Narrenruf

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Mit einem Narrenruf begrüßen sich die aktiven Narren und Jecken bei Karneval, Fastnacht und Fasching. Dieser Schlachtruf kann je nach jeweiliger Karnevalshochburg unterschiedlich sein.

Gebrauch

Narrenrufe bestehen im Regelfall aus zwei Teilen, wobei der erste Teil (Vorlage) meist ein zu würdigender Eigenname (vorwiegend der Name der Karnevalshochburg) ist, dieser wird vom Vorrufer angegeben. Der zweite Teil ist die Antwort auf den ersten Teil und stellt meist den eigentlichen Narrenruf dar, dieser wird von der anwesenden Narrenschar mitgetragen.

Am Beispiel von Helau seien hier einige Verwendungsarten von Narrenrufen dargestellt:

  • als einfach zweigeteilter Ruf: „He – lau!“
  • als zweifacher Ruf: „(Karnevalshochburg, z. B. „Mainz“) – Helau!“
  • als dreifach abgeändert wiederholter Ruf:
    „Darauf ein dreifach kräftiges|schallendes/donnerndes“ (zuweilen auch: „kräftig schallendes/donnerndes“):
    „(Karnevalshochburg) → Helau!“
    Karneval → Helau!“.

Einzelne Rufe

Deutschlandweit

  • Helau

Der Ruf „Helau“ ist in vielen Karnevalshochburgen verbreitet. Oft wird er auch mit „ll“ geschrieben. Über seine Entstehung gibt es zahlreiche Erklärungsversuche: Am Niederrhein soll das „Helau“ einmal ein Hirtenruf gewesen sein. Eine weitere Erklärung leitet „Helau“ von Halleluja ab. Manche behaupten auch, dass „Helau“ auch „Hölle auf“ oder „hel auf“ (Hel = germanische Göttin der Unterwelt, hieraus hat sich Hölle entwickelt) bedeuten kann; denn Karneval wird ja schon seit sehr langer Zeit gefeiert, um den Winter und die bösen Geister, die bei der Öffnung der Hölle auf die Erde kamen, zu vertreiben. Man machte sich mit Kostümen über sie lustig (siehe alemannische Fastnacht).

  • Ahoi

Im Norddeutschen und teilweise in der Pfalz/Kurpfalz, aber auch vereinzelt im Badischen und Bayerischen, ruft man „Ahoi“. Der Ursprung liegt in der Schifffahrt: Die Mannschaft des Narrenschiffs im Karnevalsumzug begrüßt das närrische Volk am Straßenrand mit „Ahoi“ und wird mit demselben Ruf zurückgegrüßt. In Wasungen wird so zum Beispiel der Stadtname auf Plattdeutsch („Woesinge“) mit einem nachfolgendem „Ahoi“ gerufen. Hier liegt der Ursprung in der Flößerei, die früher eine der großen Ertragsquellen der Stadtbevölkerung war.[1]

Baden-Württemberg

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Schandi – Schando Ruf der Schandele der NZ AchalmGautscher (Reutlingen) entstanden nach Schandbild/Prangerbild aus dem Jahre 1111 – noch heute zu sehen am Spitalhof Tor
Doraus – Detnaus,
Bei dr alte Linde naus!
Dorauszunft Saulgau in Bad Saulgau abgewandelter Heischespruch aus der Pestzeit
Bauze! – Meck! Ostrach Der „Bauzemeck“ (Riedgeist) ist der Namensgeber der Bauzemeck-Zunft Ostrach e. V.[2]
Kügele – Hoi Narrenzunft Spritzenmuck in Ehingen (Donau) Bezug auf Ehinger Necknamen: Kügele
Käsperle – sei still! Narrenzunft Gomaringer Käsperle Vorbild: Gomaringer Vogt „Kaspar“
Ali – Gero Narrenzunft Ailingen seit 1969, bedeutet: Ailinger Gehrenmännle (Hauptfigur der Ailinger Fasnet)
Has Has Narro Narrenzunft Seehasen Bodman-Ludwigshafen seit 1883, der „Seehase“ ist der Namensgeber der Zunft
Schnarragagges – Heidenei Narrenzunft Kißlegger Hudelmale seit 1966, bezieht sich auf die Einzelfigur den „Schnarragagges“. Das Original dieser Maske kann auf der Waldburg bestaunt werden.
Breisgau – Ofaloch Plätzlerzunft Altdorf Weingarten
Hoorig, hoorig – isch dia Katz Katzenzunft Meßkirch, Narrenzunft Leutkirch, … Fasnetsspruch: Hoorig, hoorig, hoorig isch dia Katz,
ond wenn dia Katz it hoorig isch, no fangt se koane Meis, Meis, Meis! (Haigerloch und anderswo)
Gockelores – Kikeriki Narrenzunft Seegockel Friedrichshafen
Ajoo! Emmendingen seit 1939
Komma Gschwomma! Stuttgart-Hofen
Narri – Narro Mittlerer Schwarzwald, Bodensee, Schwäbische Alb, Rheinfelden, Säckingen, Laufenburg
Ho Narro Konstanz am Bodensee So wird in Konstanz insbesondere zum Hemdglonker gerufen.
Hoja Eberbach/Neckar
Monte Miau Waldkatzenbach am Katzenbuckel
Hella, Hella Gamundia Schwäbisch Gmünd
Ahoi, Monnem Ahoi Mannheim
Alla Hopp Karlsterner-Hexenzunft Mannheim nördlichste Hexenzunft im Ländle, gegründet 1996
S’Ahoi Mannheim (Stichler)
Sandhase Hopp Mannheim (Sandhase) wird dreimal gerufen, beim dritten Mal mit dreifachem „Hopp“
Frohoi Friedrichsfeld (Mannheim)
Hajo[3] Heidelberg
Montfort – Jehu Tettnanger Narrenzunft im Jahr 1899 wurde zum ersten Mal wird die Parole „Montfort Jehu“ erwähnt[4]
Bier im Gral – Argental Kreuzritter vom Argental Tettnanger Narrenverein, gegründet 2004
Halli – Galli Esslingen am Neckar Karnevalsfreunde Esslingen e. V.
Aiau! Philippsburg
Hau-Hu Neuhausen (Enzkreis)
Houlzschlaichel ferschi Westernhausen (Hohenlohekreis)
Jeggis – nai Bollschweil
Oi!-Oi!-Oi! Magstadt
HO-LEI Leinfelden Die Filderer: „Hoch Leinfelden“
Wileri – Wilero Narrenzunft Weiler Zipfel Weil am Rhein
Mudi – Hajo Mudau, Odenwald Karnevalsgesellschaft Mudemer Wassersucher e. V.
Hinne Houch Buchen (Odenwald) FG Narrhalla Buchen[5]
Ohoi Oftersheim (Kurpfalz) CC Grün Weiß Oftersheim
Plahoi Plankstadt (Kurpfalz)
Höhgöiker – Helau Glashofen (Odenwald) FG Höhgöiker Glashofen
Schnapsbrenner – Helau Höpfingen, Odenwald FGH70 Höpfemer Schnapsbrenner
Aff rappel di uff – Ahoi Walldürn FG Fideler Aff Walldürn
Wölfe – Hujauf Hardheim seit 1953 Ruf der „FG Hordemer Wölf“
Äiwi voul Külsheim In den achtziger Jahren wurde der Fastnachtsruf „Helau“ durch den Külsheimer Ruf „Äiwi voul“ abgelöst.[6]
Schelle schelle – schellau Wangen im Allgäu Wangemer Narrenzunft Kuhschelle weiß-rot e. V.[7]
Hu Hu Hu Rottweil
Friss’n wäg – dr Schnägg‘ Lörrach
Auf die Pauke haut’se –
Bauze Bauze
Neuhausen auf den Fildern
Ohu-Ohu Ochsenhausen Karnevalgesellschaft-Narrenzunft Ochsenhausen e. V.
Kolba hoch – Verio! Ravensburg Narrenzunft Schwarze Veri; Bezug auf den Räuber Schwarzer Veri
Schussenhex – Hexenschuss Eiskirch-Mariabrunn Bezug auf die Hexen der Schussen (Fluss) e. V. 1996
Narro – Heil Dischingen
Hex – kraz me au! Gomaringen Original Gomaringer Schlosshexa e. V.
Hudeli – suff de Wii! Müllheim Narrenzunft Müllemer Hudeli e.V. 1958.
Humpis – Ahoi Brochenzell Narrenzunft Brochenzell e. V.[8]
Gaudi hi – Gaudi do St. Blasien Narrenzunft „der Gaudihans“ St. Blasien;
Aha-Aha-Aha Weil der Stadt
Hecka-Heala, hoi, hoi, hoi Wernau (Neckar) Zusammengesetzt aus „Heckaler“ und „Wasserheala“, gegenseitige Bezeichnungen der Bewohner der Gründungsorte von Wernau

Bayern

  • Hio
    So rufen die Narren in den Faschingshochburgen von Bayerisch-Schwaben, wie z. B. Kötz, Burgau, Unterknöringen, Offingen, Jettingen und Haldenwang.
  • Wo nei? Da Bach nei!
    So rufen die Narren aus der Narrenzunft der Stadtbachhexen in Memmingen.
  • Kille-Wau
    So rufen die Narren beim Dietfurter Chinesenfasching .
  • Rottach – dolé
    So ruft die Faschingsgilde Rottach in Kempten (Allgäu).
  • Ja, verreck!
    heißt es in Günzburg, wenn der „Stadtbutz“ kommt.
  • Blunz Blauz – hei hei
    Schlachtruf“ der Faschingsgesellschaft Laudonia in Lauingen (Donau).[9]
  • Glinke auf – Tür zu
    Schlachtruf“ der Gundelfinger Faschingsgesellschaft »Die Glinken« e.V.[10]
  • Wo na – Do na
    „Schlachtruf“ der Lustigen „Allgäuer & Gschnaidtweible“ des Faschingskomitee Kimratshofen.[11]
  • Prozele – Hom Hom!
    Die „Dabbefänger“ des Carneval Club Dorfprozelten e. V. (CCD) am bayerischen Untermain beantworten den Ruf „Prozele“ (Dorfpozelten) mit dem Gegenruf „Hom Hom“ (= heim heim). Erklärung: Die Gemeinde Dorfprozelten am Untermain war eines der größten Schifferdörfer in Deutschland. Also gab es viele Schiffer im Ort, die öfter in der Fremde waren als zu Hause. Als sie dort gefragt wurden: Wo fahrt ihr denn hin?, da antworteten sie: Hom! (Heim!)
  • Halli – Sassi!
    Narrenruf der Faschingsgilde Hauzenberg. Er beruht darauf, dass der Bürgermeister nach einer Feier den Namen des Kaisers Haile Selassie von Äthiopien nicht mehr unfallfrei aussprechen konnte.
  • Radi-Radi
    Narrenruf der Regensburger und ihrer Faschingsgesellschaft Narragonia.[12] Möglicher Ursprung: die Rettiche, die im Vorort Weichs angebaut werden (bairisch: Radi), oder der keltische Name der Stadt, Ratisbona.
  • Heee du Heee!
    Der Ausruf am Gaudiwurm in Marktoberdorf im Allgäu.
  • Lari – Fari
    Narrenruf in der Marktgemeinde Regenstauf. Ursprung: Bei der Gründung der örtlichen Faschingsgesellschaft Lari-Fari Diesenbach der Lautstärkenpegel so groß, dass der Vorsitzende sagte: „Seit’s stad, sonst könn’ ma uns glei’ Lari-Fari nennen!“[13]
  • Nandalla
    Narrenruf der Narrhalla Nandlstadt e.V. (Lkr. Freising)
  • Awaaf
    Narrenruf in Bayreuth
  • Diddi – Diddi
    Narrenruf in Dietldorf / Burglengenfeld
  • Buli – Buli
    Narrenruf in Burglengenfeld

Berlin

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Hei-Jo Berlin abgeleitet von den Begriffen Heiterkeit und Jokus
Karneval an Havel und Spree – olé, olé, olé Spandau

Brandenburg

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Rucki Zucki – Olé! Angermünde
Mal-Neu! Gartz (Oder)

Franken

(Faschingsgeselleschaft AlZiBib in Markt Bibart)
Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
AHA Zirndorf, Schwabach, Nürnberg
AHAA! Ipsheim Schlachtruf“ der Faschingsabteilung des TSV Ipsheim.
Alaa Allersberg
Allamoschee, Effeltrich Französische Wurzeln – „Allez Messieurs“- Der Begriff Allamoschee existierte in Effeltrich schon vor der Gründung des Fosanochtsvereins 1978.

Erwähnt wurde der Name beim, über die Grenzen hinaus bekannten, Effeltricher Winteraustreiben. Die „Strohbären“ wurden hier unter anderem vom in Frankreich lebenden Schorsch mit den Worten „Allez Messieurs“ durch das Dorf getrieben. Einfallsreich wie die Effeltricher sind, entstand daraus schnell der Begriff „Allamoschee“

Bayreuth Awaaf! Bayreuth So rufen die Oberfranken aus Bayreuth – wobei fränkisch Waaf soviel bedeutet wie „a gschmarre“, auf Hochdeutsch: „keinen Schund reden“.
Halex Bischofsheim an der Rhön Ableitung des Spottrufes ahl Hex also: „alte Hexe“
Helau Fastnacht-Verband Franken
Hellblau Estenfeld Estenfelder Feier Freunde
Häbberla Mäh Neustadt an der Aisch Ableitung vom Ruf des Geißbocks, dem inoffiziellen Wahrzeichen der mittelfränkischen Kreisstadt.
Idiss Ahoi Coburg
Ohoo! Bad Windsheim Karnevalsgesellschaft Windshemia
Schnüdel Klar Würzburg-Unterdürrbach Faschingsgesellschaft Dürrbacher Kaviar
Wallbuh Eltmann Der Ruf leitet sich von dem Wahrzeichen der kleinen Stadt, dem Wallburg-Turm (auch „die Wallburg“), ab.

Hamburg

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Hummel, Hummel – Mors, Mors! Hamburg siehe Hamburger Gruß

Hessen

  • Gräilau (Griedel)
    Im Butzbacher Ortsteil Griedel, einer der Faschingshochburgen in der Wetterau, wird in der Fassenacht „Gräilau“ gerufen, einer Mischung aus Griedel und Helau. Neben den Fremdensitzungen und diversen anderen Veranstaltungen schlängelt sich am Faschingssonntag auch noch ein närrischer Lindwurm durch den Ort, in dem Lokales auf die Schippe genommen wird und die Narren mit lautem dreifachen „Gräilau“ begrüßt werden.
  • Mörlau (Ober-Mörlen)
    In Ober-Mörlen gilt bei Narren die Symbiose des Helau mit dem Umgangssprachlichen Namen der Gemeinde „Mörle“. Der verdreifachte Schlachtruf unterscheidet sich bei den beiden Karnevalsvereinen jedoch. So heißt es bei der 1. Karnevalsgesellschaft „Mörlau“: „Ein dreifach kräftiges Mörlau …“, bei dem Mörlauer Carneval Club: „Mirle-Mörlau, …“
  • Hallau (Offenbach am Main)
    In Offenbach am Main rufen die Narren „Offebach – Hallau“. Zu beachten ist, dass „Hallau“ mit zwei „l“ geschrieben wird, im Gegensatz „Helau“. Ein Offenbacher Prinz soll einmal zu später Stunde den Ruf nicht mehr so deutlich hinbekommen haben, und so haben die Gäste dieses „Hallau“ übernommen und beibehalten. Auch im Stadtteil Bieber wird der Ruf verwendet, hier rufen die Narren „Bieber-Hallau“.

Weitere Orte:

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Dibborsch-Äla Dieburg Äla soll der Ruf beim Gänsehüten gewesen sein
Alles Fastnacht? Oder was!!! Nieder-Ramstadt seit 33 Jahren der Gruß der KJG (= Komische Junge Garde)
Fribersch-Helau Friedberg
Espenau – Helau Espenau
Alle Wille Fritzlar
Hall die Gail Flörsheim Halte die Pferde! (Kommt aus der Zeit, als noch viele Pferdegespanne dabei waren)
Schurri Volkmarsen
Ulau Usingen
Hä-Hopp! Darmstadt
Gud’ Stuss – Ahoi Offenbach-Bürgel
Ahoi Gräfenhausen
Hie Schlott Griesheim
Kikiri – ki Freiensteinau im Vogelsberg abgeleitet vom Vereinsnamen, der am Ende einer langen Nacht 1901 entstand
Bensem – Eijo Bensheim
Laurissa – Helau Lorsch
Fölsch Foll – Hinein Fulda
Zwingebersch –Helau Zwingenberg
Hei dou Nidda
Hahl Dunne Naumburg bedeutet so viel wie „Halt durch!“
Butzche laaf Schweinsberg

Niedersachsen

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Brunswiek Helau Braunschweig vom plattdeutschen Namen der Stadt
Hameln Helau Hameln
Pott Heißa Hildesheim
Ganderkese hinein – he geiht. Ganderkesee
Hütte Helau! Georgsmarienhütte Georgsmarienhütte heißt im Sprachgebrauch kurz „Hütte“.
Scha-lau! Schandelah Schlachtruf der Junggen Gesellschaft Schandelah.
Osterode Helau! Osterode am Harz
Helau, Fastaubend Damme (Dümmer) Ruf der Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614
Osna Helau! Osnabrück Ruf zum „Ossensamstag
Ahoi! Varel Ruf der KG Waterkant

Nordrhein-Westfalen und nördliches Rheinland-Pfalz

Rheinland: Alaaf, Aloha, Helau

Köln Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit typischer Handbewegung für den Alaaf-Narrenruf, 2016

Eine dem Kölle Alaaf ähnliche Formulierung ist zum ersten Mal in einer Bittschrift des zu Köln geborenen geheimen Rats Metternich zur Gracht an seinen Kurfürsten für das Jahr 1635 schriftlich belegt.[14] Ursprünge des Wortes „all af“ („alles ab“ / „alles weg“) auch in Trinksprüchen legen Inschriften auf Bartmännern nahe. Einige solcherart beschriftete Krüge aus der Zeit um 1550 werden im Kölnischen Stadtmuseum aufbewahrt.[15] Seit der Erneuerung des Karnevals ab 1823 ist „Kölle Alaaf“ auch ein Ruf der kölschen Jecken.

Abweichend von dieser Erklärung leitete Friedrich Erdmann Petri 1806 her: „Alaf, alaaf (vom keltischen alaf: Glück), glückauf, hoch, es lebe!, ein niederrheinischer Glückwunsch beim Gesundheitstrinken.“[16]

Als weitere Erklärung bietet sich an, dass es immer schon Sprachverbindungen entlang der Rheinschifffahrtsroute nach Süden gab. Im alemannischen und heute weit verbreitet im österreichischen Sprachgebrauch heißt „eine Maske“ „a Laaf’n“. Da die Sprachähnlichkeiten aufgrund der Handelsbeziehungen entlang des Rheins in frühen Zeiten zwischen Vorarlberg und den Rheinsiedlungsgebieten ähnlicher war als die mit dem direkten Hinterland, kann dieser Ausdruck also auch aus dem Alemannischen mitgebracht worden sein, als Schlachtruf also für die Zeit der Masken: „Kölle Alaaf“ = „Ganz Köln eine Maske“. Dagegen spricht, dass „Alaaf“ erst seit etwa 1880 in nennenswertem Umfang Einzug in den Karneval gefunden hat[14], aber bereits 1748 in Kölner Universitätsakten in der Fassung „Allaff Cöllen“ als „antiquum illud commune adagium“ – jener alte, allgemein verbreitete Spruch – bezeichnet wurde.[14]

In Köln und in der weiteren linksrheinischen Umgebung von Köln (im weiteren Sinne bis in die niederländischen Regionen Noord-Brabant und Limburg) heißt der Karnevalsruf „Alaaf“, so z. B. „Oche Alaaf“, rechts des Rheins heißt es dagegen meist „Helau“. Im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, im linksrheinischen Bonn sowie im Rheinisch-Bergischen, in Leverkusen und im Oberbergischen rufen die Jecken jedoch auch alle Alaaf. Einzige Ausnahme im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis bildet jedoch das kleine Dorf Dünstekoven in der Gemeinde Swisttal: Hier wird seit vielen Jahren "Helau" gerufen, um sich von den umliegenden Orten abzugrenzen. In den „Alaaf“-Gebieten, die in etwa mit dem Verbreitungsgebiet ripuarischer Plattsprachen zusammenfällt, gilt es als unschicklich, „Helau“ zu benutzen. Entsprechendes gilt für „Helau“-Gebiete.

Stephan Runge und Claus Vinçon führen den Aloha-Ruf auf der ColognePride 2006 aus

Schwule und Lesben veranstalten seit 1994 die Rosa Sitzung. Bei dieser Kölner Veranstaltung wird statt Alaaf „Aloha“ gerufen. Dieser Ruf entstand während des CSD in Köln. Im Gegensatz zum „donnernden“ Alaaf-Ruf wird er sanft gedehnt und affektiert näselnd ("tuntig") ausgesprochen. Einer der beiden Arme wird dabei nicht wie beim „Alaaf“ gerade gestreckt nach oben gerissen, sondern eher langsam nach oben geführt und die Hand oben „standesgemäß“ nach vorne abgeknickt (sieht dann aus wie der Ausgießer bei einer Teekanne, die sog. „Fallhand“).

Eine im Rheinland verbreitete Legende besagt, dass die Karnevalsrufe Alaaf und Helau im Mittelalter aus einem bewaffneten Konflikt der Bewohner Kölns mit Mainzer Kaufleuten entstanden sind. Köln hatte im Mittelalter das sogenannte „Stapelrecht“. Jedes Handelsschiff, das ab 1259 Köln passierte, musste drei Tage lang die geladene Ware zu einem festgelegten Preis zum Verkauf anbieten. Der Ruf Alaaf bedeutete dabei so viel wie „Alles abladen!“. Ein Mainzer Kaufmann widersetzte sich der Legende nach diesem Privileg mit Waffengewalt und dem Ausruf „Ik will he lau fahrn!“. Den Mainzer Kaufleuten gelang es schließlich die Blockade mit ihrem Schiff zu durchbrechen, wobei ihr Anführer tödlich verwundet wurde. Beerdigt wurde der Händler bei Kaiserswerth, sodass heutzutage der Karnevalsruf der Kölner Alaaf ist und die Antwort der Mainzer und Düsseldorfer Narren „Helau“ lautet.[18]

Andere Rufe im Rheinland und im Westerwald

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Alekerch Schepp Schepp Altenkirchen (Westerwald) Alekerch = Altenkirchen; Schepp Schepp = von "Schnee schaufeln" (scheppen)
Hä Dau Bendorf "Hallo Du" wird in der Stadt Bendorf gerufen.
Burger Brezel Burg
Strobersch – Bösch Bösch Dormagen-Straberg Spielt auf die Lage des "Walddorfs" Straberg an: Bösch = Wald.
Gloria tibi Dülken Dülken „Ehre dir, Dülken“
Trän Drop! Düsseldorf-Niederkassel Tret drauf!
I-a Düsseldorf-Unterbach Durch Düsseldorf-Unterbach fließt der Eselsbach. Auch das Wappen des Stadtteils ziert ein Esel.
De Bahn is kloar Effeld, Ortsteil von Wassenberg Narrenruf der "Effelder Kaffeemänn" aus der Zeit, in der über die nahe Grenze zu den Niederlanden Kaffee und Zigaretten geschmuggelt wurden. "De Bahn is kloar" war der Ruf, wenn kein Zöllner zu sehen war – Der Weg ist frei.
Kall du! Engelskirchen Red’ du!
Maak Mött Erkelenz „Mach mit“
Nadda Jöhh Fensdorf Ausruf des Fensdorfer Karnevals-Club (FKC).
Bat Nau Gladbach (Neuwied) „Was nun?“
Ömmer parat Heimbach-Weis "Immer bereit" heißt es im Ortsteil Heimbach.
Oos kann käner Heimbach-Weis "Uns kann keiner was" wird im Ortsteil Weis benutzt.
Nadda Jöhh! Herdorf „Na dann !“ (Befehl an den Zugochsen zum Aufbruch)
Itter Itter Helau Hilden Die Itter ist ein rechter Nebenfluss des Rheins.
Olé Hückelhoven reimt sich auf HKG (Hückelhovener Karnevalsgesellschaft)
Breetlook Hüls (Krefeld) Breitlauch (Porree); der Legende nach sollen Marktfrauen den Einmarsch französischer Kavallerie durch Werfen von Porree-Stangen verhindert haben.
Vürbai (un hinne Afjedaut) Irlich, Stadtteil von Neuwied "vorne bei und hinten weggedrückt"
Wat is? Kelz „Um ene für ene Jeck zu haale“
Kowelenz Olau Koblenz Kowelenz = Koblenz
Japp Moett Kückhoven KüKaGe de Jappstoeck
Malberg Helau Malberg (Westerwald)
Meckem Alaaf Meckenheim „Meckenheim Alaaf“
Al-Ersch Alaaf Meckenheim-Altendorf und −Ersdorf „Altendorf-Ersdorf Alaaf“
Mengde IA! Menden (Sankt Augustin) „Menden IA!“
Halt Pohl Mönchengladbach „Halt die Stange“
Sankhaas höpp höpp Myhl, Ortsteil von Wassenberg Das Symbol des Myhler Karnevals ist der Sankhaas.
Käfer fleech Neersbroich, Ortsteil von Korschenbroich „Käfer, flieg“
Et fluppt Bettrath/Neuwerk, Ortsteil von Mönchengladbach „Es läuft“
Maak Möt Niederkrüchten „Mach mit“
Erbach Olé Obererbach (Westerwald) „Olé“ rufen die Hobby Carnevalisten Erbachtal (HCE).
Pracht Alaaf Pracht
All Rheydt Rheydt „Alle Rheydter“ (auch Wortspiel mit „all right“)
Puff Puff Puffer Rheydt Narrenruf der KG Blau-Weis-Eisenbahner
Alau Rommerskirchen
Bugramm Ahoi Sankt Aldegund Bugramm = Sankt Aldegund
SäBaLä Sayn Sääner Barwes Lääwer = "Sayner Barfuß-Läufer"
Kipp en ronner Scheuerfeld "Kipp’ ihn runter" ist der Ausruf beim Karnevalsverein Scheuerfeld.
Schweinheim, wutz, wutz Schweinheim (Bad Godesberg)
Solig’ lot jonn Solingen „Solingen, lass gehen“
Stommeler Bure! Mühl’ op! Stommeln Stommelner Bauern! Mühle auf!
Meck Meck Stromberg (Bendorf) Ausruf des Geißbocks; der Geißbock ist das Wappentier des Stadtteils.
Soetelsche Muhresoat Süchteln „Süchtelner Möhrensaat“
Klappertüt! Tönisvorst „Panhas“ = Buchweizengericht
Urbar, Oleim! Urbar (bei Koblenz)
Hüh Scheldche Alaaf! Verscheid, Ortsteil von Breitscheid (Westerwald) bezeichnet die Gemarkungen Hüh (Höhe) und Scheldche (Schilde)
Wähwisch Wehlau! Wehbach, ein Stadtteil von Kirchen (Sieg) Zusammensetzung des Ortsnamens Wehbach (auf Wähwijer Platt „Wähwisch “) mit „Helau“
Thur Alaaf! Weißenthurm = „Weißenthurm Alaaf“
Oh jöjo Wissen Ausruf bei der Wissener Karnevalsgesellschaft 1856.
Wupp-di-ka Wuppertal Wuppertal die Karnevalsgesellschaft

Eifel/Mosel

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Adde Alaaf Adenau Der Bereich der Nord-Ost-Eifel ist rheinisch geprägt, Alaaf daher obligatorisch.
Juh-Jah Blankenheim Der Ursprung ist unbekannt, es existiert allerdings ein komplettes Lied hierzu.
Oh Äh Blankenheim-Uedelhoven
Alt Joh Bitburg
Hajlo Bollendorf
Baddaa Brenk
Jüpp-Hü Bettingen
Schnack-üss Dahlem-Baasem
Edscha Awoa un Ella Uhu Ediger-Eller Edscha = Ediger – Ella = Eller
Gerolstein Alaaf Gerolstein
Owei Hain (Niederdürenbach)
O hü Kerschenbach
Helau Kyllburg KKG Kyllburg[19]
Kaulaydi Kordel
Lantersche Alaaf Lantershofen Gemeindeverbund Grafschaft, Kreis Ahrweiler
Helau Lommersdorf
Mayen Mayoh Mayen
Mechernich Alaaf Mechernich
Wau Wau Nettersheim
Knatsch jeck Niederzissen
Juch-Hei Prüm
Ries Padauz Roes
Joha Sankt Johann (bei Mayen)
Omm Berg Schüller
Schnipp Schnapp Speicher KG Schnipp-Schnapp 1905 e. V.
Dajöhh Stadtkyll
Hinter’m Holz Stadtkyll-Niederkyll
Helau, Halaudi Trier
Ojöö Wehr
Wilau Winningen/Mosel
Kreiau Wittlich
Ölme ewe Ulmen Von: de Brefträjer, der Briefträger
Zell Miau! Zell (Mosel) Zeller schwarze Katz als Leitbild für Narrenruf

Westfalen

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Rumskedi Helau Beckum
Helau Bilstein
Helau Dortmund
Deunda Stadtlohn vom Plattdeutschen „de unwiesen Dage“, „die verrückten Tage“
He, geck, geck Delbrück von mittelniederdeutsch Jeck: „Hallo, Narr“ oder: „Du Narr, du Narr“ (der Ruf im Straßenkarneval)
Ha ha vertuit sik Delbrück „Es verzieht sich.“ Schlechte Laune soll sich verziehen (der Ruf im Sitzungskarneval).
Ten Dondria (Helau) Rietberg
Festo Ottenstein von mittelniederdeutsch „Frohes Fest“
Heia-Krabau Schöppingen "Heimat am krausen Baum"
Maschi Mau Gütersloh
Quiekpiep Ibbenbüren
Helaaf Diestelbruch
Drilau Bad Driburg Adaption des Rufes „Helau“ Gab es nur für eine kurze Zeit Ursprung aus der Gründung des (Kinder)Karnevalsumzug 1976 Drilau Drilau für Kuchen und Kakao. – in Bad Driburg Driburg Helau
Brakel Radau Brakel Aus ursprünglich „In Düsseldorf Helau, in Brakel Radau“ wurde „Brakel Radau“.
Mochen Helau Beverungen Beverunger Bürger bezeichnen sich historisch begründet selbst als Mochen oder Mochenländer.
Man teou Steinheim Man zu!
Olle Meh Nieheim Alle mit!
Hasi Palau Paderborn Kombination des Wappentieres von Paderborn, des Hasen aus dem Dreihasenfenster, und einer Adaption des Rufes "Helau" mit „Paderborn“
Knolli Knolli Schabau Scharmede aus „Knolle“ (= Zuckerrübe) und „Schabau“ (selbstgebrannter Zuckerrübenschnaps)
Verner Au Helau Verne (Westfalen) Der „Schlachtruf“ wurde bei Gründung des Karnevalsclubs 1983 ausgedacht; Au steht für das Wasser des Flusses Heder.
Rumskedi Beckum Es bedeutet in der Zigeunersprache „Narrenstadt“. Ursprünglich hieß es: „Rumskedi, die Katte schitt ins Hächsel.“ Rumskedi wird heute mit Helau beantwortet. Der Kater Rumskedi ist Symbolfigur des 500jährigen Karnevals.
Kattfiller! Attendorn Bei der Eroberung der in der Nähe gelegenen Burg Bilstein wurde von den belagernden Attendornern versehentlich eine Katze mit der Armbrust erschossen – „Katt“ wie „Katze“, „Filler“ von „Pfeil“.
Holti Holau Hattingen-Ortsteil Holthausen Holau als Abwandlung von Helau, abgeleitet von Holthausen, dem Ortsteil in dem traditionell der Rosenmontagsumzug stattfindet. Der Holti ist das Maskottchen des Hattingen-Holthauser Karnevals.
Hagau lo gohn Hagen von „Hagen lass geh’n“
Gelau Gevelsberg Mischung aus Gevelsberg und „Helau“
Grelau Grevenbrück Mischung aus Grevenbrück und „Helau“
KV Helau Kirchveischede KV für Kirchveischede
Colau Cobbenrode
Has’ Hüp Warstein-Niederbergheim
HALEI Medebach Heiter, Anständig, Lustig, EInig
Helau Werne (Bochum) beim MGV Cäcilia Karneval im Bochumer Osten, "ein dreifach Cäcilia Helau"
Mantau Bochum Man zu!
Hülau Hützemert
Drolau Drolshagen
Ochtrup Buäh Ochtrup „Buäh“ ist ein Ausspruch der Verwunderung, welcher fast nur in Ochtrup verwendet wird. Auf selbstironische Weise hat sich „Ochtrup Buäh“ in den letzten Jahren zum Narrenruf entwickelt.
Hipp Hipp, Meck Meck Münster-Wolbeck Am ZiBoMo (Ziegenbock Montag) wird in Münster-Wolbeck "Hipp Hipp, Meck Meck, määäähhhhh gerufen.
Pilau Gronau-Epe Ausdruck der Eper "Pilepatten" (Enten) als Abwandlung von „Helau“

Rheinland-Pfalz

Während die Narrenrufe der nördlichen Teile von Rheinland-Pfalz unter Nordrhein-Westfalen und nördliches Rheinland-Pfalz und Eifel eingeordnet sind, sind in der nachfolgenden Tabelle die Rufe im restlichen, d. h. südlichen, östlichen und westlichen Rheinland-Pfalz (Pfalz, Rheinhessen, Hunsrück) aufgeführt. Der bekannteste Ruf ist Helau aus Mainz, welches auch im dortigen Umkreis gerufen wird. Dennoch gibt es Orte, die eigene Rufe haben.

Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Helau Mainz wird auch in den meisten Orten in Rheinhessen gerufen
Holau Horbach auch Horbach-Holau
Dolau Alzey
Wauwau Alzey-Weinheim
Ahoi Ludwigshafen am Rhein
O Leit her Mehring = Oh Leute her! bzw. Oh Leute, kommt her!
Hau Rein! Schoden
Allez-Hopp! Greimerath
Kalau! Kaiserslautern
Rhe-na Rheinzabern
Schuppla Planig, Nahetal Die lustigen Schuppesser e. V.
Trisch – Lau Dahner Felsenland abgeleitet vom pfälzischen Fabelwesen Elwetritsch
Ki – Bo Kirchheimbolanden
Bockrem – Helau Bockenheim Bockenheimer Carneval-Verein von 1964 e. V.
Galau Landau in der Pfalz/Umgebung Ursprung von „Gartenstadt Landau“
Rolau Rodalben (Südwestpfalz)

Saarland

Im Saarland und vereinzelt in anderen Regionen ist der Ausruf „Alleh hopp!“ verbreitet. Er ist abgeleitet vom französischen Begriff „allez hop!“, der in etwa „los geht’s!“ bedeutet. Allerdings betont man das verballhornte „alleh“ nach saarländischer Art auf der ersten Silbe.

Sachsen

  • Leila – Helau
    ist der übergreifende Ruf aller Faschingsvereine der Stadt Leipzig, in Anlehnung an das Maskottchen des Leipziger Karnevals der Löwe.
  • Rabu
    Der „Schlachtruf“ wurde zum ersten Mal am 16. Februar 1958, beim ersten Karnevalsumzug der sächsischen Hochburg Radeburg gerufen. Er ist ein „einfach zweigeteilter Ruf“. Die Vorlage ist „Ra!“ und das närrische Volk antwortet mit „Bu!“ Die höchste Steigerungsform besteht aus drei einzelnen Vorlagen und drei einzelnen Antworten. Das närrische Volk wird aufgefordert zum „dreifach donnernden“ „Ra! – Bu! Ra! – Bu! Ra! – Bu!“

Leipzig ist für seine aktive Studentenclub- und Studentenelferratsszene Leipziger Studentenfasching bekannt.[22] Bei den einzelnen Vereinen gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Rufen, die meist studienspezifisch sind:

Ruf Verein Erklärung/Beschreibung
Saxonia – Helau Dresdner Carneval Club e. V. wird dreimal gerufen, am Ende des dritten Mals: Helau, Helau, Helau
Gaudeamus – Igitur Mediziner  
TV – Helau Veterinärmediziner jeweils dreimal gerufen
Bio – Top Biologen  
Ba – Hu Bauingenieure/Studenten der HTWK Leipzig jeweils dreimal gerufen
Hochkant Helau! Leipziger Krochas
Geld rein – Sau raus Wirtschaftswissenschaftler  
Schlau, wie Ein – Stein! Physiker und Geologen jeweils dreimal gerufen
Chemiker wo seid Ihr? – Hier!

Wollt ihr je was anderes sein? – Nein!

Was wollt Ihr dann? Che – mie, Che – mie, Che – mie!

Chemiker  
DHfK – dicke da, DHfK – dicke da, DH – FKK Sportler  
Sorabija – haleluja, Sorabija – haleluja, Zaklate – fufcich, Zaklate – fufcich, Hej! Sorabija  

Sachsen-Anhalt

Auch in Sachsen-Anhalt genießt der Karneval (hier allerdings mehr als Fasching bezeichnet) eine lange Tradition. Allerdings wurde zu DDR-Zeiten weniger Wert darauf gelegt, und so verfiel der Karneval zu dieser Zeit in einen lang anhaltenden Dornröschenschlaf, der bis zu Wendezeit anhielt.

Ruf Verein Erklärung/Beschreibung
Lazi Hopp Bernburger Karneval Club e. V. Lazi ist der Name des Maskottchens des BKC (der Bernburger Bär)
HKC-Olé Holzdorfer Karnevals Club e. V. 1982
Ku Ka Kö 1. Köthener Karnevalsgesellschaft 1954 Kuh-Kaff Köthen
Hei-Lu-Ve Karnevalsklub Gölzau e. V. Heiter, lustig und vergnügt
Kaki-Helau Langendorfer Carnevals-Club e. V. 1964
Horrido, fass die Sau am Schwanze! Schackstedter Karneval Verein e. V.
Imme Mau Immekather Carneval Club e. V.
Pfeffer – Salz Männerchor d. Staßfurter Handwerks e. V. geht auf die Geschichte der Salzstadt Staßfurt zurück,
die den ersten Kalisalzschacht der Welt beherbergt
Wu De Schö Werdershausener Carneval Verein e. V. ist Mundart und heißt WunDerSchön
Sandoria-Hellau Sandersdorfer Karnevalsverein e. V.
Zschernaria-Helau Karnevalsclub Zscherndorf 1976 e. V.
Rottscher-Hellau Roitzscher Carnevalsverein e. V.
Ram’l-Hellau Ramsiner Carneval Verein e. V.
Osterburg Allemoal Osterburger Carnevals-Gesellschaft e. V.

Schleswig-Holstein

  • Marn hol fast
    Ruf der Narren in Marne, Karnevalshochburg in Dithmarschen schon seit vielen Jahrzehnten
  • Moorrege Ahoi
    Ruf der Narren in Moorrege (Kreis Pinneberg), Moorreger Karnevalisten
  • Schnakenbek Alaaf
    Ruf der Narren in Schnakenbek (Kreis Hzgt. Lauenburg), Schnakenbeker Carnevalsverein e. V.

Thüringen

Ruf Ort/Verein Erklärung/Beschreibung
Woesinge Ahoi! (Plattdeutsch)
alternativ: Wasungen Ahoi! (Hochdeutsch)
Wasungen Karneval seit 1524. Der Ruf kommt traditionell von den Flößern, die die Werra befahren haben.
Apolle – Hinein! Apolda
Erfordia – Heijo! Erfurt vermutlich nach einem der ersten Erfurter Karnevalsprinzen „Heinz-Joachim“
Finsterbersch – Helau! Finsterbergen
Gag Helau! Viernau „Gag“ mundartlich für Rabe, das Viernauer Wappentier
Ilmenau – Helau! Ilmenau
Kikiri – ki Eisenach auch zum Sommergewinn gebräuchlich
Hulla, Hulla – Helau! Ca-Cu-Ba-Go-Si in Gotha OT Siebleben
KKH – Helau! Erfurt vereinsinterner Ruf des mitgliederstärksten Erfurter Karnevalsvereins „Karneval-Klub-Helau“
Sulli Sulli Helau Suhl
Technika – Fass die Sau Jena Beim LNT ruft man „Technika – Fass die Sau, Hussassa – Küss die Sau“. Der erste Teil kam erst in den 1980er Jahren hinzu. Der Ausruf „Technika“ geht dabei auf den Ursprung des Vereins, der früheren Sektion Technologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zurück.
Roons Galle Gallle Raniser Ritterfaschingsverein e. V.
Trips Trill 1. Triptiser Carneval Verein
Schlepp’chen Quietsch Quietsch Carnevalsclub Schlettwein
Hellau-Lommesteen soooooo Blau! Karnevalsverein Blau-Gold Bad Lobenstein
Gießübel HE-JO GCC e. V. in Gießübel
Hussassa-beiß die Sau RCC Rüdersdorf vereinsinterner Ruf
Wurzbach Alaaf! Wurzbach
Duhlendorf Krah Krah! Neustadt an der Orla
Orlamünne – Helau Orlamünde
Ziegenrück, Kiere – Kiere Ziegenrücker Karnevalsgesellschaft „Blau – Weiß“ 1984 e. V.
Rolscht – Gelle, Gelle! Rudolstadt

Österreich

Burgenland

Kärnten

Niederösterreich

Oberösterreich

Salzburg

Steiermark

Tirol

Vorarlberg

Wien

Ostbelgien

Im deutschsprachigen Teil Belgiens (Ostbelgien) feiert man rheinischen Karneval. Klassische Narrenrufe sind Alaaf, vor allem in Kelmis und Eupen nahe bei Aachen, auch in Emmels bei Sankt Vith, und Helau im südlichen Teil Ostbelgiens. In Sankt Vith ruft man „Fahr’m dar“, das so viel bedeutet wie „Lange ordentlich hin!“

Südliche Niederlande

Im katholischen Süden der Niederlande wird in den Regionen Noord-Brabant und Limburg Karneval gefeiert. Insbesondere in Kerkrade, Heerlen, Maastricht und weiteren Städtchen in Süd-Limburg wird Alaaf gerufen, so dass man von Köln, Aachen oder Ostbelgien kommend beim Narrenruf keine Grenze spürt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karneval in Wasungen
  2. Bauzemeck-Zunft Ostrach e. V.
  3. morgenweb.de morgenweb.de 9. März 2011
  4. narrenzunft-tettnang.de 2. Juni 2014
  5. Die Buchener Fasenacht, abgerufen am 7. April 2010
  6. Chronik und Fosnøøchtslieder der FG Külsemer Brunnenputzer
  7. www.narrenzunft-wangen.de, abgerufen am 15. Februar 2012
  8. Narrenzunft Brochenzell e. V.
  9. Homepage der Faschingsgesellschaft Lauingen
  10. Homepage der Faschingsgesellschaft »Die Glinken« e.V.
  11. Homepage des Faschingskomitees Kimratshofen
  12. narragonia.de
  13. Super User: Lari-Fari | Fasching in Diesenbach, Lkr. Regensburg. In: www.fg-lari-fari.de. Abgerufen am 19. April 2016.
  14. a b c Heribert A. Hilgers: Alaaf- Zur Geschichte eines kölnischen Hochrufs. S. 66–71 und 200 in „wir im rhreinland“ – Magazin für Sprache und Alltagskultur. 26. Jahrgang, Heft 1-2/2008. Herausgegeben vom Landschaftsverband Rheinland, J. P. Bachem-Verlag, Köln. ISSN 1862-6874, ISBN 978-3-7616-2182-0
  15. Ingeborg Unger: Kölner und Frechener Steinzeug der Renaissance. Die Bestände des Kölnischen Stadtmuseums. Hrsg. von Werner Schäfke. Publikationen des Kölnischen Stadtmuseums Band 8. 549 Seiten. Verlag Kölnisches Stadtmuseum, Köln 2007. ISBN 978-3-940042-01-9
  16. Friedrich Erdmannn Petri: Handbuch der Fremdwörter; Gera 189619 (18061); S. 35
  17. Artikel „Ons Nüss Helau – Karneval in Neuss“ von der Homepage der Stadt Neuss
  18. www1.wdr.de
  19. kkg-kyllburg.de, abgerufen am 17. Januar 2017
  20. blaetsch.de
  21. home.arcor.de
  22. studentenfasching.de Leipziger Studentenfasching
  23. a b c d e f g h boef.at
  24. a b c d e kleinezeitung.at
  25. niagnua.at
  26. a b feierabend.de
  27. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad boef.at
  28. www.maissau.at
  29. purkersdorfertypen.com
  30. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y boef.at
  31. a b c d e boef.at
  32. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w boef.at
  33. Narrengilde Sillian, http://www.narrengilde-sillian.at/
  34. Spälta – Spälta – hoch. Vorarlberg Online, 7. Februar 2011, abgerufen am 3. März 2011.
  35. Greotli Greotli, Fizo Fazoneotli! – Marktgemeinde Lustenau