München

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Wappen Deutschlandkarte

Hilfe zu Karten
Basisdaten
p1
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Kreisfreie StadtVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Landkreis existiert nicht
Amt: [[Amt |]]
Gemeindeverwal­tungsverband: [[Gemeindeverwaltungsverband |]]
Samtgemeinde: [[Samtgemeinde |]]
Verbandsgemeinde: [[Verbandsgemeinde |]]
Verwaltungs­gemeinschaft: [[Verwaltungsgemeinschaft |]]
Verwaltungsverband: [[Verwaltungsverband |]]
Höhe: 519 m ü. NHN
Fläche: 310,43 km2
Einwohner: 1.294.608 (31. Dez. 2006)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 4170 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 80331–81929
Vorwahl: 089
Gemeindeschlüssel: 1 62 000 09 1 62 000Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 25 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marienplatz 8
80331 München
Website: www.muenchen.de
Oberbürgermeister: Christian Ude (SPD)
München mit Frauenkirche und Rathausturm

München (Bairisch: Minga) ist die Landeshauptstadt und mit rund 1,3 Millionen Einwohnern gleichzeitig größte Stadt des Freistaates Bayern, die drittgrößte Stadt Deutschlands sowie die zwölftgrößte der Europäischen Union. Die Stadt ist eines der wichtigsten Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturzentren der Bundesrepublik und eine der prosperierendsten Städte Europas. München ist Zentrum der Metropolregion München sowie Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Oberbayern.

Geographie

Satellitenfoto von München
Satellitenfoto der Region München

München bildet eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern. Mit 4.313 Einwohnern je km² hat München die höchste Bevölkerungsdichte aller deutschen Großstädte.

Höchster Punkt der Stadt ist der Warnberg im Stadtbezirk 19 mit 579 m über NN, der tiefste Punkt liegt mit 482 m über NN im nördlichen Schwarzhölzl im Stadtteil Feldmoching. Die Isar durchfließt das Stadtgebiet auf einer Länge von 13,7 km von Südwest nach Nordost. Bekannte Flussinseln sind die Museumsinsel mit dem Deutschen Museum und die in unmittelbarer Nähe gelegene Praterinsel. Im weiteren Umland liegen zahlreiche große Seen, wie z. B. der Ammersee, Wörthsee oder der Starnberger See. Weitere Fließgewässer sind die Würm, die aus dem Starnberger See kommend den Westen Münchens durchfließt, der Hachinger Bach, der im Südosten bei Perlach in das Stadtgebiet eintritt und nördlich von Neuperlach versickert, sowie etliche von der Isar abzweigende Münchner Stadtbäche wie der Eisbach, der Auer Mühlbach, der unmittelbar nach seiner Ableitung aus dem Isarkanal als erstes den Münchner Tierpark Hellabrunn durchfließt, und der Brunnbach. Die Stadtbäche wurden größtenteils entlang der Isar angelegt; einige durchfließen auch die Innenstadt, wobei die Bäche im Zentrum heute größtenteils unterirdisch durch Röhren geführt werden oder seit dem Bau von S- und U-Bahnlinien teilweise trockengelegt wurden. Seen im Münchner Stadtgebiet sind der Kleinhesseloher See im Englischen Garten, der See im Olympiagelände sowie die Dreiseenplatte (bestehend aus Lerchenauer, Fasanerie- und Feldmochinger See), allesamt im Norden von München. Im Süden in der Nähe des linken Isarufers liegt der Hinterbrühler See.

Geologie

Das Alpenvorland zwischen Kalkalpen und Donau, in dem sich auch München befindet, liegt auf einem tiefen Senkungsbecken, das seit Millionen von Jahren hauptsächlich aus Abtragungen der Alpen aufgefüllt wird. Im Tertiär wurden dort überwiegend Sand- und Geröllmassen durch Flüsse aus den Alpen abgelagert. Während der nachfolgenden Eiszeiten, deren letzte erst vor etwa 10.000 Jahren endete, bildeten sich im Alpenbereich große Gletscher- und Schmelzwasserströme, die im Voralpenland Moränenhügel und Schotterebenen zurückließen. Die 55 km breite Münchner Ebene, welche an den Endmoränen des Isarvorlandgletschers ansetzt, ist eine schiefe Ebene mit einem Höhenunterschied von 300 Metern zwischen Holzkirchen im Süden und Moosburg in Norden, deren Oberflächenformen in erster Linie durch den würmeiszeitlichen Schotter gebildet werden. Allein in München beträgt der Höhenunterschied zwischen dem höchsten Punkt der Stadt (Warnberg im Süden) und dem äußersten Norden des Stadtgebiets gut 100 Meter. Im Süden der Ebene sind die Flüsse, insbesondere die Isar, tief eingeschnitten. Auf diesen Schotterböden findet man wie im Süden von München vermehrt Wälder, wie den Perlacher Forst und den Forstenrieder Park, auch weil der Grundwasserspiegel hier relativ tief liegt. Im Norden der Stadt dagegen, wo sich der Grundwasserspiegel nahe der Oberfläche befindet, liegen große Niedermoore, wie das Dachauer Moos im Nordwesten und das Erdinger Moos im Nordosten.

Ausdehnung

Die Gesamtfläche der Stadt München beträgt 31.041,91 Hektar. München ist damit nach Berlin, Hamburg, Köln, Dresden und Bremen die flächenmäßig sechstgrößte Großstadt Deutschlands. Von den über 310 km² entfallen 44,1 % auf Gebäude und zugehörige Freiflächen, 17,2 % auf Verkehrsflächen, 15,5 % auf Landwirtschaftsflächen, 15,5 % auf Erholungsflächen, 4,1 % auf Waldflächen, 1,3 % auf Wasserflächen und weitere 2,2 % auf Flächen anderer Nutzung. (Stand: 1. Januar 2007) Die Grenze der Stadt umfasst 118,9 km. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Nord nach Süd 20,7 km und von Ost nach West 26,9 km. (Stand 31. Dezember 2007)[1]

Panoramabild Münchens, aufgenommen vom Olympiaturm

Bezirke und Nachbargemeinden

Mit der Neugliederung des Stadtgebiets im Jahr 1992 wurde die Zahl der Stadtbezirke in München von 41 auf 25 verringert. Sie heißen (in alphabetischer Reihenfolge):

Vorlage:Münchener Stadtbezirke


Im Bereich des Bezirks 22 entsteht derzeit der neue Stadtteil Freiham.

Ein Blick auf die Altstadt mit der Frauenkirche im Hintergrund
Münchner Straßenschild

Folgende Gemeinden und gemeindefreien Gebiete grenzen an die Stadt München (sie werden nach dem Uhrzeigersinn, beginnend im Norden genannt):

Landkreis München:

Landkreis Fürstenfeldbruck:

Landkreis Dachau:

Klima

Klimadiagramm von München

Die Stadt München liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheide. Aufgrund dieser Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der Föhn bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung unregelmäßig warme, trockene Luftströmungen nach München. Damit verbunden ist eine sehr gute Fernsicht – und insbesondere auch der berühmte bayerisch-blaue Himmel – sodass auch die Bayerischen Alpen sehr deutlich zu sehen sind. Die bisher höchste offiziell vom Deutschen Wetterdienst gemessene Temperatur in der offiziellen DWD-Wetterstation in München-Nymphenburg war 35,8 Grad Celsius. München wurde auch schon durch seine Lage im gewitterintensivsten Bundesland Bayern von heftigen Unwettern betroffen. Am bemerkenswertesten ist hier das Hagelunwetter vom 12. Juli 1984, bei dem Schäden in Höhe von umgerechnet 1,5 Mrd. Euro entstanden. München ist durch die Nähe zu den Alpen auch die schneereichste Großstadt Deutschlands.

Eine Auswertung der Wetterstatistiken hat ergeben, dass der südliche Teil der Stadt am sonnigsten ist. Der nördliche hat mehr Nebel. Der westliche ist trockener als der östliche. Dies ist grundsätzlich auch eine Folge der Höhenunterschiede innerhalb der Stadt, die ein entsprechendes Kleinklima generieren, sowie eine Trennung der Stadt in Ost-Westrichtung durch die Isar.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von München

1852 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Danach stieg die Einwohnerzahl stark an, so dass 1883 in München bereits 250.000 Menschen lebten. Bis 1901 verdoppelte sich diese Zahl dann auf etwa 500.000. Damit war München nach Berlin und Hamburg die drittgrößte Stadt im Deutschen Reich geworden. 1933 stieg die Bevölkerungszahl auf 840.000 und 1957 auf über eine Million. Einen ersten Höhepunkt in der Einwohnerzahl gab es im olympischen Jahr mit 1.338.924 am 31. Dezember 1972.

Danach gab es einige Auf und Abs in der Einwohnerentwicklung; jedoch hat sich etwa ab dem Jahr 2000 wieder ein stabiler Aufwärtstrend etabliert. Derzeitige Prognosen gehen von einer Fortführung dieses Trends aus und prophezeien einen Anstieg in den nächsten Jahrzehnten auf 1,4–1,6 Millionen Einwohner.

In der Planungsregion München leben ca. 2,6 Millionen, in der Metropolregion München ca. 4,65 Millionen Menschen.

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in München registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2006 aus der Türkei (43.026), Kroatien (24.697), Griechenland (22.101), Österreich (21.466), Italien (20.871), Serbien (20.169), Bosnien und Herzegowina (16.485), Polen (14.144), Irak (8.324), Frankreich (7.203), Russland (5.484), Ukraine (5.325) und den USA (5.225).[2]

Dialekt

Der Münchner Dialekt gehört der Mittelbairischen Mundart an und ist durch den starken Zuzug aus anderen Gebieten vom Aussterben bedroht. Wie das bayerische Kultusministerium im Januar 2001 im Landtag mitteilte, ist die Mundart der Landeshauptstadt den Einwohnern unter 20 Jahren bereits fremd.

Religionen

Da Oberbayern wie der ganze südbayerische Raum historisch katholisch geprägt ist, ist die katholische Kirche hier auch stark vertreten. Hier ist auch der Sitz des Erzbistums München und Freising. Im Dezember des Jahres 2006 waren 39,4 % der Einwohner katholisch, 14,3 % evangelisch und etwa 46 % gehörten anderen Konfessionen bzw. Religionen an oder waren konfessionslos.[3]

Der zweite Ökumenische Kirchentag wird vom 12. bis 16. Mai 2010 in München stattfinden.

München hat auch eine jüdische Gemeinde mit etwa 9.700 Mitgliedern, von denen heute die meisten osteuropäischer Herkunft (Ukraine und Russland) sind, sowie eine kleinere liberal-jüdische Gemeinde.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist in München mit vier Gemeinden in zwei Gemeindehäusern vertreten.

2005 wurde unter dem Schlagwort Sendlinger Moscheenstreit die Kontroverse um ein Neubauprojekt für eine Moschee bundesweit bekannt.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Münchens

Die Stadtgründung

Keimzelle Münchens ist das Petersbergl; hier gab es vor der Stadtgründung eine Niederlassung von Mönchen aus dem Kloster Schäftlarn. Da es keine annähernd bestimmbare Zeitangabe der ersten Besiedlung gibt, wurde als Gründungsjahr Münchens das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung festgesetzt. München wurde 1158 zum ersten Mal als Villa Munichen urkundlich in einem in Augsburg ausgestellten Dokument[4] erwähnt, nachdem der Herzog von Bayern und Sachsen, Heinrich der Löwe, nahe dieser Mönchssiedlung rund um die Peterskirche eine Brücke über die Isar am Platz der heutigen Ludwigsbrücke bei den Isarinseln errichtet hatte. Durch einen Gewaltstreich hatte Heinrich dabei die weiter nördlich gelegene Brücke des Bischofs von Freising bei Oberföhring zerstört, um selbst vom reichen Salzhandel nach Augsburg zu profitieren. Mit der Brücke, und damit dem Salzhandel, erhielt München durch einen Schiedsspruch das Markt-, Münz- und Zollrecht von Kaiser Barbarossa auf einem Augsburger Reichstag zugesprochen. Die Freisinger Bischöfe waren jedoch auch danach proportional an den Erträgen beteiligt und erhoben bis Mitte des 19. Jahrhunderts Gebühren für die Nutzung der Isarbrücke.

München im Mittelalter

Bereits knapp zwanzig Jahre später, im Jahre 1175, wurde München der Stadtstatus gewährt und die erste Befestigungsanlage errichtet. Als Heinrich 1180 vom Kaiser geächtet wurde, fiel Bayern an die Wittelsbacher und München an den Bischof von Freising. 1240 kam auch München in Wittelsbacher Besitz und wurde bereits 1255 nach der ersten Landesteilung herzogliche Residenz.

Seit 1314 war Herzog Ludwig IV. deutscher König, seit 1328 auch Kaiser, und München wurde als seine Residenz durch einen neuen zweiten Mauerring erheblich erweitert. Seit dieser Zeit sind die Farben Münchens die Farben des alten Reiches: Schwarz und Gold. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts kam es wiederholt zu Aufständen der Bürgerschaft gegen die Herzöge, die daraufhin ihren Regierungssitz vom Alten Hof in die neue Residenz am Stadtrand verlegten. Wegen der Bedrohung durch die Hussiten wurde 1429 die Stadtbefestigung durch einen äußeren Mauerring verstärkt. 1442 wurden die jüdischen Bürger aus der Stadt vertrieben. Im Jahre 1468 wurde der Grundstein zur neuen Marienkirche „Frauenkirche“ gelegt, deren Bau nur zwanzig Jahre dauerte.

Haupt- und Residenzstadt Bayerns

Nachdem München in der Spätgotik eine neue kulturelle Blütezeit erlebt hatte, wurde die Stadt 1506 mit der Wiedervereinigung des Landes durch Albrecht IV. Hauptstadt von ganz Bayern. Danach ging der Einfluss der Bürgerschaft mehr und mehr zurück, die Wittelsbacher bestimmten fortan die Entwicklung der Stadt. München wurde unter der Herrschaft von Wilhelm IV. und Albrecht V. ein Zentrum der Renaissance, aber auch der Gegenreformation. 1589 wurde das Hofbräuhaus durch Wilhelm V. gegründet.

Marienplatz (Kupferstich von Matthäus Merian, etwa 1650)

Unter Herzog Maximilian I. von Bayern wurde München 1623 kurfürstliche Residenzstadt, musste aber 1632 die Besatzung schwedischer Truppen erdulden. München musste ein hohes Lösegeld bezahlen und Geiseln stellen, um seiner Zerstörung zu entgehen. Wenig später brach die Pest aus und tötete ein Drittel der Bevölkerung. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 erholte sich die Stadt aber schnell und öffnete sich unter Kurfürst Ferdinand Maria dem italienischen Barock.

1704 kam München im Spanischen Erbfolgekrieg für mehrere Jahre unter habsburgische Besatzung, da sich Kurfürst Maximilian II. Emanuel mit Frankreich verbündet hatte. Ein Aufstand der Bürger und Bauern wurde in der Sendlinger Mordweihnacht blutig beendet. Nach der Kaiserkrönung von Kurfürst Karl Albrecht besetzten habsburgische Truppen 1742 für zwei Jahre erneut die Stadt. Maximilian III. Joseph gab die Großmachtspolitik seiner Vorgänger auf und widmete sich inneren Reformen, so wurde die Bayerische Akademie der Wissenschaften 1759 in München gegründet. 1789 erfolgte auf Befehl Karl Theodors die Anlage des Englischen Gartens in den Isarauen und wenig später wurde die mittelalterliche Stadtbefestigung geschleift.

Obwohl München bereits 1328 kaiserliche Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Großstadt erst 450 Jahre später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs München rapide, was 1806 noch beschleunigt wurde, als München die Hauptstadt des napoleonischen Königreichs Bayern wurde. Hatte München 1700 gerade einmal 24.000 Einwohner, so verdoppelte sich die Bewohnerzahl bald alle 30 Jahre, sodass 1871 170.000 Menschen in München lebten und 1933 840.000.

Stadtplan von München 1858

Unter der Regierung von König Ludwig I. von Bayern (1825–1848) wurde München zu einer weithin bekannten Kunststadt. Die Klassizisten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner gestalteten die Ludwigstraße, den Königsplatz und die Erweiterung der Residenz. Ludwigs Sohn Max II. (1848–1864) förderte insbesondere die Geisteswissenschaften, trat aber ebenfalls als Bauherr hervor, im neuen, an die englische Gotik erinnernden „Maximilianstil“, entstanden unter anderem die Bauten an der Maximilianstraße, heute eine der exklusivsten und teuersten Einkaufstraßen des Kontinents. Unter seinem Bruder Prinzregent Luitpold (1886–1912) erlebte München dann einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem die Prinzregentenstraße und das Prinzregententheater. Schwabing erlebte um die Jahrhundertwende eine Blüte als Künstlerviertel, in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten. 1896 wurde die Münchner Kulturzeitschrift Die Jugend erstmals herausgegeben, die namensgebend für den Jugendstil wurde. 1911 wurde die Künstlervereinigung Der Blaue Reiter gegründet. In seiner Erzählung Gladius Dei hat Thomas Mann für diese Epoche das geflügelte Wort „München leuchtet“ geprägt.

Blick vom Maximilianeum über die Isar auf die Altstadt von München, Postkarte Ende 19. Jahrhundert

Revolution und Nationalsozialismus

1916, während des Ersten Weltkrieges wurde München bei drei französischen Luftangriffen durch Bomben getroffen, die aber keine großen Schäden anrichteten. Die sich verschlechternde Versorgungslage dagegen stellte ein großes Problem für die Bevölkerung dar. Nach dem Ende des Krieges scheiterte 1919, kurz nachdem die Monarchie abgeschafft wurde, in München eine kommunistische Revolution (siehe: Münchner Räterepublik). In den folgenden Jahren wurde München zunehmend eine Brutstätte für nationalsozialistische Aktivitäten. 1923 scheiterte der Marsch Hitlers auf die Feldherrnhalle, und damit auch der Hitlerputsch. München blieb jedoch stets der Sitz der NSDAP und erhielt 1935 von Hitler den unrühmlichen EhrentitelHauptstadt der Bewegung“. 1933 wurde München, wie viele andere Städte nach der Machtergreifung, offiziell gleichgeschaltet. Die Stadt sollte großflächig umgebaut werden, zuständiger Architekt war Hermann Giesler. 1938 wurde das Münchner Abkommen abgeschlossen, das den Anschluss des Sudetenlands an das Deutsche Reich festlegte. Wie alle großen deutschen Städte wurde München durch alliierte Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg stark getroffen. Bis Kriegsende wurde die historische Altstadt zu 90 % und die Stadt insgesamt zu 50 % zerstört. Schätzungen zufolge fanden etwa 6.000 Menschen den Tod und etwa 15.000 wurden verletzt.

München als moderne Großstadt

Nach dem weitgehend am historischen Stadtbild orientierten Wiederaufbau entwickelte sich München nach dem Zweiten Weltkrieg zum High-Tech-Standort, außerdem siedelten sich zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche an, so zum Beispiel Medien, Versicherungen und Banken. Auch der Tourismus erlebte in der an bedeutenden Museen (z. B. Alte, Neue und Pinakothek der Moderne, Deutsches Museum) und Sehenswürdigkeiten reichen Stadt einen Aufschwung.

Im Jahre 1972 war München Gastgeber der XX. Olympischen Sommerspiele, die durch eine Geiselnahme palästinensischer Terroristen überschattet wurden, in deren Verlauf alle Geiseln, mehrere Palästinenser und ein Polizist ums Leben kamen. Für die Spiele wurde der Öffentliche Nahverkehr mit U- und S-Bahnen massiv ausgebaut, die teilweise weit ins Umland hineinreichen. Teile der Innenstadt wurden in dieser Zeit zu einer Fußgängerzone umgestaltet.

Der vor den Toren Münchens gelegene neue Flughafen München Franz Josef Strauß wurde 1992 eröffnet, während der bisherige Flughafen München-Riem zeitgleich geschlossen wurde. Auf dessen Gelände entstand später die Messestadt Riem mit dem Riemer Park, der 2005 im Rahmen der BUGA 2005 eröffnet wurde.

Politik

Vorlage:Zeitleiste Münchner Bürgermeister

Als Landeshauptstadt ist München der Sitz des Landtages und der bayerischen Staatsregierung. Ferner ist die Stadt München Sitz der Regierung von Oberbayern, des Bezirks Oberbayern und des Landkreises München. Daneben ist München Sitz nationaler und internationaler Staatsorgane, wie beispielsweise des Bundesfinanzhofs und des Europäischen Patentamts.

Traditionell dominieren vor allem in der Kommunalpolitik, in geringerem Maß auch in der Bundes- und Landespolitik in München die Mitte-Links-Parteien, was in Bayern eher selten ist. So war das einzige von der SPD gewonnene Direktmandat in Bayern bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 der Wahlkreis München-Nord.

Seit 1993 wird München von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) regiert. Ihm zur Seite stehen die 2. Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) sowie der 3. Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne). Seit 1996 wird der Münchner Stadtrat von einer Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Rosa Liste geführt.

Die Sitzverteilung im Stadtrat seit 1946
Stadtratswahl 2. März 2008 3. März 2002 10. März 1996 12. Juni 1994 18. März 1990 18. März 1984 5. März 1978 11. Juni 1972 13. März 1966 27. März 1960 18. März 1956 30. März 1952 30. Mai 1948 26. Mai 1946
SPD 33 35 31 29 36 35 31 44 36 34 28 25 15 17
CSU 23 30 32 30 25 35 42 29 16 16 16 13 10 20
FDP 5 3 2 3 4 4 6 5 3 1 2 3 2
GRÜNE 11 8 8 9 8 6
ödp 1 1 1 1
RoLi 1 1 1
Die Linke 3 1
BP 1 1 3 4 7 13
FW 1
BIA 1
Republikaner 1 1 4 6
DaGG / DaCG 1 1 1
ASP 1 1
BFB 2
JL 2
SRB 1
MB 1 2 2 4 3
SD72 1
BHE 1 2 2 2
NPD 1
Parteifreie Wählerschaft 1 1 1
Evangelische Wählergemeinschaft 1
KPD 2 4 6 2
Flieger- und Kriegsgeschädigte 1
Sozialgemeinschaft der Entrechteten 1
Königspartei 1
WAV 3 1
Parteilose Katholiken 1
Parteilose 1
Sitze gesamt 80 80 80 80 80 80 80 80 60 60 60 60 50 41
Wahlbeteiligung in Prozent 47,6 51,0 52,8 59,2 65,4 65,0 66,2 65,3 63,9 66,6 60,5 62,6 79,5 85,0

Wappen

Hauptartikel: Münchner Wappen

Großes Wappen der Stadt München

Das Wappen der Stadt München zeigt in Silber einen Mönch mit goldgeränderter schwarzer Kutte und roten Schuhen, in der Linken ein rotes Eidbuch haltend, die Rechte zum Schwur erhoben. Die Stadtfarben sind schwarz-gelb. Bei dem heutigen Stadtwappen handelt es sich um das so genannte „kleine Wappen“, das 1957 vom Stadtrat festgelegt wurde. Das so genannte „große Wappen“ zeigt in Silber ein offenes rotes Stadttor zwischen zwei roten Zinnentürmen mit von Schwarz und Gold mehrfach zickzackartig gebänderten Dächern; oben ein wachsender, golden gekrönter und bewehrter goldener Löwe; im Tor der Mönch des kleinen Wappens. Im amtlichen Verkehr wird das große Wappen nicht mehr verwendet.

Aus dem Mönch im Wappen entwickelte sich im Laufe der Zeit das Münchner Kindl.

Die Münchner Stadtfarben sind seit der Zeit Kaiser Ludwigs des Bayern die Farben des Alten Reichs: Schwarz und Gold.

Städtepartnerschaften

Patenschaft

  • Am 17. August 1952 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Aussig an der Elbe übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hauptartikel: Sehenswürdigkeiten in München

Bauwerke

Sankt Peter

Romanik und Gotik – Mittelalter

Der Marienplatz gilt als der Mittelpunkt Münchens und liegt, umgeben von dem Neuen und dem Alten Rathaus, mitten im Zentrum der Altstadt. Wenige Schritte davon liegt die Peterskirche, die älteste Kirche der Altstadt, deren erster Bau noch aus der Romanik stammte. Heute steht ein gotischer Neubau, der im Inneren barockisiert wurde. Seit dem Abbruch der St.-Jakobs-Kirche 1955 gibt es in der Innenstadt kein romanisches Bauwerk mehr, mehrere im Kern romanische Kirchen in den einstigen Vororten haben sich jedoch erhalten, so Hl. Kreuz in Fröttmaning mit seinem Fresko. Bemerkenswert ist auch eines der seltenen romanischen Kruzifixe in der Kirche Heilig Kreuz des Stadtteils Forstenried.

Altes Rathaus

Aus der Zeit der Gotik dagegen haben sich neben der Peterskirche viele Bauwerke erhalten. Von der einstigen Stadtbefestigung stammen das Isartor, das Sendlinger Tor, das Karlstor und der Löwenturm am Rindermarkt. Die wichtigsten Profanbauten der Gotik sind der Alte Hof, das Alte Rathaus mit seinem Tanzsaal sowie das Zeughaus, das heute ein Teil des Stadtmuseums ist. Das Wahrzeichen der Stadt ist die nahe dem Marienplatz gelegene gotische Frauenkirche mit ihren zwei markanten Türmen. Eine weitere gotische Hallenkirche ist die in der Barockzeit umgestaltete Heiliggeistkirche am Viktualienmarkt. Erhalten haben sich auch die spätgotischen Friedhofskirchen der Frauenkirche und von St. Peter, die Salvatorkirche und die Heiligkreuzkirche. In der einstigen Augustinerkirche befindet sich heute das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum.

Auch in den Stadtteilen haben sich mehrere gotische Kirchen erhalten, so die Schlosskapelle von Schloss Blutenburg und die Filialkirche St. Wolfgang in Pipping. Die Burg Grünwald ist die einzige mittelalterliche Burg, die in der näheren Umgebung von München bestehen blieb.

Renaissance und Manierismus

War die Architektur der spätmittelalterlichen Stadt in erster Linie noch durch die bürgerliche Kunst geprägt, so bestimmte mit der Wiedervereinigung Bayerns mehr und mehr der Hof die architektonische Entwicklung der Stadt. Bedeutende Bauwerke der Renaissance sind insbesondere die Michaelskirche, die größte Renaissancekirche nördlich der Alpen, die sich daran anschließende Alte Akademie, der Innenhof der Alten Münze sowie einige Trakte der Residenz. Von der Maxburg, einem Stadtpalast der Renaissance, hat sich nur der Turm erhalten. Das in der Renaissancezeit gegründete Hofbräuhaus befindet sich heute in einem Bau des 19. Jahrhunderts am Platzl.

Theatinerkirche

Barock und Rokoko

Früheste Barockkirche der Stadt ist die heute säkularisierte Karmelitenkirche, noch in der Tradition einheimischer Bauhütten entstanden. Mit dem Bau der Theatinerkirche (St. Kajetan) zog dann der italienische Barock in München ein, der für mehrere Jahrzehnte bestimmend wurde, bis die französisch geschulten Architekten Joseph Effner und François de Cuvilliés Hofbaumeister wurden. Zahlreiche weitere Kirchen aus der Brockzeit sind in der Stadt zu finden, so die Bürgersaalkirche und die Dreifaltigkeitskirche, darüber hinaus mehrere Adelspaläste, insbesondere das Palais Porcia, das Alte und das Neue Preysing Palais sowie das Palais Holnstein, die heutige Residenz des Erzbischofs. Hauptwerke des süddeutschen Barocks sind auch die Schlösser Nymphenburg und Schleißheim. Wesentlich kleiner ist das gleichzeitig entstandene Schloss Fürstenried im Südwesten der Stadt.

Bavaria-Statue an der Theresienwiese

Nahe dem Sendlinger Tor liegt die Asamkirche, die im Inneren in prunkvollem Spätbarock gestaltet wurde. Mit St. Anna im Lehel entstand die erste Rokokokirche Bayerns. Die bedeutendste Rokokokirche außerhalb der Innenstadt ist St. Michael in Berg am Laim. Prunkstücke des Rokoko sind auch die Amalienburg im Nymphenburger Schlosspark und das Cuvilliés-Theater in der Residenz.

Klassizismus, Historismus und Jugendstil

Mit dem Nationaltheater nahe der Residenz entstand ein Hauptwerk des Klassizismus. Von der Residenz führen auch die vier großen von den Bayerischen Königen angelegten Prachtstraßen in die Stadtteile. Insbesondere König Ludwig I. griff bereits als Kronprinz in die Planungen ein. Durch seine Architekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner ließ er zahlreiche klassizistische Prachtbauten errichten.

Nach Westen Richtung Nymphenburg führt die von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs gezeichnete Brienner Straße, unterbrochen vom sternförmigen Karolinenplatz mit seinem Obelisken und dem Königsplatz mit dem Prachttor der Propyläen und der Glyptothek. Von der lockeren frühklassizistischen Bebauung hat sich unter anderen das Almeida Palais erhalten.

Neues Rathaus

Nach Norden Richtung Schwabing entstand die Ludwigstraße zwischen Feldherrnhalle und Siegestor. An ihr liegen die Bayerische Staatsbibliothek, die Ludwigskirche und die Ludwig-Maximilians-Universität. Etwa gleichzeitig entstand an der Theresienwiese die Bavaria vor der Ruhmeshalle.

Maximilianeum

Südlich der Residenz, vor der Oper, beginnt die in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Paradestraße gestaltete Maximilianstraße. Sie führt von der Altstadt nach Osten über die Isar in Richtung des Maximilianeums, dem Sitz des bayerischen Landtages. Hier liegen auch das später im Jugendstil umgestaltete Münchner Schauspielhaus, das Regierungsgebäude von Oberbayern und das Völkerkundemuseum. Heute ist sie eine luxuriöse Einkaufsmeile.

Schließlich entstand die vom frühklassizistischen Prinz-Carl-Palais am Hofgarten nach Osten führende Prinzregentenstraße, an der das Nationalmuseum, die Schackgalerie, die Villa Stuck und das Prinzregententheater liegen. An ihrer Isarterrasse befindet sich der Friedensengel.

Von den Konstruktionen aus Glas- und Eisenmaterial, die zu ihrer Entstehungszeit Mitte des 19. Jahrhunderts als technische Meisterwerke galten, hat sich die Schrannenhalle am Viktualienmarkt teilweise erhalten, während der Glaspalast 1931 abbrannte. Seit Ende des 19. Jahrhunderts entstanden viele Kirchen und Prachtbauten des Historismus, so das neugotische Neue Rathaus am Marienplatz, St. Paul, der neubarocke Justizpalast am Stachus, das Armeemuseum am Hofgarten (heute befindet sich hier die Bayerische Staatskanzlei) und die im Neurenaissancestil erbaute Akademie der Bildenden Künste in Schwabing. Dort liegen auch noch mehrere Wohnhäuser im Jugendstil.

Unweit des Deutschen Museums und des Kulturzentrums Gasteig, befindet sich in der Au mit dem nach vierjähriger Bauzeit 1901 eröffneten und im Jugendstil ausgestatteten Müllerschen Volksbad das älteste öffentliche Hallenbad Münchens.

In München finden sich ca. 1.200 Brunnen, davon ca. 700 städtische. Der älteste ist der Fischbrunnen auf dem Marienplatz. Weitere markante Brunnen sind insbesondere der Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz und der Vater-Rhein-Brunnen auf der Museumsinsel, beides Werke von Adolf von Hildebrand.

Moderne – Hauptstadt Bayerns

Die Borstei ist eine denkmalgeschützte Wohnsiedlung im Stadtteil Moosach, die zwischen 1924 und 1929 erbaut wurde.

Von den Bauten aus der Zeit des Nationalsozialismus haben sich unter anderem das Haus der Kunst und die Parteigebäude am Ostrand des Königsplatzes erhalten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der größte Teil der Münchener Gebäude in 66 Luftangriffen stark beschädigt oder gar zerstört. Nur 2,5 % der Gebäude blieben unversehrt und fast die Hälfte der Baumasse wurde vernichtet. Besonders stark betroffen war die Bahnhofsgegend, die Altstadt und Schwabing. Fast alle historischen Gebäude, die heute das Münchener Stadtbild prägen, wurden nach dem Krieg wieder aufgebaut, nach alten Plänen rekonstruiert oder im Stil der Altstadt neu gebaut.

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden nur vereinzelt bedeutsame Beispiele moderner Architektur, die teilweise sogar wieder abgerissen wurden wie etwa das spektakuläre Landesversorgungsamt der Brüder Luckhardt im Jahr 1989. Seit den 1990er Jahren erfasste die Stadt jedoch eine zweite Gründerzeit, die zunehmend anspruchsvollere Architektur hervorbrachte. Als gelungenstes sakrales Bauwerk gilt die Herz-Jesu-Kirche. Bedeutsame Beispiele moderner Architektur in München sind vor allem auch die Sportstätten (siehe unten).

Highlight Towers

Die relativ wenigen Hochhäuser, die sich München genehmigt hat, liegen bis auf das Alte Technische Rathaus aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts außerhalb der Innenstadt. Architektonisch am interessantesten sind das BMW-Hochhaus am Olympiapark, neben dem die futuristische BMW Welt im Oktober 2007 eröffnet wurde, sowie das Hypo-Haus im Arabellapark und die im Norden von Schwabing gelegenen Highlight Towers. Das auf unbestimmte Zeit mit 146 m höchste Hochhaus der Stadt ist das Uptown München.

Am 9. November 2006 wurde das neue Jüdische Zentrum am St.-Jakobs-Platz in der Innenstadt eröffnet – ein Ensemble aus neuer Hauptsynagoge Ohel Jakob, dem Gemeindehaus der Israelitischen Kultusgemeinde München und dem städtischen Jüdischen Museum (eröffnet am 22. März 2007). Es ist das größte jüdische Zentrum Europas und beherbergt erstmals alle jüdischen Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde an einem Ort – mitten im Zentrum der Stadt. Entworfen wurde das Ensemble von den Architekten Wandel Hoefer Lorch, die auch schon die Dresdner Synagoge umgebaut haben. Herausstechendstes Merkmal des Ensembles sind die verschieden bearbeiteten Außenwände aus hellem Travertinstein, die besonders an der Hauptsynagoge an die Klagemauer in Jerusalem erinnern sollen.

180°-Panorama von der Frauenkirche aus in Blickrichtung Südosten

Sport

Sportvereine (Auswahl)

Sportstätten

Olympiapark mit den olympischen Sportstätten
Olympiaturm
Allianz Arena

Im Norden der Stadt liegt der für die Olympischen Sommerspiele 1972 errichtete Olympiapark. Das architektonisch sehenswerte Ensemble aus Olympiastadion, Olympia-Schwimmhalle und Olympiahalle ist besonders wegen der gewagten Zeltdachkonstruktion, die sich in die Hügellandschaft des umgebenden Parks hervorragend einpasst, weltberühmt. Hier steht auch der bereits 1968 eröffnete, 291 m hohe Olympiaturm und das bereits 1967 eröffnete Olympia-Eisstadion.

Allianz-Arena

Als weitere bedeutende Sportstätte neben dem Olympiapark wurde im Mai 2005 die am Nordende der Stadt gelegene Allianz Arena eröffnet, in der die Heimspiele der Fußballer des FC Bayern München und des TSV 1860 München stattfinden. Die 69.000 Zuschauer (international 66.000 Sitzplätze) fassende Arena war Austragungsort des Eröffnungsspiels der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sowie weiterer Spiele.

Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße

Die traditionsreichste und älteste größere Sportstätte in München ist jedoch das städtische Stadion an der Grünwalder Straße, welches im Volksmund aber nur „das Sechzger“ genannt wird. Im Jahr 2005 spielte dort noch die Profimannschaft der Löwen; seit dem Umzug in die Allianz Arena wird das Stadion nur für Jugend- und Amateurmannschaften genutzt.

Städtisches Stadion an der Dantestraße

Ein weiteres großes Sportstadion ist das städtische Stadion an der Dantestraße.

Sportveranstaltungen

Parks

Chinesischer Turm im Englischen Garten

Die älteste Gartenanlage ist der Hofgarten aus der Renaissancezeit mit dem Dianatempel. Nordöstlich schließen sich der Finanzgarten und der seit 1789 gestaltete Englische Garten an, der München vom Zentrum bis an die nördliche Stadtgrenze durchzieht, und mit 3,7 km² Fläche sogar den Central Park in New York übertrifft. Im Westen der Altstadt am Stachus befindet sich der Alte Botanische Garten, in dem bis zu seiner Zerstörung durch Feuer der Glaspalast stand. Erhalten hat sich das klassizistische Eingangstor von Herigoyen mit einer von Johann Wolfgang Goethe eigens verfassten Inschrift.

Der Schlosspark Nymphenburg entstand im Westen von Schloss Nymphenburg im französischen Stil. Im 19. Jahrhundert wurde er bis auf das „Grand Parterre“ in einen englischen Landschaftspark verwandelt. Nördlich schließt sich der Botanische Garten an. Südöstlich von Nymphenburg liegt der ehemals kurfürstliche Hirschgarten. Gleich drei barocke Schlösser befinden sich an der nördlichen Stadtgrenze im Park von Schloss Schleißheim, neben Herrenhausen ist er der einzige erhaltene große Barockgarten in Deutschland.

Bedeutend ist auch der Olympiapark, der neben mehreren Seen auch einen hervorragenden Blick über die Stadt vom Olympiahügel bietet. Daneben existieren zahlreiche weitere Parks und Grünflächen, wie zum Beispiel der Luitpoldpark, der West- und der Ostpark. Die vielen Parks machen München im Sommer zu einer äußerst grünen Stadt und ermöglichen im Winter sogar auf eigens gespurten Loipen das Langlaufen. Eine Grünanlage besonderer Art ist der aufgelassene Alte Südliche Friedhof mit zahlreichen Prominentengräbern.

Die Isarauen sind eine lang gezogene, schmale Parklandschaft entlang des Gebirgsflusses, der anlässlich der Bundesgartenschau 2005 teilweise renaturiert wurde. Man kann die Stadt, von Nord nach Süd immer an der Isar, durchgehend im Grünen durchlaufen oder -radeln. Die eigentlichen Isarauen zwischen Deutschem Museum und der Isarinsel Flaucher sind beliebter Ort zum Grillen und Baden (auch FKK). Südlich vom Flaucher liegt der Tierpark Hellabrunn.

Für die Bundesgartenschau 2005 wurde im Stadtteil Messestadt Riem mit dem Riemer Park eine weitere, ausgedehnte Parkanlage im Osten Münchens angelegt.

Museen

Glyptothek am Königsplatz
Paläontologisches Museum

München ist international bekannt für seine Sammlungen der alten und klassischen Kunst. So gehören zum Beispiel die Alte- und die Neue Pinakothek, sowie die Pinakothek der Moderne und das Lenbachhaus zu den weltweit renommiertesten Galerien. Zusammen mit der Glyptothek, der Staatlichen Antikensammlungen und dem Museum Brandhorst bilden all diese das zum Kunstareal München zusammengefasste Münchner Kunstzentrum. Auch das das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst erhält einen Neubau im Kunstareal.

Eine weitere Museumslandschaft neben dem Kunstareal ist das Lehel mit dem Haus der Kunst, dem Nationalmuseum, der Archäologischen Staatssammlung, der Schackgalerie und dem Völkerkundemuseum. Östlich der Isar an der Prinzregentenstraße liegt das einzigartige Jugendstilgebäude Villa Stuck mit einer Gemäldesammlung (Franz Stucks) und hochkarätigen Wechselausstellungen. Das Münchner Stadtmuseum befindet sich im ehemaligen Zeughaus am St.-Jakobs-Platz – gegenüber vom Jüdischen Museum, das dort mit der neuen Synagoge und dem jüdischen Gemeindezentrum das neue Jüdische Zentrum bildet.

Die Staatliche Münzsammlung ist in der Residenz untergebracht. Im Schloss Nymphenburg befinden sich das Marstallmuseum, die Nymphenburger Porzellansammlung aber auch das naturkundliche Museum Mensch und Natur.

Darüber hinaus gibt es in der Stadt weitere Museen für die bisher nicht zusammengefassten naturwissenschaftlichen Sammlungen des Staates, so das Paläontologische Museum, das Museum Reich der Kristalle, sowie für die Anthropologische, die Geologische, die Botanische und die Zoologische Staatssammlung. Ein Publikumsmagnet, auch durch die prominente Lage in der Innenstadt, ist das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum.

Das Deutsche Museum mit zum Teil einmaligen technischen Exponaten gehört mit über einer Million Besucher pro Jahr zu den meistbesuchten Museen Europas und ist das größte technisch-naturwissenschaftliche Museum der Welt. Zweigstellen sind die Flugwerft Schleißheim und das neu eröffnete Verkehrsmuseum an der Theresienwiese.

Bildende Kunst

In der Spätgotik gab es in München eine erste kulturelle Blüte als unter anderem Erasmus Grasser und Jan Polack in der Stadt arbeiteten. In der Renaissancezeit wurde die Stadt zu einem Zentrum der Bildhauer das von Hubert Gerhard und Hans Krumpper geprägt wurde. Als Maler waren in dieser Zeit Barthel Beham, Hans von Aachen und Peter Candid in München tätig.

Im 18. Jahrhundert erlebte die Stadt ein Goldenes Zeitalter der Bildenden Kunst das von Persönlichkeiten wie Cosmas Damian Asam, Egid Quirin Asam, Johann Michael Fischer, François de Cuvilliés, Ignaz Günther, Johann Baptist Zimmermann und Johann Baptist Straub bestimmt wurde.

Zu einer neuen Blüte des Erzgusses kam es zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Ludwig von Schwanthaler. In München waren bereits Maler wie Carl Rottmann, Lovis Corinth, Wilhelm von Kaulbach, Carl Spitzweg, Franz von Lenbach, Franz von Stuck und Wilhelm Leibl tätig gewesen, als Der Blaue Reiter 1911 ins Leben gerufen wurde und München zu einen Zentrum moderner Kunst aufstieg. Mitglieder waren Paul Klee, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke und Alfred Kubin.

1919 wurden die Bavaria-Filmstudios gegründet.

Literatur

Im 19. Jahrhundert lebeten unter anderen Heinrich Heine, Friedrich Hebbel und Hans Christian Andersen für längere Zeit in München. Das literarische Leben der Stadt mit seinem Zentrum in Schwabing nahm in den letzten Jahrzehnten des Königreiche Bayerns einen großen Aufschwung und wurde geprägt von Schriftstellern wie Paul Heyse, Lena Christ, Ludwig Thoma, Thomas Mann, Rainer Maria Rilke und Frank Wedekind.

In der Weimarer Republik waren die bekanntesten Repräsentanten Lion Feuchtwanger, Annette Kolb, Bertolt Brecht und Oskar Maria Graf. Später gelangeten der in München geborenen Schriftsteller Eugen Roth zu literarischen Ruhm, und viele Schriftsteller wie Erich Kästner, Wolfgang Koeppen und Michael Ende lebten und arbeiteten in der Stadt.

Theater

In München wirkten bedeutende Komponisten wie Orlando di Lasso, Carl Maria von Weber, Gustav Mahler, Richard Strauss und Carl Orff. Mit der von Hans Werner Henze gegründeten Biennale kommt modernes Musiktheater zur Aufführung. Im Nationaltheater kamen unter Ludwig II. mehrere Opern Richard Wagners zur Uraufführung; im Cuvilliés-Theater wurde 1781 Wolfgang Amadeus Mozarts Idomeneo uraufgeführt.

Neben dem Bayerischen Staatsschauspiel im Residenztheater gehören die städtischen Kammerspiele im Schauspielhaus zu den wichtigsten Bühnen der deutschen Sprache. Seit den Premieren von Gotthold Ephraim Lessing 1775 haben viele bekannten Autoren in München ihre Stücke zur Uraufführung gebracht, darunter Christian Friedrich Hebbel, Henrik Ibsen und Hugo von Hofmannsthal. Unter den Münchner Kabarettisten ragt Karl Valentin hervor.

München hat auch heute eine sehr reichhaltige Theater- und Opernkultur. Neben 5 staatlichen und 3 städtischen Theatern gibt es noch über 50 private Bühnen.

Nationaltheater München

Die bedeutendsten Spielstätten sind: Das Nationaltheater München, der Hauptspielort für die Bayerische Staatsoper und das Bayerische Staatsballett. Das Residenztheater, der Hauptspielort für das Bayerische Staatsschauspiel. Das Staatstheater am Gärtnerplatz für Oper, Operette und Musical (alle drei in der Innenstadt).

Das Prinzregententheater, bespielt durch die Bayerische Theaterakademie August Everding, die staatlichen Theater und durch Konzerte die Münchner Kammerspiele im städtischen Schauspielhaus, ebenfalls ein führendes Ensembles im deutschen Sprachraum das Münchner Volkstheater in der Brienner Straße.

Das private Deutsche Theater, das größte Gastspieltheater Deutschlands, das Marionettentheater Kleines Spiel. Die Komödie im Bayerischen Hof, die Lach- und Schießgesellschaft, das Münchner Galerie Theater und das Metropol-Theater.

Weitere Bühnen siehe unter Theater in München und unter Kleinkunstbühnen in München.

Friedensengel

Orchester und Chöre

Die Münchner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das Bayerische Staatsorchester zählen zu den bedeutendsten deutschen Orchestern und arbeiten regelmäßig mit den prominentesten Dirigenten der Welt zusammen.

Musiker und Bands

Kulturelle und regelmäßige Veranstaltungen

Überregional bekannte kulturelle Veranstaltungen sind unter anderem die Opernfestspiele und das Filmfest.

Kulinarische Spezialitäten

Die Weißwurst wurde 1857 in München erfunden und ist die wohl berühmteste kulinarische Spezialität. Weiter sind z. B. der Leberkäs bzw. die Leberkässemmel, die Brezn, die Ausgezogene (ein rundes Schmalzgebäck) und das Münchner Bier zu nennen.

Tourismus

Die Sehenswürdigkeiten und die Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt aber auch ihre Messen und Kongresse ziehen zahlreiche Touristen und Geschäftsreisende an.

Die Zahl der Übernachtungen wuchs 2007 auf 9,5 Millionen (Plus von 7,6 Prozent)[5] . Fast jeder zweite Besucher (47,4 Prozent) reist aus dem Ausland an. Die US-Amerikaner waren mit 688.000 Übernachtungen (Plus von 4,9 Prozent) die größte ausländische Reisegruppe, gefolgt von Italienern (knapp 500.000) und Briten (385.000). Eine Besonderheit Münchens in den Sommermonaten sind die vielen arabischen Touristen aus der Golfregion (250.000 Übernachtungen), die in der Innenstadt nicht nur einkaufen sondern sich häufig während ihres Aufenthalts in Münchner Kliniken medizinisch versorgen lassen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut einer Vergleichsstudie (von den Zeitschriften Wirtschaftswoche, der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der Kölner IW Consult GmbH) hat München unter den 50 größten deutschen Städten die zweithöchste Wirtschaftskraft.[6] Die neueste Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und des Magazins Wirtschaftswoche erklärte München prognostiv erneut zur wirtschaftlich erfolgreichsten Stadt Deutschlands. Die Studie bewertet wirtschaftliche und strukturelle Indikatoren wie Produktivität, Bruttoeinkommen, Investitionen, Innovationen, Arbeitslosenquote und Zahl der Hochqualifizierten.

Die Stadt mit den besten Wirtschaftsperspektiven in Deutschland ist nach einer Meinungsumfrage des Wirtschaftsmagazins Capital München, gefolgt von Stuttgart, Düsseldorf und Hamburg. In seiner Ausgabe 2/2005 stellte Capital die Rangliste vor, für die das Bad Homburger Wirtschaftsforschungsinstitut Feri einige Entscheidungsträger in mittelständischen Betrieben befragte, wie sie zwischen 2002 und 2011 Wachstum, Beschäftigung, Bevölkerungszahl und Kaufkraft einschätzen. Unter den Großstädten liegt München 2007 mit einer Kaufkraft von 26.648 Euro je Einwohner mit großem Vorsprung an erster Stelle.

Verkehr

Luftverkehr

Flughafen München

Der 1992 eröffnete Flughafen München Franz Josef Strauß im Erdinger Moos (internationaler Flughafen-Code: MUC (IATA-Code) EDDM (ICAO-Code)), 29 km außerhalb Münchens, ist mit 30,8 Mio. Passagieren 2006 der zweitgrößte Flughafen Deutschlands und der siebtgrößte Europas. Seit der Entscheidung der Lufthansa, München als zweites Drehkreuz neben Frankfurt zu etablieren, wird der Flughafen international immer besser angebunden. Wegen des gestiegenen Passagieraufkommens wurde ein neues Terminal gebaut und 2003 eröffnet. Umstritten ist die Entscheidung, bis 2011 eine dritte Start- und Landebahn zu errichten. Eine Anbindung des Flughafens an München durch den Transrapid wurde vom Freistaat Bayern und der Bundesregierung unterstützt, vom Stadtrat aber wegen der hohen Kosten abgelehnt. Das Milliardenprojekt wurde inzwischen aufgegeben.[7] Eine solche Verbindung sollte die Fahrtzeit zum Flughafen auf zehn Minuten verkürzen und eine Anbindung des Flughafens an das Fernbahnnetz der Deutschen Bahn AG sein.

Im Münchner Westen gibt es zum einem den ehemaligen Militärflugplatz Fürstenfeldbruck und den Sonderflughafen Oberpfaffenhofen. Für beide ist derzeit in der Diskussion, sie für den Geschäftsflugverkehr zu öffnen.

Schienenverkehr

Münchner Hauptbahnhof

Auf der Schiene ist München gut an das internationale Streckennetz angeschlossen. Unter anderem passieren folgende Fernverkehrsverbindungen den Münchner Hauptbahnhof oder beginnen dort:

  • TGV-Linie München – Stuttgart – Karlsruhe – Strasbourg – Paris
  • ICE-Linie 11: Berlin – Frankfurt am Main – MünchenInnsbruck
  • ICE-Linie 25: Hamburg – Nürnberg – München – Garmisch-Partenkirchen
  • ICE-Linie 28: München – Augsburg – Nürnberg – Berlin
  • ICE-Linie 41: München – Ingolstadt – Nürnberg – Würzburg – Frankfurt am Main
  • ICE-Linie 42: München – Stuttgart – Frankfurt – Köln – Dortmund – Amsterdam
  • ICE-Linie 116: München – Salzburg – Linz – Wien
  • EC-Linie 88: München – Lindau – Zürich
  • EC-Linie 89: München – Bozen – Verona

Daneben gibt es mit Bahnhof München-Pasing und München Ost zwei weitere Fernbahnhöfe. Dem Eisenbahngüterverkehr dient der Rangierbahnhof München Nord Rbf.

Straßenverkehr

Autobahnen und Mittlerer Ring

Das Straßennetz Münchens litt unter Fehlplanungen eines lange Zeit vorherrschenden städtebaulichen Zentrismus. Die Stadt befürchtete wirtschaftliche Verluste, wenn insbesondere der neu aufkommende Urlauberverkehr nach Italien nicht mehr in der Stadt anhielte, sondern sie umführe. Deshalb wurde der bereits in der Vorkriegszeit trassierte Münchener Autobahnring nicht zügig in den 1950ern in Angriff genommen. Zögerlich wurde in den 1960ern als Ersatz der Mittlere Ring gebaut. Der die Stadt umgebende Autobahnring ist bis heute nicht vollständig fertig gestellt. Folgende Autobahnen führen von und nach München:

Neben der als Vorläufer des heutigen Autobahnrings weitgehend parallel verlaufenden Bundesstraße 471 führen folgende Bundesstraßen durch München:

München hält mehrere Rekorde zum Verkehrsfluss. In den 1960ern wurde der Stachus das verkehrsreichste Straßenkreuz Europas. Die Donnersberger Brücke gilt heute als die meistbefahrene Autobrücke Europas.

ÖPNV

MVV Schienennetz mit Metrobuslinien

Im Öffentlichen Personennahverkehr bedient die S-Bahn München zehn S-Bahn-Linien. Um den bis an das technisch machbare ausgelasteten S-Bahn-Tunnel durch die Innenstadt zu entlasten, wird derzeit der Bau einer parallel verlaufenden Zweiten Stammstrecke vorbereitet. Die MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft, Tochter der Stadtwerke München), betreibt sechs U-Bahnlinien, zehn Straßenbahnlinien und ein Busnetz mit Metrobus- und normalen Stadtbuslinien. Weitere Buslinien werden von Privatunternehmen betrieben. Sie alle fahren zum einheitlichen Tarif innerhalb des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV).
Das U-Bahnnetz Münchens ist mit 100,8 km das drittlängste Deutschlands (unterirdisch mit 80,4 km sogar das zweitlängste) und befördert täglich 1,5 Millionen Menschen.

Ansässige Unternehmen

HypoVereinsbank
BMW Zentrale mit BMW-Vierzylinder und BMW-Museum

Wichtige Wirtschaftszweige in München sind Tourismus, Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektrotechnik und Softwareindustrie. München ist auch wichtiger Finanzstandort und das Versicherungszentrum Deutschlands. Weiter ist die Stadt ein wichtiger Standort für Biotechnologie, die sich allerdings im schon zur Nachbargemeinde Planegg gehörenden Ortsteil Martinsried konzentriert; auch als Medienstandort ist die Stadt von deutschlandweiter Bedeutung. In München haben weltweit nach New York die meisten Verlage ihren Sitz. Fernseh- und Filmindustrie sind ebenfalls in der Stadt und im unmittelbaren Umland stark vertreten (Fernsehindustrie in Unterföhring und Filmindustrie in Geiselgasteig (zu Grünwald). München ist mit der Messe München ein bedeutender Messestandort. Mit Allianz SE, BMW, Hypo Real Estate, Infineon, Linde AG, MAN, Münchener Rückversicherungs AG, Siemens AG haben acht DAX-Unternehmen in und um München ihren Hauptsitz. Damit belegt die Stadt vor Bonn, Düsseldorf und Frankfurt am Main mit je drei DAX-Unternehmen, den Spitzenplatz in dieser Statistik.

In München und im nahen Münchner Umland haben zahlreiche Unternehmen ihren Firmensitz. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg haben viele Firmen ihre Zentrale aus Berlin oder Ostdeutschland nach München verlegt.

Medien

München ist Sitz des Bayerischen Rundfunks und der Programmdirektion des ARD-Gemeinschaftsprogramms Das Erste. Ferner gibt es in München zahlreiche private Fernseh- und Hörfunkanbieter.

München ist mit etwa 250 ansässigen Verlagen ein wichtiger Standort der Printmedien (beispielsweise Burda Verlag, Süddeutscher Verlag, IDG). Zusammen mit New York hat die Landeshauptstadt den Ruf als führende Buchverlagsstadt der Welt. (Deutscher Taschenbuch Verlag, Langenscheidt Verlag, Bonnier, C. H. Beck Verlag, Carl Hanser Verlag, Droemer Knaur, Elsevier, Gräfe und Unzer Verlag, Oldenbourg Verlag, Piper Verlag, Prestel Verlag, Random House Verlagsgruppe)

Neben der auch bundesweit bedeutsamen Süddeutschen Zeitung (SZ), sind noch der Münchner Merkur, die Abendzeitung (AZ) und die Tageszeitung (TZ) als Tageszeitungen zu nennen. Zur Geschichte des Buchhandels in München siehe Artikel Buchhandel, München 1500-1850.

Die Deutsche Journalistenschule bildet in München Journalisten für alle Medien aus.

Verschuldung

In den letzten Jahren ist die Verschuldung der Stadt München teilweise sprunghaft angestiegen, sodass die Stadt 2005 den ehemaligen Spitzenreiter Frankfurt am Main in der höchsten Pro-Kopf Verschuldung einer deutschen Großstadt (ohne Stadtstaaten) überholte.[8] Zum Stand Ende 2005 belegt die Stadt München nun mit 2651 €/Kopf den ersten Platz, vor Köln (2571 €) und Frankfurt am Main (2138 €).

Den Schulden steht allerdings ein großes Aktivvermögen in Form von städtischen Beteiligungen wie an Wohnungen oder den Stadtwerken gegenüber.

Jahr Schuldenstand
(in Millionen €)[9]
2011* 1.849
2010* 2.100
2009* 2.350
2008* 2.600
2007 2.905
2006 3.335
2005 3.414
2004 3.380
2003 3.068
2002 2.446
2001 2.153
2000 2.111
  • * geplant

Öffentliche Einrichtungen

Europäisches Patentamt
Hauptzollamt München

In München haben verschiedene Ämter, Gerichte sowie Körperschaften und öffentlich-rechtliche Anstalten ihren Sitz.

Die Verwaltung der Landeshauptstadt München ist in elf Fachreferate aufgeteilt; siehe Stadtverwaltung München.

Gerichte und Staatsanwaltschaften

Justizvollzugsanstalten

Bildung und Forschung

Hochschulen und Forschungseinrichtungen

LMU
Akademie der Bildenden Künste
  • Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU); gegründet 1472 in Ingolstadt, 1802 nach Landshut und von dort 1826 nach München verlegt, eine der neun deutschen Eliteuniversitäten.
  • Technische Universität München (TUM); gegründet 1868 als Polytechnische Schule München, 1872 um eine landwirtschaftliche Abteilung erweitert, 1930 wurde die Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei Weihenstephan eingegliedert. Seit 1970 trägt sie ihren heutigen Namen. Eine der neun deutschen Eliteuniversitäten.
  • GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF); Die GSF erforscht Grundlagen einer zukünftigen Medizin und Versorgung sowie Ökosysteme mit wesentlicher Bedeutung für die Gesundheit. Im Mittelpunkt stehen chronische, degenerative Krankheiten wie Lungenerkrankungen, Allergien, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in erheblichem Maße durch persönliche Risikofaktoren, Lebensstil und Umweltbedingungen beeinflusst werden.
  • Hochschule für Politik München. Die im Jahre 1950 gegründete Hochschule für Politik München (HfP) bietet ein interdisziplinäres Studium der Politikwissenschaft, das in neun Semestern Regelstudienzeit zu dem von der Ludwig-Maximilians-Universität verliehenen akademischen Grad eines Diplomaticus scientiae politicae Universitatis (Dipl. sc. pol. Univ.) führt.
  • Universität der Bundeswehr München; die Universität trägt zwar in ihrem Namen die Stadt München, doch befindet sich ihr Sitz im benachbarten Neubiberg; die Hochschule wurde 1973 gegründet als Ausbildungsstätte für Offiziere und Offiziersanwärter der Bundeswehr. Daher können im Regelfall nur Angehörige der Bundeswehr an dieser Universität studieren.
  • Akademie der Bildenden Künste München; gegründet 1808 als Königliche Akademie der Bildenden Künste, 1946 mit der Kunstgewerbeschule und der Akademie der Angewandten Kunst vereinigt, trägt sie seit 1953 ihren heutigen Namen
  • Hochschule für Musik und Theater München; gegründet 1830 als Singschule, wurde sie 1867 auf Anregung Richard Wagners in die Königlich-bayerische Musikschule überführt, welche 1892 zur Staatlichen Akademie der Tonkunst erhoben wurde. 1924 erhielt sie den Namen Hochschule für Musik München, 1946 wurde sie wiedereröffnet. Seit 1998 trägt sie ihren heutigen Namen.
  • Hochschule für Fernsehen und Film München; gegründet 1966 als staatliche Einrichtung zur Ausbildung von Redakteuren, Regisseuren und Drehbuchautoren
  • Hochschule für Philosophie München; gegründet 1925 in Pullach, erhielt sie im selben Jahr die Anerkennung als Hochschule für Priesterausbildung. 1932 wurde sie zur Philosophischen Fakultät kanonischen Rechts erhoben, 1971 zog sie nach München um. Träger der Hochschule ist der Jesuitenorden.
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften – FH München (HM) / Munich University of Applied Sciences; gegründet 1971 durch Zusammenschluss von sieben Ingenieurschulen und Höheren Fachschulen
  • Fachhochschule für Oekonomie & Management; private, staatlich anerkannte Fachhochschule mit bundesweiten Studienzentren.
  • Katholische Stiftungsfachhochschule München; gegründet 1971 aus vier höheren Fachschulen für Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Sie ist eine Fachhochschule in Trägerschaft der katholischen Kirche, welche in Benediktbeuern eine weitere Abteilung hat.
  • Munich Business School – private, staatlich anerkannte Fachhochschule
  • Ukrainische Freie Universität München (UFU) ist eine private Exil-Universität, deren Sitz nach Aufenthalten in Wien und Prag sich jetzt in München befindet.
  • Euro Business College (EBC) ist eine private, staatlich nicht anerkannte Fachhochschule für den Fachbereich der Betriebswirtschaftslehre.
  • AKAD-Privathochschule ist eine private, staatlich-anerkannte Hochschule

Akademien

  • Bayerische Akademie der Wissenschaften, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, in die Wissenschaftler und Gelehrte berufen werden, die durch ihre Forschungen zu einer wesentlichen Erweiterung des Wissensbestandes ihres Fachs beigetragen haben
  • Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) gegründet 1949 als Ausbildungsinstitut für Berufe in Marketing, Kommunikation, PR und Medien.
  • Bayerische Verwaltungsschule (BVS) mit dem BVS-Bildungszentrum München, Anbieter für Aus- und Fortbildung im staatlichen und kommunalen Bereich in Deutschland.
  • Fachakademie für Augenoptik (Munich College of Optometry), Höhere Staatliche Fachschule für Augenoptik. Angebotene Ausbildung: staatlich geprüfter Augenoptiker und Augenoptikermeister

Institute

MPG Zentralverwaltung
Altstadt-Fußgängerbereich
(Blick vom Marienplatz in Richtung Kaufingerstraße)

Weitere Informationsquellen

Siehe auch

Portal: München – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema München

Geographie und Geschichte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: München – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: München – in den Nachrichten
Wikiquote: München – Zitate
Wiktionary: München – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: München – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Statistisches Taschenbuch München 2008 (PDF)
  2. Statistisches Amt München: Die ausländische Bevölkerung nach der Staatsangehörigkeit
  3. Statistisches Amt München: Die Bevölkerung in den Stadtbezirken nach ausgewählten Konfessionen am 31. Dezember 2006 (PDF)
  4. http://www.stmf.bayern.de/ueber_uns/ausstellung_foyer/muenchner_pfennig/ stmf.bayern.de]
  5. München-Tourismus 2007
  6. INSM: Frankfurt am Main belegt den 1. Platz bei der Wirtschaftsleistung
  7. Transrapid in München wird nicht gebaut
  8. Lokalnachrichten
  9. Schuldenstandsentwicklung und -prognose des Stadtkämmerers