Titel). Unter Berücksichtigung der Meisterschaften in der DDR, die zehnmal von Dynamo Berlin, achtmal von Dynamo Dresden und sechsmal vom FC Vorwärts Berlin gewonnen wurden, belegt der HSV gemeinsam mit Vorwärts Berlin den siebten Rang. Deutscher Meister wurde der HSV 1922, verzichtete aber auf den Titel, sowie 1923, 1928, 1960, 1979, 1982 und 1983. Alle deutschen Meisterschaften des HSV sind auf der deutschen Meisterschale unter der Bezeichnung „HSV. Hamburg“ bzw. ab 1982 als „HSV Hamburg“ eingraviert. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass man zur Zeit der ersten Meisterschaften Verwechselungen vermeiden wollte, da auch Hannover 96 als „HSV“ bezeichnet wurde. Jedenfalls wird in einem offiziellen Bericht jener Zeit zwischen dem „H.S.V.-Hamburg“ und „H.S.V.v.96-Hannover“ unterschieden.[72]

Den DFB-Pokal gewannen die Hanseaten dreimal: 1963, 1976 und 1987. Mit drei Titeln (bei sechs Finalteilnahmen) belegt der HSV – gemeinsam mit dem VfB Stuttgart – den achten Rang in der Liste der DFB-Pokalsieger, hinter FC Bayern München, Werder Bremen, dem FC Schalke 04, dem 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, dem 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund. Die drei erfolglosen Endspielteilnahmen waren 1956, 1967 und 1974. Ebenfalls dreimal gewann Borussia Mönchengladbach, das aber eine Finalteilnahme weniger aufzuweisen hat.

Norddeutscher Meister wurde der HSV in den Jahren 1921 bis 1925, 1928, 1929, 1931 bis 1933, 1948 bis 1953 sowie 1955 bis 1963. In der Oberliga Nord gab es somit lediglich eine Spielzeit, in der der HSV nicht Meister wurde – dies war 1954 Hannover 96, die später auch den nationalen Titel holten. Die Fußballmeisterschaft der britischen Besatzungszone gewann der HSV 1947 und 1948 – dies waren die beiden einzigen Saisons, in denen dieser Wettbewerb ausgetragen wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der HSV viermal Nordmark-Meister: 1937, 1938, 1939 und 1941. Hamburg-Altonaer Meister wurde der HSV 16-mal: 1896*, 1897*, 1901*, 1902*, 1904*, 1905*, 1919**, 1924, 1926 bis 1928, 1930 bis 1932, 1945 und 1946. Hinzu kommen sechs norddeutsche Pokalsieger-Titel (1927, 1953, 1956, 1957, 1959, 1960).

Den (inoffiziellen) DFB-Hallen-Pokal gewann der Verein 1987. Den 1973 erstmals ausgetragenen Deutschen Ligapokal gewann der HSV ebenso wie die Auflage 2003.

(* durch Germania 1887 Hamburg, ** Meisterschaft durch eine Kriegsfußballvereinigung (KFVgg) aus Victoria Hamburg und Hamburger FC 1888)

Rekorde

Der Hamburger SV spielt seit seiner Gründung 1919 in der jeweils höchsten Ligastufe des deutschen Fußballs, die erste Herrenmannschaft des Vereins ist folglich noch nie abgestiegen. Als einziges Mitglied der Bundesliga gehören die „Rothosen“ der Liga seit ihrer Gründung an. Der Verein hat zudem in Deutschland die höchste Zahl an Regionalmeistertiteln (25-mal Norddeutscher Meister) und die größte Zahl an Endrundenteilnahmen um die deutsche Meisterschaft (32, 31-mal HSV und einmal Germania 87) aufzuweisen. Der Hamburger SV ist neben Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München der vierte Verein, der seinen Titel in der Bundesliga verteidigen konnte.

Den höchsten Heimsieg in der Bundesliga erzielte der HSV am 12. Februar 1966 beim 8:0 gegen den Karlsruher SC. Die höchsten Auswärtssiege lauteten 6:0, und zwar am 14. November 2004 bei Hansa Rostock, am 13. April 1991 bei Eintracht Frankfurt, am 7. September 1982 bei Fortuna Düsseldorf und am 5. April 1980 bei Hertha BSC.

Die höchste Heimniederlage musste der HSV am 4. Mai 1974 mit 0:5 gegen den FC Bayern München hinnehmen. Die höchste Bundesliganiederlage kassierte der HSV am 14. Februar 2015 mit einem 0:8 beim FC Bayern München. Die höchste Niederlage mit den meisten Gegentoren musste der HSV 1954 hinnehmen: Die Mannschaft unterlag bei Arminia Hannover mit 2:10. Dies war zudem das einzige Pflichtspiel, in dem es eine zweistellige Niederlage gab.

In der Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander saisonübergreifend ungeschlagen – dieser Bundesliga-Rekord hatte für 30 Jahre Bestand und wurde erst am 9. November 2013 vom FC Bayern München übertroffen. Ihren besten Bundesliga-Start legten die Hamburger in der Saison 2009/10 hin: Dabei erzielten sie aus zehn Spielen 22 Punkte (sechs Siege, vier Unentschieden, keine Niederlage).

In den Spielzeiten 1979/80 bis 1985/86, also sieben Jahre in Folge, spielte der HSV in einem europäischen Wettbewerb – bislang die längste ununterbrochene Periode. Dreimal startete der HSV dabei im Landesmeister-Pokal, viermal im UEFA-Pokal. Zwischen 2003/04 und 2009/10 spielte der HSV zwar ebenfalls in europäischen Wettbewerben, in der Saison 2004/05 war es jedoch lediglich der Start im UI-Cup (im Halbfinale gegen den FC Villarreal verloren, somit keine spätere Teilnahme am UEFA-Pokal).

Zu Zeiten der Oberliga Nord stellte der HSV in acht der 16 Spielzeiten den besten Liga-Torschützen: jeweils einmal Herbert Wojtkowiak und Günter Schlegel (zusammen mit Uwe Seeler) sowie sechsmal Uwe Seeler allein.

In der Saison 2013/14 erreichte der HSV mit 27 Punkten den Klassenerhalt. Dies war die niedrigste Punktzahl, mit der ein Verein seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel nicht abgestiegen ist, und gemeinsam mit den umgerechneten 27 Punkten, mit denen der FC 08 Homburg in der Saison 1986/87 die Klasse hielt, der niedrigste Wert seit der Gründung der Bundesliga.[73] In den Relegationsspielen gelang es dem HSV als erstem Verein, sich mit nur einem geschossenen Tor und ohne gewonnenes Spiel durchzusetzen. Möglich wurde dies durch die Auswärtstorregel, die erstmals zur Entscheidungsfindung genutzt wurde.

In der Saison 2014/15 konnte der HSV mit 25 geschossenen Toren die Klasse halten. Dies war die niedrigste Anzahl an geschossenen Toren, mit der eine Mannschaft seit der Gründung der Bundesliga den Klassenerhalt erreichte, und der drittniedrigste Wert aller teilnehmenden Mannschaften. Weniger Tore schossen Tasmania Berlin in der Saison 1965/66 (15 Tore) und Borussia Mönchengladbach in der Saison 2006/07 (23 Tore).[74]

Erfolgreichste Trainer

Seit der Gründung des Vereins beschäftigte der Verein 44 verschiedene Trainer. Erster Trainer war Rudolf Agte, der in drei Amtszeiten einmal deutscher Meister und einmal Vizemeister wurde. Erster ausländischer Trainer war der Engländer A. W. Turner, unter dessen Führung 1923 die erste deutsche Meisterschaft gewonnen wurde.[75]

Turner war als einziger Coach viermal für den HSV tätig, Agte kam auf drei Phasen als HSV-Trainer. Jeweils zweimal waren Carl Mattheides, Otto Rohwedder, Karl Höger, Georg Knöpfle und Bruno Labbadia als Coaches tätig.

Trainer der Meistermannschaft von 1960 war Günter Mahlmann, der Pokalsieg 1963 wurde unter Martin Wilke geholt. Beim ersten Europapokalsieg (Pokalsieger-Cup) stand 1977 Kuno Klötzer an der Seitenlinie. Die Meisterschaft 1979 errang der HSV in der Ägide des Jugoslawen Branko Zebec. Erfolgreichster HSV-Trainer war der Österreicher Ernst Happel, der mit dem Verein zweimal deutscher Meister (1982, 1983), einmal Pokalsieger (1987) und einmal Europapokalsieger (Landesmeister-Cup 1983) wurde.

HSV-Trainer mit der längsten Amtszeit war Günter Mahlmann. Er war zunächst zwei Jahre gemeinsam mit Martin Wilke Coach (1954–1956), direkt im Anschluss sechs Jahre als alleinverantwortlicher Trainer. Ebenfalls auf sechs Jahre an der Seitenlinie kam Ernst Happel (1981–1987).

Rekordspieler

Meiste Pflichtspiele
(alle Pflichtspiele zusammengezählt)
Meiste Bundesligaspiele Meiste Pflichtspieltreffer Meiste Bundesligatreffer
1. Manfred Kaltz (744) 1. Manfred Kaltz (581) 1. Uwe Seeler (507) 1. Uwe Seeler (137)
2. Uwe Seeler (587) 2. Thomas von Heesen (368) 2. Otto Harder (387)[76] 2. Thomas von Heesen (99)
3. Horst Schnoor (507) 3. Ditmar Jakobs (323) 3. Rudi Noack (233) 3. Horst Hrubesch (96)
4. Thomas von Heesen (443) 4. Harald Spörl (321) 4. Herbert Wojtkowiak (163) 4. Manfred Kaltz (76)
5. Gert Dörfel (423) 5. Peter Nogly (320) 5. Edmund Adamkiewicz (158)[76] 5. Sergej Barbarez (65)
6. Peter Nogly (414) 6. Felix Magath (306) 6. Gert Dörfel (144) 6. Franz-Josef Hönig (62)
7. Jürgen Kurbjuhn (406) 7. Caspar Memering (303) 7. Klaus Stürmer (140) 6. Georg Volkert (62)
8. Ditmar Jakobs (405) 8. Richard Golz (273) 8. Horst Hrubesch (134) 8. Harald Spörl (60)
9. Caspar Memering (402) 9. Klaus Zaczyk (262) 9. Franz Horn (126) 9. Gert Dörfel (58)
10. Jochenfritz Meinke (400) 10. David Jarolím (257) 10. Thomas von Heesen (125) 10. Jimmy Hartwig (52)

Manfred Kaltz erzielte 53 seiner 76 Bundesligatore für den HSV per Elfmeter (bei 60 Anläufen) und ist damit der erfolgreichste Elfmeterschütze der Bundesligageschichte. Mit sechs Eigentoren hält er jedoch auch diesen Bundesliga-Rekord (gemeinsam mit Nikolče Noveski). Den ersten Hattrick für den HSV in der Bundesliga erzielte Ivica Olić gegen den VfB Stuttgart am 20. Oktober 2007 in der 45. Bundesligasaison der Hamburger. Uwe Seeler (1963/64) und Rafael van der Vaart (2007/08) trafen als einzige HSV-Spieler in sieben aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen (jeweils einmal).

Am häufigsten standen Horst Schnoor (507), Rudi Kargus (336) und Richard Golz (314) im Tor. Die meisten Bundesligapartien absolvierten Richard Golz (273), Rudi Kargus (254) und Uli Stein (228) zwischen den Pfosten. Mit 24 gehaltenen Strafstößen, der Großteil davon in seiner Zeit beim HSV, ist Kargus der Torhüter mit den meisten gehaltenen Elfmetern der Bundesliga-Geschichte. Am 9. März 1985 hielt Kargus, damals beim Karlsruher SC, auch einen Elfmeter gegen seine Ex-Mannschaftskameraden. Der gehaltene Strafstoß war einer der sieben Fehlversuche von Manfred Kaltz.

Bisher jüngster HSV-Spieler war Jonathan Tah, der am 4. August 2013 mit 17 Jahren, fünf Monaten und 23 Tagen sein Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal absolvierte.

In der Bundesliga wurden drei HSV-Spieler Torschützenkönige:

Ehemalige Spieler

Auswahl ehemaliger bekannter und erfolgreicher Spieler der ersten Mannschaft.[77]

Walk of Fame

2005 stiftete der Hamburger Unternehmer Andreas Maske den „Walk of Fame“, der sich im Nordosten des Volksparkstadions befindet. Folgende ehemalige HSV-Spieler und Funktionäre wurden von einem Gremium gewählt und dort geehrt.[78][79]

HSV-Jahrhundertelf

Zum 125. Jubiläum des HSV am 29. September 2012 wurden folgende Spieler in die Jahrhundertelf gewählt.[80]

Pos Spieler Für HSV
aktiv
TW Deutschland Uli Stein 1980–1987, 1994–1995
AB Deutschland Ditmar Jakobs 1979–1989
AB Deutschland Manfred Kaltz 1970–1989
AB Deutschland Peter Nogly 1969–1980
AB Deutschland Jupp Posipal 1949–1958
AB Deutschland Willi Schulz 1965–1973
MF Deutschland Thomas Doll 1990–1991, 1998–2001
MF Deutschland Thomas von Heesen 1980–1994
MF Iran Mehdi Mahdavikia 1999–2007
MF Deutschland Felix Magath 1976–1986
MF Niederlande Rafael van der Vaart1 2005–2008, 2012–2015
ST Deutschland Karsten Bäron 1992–2000
ST Deutschland Charly Dörfel 1958–1971
ST Deutschland Horst Hrubesch 1978–1983
ST England Kevin Keegan 1977–1980
ST Deutschland Uwe Seeler 1946–1972
Trainer Osterreich Ernst Happel 1981–1987
Masseur Deutschland Hermann Rieger 1978–2004

1 Spieler noch aktiv

Erste Mannschaft

Kader Saison 2016/17

Im Folgenden ist der aktuelle Kader dargestellt. Kapitän der Mannschaft ist seit der Saison 2015/16 Johan Djourou. Siehe weiterführend hier für alle Spieler, die seit dem ersten Spieltag der Bundesliga-Saison 2016/17 für den HSV aktiv waren.

Nr. Nat. Name Geburtstag (Alter) Beim HSV seit Vertrag bis
Tor
01 Deutschland René Adler
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (39)
2012 2017
30 Schweiz Andreas Hirzel
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (31)
2015 2018
31 Deutschland Christian Mathenia
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (32)
2016 2019
36 Deutschland Tom Mickel2
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (35)
2015 2017
Abwehr
02 Deutschland Dennis Diekmeier
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (34)
2010 2018
03 Brasilien Cléber
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (33)
2014 2018
04 Bosnien und Herzegowina Emir Spahić
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (43)
2015 2017
05 Schweiz Johan Djourou (C)ein weißes C in blauem Kreis
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
 (37)
2013 2017
06 Brasilien Douglas Santos
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 (30)
2016 2021
22 Deutschland Matthias Ostrzolek
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 (33)
2014 2017
24 JapanJapan Gōtoku Sakai
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 (33)
2015 2018
28 Deutschland Gideon Jung
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 (29)
2014 2020
37 Korea Sud Young-Jae Seo2
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 (28)
2015 2018
39 Deutschland Ashton Götz2
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 (30)
2008 2017
Mittelfeld
08 Deutschland Lewis Holtby
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 (33)
2014 2018
11 OsterreichÖsterreich Michael Gregoritsch
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 (30)
2015 2019
14 Deutschland Aaron Hunt
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 (37)
2015 2018
17 Serbien Filip Kostić
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 (31)
2016 2021
19 Deutschland Dren Feka2
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 (26)
2009 2018
20 SchwedenSchweden Albin Ekdal
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 (34)
2015 2019
21 SchwedenSchweden Nabil Bahoui
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 (33)
2016 2018
23 Kroatien Alen Halilović
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 (27)
2016 2020
27 Deutschland Nicolai Müller
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 (36)
2014 2018
32 Deutschland Frank Ronstadt2
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 (26)
2011 2018
34 Deutschland Finn Porath2
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 (27)
2010 2018
Sturm
07 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Wood
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 (31)
2016 2020
10 Deutschland Pierre-Michel Lasogga
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 (32)
2013 2019
15 Deutschland Luca Waldschmidt
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 (27)
2016 2020
18 Gambia Bakery Jatta
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 (25)
2016 2019
25 Deutschland Mats Köhlert
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 (26)
2013 2019
2 
auch im Kader der zweiten Mannschaft

Transfers zur Saison 2016/17

Zugänge
Nat. Name abgebender Verein Transferperiode
Kroatien Alen Halilović FC Barcelona Sommer 2016
Gambia Bakery Jatta war vereinslos
Serbien Filip Kostić VfB Stuttgart
Deutschland Christian Mathenia SV Darmstadt 98
Brasilien Douglas Santos Atlético Mineiro
Deutschland Luca Waldschmidt Eintracht Frankfurt
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Wood 1. FC Union Berlin
Abgänge
Nat. Name aufnehmender Verein Transferperiode
Turkei Batuhan Altıntaş Kasımpaşa Istanbula. Sommer 2016
Deutschland Ahmet Arslan VfL Osnabrück
Deutschland Kerem Demirbay TSG 1899 Hoffenheim
Tschechien Jaroslav Drobný Werder Bremen
Schweiz Josip Drmic Borussia Mönchengladbachw.a.
Deutschland Arianit Ferati Fortuna Düsseldorfa.
Tunesien Mohamed Gouaida FC St. Gallena.
Kroatien Ivo Iličević Anschi Machatschkala
Serbien Gojko Kačar FC Augsburg
Deutschland Philipp Müller SV Wehen Wiesbaden
Kroatien Ivica Olić TSV 1860 München
Lettland Artjoms Rudņevs 1. FC Köln
Deutschland Sven Schipplock SV Darmstadt 98a.
Deutschland Matti Steinmann 1. FSV Mainz 05 II
Ungarn Zoltán Stieber 1. FC Kaiserslautern
a. 
ausgeliehen
w.a. 
war ausgeliehen

Trainerstab

Nat. Name Position Seit
Deutschland Markus Gisdol Cheftrainer 2016
Deutschland Frank Fröhling Co-Trainer 2016
Deutschland Frank Kaspari Co-Trainer 2016
Deutschland Stefan Wächter Torwarttrainer 2014
Deutschland Daniel Müssig Athletiktrainer 2015
Deutschland Sebastian Capel Rehatrainer 2012

Nachwuchs

Die Jugendabteilung des HSV besteht aus derzeit neun Mannschaften, von der U-11 (E-Jugend) bis zur U-21 (zweite Herrenmannschaft). Die Ausbildung gliedert sich in folgende Schwerpunkte:[81]

  • Grundlagenbereich: U-9 bis U-11 in Kinderperspektivkader und U-11
  • Aufbaubereich. U-12 bis U-15
  • Leistungsbereich: U-16 bis U-19
  • Übergangsbereich: U-21

Für die Altersstufen U-9 und U-10 (Grundlagenbereich) verfügt der HSV nicht mehr über eigene Mannschaften, sondern über sogenannte Perspektivkader, bei denen die Kinder weiterhin standardmäßig in ihren Heimatvereinen trainieren und nur alle drei Wochen unter der Leitung von Tobias Kabel[82] beim HSV trainieren.[83] Für die Altersstufe U-11 verfügt der HSV sowohl über einen Perspektivkader als auch über eine eigene Mannschaft.[83]

Zweite Mannschaft

Hamburger SV II
Spielstätte Wolfgang-Meyer-Sportanlage
Plätze 2.018
Cheftrainer Dirk Kunert
Liga Regionalliga Nord
2015/16 14. Platz

Heim
Auswärts

Die U-21 ist die höchste Altersklasse des Nachwuchses und neben den Profis die zweite Herrenmannschaft. Sie besteht größtenteils aus Spielern, die aus der A-Jugend nicht sofort zu den Profis aufrücken und soll diese an den hochklassigen, professionellen Herrenfußball heranführen. Zudem wird die Mannschaft auch durch ältere erfahrene Spieler, die als Führungsspieler agieren sollen, ergänzt. Außerdem soll die zweite Mannschaft den jungen Spielern des Profikaders, die noch nicht viele Einsatzzeiten im Profifußball erhalten, und Profis, die länger verletzt waren, Spielpraxis ermöglichen.

Bei der Einführung der Regionalliga als dritthöchste Spielklasse im Jahr 1994 war man direkt für die Regionalliga Nord qualifiziert und spielte in dieser Liga bis zu deren Ablösung durch die 3. Liga im Jahr 2008. Nur in den Spielzeiten 2000/01 und 2001/02 spielte die Mannschaft nach dem Abstieg in der damaligen viertklassigen Oberliga Hamburg. Da das Team die Saison 2007/08 in der Regionalliga Nord mit Platz 17 abschloss, konnte man sich nicht für die neu geschaffene 3. Liga, die sich aus 20 Vereinen zusammensetzt, qualifizieren. Seither tritt die U-23 bzw. U-21 in der viertklassigen Regionalliga Nord an.

Die folgenden Spielzeiten 2008/09, 2009/10, 2010/11 und 2011/12 schloss die Mannschaft im Mittelfeld ab. Nach der Neueinteilung der Regionalligen spielte man in der Saison 2012/13 und 2013/14 gegen den Abstieg.

Zur Saison 2014/15 übernahm Josef Zinnbauer das Team vom langjährigen Trainer Rodolfo Esteban Cardoso. Zinnbauer gewann die ersten acht Spiele und übernahm im September 2014 das Profiteam. Neuer U-23-Trainer wurde Daniel Petrowsky. Unter Petrowsky wurde die Serie fortgesetzt. Nach 14 Siegen und drei Unentschieden in der Hinrunde stand das Team mit 45 Punkten und zehn Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze und blieb als bislang einziges Team in der Geschichte der neuen Regionalligen die gesamte Hinrunde ohne Niederlage und wurde Herbstmeister.[84] Unter Zinnbauer, der die Profis bis zum 26. Spieltag betreute, debütierten Matti Steinmann, Tolcay Ciğerci, Ashton Götz, Mohamed Gouaida und Ronny Marcos im Laufe der Bundesligasaison 2014/15. Aufgrund vieler Abstellung zu den Profis und einigen verletzten und gesperrten Spieler geriet die U23 in eine Niederlagenserie. Nachdem Daniel Petrowsky das Amt des Cheftrainers aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste, übernahm Rodolfo Esteban Cardoso, mittlerweile Techniktrainer in der Jugend, das Team bis zum Saisonende und erreichte noch den dritten Tabellenplatz.

Zur Saison 2015/16 übernahm Josef Zinnbauer wieder das Amt des Cheftrainers. Dieser wechselte allerdings bereits nach acht Spielen zum FC St. Gallen. Seither ist der bisherige Co-Trainer Soner Uysal für das Team verantwortlich.[85] Unter ihm schloss die U-23 die Spielzeit auf dem 14. Tabellenplatz ab.[86] Ab der Saison 2016/17 wird die Mannschaft intern als U-21 organisiert.[87] Neuer Cheftrainer der U-21 wurde Dirk Kunert, der zuletzt die U-19 des VfL Wolfsburg trainierte.[88]

Kader Saison 2016/17

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
Deutschland Morten Behrens
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Deutschland Tino Dehmelt
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Deutschland Tom Mickel
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Deutschland Kerim Carolus
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Deutschland Leon Deichmann
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Deutschland Dren Feka*
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Deutschland Ashton Götz*
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Deutschland Niklas Holz
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Korea Sud Dong-Su Kim
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Deutschland Leon Mundhenk
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Deutschland Oliver Oschkenat
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Korea Sud Young-Jae Seo
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Kroatien Armando Tikvić
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Deutschland Rafael Brand
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FrankreichFrankreich Adel Daouri
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Turkei Mustafa Ercetin
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Deutschland Sebastian Haut
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JapanJapan Tatsuya Ito
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Schweiz Vasilije Janjicic
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Deutschland Vesel Limaj
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Deutschland Finn Porath*
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Deutschland Frank Ronstadt*
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Deutschland Dennis Strompen
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Deutschland Gillian Jurcher
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Deutschland Törles Knöll
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Deutschland Enes Küc
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Deutschland Bibie Njie
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* 
Lizenzspieler

Trainerstab

Co-Trainer Soner Uysal
Nat. Name Position Seit
Deutschland Dirk Kunert Cheftrainer 2016
Deutschland Soner Uysal Co-Trainer 2015
Deutschland Christian Rahn Individualtrainer 2015
Deutschland Marco Kostmann Torwarttrainer 2015
Deutschland Carsten Schünemann Athletiktrainer 2014

Nachwuchsleistungszentrum

Auf dem Paul-Hauenschild-Gelände in Norderstedt befindet sich das im Jahr 2000 eröffnete Nachwuchsleistungszentrum des HSV mit der Jürgen-Werner-Schule, benannt nach dem 2002 verstorbenen früheren HSV-Nationalspieler. Im dortigen Internat gibt es Platz für 17 Nachwuchsspieler des HSV, die nicht aus Hamburg oder der unmittelbaren Umgebung stammen. Doch auch für Spieler aus der Region steht das Leistungszentrum über den Trainingsbetrieb hinaus zur Verfügung. So wird unter anderem eine Tagesbetreuung angeboten.[89] Aktueller Leiter ist Dieter Gudel.

Der HSV kooperiert im Jugendbereich zudem mit dem niedersächsischen Verein MTV Treubund Lüneburg und dem SV Eichede.[90]

Die folgende Tabelle zeigt alle Chef- und Co-Trainer der Juniorenmannschaften, sowie die Liga, in der in der Saison 2015/16 angetreten wird. Cheftrainer des Gesamtbereichs Nachwuchs ist Sebastian Harms, übergeordnete Techniktrainer sind Sebastian Schmidt und Rodolfo Esteban Cardoso.[91]

Altersklasse Trainer Co-Trainer Liga
U-19 Daniel Petrowsky Tobias Kurbjuweit A-Jugend-Bundesliga
U-17 Christian Titz Bastian Reinhardt B-Jugend-Bundesliga
U-16 Pit Reimers Peaceful Nyass B-Jugend-Regionalliga
U-15 Florian Wolf Steffen Weiß C-Jugend-Regionalliga
U-14 Andreas Schuhmacher Thomas Johrden C-Jugend-Verbandsliga
U-13 Tim Reddersen Volker Schmidt D-Jugend-Bezirksliga
U-12 Lennart Gudella Rico Baltruschat D-Jugend-Bezirksliga
U-11 Lukas Rösel Malte Boven E-Jugend-Kreisklasse

HSV-Campus

Zur Förderung des Nachwuchses gab der HSV zum 125-jährigen Vereinsjubiläum am 29. September 2012 eine Anleihe mit sieben Jahren Laufzeit bei sechsprozentiger Verzinsung aus. Der Verein nahm dadurch 17,5 Mio. Euro ein,[92] mit denen der neue HSV-Campus direkt neben dem Volksparkstadion entstehen soll. Dieser soll das neue Internat, das Leistungszentrum sowie das Trainingszentrum umfassen, wodurch die Nachwuchsabteilung von Norderstedt direkt in den Volkspark umziehen wird. Das eingenommene Geld verwendete der damalige Vorstand allerdings für die Schuldentilgung.[93]

Nach der Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung überarbeitete die neue Führung um Dietmar Beiersdorfer und Direktor Sport Bernhard Peters das Konzept des Campus.[94] Am 25. Januar 2015 gab der Verein bekannt, dass der ehemalige Aufsichtsrat Alexander Otto das Campus-Projekt mit einer Spende in Höhe von zehn Millionen Euro zur Finanzierung der gesamten Bau- und Planungskosten fördern werde. Dazu wurde eine gemeinnützige GmbH – die HSV-Campus gGmbH – gegründet, deren Gesellschafter zu 75 Prozent die HSV Fußball AG und zu 25 Prozent Alexander Otto sind. Sie vermietet das 4600 Quadratmeter große Gebäude an die HSV Fußball AG und unterstützt mit ihren Überschüssen gemeinnützige Sportprojekte im HSV e. V. Die Fertigstellung und der Umzug der HSV-Nachwuchsleistungsmannschaften U-15 bis U-21 sind für Sommer 2017 geplant.[95]

Spielorte

Die U-21, U-19 und U-17 tragen ihre Heimspiele auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage, die Platz für 2.018 Zuschauer bietet, in Hamburg aus. Die übrigen Nachwuchsmannschaften von der U-11 bis zur U-16 spielen auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt.[96]

Vereinsstruktur und AG

HSV e. V.

Das oberste Organ des HSV e. V. ist die Mitgliederversammlung. Diese wählt für fünf Jahre die Mitglieder des Ehrenrates. Der Vorsitzende des Ehrenrates ist geborenes Mitglied des Beirat- und Wahlausschusses. Die übrigen vier Mitglieder sind ein Delegierter der Amateure und der fördernden Mitglieder, sowie ein Ehrenmitglied mit ehrenamtlichen und sportlichen Verdiensten. Aufgabe des Beirat- und Wahlausschusses ist es, der Mitgliederversammlung Kandidaten für die Präsidiumswahl zu stellen. Zudem berät und kontrolliert der Ausschuss das von den Mitgliedern gewählte Präsidium und entscheidet, ob dieses ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig ist. Eine Amtszeit des Beirat- und Wahlausschusses beträgt vier Jahre.

Das von den Mitgliedern auf Vorschlag des Beirat- und Wahlausschusses für drei Jahre gewählte Präsidium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und dem Schatzmeister. Dem Präsidium obliegt die Geschäftsführung des Vereins. Das aktuelle Präsidium besteht seit der Mitgliederversammlung am 25. Januar 2015 aus dem Präsidenten Jens Meier, dem Vizepräsidenten Henning Kinkhorst und dem Schatzmeister Ralph Hartmann. Zum 1. Juni 2015 wurde Jörn Spuida als Geschäftsführer eingestellt.[97]

AG

Am 25. Mai 2014 beschloss die Mitgliederversammlung mit einer Mehrheit von 86,9 Prozent, die Lizenzspielerabteilung des HSV e. V. in eine Kapitalgesellschaft, genauer gesagt in eine Aktiengesellschaft, auszugliedern. Der HSV e.V. ist Aktionär der HSV Fußball AG und besitzt gemäß der 50+1-Regel immer mindestens 50 Prozent der Stimmanteile plus eine Aktie. Ab einem Verkauf von 25 Prozent der Anteile muss die Mitgliederversammlung des HSV e.V. befragt werden. Aktuelle Anteilseigner sind zu 90,21 Prozent der e. V., zu 11 Prozent Klaus-Michael Kühne, 1,5 Prozent Helmut Bohnhorst und zu 0,79 Prozent Alexander Margaritoff.

Die Hauptversammlung, in der die Mitglieder des HSV e. V. durch das Präsidium vertreten werden, wählt fünf der sechs Aufsichtsratsmitglieder der AG. Geborenes Mitglied ist der HSV-Präsident, soweit dieser nicht Vorstandsmitglied ist. Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder, benennt und kontrolliert diesen und erlässt dessen Geschäftsordnung. Aktuell besteht der Vorstand aus dem Vorsitzenden Dietmar Beiersdorfer, dem Marketingvorstand Joachim Hilke, und dem Finanzvorstand Frank Wettstein.

Spielstätten

Die Südtribüne des Volksparkstadions (1983)

Der Hamburger SV spielte seit dem Zusammenschluss seiner drei Vorgängervereine im Jahr 1919 am Sportplatz am Rothenbaum im Stadtteil Rotherbaum. Das 1911 eingeweihte Stadion brachte der HFC 88 in den Verein ein. In den 1920er-Jahren wurde auch das Stadion Hoheluft von SC Victoria Hamburg, ab Ende der 1920er-Jahre zudem das Altonaer Stadion im Altonaer Volkspark genutzt, der Vorläufer des Volksparkstadions. Beide Stadien verfügten über größere Zuschauerkapazitäten als der Sportplatz am Rothenbaum. Seit Einführung der Bundesliga nutzte der HSV mit wenigen Ausnahmen das Volksparkstadion im Stadtteil Bahrenfeld und kehrte lediglich für einige Spiele wieder an den Rothenbaum zurück, welcher dann 1997 abgerissen wurde. Anfänglich fasste das Volksparkstadion 76.000 Zuschauer, bei Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurde die Kapazität auf 61.300 reduziert.

Das Volksparkstadion, das wegen seiner Tartanbahn sehr weitläufig und zugig war und in dem daher bei geringen Zuschauerzahlen oftmals eine wenig stimmungsvolle Atmosphäre herrschte, wurde Ende der 1990er-Jahre zu einem reinen Fußballstadion umgebaut. Dabei wurde das Spielfeld um 90 Grad gedreht. Der Umbau des Stadions fand bei laufendem Spielbetrieb statt, so dass die Zuschauerkapazität sich während der Bauzeit deutlich verringerte. Der HSV kaufte der Stadt Hamburg vor dem Umbau das Volksparkstadion für den symbolischen Preis von 1 DM ab, war und ist dafür für die Kosten des Umbaus zuständig, wiewohl es öffentliche Zuschüsse in Höhe von 21,3 Mio. DM gab.[98]

Das Volksparkstadion (2004) – damals AOL Arena

2001 wurde das Volksparkstadion in „AOL Arena“ umbenannt, um weitere Werbeeinnahmen zu generieren. Diese Umbenennung stieß in Fankreisen, aber auch bei „altgedienten“ HSVern auf heftige Proteste. 2007 wurde erstmals im deutschen Profi-Fußball ein Sponsoring-Name durch einen anderen ersetzt. Neuer Sponsor wurde die in Hamburg und Kiel ansässige HSH Nordbank.[99] Diese stieg aufgrund der Finanzkrise vorzeitig aus dem Namens-Sponsoring aus. Seit 2010 ist der in Hamburg ansässige Anlagenbauer Imtech neuer Stadion-Sponsor. Zum 1. Juli 2015 erwarb Klaus-Michael Kühne für vier Jahre die Namensrechte des Stadions, sodass dieses – 14 Jahre nach der ersten Umbenennung – wieder „Volksparkstadion“ heißt.

In die Arena integriert wurde das HSV-Museum, das im Februar 2004 eröffnet wurde. Der Einbau in die Nordostecke des Stadions kostete 800.000 Euro. Präsentiert werden im Museum nicht allein die diversen Trophäen, die der HSV in seiner mehr als 120-jährigen Geschichte sammelte, sondern auch viele andere Devotionalien, darunter zu den Spielstätten und berühmten Akteuren des HSV. Bis zum Ende der Saison 2007/08 verzeichnete das Museum mehr als 200.000 Besucher, in jener Saison allein 60.000. Im Museum werden auch Sonderausstellungen zur HSV-Geschichte gezeigt, deren wohl bedeutendste Die Raute unter dem Hakenkreuz – Der HSV im Nationalsozialismus war. Der HSV war damit der erste Verein, der diese Phase seiner Geschichte im Rahmen einer Ausstellung beleuchtet hat.[100]

Im und um das Stadion herum befinden sich zudem die Geschäftsstelle, ein Fan-Shop und seit 2004 auch das Trainingsgelände des HSV, so dass die Spieler der ersten Herrenmannschaft nicht mehr bis zum Trainingszentrum nach Norderstedt fahren müssen.

Die Spiele der zweiten Mannschaft, der ersten Frauen-Mannschaft sowie der A- und B-Jugendmannschaften werden in der Wolfgang-Meyer-Sportanlage im Stadtteil Stellingen ausgetragen. Die dritte Mannschaft des HSV, die in der Landesliga antritt, sowie die F- bis C-Junioren spielen auf der vereinseigenen Paul-Hauenschild-Sportanlage in Norderstedt, wo sich auch eine Vielzahl von Trainingseinrichtungen und das Nachwuchs-Leistungszentrum (Jürgen-Werner-Schule) befinden.

Zuschauer und Fankultur

Die Raute im Herzen:
HSV-Fan in der Arena
Nordtribüne, Stadionrund und Lotto King Karl mit Carsten Pape beim Absingen von „Hamburg, meine Perle“
Stadionsprecher Lotto King Karl
Fans auf der Nordtribüne

Das Volksparkstadion ist das fünftgrößte nur noch für Fußballspiele genutzte Stadion in Deutschland. Der Hamburger SV belegt seit der Eröffnung des Neubaus des Volksparkstadions ständig den vierten Rang bei den Zuschauerzahlen in der Bundesliga – mit der Ausnahme der Saison 2004/05, als Borussia Mönchengladbach diesen Platz einnahm und der HSV die fünftgrößte Zuschauerzahl verbuchte. Der Zuschauerschnitt lag dabei seit der Saison 2005/06 stets klar über 50.000.

Der Bereich des Stadions, in dem sich die glühendsten HSV-Anhänger versammeln, war bis zum Umbau des Volksparkstadions zu einem reinen Fußballstadion die Westkurve, insbesondere Block E. Auf vielen Kutten älterer HSV-Fans finden sich bis heute entsprechende Aufnäher. Mit dem Umbau und der 90-Grad-Drehung des Spielfelds verlagerte sich auch der Stammbereich dieser Anhänger. Sie stehen und sitzen nunmehr auf der Nordtribüne, Gästefans werden gegenüber im Eckbereich zwischen Süd- und Westtribüne untergebracht. Für die HSV-Fans stehen auf dem Unterrang der Nordtribüne und im Block 22C Stehplätze bereit, lediglich bei internationalen Spielen werden diese in Sitzplätze umgewandelt. Die Nordtribüne ist oftmals Schauplatz für größere Choreografien der HSV-Fans.[101] Auf der Nordtribüne oberhalb des Blocks 22A befindet sich auch die „Bundesliga-Uhr“, die die Zugehörigkeit des HSV zur Bundesliga von der ersten Spielminute des ersten Spieltags 1963/64 an anzeigt – und somit letztlich auch das Alter der Bundesliga selbst. Die Uhr wurde 2001 durch den Sponsoren Hamburgische Electricitäts-Werke zur Verfügung gestellt[102] und läuft sekundengenau; angezeigt werden Jahre, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden.

Vor den Heimspielen der ersten Mannschaft des HSV wird regelmäßig die Hymne Hamburg, meine Perle[103] in der Fußball-Version Hamburg, meine Fußballperle[104] gespielt. Diesen Song singt der Hamburger Sänger (und HSV-Stadionsprecher) Lotto King Karl gemeinsam mit seinem langjährigen Freund, dem Hamburger Carsten Pape, Ex-Sänger von Clowns & Helden. Zu diesem Zweck fahren „Lotto und Pape“ auf einer Hebebühne in mehrere Meter Höhe vor der Nordtribüne hinauf.

Zu den Fans des HSV zählt der Schauspieler und Komiker Olli Dittrich. In dessen Fernsehserie Dittsche waren bereits mehrfach HSV-Spieler in Nebenrollen zu sehen, darunter Uwe Seeler. Bei einem weiteren Auftritt erschien Rafael van der Vaart in Begleitung seiner damaligen Frau Sylvie in jenem Eppendorfer Grillimbiss.

Fanclubs und Supporters Club

Der HSV hat in Deutschland und im Ausland mehr als 700 offiziell registrierte Fanclubs.[105] Bedeutende sind unter anderem Rautengeil Fallingbostel, Hermanns Treue Riege, Totale Offensive e. V. und die Wilhelmsburger Jungs. Bekannte Ultra-Gruppen des HSV sind bzw. waren Poptown und Chosen Few. Die im April 1972 gegründet Anhänger-Vereinigung Rothosen ist der älteste HSV-Fanclub. Er besteht mit etwa 40 Mitgliedern bis heute und gehörte in den 1980ern zu den bekannteren Fanclubs. Der Business-Fanclub[106] des Hamburger SV wurde im Jahre 2006 vom HSV als offizieller Fanclub eingetragen. Dieser Fanclub wurde von Unternehmern gegründet und vereint sportliches mit geschäftlichem Interesse. Seit der Saison 2006/07 hat der Hamburger Sport-Verein mit BLUE PRIDE einen Fanclub für schwule und bisexuelle Fans, welcher im Januar 2012 in den Volksparkjunxx aufging. Wegen ihrer Aggressivität berüchtigt waren Die Löwen, aus deren Reihen heraus es am 16. Oktober 1982 zum Totschlag am Bremer Fan Adrian Maleika kam.[107]

Dem 1993 gegründeten Supporters Club sind mittlerweile mehr als 54.000 Fans beigetreten, die damit auch Mitglieder des HSV geworden sind. Zu den 36 Gründungsmitgliedern gehören neben dem ehemaligen Vorstandsmitglied für Mitgliederbelange, Oliver Scheel, die ehemaligen Aufsichtsratsmitglieder Henning Trolsen und Christian Reichert sowie der heutige Leiter des HSV-Museums, Dirk Mansen.[108]

Als Reaktion auf die Ausgliederung gab die im Block 22C beheimatete Ultra-Gruppe Chosen Few am 1. Juli 2014 bekannt, dass sie die ausgegliederten Mannschaften nicht mehr unterstützen werde. Als Gründe wurden u.a. die „Abschaffung sämtlicher Mitbestimmung“ und der „Verkauf des HSV“ an Investoren, sowie das Verhalten des Vereins nach einem Polizeieinsatz im Block beim letzten Heimspiel der Saison 2013/14 gegen den FC Bayern München genannt.[109] Stattdessen wurde in der Saison 2014/15 die dritte – zum e. V. gehörende – Herrenmannschaft supportet.[110] Ende Mai 2015 löste sich die Gruppe schließlich auf.[111] Von enttäuschten Fans wurde der HFC Falke – nach Vorbild des FC United of Manchester – gegründet[112], der zur Saison 2015/16 den Spielbetrieb aufnahm.

Lieder und Gesänge

Lotto King Karl und Carsten Pape singen bei jedem Heimspiel „Hamburg, meine Perle“ auf einem Kran vor der Nordtribüne (re.)

Neben dem erwähnten „Aufwärmsong“ Hamburg, meine (Fußball-)Perle von Lotto King Karl, dessen Aufführung vor der Nordtribüne mittlerweile ritualisiert ist, gehörte vor dem Anpfiff bis zu ihrer Abschaffung im Oktober 2014 auch die Einlaufhymne zum festen Musikprogramm bei Heimspielen des HSV. Die Hymne HSV Forever wurde von David Hanselmann eingespielt.

Zu den Klassikern unter den HSV-Liedern gehört Wer wird deutscher Meister? HSV! von Stefan Hallberg mit Text von Gunter Gabriel, das seit seinem Erscheinen im Meisterschaftsjahr 1979[113] aus dem Repertoire der HSV-Fans nicht wegzudenken ist und bis heute auf der Nordtribüne angestimmt wird. Lotto King Karl hat neben der „inoffiziellen Vereinshymne“ Hamburg, meine (Fußball-)perle auch weitere Songs herausgebracht, die sich mit dem HSV und seiner Leidenschaft für diesen Verein befassen, zum Beispiel Unter der HSV-Bettwäsche. Die Band Abschlach! steht mit Liedern wie Hamburg Till I Die[114] bei vielen Fans ebenfalls hoch im Kurs. Der Song Könige des Nordens – und hieraus insbesondere die Zeile Wir sind alle Hamburger Jungs – gehört ebenfalls seit Jahren zum Repertoire der HSV-Fans. In den 1980er-Jahren war der Song Wir sind schlau, wir sind Fans vom HSV,[115] gesungen auf die Melodie von My oh my von Slade, sehr beliebt.[116] Zu den eingängigeren Schlachtrufen und Gesängen zählen Super-Hamburg olé und vor allem Nur der HSV!.

Bei Unzufriedenheit mit der Leistung der Spieler wurde in der Vergangenheit oft der Schlachtruf Außer Hermann könnt ihr alle gehen angestimmt, der sich auf den Kult-Masseur Hermann Rieger und dessen langjährige Vereinstreue (1978–2005) bezieht.

Fan-Freundschaften

Vor allem in den 1970er und 80er Jahren pflegte der Hamburger SV einige Fanfreundschaften, die aber nicht von der ganzen Fanszene getragen wurden und teilweise auch nur „Zweckbündnisse“ waren.[117] Die intensivste bildete sich 1976 mit Borussia Dortmund. Über ein Jahrzehnt holten sich die Fans gegenseitig vom Bahnhof ab und gaben sich „Geleitschutz“ bei Problemspielen. Um 1988 zerfiel diese Freundschaft zunehmend, Mitte bis Ende der 1990er Jahre war davon kaum noch was zu spüren. Gründe dafür waren unter anderem der Wandel der Fanszene beim HSV und BVB. Dennoch wird diese Fanfreundschaft auch noch heute, vor allem von älteren Fans, akzeptiert und von einigen auch noch gepflegt.[118]

Aktuell besteht eine Fanfreundschaften vor allem zu den Fans von Arminia Bielefeld. Die Freundschaft zu Arminia Bielefeld besteht schon seit Ende der 1970er Jahre und wird von der ganzen Fanszene akzeptiert. Man teilt nicht nur die Farben „schwarz-weiß-blau, Arminia und der HSV“ sondern in den 1990er Jahren auch einige Spieler. Unter anderem wechselten Uli Stein, Thomas von Heesen, Thomas Stratos, Armin Eck und Jörg Bode mitte der 90er Jahre vom HSV zu Arminia Bielefeld.

Ein Teil der Fan-Szene hielt lange Zeit gute Beziehungen zu den Fans von Hannover 96, der ebenfalls auf die Abkürzung „HSV“ (für Hannoverscher SV) hört. Bei den Begegnungen werden von den beiden Fankurven gemeinsame Wechselgesänge „HSV, HSV“ intoniert. In den vergangenen Jahren hat sich zudem etabliert, dass im jeweils „anderen“ Stadion auch die Vereinshymne des jeweiligen Gastes gespielt wird. Darüber hinaus bestehen noch Beziehungen vereinzelter Fanclubs und den Ultras zu Gruppierungen anderer Vereine, die aber nicht von der gesamten Fanszene getragen werden. Der Hamburger SV, Hannover 96 und Arminia Bielefeld bildeten die „Nordallianz“ (wobei Bielefeld nicht wirklich zu Norddeutschland zu zählen ist).

Auf internationaler Ebene bestehen seit 1976/77 gute Kontakte zu den Glasgow Rangers, was wiederum damit „korrespondiert“, dass die jeweiligen Lokalrivalen (FC St. Pauli und Celtic Glasgow) untereinander ebenfalls gute Verbindungen unterhalten.

Fan-Rivalitäten

Traditionelle Rivalitäten pflegen die Fans des HSV mit denjenigen des FC St. Pauli, mit dem das Hamburger Stadtderby ausgetragen wird. Ebenfalls traditionsreich ist das Verhältnis zu Werder Bremen, mit dem der HSV das Nordderby austrägt. Dieses Spiel ist zudem dasjenige, das in der Bundesliga am häufigsten stattgefunden hat: Der HSV spielt von Anbeginn in der Liga, die Bremer „fehlten“ lediglich eine Saison. Die Tatsache, dass hier die führenden Vereine aus den beiden größten deutschen Hansestädten und größten Städten Norddeutschlands gegeneinander spielen sowie die Einzugsbereiche der beiden Clubs aneinander angrenzen und sich oft auch überschneiden (Hamburg und Bremen liegen nur etwa 127 Kilometer voneinander entfernt), trägt sicherlich ebenso zur Rivalität bei. Mit dem FC Bayern München trägt der HSV den Nord-Süd-Gipfel aus, eine Begegnung, die vor allem Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre auf Augenhöhe ausgetragen wurde und daher sportliche Brisanz versprach.

Maskottchen

Vorwiegend, um die ganz kleinen Fans frühzeitig an sich zu binden, wurde bereits in den 90er-Jahren ein Maskottchen ins Leben gerufen. Ursprünglich war dies eine Hummel, aufgrund des Grußes „Hummel, Hummel“. Die Hummel wurde von den Fans aber abgelehnt, so dass sie wieder verschwand.

Aus Marketinggründen entschied sich die Vereinsführung, ein neues Maskottchen einzuführen: einen Dinosaurier, da der Verein als „Dino“ der Bundesliga bezeichnet wird, was auf die ununterbrochene Zugehörigkeit zur Eliteklasse seit deren Einführung im Jahre 1963 zurückzuführen ist. Den Namen „Hermann“ erhielt das Maskottchen zu Ehren des Masseurs Hermann Rieger (1941–2014), der 26 Jahre für den HSV tätig war. Seine Trikotnummer 87 erhielt er nach dem Gründungsjahr des Vereins 1887. Im Zuge des Bundesligajubiläums zum 40-jährigen Bestehen im Rahmen des Spiels HSV gegen den FC Bayern München am 24. August 2003 wurde das Maskottchen der Öffentlichkeit vorgestellt, indem es aus einem Ei schlüpfte.

Fan-Friedhof

Grabstein auf dem HSV-Friedhof, im Hintergrund Pylonen des Stadiondaches
Hinweisschild auf das HSV-Grabfeld auf dem Hauptfriedhof Altona

Am 9. September 2008 hat der Hamburger Sport-Verein seinen eigenen Friedhof, der aus einem Grabfeld des Hauptfriedhofs Altona besteht, der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Grabfeld befindet sich auf der Rückseite der Westtribüne an der gegenüberliegenden Seite des Hellgrundwegs, nur etwa 100 Meter vom Stadiongelände entfernt.
Die Anlage ist einem Stadion nachempfunden und kann durch einen Durchgang in den Ausmaßen eines Fußballtores betreten werden. Sie bietet Platz für 500 HSV-Anhänger, wird bisher jedoch wenig angenommen.[119] Der verwendete Rasen der Anlage ist direkt vom Spielfeld des Stadions auf dem Grabfeld angepflanzt, sodass das Grabfeld einen authentischen Ort für die letzte Ruhe in Verbindung mit dem Verein darstellt.
Mit dieser Anlage ist der Hamburger SV nach den Boca Juniors aus Buenos Aires/Argentinien weltweit der zweite Fußballverein, der eine Bestattung im Rahmen des Lieblingsvereins ermöglicht.[120]

Sponsoren

Sponsoren und Ausrüster des Hamburger SV seit 1969[121]
Zeitraum Ausrüster Sponsor Branche
1969–1970 Erima
umbro
adidas
(nicht offiziell)
kein Sponsor
1970–1974
1974–1976 Campari Getränke, Spirituosen
1976–1979 Hitachi Elektronik, Maschinenbau
1979–1987 adidas BP Mineralöl
1987–1994 Sharp Elektronik
1994–1995 TV Spielfilm Printmedien
1995–1998 uhlsport Hyundai Automobile
1998–2000 Fila
2000–2001 TV Spielfilm Printmedien
2001–2003 Nike
2003–2005 ADIG Finanzen
2005–2006 Puma
2006–2007 Emirates Flüge
seit 2007 adidas
Ab 1979-80 offizielle Ausrüster; davor auch innerhalb
einer Saison verschiedene Hersteller.

1973 handelte der damalige Präsident Peter Krohn einen Sponsorenvertrag mit Davide Campari-Milano aus. So warb der HSV ab der Saison 1974/75 mit dem Schriftzug Campari auf den Trikots. Vorher lief nur Eintracht Braunschweig (Jägermeister) mit Trikotwerbung auf. Die Trikotwerbung war von den Fernsehanstalten, die durch das Boykottieren von Sportveranstaltungen die „Schleichwerbung“ umgehen wollte, nicht gerne gesehen. Schließlich wurde die Trikotwerbung im Europapokal verboten, weshalb bei internationalen Spielen der Schriftzug HSV auf der Trikotbrust zu lesen war. In der Saison 1976/77 ließ Krohn die Spieler in rosa Trikots auflaufen, um den Frauenanteil im Stadion zu erhöhen. In drei Jahren als Präsident erwirtschaftete Krohn 16 Mio. DM und sanierte somit den mit über drei Millionen DM verschuldeten Verein. Er gilt daher als Pionier des modernen Fußball-Marketings.[122]

In die wohl erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte fällt das Sponsoring durch BP. Als im Oktober 1980 Franz Beckenbauer zum HSV wechselte, übernahm der Mineralöl-Konzern dessen komplettes Jahresgehalt, das die seinerzeit enorme Summe von rund einer Million DM betrug.[123]

Für Aufsehen sorgte der Hauptsponsor TV Spielfilm. Am 32. Spieltag der Saison 1994/95 musste der HSV beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ohne den Namen des Sponsors auf dem Trikot spielen, da sich die Verlagsgruppe Milchstrasse vom Verein, der in der Öffentlichkeit ein schlechtes Bild abgab, distanzieren wollte, um einen Imageschaden zu vermeiden.[124] Wie schon zu früheren Europapokalspielen war der Schriftzug HSV auf den Trikots zu sehen. In der Folge trennten sich der HSV und TV Spielfilm und Hyundai wurde zur Saison 1995/96 neuer Hauptsponsor.

Zur Saison 2001/02 verkaufte der HSV als erster Bundesligist die Namensrechte an seinem Stadion.[125]

Vor der Saison 2003/04 konnte der HSV erstmals seit 29 Jahren keinen Hauptsponsor präsentieren. In den Vorbereitungsspielen und im Ligapokal war auf dem Heimtrikot der Schriftzug HSV und auf dem Auswärtstrikot der Schriftzug Hamburg zu sehen.[126] Drei Tage vor Saisonbeginn wurde die Kapitalanlagegesellschaft ADIG als neuer Hauptsponsor vorgestellt.[127]

Zur Saison 2015/16 beendete der Verein die Zusammenarbeit mit der Holsten-Brauerei. Die 75-jährige Zusammenarbeit bedeutet die längste Exklusivpartnerschaft der Bundesliga-Geschichte.[128] Neuer Partner wird für acht Jahre die König-Brauerei.[129]

Der derzeitige Hauptsponsor ist seit der Saison 2006/07 die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammende Fluggesellschaft Emirates, die mit dem Schriftzug Fly Emirates auf den Trikots der ersten Mannschaft wirbt. Der Vertrag läuft bis 2019[130] und bringt dem HSV pro Saison Einnahmen in Höhe von rund sieben Millionen Euro ein.[131] Ausrüster ist bis 2024 Adidas;[132] Fahrzeugpartner ist Audi.[133], die Namensrechte am Stadion hält Klaus-Michael Kühne[134].

Das gesamte Sponsoren-Portfolio umfasst neben dem Hauptsponsor Emirates und dem Ausrüster Adidas sechs „Exklusiv-Partner“, 15 „Partner“ und 24 „Supplier“ (Stand: November 2015).[135]

Breitensport/weitere Sportarten

Der HSV ist in erster Linie ein Breitensportverein. Derzeit existieren 33 Abteilungen.[2] Im Folgenden werden einige von ihnen vorgestellt.

Badminton

Der Hamburger SV ist im Badminton einer der Protagonisten in Deutschland. Den größten Erfolg in dieser Sportart feierte der Verein gleich im ersten Jahr der Ausspielung des deutschen Mannschaftsmeisters 1957, als sich die Hamburger bis ins Finale vorkämpften, dort jedoch dem 1. DBC Bonn unterlagen.

Baseball

Die Baseball-Abteilung des HSV entstand 2004 und trug den Namen HSV Hanseatics, nachdem die 1985 gegründeten Lokstedt Stealers sich dem Verein unter Umbenennung in HSV Stealers anschlossen, hörten die Hanseatics auf zu existieren. Die Stealers spielten nach einem Durchmarsch durch alle Ligen seit 1991 in der 1. Baseball-Bundesliga Nord. Nach zwei deutschen Vizemeisterschaften 1995 und 1997 wurden sie im Jahr 2000 nicht nur deutscher Meister, sondern gewannen auch den deutschen Pokal und den Europapokal. Sie sind bisher die einzige deutsche Mannschaft, der dieses Triple gelang. Nach dem Abstieg in der Saison 2002 gelang im Folgejahr direkt der Wiederaufstieg in die Baseball-Bundesliga. Die Stealers sind damit gemeinsam mit den Mainz Athletics die Mannschaft mit der drittlängsten Zugehörigkeit zur Bundesliga. Ende November 2014 gliederte sich die Abteilung aus dem Verein aus und gründete den Baseballclub Hamburg Stealers e. V.[136]

Die Bundesligaspiele der Stealers wurden im Hamburger Baseball Park in Hamburg-Lokstedt (direkt hinter dem Trainingsgelände des FC St. Pauli) ausgetragen. Neben weiteren Herren- und Jugendmannschaften nehmen auch die Frauen – unter dem Namen HSV Wildcats – am Softball-Spielbetrieb teil.

Cricket

Die Cricketmannschaft des Hamburger SV spielt in der Regionalliga Nord. Diese gewinnt sie meist, womit die Mannschaft sich regelmäßig für die Finals der deutschen Meisterschaft qualifiziert. In den Jahren 2006–2009 gewannen Sie die Hallenmeisterschaft des Nordens.

Eishockey

Die Eishockeyabteilung des Hamburger SV wurde 1986 gegründet. Aktuell nimmt die erste Herrenmannschaft am Spielbetrieb der viertklassigen Regionalliga Nord teil, während die zweite Mannschaft in der fünftklassigen Verbandsliga Nord und die dritte Mannschaft in der sechstklassigen Landesliga Nord antreten. Die Frauenmannschaft bildet mit dem EHC Timmendorfer Strand 06 die Spielgemeinschaft SG HSV/Timmendorf, die in der drittklassigen 1. Damenliga Nord spielt.

Fußball

Herren

Die Amateurfußballer stellen die dritte Herrenmannschaft des HSV dar und spielen derzeit in der sechstklassigen Landesliga Hamburg. Spielort ist die Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt. Die Mannschaft erlangte in der Saison 2014/15 Bekanntheit, da die Ultra-Gruppierung Chosen Few bis zu ihrer Auflösung im Mai 2015 das Team nach der Ausgliederung der Profis in die HSV Fußball AG unterstützte.[137]

Frauen

Seit 1971 existiert beim Hamburger SV eine Frauenfußballabteilung. Sie umfasst aktuell drei Frauen- und drei Mädchenmannschaften. Spielstätte ist die Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt.

Die erste Mannschaft spielte seit dem letzten Aufstieg im Jahre 2003 in der Bundesliga. Zuvor gab die Mannschaft in den Spielzeiten 1997/98 und 2001/02 einjährige Gastspiele in der Bundesliga. Größter Erfolg war der Einzug in das DFB-Pokalfinale 2002, welches gegen den 1. FFC Frankfurt mit 0:5 verloren ging. Dreimal standen die HSV-Frauen im Endspiel des DFB-Hallenpokals, gingen aber jedes Mal als Verlierer vom Platz. Die zweite Mannschaft spielte in der 2. Bundesliga Nord. In der Saison 2006/07 wurde die Mannschaft Vizemeister.

Der HSV stellte mit Antonia Schmale, Tanja Vreden, Britta Carlson, Sarah Günther und Kim Kulig fünf Nationalspielerinnen. Sarah Günther gewann mit der Nationalmannschaft 2004 die olympische Bronzemedaille und wurde ein Jahr später Europameisterin. Kim Kulig wurde 2009 Europameisterin.

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten beschloss der Vorstand des Hamburger SV am 21. Mai 2012, die Frauenmannschaft für die Saison 2012/13 aus der Fußballbundesliga zurückzuziehen. Sportlich gesehen hatten die HSV-Frauen mit dem neunten Rang unter zwölf Mannschaften in der Bundesligasaison 2011/12 die Klasse gehalten. Ebenso entschied sich der Verein, keine Bewerbung mehr für die zweite Liga abzugeben.[138] Anschließend spielten die Frauen in der drittklassigen Regionalliga Nord und stiegen in der Saison 2015/16 in die viertklassige Verbandsliga Hamburg ab.

Golf

Die Golf-Abteilung des HSV ist noch recht jung: Gegründet wurde sie im April 2005. Die Abteilung umfasst (Stand: Oktober 2009) mehr als 150 Mitglieder. Als 150. Mitglied wurde am 18. Mai 2007 der Torhüter der Fußball-Bundesligamannschaft, Frank Rost, aufgenommen.[139] Die Golf-Abteilung kooperiert mit fünf verschiedenen Golfplätzen in Hamburg-Moorfleet, Siek, Quickborn und Pinneberg (2).

Handball

Die Handballherren des HSV gehörten ab den 1960er Jahren sowohl in der Halle als auch auf dem damals noch populären Großfeld zur deutschen Elite.

Im Feldhandball machten die HSV-Handballer erstmals mit der Qualifikation für die Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1963 überregional auf sich aufmerksam, wo sie erst im Viertelfinale scheiterten, ebenso wie bei den Endrundenturnieren 1964 und 1965. Der größte Erfolg gelang im Meisterschaftsturnier 1966, als der HSV auch erstmals als Norddeutscher Meister für die Endrunde qualifiziert war: Die Hamburger schalteten im Viertelfinale den Südwestdeutschen Meister TV Hochdorf aus und besiegten anschließend auch überraschend deutlich den Westdeutschen Meister VfL Gummersbach, Titelträger der Hallenmeisterschaft 1966. Lediglich der TV Oppum war im Finale zu stark; der HSV wurde deutscher Vizemeister. Damit gehörten die Handballer auch zu den Gründungsmitgliedern der 1967 eingeführten Feldhandball-Bundesliga. In der Nordstaffel belegten sie 1967 Platz 2, 1968 Platz 3 und 1969 erneut Platz 2. Nach dem dritten Jahr war jedoch im Feldhandball Schluss. Der HSV zog sich aus der Liga zurück, die 1973 aufgelöst wurde.

Stattdessen konzentrierte sich der HSV auf die 1966 eingeführte zweigleisige Hallenbundesliga, da Handball in der Halle zunehmend populärer geworden war, während das Großfeld an Attraktivität verloren hatte. Erste Erfolge hatten die Handballer in der Halle schon zuvor gehabt: bei der Endrunde zur deutschen Meisterschaft 1962 war erstmals die Qualifikation für das Turnier gelungen, und verstärkt durch den überragenden Hamburger Angriffsspieler der 1950er Jahre, Otto Maychrzak, musste sich der HSV erst im Halbfinale dem damaligen Rekordmeister Frisch Auf Göppingen in der Verlängerung geschlagen geben und wurde schließlich vierter. Zwei Jahre später in der Endrunde 1964 gewann der HSV das Spiel um Platz drei. Auch in der Halle war der HSV Gründungsmitglied der neuen Bundesliga, der er bis 1976 angehörte.[140] In der Bundesliga-Saison 1969/70 gelang dem HSV dabei der Einzug in die Finalspiele um die deutsche Meisterschaft. Doch im Halbfinale schied der HSV mit zwei knappen Niederlagen (13:14, 13:15) gegen Frisch Auf Göppingen aus. Im folgenden Jahr verpasste der HSV knapp den Sprung in die Finalrunde. Danach rutschte der Verein von Saison zu Saison im Endklassement tiefer, bis nach der Spielzeit 1975/76 der Bundesligaabstieg feststand.

Die Handballabteilung des Hamburger SV besteht trotz der Gründung des Bundesligisten HSV Hamburg weiter. Letzterer hatte jedoch 2002 einen Kooperationsvertrag mit dem HSV geschlossen, um die Raute als Logo verwenden zu dürfen. Nach dem Aufstieg der Handballmänner in die viertklassige Oberliga Hamburg 2007 weiteten der Hamburger SV und der HSV Handball die Kooperation jedoch aus und gründeten mit der SG HSV Handball eine Spielgemeinschaft.[141][142]

Hockey

Die seit 1919 bestehende Hockeyabteilung hat zurzeit etwa 250 Mitglieder, davon etwa 140 Jugendliche. Hallenhockey wird in der vereinseigenen Halle an der Ulzburger Straße in Norderstedt gespielt, Feldhockey seit 2001 auf einem Kunstrasenplatz an gleicher Stelle.

Leichtathletik

Die Leichtathletik-Abteilung hat 1928 mit Willi Boltze über 5000 Meter und Richard Krebs, der Silber mit der 4-mal-400-Meter-Staffel gewann, die ersten Olympiateilnehmer gestellt. 1936 in Berlin waren mit Egon Schein über 200 Meter und Hans Scheele über 400 Meter Hürden zwei HSVer dabei, die beide bei den ersten Europameisterschaften zwei Jahre zuvor mit der Staffel Europameister geworden waren, Scheele war allerdings 1934 noch nicht beim HSV. In den 1960er Jahren gewannen mit der Sprinterin Jutta Stöck und dem Zehnkämpfer Manfred Bock weitere Leichtathleten des Hamburger Sportverein EM-Medaillen.[143]

Die meisten Länderkampfeinsätze hatten in den 1950er Jahren der Geher Claus Biethan, von 1959 bis 1962 der Hindernisläufer Wolf-Rüdiger Böhme und ab 1961 der Weitspringer und spätere HSV-Präsident Wolfgang Klein, die alle mehr als zehnmal im Nationaltrikot starteten. Bei den Frauen kam die Weitspringerin Christa Striezel auf neun Länderkampfeinsätze in der Erwachsenenklasse.[144]

Für die Olympischen Spiele 2012 qualifizierte sich der Weitspringer Sebastian Bayer, der seit 2011 im Trikot des Hamburger Sportverein antritt. Im Finale landete er auf dem fünften Platz.[145]

Rollstuhlsport

Die Abteilung Rollstuhlsport wurde 2008 im Verein gegründet, als der Rollstuhl-Sportclub Hamburg von 1975 in den HSV eingegliedert wurde. Mit etwa 250 Sportlern ist diese Abteilung des HSV eine der drei größten Rollstuhlsport-Abteilungen in Deutschland.[146] Betrieben werden unter anderem Basketball, Rugby, Tischtennis und Schwimmen.

Rugby

Die Rugby-Abteilung des Hamburger SV wurde am 16. Oktober 1925 durch Leichtathleten des Vereins und von außerhalb kommender Rugby-Spieler begründet.[147] Damit ist die Rugby-Abteilung des HSV die älteste eines Sportvereines in der Hansestadt. In den Jahren 1938 und 1978 konnte die Hamburger Meisterschaft gewonnen werden, 1978 und 1991 der Niedersachsen-Pokal. Der Aufstieg in die Bundesliga gelang 1978, dort verblieb die Mannschaft bis 1979. Aufgrund von Mitgliedermangel wurde die Abteilung nach 1990 geschlossen. Im März 2006 fanden sich einige Enthusiasten zusammen, um eine der ältesten Abteilungen des HSV vor der endgültigen Schließung zu bewahren. Der langfristige Erfolg ist weiterhin nicht gesichert. Es fehlen immer noch Spieler. So sah sich die Abteilung 2008 gezwungen, sich aus der Regionalliga in die Verbandsliga zurückzuziehen, da keine vollständige Mannschaft aufgestellt werden konnte.

Letzte Spielzeiten

Jahr Liga Position
2006–07 Rugby-Regionalliga Nord (III) 8.
2007–08 Rugby-Verbandsliga Nord (IV) 5.
2008–09 Rugby-Verbandsliga Nord 7.
2009–10 Rugby-Verbandsliga Nord 4.

Tischtennis

Die Tischtennisabteilung des Hamburger SV besteht seit 1927 und ist im Stadtteil Eppendorf beheimatet. Ihre erfolgreichste Zeit erlebte die Abteilung in den 1930er und 1940er Jahren. Die erste Männermannschaft wurde 1937 und 1938 deutscher Meister. Außerdem wurden Paul und Heinz Benthien sowie Erich Deisler im Herreneinzel deutscher Meister. Die erste Herrenmannschaft spielt heute in der Bezirksliga.

Volleyball/Beachvolleyball

Die Volleyballmänner des HSV spielten seit den 1970er Jahren in der Volleyball-Bundesliga und gehörten immer zu den deutschen Spitzenmannschaften. Sie wurden sechsmal Deutscher Meister (1976, 1977, 1985, 1986, 1987 und 1988) und holten fünfmal den DVV-Pokal (1974, 1977, 1983, 1985 und 1989). 1991 machten sich die Volleyballer als 1. VC Hamburg eigenständig und wurden 1992 nochmals deutscher Pokalsieger. 1994 schlossen sie sich dem 1. SC Norderstedt an. Bekannte Nationalspieler waren Tonda Mozr, Klaus Meetz, Klaus Wegner, Thomas Broscheit, Klaus-Peter Weinhold, Frank Mackerodt, Christian Voß, Jörg Brügge, Hauke Braack, Leif Andersson, Michael Dornheim und Dirk Oldenburg. Auch die Volleyballfrauen (mit den Nationalspielerinnen Regine Bracht und Angela Liebelt) spielten in den 1970er und 1980er Jahren in der Bundesliga.[148]

Seit 2005 spielen mehrere deutsche Spitzen-Beachvolleyballteams für den HSV: Okka Rau/Stephanie Pohl (bis 2009), David Klemperer/Eric Koreng (bis 2012), Sebastian Dollinger/Stefan Windscheif, Jana Köhler/Julia Sude (bis 2012), Katharina Culav/Katharina Schillerwein sowie Christine Aulenbrock/Anna Behlen bzw. Cinja Tillmann (bis 2013). Seit 2013 spielen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst für den HSV. Sie gewannen 2016 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Siehe auch

Literatur

  • Matthias Blazek: Die Geschichte des Hamburger Sportvereins von 1887: 125 Jahre im Leben eines der populärsten Fußballvereine. Mit einem besonderen Blick auf die Vorgängervereine, die Frühzeit des Hamburger Ballsports und das Fusionsjahr 1919. ibidem, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8382-0387-4.
  • Axel Formeseyn: Unser HSV – Das ultimative HSV-Buch. Edition Temmen, Bremen 2009, ISBN 978-3-86108-894-3.
  • Hans-Günter Klemm, Michael Richter: Das HSV-Lexikon. Die Werkstatt, Göttingen 2000, ISBN 3-89533-305-0.
  • Matthias Kropp: Deutschlands große Fußballmannschaften – Hamburger SV. Agon, Kassel 1996, ISBN 3-928562-70-3.
  • Manfred Mitrowan: Hamburger SV. In: 50 Jahre Hamburger Tisch-Tennis-Verband – Chronik 1948–1998. Hamburg 1998, S. 28–29.
  • Jens Reimer Prüß, Hartmut Irle: Tore, Punkte, Spieler – Die komplette HSV-Statistik. Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-685-0.
  • Werner Skrentny: Orte der Leidenschaft. Der HSV und seine Stadien. Die Werkstatt, Göttingen 2006, ISBN 3-89533-502-9.
  • Werner Skrentny, Jens R. Prüß: Immer erste Klasse – Die Geschichte des Hamburger SV. Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-469-3.
  • Werner Skrentny, Jens R. Prüß: Mit der Raute im Herzen – Die große Geschichte des Hamburger SV. Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-620-1.
  • Otto Tötter: Hundert Jahre deutscher Fußball – HSV. Rasch und Röhring, Hamburg 1985, ISBN 3-89136-023-1.

Weblinks

Commons: Hamburger SV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HSVlive vom September 2016, Seite 114. In: hsvcmsfileadmin-v.azureedge.net. Abgerufen am 16. September 2016.
  2. a b Vgl. die Abteilungen auf hsv.de, abgerufen am 10. April 2015.
  3. Satzung des Hamburger Sport-Verein e. V.; Siehe § 2 Abs. 1 der Satzung vom 8. Juli 2014. HSV.de vom 8. Juli 2014, abgerufen am 11. April 2015.
  4. Satzung des Hamburger Sport-Verein e. V.; Siehe § 4 Abs. 1 der Satzung vom 8. Juli 2014. HSV.de vom 8. Juli 2014, abgerufen am 11. April 2015.
  5. Satzung des Hamburger Sport-Verein e. V.; Siehe § 4 Abs. 3 der Satzung vom 8. Juli 2014. HSV.de vom 8. Juli 2014, abgerufen am 11. April 2015.
  6. „Der Zeitpunkt der Vereinigung wurde auf den 2. Juni 1919, d. h. denjenigen Tag festgesetzt, an welchem die noch gemeinsam mit dem S.C. ‚Victoria‘ auszutragenden Kämpfe um die norddeutsche Fußball-Meisterschaft ihr, wie wir hoffen wollen, glückliches Ende erreicht haben werden.“ Aus: Vereins-Nachrichten des Hamburger Sport-Vereins von 1888 (e. V.), 16. Jahrgang, Nr. 2 vom 1. Juni 1919.
  7. hsv.de: Satzung des Hamburger SV, pdf-Datei, S. 4.
  8. Amrhein, Klaus: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
  9. Vgl. Skrentny, Werner; Prüß, Jens Reimer: Mit der Raute im Herzen – Die große Geschichte des Hamburger SV. S. 37.
  10. Satzung des HSV, § 4 Ziffer 2 (PDF, S. 3; 318 kB)
  11. Skrentny, Prüß, S. 45.
  12. Schultchen, Arne: „Zeichen der Zeit“, in: 11 Freunde. Ausg. 93, August 2009, S. 79.
  13. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 40.
  14. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 47.
  15. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 71.
  16. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 80.
  17. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 106.
  18. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 114.
  19. vgl. Skrentny, Prüß, S. 113.
  20. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 132.
  21. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 159.
  22. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 158.
  23. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 162.
  24. Vgl. Skrentny, Prüß, S. 184.
  25. Skrentny, Prüß, S. 250.
  26. Zitiert in: Skrentny, Prüß, S. 261.
  27. Skrentny, Prüß, S. 294.
  28. Skrentny, Prüß, S. 323.
  29. Skrentny, Prüß, S. 344.
  30. Skrentny, Prüß, S. 355.
  31. HSV-Chef Jarchow: Keine Lizenzprobleme. In: NDR.de. 7. März 2013, abgerufen am 28. April 2013.
  32. Sportal.de: HSV zum UI-Cup-Sieger erklärt (Memento vom 13. Juni 2010 im Internet Archive), Meldung vom 22. Februar 2008.
  33. Gewinn bzw. Verlust des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV von der Saison 2008/09 bis zur Saison 2011/12 (in Millionen Euro). In: de.statista.com. , abgerufen am 28. April 2013.
  34. hsv.de: Martin Jol wechselt zu Ajax Amsterdam
  35. Focus online: HSV-Vorstand übt sich im Machtkampf.
  36. HSV.de: HSV und Beiersdorfer trennen sich einvernehmlich.
  37. Beiersdorfer: "Van der Vaart ist nicht zu ersetzen", focus.de, 18. August 2014, abgerufen am 19. Januar 2016.
  38. Das sind die elf Gewinner und Verlierer der Bundesliga-Saison, 25. Mai 2014, abgerufen am 19. Januar 2016.
  39. Zwischen Chaos und Euphorie, stuttgarter-zeitung.de, 22. August 2015, abgerufen am 19. Januar 2016.
  40. Die großen Probleme des HSV beim Großreinemachen, 19. Juni 2015, abgerufen am 19. Januar 2016.
  41. Hamburger SV: Beiersdorfer Bericht auf der Mitgliederversammlung, 17. Januar 2016, abgerufen am 18. Januar 2016.
  42. Eurosport: Veh muss sofort gehen.
  43. Der HSV und Hoffmann/Kraus trennen sich.
  44. www.hsv.de
  45. Der HSV trennt sich von Michael Oenning.
  46. www.abendblatt.de.
  47. Tabelle der Bundesliga-Saison 2011/12 nach dem 34. Spieltag.
  48. Meldung auf der Online-Seite des Hamburger Abendblatts vom 6. Mai 2012.
  49. Hamburger Morgenpost: Die schlimmsten HSV-Pleiten aller Zeiten, 30. März 2013.
  50. Spiegel online: Grillfest für HSV-Fans: Versöhnung mit Würstchen, 21. April 2013, abgerufen am 16. Februar 2015.
  51. Hamburger Morgenpost: So lief das Grillen mit den HSV-Fans, 21. April 2013, abgerufen am 16. Februar 2015.
  52. Als Quellen gelten Beiträge von Fans in sozialen Netzwerken.
  53. sportal.de: HSV: Rafael van der Vaart sieht die Saisonziele in Gefahr, 4. August 2013, abgerufen am 22. April 2015.
  54. Hamburger Abendblatt: Felix Magaths klare Absage an den HSV im Video
  55. Handelsblatt: Krisen-Klub HSV feuert van Marwijk – kommt jetzt Slomka?, 15. Februar 2014.
  56. ran.de: Van Marwijk beim HSV entlassen! Kommt Slomka?, 15. Februar 2014.
  57. Spiegel online: Fußball-Bundesliga: HSV verliert Kellerduell gegen Braunschweig, 15. Februar 2014.
  58. Hamburger SV: Mitgliederversammlung des HSV beschließt Ausgliederung, 25. Mai 2014.
  59. Hamburger SV: Peter Knäbel wird "Direktor Profifußball" des HSV, 26. September 2014.
  60. Hamburger SV: Bernhard Peters wird „Direktor Sport“ beim HSV, 15. Juli 2014.
  61. „Keine Ahnung, was die für ein Glück gefressen haben“ – HSV: Der Bann ist gebrochen, die Tristesse bleibt. Kicker-Sportmagazin, 28. September 2014, abgerufen am 28. September 2014.
  62. Hamburger Abendblatt: Robben nicht zu stoppen – HSV erlebt Debakel, 14. Februar 2015, abgerufen am 14. Februar 2015.
  63. Vgl. den Spielbericht auf kicker.de.
  64. kicker online: HSV hat Interesse an Barça-Juwel – Djourou ist Kapitän, 8. August 2015, abgerufen am 15. Mai 2016.
  65. Hamburger SV: HSV verpflichtet Aaron Hunt, 31. August 2015, abgerufen am 15. Mai 2016.
  66. kicker online: Joker Pieles sorgt für Jenas Pokalcoup, 9. August 2015, abgerufen am 15. Mai 2016.
  67. kicker online: Doppelpack: Es müllert zum Auftakt, 14. August 2015, abgerufen am 15. Mai 2016.
  68. Siehe die Tabelle nach dem 17. Spieltag auf kicker online, abgerufen am 15. Mai 2016.
  69. kicker online: Luiz Gustavo lässt sich nicht lumpen, 7. Mai 2016, abgerufen am 15. Mai 2016.
  70. kicker online: Aus für Knäbel – Beiersdorfer macht jetzt alles, 9. Mai 2016, abgerufen am 15. Mai 2016.
  71. Siehe die Abschlusstabelle der Saison 2015/16 auf kicker online, abgerufen am 15. Mai 2016.
  72. Deutsches Fußball-Jahrbuch 1923/24, S. 97.
  73. Der schlechteste Nichtabsteiger aller Zeiten goal.com, 19. Mai 2014.
  74. Bundesliga: Wenigste erzielte Tore pro Saison
  75. Ob er wirklich Engländer war, ist nach Skrentny, Prüß (Mit der Raute …) nicht sicher.
  76. a b Laut Skrentny, Prüß (S. 464) kommen bei Harder und Adamkiewicz möglicherweise noch einige „unbekannte“ Tore hinzu.
  77. hall of fame – Biografien verdienter Spieler und Funktionäre des Hamburger SV
  78. Der Walk of Fame ehrt ehemalige Spieler und Funktionäre des Hamburger SV
  79. Der Walk of Fame und der Uwe Seeler Fuß Abgerufen am 30. Juli 2014.
  80. HSV-Presseservice: 125 Jahre HSV – Die große Gala Presseservice des Hamburger SV, 29. September 2012, abgerufen am 21. Januar 2014.
  81. Konzept und Philosophie des HSV-Nachwuchsleistungszentrums. HSV.de, abgerufen am 26. Juli 2015.
  82. Viel Kontinuität und sechs neue Gesichter im NLZ. In: hsv.de. 21. Juni 2016, abgerufen am 21. Juni 2016.
  83. a b Konzept & Philosophie des HSV-Nachwuchsleistungszentrums. HSV.de, abgerufen am 16. Juni 2016.
  84. Hamburger SV: 2:2 gegen Lübeck! U23 beendet Hinrunde ungeschlagen, 15. November 2011, abgerufen am 17. November 2014.
  85. Hamburger SV: Zinnbauer wechselt zum FC St. Gallen, 16. September 2015, abgerufen am 16. September 2015.
  86. Siehe die Abschlusstabelle der Regionalliga Nord 2015/16 auf kicker.de, abgerufen am 23. Mai 2016.
  87. Hamburger SV: „Die zukünftige U21 hat eine enorme Bedeutung für uns“, 11. Februar 2016, abgerufen am 11. Februar 2016.
  88. Perfekt! Dirk Kunert wird Cheftrainer der neuen HSV-U21. In: Hamburger SV. Abgerufen am 25. Mai 2016.
  89. hsv.de: Jürgen-Werner-Schule.
  90. hsv.de: Kooperationsvereine.
  91. Hamburger SV: Neue Ausrichtung in der Ausbildung und im Campus-Bau
  92. Für die Jugend. HSV bittet Fans zur Kasse. In: NDR.de. 12. Juli 2012, abgerufen am 28. April 2013.
  93. Spiegel online: Wirbel um Fan-Anleihe: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen HSV-Vorstände, 30. Juni 2014, abgerufen am 25. Januar 2015.
  94. Hamburger SV: Neue Ausrichtung in der Ausbildung und im Campus-Bau, 27. August 2014, abgerufen am 22. März 2015.
  95. Hamburger SV: Otto spendet 10 Millionen Euro für Campus-Bau, 25. Januar 2015, abgerufen am 25. Januar 2015.
  96. Hamburger SV: Stadion und Spielorte
  97. Hamburger SV: Jörn Spuida neuer Geschäftsführer des HSV e.V., 4. Mai 2015, abgerufen am 4. Mai 2015.
  98. Sascha König: 1998. Vom Volkspark zur „Wer bietet mehr“-Arena. In: Hamburger Abendblatt. 29. September 2012, abgerufen am 28. April 2013.
  99. HSV spielt künftig in der HSH Nordbank Arena. 29. März 2007, abgerufen am 28. April 2013.
  100. Skrentny, Prüß, S. 388.
  101. Beispielfotos auf den Seiten der Fangruppierung Chosen Few.
  102. Startseite → Fußball → 1. Bundesliga Abstiegsfall: HSV will ewige Bundesliga-Uhr später abstellen auf reviersport.de, 20. Mai 2015, abgerufen 23. Mai 2016
  103. Songtext.
  104. Songtext.
  105. Homepage des HSV Supporters-Clubs.
  106. Business-Fanclub des Hamburger SV/OFC.
  107. Spiegel-Artikel zum Tod Maleikas.
  108. www.hsv-sc.de: Gründungsmitglieder.
  109. CFHH: Die CFHH wird in der kommenden Saison…, 1. Juli 2014, abgerufen am 19. Februar 2015.
  110. CFHH: Unterstützung für die Bezirksligamannschaft des HSV e. V., 19. August 2014, abgerufen am 19. Februar 2015.
  111. fanzeit.de: Hamburger Ultra Gruppe Chosen Few löst sich auf, 1. Juni 2015, abgerufen am 2. Juni 2015.
  112. Sportal.de: Enttäuschte Fans des Hamburger SV gründen eigenen Klub, 10. Juni 2014, abgerufen am 19. Februar 2015.
  113. Interview Stefan Hallberg: „Ich war beileibe kein HSV-Fan“, Hamburger Morgenpost, 31. Dezember 2005.
  114. Songtext.
  115. Songtext.
  116. Songtext und Video.
  117. Fanfreundschaften des Hamburger SV auf hsv1887.de.
  118. Eine Freundschaft die nie endet Bericht auf gibmichdie kirsche.de.
  119. Kaum Interesse an Fanfriedhof. Naturstein – Das Fachportal, Ebner Verlag GmbH & Co. KG Karlstr. 3, 89073 Ulm, 25. November 2013, abgerufen am 28. April 2014.
  120. NDR Online: Ewige Ruhe im Zeichen der Raute.
  121. Sponsoren und Ausrüster des Hamburger SV. hsv1887.de, abgerufen am 18. April 2014.
  122. hsv1887.de: Sponsoren des Hamburger SV seit 1973
  123. Bundesliga.de: Beckenbauers Comeback
  124. 11freunde.de: Als ein Sponsor den HSV zum Gespött machte, 12. März 2011.
  125. kicker online: Mit diesem Deal schreibt der HSV Geschichte, 22. Januar 2015, abgerufen am 26. Februar 2015.
  126. Welt.de: HSV erstmals seit 30 Jahren ohne Trikotsponsor, 9. Juli 2003.
  127. rp-online.de: Auch HSV hat neuen Hauptsponsor, 30. Juli 2003.
  128. Hamburger Abendblatt: HSV beendet nach 75 Jahren Zusammenarbeit mit Holsten, 19. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  129. Hamburger SV: König Pilsener wird neuer Bierpartner ab Saison 2015/16, 19. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  130. HSV-Presseservice: Emirates und der HSV verlängern Partnerschaft bis 2019, 7. Oktober 2015, abgerufen am 19. Dezember 2015.
  131. fussball-geld.de: Die Trikotsponsoren 1.Bundesliga Saison 2013/2014
  132. Hamburger SV: adidas und der HSV setzen ihre erfolgreiche Partnerschaft bis 2024 fort, 24. Juli 2014.
  133. Gemeinsam am Ball: Audi und der Hamburger SV
  134. Hamburger SV: Kühne steigt ein und präsentiert das Volksparkstadion, 22. Januar 2015, abgerufen am 12. Juli 2015.
  135. Sponsoren des HSV
  136. Vgl. einen Artikel aus dem Hamburger Abendblatt vom 21. November 2014 auf der Website des Baseballclub Hamburg Stealers, zuletzt abgerufen am 10. April 2015.
  137. NDR: Der HSV ist tot – Es lebe der HSV!, 26. November 2014, abgerufen am 10. April 2015.
  138. Der HSV zieht seine Frauen-Bundesligamannschaft zurück, hsv.de, abgerufen am 22. Mai 2012.
  139. hsv-golf.de, Menüpunkt Mitgliedschaft/Golfclubs anklicken.
  140. Alle Verein der Bundesliga 1966–2008, bundesligainfo.de-Archiv (13. April 2008).
  141. Verein, hsvhandball.de (13. April 2008).
  142. Oberliga Hamburg 2007/08, bundesligainfo.de (13. April 2008).
  143. Wolfgang Kucklick: Geschichte der Hamburger Leichtathletik. Hamburg 1997, S. 85 ff.
  144. Wolfgang Kucklick: Geschichte der Hamburger Leichtathletik. Hamburg 1997, S. 94 ff. und 107 ff.
  145. Bayer im Weitsprung auf Rang fünf: Spox, 4. August 2012. Abgerufen am 9. November 2015.
  146. www.hsv-rollstuhlsport.de
  147. Geschichte der HSV-Rugby Abteilung (Memento vom 10. Mai 2007 im Internet Archive) Homepage der Rugby-Abteilung des HSV. Abgerufen am 23. April 2010.
  148. Volleyball im HSV – Eine Tradition mit Geschichte. In: hsvvolleyball.de.
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